August - Euroregion Elbe/Labe

wird barrierefrei gestaltet. Im Südkopf des Bahnhofes ist noch eine Weiche für die Einund
Ausfahrt Richtung Bad Schandau einzubauen.
Liegt das Gleis nach Dolni Poustevna, folgen die Arbeiten an den Leit- und
Sicherungsanlagen, die unerlässlichen eisenbahntechnischen Abnahmen sowie
notwendige Probefahrten. Die Baukosten von rund 2,8 Millionen Euro trägt fast komplett
der Bund, der Zweckverband Oberelbe bringt seinen Eigenanteil von 87 000 Euro ein.
Derzeit laufen noch intensive Gespräche über die qualitativen Anforderungen an die neue
Zugverbindung und damit an den Betreiber sowie über die tarifliche Gestaltung des
Angebots. Schon im Vorjahr hatte Michael Geisler (CDU), Landrat des Landkreises
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, die Bedeutung des Vorhabens gewürdigt: "Mit dem
Lückenschluss bekommt die Bahnstrecke durch das Sebnitztal eine Zukunftsperspektive.
Das neue Angebot ist ein weiterer Baustein beim Zusammenwachsen der sächsischböhmischen
Grenzregion".
Tatsächlich prognostiziert eine aktuelle Studie für die Sebnitztalbahn eine Steigerung der
täglich erreichbaren Fahrgastzahlen von gegenwärtig 230 auf beachtliche 1100. Erwartet
wird ein erhöhtes touristisches Aufkommen in der strukturschwachen Grenzregion. Für
die Einwohner im "Schluckenauer Winkel" ergeben sich erhebliche Zeiteinsparungen bei
der Bahnfahrt in ihre Kreisstadt Decin.
Fast 70 Jahre müssen die Bewohner beiderseits der Grenze nun schon auf den eigentlich
recht unproblematischen Lückenschluss warten. Doch scheinbar unüberwindbar waren
die Hindernisse - wie mangelnder politischer Wille, Zweifel an der Perspektive der
Sebnitztalbahn und fehlende Finanzierung.
Erst im Jahr 2006 konnte der Wiederaufbau der Strecke zwischen dem Kreis Decin und
dem VVO vertraglich vereinbart werden. Am 19. Juli 2012 wurde der Bau- und
Finanzierungsvertrag von Vertretern der DB Netz AG und dem VVO unterzeichnet. Dabei
gab der VVO auch die unabdingbar geforderte Garantie auf Bestellung von Zugleistungen
über die nächsten 20 Jahre nach Betriebsaufnahme ab.
Montag, 12.08.2013
Sächsische Zeitung
Dealer mit perfekter Buchhaltung
Ein 24-Jähriger handelte mit großen Mengen Drogen – und dokumentierte jedes
Detail penibel per Hand.
Von Maren Soehring
So ein Glück haben die Ermittlungsbehörden selten: Normalerweise sind Drogendealer
auf besondere Geheimhaltung bedacht, aussagekräftige Dokumente sind selten zu
finden. Doch der Angeklagte legte im Gegensatz zum allgemeinen Branchentrend großen
Wert auf eine korrekte Buchführung. Nach jeder Einkaufstour in die Tschechische
Republik notierte er nicht nur das Datum, sondern auch Menge und Qualität der
erworbenen Betäubungsmittel sowie Ein- und Verkaufspreis–und bewahrte alle
handschriftlichen Abrechnungsbögen in seiner Wohnung auf dem Pirnaer Sonnenstein
auf.
Bei seinen Beschaffungsfahrten hielt sich B., der keinen Führerschein mehr besaß, an die
Regeln. Er nutzt für die An- und Abreise den öffentlichen Nahverkehr. Die Tschechische
Grenze passierte er in der Nähe von Sebnitz zu Fuß, auch eine handgemalte „Wegskizze“
fand sich später in seiner Wohnung. Rund acht Kilo Marihuana und etwa 200 Gramm
Crystal hat Robert B. ab September 2012 auf diesem Weg nach Deutschland eingeführt
und in Dresden und vor allem Pirna verkauft. Der Gesamterlös: knapp 60 000 Euro.
Anfang Februar wurde er dann bei einer Personenkontrolle im Bus der Linie 260 in
Sebnitz festgestellt. Den Polizisten waren die Schweißperlen auf seiner Stirn aufgefallen –