18.01.2014 Aufrufe

CHRIS Ostern 2013 - Dekanat Wolfsburg-Helmstedt

CHRIS Ostern 2013 - Dekanat Wolfsburg-Helmstedt

CHRIS Ostern 2013 - Dekanat Wolfsburg-Helmstedt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wertvoll…<br />

In dieser Reihe im Chris möchten wir uns einmal genauer mit den Schätzen des christlichen<br />

Glaubens auseinandersetzen, die sich in unseren sechs Pfarreien so manches Mal verstecken.<br />

Oft verbirgt sich nämlich eine bewegende Geschichte dahinter, wie sie sich auf den ersten Blick<br />

gar nicht erschließen lässt. In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Osterlamm, das in<br />

den nächsten Tagen wieder Einzug in viele Familien halten wird. Bekannt ist es auch als Agnus<br />

Dei, was lateinisch ist und „Lamm Gottes“ bedeutet.<br />

Das Osterlamm<br />

Nahezu jedes Jahr zur Osterzeit<br />

frage ich meine Schüler<br />

im Religionsunterricht, was<br />

für Ostersymbole sie kennen.<br />

Meist werden dann der Osterhase<br />

und das Osterei zuerst<br />

genannt, aber meist an dritter<br />

Stelle steht das Osterlamm.<br />

Doch wie kommt dieses possierliche<br />

Tierkind zu solch einer<br />

Popularität? Meine erste<br />

bewusste Auseinandersetzung<br />

mit dem Osterlamm fand in<br />

der Küche von St. Joseph statt.<br />

Bei einer gemeinsamen Backaktion<br />

trafen sich dort einige<br />

Kinder, eins davon war ich,<br />

und buken dort Osterlamm<br />

nach Osterlamm. Die fertigen<br />

Osterlämmer wurden im Anschluss<br />

daran nicht von uns<br />

verputzt, sondern für den guten<br />

Zweck verkauft und die<br />

Einnahmen wurden gespendet.<br />

Die zweite Auseinandersetzung<br />

erfolgte in der Schule,<br />

als wir im Religionsunterricht<br />

den Auszug aus Ägypten<br />

behandelten. Und das ist meist<br />

die Geschichte, die mir auch<br />

heute meine Schüler noch am<br />

ehesten zum Osterlamm erzählen<br />

können.<br />

So begab es sich, dass das<br />

Volk Israel sich in der<br />

Sklavenschaft Ägyptens befand<br />

und großes Leid litt.<br />

Doch Gott hielt zu seinem<br />

Volk und schickte den Propheten<br />

Mose zum König, damit<br />

dieser sein Volk ziehen ließ.<br />

Doch der zeigte sich äußerst<br />

stur. Also schickte Gott zehn<br />

Plagen ins Land, eine schlimmer<br />

als die andere. Doch erst<br />

die zehnte Plage ließ den König<br />

wirklich verzweifeln. In<br />

der verhängnisvollen Nacht<br />

feierten die jüdischen Israeliten<br />

auf Geheiß von Mose ihr<br />

erstes Passafest. Dazu bereiteten<br />

sie das flache Brot zu, das<br />

in aller Eile gebacken wurde<br />

und die Väter schlachteten die<br />

Lämmer. Doch bevor sie begannen<br />

zu essen, gingen sie<br />

mit dem Blut des Lammes vor<br />

die Tür und bestrichen damit<br />

die Türpfosten. Denn die<br />

zehnte Plage brachte großes<br />

Unglück über die Familien: In<br />

allen Häusern starb der älteste<br />

Sohn, lediglich die Häuser<br />

des Volkes Israels, an deren<br />

Türen das Blut war, blieben<br />

verschont. Das Lamm Gottes<br />

schützte sie und am darauffolgenden<br />

Tag durften sie Ägypten<br />

verlassen.<br />

Heute soll uns das Lamm Gottes<br />

an <strong>Ostern</strong> besonders durch<br />

seine Unschuld und Wehrlosigkeit<br />

als Opfertier an die<br />

Aufopferung Jesu am Kreuze<br />

erinnern. Ohne sich zur Wehr<br />

zu setzen ist Jesus am Kreuz<br />

für uns gestorben und hat unsere<br />

Sünden auf sich genommen:<br />

Joh, 1, 29: „Am Tag darauf<br />

sah er Jesus auf sich zukommen<br />

und sagte: Seht, das<br />

Lamm Gottes, das die Sünde<br />

der Welt hinwegnimmt.“<br />

Zudem fand das Letzte Abendmahl<br />

Jesu Christi in der Nacht<br />

des Passafestes statt, wodurch<br />

wahrscheinlich die enge Verbindung<br />

des Osterfestes zur<br />

Lamm-Symbolik herrührt.<br />

Um an diese Tage zu erinnern,<br />

wird heute zwar in der Regel<br />

kein Lamm mehr geschlachtet,<br />

aber viele Osterlämmchen<br />

werden gebacken und im Kreise<br />

der Familie verzehrt.<br />

Daniela Singh<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!