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SEITE 4 | AUGUST 2013 THEMA DES MONATS: ZUKUNFT DER ELEKTROMOBILITÄT WIRTSCHAFTSZEITUNG | SEITE 5<br />

AmAnfangeinesMarathons<br />

Auto als Stromspeicher<br />

In einem Pilotprojekt in Berlin soll<br />

ab kommendem Jahr getestet werden,<br />

wie die Batterien von Elektroautos<br />

bei der Stabilisierung des<br />

Stromnetzeshelfenkönnen.DerAutofahrer<br />

könnte beispielsweise sein<br />

aufgeladenes Elektroauto ans<br />

StromnetzanschließenundperApp<br />

bestimmen, zu welcher Zeit er wieviel<br />

Strom in seinem Auto benötigt.<br />

Der Netzbetreiber entnimmt dann<br />

die Überschussmenge und speist sie<br />

gegen eine Vergütung ins Netz ein.<br />

Anton Achacz, technischer Verantwortlicher<br />

des E-Wald Projekts,<br />

zweifelt aber an einem Erfolg dieses<br />

Modells.<br />

Die Akkus würden durch das<br />

ständige be- und entladen zu sehr<br />

beanspruchtundseienfürdenBesitzer<br />

zu wertvoll. Dieses Modell eigne<br />

sich höchstens für den eigenen<br />

Haushalt, wenn man beispielsweise<br />

eineSolaranlageaufdemDachhabe.<br />

Die echte Herausforderung für die<br />

elektronische Speichertechnologie<br />

wird nach Meinung von Anton<br />

Achaczabereineganzeinfachesein:<br />

diedeutlicheErhöhungderEnergiedichte.(ma)<br />

DeutschlandistaufdemWegzurElektromobilitätschlechtgestartet.DieAbsatzzahlenliegendeutlichhinterdenErwartungen.TrotzdesRückstandesbleibtdiePolitikoptimistisch–dieWettbewerbsfähigkeitundInnovationskraftdereinheimischen<br />

AutoherstellerundZulieferermachenHoffnung.<br />

Foto:BMW<br />

NochzuwenigeelektrisierteKunden<br />

DieE-MobilitätkommtinDeutschlandnurlangsaminSchwung,trotzzahlreichernamenhafterImpulsgeber<br />

VON THORSTEN RETTA<br />

MÜNCHEN/REGENSBURG. Am Anfang<br />

stand Euphorie. Die Bundesregierung<br />

hat sich und Deutschland im Herbst<br />

2009 das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis<br />

2020 zum Leitanbieter und -markt für<br />

Elektromobilitätzuwerden.DieseMarke<br />

hat die Bundeskanzlerin Ende Mai<br />

auf der Internationalen Konferenz<br />

„Elektromobilität bewegt weltweit“ erneutbekräftigt.SosolleninsiebenJahreneineMillionElektrofahrzeugeüber<br />

