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Malte Bud<strong>de</strong> und<br />

Stefanie Holten,<br />

Direktoren <strong>de</strong>s Hyatt<br />

Regency Köln.<br />

Foto: Pichler<br />

Jahren auch. Die Unterschie<strong>de</strong> zu früher<br />

sind eher gering.<br />

Die Menschen haben sich nicht sehr verän<strong>de</strong>rt,<br />

aber die Technik doch bestimmt?<br />

Stefanie Holten: Und wie! Die größte Verän<strong>de</strong>rung<br />

brachte natürlich das Internet<br />

mit sich. Egal ob Kun<strong>de</strong>nveranstaltung<br />

o<strong>de</strong>r ein Außendiensttagung: Wenn bei<br />

uns im Ballsaal 300 Menschen sitzen,<br />

um einem Kongress zu folgen, dann ist<br />

es sehr wichtig, dass sich alle gleichzeitig<br />

ins Internet einwählen können. Und wir<br />

gewährleisten für je<strong>de</strong>n eine sichere Internetverbindung.<br />

Die Zuhörer schauen sich<br />

auf Anweisung <strong>de</strong>s Referenten bei Youtube<br />

ein Vi<strong>de</strong>o an, überprüfen individuell<br />

bei Google, ob <strong>de</strong>r Referent wirklich die<br />

neuesten Zahlen präsentiert o<strong>de</strong>r bearbeiten<br />

einfach nur ihre Mails o<strong>de</strong>r unterhalten<br />

sich über Twitter mit an<strong>de</strong>ren Zuhörern.<br />

Ansonsten gab es schon vor Jahren<br />

die Entwicklung vom Overhead-Projektor<br />

zum Beamer, aber das Flipchart ist zum<br />

Beispiel immer noch im Einsatz. Neu ist<br />

auch, dass in je<strong>de</strong>m Seminarraum eine<br />

separate Kaffeemaschine stehen muss,<br />

mit <strong>de</strong>r sich je<strong>de</strong>r selbst seine Tasse Kaffee<br />

zubereiten kann. Die klassische Thermoskanne<br />

ist verschwun<strong>de</strong>n.<br />

Wenn Sie sich die Tagungsteilnehmer<br />

anschauen, wie hat sich <strong>de</strong>ren Verhalten<br />

untereinan<strong>de</strong>r geän<strong>de</strong>rt?<br />

Malte Bud<strong>de</strong>: Mein Eindruck ist, es gibt<br />

einen großen Bedarf an persönlichem<br />

Austausch und die Unternehmen, die<br />

Tagungen veranstalten, unterstützen das<br />

auch. Es gibt neben <strong>de</strong>m großen Vortrag<br />

im Plenum immer mehr die Diskussion<br />

<strong>de</strong>r Inhalte in kleinen Gruppen und in<br />

kleinen Arbeitsräumen. Es gibt zum Beispiel<br />

kein Mittagessen mehr, das im Sitzen<br />

im Restaurant eingenommen wird,<br />

son<strong>de</strong>rn nur noch an Stehtischen, wo<br />

man sich zwischendurch immer kleine<br />

Häppchen holt und sich dann immer wie<strong>de</strong>r<br />

zu an<strong>de</strong>ren Leuten gesellt. Das hat<br />

eine starke Wirkung auf die Vernetzung<br />

untereinan<strong>de</strong>r. Diese Vernetzung wird<br />

auch dadurch gepflegt, dass man abends<br />

gemeinsam Ausflüge unternimmt.<br />

Stefanie Holten: Viele Teilnehmer – gera<strong>de</strong><br />

von Firmen-Events – sagen, sie seien<br />

froh, dass man sich mal wie<strong>de</strong>r getroffen<br />

habe. Das Mittagessen im Stehen, das<br />

wird dann schnell zum „kommunikativen<br />

Mittagessen“. Ich bin überzeugt, dass die<br />

Menschen, die zusammenarbeiten, sich<br />

auch regelmäßig persönlich sehen wollen<br />

und nicht nur über das Internet o<strong>de</strong>r das<br />

Telefon kommunizieren mögen.<br />

Was hat sich <strong>de</strong>nn in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />

zwischen Hotel und Veranstalter<br />

geän<strong>de</strong>rt?<br />

Malte Bud<strong>de</strong>: Die Zusammenarbeit ist<br />

sehr viel kurzfristiger gewor<strong>de</strong>n. Wir<br />

haben zum Beispiel Anfang Februar eine<br />

Anfrage bekommen, ob wir an einem<br />

Wochenen<strong>de</strong> im Juni 250 Einzelpersonen<br />

verbun<strong>de</strong>n mit einer Neuwagenpräsentation<br />

bei uns unterbringen können. Das<br />

hätte man früher zwei Jahre im Voraus<br />

geplant.<br />

Stefanie Holten: Und noch etwas hat sich<br />

geän<strong>de</strong>rt: Durch das Internet sind wir im<br />

Preis vergleichbarer gewor<strong>de</strong>n. Wenn ich<br />

heute ein Angebot abgebe, dann kann<br />

man innerhalb von wenigen Minuten<br />

nachprüfen, ob vergleichbare Hotels in<br />

<strong>de</strong>r Umgebung ähnliche Preise haben<br />

o<strong>de</strong>r billiger sind. Das heißt, die Preisverhandlungen<br />

sind sehr viel intensiver<br />

gewor<strong>de</strong>n.<br />

Sie sprechen davon, dass sich die Kun<strong>de</strong>n<br />

bei Ihnen mel<strong>de</strong>n. Was tun Sie, um<br />

von sich aus neue Kun<strong>de</strong>n zu gewinnen?<br />

Malte Bud<strong>de</strong>: Das Internet ist zu einem<br />

sehr starken Marketing-Instrument gewor<strong>de</strong>n.<br />

Wir liegen bei <strong>de</strong>n Kölner Hotels,<br />

die von <strong>de</strong>n Reisen<strong>de</strong>n im Internet bewertet<br />

wer<strong>de</strong>n, an zweiter Stelle. Das be<strong>de</strong>utet<br />

uns sehr viel. Es ist sehr erstaunlich,<br />

wie wichtig im Laufe <strong>de</strong>r Jahre das Internet<br />

für uns gewor<strong>de</strong>n ist. Wenn jemand<br />

über uns Kommentare auf <strong>de</strong>n Hotelplattformen<br />

postet, versuchen wir, je<strong>de</strong>n Kommentar<br />

innerhalb eines Tages zu beantworten.<br />

Potenzielle Kun<strong>de</strong>n analysieren<br />

die Gästebewertungen im Internet und<br />

wir haben es uns zur Pflicht gemacht,<br />

dass je<strong>de</strong>r Kommentar von einem Mitarbeiter<br />

beantwortet wird. Dadurch zeigen<br />

wir, wie wichtig es uns ist, was <strong>de</strong>r Gast<br />

sagt. Wir sind auch auf Facebook vertreten<br />

und haben einen Mitarbeiter, <strong>de</strong>r sich r<br />

05_2013 wirtschaft+weiterbildung 51

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