Mitteilungsblatt Heft 24 vom 13.06.2013 - Stadt Freiburg im Breisgau
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Zeiten des Aufbruchs<br />
und der Änderungen<br />
Im Jahr vor der Amtsniederlegung des<br />
1. Vorsitzenden Max Z<strong>im</strong>mermann <strong>im</strong><br />
Herbst 1967 hatte Dr. Wolfgang Suppan<br />
die Stabführung <strong>vom</strong> langjährigen, verdienten<br />
Dirigenten Leopold Rees übernommen,<br />
der <strong>im</strong> darauffolgenden Jahr<br />
zum Ehrendirigenten ernannt wurde. Der<br />
neue Dirigent brachte sich gleich in die<br />
Vereinsaktivitäten ein: Auf Vorschlag unseres<br />
neuen Dirigenten, Herrn Dr. Suppan,<br />
n<strong>im</strong>mt die Kapelle am Musikfest in<br />
Marckolshe<strong>im</strong>/Elsaß teil.<br />
Dr. Suppan war es dann auch, der die ersten<br />
Kontakte knüpfte zum Musikverein<br />
Weil <strong>im</strong> Schönbuch, der unter der musikalischen<br />
Leitung von Musikdirektor<br />
Freivogel stand. Be<strong>im</strong> ersten, zweitägigen<br />
Besuch der Gäste aus dem Schwabenland<br />
wurde mit einem Gemeinschaftskonzert<br />
die Grundlage für eine langjährige<br />
Freundschaft zwischen den beiden<br />
Vereinen gelegt.<br />
Bereits zum zweitenmal übernahmen<br />
1967 die Mitglieder des Musikvereins die<br />
Gastgeberrolle für auswärtige Gäste:<br />
Die Trachtenkapelle Niederr<strong>im</strong>singen<br />
veranstaltete über Pfingsten ein internationales<br />
Trachtentreffen, bei dem Trachtenkapellen<br />
aus 5 Ländern zu Gast waren.<br />
Der Musikverein Tiengen hatte 30 Personen<br />
von der Trachtenkapelle Oberuhldingen<br />
am Bodensee zu Gast <strong>im</strong> Dorf.<br />
Die neue Vorstandschaft unter dem jetzigen<br />
Ehrenvorstand Horst Jenne bemühte<br />
sich auch um Kontakte zu anderen ausländischen<br />
Kapellen, die auch an einer gegenseitigen<br />
Verbindung interessiert waren.<br />
Dabei war der damalige Geschäftsführer<br />
des BDB und heutiges Ehrenmitglied<br />
des Vereins Klaus Schulz maßgeblich<br />
bei der Kontaktaufnahme und den organisatorischen<br />
Vorbereitungen dieser<br />
Auslandskontakte beteiligt. Über die zahlreichen<br />
Verbindungen und Konzertreisen<br />
zu den ausländischen Partnervereinen<br />
wird an anderer Stelle berichtet.<br />
In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung<br />
wurde in Anwesenheit der aktiven<br />
Musiker und 3 passiven Mitgliedern<br />
am 22. Oktober 1968 beschlossen, der Generalversammlung<br />
am 5. November neben<br />
einer Satzungsänderung die Umbenennung<br />
des Musikvereins Tiengen in<br />
„Tuniberg-Trachtenkapelle Tiengen“ vorzuschlagen.<br />
Beide Anträge wurden dann<br />
auch einst<strong>im</strong>mig angenommen. Zur Anschaffung<br />
neuer Instrumente und zur<br />
Nachwuchsförderung fanden Altmaterialsammlungen<br />
statt. Aber auch die zunehmende<br />
Zahl von Auftritten, die Pflege und<br />
Fortentwicklung bestehender Verbindungen<br />
zu auswärtigen Vereinen sowie die<br />
Kontaktaufnahme mit weiteren Musikvereinen<br />
lassen den frischen Wind durch die<br />
neue Vereinsführung erkennen. Daneben<br />
wurde die Brauchtumspflege nicht vergessen:<br />
<strong>im</strong> Frühjahr 1969 wurde erstmals<br />
seit mehreren Jahren wieder das „Scheibenfeuer“<br />
durchgeführt:<br />
Um 19.30 Uhr spielte die Trachtenkapelle<br />