DeutschlandsStraßensurren.<br />

Doch der Weg zur angestrebten<br />

Technologie- und Marktführerschaft<br />

könnte für die deutsche E-Mobilität<br />

steiniger werden als anfangs angenommen.<br />

Andere Länder beschleunigen<br />

schneller. In Norwegen ist das Elektrofahrzeug<br />

Nissan Leaf ein Verkaufsschlager,<br />

in Frankreich sorgt der StromerRenaultZoefürpositiveSchlagzeilen<br />

und in den USA überholt der Tesla<br />

S in der Oberklasse die „Verbrenner“<br />

von Audi, BMW und Mercedes. In<br />

Deutschland dagegen flackert die Zukunftstechnologie<br />

eher, als dass sie<br />

strahlt. 2012 wurden hierzulande 3,08<br />

Millionen Fahrzeuge neu zugelassen,<br />

davon waren 2956 Elektroautos. Das<br />

entspricht einem Marktanteil von 0,1<br />

Prozent. Für 2013 sind die Prognosen<br />

kaumbesser.<br />

„DerElektroantriebwirdsichalsZukunftstechnologie<br />

aber dennoch zunehmend<br />

durchsetzen“, ist sich Dr. Johann<br />

Schwenk von Bayern Innovativ,<br />

Koordinatordes Schaufensters Elektromobilität<br />

Bayern-Sachsen sicher. „Natürlich<br />

bleibt der Verbrennungsmotor<br />

mittelfristig für viele Nutzer eine ökonomischeAlternative.“BeideKonzepte<br />

würdenparallelnebeneinanderexistierenundineinanderfließen.<br />

Das zeige sich am Beispiel der Hybridfahrzeuge.<br />

Mit mehr als 10000 Neuzulassungen<br />

im ersten Halbjahr 2013<br />

haben sich über 50 Prozent mehr Neuwagenkäufer<br />

für eine Mischform aus<br />

Elektro- und Verbrennungsmotor entschieden<br />

als noch 2012. Der Kompromiss<br />

aus hoher Zuverlässigkeit und<br />

niedrigerem Preis bei höheren Emissionswerten<br />

ist für die Kunden deutlich<br />

attraktiver als derreine Elektroantrieb.<br />

FürDr.SchwenkistdaskeinGrundfür<br />

übertriebeneSkepsisgegenüberderreinen<br />

Elektromobilität. „Wir sind auf<br />

den ersten Kilometern eines Marathons.“<br />

Auch der Vorsprung anderer<br />

Nationen bereitet dem Experten kein<br />

Kopfzerbrechen.„Wirwerdennichtabgehängt,nichtalsAbsatzmarktundvor<br />

allemnichttechnologisch.“<br />

Hoffnungsschimmer BMW i3<br />

Im Jahr 2015 soll die MarktvorbereitungsphaseinDeutschlandabgeschlossen<br />

sein und die Nachfrage allmählich<br />

steigen.Bisdahinwerden16neueElektrofahrzeugmodelleverfügbarsein.Ein<br />

wesentlicher Punkt für die Akzeptanz<br />

der neuen Technologie, denn bislang<br />

ist auch die recht überschaubare Angebotspalette<br />

ein Grund für die Zurückhaltung<br />

der Kunden. Große Hoffnungen<br />

werden bei der Marktdurchdringung<br />

auf BMW und den i3 gesetzt. Die<br />

MünchnersindderdeutschePremiumhersteller,<br />

der die Schritte in die Elektromobilität<br />

bisher am konsequentesten<br />

geht. Am 29. Juli wird das Serienmodell<br />

des vor allem auf den Stadtverkehr<br />

ausgelegten Elektroautos der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt – noch vor der<br />

