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wie sie in Situationen reagieren, die sie<br />
überfor<strong>de</strong>rn“, sagt <strong>de</strong>r Deutschland-Chef.<br />
Im Lehrplan sind Korn / Ferry-Berater<br />
nicht integriert, gelegentlich aber halten<br />
sie Vorträge zu beson<strong>de</strong>ren Anlässen. <strong>Als</strong><br />
Kandidaten für das Headhunting seien die<br />
MBA-Stu<strong>de</strong>nten noch nicht geeignet. Man<br />
vermittle erst ab einem Jahreseinkommen<br />
von 150.000 Euro aufwärts. Aber über die<br />
Uni und ihren För<strong>de</strong>rkreis könne man für<br />
die Managementausbildung in Deutschland<br />
zumin<strong>de</strong>st indirekt etwas bewegen.<br />
Das Thema MBA selbst liegt Graf Douglas<br />
sehr am Herzen. „In Deutschland<br />
sind sich viele Führungskräfte und Personalmanager<br />
über die Be<strong>de</strong>utung eines<br />
MBA noch nicht im Klaren“, klagt <strong>de</strong>r<br />
Personalberater. „Einige verwechseln das<br />
mit einer Art Nachsitzen in Betriebswirtschaft“.<br />
Damit scha<strong>de</strong>ten sich die <strong>de</strong>utschen<br />
Unternehmen im globalen Wettbewerb<br />
um die Talente letztlich nur selbst.<br />
Man müsse es in Deutschland erst noch<br />
lernen, <strong>de</strong>n MBA als erstklassige Managementweiterbildung<br />
zu akzeptieren, zumin<strong>de</strong>st<br />
wenn er an einer guten Business<br />
School erworben wer<strong>de</strong>. Managerweiterbildung<br />
im klassischen Sinn und auf eigene<br />
Rechnung will die weltweit größte<br />
und an <strong>de</strong>r New Yorker Börse gelistete<br />
Personalberatung aber nicht betreiben.<br />
KPMG baut Weiterbildungsangebote<br />
für Kun<strong>de</strong>n aus<br />
Einen an<strong>de</strong>ren Ansatz verfolgt die Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Beratungsgesellschaft<br />
KPMG, Berlin, die sich künftig viel<br />
stärker als Weiterbildungsanbieter positionieren<br />
möchte. Im Jahr 2012 hat KPMG<br />
die Managementberatergruppe BrainNet<br />
aus St. Gallen gekauft hat. Dadurch sei<br />
<strong>de</strong>r Gedanke entstan<strong>de</strong>n, das Trainingsgeschäft<br />
über alle Unternehmensbereiche<br />
hinweg weiter zu professionalisieren,<br />
so Robert Gutsche, Consulting-Vorstand<br />
KPMG in Deutschland. Bisher habe man<br />
bei KPMG das Thema Training eher stiefmütterlich<br />
behan<strong>de</strong>lt. BrainNet hat in <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit eng mit <strong>de</strong>r EBS Business<br />
School kooperiert. Der im April 2012<br />
geschasste Ex-Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Business<br />
School, gegen <strong>de</strong>n inzwischen ein Untreue-Verfahren<br />
eröffnet wur<strong>de</strong>, war damals<br />
selbst an BrainNet und seinem Firmennetz<br />
beteiligt. Ihm wird vorgeworfen,<br />
180.000 Euro von <strong>de</strong>r EBS an BrainNet<br />
bezahlt zu haben, ohne dass es entsprechen<strong>de</strong><br />
Gegenleistungen gab.<br />
Zu BrainNet gehört auch die SMI Campus<br />
GmbH, die bis En<strong>de</strong> letzten Jahres als<br />
externer Weiterbildungs-Dienstleister <strong>de</strong>r<br />
EBS Business School tätig war. Geschäftsführerin<br />
