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rechtsberatung für unternehmen - Wirtschaftszeitung

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SEITE 24 | AUGUST 2013<br />

INFRASTRUKTUR<br />

WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />

WichtigerArbeitgeberinderRegion:derInnovationsparkinWackersdorf<br />

Foto:GemeindeWackersdorf<br />

„WennBMWhustet,habenwirSchnupfen“<br />

DerInnovationsparkWackersdorfisteinbedeutenderStandortfaktorfürdieRegion–undstarkvoneinerBrancheabhängig<br />

VON DOMINIK FÜRST<br />

WACKERSDORF. Einst wurde in Wackersdorf<br />

gegen eine atomare Wiederaufbereitungsanlage<br />

gekämpft. Heute<br />

befindetsichanderselbenStelleein55<br />

HektargroßesIndustriegebiet–derInnovationspark<br />

Wackersdorf, der zehn<br />

Firmenundüber2000Beschäftigtebeherbergt.<br />

Das größte und wichtigste Unternehmen<br />

des Innovationsparks in Wackersdorf<br />

ist gleichzeitig auch sein ältestes:<br />

Im Jahr 1990 hat BMW begonnen,<br />

in Wackersdorf Karosserien zu<br />

produzieren,mittlerweilewerdendort<br />

auchdieCockpitsderneuen1erGeneration<br />

von BMW gefertigt. „Der Innovationspark<br />

hat eine enorme Bedeutung,<br />

sowohl für unsere Gemeinde als<br />

auch für die mittlere Oberpfalz“, sagt<br />

Wackersdorfs Erster Bürgermeister<br />

ThomasFalter.<br />

Sein Ort profitiert stark vom Innovationspark,<br />

das beweisen über 5000<br />

sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze<br />

bei 5000 Einwohnern. Neben<br />

BMWsindimInnovationsparkvorallem<br />

Zulieferbetriebe aus der Automotive-Branche<br />

angesiedelt, etwa das seit<br />

2010 ansässige Joint Venture SGL Automotive<br />

Carbon Fibers, welches Carbonfaser-Komponenten<br />

für den Automobilherstellerproduziert.<br />

Ausrichtung zu einseitig<br />

DassdieeindimensionaleAusrichtung<br />

desInnovationsparksaufdieAutomotive-Branche<br />

ein Risiko darstellen<br />

könnte, glaubt Bürgermeister Falter<br />

aber nicht: „Es stimmt zwar, dass der<br />

Standort stark auf Automotive ausgerichtet<br />

ist, aber wir haben auch viele<br />

andere Firmen, die sich in der Umgebung<br />

angesiedelt haben. Dieser Mix<br />

macht es aus.“ Zuversichtlich stimmt<br />

ihn zudem, dass der Kunststoffspezialist<br />

Röchling Automotive einen eigenen<br />

Standort auf 50000 Quadratmetern<br />

Fläche baut, wodurch wiederum<br />

150neueArbeitsplätzeentstehen.<br />

Dennoch,dieGefahrderzueinseitigen<br />

Ausrichtung des Innovationsparks<br />

ist nicht ganz von der Hand zu<br />

weisen. „Auf eine Monostruktur sind<br />

wir natürlich nicht erpicht, weil wir<br />

zu sehr von der Branche und der Konjunktur<br />

abhängig sind. Wenn BMW<br />

hustet, haben wir Schnupfen“, beschreibt<br />

Wirtschaftsförderer Rudolf<br />

Reger vom Landratsamt Schwandorf<br />

die Situation. „Wir versuchen, eine<br />

Mischstrukturzuerreichen,aberletztendlich<br />

haben wir es nicht in der<br />

Hand“.<br />

Derzeitist dieRegionaberohnehin<br />

mit einem ganz anderen Problem beschäftigt:<br />

der finanziellen Förderung<br />

aus Brüssel. Bislang profitierten alle<br />

produzierendenBetriebemitüberregionalem<br />

Absatz vom Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung (EF-<br />

RE), dessen Förderprogramm „Gemeinschaftsaufgabe<br />

Verbesserung der<br />

regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />

(GRW) nun ausläuft. Für die nächste<br />

Förderperiode(2014bis2020)erwartet<br />

Reger jedenfalls herbe Einschnitte,<br />

auch wenn die Maßnahmen des EU-<br />

Wettbewerbs-Kommissars Almunia<br />

durch ein deutsches Bund-Länder-Paket<br />

etwas abgeschwächt worden sind.<br />

WeildieOberpfalzmiteinerArbeitslosenquote<br />

von rund drei Prozent weit<br />

unterdemeuropäischenDurchschnitt<br />

liege, werde es freilich generell erheblich<br />

schwieriger, von der Europäischen<br />

Kommission Gelder zu bekommen:„Wirkönnennichtmehramlautestenschreien“,sagtReger.<br />

