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Die niedrigste Zahl an Erwerbslosen ist mit 1,7 Millionen für das Jahr 2030 zu erwarten. Dies ist das Ergebnis der Studie „Arbeitslosigkeit 2035“, die die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. auf ihrem Kongress „Deutschland hat Zukunft: Mehr Arbeitsmarkt – mehr Fachkräfte“vorgestellthat. Auch die Erwerbslosenquote wird entsprechend zurückgehen, auf 4,8 Prozent im Jahr 2020. Die niedrigste Quote wird im Jahr 2030 mit 4,2 Prozent erreicht.FürBayern erwartet vbw-Hauptgeschäftsführer BertramBrossardteinAbsinkender Erwerbslosenquote auf 2,7 Prozent im Jahr 2020 und auf 2,25 Prozent nachdemJahr2025.DieZahlderErwerbslosen wird dann nur noch rund150000betragen.(wz) Absatzrekord beiAudi INGOLSTADT. Neue Bestmarke für die Marke mit den vier Ringen: Mit einem Absatzwachstum von 6,4 Prozent gegenüberdem Vorjahr hat dieAudiAGdasbesteersteHalbjahr der Unternehmensgeschichte erzielt. Weltweit übergab das Unternehmen in den ersten sechs Monaten rund 780500 Automobile an Kunden. Im Juni stiegen die Auslieferungen für Audi erneut auf rund 140300 Autos, 5,5 Prozent mehr als vorJahresfrist.Besondersstarklegte die Premiummarke in China zu, plus 33,5 Prozent. Auch die VerkäufeinGroßbritannien(+14,3Prozent) unddenUSA(+8,2Prozent)befeuertendasWachstumfürAudiimJuni. (wz) MillerHeiman übernimmtKP2 AMBERG. Die KP2 GmbH mit Sitz in AmberggabimJunidieÜbernahme durch Miller Heiman Inc. bekannt. MillerHeimanistweltweitführend auf dem Gebiet der Leistungssteigerung im Vertrieb. „Die Übernahme von KP2 stellt einen weiteren wichtigenMeilensteinfürunsereglobale Wachstumsstrategieundfürunsere Vision dar, die entscheidende Ressource für Führungskräfte im Vertrieb weltweit zu sein“, so Sam Reese, Chief Executive Officer von MillerHeiman.(wz) LESEN SIE AUCH HANDELSREGISTER Neueinträge,Änderungen,Löschungen–dasaktuelleHandelsregisterfür Regensburg,Amberg,Schwandorf, Weiden,Neumarkt,Landshutund Straubing. Seiten 28 bis 35 GASALSENERGIESPEICHER Am10.SeptemberimTagungszentrumdesBayernhafensRegensburg: Forum„PowertoGas“. Seite 36 TERMINE DiewichtigstenMessen,Seminare undKulturtipps–kompaktzusammengefasstaufeinerSeite. Seite 36 DievierteindustrielleRevolution DigitalisierunggiltalsgrößterInnovationstreiberdes21.Jahrhunderts/Bayernwilldavonprofitieren VON THOMAS TJIANG NÜRNBERG. Die Digitalisierung gilt als die nächste „Industrielle Revolution“ undistdergrößteglobaleInnovationstreiber des 21. Jahrhunderts. Vor diesem Hintergrund hatten die Nürnberger Technologietransferstelle Bayern Innovativ und das Bayerische Wirtschaftsministerium zur Konferenz „Digital Bavaria – die wirtschaftliche ZukunftBayerns“geladen. Der Hauptanteil heutiger Wertschöpfung resultiere aus den BaupläneninderProduktion,nichtmehraus dem Materialwert, erklärte Bayern-Innovativ-GeschäftsführerProf.Dr.Werner Klaffke. Er illustrierte diese EntwicklunganeinemVergleichdesKilopreises eines iPhones, der mit 7500 Dollar ein Vielfaches des Kilopreises etwa eines Großflugzeugs am Markt erzielen könne. Die Rolle, die hierbei die Informations- und Kommunikationstechnologie(ITK)einnehme,seirevolutionär. Sie schaffe für die westliche Welt die Chance, im globalen Wettbewerb beispielsweise durch effizienteren Energie- und Materialeinsatzweiterzubestehen.ImBereichder digitalen Simulation ließen sich deutliche Entwicklungszeiten und Kosten einsparen. Digitale Chance ergreifen Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeilunterstrich,dassBayernbeidieser fortschreitenden Digitalisierung – die „vierteindustrielleRevolution“–stark sei,weildieindustrielleBasisstarkist. „Nur wer die Anwenderindustrie hat, wird vorn dabei sein.