17.01.2014 Aufrufe

rechtsberatung für unternehmen - Wirtschaftszeitung

rechtsberatung für unternehmen - Wirtschaftszeitung

rechtsberatung für unternehmen - Wirtschaftszeitung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />

RECHTSBERATUNG FÜR UNTERNEHMEN<br />

WIRTSCHAFTSZEITUNG AUGUST 2013 | SEITE 15<br />

Will einUnternehmerseinenBetriebübergebenoderverkaufen,stehenRechtsanwälteundNotarebeim VerfasseneinesÜbergabevertragesberatendzurSeite.<br />

Foto:istockphoto/thinkstock<br />

VonderFirmengründungbiszurÜbergabe<br />

DieKammernverstehensichalsErstberaterundbegleitendieUnternehmeninallenPhasenihrerEntwicklung<br />

VON GERD OTTO<br />

ERBRECHT<br />

REGENSBURG. Rechtliche Fragen für<br />

Unternehmer stellen sich eigentlich<br />

vom ersten Tag an. Wie Andreas Keller,<br />

Bereichsleiter bei der Handwerkskammer<br />

Niederbayern-Oberpfalz<br />

(HWK), und Winfried Riedl, der<br />

Rechtsreferent der IHK Regensburg,<br />

übereinstimmend feststellen, beginne<br />

diesbeiderGründungeinesUnternehmensundbeiderWahldergeeigneten<br />

Rechtsform und ende zumindest für<br />

eine Generation bei der Betriebsnachfolge.<br />

Wie die HWK-Abteilungsleiterin<br />

Claudia Kreuzer-Marks erläutert,<br />

müssemansichgeradefürdenGesellschaftsvertrag<br />

Zeit nehmen, werde<br />

hier doch das Fundament gelegt, auf<br />

dem später ein gutgehender Betrieb<br />

gedeihen soll. Die Kammer mit nicht<br />

wenigeralsviervoralleminderPraxis<br />

erfahrenenBeraternstündedenBetrieben<br />

auf diesem Gebiet zur Verfügung.<br />

WennesdanntieferindasThemahineingeht,<br />

sei freilich der Rat eines AnwaltsoderNotarsunverzichtbar.<br />

Seminare,Beratungen und Skripte<br />

Auch die Industrie- und Handelskammer<br />

für die Oberpfalz und den LandkreisKelheimverweistaufdievonihr<br />

angebotenen rechtlichen ErstauskünfteundnenntalsThemendieganzePalette<br />

vom Wettbewerbsrecht über Arbeitsrecht<br />

und gewerbliche Schutzrechte<br />

bis hin zum IT-Recht, dem GewerberechtoderauchderAbgrenzung<br />

zum Handwerk. Praktisch könne es<br />

dabei etwa um die Mahnung bei Verzug<br />

gehen, um das Mietrecht der Gewerberäume<br />

oder auch um das richtigeImpressumbeimOnlinehandel.<br />

Als Instrumente, speziell für Existenzgründer,<br />

kommen insbesondere<br />

Seminare, Schulungen, Beratungen<br />

und Skripte zum Einsatz. Während<br />

Riedl unter anderem auch auf die<br />

mehrals200MerkblätterderIHKverweist,<br />

bietet die Handwerkskammer<br />

etwa ein Forderungsmanagement-Paket<br />

an, das beispielsweise Musterverträge<br />

und Musterrechnungen enthält,<br />

diealsVorlagefürdieeigenenUnterlagen<br />

dienen können. „Die häufigsten<br />

Probleme haben unsere Betriebe mit<br />

demNachweisihrerForderungen.Das<br />

kannmanansichrechteinfachdurch<br />

die Schaffung beweisbarer Grundlagen<br />

– also einen ordentlichen Vertrag<br />

–vermeiden“,soKreuzer-Marks.<br />

Im Laufe eines Unternehmerlebens<br />

tauchen dann natürlich alle möglichen<br />

Rechtsfragen auf. Reinhard Gaber,<br />

Arbeits- und Sozialrechtsberater<br />

bei der Handwerkskammer, listet die<br />

häufigsten Anfragen auf. Dabei gehe<br />

esumArbeitsverträgeüberdieEinhaltung<br />

