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„Der wirtschaftliche Erfolg hängt vom Menschen ab“<br />

Interview. Hans Herrmann, Geschäftsführer <strong>de</strong>s Autozentrums Dobler in Mühlacker, wollte<br />

mit <strong>de</strong>m Training „Erfolgsfaktor Mensch“ nachhaltige Werte für seine Unternehmens- und<br />

Mitarbeiterführung schaffen. Warum er dabei auf die Kardinaltugen<strong>de</strong>n setzte und ob sich<br />

<strong>de</strong>r Erfolg nun auch in Zahlen wi<strong>de</strong>rspiegelt, erklärt er im Interview.<br />

Herr Herrmann, welches Ziel haben Sie mit <strong>de</strong>m<br />

Training „Erfolgsfaktor Mensch“ verfolgt?<br />

Hans Herrmann: Wir sind schon immer wirtschaftlich sehr<br />

erfolgreich. Wir liegen <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m Branchendurchschnitt.<br />

Doch auf diesem Erfolg wollen wir uns nicht ausruhen,<br />

<strong>de</strong>nn wir <strong>de</strong>nken sehr langfristig. Um <strong>de</strong>n wirtschaftlichen<br />

Erfolg weiter auszubauen, wollten wir Zukunftssicherung<br />

betreiben. Wir sind fest davon überzeugt, dass <strong>de</strong>r<br />

wirtschaftliche Erfolg künftig vor allem von menschlichen<br />

Faktoren abhängt – beson<strong>de</strong>rs in unserer Branche: Hier<br />

sind alle Rahmenbedingungen von <strong>de</strong>n Automarken <strong>de</strong>tailliert<br />

vor<strong>de</strong>finiert, wodurch alle Betriebe die gleiche Ausgangssituation<br />

haben. In diesem Umfeld ist <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>r einzige Faktor, über <strong>de</strong>n sich das Unternehmen für <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n differenzieren kann. Zu<strong>de</strong>m wollen wir uns noch<br />

<strong>de</strong>utlicher als attraktiver Arbeitgeber profilieren.<br />

Warum haben Sie sich mit allen Mitarbeitern –<br />

immerhin 130 – auf das Training eingelassen?<br />

Herrmann: Meine Überzeugung ist: Personalmanagement<br />

ist Chefsache. Denn Menschen arbeiten für Menschen,<br />

niemals für Firmen. Zunächst entwickelten wir das Projekt<br />

unter <strong>de</strong>r Maßgabe, die Führungskräfte in die verhaltensgesteuerte<br />

Zielsetzung einzuweisen und über diese die<br />

Leitsätze bei <strong>de</strong>n Mitarbeitern zu implementieren. Wir<br />

kamen jedoch schnell zu <strong>de</strong>r Einsicht, dass <strong>de</strong>r individuelle<br />

Verbesserungsprozess im Verhalten <strong>de</strong>s einzelnen Mitarbeiters<br />

nur gelingen konnte, wenn wirklich alle Mitarbeiter<br />

teilnehmen.<br />

Werte Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Mut und Vertrauen entwickelt<br />

und in allen Trainings die 16 Leitlinien übernommen.<br />

Dieser gemeinsam erarbeitete Wertekompass ist<br />

nun die Verhaltensgrundlage für je<strong>de</strong>n Mitarbeiter.<br />

Was hat sich seit <strong>de</strong>m Training im Betrieb verän<strong>de</strong>rt?<br />

Herrmann: Inzwischen ist <strong>de</strong>r Wertekompass die allgemeingültige<br />

Handlungsgrundlage für alle Mitarbeiter. Die<br />

in <strong>de</strong>n Trainings gebil<strong>de</strong>ten Transferteams bestehen weiter.<br />

Es ist eine Freu<strong>de</strong> zu beobachten, wie sich die Mitarbeiter<br />

heute noch in <strong>de</strong>r Problemlösung unterstützen. Außer<strong>de</strong>m<br />

för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Wertekompass inzwischen bei je<strong>de</strong>m Mitarbeiter<br />

die Selbstständigkeit. Das Projekt hat zu<strong>de</strong>m positiven<br />

Einfluss auf die ohnehin schon geringe Fluktuation im<br />

Unternehmen. Auch die Rekrutierung läuft sehr gut: Wir<br />

kommunizieren unsere werteorientierte Unternehmensführung<br />

in Stellenanzeigen und haben mehr als genug qualifizierte<br />

Bewerbungen – obwohl es in unserer Region kaum<br />

noch Arbeitslosigkeit gibt.<br />

Lassen sich die Erfolge auch in Zahlen ausdrücken?<br />

Im Neuwagenverkauf hatten wir auf sehr hohem Niveau<br />

bereits Steigerungen während <strong>de</strong>r Seminarphase. 2012<br />

musste die Branche einen <strong>de</strong>utlichen Rückgang <strong>de</strong>r<br />

Umsatzrendite in Kauf nehmen: Wir nicht. Auch 2013 setzt<br />

sich <strong>de</strong>r Erfolg ungebremst fort.<br />

Interview: Kristina En<strong>de</strong>rle da Silva<br />

Christliche Tugen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n heute gern als unmo<strong>de</strong>rn<br />

abgetan. Warum haben Sie sich für ein Training entschie<strong>de</strong>n,<br />

das die Kardinaltugen<strong>de</strong>n zur Grundlage hat?<br />

Herrmann: Es ging uns nicht um christliche Regeln, son<strong>de</strong>rn<br />

um nachhaltige Werte. Unsere moslemischen Mitarbeiter<br />

waren genauso engagiert dabei wie alle an<strong>de</strong>ren.<br />

Die vier Kardinaltugen<strong>de</strong>n sind ja schon Tausen<strong>de</strong> Jahre alt<br />

und immer noch gültig und aktuell. So sind es auch unsere<br />

daraus resultieren<strong>de</strong>n Werte.<br />

Haben die Kardinaltugen<strong>de</strong>n als Orientierungspunkte<br />

für die Verhaltensmaßstäbe wirklich weitergeholfen?<br />

Herrmann: Aus <strong>de</strong>n benediktinischen Kardinaltugen<strong>de</strong>n<br />

haben unsere Führungskräfte und in Folge alle Teams die<br />

Hans Herrmann,<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Autozentrum<br />

Dobler GmbH.<br />

05_2013 wirtschaft+weiterbildung 27

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