“ Denn der Vormarsch der ITK verläuft nicht parallel zumindustriellenFortschritt,sondern führt zu einer Verschmelzung beider Bereiche.Zeilgehtdavonaus,dassvöllig neue Wertschöpfungsketten und Fertigungsketten entstehen. Diese digitale Chance für einen Wachstumsschub müssten Industrie, Handel und Handwerkergreifen. Der Wirtschaftsminister verwies auchdarauf,dassfürdasgeradeaktualisierte Programm Digital Bavaria der Staatsregierung in den nächsten fünf Jahren 1,5 Milliarden Euro im Freistaat mobilisiert werden. Das zwölf Punkte umfassende Programm setzt unter anderem auf IT-Sicherheit und Chance für Industrie, Handel und Handwerk auf einen massiven Wachstumsschub:dieDigitalisierung Foto:GettyImages/iStockphoto NÜRNBERG. 19 Prozent der BevölkerunginDeutschlandhabeneinenMigrationshintergrund. Die beiden größtenGruppensindmitjedreiMillionen die türkisch- und russischstämmigen Migranten. Sie haben zusammen ein Konsumpotenzialvoncirca84Milliarden Euro pro Jahr – Zielgruppen aus anderenLändernwieetwaEU-AusländeroderAfrikanernichtmitgerechnet. Doch bisher wird das Potenzialzu weniggenutzt,lautetederTenorderdiesjährigen GfK-Tagung (Gesellschaft für Konsumforschung) in Nürnberg, die diesmal ethnische Zielgruppen in den Mittelpunkt rückte. „Deutsche achten im Vergleich stärker auf den Preis, während türkischstämmige Migranten aufgeschlossen gegenüber Neuem sind, mehr Spaß am Einkaufen und ein ausgeprägteres Markenbewusstseinhaben“,berichteteUlrikeMühlbacher vom GfK-Bereich Consumer Experiences aus der aktuellen Studie. Russischstämmige Migranten konsumierten traditioneller – sie bevorzugtenMarken,diesievonzuHausekennen. Bei türkischstämmigen Migrantenstehenquerdurch alle Altersgruppen Smartphones und mobiles Internet hoch im Kurs: Sie nutzen deutlich häufiger Smartphones als etwa die Deutschen, 68 Prozent der türkischstämmigenBefragtensurfenauchmobil im Internet. „Sie halten so auch KontaktzurHeimat“,ergänztProf.Dr. Raimund Wildner, Geschäftsführer desGfK-Vereins,derdieTagungausgerichtet hat. Russische Mitbürger würden hierfür überwiegend skypen, also Internet-Bildtelefonnutzen. Türken wollen deutsche Hersteller Auch beim Autokauf gibt es unterschiedliche Präferenzen: Für türkischstämmige Menschen ist das Auto ein Statussymbol, das im Idealfall nicht nur viel Platz für die Familie bietet, sondern auch von einem deutschen Hersteller stammt. Russischstämmige VerbraucherlegenvorallemWertdarauf, dass der Wagen gut gepflegt und neuwertig ist. „Bei Türken muss es in der Regel Audi, BMW, Mercedes oder VW sein, für Russen kann es auch ein neuwertiger Toyota sein“, erklärt Wildner. Großes Potenzial gibt es laut der Studie beiFinanzproduktenund ein Zentrum für die digitalisierte Produktion, an dem die Hochschule Regensburg und die Hochschule Amberg-Weiden beteiligt sind. Auch am KompetenzzentrumInternetsindUniversitäten und Hochschulen unter anderem in Passau, Regensburg, DeggendorfundLandshutbeteiligt. NebeneinemforciertenAusbauder Internetinfrastruktur für den Wandel der Wertschöpfungsketten hin zu Wertschöpfungsnetzwerken müssten PolitikundWirtschaftauchdieGesellschaftbei denVeränderungsprozessen mitnehmen, forderte Professor Dieter Kempf, Vorstandschef der Nürnberger Datev und Präsident des ITK-Branchenverbandes Bitkom. „Eine Spaltung der Gesellschaft in online und offline können wir uns nicht leisten.“ Immerhin seien nach wie vor 18 Prozent der deutschen Unternehmen nochnichtimInternet. Kempf kritisierte das bekanntgewordene Ausmaß der Datenspionage der US-amerikanischen Sicherheitsbehörde NSA als „missbräuchlich und falsches Vorgehen“, auch wenn das Ziel, Straftaten aufzudecken, unumstritten sei. Er mahnte aber ein Vorgehen nach dem Grundsatz der Gewaltenteilung an, das das Vertrauen der Internetnutzer nicht beschädigt. Das könne die großen Treiber neuer Geschäftsmodelle und Anwendungen, von Social Media bis hin zum Cloud Versicherungen: Hier werden Beratung in der Muttersprache und eine persönliche Ansprache gewünscht. Vor dem Hintergrund, dass viele türkischstämmige Migranten in den kommenden