Ansehen - am Institut Arbeit und Wirtschaft - Universität Bremen
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Demografischer Wandel im Kommunalverb<strong>und</strong> Niedersachsen/<strong>Bremen</strong><br />
Bestehende Kultur- <strong>und</strong> Freizeitangebote in verdichteten Räumen müssen sich<br />
langfristig der sich verändernden <strong>und</strong> ggf. steigenden Nachfrage anpassen.<br />
Davon ist zunächst die progr<strong>am</strong>matische Ausrichtung kultureller Angebote<br />
betroffen <strong>und</strong> bietet den entsprechenden <strong>Wirtschaft</strong>szweigen möglicherweise<br />
Wachstumsperspektiven. Zudem werden Tourismusstandorte im ländlichen<br />
Raum sich zunehmend auf ein altengerechtes <strong>und</strong> barrierefreies Angebot ausrichten<br />
müssen. Mit Blick auf die Reisefreudigkeit aktueller älterer Alterskohorten<br />
wird zukünftig seniorengerechter Tourismus deutlich an Nachfrage<br />
gewinnen, die rechtzeitig aufgegriffen werden sollte.<br />
Für einen nachhaltigen <strong>und</strong> sinnvollen Umgang mit dem demografischen<br />
Wandel wäre es zudem erstrebenswert, eine „Kultur des Alterns“ zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> alle gesellschaftlichen Teilgruppen für das Älterwerden zu sensibilisieren.<br />
Außerdem wird es erforderlich sein, Tendenzen der Altersdiskriminierung<br />
(„Ageism“) vorzubeugen. Demzufolge wäre eine Fortführung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />
freiwilliger sozialer Engagements zu unterstützen. Denkbar wären<br />
freiwillige, dem „Zivildienst“ ähnliche (vergütete) Tätigkeiten für Schulabgänger<br />
jeden Geschlechts, die durch entsprechende Unterstützungsleistungen<br />
ermöglicht werden können <strong>und</strong> vermutlich zu einer entsprechenden Sensibilisierung<br />
zum Thema Altern beitragen könnten.<br />
Anpassung von<br />
Kultur- <strong>und</strong><br />
Freizeitangeboten<br />
Neue Formen von<br />
Altenbetreuung<br />
Anpassung von technischen Infrastrukturen<br />
Die rückläufige Bevölkerungsentwicklung erfordert eine Bündelung <strong>und</strong><br />
Konzentration der bestehenden verkehrlichen <strong>und</strong> technischen Infrastruktur.<br />
Dabei ist im Rahmen zukünftiger Planungsabsichten darauf zu achten, die<br />
meist sehr hohe Nutzungsdauer der technischen <strong>und</strong> verkehrlichen Infrastruktur<br />
mit dem zukünftigen Auslastungspotenzial abzustimmen <strong>und</strong> ggf.<br />
Überlastungsphasen in Kauf zu nehmen.<br />
Das gilt insbesondere in ländlichen Verkehrsnetzen <strong>und</strong> Gemeinden mit<br />
geringen Pendlerbewegungen (Gemeindetyp 2 <strong>und</strong> 3). Um Überlastungserscheinungen<br />
einzugrenzen, bietet der verstärkte Einsatz öffentlicher<br />
Verkehre <strong>und</strong> ein sich veränderndes Mobilitätsverhalten (z.B. Car-Sharing)<br />
Entlastungsperspektiven an den Schnittstellen zwischen städtischen Verkehrsnetzen<br />
<strong>und</strong> Gemeinden mit negativen Pendlersalden z.B. der Nachbargemeinden<br />
<strong>Bremen</strong>s <strong>und</strong> insbesondere der Gemeinde Weyhe, der Stadt<br />
Delmenhorst <strong>und</strong> der Gemeinde Schwanewede (B<strong>und</strong>esagentur für <strong>Arbeit</strong><br />
2009). 21<br />
Besondere Ansprüche werden in Zukunft an die Qualität, aber auch an die<br />
Standorte <strong>und</strong> die Erreichbarkeit von Schul- <strong>und</strong> Kindertagesstätten gestellt<br />
Flexible<br />
Mobilitätsangebote<br />
Multifunktionale<br />
Bildungszentren<br />
21 B<strong>und</strong>esagentur für <strong>Arbeit</strong> (2009): Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte <strong>am</strong> Wohn- <strong>und</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>sort nach Gemeinden mit Angaben zu Auspendlern.<br />
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