August - Euroregion Elbe/Labe
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Martina Kuba (Foto: ČTK) „Ich glaube, dass es ein sehr<br />
ehrlicher Prozess ist. Die Wähler werden das nicht<br />
innerhalb weniger Wochen überprüfen können, und ich<br />
behaupte auch nicht, dass Änderungen durch eine<br />
Wahlkampagne oder schöne Plakate durchzuführen sind.<br />
Die ODS begibt sich nun auf einen Weg, der mehrere<br />
Monate dauern wird, um wieder die Position zu erreichen,<br />
die ihr zusteht. Ich denke, der Name ODS und die<br />
politische Rechte ist es wert, die Partei bei ihrer Erneuerung zu unterstützen.“<br />
Boris Šťastný (Foto: Filip Jandourek, Archiv des<br />
Tschechischen Rundfunks) Allerdings meldeten sich auch<br />
sofort Stimmen aus der Partei zu Wort, die sich unter<br />
einer Erneuerung eine Rückkehr zu Altbewährtem<br />
vorstellen. Boris Šťastný ist Abgeordneter der ODS:<br />
„Ich bin in ständigem Kontakt mit Václav Klaus. Ihm ist<br />
natürlich klar, dass die Lage für die ODS und für die<br />
Rechte allgemein sehr ernst ist. Es liegt nun vornehmlich<br />
an der ODS, an der Führung der Partei. Sie hat bisher<br />
abgelehnt, Václav Klaus um eine Mitarbeit zu bitten.“<br />
Der kommissarische ODS-Chef Kuba konnte sich eine Mitarbeit von Klaus durchaus<br />
vorstellen. Der Mitbegründer der Partei beendete die Spekulationen um eine Rückkehr in<br />
die Politik aber am Wochenende bei der alljährlichen Wallfahrt auf die Schneekoppe:<br />
Václav Klaus (Foto: ČTK) „Ich hatte in manchen<br />
Momenten Hoffnung. Aber wenn ich wieder die Schritte<br />
der ODS in den letzten Stunden und Tagen sehe, die<br />
Parteiausschlüsse und die Äußerungen der<br />
Spitzenvertreter, allen voran von Miroslava Němcová,<br />
dann muss ich sagen, dass ein Engagement in dieser<br />
Partei derzeit für mich nicht in Frage kommt.“<br />
Ob es die Partei in den kommenden Monaten schafft, ein<br />
einheitliches Bild zu präsentieren, bleibt also noch<br />
abzuwarten.<br />
Eine weitere Partei droht sogar, an den Ereignissen der vergangenen Woche zu<br />
zerbrechen. Die Gruppe Lidem hatte sich vor mehr als einem Jahr von der Partei der<br />
öffentlichen Angelegenheiten (VV) abgespalten. Als die VV-Partei im vergangenen Jahr<br />
bekannt gab, die Regierungskoalition zu verlassen, blieben sieben Abgeordnete und<br />
einige Minister in der Regierungskoalition. Sie gründeten im Mai 2012 die Partei Lidem,<br />
ihre Vorsitzende war die ehemalige stellvertretende Premierministerin Karolína Peake. Als<br />
am Mittwoch klar war, dass die zwei Abgeordneten der ODS nicht an der Abstimmung<br />
teilnehmen würden, verließ Peake aus Protest ebenfalls den Sitzungssaal. Danach sagte<br />
sie:<br />
Karolína Peake (Foto: ČTK) „Ich war einfach nicht mehr in der Lage,<br />
dieses Theater der ODS mitzuspielen. Sie hat uns monatelang unter die<br />
Nase gerieben, dass wir alle unsere Stimmen garantieren sollten, nur<br />
um dann nicht ihre eigenen Stimmen garantieren zu können. Ich<br />
empfehle Martin Kuba für die Zukunft, sich in dem Monat vor einer<br />
solch wichtigen Abstimmung mehr um die Verhandlungen mit seinen<br />
eigenen Abgeordneten zu kümmern, als um andere Parteien.“<br />
Aber auch mit ihrer eigenen Partei scheint Peake abgeschlossen zu<br />
haben. Sie legte am Tag nach der Abstimmung den Vorsitz von Lidem<br />
nieder. Als Begründung gab sie inhaltliche Differenzen zu den anderen<br />
Mitgliedern an. Geleitet wird Lidem nun von Dagmar Navrátilová. Sie<br />
sei inhaltlich und menschlich von Peake enttäuscht. Zur weiteren