IAA im September in Frankfurt. Mit<br />

seinem Rahmen aus Leichtmetall und<br />

einem Aufbau aus kohlenstofffaserverstärktem<br />

Kunststoff schafft der i3 eine<br />

Reichweite von 160 Kilometern. „Das<br />

Fahrzeug wird für Bewegung auf dem<br />

Markt sorgen“, ist sich Dr. Schwenk sicher.<br />

Auch für Stefan Krebs, Manager<br />

PurchasingandSupplyChain,projecti<br />

beiBMW,steuertderElektro-BMWauf<br />

eine rosige Zukunft zu. „Wir versprechen<br />

uns sehr viel von dem Projekt.“<br />

Die USA und Asien sind interessante<br />

Märkte.2014folgtdannderPlug-in-hybrid-SportwagenBMWi8.<br />

Dr. Schwenk sieht in der Zukunft<br />

vor allem parallel existierende TechnologiekonzepteinderE-Mobilität–vom<br />

reinelektrischangetriebenenFahrzeug<br />

biszuunterschiedlichenHybriden.Mit<br />

dem A3 Sportback e-tron bringt Audi<br />

Ende des Jahres einen Plug-in-Hybrid<br />

auf den Markt, der einen Elektromotor<br />

mit einem 1,4-Liter-TFSI kombiniert.<br />

Im reinen Elektro-Modus beträgt die<br />

Reichweite50Kilometer,danachschaltetsichderBenzinerhinzu.„Reinelektrisch<br />

betriebene Fahrzeuge werden<br />

schonbald–voralleminurbanenRäumen<br />

– eine wichtige Rolle spielen, wobeihybrideFahrzeugemittelfristigeine<br />

interessanteAlternativesind.“<br />

Steht Deutschland also 2014 vor<br />

dem großen Durchbruch in Sachen E-<br />

Mobilität? Wohl noch nicht, denn es<br />

bleibt ein ganzes Bündel an Herausforderungen,dasManagerundIngenieure<br />

zu meistern haben. Neben dem hohen<br />

Preis–fürdieAnschaffungeinesElektroautos<br />

muss ein Neuwagenkäufer etwa<br />

50 Prozent mehr berappen als für<br />

den Kauf eines vergleichbaren Benziners<br />

– steht auch das Fehlen eines flächendeckenden<br />

Netzes an Ladestationen<br />

einer echten Verkehrsrevolution<br />

im Weg. Zwischen 150 und 200 Kilometer<br />

sind durchschnittlich mit einer<br />

Stromladung möglich. Angesichts von<br />

derzeit 4000 Ladestationen in Deutschlandsindlängere<br />

Fahrtenvielen zu riskant.<br />

Wohl auch deshalb bietet BMW<br />

seineni3optionalmiteinemReichweitenverlängerer<br />

– einem kleinen Verbrennungsmotor–an.So<br />

sindzusätzliche150KilometerFahrspaßmöglich.<br />

Kaffeetrinken und Strom tanken<br />

Dass es auch ohne Zusatzantrieb geht,<br />

zeigt Tesla in den USA. Der ElektropionierausKalifornienhateinSystemvon<br />

Schnellladestationen eingerichtet, mit<br />

demauchlangeStreckeproblemlosbewältigtwerdenkönnen.DasNachladen<br />

dauert hier ein halbe Stunde – also etwa<br />

so lange wie eine Kaffeepause oder<br />

einBesuchimFastFoodRestaurant.<br />

Gemeinsam mit Siemens und E.on<br />

möchte die BMW Group ein solches<br />

Netz auch hierzulande etablieren. DerzeitentstehteinNetzwerkvonSchnellladestationen,dassichzunächstaufdie<br />

