August - Euroregion Elbe/Labe
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EU [genügend] Druck ausübt, oder ein Kellner oder eine Kellnerin Strafanzeige erstattet,<br />
weil er/sie am Arbeitsplatz an Lungenkrebs erkrankt ist.<br />
Schließlich ist es auch in anderen Ländern so, dass diese Art von Fällen zu<br />
Gesetzesveränderungen geführt und deutlich gemacht haben, wie sehr die Argumente für<br />
die Freiheit der Raucher in die Irre führten.“ (JH)<br />
Mittwoch, 14.08.2013<br />
Radio.cz<br />
Lebensstandard in Tschechien hat sich vom EU-Durchschnitt<br />
zuletzt entfernt<br />
Lothar Martin<br />
Der Lebensstandard der Einwohner in der Tschechischen Republik hat sich in den<br />
Jahren seit Beginn der Krise wieder etwas weiter vom EU-Durchschnitt entfernt. Zuvor<br />
hatte er sich angenähert. Ein Grund für den negativen Trend sind die anderthalb Jahre<br />
Rezession, die hierzulande gerade erst zu Ende gegangen sind. Im vergangenen Jahr<br />
verzeichnete die tschechische Wirtschaft das achtschlechteste Ergebnis unter den 27<br />
EU-Ländern.<br />
Tschechien im Jahr 2005: Die Wirtschaft wächst, die Industrie läuft auf vollen Touren,<br />
ausländische Investoren kommen ins Land, und die Tschechen holen beim<br />
Lebensstandard im Vergleich zum EU-Durchschnitt weiter auf. Heute, acht Jahre später,<br />
aber hat sich die Lage schon wieder etwas gewandelt. Drahomíra Dubská ist Analystin<br />
beim Tschechischen Statistikamt (ČSÚ):<br />
„Die Tschechische Republik hat sich in den zurückliegenden drei Jahren wieder etwas<br />
vom Durchschnittsniveau der Ökonomien in den entwickelten Staaten der Europäischen<br />
Union entfernt.“<br />
Der hauptsächliche Grund dafür ist die Rezession, die in Tschechien länger gedauert hat<br />
als in anderen EU-Ländern. Im vergangenen Jahr ist die tschechische Wirtschaftskraft<br />
zudem erstmals im Vergleich zum EU-Durchschnitt gesunken. Das wird letztlich auch am<br />
Lebensniveau deutlich: Seit 2009 fällt oder stagniert es, im Jahr 2012 lag es bei 79<br />
Prozent des EU-Durchschnitts. Gegenüber dem Schnitt, den die alten 15 EU-Staaten<br />
aufweisen, kam Tschechien sogar nur auf einen Wert von 72,5 Prozent, informierte<br />
Drahomíra Dubská jüngst bei einer Pressekonferenz in Prag.<br />
Judita Urbánková (Foto: Archiv AHOLD Czech Republic) Eine<br />
Kennzahl des Lebensstandards ist die Kaufkraft der Bürger. Auch<br />
er ist gesunken, wie folgendes Beispiel belegt: Gaben die<br />
Tschechen bei einem Einkauf im Supermarkt vor vier Jahren<br />
noch durchschnittlich 719 Kronen (ca. 28 Euro) aus, so sind es<br />
heute lediglich noch rund 600 Kronen (ca. 23 Euro). Und die<br />
Tschechen drehen noch häufiger jede einzelne Krone um, bevor<br />
sie diese ausgeben. Judita Urbánková ist Sprecherin einer<br />
großen Handelskette:<br />
„Die Kunden warten auf die verschiedensten Verkaufsaktionen<br />
und Preisnachlässe in den Geschäften.“<br />
Auch beim Autokauf haben sich die tschechischen Verbraucher<br />
umgestellt: Anstatt eines Neuwagens schafften sie sich in den<br />
zurückliegenden Jahren vermehrt einen Gebrauchtwagen an. Deutlich weniger gefragt als<br />
früher sind Kosmetikartikel und Haushaltswaren. Im europäischen Vergleich beträgt der<br />
Konsum der tschechischen Verbraucher bereits nur noch ein Viertel des EU-<br />
Durchschnitts. In der Rangliste des Konsums von 31 Ländern Europas liegt<br />
Tschechien damit nur auf Platz 20, unter den 27 Staaten der Europäischen Union auf<br />
Rang 17.