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August - Euroregion Elbe/Labe

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den Arbeitsmarkt in der Stadt sieht und die Auftragslage vieler Unternehmen. Wir hatten<br />

im vergangenen Jahr acht Neuansiedlungen, darunter zum Beispiel Bosch Sensortec.<br />

Allerdings sind es in der Regel kleine Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern, und ich<br />

denke, dass wir in diesem Jahr noch mit weiteren Ansiedlungen rechnen können. Die<br />

eigene Heimatstadt zu gestalten, macht immer Spaß. Je länger man in einer großen<br />

Einheit ist, desto mehr nimmt die Effizienz zu. Man muss nur aufpassen, dass man<br />

innovativ bleibt.<br />

Erfreulicherweise erweitern aber bestehende Unternehmen zunehmend ihre<br />

Produktion.<br />

Wir betreuten im vergangenen Jahr 63 Erweiterungen. Mit ihnen wurden 215 neue<br />

Arbeitsplätze geschaffen und 3.581 Arbeitsplätze gesichert. Insgesamt wurden über 66<br />

Millionen Euro investiert. Bis zum 30. Juni betreuten wir bereits 23 Erweiterungen mit<br />

122 neuen Arbeitsplätzen und 28 Millionen Euro Investitionssumme.<br />

Der Verpackungs-Maschinenbauer Theegarten-Pactec wollte auch erweitern.<br />

Aber er durfte das nötige Grundstück nicht kaufen. Was ging da so schief, dass<br />

das traditionsreiche Unternehmen mit etwa 300 Mitarbeitern Dresden sogar<br />

verlassen wollte?<br />

Die Liegenschaftsverwaltung hatte das gewünschte Erweiterungsgrundstück<br />

ausgeschrieben und an einen höher Bietenden verkauft. Aufgrund von<br />

Zahlungsproblemen konnte der Kauf nicht abgewickelt werden. Nun ist das Grundstück<br />

mittlerweile an Theegarten-Pactec verkauft. Zudem haben wir es dank guter<br />

Zusammenarbeit in der Verwaltung geschafft, die Baugenehmigung binnen drei Wochen<br />

auszureichen. Damit haben wir ein sehr attraktives Angebot an das Unternehmen<br />

gemacht.<br />

Was kann die Wirtschaftsförderung außer aufmunternden Worten für die<br />

Wirtschaft tun?<br />

Ganz wesentlich ist die Hilfe beim Gang durch die Instanzen, wie bei Theegarten-Pactec.<br />

Wir informieren zudem über Fördermöglichkeiten, helfen beim Beantragen und begleiten<br />

die Unternehmen zu Behörden. Wir kümmern uns um die Infrastruktur, um die<br />

Zufahrtsstraßen zu den Unternehmen, um die Ver- und Entsorgung. Zudem fördern wir<br />

Netzwerkstrukturen, beispielsweise durch regelmäßige Wirtschaftsstammtische. Da loten<br />

die Unternehmer Möglichkeiten der Zusammenarbeit aus, und es kommen die Probleme<br />

auf den Tisch, wie Defizite in der Anbindung Dresdens oder Datennetzinfrastruktur.<br />

Sie sind dafür bekannt, gern zu reisen. Was bringt das für die Wirtschaft?<br />

Die Dresdner Wirtschaft ist sehr exportorientiert. Wir haben Unternehmen mit einem<br />

Exportanteil von über 70 Prozent. Da ist eine Marktpflege sehr wichtig. Wir schaffen es<br />

aber nicht, 180 Nationen zu beliefern. Deshalb konzentrieren wir uns auf drei Märkte:<br />

Korea, Niederlande und Ungarn.<br />

Was haben diese drei, was andere Länder nicht haben?<br />

Dafür gibt es drei Gründe: Dresdens Unternehmen aus den Kompetenzfeldern sind stark<br />

in diesen Ländern vertreten, es besteht Ansiedlungspotenzial, und diese Länder werden<br />

von anderen Landes- beziehungsweise Bundeswirtschaftsförderungsgesellschaften nicht<br />

betreut.<br />

Die Bahn kommt beim Ausbau der Strecke nach Berlin nicht aus dem Knick. Was<br />

tun Sie, damit Dresden nicht auf dem Abstellgleis landet?<br />

Um das Verkehrsdefizit zu mildern, bemühen wir uns primär sehr um neue<br />

Direktverbindungen auf unserem Airport in Dresden. Eine hervorragende Bahnverbindung<br />

zwischen Dresden und dem künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg ist unser zweites<br />

Ziel. Warum die Bahn erneut den Ausbau der Strecke Berlin-Dresden verschiebt, ist<br />

schwer zu verstehen. Fernbuslinien in kurzer Taktfrequenz sind dazu ein erster Schritt<br />

beziehungsweise auch schon eine Alternative. Ähnliche Überlegungen haben wir auch in<br />

Richtung Prag.<br />

Ihre Partei hat die mit Abstand teuerste Sanierungsvariante für die<br />

Albertbrücke durchgesetzt. Sie kostet den Steuerzahler 3,3 Millionen Euro<br />

zusätzlich. Wie passt das damit zusammen, dass sich die FDP als<br />

Steuersparpartei definiert?<br />

Nur aus fiskalischen aber auch aus bautechnischen Gründen wäre wohl Variante I –<br />

verbunden mit der Vollsperrung für alle – die beste gewesen. Aber es war nicht die FDP,

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