StreckevonMünchennachLeipzigentlang<br />

der Autobahn A9 konzentrieren<br />

wird.2020sollendann150000öffentliche<br />

Ladestationen zur Verfügung stehen<br />

– so siehtesdie von der Regierung<br />

eingerichteteNationalePlattformElektromobilität<br />

(NPE) vor. Das dürfte vor<br />

allem Flottenanbieter, Car-Sharing-Betreiber,<br />

Handwerker oder Pflegedienste<br />

freuen.SiegeltenalsidealeKundenfür<br />

AutosmitelektrischemAntrieb.<br />

VerschlankungderProblemzone<br />

Akkusgeltenheutenochalszuschwer,dochesgibtverschiedeneLösungen<br />

REGENSBURG. Akkus sind quasi das<br />

Fett des Elektroautos. Hier wird die<br />

Energie gespeichert, die den Motor<br />

antreibt. Gleichzeitig sind die Batterien<br />

aber auch die Problemzone der<br />

Elektromobiliät.<br />

Derzeit verwenden die meisten<br />

Hersteller Lithium-Ionen-Batterien.<br />

ManfredHiemer,InhaberdesUnternehmens<br />

e-mocom aus München<br />

und Leiter der bayerischen Landesvertretung<br />

des Bundesverbands für<br />

E-Mobilität, fasst zusammen: „Im<br />

Moment ist diese Technologie vom<br />

Verhältnis Gewicht-Leistung das<br />

beste,wasesgibt.“<br />

Je nach Batteriekapazität und<br />

Stromspannung dauert es derzeit<br />

vier bis acht Stunden, um ein Elektroauto<br />

vollzuladen. Je nach Nutzungsart<br />

und Außentemperatur reichen<br />

die Akkus für 100 Kilometer<br />

plus x, mit Ausnahmen wie dem<br />

Tesla Roadster, der für eine Reichweite<br />

von bis zu 400 Kilometern<br />

Sitz-undStauraumopfert.<br />

Batterien sind schwer und groß<br />

Das Reichweiteproblem ist demnach<br />

ein Verpackungsproblem. Autohersteller<br />

wie BMW versuchen<br />

dem beizukommen, indem sie den<br />

Rest des Autos leichter machen –<br />

StichwortCarbonfaser.Docheinmal<br />

abgesehen davon, dass es generell<br />

sinnvoll ist, Autos aus Energiespargründen<br />

möglichst leicht zu machen,<br />

wie sieht die Zukunft der Batterienaus?<br />

Der Verband der Elektrotechnik<br />

(VDE) sagt für die nächste Generationder<br />

Lithium-Ionen Batterien eine<br />

schrittweise Steigerung der Energiedichte,<br />

also Wattstunden pro Kilogramm,<br />

von knapp 15 Prozent bis<br />

zumJahr2025voraus.Diefolgenden<br />

Jahre könnten Technologiesprünge<br />

die Leistung um einiges schneller<br />

vervielfachen, beispielsweise durch<br />

die serienmäßige Fertigung von Lithium-Schwefel-<br />

und Lithium-Luft-<br />

Batterien.<br />

Doch nicht nur die Leistungsfähigkeit<br />

der Akkus wird diskutiert,<br />

sondern auch sogenannte Wechselmodelle.AnstattdieleerenBatterien<br />

aufzuladen, sollten sie einfach<br />

durch aufgeladene ersetzt werden.<br />

Das US-amerikanische UnternehmenBetterPlacehatteinverschiedenen<br />

Ländern, unter anderem in Dänemark,<br />

damit begonnen, ein Netzwerk<br />

an Wechselstationen aufzubauen.<br />

Doch wegen zu hoher InvestitionenundzugeringerMarktpenetrationderdafürgeeignetenE-Autos<br />

musste Better Place im Mai 2013 Insolvenzanmelden.<br />

Ein anderes Wechselmodell orientiert<br />

sich an der Infrastruktur<br />

heutiger Tankstellen. Das Auto bezieht<br />

bei diesem Modell die elektrischeEnergieausaufgeladenerBatterieflüssigkeit<br />

in einem Tank des<br />

Fahrzeugs. Ist die Ladung verbraucht,wirdaneinerTankstelledie<br />

gebrauchte Flüssigkeit mit aufgeladenerFlüssigkeitausgetauscht.WissenschaftleramMassachusettsInstituteforTechnology<br />