ein bis zwei Jahren den Kauf eines Einfamilienhauses planen, ist dieses Ergebnis wichtig für die Immobilien- und Finanzbranche. In der Praxis nutzen Deutsche 2,9 Bankprodukte, Türken 1,9 Bankdienstleistungen und Russen nur 1,6 Angebote. Ähnliche Ergebnisse zeigt die Studie beiVersicherungsprodukten. Und noch ein weiteres Beispiel: Im Vergleich zu deutschen Haushalten geben Migrantenhaushalte viel Geld in Discountern und Drogeriemärkten aus, russischstämmige Käufer außerdem in SB-Märkten. Beide ethnischen Gruppen kaufen für ihre überdurchschnittlich großen Familien deutlich mehr Frischeprodukte als Deutsche, vor allem Obst und Gemüse. Beim Waschmittel greifen türkische HaushalteamliebstenzuOmo,demMarktführer in der Türkei und bei türkischstämmigen Konsumenten in Deutschland,weißWildner.Allerdingsscheint Computing oder dem Big Data Analytics, dem zielgerichteten Auswerten von Kunden- und Anwenderdaten für Marketingzwecke, ausbremsen. Ein freies und sicheres Netz ist auch für dieWirtschaftzueinemWettbewerbsfaktorgeworden. München versus Berlin Kempf begrüßte auch das Vorhaben des Freistaates, eine Gründerinitiative digitale, internetbasierte Wirtschaft anzuschieben. Er verwies auf den Trend, dass sich Gründer zunehmend von der Landeshauptstadt verabschieden,uminBerlin durchzustarten.Das habe mit zweitrangigen Gründeraspekten zu tun, wie Miethöhe für Mitarbeiterwohnungen und Büros. Und nocheine weitere Begründung bekam Kempf von weggezogenen Gründern zuhören:„VersuchenSiemal,inMünchen um 22 Uhr eine Pizza zum Mittagessenzubekommen.“Kempfspielt damit auf den im Vergleich zum klassischen 9-to-5-Job verschobenen ArbeitsrhythmusindieserBranchean. Keine Ambitionen, seinen Stammsitz zu verlassen, hat Andreas Zeitler, Gründer und Geschäftsführer der Regensburger doPanic GmbH. Das 2010 gegründete Unternehmen ist als technischerDienstleisterundBeraterrund um die schnelle Mobile-Welt gefragt. Auch wenn das mittlerweile fünfköpfige Start-Up zuerst internationale Kunden gewann und sich dann den deutschen und lokalen Markt erschloss, ist doPanic mit seinem Standort zufrieden. Man sei in Regensburg mit dem IT-Speicher, dem IT-FörderzentrumundvielenIT-Firmengutaufgestellt. MitdemGeschäftsfokusaufmobile Applikationen sei man allerdings weitgehend allein, es fehle einerseits der Austausch, andererseits bleibe so auch die Konkurrenz auf Distanz. Die Aufträge kämen zur Hälfte aus dem Ausland,eskristallisierensichbeiden KundenunterschiedlicheAnsätzeheraus: Deutsche Mittelständler wollen am liebsten Lösungen für den Vertrieb, ausländische Firmen wollen bei den rasanten Technologiesprüngen mobiler Anwendungen eine Lösung, die sonst noch keiner hat. Zeitler ist zufrieden:„DaslässtsichauchvonRegensburgausmachen.“ DeutscheWerberüberseheneinenMilliardenmarkt DiebeidengrößtenMigrantengruppeninDeutschlandwerdenalspotenzielleKundenbislangzuwenigbeachtet diese Info im Handel nicht angekommen zu sein: „Man muss diese Marke schonsuchen.“ Scheuklappen ablegen Zwar ist der Begriff des Ethno-Marketings seit Jahren in den Köpfen präsent,abererstmitderaktuellenStudie hatdieGfKPionierarbeitmitbelastbaren Daten vorgestellt, die den Entscheidern konkrete Denkanstöße gibt. Bislang jedenfalls war das Marketing teils noch nicht darauf eingestellt. In EinzelfällenistetwaMercedesmalmit einertürkischenWerbungangetreten, die Deutsche Bank hat bereits türkische Beratungsteams. Manche UnterschiedewerdensichimLaufederJahre nivellieren, andere Aspekte wie der häufige Verzicht auf Alkohol und Schweinefleisch dürften sich dagegen erhalten. Wildner ermahnt deshalb den Handel, intensiver über Zielgruppennachzudenken.Warumnichtmal einetürkischeWocheimLadenanbieten: „Die Türkei ist bei Nahrungsmitteln ähnlich attraktiv wie Italien.“ Man müsse nur die Scheuklappen ablegenundNeueszulassen.(ntt)
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