war Nicole Gaiziunas. Sie ist<br />
heute Geschäftsführerin <strong>de</strong>s Institute of<br />
Corporate Education (Incore), das KPMG<br />
im November als eingetragenen Verein<br />
gegrün<strong>de</strong>t hat und för<strong>de</strong>rt. Mittelfristig<br />
soll das Institut weitere För<strong>de</strong>rer gewinnen,<br />
um „die wissenschaftlichen und<br />
gesellschaftlichen Projekte <strong>de</strong>s Instituts<br />
auf eine breite Grundlage zu stellen und<br />
einen interdisziplinären, offenen Dialog<br />
zu ermöglichen“. Incore folge dabei <strong>de</strong>mselben<br />
Mo<strong>de</strong>ll wie das von KPMG bereits<br />
etablierte „Audit Committee Institute“<br />
und das „Institut für <strong>de</strong>n öffentlichen<br />
Sektor“, so KPMG-Vorstand Gutsche. Mit<br />
Incore wolle man eine Plattform zur Weiterbildung<br />
<strong>de</strong>r Zukunft aufbauen.<br />
Dazu solle es vier Stiftungslehrstühle<br />
geben, die zunächst von KPMG finanziert<br />
wür<strong>de</strong>n. Derzeit sei man bereits in intensiven<br />
Gesprächen mit Hochschulen. Ziel<br />
sei es, durch <strong>de</strong>ren Forschung originäres<br />
Wissen zu bekommen, es zu verarbeiten<br />
und sich damit als HR-Spezialist beim<br />
Thema Weiterbildung zu positionieren.<br />
Damit schaffe man Vertrauen im Markt,<br />
das sich in Aufträgen nie<strong>de</strong>rschlagen<br />
solle. Dazu könnten auch verschie<strong>de</strong>ne<br />
Studien dienen, die Incore in Auftrag gibt.<br />
„Wir wollen unseren Beitrag leisten, Zukunftsthemen<br />
voranzubringen und nutzen<br />
die Studien auch, um mit <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />
zu re<strong>de</strong>n“, erklärt Gutsche. So soll<br />
Incore auch als Auftraggeber für Studien<br />
fungieren. Eine bereits im Dezember<br />
angekündigte „Zukunftsstudie zu <strong>de</strong>n<br />
Per spektiven <strong>de</strong>r Weiterbildung im Jahr<br />
2030“ lässt dabei noch auf sich warten.<br />
Man sei <strong>de</strong>rzeit noch auf <strong>de</strong>r Suche nach<br />
Partnern, so Gutsche.<br />
Human Resources sei ein Thema, bei<br />
<strong>de</strong>m man einen großen Bedarf sehe. Bereits<br />
heute arbeiteten bei KPMG rund 300<br />
Mitarbeiter im HR-Bereich, die meisten<br />
davon im Bereich Steuern, zum Beispiel<br />
bei <strong>de</strong>r Betreuung von Expats in Steuerfragen.<br />
Dazu kämen die Themen Arbeitsrecht,<br />
betriebliche Altersvorsorge und<br />
Change Management. Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r KPMG-<br />
Bereiche „Wirtschaftsprüfung“, „Steuerberatung“<br />
und „Consulting“ biete <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n auch HR-Angebote an, die sich<br />
oftmals aus <strong>de</strong>m Beratungsgeschäft ergäben.<br />
„Wir sehen bei HR ein erhebliches<br />
Wachstumspotenzial und wollen daher in<br />
allen drei Unternehmensbereichen eine<br />
kritische Größe erreichen“, sagt Gutsche.<br />
Im Consulting-Bereich habe man <strong>de</strong>rzeit<br />
rund 50 Mitarbeiter nur für das Thema<br />
HR, min<strong>de</strong>stens 100 sollen es wer<strong>de</strong>n.<br />
Incore-Geschäftsführerin Gaiziunas, inzwischen<br />
zur KPMG-Partnerin aufgestie- r<br />
05_2013 wirtschaft+weiterbildung 47