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August - Euroregion Elbe/Labe

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Sozialdemokraten (ČSSD), führte zum Zerfall der Gruppe Lidem und stürzte die<br />

Bürgerdemokraten (ODS) in eine schwere Krise. Am Ende einigten sich die Parteien<br />

auf eine Auflösung des Abgeordnetenhauses.<br />

Petr Gazdík (Foto: Šárka Ševčíková, Archiv des<br />

Tschechischen Rundfunks) Am Ende der langen Sitzung<br />

des Abgeordnetenhaus war es der konservativen Partei<br />

Top 09 zu viel: Der Fraktionsvorsitzende Petr Gazdík<br />

erklärte, seine Partei werde einen Antrag auf<br />

Selbstauflösung des Abgeordnetenhauses stellen.<br />

Vorangegangen war der Zerfall der ehemaligen<br />

Regierungskoalition aus Bürgerdemokraten (ODS), Top 09<br />

und der kleinen Gruppe Lidem. Bei der Abstimmung über die Regierung von Premier Jiří<br />

Rusnok hatten zwei Abgeordnete der ODS, Tomáš Ulehla und Jan Florián, den<br />

Abstimmungssaal verlassen. Am Abstimmungsergebnis änderte dies nichts, doch es<br />

machte klar, dass sich die drei Koalitionäre nicht mehr auf<br />

ihre Mehrheit verlassen können. Das sagte auch der<br />

stellvertretende Vorsitzende der Partei Top 09, Miroslav<br />

Kalousek:<br />

Miroslav Kalousek (Foto: ČTK) „Wir haben es mehrere<br />

Monate gesagt: In dem Moment, in dem es zu einem<br />

Versagen unserer Koalitionspartner kommt, und die 101<br />

Stimmen nicht mehr garantiert werden können, wollen wir<br />

Neuwahlen. Ich will es noch einmal deutlich sagen: Es gibt nun keine vorgezogenen<br />

Neuwahlen, weil Präsident Miloš Zeman eine Beamtenregierung ernannt hat oder weil die<br />

Sozialdemokraten für diese Regierung gestimmt haben. Sie finden statt, weil sich gezeigt<br />

hat, dass es keine politische Mehrheit mehr im Abgeordnetenhaus gibt.“<br />

Miroslava Němcová (Foto: ČTK) Die Parteien haben sich<br />

nun darauf geeinigt, am Freitag dieser Woche über die<br />

Auflösung zu verhandeln, die Abstimmung aber auf die<br />

nächste Woche zu verschieben. So soll garantiert werden,<br />

dass es alle Volksvertreter zur Sitzung schaffen, auch<br />

jene, die im Urlaub sind.<br />

Abgeordnetenhauschefin Miroslava Němcová ist die<br />

Hoffnungsträgerin der ODS. Sie wollte eigentlich aufgrund<br />

der Mehrheit von 101 Stimmen ihren Parteikollegen Petr<br />

Nečas als Regierungschefin beerben. Sie griff auch immer wieder Präsident Zeman dafür<br />

an, dass er an der bürgerlichen Mehrheit vorbei ein Beamtenkabinett ernannt hatte. Nach<br />

dem Ausscheren der ODS-Abgeordneten und dem Verlust der 101 Stimmen war sie<br />

erschüttert:<br />

Jan Florián (Foto: ČTK)„Diese beiden Abgeordneten sind nicht die<br />

gesamte ODS, leider waren sie Abgeordnete der ODS. Und leider<br />

haben sie uns das Messer in den Rücken gestoßen, auf absolut<br />

feige, niederträchtige und unmännliche Weise. Als Dame erlaube ich<br />

mir jetzt einfach einmal zu sagen, dass diese Männer im<br />

Abgeordnetenhaus das Schlimmste begangen haben, was sich<br />

begehen lässt. Aber das haben wir hinter uns. Nun werden wir<br />

sehen, unter welchen Bedingungen die ODS in die Wahlen geht.“<br />

Und tatsächlich zeigte sich die Partei nach der<br />

Abstimmungsniederlage zerstrittener als noch zuvor. Zwar wurden<br />

gegen die beiden ODS-Abgeordneten Ulehla und Florián<br />

Parteiausschlussverfahren angestrengt, dies stieß aber nicht in der<br />

gesamten Partei auf Gegenliebe. Außerdem hat die ODS seit dem<br />

Rücktritt von Ex-Premier Nečas keinen Vorsitzenden mehr. Kommissarisch nimmt diese<br />

Aufgabe derzeit der stellvertretende Vorsitzende Martin Kuba wahr. Angesichts der<br />

desaströsen Umfragewerte seiner Partei möchte er die ODS nun erneuern:

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