forschenzudiesemAnsatz.<br />

Eine Idee, die weniger die Speicherproblematik<br />

des Autos in den<br />

Fokus rückt, sondern die Rolle des<br />

AutosalsfahrenderEnergiespeicher,<br />

ist die SmartGrid- oder auch<br />

Schwarmstrom-Lösung. Autobauer<br />

VW arbeitet in Zusammenarbeit<br />

mit dem Energieversorger Lichtblick,<br />

dem Fraunhofer-Institut für<br />

Windenergie und Energiesystemtechnik<br />

(IWES) und dem Solar-<br />

Wechselrichter-Hersteller SMA an<br />

einem Programm für Intelligente<br />

Netzanbindung von Elektrofahrzeugen<br />

zur Erbringung von Systemdienstleistungen(INEES).<br />

INTERVIEW<br />

JOSÉ AVILA, MITGLIED DES VORSTANDES DER CONTINENTAL AG UND LEITER DER DIVISION POWERTRAIN<br />

VerbrennerhatwichtigeBrückenfunktion<br />

DieVerkaufszahlenvonElektrofahrzeugen<br />

inDeutschlandbleibenweithinterdenErwartungenzurück.WassinddieGründefür<br />

dieZurückhaltungderKonsumenten?<br />

JoséAvila:EsisteineKostenfrage.Der<br />

UnterschiedzwischentechnischenMöglichkeiten<br />

und Kaufpreis ist für viele<br />

Kundennochzugroß.Andererseitssind<br />

bei grundlegenden technologischen<br />

Neuerungen konkrete Anreize nötig,<br />

umdieKundenakzeptanzzuerhöhen.<br />

WiemüssendieseAnreizeaussehen?<br />

ZumeinenistdieIndustriegefordert.<br />

Hier tut sich gerade sehr viel. In den<br />

kommenden Monaten werden zahlreiche<br />

neue Modelle eingeführt. Damit<br />

wirddasAngebotverbreitertundattraktiver.<br />

Auf der anderen Seite muss eine<br />

InvestitionfürdieEndkundenaberauch<br />

reizvoller gestaltet werden. Etwa durch<br />

Zonen in Innenstädten, die ausschließlich<br />

mit Elektrofahrzeugen befahren<br />

werden dürfen.Ein Vorbild ist beispielsweise<br />

London. Dort erreichen nur reine<br />

Elektro- und Hybridfahrzeuge die strengen<br />

CO2-Grenzwerte und sind damit<br />

vonderCity-Mautbefreit.<br />

SiehabendieHybridformenangesprochen.<br />

WelcheTechnologiewerdenwirhäufiger<br />

aufdenStraßensehen–reineElektrofahrzeugeoderHybridsysteme?<br />

Das hängt vom jeweiligen Markt ab.<br />

Es wird Orte und Situationen geben, in<br />

denen reine Elektrolösungen die Wahl<br />

sein werden. Etwa in Chinas Innenstädten,<br />

wo Smog ein großes Problem darstellt.<br />

Im Großteil der Märkte erwarten<br />

wir aber Hybrid-Lösungen. Plug-ins in<br />

Europa, wo ausreichend Ladestationen<br />

„Wir dürfen das große Ganze nicht<br />

ausdenAugenverlieren.“<br />

JOSÉAVILA Foto:Ulherr<br />

zur Verfügung stehen, Voll-Hybride vermehrtinAsienunddenUSA.<br />

IstvordiesemHintergrunddasvonderBundesregierungausgegebeneZiel,bis2020eine<br />

MillionreineElektrofahrzeugeaufdieStraßenzubekommen,erreichbar?<br />

Eher nicht. Beziehungsweise nur<br />

dann, wenn Hybridfahrzeuge mit eingerechnet<br />

werden. Die Infrastruktur und<br />

die Anreize reichen noch nicht für eine<br />

derarttiefeMarktdurchdringungaus.<br />

AuchContinentalsetztaufeineElektrifizierungnachMaß.SiebieteneinenTechnologiebaukastenan,deresermöglicht,Fahrzeugeabgestuftzuhybridisieren.Warum?<br />

BeiderE-Mobilitätgibtesvieleunterschiedliche<br />

Systeme von 48V-Mild-HybrideüberPlug-in-HybrideoderVoll-Hybride<br />

bis hin zu reinen Elektrofahrzeugen.<br />

Möchte man überall mitmischen,<br />

dannverschlingt dasriesige Mengen an<br />

Ressourcen, ohne dass am Ende ein<br />

wirklich positives Ergebnis zu erwarten<br />

ist.Esmussselektiertwerden.Continental<br />

sieht dieLösungenfür denMassenmarkt<br />

bei der abgestuften Hybridisierung<br />

undbietethierfür einenTechnologiebaukasten,<br />

mit dem Fahrzeughersteller<br />

existierende Fahrzeuge bei transparentem<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis zwischen<br />

zwölf und bis zu 400 Volt abgestuft<br />

hybridisieren können. Der Grundgedankehat<br />

Ähnlichkeit mitdem PrinzipheutigerAusstattungsvarianten.<br />

WerdenElektroantriebedenVerbrennungsmotorin15Jahrenabgelösthaben?<br />

Nein. Der Verbrenner wird das<br />

Hauptantriebskonzeptbleiben.Das hat<br />

mehrere Gründe. Die Effizienz wird stetigverbessert,zudem<br />

sind fossile Energieträger<br />

nach wie vor gut verfügbar.<br />

Das stabilisiert den Spritpreis. Der VerbrennungsmotorwirdvielmehrinKombinationmitElektromotorenalsHybridantrieb<br />

eine Brückenfunktion einnehmen.<br />

Er wird uns in die absolute Nachhaltigkeit<br />

führen. Hybridformen sind<br />

umweltfreundlichundgleichendieexistierenden<br />

Herausforderungen der Elektroantriebeaus,bisdieseausgereiftsind.<br />

WirsindalsoaufdemrichtigenWeg?<br />

Ja,wir dürfen aber dasgroßeGanze<br />

nicht aus den Augen verlieren. Wir investieren<br />

in die E-Mobilität, um die Klimaerwärmungabzuschwächen.Elektrofahrzeuge<br />

zu bauen, diemit Strom aus<br />

Kohlekraftwerken betankt werden, ist<br />

derfalscheWeg.AuchdieEnergiegewinnungmussinsGesamtkonzeptpassen.<br />

DasInterviewführteThorstenRetta

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