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rechtsberatung für unternehmen - Wirtschaftszeitung

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SEITE 6 | AUGUST 2013<br />

POLITIK<br />

WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />

ArbeitsagenturRegensburgsollPionierbleiben<br />

StandortRegensburgspieltbeiNeuorganisationderBundesagenturfürArbeiteinewichtigeRolle/Belegschaftmehralsverdoppelt<br />

VON GERD OTTO<br />

REGENSBURG. Effizient und kundennah<br />

zugleich, so lauten eigentlich<br />

schon seit Jahrzehnten die Kriterien,<br />

nach denen die Arbeitsverwaltung in<br />

Deutschland beurteilt wird. Und dieser<br />

notwendige Spagat ist es auch, der<br />

immer wieder Kontroversen auslöst.<br />

ErstvoreinigenTagenwurdederChef<br />

der Bundesagentur für Arbeit, Frank-<br />

Jürgen Weise, mit einem vertraulichen<br />

Bericht des Bundesrechnungshofs<br />

konfrontiert, wonach es bei der<br />

Vermittlung von Arbeitslosen zu<br />

„Tricksereien“ gekommen sein soll.<br />

Dabei stand offensichtlich das Controlling,<br />

also die Überwachung von<br />

Zielvorgaben, im Fokus, und damit<br />

letztlich die Frage, wie viele Personen<br />

man in einem bestimmten Zeitraum<br />

vermitteln kann. An der Statistik<br />

selbst, so betonte der BA-Chef, sei jedenfallsnichtmanipuliertworden.<br />

EinwichtigerStandortfürganzBayern:dieAgenturfürArbeitRegensburg<br />

Foto:Ulherr<br />

Strukturwandel mitJagoda<br />

Ob der Reserveoffizier Frank-Jürgen<br />

Weise, der als erster Präsident der Arbeitsverwaltung<br />

nicht aus der Politik,<br />

s0ndern aus den Reihen der Wirtschaft<br />

in den Vorstand der Bundesagentur<br />

berufen wurde, diesen Aspekt<br />

gerade deshalb so hervorhebt, weil<br />

sein eigentlicher Vorgänger, Bernhard<br />

Jagoda,(FlorianGersterwarzweiJahre<br />

im Amt) just über Defizite in der Vermittlungsstatistik<br />

gestolpert war, sei<br />

dahingestellt.SpätestensmitJagodajedenfalls<br />

hatte der Strukturwandel innerhalb<br />

der Arbeitsverwaltung begonnen.<br />

Auf dem Weg von der „Stempelbude“zummodernenDienstleistungs<strong>unternehmen</strong>,<br />

