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Ansehen - am Institut Arbeit und Wirtschaft - Universität Bremen

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Demografischer Wandel im Kommunalverb<strong>und</strong> Niedersachsen/<strong>Bremen</strong><br />

Trotz unterschiedlicher Betroffenheiten <strong>und</strong> Entwicklungspfade auf kommunaler<br />

Ebene gibt es in der Ges<strong>am</strong>tschau der Prognosewerte keine „Gewinner“, da<br />

(mit ganz wenigen Ausnahmen) der Kommunalverb<strong>und</strong> insges<strong>am</strong>t an<br />

Bevölkerung verlieren wird <strong>und</strong> sich angesichts der wechselseitigen Abhängigkeiten<br />

<strong>und</strong> Verflechtungen auch für die weniger stark betroffenen Gebiete<br />

indirekte <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre Effekte des demografischen Wandels einstellen<br />

werden (z.B. durch sinkende Konsumentennachfrage im Einzelhandel, Unterauslastung<br />

von Infrastrukturen oder durch Ungleichgewichte auf den lokalen<br />

<strong>Arbeit</strong>smärkten). Jenseits der Auswirkungen <strong>und</strong> Betroffenheiten auf der Ebene<br />

einzelner Kommunen sind überdies strukturelle Problemstellungen bzw.<br />

Herausforderungen erkennbar:<br />

• Zunächst wird durch den demografischen Wandel die Notwendigkeit<br />

zusätzlicher kommunaler Investitionen anwachsen <strong>und</strong> es werden<br />

neue/modernisierte soziale Dienstleistungen <strong>und</strong> Bildungsangebote zu<br />

entwickeln sein. Auch wenn die Bevölkerungsentwicklungen in manchen<br />

Bereichen zu Einsparungen <strong>und</strong> Entlastungen führen werden (etwa bei<br />

sinkenden Schülerzahlen), werden diese zusätzlichen Herausforderungen<br />

unter der Bedingung schrumpfender kommunaler Haushaltsspielräume zu<br />

bewältigen sein.<br />

• Die einzelnen Aufgaben, die sich für die Kommunen durch den demografischen<br />

Wandel stellen, erfordern z.T. widersprüchliche <strong>und</strong>/oder schwer<br />

miteinander vereinbare Maßnahmen. So wird es sicherlich in vielen<br />

Bereichen des Kommunalverb<strong>und</strong>es notwendig sein, sich auf die Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Bedürfnisse älterer Menschen einzustellen; gleichwohl besteht<br />

die langfristig für die Kommunen <strong>und</strong> ihre Entwicklung entscheidende Aufgabe<br />

aber darin, vor allem für junge Menschen ein attraktives Wohn-,<br />

<strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> Lebensumfeld zu schaffen.<br />

• Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> erscheint es sinnvoll, dass nicht jede Kommune<br />

versucht, allen Herausforderungen gleichzeitig gerecht zu werden. Die<br />

vielfach eingeleiteten Versuche, mehr Kooperation <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>steilung<br />

zwischen den Gebietskörperschaften zu organisieren, sollten daher intensiv<br />

ausgebaut werden, d<strong>am</strong>it sich die einzelnen Teilgebiete des Kommunalverb<strong>und</strong>s<br />

auf ihre jeweiligen <strong>und</strong> sich gegenseitig ergänzenden Stärken<br />

konzentrieren können. Eine langfristige kommunale Handlungsfähigkeit<br />

kann somit gerade durch intensive Abstimmungsprozesse mit den Nachbargemeinden<br />

sowie dem ges<strong>am</strong>ten regionalen Umfeld gewährleistet<br />

werden. Dies ist umso wichtiger, als die Vertiefung funktionaler Differenzierungen<br />

auch zu einer Verschärfung innerregionaler Konkurrenzen um<br />

Beschäftigte, <strong>Arbeit</strong>spendler <strong>und</strong> Wohnbevölkerung sowie um<br />

<strong>Arbeit</strong>sstätten, Dienstleistungsangebote <strong>und</strong> weitere kommunale<br />

Funktionen führen könnte.<br />

Strukturelle<br />

Probleme<br />

Notwendige<br />

Investitionen<br />

Vielfältige, z.T.<br />

widersprüchliche<br />

Aufgaben<br />

Verstärkte<br />

Kooperation<br />

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