August - Euroregion Elbe/Labe
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Ein Fisch hat den akustischen Bissanzeiger ausgelöst und zieht die Schnur von der Rolle.<br />
Petri Heil - Angeln ist in Tschechien mehr als nur ein Hobby, es ist eine Leidenschaft. In<br />
über 1200 Revieren in allen Teilen des Landes kommen die Tschechen ihrer Passion nach,<br />
und das auch in der Hauptstadt. Entlang der Moldau lassen sich in den Morgenstunden<br />
viele Angler antreffen:<br />
„Ein Freund fing vor 14 Tagen einen Hecht mit 70 Zentimeter. Darüber hinaus lassen sich<br />
in der Moldau unter anderem Zander, Karpfen, Aale, Rotaugen und Brassen fangen. Im<br />
Grunde alles, was der Fluss hergibt“, so Jiří.<br />
Alexander Šíma (Foto: Archiv des Böhmischen Anglerverbandes)<br />
Neben diesen Fischarten sind in tschechischen Seen und<br />
Fließgewässern rund 25 weitere relevante Fried- und<br />
Raubfischarten beheimatet. Auch um ihren Erhalt kümmern sich<br />
der böhmische und der mährische Anglerverband. Alexander<br />
Šíma ist Vorsitzender des böhmischen Anglerverbandes:<br />
„Wir schützen natürlich die Natur und die Angelreviere. Wir<br />
haben geschulte Mitarbeiter im Einsatz, die über die Einhaltung<br />
des Fischereirechts und allgemein über das Verhalten der Angler<br />
am Wasser wachen. Das Landwirtschaftsministerium schreibt<br />
uns zudem vor, welche Fischarten in welchem Umfang in die<br />
Gewässer eingebracht werden müssen. Wir kaufen die<br />
Jungfische, ziehen sie in unseren Zuchtteichen heran und setzen<br />
sie schließlich in den Revieren ein.“<br />
Skalka-Talsperre (Foto: Zipacna1, Wikimedia CC BY 3.0)<br />
Selbstverständlich müssen sich Angler an fest<br />
vorgeschriebene Schonzeiten halten. Zudem müssen sie<br />
die rechtlichen Voraussetzungen erfüllen, genau wie in<br />
Deutschland muss ein Angelschein erworben werden.<br />
Damit weisen die Fischer Grundfertigkeiten und<br />
notwendige Kenntnisse rund um den Fischfang nach.<br />
Deutsche Fischer benötigen einen Zusatzvermerk im<br />
Angelschein. Dieser Vermerk wird vom deutschen<br />
Außenministerium gegen eine Gebühr ausgestellt. Michael Schlögl ist in deutschen<br />
Anglerkreisen als Experte bekannt, er besucht häufig die Skalka-Talsperre im Nordwesten<br />
Böhmens. Sie staut die Eger, einen Nebenfluss der <strong>Elbe</strong>.<br />
Michael Schlögl (Foto: Archiv der Angelschule Schlögl)<br />
„Das große Fischaufkommen, ein Mekka sozusagen, zieht<br />
die Leute hier in die Region. Aber die Preise hier haben<br />
sich stark erhöht. Für den Stausee kostet eine Tageskarte<br />
mittlerweile 17 Euro. Das ist wesentlich teurer als bei uns<br />
in Deutschland. Man muss sagen, der Besuchertrend aus<br />
Deutschland ist eher rückläufig. Es ist nicht mehr das,<br />
was es mal war“, kommentiert Michael Schlögl.<br />
Dafür gibt es mehrere Gründe. Die hohen staatlichen<br />
Auflagen treiben die Preise in die Höhe. Außerdem kaufen immer weniger Tschechen<br />
jährliche Erlaubnisscheine für die Reviere. Dieses Geld fehlt für den Neubesatz der<br />
Gewässer. Auch Schwarzfischer setzen den Fischbeständen zu. Manche natürliche<br />
Faktoren lassen sich von Menschenhand nicht beeinflussen. Alexander Šíma:<br />
Kormorane (Foto: Eva-Maria Kintzel, CC BY 3.0 Unported)<br />
„Hierzulande hat sich vor allem der Karpfen behauptet<br />
und verdrängt die anderen Fische. Zum anderen haben<br />
wir in den vergangenen fünf bis sechs Jahren über alle<br />
Maße mit Fischräubern zu kämpfen, ganz besonders mit<br />
dem Kormoran. Das ist nicht nur ein tschechisches<br />
Problem, sondern ein europäisches. Der Kormoran hat