von Mindestlöhnen, die Allgemeinverbindlichkeit<br />

von Tarifverträgen<br />

oder um Fragen zur ordnungsmäßigen<br />

Kündigung und zur Kurzarbeitergeld-Regelung,<br />

wie beispielsweise<br />

beideraktuellenHochwasserkatastrophe.<br />

BeiStreitigkeitenmitKundenkommen<br />

sogenannten Schiedsstellen zum<br />

Zug, an die sich die Parteien wenden<br />

können, um eine möglichst gerechte<br />

Lösung zu erreichen. In diesem Zusammenhang,<br />

also im Bereich außergerichtlicher<br />

Beilegung von Streitigkeiten,<br />

erwähnt der IHK-Rechtsreferent<br />

Winfried Riedl die „Einigungsstelle<br />

für Wettbewerbsstreitigkeiten“,<br />

woSpezialistenbeidergütlichenEinigung<br />

behilflich sind. Als Besonderheit<br />

erwähnt die Industrie- und Handelskammer<br />

das „kaufmännische Schiedsgericht“.<br />

Hier werde nicht der übliche<br />

Rechtsweg durch alle Instanzen beschritten.<br />

Vielmehr unterwerfen sich<br />

die Unternehmen ganz bewusst dem<br />

Spruch eines mit Spezialisten besetzten<br />

Schiedsgerichts: „Dieser Schiedsspruch<br />

ist nicht mehr anfechtbar und<br />

führt zu einer schnellen, rechtskräftigen<br />

und vollstreckbaren Entscheidung.“<br />

Streitigkeiten, darauf verweist<br />

Claudia Kreuzer-Marks, könnte man<br />

freilich durch ein klar gestaltetes Vertragswerk<br />

sowie die ordentliche AufnahmevonNachträgenvermeiden.<br />

Gesamtkonzeptmuss stehen<br />

Wenn ein Unternehmer dann allmählich<br />

an die Übergabe seines Betriebes<br />

denkt und den Betrieb in der Familie<br />

weitergeben oder aber verkaufen<br />

möchte,sinddieBeraterderKammern<br />

natürlich nicht minder gefordert.<br />

HWK-BereichsleiterAndreasKellererinnert<br />

dabei insbesondere daran, dass<br />

die Übergabe eines Betriebes fast zeitgleich<br />

mit der Regelung des Testaments<br />

erfolgt. Der Übergabevertrag<br />

selbst werde zumeist von Rechtsanwälten<br />

oder Notaren erledigt, wichtig<br />

sei aber, dass das Gesamtkonzept der<br />

Übergabe stehe und alle Regelungen,<br />

die getroffen werden, auf dieses Ziel<br />

ausgerichtet seien. Die Berater der<br />

Kammern verstehen sich hierbei<br />

grundsätzlich als Moderatoren und<br />

Koordinatoren, die den Betrieb an der<br />

Hand nehmen und durch die Übergabe<br />

begleiten. Gleichzeitig sei man<br />

dann für den Übernehmer, der in den<br />

Betrieb einsteigt, wieder da, „und so<br />

fängtdasSpielwiedervonneueman.“<br />

Neben hoheitlichen Aufgaben, etwa<br />

der Bestellung von Sachverständigen<br />

oder der Benennung ehrenamtlicher<br />

Richter bei der Kammer für HandelssachenamLandgericht,wirkenetwa<br />

die Industrie- und Handelskammern,<br />

die Handwerkskammern oder<br />

auch die Vereinigung der Bayerischen<br />

Wirtschaft (vbw) bei der „Verbesserung<br />

des Justizstandortes Bayern“ mit.<br />

Außerdemtragensiedazubei,aufden<br />

Gesetzgebereinzuwirken.<br />

Als aktuelles Beispiel nennt Peter<br />

Weber, Leiter der IHK-Rechtsabteilung,<br />

die Herabsetzung des Ordnungsgelds<br />

für Unternehmen, die den Jahresabschluss<br />

nicht fristgemäß offen<br />

gelegthaben,vonbisher2500Euroauf<br />

500EurobeiKleinstkapitalgesellschaftenoderauf1000EurofürkleineKapitalgesellschaften.<br />