der vor nunmehr 85<br />

Jahren als „Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung<br />

und Arbeitslosenversicherung“gestartetwarund1952indie<br />

Bundesanstalt für Arbeit (BA) mit Sitz<br />

in Nürnberg mündete, gab Bernhard<br />

Jagoda im Jahr 1997 das Ziel aus, die<br />

Reise ins kommende Jahrtausend<br />

möglichstschlankanzutreten.<br />

Wird die Neuorganisation der Bundesanstalt<br />

derzeit unter der Flagge<br />

„ProjektNEO“vorangetrieben,sohieß<br />

das Ziel in den späten neunziger Jahren<br />

„Arbeitsamt 2000“. Zu den „Versuchsarbeitsämtern“<br />

von damals gehörte<br />

der Standort Regensburg, und<br />

auch im Rahmen der aktuellen Neuausrichtung<br />

der Arbeitsagentur setzt<br />

die Oberpfälzer Bezirkshauptstadt wesentlicheImpulse.<br />

Wie die Vorsitzende der GeschäftsführungderAgenturfürArbeit<br />

GabrieleAnderlikerläutert,seiderPersonalbestand<br />

der Beschäftigten aus der<br />

„ehemaligen“ Agentur für Arbeit Regensburg<br />

um mehr als das Doppelte<br />

auf etwa 1000 Beschäftigte angewachsen,<br />

was aber nicht bedeute, „dass alle<br />

diese Mitarbeiter in Regensburg sitzen“.<br />

Vielmehr sei ja das Ziel der Neuorganisationgerade,inderFlächeund<br />

somit nahe am Kunden zu bleiben.<br />

Die meisten Beschäftigten hätten jedenfalls<br />

an ihrem bisherigen Arbeitsort<br />

verbleiben können. Für die AgenturRegensburghabesichfreilichnach<br />

den drei entscheidenden Schritten der<br />

Reform, nämlich der Ernennung zum<br />

Stützpunkt für den Internen Service<br />

(IS) im Juli 2007, den Operativen Service(OS)sowiedieFamilienkasseBayernSüd,beideseitMai2013,eineMenge<br />

verändert. Intern werden von Regensburg<br />

aus nicht weniger als knapp<br />

2500Mitarbeiterbetreut.<br />

Nach dem Konzept der Neuorganisation<br />

„Projekt NEO“ ist Regensburg<br />

neben München, Nürnberg, Augsburg<br />

undWürzburgeinervonfünfStandorten<br />

der Regionaldirektion Bayern, wo<br />

die OS/IS-Verbünde angesiedelt sind.<br />

Aufgaben ohne direkten KundenkontaktwurdenjaausderVerantwortung<br />

der einzelnen Agentur in diese sogenannten<br />

Verbünde verlagert. Fachlich<br />

spezialisierte Teams, so die Überlegung,<br />

sollten „sachbearbeitende“ Aufgaben<br />

für drei bis fünf Agenturen eines<br />

Verbundes ausführen, um mit der<br />

BündelungvonFachthemendieQualität<br />

der Arbeitsabläufe zu verbessern,<br />

etwa beim Kurzarbeitergeld oder den<br />

Eingliederungszuschüssen. Generell<br />

hatte sich das „Projekt NEO“ ja zum<br />

Ziel gesetzt, 40 deckungsgleich arbeitende<br />

Interne Services und Operative<br />

Services zu entwickeln, um besser abgestimmteEntscheidungs-undBeteiligungsstrukturen<br />