Zwar werden die Betriebe, die bereits<br />

in der Region und eben im Innovationspark<br />

Wackersdorf angesiedelt<br />

sind, nicht abwandern, nur weil Erweiterungen<br />

nicht mehr gefördert<br />

werdenDennoch droht die Gefahr eineszustarkenGefällesgegenüberdem<br />

NachbarlandTschechien.„DieKonzerne<br />

vergleichen natürlich die Standorte,<br />

und da können deutlich höhere<br />

FörderquotenschondenAusschlaggeben.<br />

Wackersdorf wird sich da behauptenmüssen“,sagtReger.<br />

Strategisch günstig gelegen<br />

Allzu große Sorgen um den Innovationspark<br />

macht er sich aber nicht, die<br />

Beschlüsse der EU-Kommission über<br />

neue Fördergebiete würden „sicher<br />

nichtlebensentscheidend“sein,zumal<br />

sich an der günstigen Lage desIndustriegebiets<br />

nichts ändern wird. Bürgermeister<br />

Falter fasst die Vorteile des Innovationsparks<br />

wie folgt zusammen:<br />

„Wir liegen strategisch günstig, bedienen<br />

die Arbeitsplätze zwischen den<br />

Landkreisen und stellen allen Angestellten<br />

mit Familien Krippenplätze<br />

zurVerfügung.“<br />

Hinzu kommen kurze Transportwege<br />

und Synergieeffekte zwischen<br />

den Firmen im Innovationspark, die<br />

dort nicht nur unmittelbar miteinander<br />

kommunizieren können, sondern<br />

auch gemeinsame Servicepartner aus<br />

den Bereichen Facility-Management,<br />

Gastronomie, Gesundheit und SicherheitinAnspruchnehmen.<br />

UmauchdieAnfahrtswegezumInnovationspark<br />

zu optimieren, hat die<br />

GemeindeWackersdorfvorkurzemeine<br />

Machbarkeitsstudie anfertigen lassen,<br />

die den Bau einer neuen, weniger<br />

steilen Trasse vorsieht und letztendlich<br />

eine bessere Verkehrsanbindung<br />

darstellt. „Wir wollen der Industrie zu<br />

ihrem Recht verhelfen und für die Zukunft<br />

sorgen“, sagt Bürgermeister Falter.<br />

Er weiß, was er am InnovationsparkWackersdorfhat.<br />

Großesindattraktiver<br />

JegrößerdieFirma,destoeinfacheristdieMitarbeitersuche<br />

EsfehlenSeniorenwohnungen<br />

2035sindlauteinerStudie57180MenschenimLandkreisRegensburgälterals65<br />

OSTBAYERN. Die meisten offenen Stellen<br />

gibt es in Betrieben mit weniger<br />

als 50 Mitarbeitern. Diese haben jedoch<br />

überdurchschnittlich häufig<br />

Probleme, ihre Stellen zu besetzen,<br />

zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt-<br />

und Berufsforschung<br />

(IAB). Mehr als 50 Prozent aller offenen<br />

Stellen werden von kleinen Betrieben<br />

mit weniger als 50 Mitarbeitern<br />

angeboten. Knapp 30 Prozent<br />

entfallen auf mittlere Betriebe mit 50<br />

bis 249 Mitarbeitern, weniger als 20<br />

Prozent auf große Betriebe mit mehr<br />

als 250 Mitarbeitern. In kleinen Betriebenbleiben23ProzentderStellenbesetzungsprozesse<br />

ohne Erfolg, geht<br />

aus der IAB-Studie hervor. In mittleren<br />

Betrieben werden elf Prozent der<br />

Stellenbesetzungsprozesse abgebrochen,<br />

in großen Betrieben lediglich<br />

zweiProzent.<br />

Große suchen auf mehr Kanälen<br />

Kleine Betriebe suchen allerdings<br />

auch auf weniger Wegen nach Personal.<br />

Während mittelgroße und große<br />

Betriebe durchschnittlich auf vier<br />

Wegensuchen,etwaübereigeneMitarbeiter,<br />

Stellenanzeigen in Zeitungen,<br />

die Arbeitsagenturen und Online-Stellenbörsen,sindesbeikleinen<br />

Betrieben im Durchschnitt nur zwei<br />

Suchwege.GroßeBetriebeschreiben<br />

zumBeispieldoppeltsohäufigStellen<br />

in Online-Stellenbörsen aus wie kleine<br />

Betriebe. Auch Stellenanzeigen in<br />

Zeitungen und Zeitschriften schalten<br />

kleine Betriebe deutlich seltener, und<br />

selbst die kostenlosen Dienste der Arbeitsagenturennutzensieweniger.So<br />

ist die Zahl der Bewerbungen geringer,dieeinkleinerBetrieberhält,und<br />

das Risiko größer, dass sich darunter<br />

keingeeigneterKandidatbefindet.<br />

Überregionale Suche<br />

Die IAB-Forscher leiten aus ihren Ergebnissen<br />

einige Handlungsempfehlungen<br />

für kleine Betriebe ab. Dazu<br />

zählt, Inserate für offene Stellen stärker<br />

überregional zu verbreiten. Auch<br />

ein vermehrter Kontakt zur Arbeitsagentur<br />

erscheine erfolgversprechend.<br />

So könne eine breitere Öffentlichkeit<br />

und damit eine höhere Zahl<br />

an Bewerbern erreicht werden. Nicht<br />

zuletzt sei die Mitarbeiterbindung eineStellschraube,anderkleineBetriebe<br />

drehen können. „Gerade, weil das<br />

Budget in kleinen Betrieben häufig<br />

eingeschränkter ist als in großen,<br />

können gute Arbeitsbedingungen –<br />

beispielsweise durch eine leichte Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie –<br />

