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August - Euroregion Elbe/Labe

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Schmeckt auch schon nach<br />

zwei Wochen Lagerung – Braumeister Martin Melzer testet ein helles Falkenstejn. Foto:<br />

Jan Skvára<br />

©- keine angabe im hugo-archivsys<br />

Es ist Freitagnachmittag, und die Sonne strahlt auf den zentralen Platz von Krásná Lípa<br />

(Schönlinde). Vor dem weiß getünchten Gebäude in der nordwestlichen Ecke des Platzes<br />

sind kaum Stühle und Tische gestellt, als schon ein Paar Radtouristen Platz nimmt. „Wir<br />

machen eine Rundtour, und diese neue Brauerei wollten wir gleich einmal ausprobieren“,<br />

sagt der Mann in Radlerkluft.<br />

Drinnen sitzt Jirí Rak an einem der langen Holztische. Die Einrichtung erinnert eher an<br />

ein Lese-Café in Prag, als an ein uriges Brauhaus. Das liegt auch an dem Regal, das sich<br />

an einer Wand entlang zieht und wo Gäste ausrangierten Lesestoff finden können. „Wir<br />

wollten uns etwas von den üblichen Kneipen unterscheiden“, erklärt Jirí Rak, einer der<br />

Eigentümer des Kirnitzsch-Brauhauses, benannt nach dem Fluss, der hier in der Nähe der<br />

Stadt entspringt. Seit Anfang <strong>August</strong> hat es geöffnet.<br />

Natürlich geht es dem Tourismusmanager, der den Tourismusverband Böhmische<br />

Schweiz führt, um eine neue Attraktion für die Stadt. Und Bierliebhaber ist er auch. „Aber<br />

so ein Ambiente gab es bisher hier nicht“, sagt er. Nicht nur das Ambiente, auch die<br />

Belegschaft ist besonders. Das Brauhaus versteht sich als „soziales Unternehmen“. Die<br />

Hälfte der Arbeitsplätze ist für körperlich Behinderte oder sozial Benachteiligte reserviert.<br />

Und wer den Eindruck hat, Jirí Rak hätte das Gasthaus auch ein bisschen für sich<br />

geöffnet, liegt nicht ganz falsch. „Ich bin täglich ab 16 Uhr hier, wenn es geht“, lächelt<br />

er.<br />

Auf das Haus, in dem sich früher eine Bank und zuletzt eine Gaststätte befanden, hatte<br />

er schon lange ein Auge geworfen. Als es die Stadt vor drei Jahren verkaufte, griff er<br />

gemeinsam mit zwei Partnern zu. „Damals fing der Trend mit den Kleinbrauereien gerade<br />

an, also was lag näher, als dass auch wir das versuchen“, erzählt Rak. Heute eröffnet in<br />

Tschechien fast jede Woche eine neue Kleinbrauerei.<br />

Dass kleine Brauhäuser in Tschechien erst so spät in Mode kamen, schiebt der bekannte<br />

Bierkritiker Jan Kocka auf den Konservativismus der tschechischen Biertrinker. Andere<br />

Kreationen als die üblichen 10er- und 12er-Stammwürze-Biere wurden argwöhnisch<br />

beäugt. „Inzwischen sind die Tschechen gereist und haben mitbekommen, dass man Bier<br />

auch noch anders brauen kann“, sagt Kocka, der zugleich Vizepräsident des Verbandes<br />

der Kleinbrauereien ist.

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