zu ermöglichen. Einen<br />

entscheidenden organisatorischen<br />

Einschnitt erlebte IS Regensburg<br />

im Mai 2013 mit der neuen Famillienkasse<br />

„Bayern Süd“. Die bisherigen<br />

örtlichen Familienkassen Regensburg,<br />

Deggendorf, Passau, Pfarrkirchen,<br />

Ingolstadt, Augsburg und<br />

Kempten wurden zu einem Verbund<br />

in Regensburg zusammengefasst. Wie<br />

Johann Götz, Geschäftsführer OperativderAgenturfürArbeitRegensburg,<br />

betont, sei die Familienkasse Bayern<br />

Süd mit ihren sieben Außenstellen<br />

„als weiterer Strang“ in die Agentur<br />

für Arbeit Regensburg eingegliedert<br />

worden. Unterstützt werde diese Arbeit,<br />

aber vor allem auch der Bereich<br />

„Operative Services“ nicht zuletzt<br />

durch die elektronische Akte, kurz:<br />

„Die Arbeit wird zu den Kollegen ge-<br />

brachtundnichtumgekehrt.“DerOS-<br />

Verbund erfüllt alle klassischen<br />

Dienstleistungen,mitBlickaufdieArbeitgeber-<br />

wie die Arbeitnehmer-Seite.<br />

DieTeamstandortedesOSRegensburg<br />

sind künftig Passau, Deggendorf,<br />

Landshut/Pfarrkirchen, Traunstein<br />

undnatürlichRegensburgselbst.<br />

Familienkasse„Bayern Süd“<br />

ThomasBraun alsLeiter der Familienkasse<br />

Bayern Süd ist mit seinen rund<br />

300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

sowie einem Haushaltsvolumen<br />

von 2,5 Milliarden Euro insbesondere<br />

für die zuverlässige Auszahlung von<br />

Kindergeldanknapp1,4MillionenBerechtigte<br />

verantwortlich. Hier reicht<br />

die Region bis nach Kempten/Memmingen,<br />

Augsburg und Ingolstadt sowie<br />

im Südosten Bayerns bis Traunstein<br />

über Landshut und Deggendorf<br />

bisPassau.<br />

BundesweitsindesneunMillionen<br />

leistungsberechtigte Bürger, an die<br />

jährlich34MilliardenEuroausgezahlt<br />

werden. Durch die Reform wurden<br />

jetztaus102örtlichenFamilienkassen<br />

14 Verbünde, wodurch nach Auffassung<br />

der Bundesagentur zum einen<br />

Qualität und Effizienz der Dienstleistungen<br />

verbessert und gleichzeitig<br />

„Flächenpräsenz“ erhalten werde. Der<br />

Interne Service Regensburg umfasst<br />

jetzt fünf Agenturen für Arbeit, 18<br />

Job-Center, siebenFamilienkassen,ein<br />

Service-Center und eine Forderungseinzugsstelle.<br />

Nicht weniger als 43 Liegenschaften<br />

mit einer Gesamtfläche von<br />

100000 Quadratmeterwerdenvon Regensburg<br />

aus betreut. Der Bereich<br />

Controlling/Finanzen verwaltet ein<br />

Volumenvon200MillionenEuro.<br />

EXPERTENTIPP<br />

Branchenzuschläge<br />

inderZeitarbeit<br />

AttraktiveArbeitsbedingungen<br />

HOLGERSEMMLER<br />

OrizonNiederlassungsleiterinWeiden<br />

Anzeige<br />

Mit der Einführung der Branchenzuschläge<br />

in der Zeitarbeit im vergangenen<br />

Jahr wurden zwei wichtige<br />

Ziele erreicht: An erster Stelle<br />

wurde die Tarifautonomie der<br />

Zeitarbeit gestärkt, wodurch sowohl<br />

für die Personalbranche als<br />

auch die Kunden<strong>unternehmen</strong><br />

Planungssicherheit und Selbstständigkeitgewährleistetwird.<br />

AnzweiterStelleistmitdertariflichen<br />

Einigung auf die Angleichung<br />

der Gehälter zwischen ZeitarbeitnehmernundregulärenMitarbeitern<br />

die Anstellung in Zeitarbeit<br />

deutlich aufgewertet worden.<br />

Dadurch ist es Personal<strong>unternehmen</strong><br />

möglich, die Arbeitsverträge<br />

wesentlich attraktiver zu gestalten.<br />

Auf dem deutschen Arbeitsmarkt<br />

bedeutet das eine Stärkung<br />

der Stellung von Personal<strong>unternehmen</strong>alsArbeitgeber,diefürBewerber<br />