ein zentrales Argument im Wettbewerb<br />

um geeignete neue Mitarbeiter<br />

sein“,schreibendieIAB-Forscher.(wz)<br />

REGENSBURG. Im Landkreis Regensburg<br />

werden in den kommenden Jahren<br />

rund 4690 altengerechte Wohnungenfehlen.DasgehtausderaktuellenStudie„Wohnen<br />

65plus“hervor,<br />

die das Regionaldaten-Institut Pestel<br />

gemacht hat. Die Wissenschaftler aus<br />

Hannover geben darin erstmals auf<br />

der Grundlage der neuen Zensus-Zahlen<br />

eine Prognose für die Bevölkerungsentwicklung.<br />

Demnach werden<br />

im Jahr 2035 im Landkreis Regensburg<br />

rund 57180 Menschen älter als<br />

65 Jahre sein – 81 Prozent mehr als<br />

heute.<br />

„Mit der starken Zunahme Älterer<br />

wirdauchdieZahlderPflegebedürftigenrasantwachsen“,sagtPestel-Studienleiter<br />

Matthias Günther. Die Prognose<br />

für den Landkreis Regensburg<br />

gehevonrund7780Pflegebedürftigen<br />

im Jahr2035aus.„BeidieserEntwicklung<br />

wird es höchste Zeit, barrierearme<br />

Wohnungen für Senioren zu<br />

schaffen.Zielmussessein,dieälteren<br />

Menschensolangewiemöglichinihren<br />

eigenen vier Wänden wohnen zu<br />

lassen.Auchdannnoch,wennsiedort<br />

ambulant gepflegt werden müssen.<br />

DieAlternativeistderUmzuginsPflegeheim.GenaudaswollenvieleÄltere<br />

aber nicht“, sagt Matthias Günther.<br />

Zudemführe diestationäre Pflege im<br />

Heim zu enormenMehrkosten. Abgesehen<br />

davon, dass es bereits heute einenMangelanPflegepersonalgibt.<br />

EinPflegeplatzimHeimkoste–im<br />

Vergleich zur ambulanten Pflege zu<br />

Hause – pro Jahr rund 7200 Euro<br />

mehr. Verglichen mit dem Aufwand,<br />

dernotwendigist,umeineWohnung<br />

altersgerecht zu sanieren, gehe die<br />

Rechnung schnell auf. Jedenfalls die,<br />

die das Bundesbauministerium ganz<br />

Der altersgerechte Ausbau von Seniorenwohnungen<br />

ist nötig, damit alte<br />

Menschen in den eigenen vier Wändenwohnenkönnen.<br />

Foto:dpa<br />

offiziell aufmacht: „Demnach kostet<br />

derUmbaueinerbarrierearmenWohnung<br />

durchschnittlich 15600 Euro.<br />

Rein wirtschaftlich betrachtet, lohnt<br />

es sich also, in das altersgerechte Bauen<br />

und Sanieren zu investieren“, sagt<br />

MatthiasGünther.Schonmit derEinsparungderExtrakostenfürdieHeimpflegelassesicheineseniorengerechte<br />

Wohnungssanierung in gut zwei Jahrenfinanzieren.<br />

Insgesamt müssen im Landkreis<br />

Regensburg 73,1 Millionen Euro in<br />

das altersgerechte Bauen investiert<br />

werden.NursokannesnachAngaben<br />

des Pestel-Instituts gelingen, die rund<br />

4690 zusätzlichen Seniorenwohnungen<br />

zu schaffen. Dies funktioniere jedochnurdann,wenneshierfürfinanzielle<br />

Anreize gebe: „Es ist dringend<br />

notwendig, den Neubau und das Sanieren<br />

von altersgerechten Wohnungen<br />

stärker zu fördern“, sagt Matthias<br />

Günther. Insbesondere der Bund sei<br />

hiergefordert.DiePolitikmüssedabei<br />

– neben zinsverbilligten Krediten bei<br />

der KfW-Förderung – verstärkt auch<br />

auf direkte Bau-Zuschüsse und die<br />

steuerliche Abschreibung setzen.<br />

„Denn ein Kredit mit zwanzig Jahren<br />

Laufzeit stößt bei einem Siebzigjährigen<br />

in der Regel auf wenig Interesse“,<br />

soGünther.(wz)

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