mehrere Musikstücke am Feuer, an dem<br />
jung und alt ihre Scheiben zum Glühen<br />
brachten um sie mit einigen Sprüchen in<br />
den nächtlichen H<strong>im</strong>mel zu schlagen.<br />
Die gerade aufke<strong>im</strong>enden Versuche der<br />
Politik, das Verhältnis zu Frankreich<br />
durch Kontakte auf privatem Gebiete zu<br />
verbessern, wurden durch die vielen Vereins-<br />
und Städtepartnerschaften deutlich.<br />
Auch die Tuniberg-Trachtenkapelle trug<br />
ihren Teil dazu bei, indem sie die bereits<br />
1966 geknüpfte Verbindung zur Trachtenkapelle<br />
Marckolshe<strong>im</strong> (Elsass) aufrecht<br />
erhielt und später eine mehrjährige<br />
Freundschaft mit der Musikkapelle aus<br />
Muntzenhe<strong>im</strong> pflegte.<br />
Mit Arnold Brunner hatte man 1969 einen<br />
neuen Dirigenten verpflichtet, der für<br />
den Verein zu einem Glücksgriff wurde.<br />
Er leitete zu diesem Zeitpunkt bereits den<br />
Musikverein Au, der wenige Wochen<br />
nach seinem ersten Auftritt be<strong>im</strong> Konzertabend<br />
in Tiengen zu Gast war. Bereits <strong>im</strong><br />
Jahr 1972 vermerkt die damalige Schriftführerein<br />
Rosemarie Lörch: Der Verein<br />
ist ca. 30mal öffentlich aufgetreten und<br />
hat seine Erfolge hauptsächlich seinem<br />
Dirigenten Arnold Brunner aus Au zu verdanken.<br />
Zur Finanzierung der laufenden Unkosten<br />
zeigten sich die Verantwortlichen erfinderisch.<br />
So bewirtete man <strong>im</strong> Jahr 1974 erstmals<br />
die Gäste be<strong>im</strong> Abbrennen des<br />
Scheibenfeuers:<br />
Die in diesem Jahr erstmals am Feuerplatz<br />
<strong>vom</strong> 1. Vorstand und seinen Helferinnen<br />
und Helfern gegrillten Würstchen<br />
fanden reißenden Absatz. Auch dem<br />
Schnaps und Wein wurde kräftig zugesprochen.<br />
Diese Neuerung sollte be<strong>im</strong><br />
nächsten Scheibenfeuer nicht fehlen.<br />
Diese Empfehlung wurde beherzigt und<br />
von Jahr zu Jahr wurde die Bewirtung verbessert.<br />
1975 wurde erstmals ein<br />
Wunschkonzert durchgeführt, das von<br />
da an zu einem festen Bestandteil <strong>im</strong> Veranstaltungskalender<br />
wurde:<br />
Die Kapelle trat erstmals mit einem<br />
Wunschkonzert an die Öffentlichkeit. Das<br />
Konzert fand einen kaum erwarteten Zuspruch.<br />
Die finanziellen Erwartungen<br />
wurden weit übertroffen.<br />
Im Spätjahr 1976 wurde auf Vorschlag<br />
des 1. Vorstandes Horst Jenne die Jugendkapelle<br />
Tiengen ins Leben gerufen.<br />
Eine der bedeutendsten Entscheidungen<br />
war die Durchführung eines Baggerseefestes,<br />
das erstmals am 3./4. Juli 1976<br />
durchgeführt wurde. Der Schriftführer<br />
Helmut Lasch schreibt in seinem Bericht:<br />
Die TTK veranstaltet erstmals ein Sommerfest<br />
am Baggersee <strong>im</strong> Erholungsgebiet<br />
„Reutematten“. Bei „südländischen“<br />
Temperaturen wurde diese Veranstaltung<br />
auch in finanzieller Hinsicht ein voller Erfolg.<br />
Als Gäste nahmen die Kapellen von<br />
Waltershofen, Niederr<strong>im</strong>singen, Sölden,<br />
Au und Munzingen teil.<br />
Dieser Erfolg beflügelte die Initiatoren<br />
zur Verbesserung der Infrastruktur und<br />
Be<strong>im</strong> Maiwecken 1969 waren erstmalig vier junge Musikerinnen dabei.<br />
Heute ist der Musikverein ohne weibliche Mitwirkende nicht mehr vorstellbar.<br />
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