aussichtsreiche Job- und<br />

Zukunftsperspektiven anbieten<br />

können. So wird die Anstellungsform<br />

Zeitarbeit auch für gut und<br />

höchstqualifizierteBewerberinteressant.<br />

Vor dem Hintergrund des<br />

derzeitigenFachkräftemangelsund<br />

der gleichzeitigen Zunahme hochspezialisierter<br />

Berufsbilder profitiert<br />

nicht zuletzt die deutsche<br />

Wirtschaft von den Branchenzuschlägen.<br />

Damit ist auch einem<br />

Hauptargument der Gegner von<br />

Zeitarbeit–dassZeitarbeitinerster<br />

Linie zur Reduktion der Lohnkosten<br />

eingesetzt werde – der Wind<br />

aus den Segeln genommen. Im Gegenteil.DurchdieAngleichungder<br />

Gehälter wird die ursprüngliche<br />

Funktion der Zeitarbeit deutlich<br />

betont: Unternehmen während<br />

schwankender Konjunkturphasen<br />

dienötigeFlexibilitätzugeben,um<br />

im Wettbewerb bestehen zu können,<br />

und damit letztlich Arbeitsplätze<br />

zu sichern. Unterm Strich<br />

betrachtet, bedeuten die Branchenzuschläge<br />

für alle Beteiligten eine<br />

klareWin-win-Situation.<br />

Künftig„AlbrechtDürerAirport“?<br />

NebenbessererVerkehrsanbindungsetztderAirportNürnbergauchaufNon-Aviation<br />

NÜRNBERG. Nur mit neuen Flugangeboten<br />

und einem attraktiven Non-<br />

Aviation-Bereich könne der Flughafen<br />

Nürnberg der „leistungsfähige<br />

Metropolflughafen sein, den Nordbayern<br />

braucht“, hatte FinanzministerDr.MarkusSöderschonvoreinem<br />

Jahr hervorgehoben, nachdem ein<br />

Konsortium unter Federführung der<br />

Hamburger Uniconsult GmbH den<br />

Auftrag erhalten hatte, ein Entwicklungskonzept<br />

für den Flughafen<br />

Nürnberg zu erstellen. Dies gelang<br />

den Gutachtern durchaus punktgenau,auchwenndenTerminderFlughafenkonferenz,<br />

auf der das Ergebnis<br />

der Studie vorgestellt wurde, nur Dr.<br />

Benedikt Mandel von der MKmetric<br />

GmbH einhalten konnte – seine beidenKollegenvonUniconsultundder<br />

Flughafen Hamburg GmbH blieben<br />

ironischerweise „aus flugtechnischen<br />

Gründen“amBodenhängen.<br />

Starkes Markenumfeld der Region<br />

Nun, kein Wunder, dass ihr Entwicklungskonzept<br />

für den Airport Nürnberg<br />

insbesondere den Aspekt einer<br />

operativen und strategischen Positionierung<br />

im Non-Aviation-Bereich in<br />

den Vordergrund zu rücken versuchte.<br />

Nach einer Stärken-Schwächen-<br />

Analyse des Flughafens Nürnberg sehen<br />

die Gutachter in einem starken<br />

MarkenumfeldderRegion,indertouristischdurchausattraktivenMetro-<br />

polregion sowie nach verschiedenen<br />

baulichen Veränderungen durchaus<br />

gute Chancen für eine positive Weiterentwicklung.<br />

Als wichtige Ziele für die Zukunft<br />

wurden eine bessere Verkehrsanbindung<br />

über die Autobahn diskutiert,<br />

der Ausbau des Flughafens zu einem<br />

eigenständigen Standort mit Tagungs-<br />

und Kongress-Funktion sowie<br />

nicht zuletzt – zur stärkeren Identifikation<br />

– ein neuer Name. Während<br />

der Nürnberger Markus Söder von<br />

dem Vorschlag der Studie „Albrecht<br />

Dürer Airport Nürnberg“ angetan<br />

war, kamen aus den Reihen der fränkisch-oberpfälzischen<br />

Landräte auch<br />

Einwände: „Eigentlich müsste derBegriff<br />

Metropolregion hier vorkommen!“<br />

Auch wenn eine Ursache für<br />

den Absturz am Airport Nürnberg<br />

voneinstvierMillionenauf3,4Millionen<br />

Passagiere sicherlich in der großen<br />

Abhängigkeit von Air Berlin lag,<br />

wurde das Konzept mit seiner engen<br />

Drehkreuz-Kooperation zu Airberlin<br />

von Oberbürgermeister Dr. Ulrich<br />

Maly ganz bewusst als positiv gewürdigt:<br />

„In diesen zehn Jahren sind wir<br />

damitsehrgutgefahren.“<br />

Lob für Airport-Geschäftsführer<br />

Angesichts der Tatsache, dass bereits<br />

heuer sechs von den Gutachtern vorgeschlagenen<br />

neuen Destinationen<br />

verwirklicht worden sind, lobte Finanzminister<br />

Markus Söder den Airport-Geschäftsführer<br />

Karl-Heinz Krüger<br />

denn auch ganz ausdrücklich,<br />

nachdem er sich zu Beginn der Diskussion<br />

um den Airport Nürnberg<br />

durchauskritischgeäußerthatte.(go)<br />

DerFlughafenNürnberg hofftaufeinenneuenAufwärtstrend.<br />

Foto:Airport

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