CHRIS Ostern 2013 - Dekanat Wolfsburg-Helmstedt
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Wertvoll…<br />
In dieser Reihe im Chris möchten wir uns einmal genauer mit den Schätzen des christlichen<br />
Glaubens auseinandersetzen, die sich in unseren sechs Pfarreien so manches Mal verstecken.<br />
Oft verbirgt sich nämlich eine bewegende Geschichte dahinter, wie sie sich auf den ersten Blick<br />
gar nicht erschließen lässt. In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Osterlamm, das in<br />
den nächsten Tagen wieder Einzug in viele Familien halten wird. Bekannt ist es auch als Agnus<br />
Dei, was lateinisch ist und „Lamm Gottes“ bedeutet.<br />
Das Osterlamm<br />
Nahezu jedes Jahr zur Osterzeit<br />
frage ich meine Schüler<br />
im Religionsunterricht, was<br />
für Ostersymbole sie kennen.<br />
Meist werden dann der Osterhase<br />
und das Osterei zuerst<br />
genannt, aber meist an dritter<br />
Stelle steht das Osterlamm.<br />
Doch wie kommt dieses possierliche<br />
Tierkind zu solch einer<br />
Popularität? Meine erste<br />
bewusste Auseinandersetzung<br />
mit dem Osterlamm fand in<br />
der Küche von St. Joseph statt.<br />
Bei einer gemeinsamen Backaktion<br />
trafen sich dort einige<br />
Kinder, eins davon war ich,<br />
und buken dort Osterlamm<br />
nach Osterlamm. Die fertigen<br />
Osterlämmer wurden im Anschluss<br />
daran nicht von uns<br />
verputzt, sondern für den guten<br />
Zweck verkauft und die<br />
Einnahmen wurden gespendet.<br />
Die zweite Auseinandersetzung<br />
erfolgte in der Schule,<br />
als wir im Religionsunterricht<br />
den Auszug aus Ägypten<br />
behandelten. Und das ist meist<br />
die Geschichte, die mir auch<br />
heute meine Schüler noch am<br />
ehesten zum Osterlamm erzählen<br />
können.<br />
So begab es sich, dass das<br />
Volk Israel sich in der<br />
Sklavenschaft Ägyptens befand<br />
und großes Leid litt.<br />
Doch Gott hielt zu seinem<br />
Volk und schickte den Propheten<br />
Mose zum König, damit<br />
dieser sein Volk ziehen ließ.<br />
Doch der zeigte sich äußerst<br />
stur. Also schickte Gott zehn<br />
Plagen ins Land, eine schlimmer<br />
als die andere. Doch erst<br />
die zehnte Plage ließ den König<br />
wirklich verzweifeln. In<br />
der verhängnisvollen Nacht<br />
feierten die jüdischen Israeliten<br />
auf Geheiß von Mose ihr<br />
erstes Passafest. Dazu bereiteten<br />
sie das flache Brot zu, das<br />
in aller Eile gebacken wurde<br />
und die Väter schlachteten die<br />
Lämmer. Doch bevor sie begannen<br />
zu essen, gingen sie<br />
mit dem Blut des Lammes vor<br />
die Tür und bestrichen damit<br />
die Türpfosten. Denn die<br />
zehnte Plage brachte großes<br />
Unglück über die Familien: In<br />
allen Häusern starb der älteste<br />
Sohn, lediglich die Häuser<br />
des Volkes Israels, an deren<br />
Türen das Blut war, blieben<br />
verschont. Das Lamm Gottes<br />
schützte sie und am darauffolgenden<br />
Tag durften sie Ägypten<br />
verlassen.<br />
Heute soll uns das Lamm Gottes<br />
an <strong>Ostern</strong> besonders durch<br />
seine Unschuld und Wehrlosigkeit<br />
als Opfertier an die<br />
Aufopferung Jesu am Kreuze<br />
erinnern. Ohne sich zur Wehr<br />
zu setzen ist Jesus am Kreuz<br />
für uns gestorben und hat unsere<br />
Sünden auf sich genommen:<br />
Joh, 1, 29: „Am Tag darauf<br />
sah er Jesus auf sich zukommen<br />
und sagte: Seht, das<br />
Lamm Gottes, das die Sünde<br />
der Welt hinwegnimmt.“<br />
Zudem fand das Letzte Abendmahl<br />
Jesu Christi in der Nacht<br />
des Passafestes statt, wodurch<br />
wahrscheinlich die enge Verbindung<br />
des Osterfestes zur<br />
Lamm-Symbolik herrührt.<br />
Um an diese Tage zu erinnern,<br />
wird heute zwar in der Regel<br />
kein Lamm mehr geschlachtet,<br />
aber viele Osterlämmchen<br />
werden gebacken und im Kreise<br />
der Familie verzehrt.<br />
Daniela Singh<br />
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