Dies wird wohl Mitte<br />

September vom Bundesrat abgesegnet.<br />

EineunentdeckteOption<br />

InterimsmanagementkannakutePersonalengpässeimManagemententschärfen<br />

NÜRNBERG. Das Problem, das die bundesweit<br />

aktive Agentur für Interim<br />

Manager (AIM) aus Nürnberg zu lösen<br />

hatte, war eigentlich alltäglich.<br />

Eine 40-jährige Angestellte wurde<br />

schwanger. Für die Personalleiterin<br />

musste schnell und befristet Ersatz<br />

her. Von den Interimsmanagern, die<br />

der Agentur-Chef Werner von Beyer<br />

als Zwischenlösung präsentierte, fiel<br />

die Entscheidung auf einen 58-jährigen<br />

Personalmanager, der für die einjährige<br />

Babypause einspringt und danach<br />

für einen „weichen Übergang“<br />

sorgt. Diese passgenaue Lösung des<br />

Interimsmanagements ist in der Unternehmenslandschaft<br />

noch lange<br />

nicht die Regel. Rund 50 Prozent der<br />

Firmen kennen diese Managementform<br />

nicht, berichtet von Beyer, der<br />

seit 2004 das Geschäft betreibt. Und<br />

Deutschland hinke etwa dem niederländischen<br />

oder amerikanischen<br />

Markthinterher.<br />

Honorarvoluminasteigen<br />

Organisiert ist die Branche beispielsweise<br />

durch den Arbeitskreis Interim<br />

Management Provider (AIMP) als Interessenvertretung<br />

der Interim Provider<br />

– also Vermittlerbüros – oder die<br />

Dachgesellschaft Deutsches Interim<br />

Management (DDIM) aus Köln für<br />

professionelles Interimsmanagement,<br />

Interimmanager und dazugehörigeVermittlungsdienstleistungen.<br />

Auch unter den Mitgliedern des Bundesverbands<br />

Deutscher Unternehmensberater<br />

(BDU) aus Bonn finden<br />

sich nach Verbandsangaben solche,<br />

die Interimsjobs übernehmen. Der<br />

DDIM prognostiziert für den Markt<br />

im laufenden Jahr ein Plus beim Honorarvolumenfürdieersteundzweite<br />

Führungsebene um über 25 Prozent<br />

auf 1,2 Milliarden Euro. Die<br />

AIMP-Providerumfrage beziffert bereits<br />

für das vergangene Jahr ein um<br />

mehr als zehn Prozent gestiegenes<br />

Marktvolumenauffast2,2Milliarden<br />

Euro.JenachAbgrenzungliegenhierzuunterschiedlicheAngabenvor.Der<br />

DDIMgehtvonrund6000Top-Managern<br />

auf Zeit aus, der AIMP von<br />

14000.<br />

Zunehmend werden Interimslösungen<br />

beim Generationenwechsel<br />

nachgefragt.„DieseOptiongerätlangsam<br />

ins Blickfeld der Entscheider“,<br />

hat von Beyer beobachtet. Gerade der<br />

Mittelstandhatimmerwiedermitoffenen<br />

Fragen bei der Nachfolge zu<br />

kämpfen. So war etwa für einen 75-<br />

jährigen Firmenchef aus dem Bamberger<br />

Raum, der selbst keine Kinder<br />

hatte, irgendwann klar: „Ich möchte<br />

jetzt aufhören.“ Der vermittelte Interimsmanager<br />

löste innerhalb von<br />

zehnMonatendieNachfolgeundden<br />

Übergabeprozess.ÄhnlichsiehtesDr.<br />

Jörg Kariger, selbst Interimsmanager<br />

alsChief Restructuring Officerund<br />

DDIM-Vorstand:„DieUnternehmensnachfolge<br />

macht im Markt aktuell<br />

nur einen kleinen Teil aus.“ Kariger<br />

selbsthatfüreinen64-jährigenEigentümermit400MitarbeiterndieNachfolge<br />

geregelt. Häufig geht es zunächstumeineneueAusrichtungder<br />

Firma, „unabhängig von einer bis dato<br />

oftmals auf den Eigentümer als<br />

PersönlichkeitunddaherinderRegel<br />

eher patriarchalisch orientierten Unternehmensführung“.<br />

Sind die Weichen<br />

gestellt, werden Interessenten<br />

gesucht und Kaufpreise verhandelt,<br />

und sobald die Tinte unter dem Vertrag<br />

trocken ist, endet der Job. Das<br />

könnedurchausmal„einbisdreiJahredauern“.<br />

Häufig gehtes nichtohne<br />

UmdieRolleals„KoordinatorundIntegrator“<br />

ausfüllen zu können, muss<br />

der Eigentümer operativ zurücktreten.DafürkanneinInterimsmanager<br />

als Generalbevollmächtigter inthronisiert<br />

werden und bekommt so Entscheidungsspielraum,<br />

um etwa Steuerberater<br />

und Rechtsanwälte hinzuzuziehen,<br />

mit Banken zu verhandeln<br />

und Verträge zu unterschreiben. Karinger<br />

geht davon aus, dass es kaum<br />

eine Alternative gebe, wenn der StabwechselderGenerationennichtfunktioniert.<br />

„Mittelständler glauben, sie<br />

können es in Eigenregie lösen – das<br />

istofteinIrrtum.“(ntt)<br />

AlsFachkraftindieZukunftdurchstarten!<br />

HandwerklicheFachkräfteausdenverschiedenenBerufen<br />

stehenaufderSonnenseitedesArbeitsmarktes.<br />

DasBildungszentrumderHandwerkskammerinRegensburgbietetinvielenBereichenWeiterbildungan.<br />

EgalobessichumtechnischeThemenwiez.B.SchweißtechnikoderaberauchumrechtlicheundbetriebswirtschaftlicheKurseundSeminarehandelt.<br />

Erwähntseihierz.B.derKurszumBetriebswirt(HWK)<br />

DerBedarfanqualifizierten,gutausgebildetenFührungskräftennimmtimHandwerkimmermehrzu.Diese<br />

müsseninderLagesein,Betriebsabläufeinihrem<br />

Gesamtzusammenhangzuerkennen,umdarausrichtige<br />

Entscheidungenzutreffen.DurchdieseLehrveranstaltung<br />

werdenKenntnisseindenBereichenVolkswirtschaft,<br />

Betriebswirtschaft,RechtundPersonalmanagement<br />

vertieft.Am08.10.2013beginntinRegensburgdernächste<br />

Teilzeitkurs.<br />

WeiterbildungbeiderHandwerkskammer–<br />

immereineguteWahl!<br />

HandwerkskammerNiederbayern-Oberpfalz<br />

TeamWeiterbildung<br />

Ditthornstraße10·93055Regensburg<br />

Tel.09417965-112<br />

www.hwkno.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!