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Vier Kardinaltugen<strong>de</strong>n als Basis<br />

Hintergrund. Seit über 2.500 Jahren bieten die vier Kardinaltugen<strong>de</strong>n Führen<strong>de</strong>n und Geführten<br />

Orientierung in allen Lebensbereichen. Abgeleitet sind die heutigen Kardinaltugen<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />

Führungs regeln <strong>de</strong>r Benediktiner-Äbte, die nach wie vor gelten.<br />

Heute ist <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Benediktiner Notger Wolf Oberhaupt<br />

<strong>de</strong>s Or<strong>de</strong>ns – gewissermaßen <strong>de</strong>r CEO einer Unternehmung<br />

mit rund 1.000 Klöstern weltweit und fast<br />

25.000 mitarbeiten<strong>de</strong>n Or<strong>de</strong>nsbrü<strong>de</strong>rn und -schwestern.<br />

Für <strong>de</strong>n Benediktiner-Abt haben die Kardinaltugen<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />

Be<strong>de</strong>utung.<br />

· Klugheit: Zuhören, <strong>de</strong>n Rat <strong>de</strong>r Klosterbrü<strong>de</strong>r einholen,<br />

dabei immer auch die Meinung <strong>de</strong>s jüngsten Bru<strong>de</strong>rs<br />

hören und dann entschei<strong>de</strong>n, was am nützlichsten ist.<br />

Übersetzt auf effektive Unternehmensführung heißt das:<br />

Klugheit för<strong>de</strong>rt kompetentes Chancen- und Risikomanagement,<br />

legitimiert auch schwierige Entscheidungen<br />

und erleichtert <strong>de</strong>ren Umsetzung.<br />

· Tapferkeit: Mit Umsicht und Beharrlichkeit alles daran<br />

setzen, die Brü<strong>de</strong>r zu beschützen, nieman<strong>de</strong>n zu vernachlässigen<br />

o<strong>de</strong>r zu verlieren. Unvernünftige Wünsche abweisen,<br />

aber begrün<strong>de</strong>t und ohne Verachtung. Übersetzt auf<br />

effektive Unternehmensführung heißt das: Mut ist die<br />

Voraussetzung für beherztes Han<strong>de</strong>ln und Verän<strong>de</strong>rn, um<br />

Unternehmen, seine Beschäftigten, Kun<strong>de</strong>n und Partner<br />

voranzubringen – auch unter erschwerten Bedingungen.<br />

· Gerechtigkeit: „Was siehst du <strong>de</strong>n Splitter im Auge <strong>de</strong>s<br />

an<strong>de</strong>ren, <strong>de</strong>n Balken in <strong>de</strong>inem Auge aber nicht?“ Übersetzt<br />

auf effektive Führung heißt das: Führen<strong>de</strong> und<br />

Geführte sollen nicht vorschnell urteilen, son<strong>de</strong>rn Respekt<br />

bezeugen und Vertrauen schaffen. Auf diese Weise<br />

lassen sich die fürs Unternehmen relevanten Kräfte leichter<br />

bün<strong>de</strong>ln.<br />

· Rechtes Maß: Zum Cellerar (Chef <strong>de</strong>r Klosterbetriebe)<br />

soll ein Bru<strong>de</strong>r ernannt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r lebenserfahren ist,<br />

einen reifen Charakter hat und in allem Maß halten kann.<br />

Übersetzt auf effektive Führung heißt das: Wer führt,<br />

muss sich selbst kennen und die ehrliche Bereitschaft<br />

mitbringen, sich zu entwickeln und über seine persönlichen<br />

Grenzen hinauszu<strong>de</strong>nken. Er muss Balance zwischen<br />

För<strong>de</strong>rn und For<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Führungs- und Personalentwicklung<br />

walten lassen, das Verhältnis zwischen<br />

Stabilität und Flexibilität klug und mutig austarieren.<br />

Foto: Kloster Benediktbeuern<br />

Inspirieren<strong>de</strong>r Tagungsort. Das Training fand in <strong>de</strong>n Mauern <strong>de</strong>s Klosters Benediktbeuern<br />

statt. Ein passen<strong>de</strong>r Ort, <strong>de</strong>nn es gilt als Musterbeispiel für Verän<strong>de</strong>rungsmanagement:<br />

Die heutigen Hausherren, die Salesianer Don Boscos, schaffen es<br />

vorbildlich, aus <strong>de</strong>r Geschichte die Brücke zu <strong>de</strong>n Aufgaben <strong>de</strong>r Gegenwart schlagen.<br />

Im Anschluss daran wur<strong>de</strong> die komplette<br />

Belegschaft ins Training einbezogen: Die<br />

Trainingseinheiten mit jeweils 14 bis 18<br />

Betriebsangehörigen wur<strong>de</strong>n so gestaltet,<br />

dass bereits vom Start weg <strong>de</strong>r Einstieg<br />

in <strong>de</strong>n betrieblichen Transfer stattfand.<br />

Dabei setzte LNE auf erlebnisorientiertes<br />

Lernen anahnd <strong>de</strong>r 3-E-Metho<strong>de</strong>: erlebt,<br />

erlernt, erinnert. Hier wird nicht nur die<br />

Bewusstseinsebene, <strong>de</strong>r Verstand und die<br />

Vernunft aktiviert, son<strong>de</strong>rn auch das Erfahrungsgedächtnis<br />

und damit Teile aus<br />

<strong>de</strong>n unbewussten Arealen <strong>de</strong>s Gehirns.<br />

Im Training setzte LNE darum zum Beispiel<br />

fachliche und emotionale Impulse<br />

im Wechsel und auch betriebsspezifische<br />

Reflexionseinheiten und Perspektivwechselübungen<br />

mit gezieltem Feedback<br />

aus <strong>de</strong>r Gruppe und von <strong>de</strong>n Trainern ein.<br />

Des Weiteren notierten die Teilnehmer<br />

ihre Erkenntnisse und Erfahrungen in<br />

einem Trainingstagebuch, das sie später<br />

heranziehen können. Die Eintragungen<br />

mün<strong>de</strong>ten in eine freiwillige Selbstverpflichtung<br />

am Trainingsschluss. Zu<strong>de</strong>m<br />

sollten die zu Beginn <strong>de</strong>s Trainings installierten<br />

Transferteams mit jeweils drei bis<br />

vier Mitarbeitern die betriebsnahe Umsetzung<br />

von individuellen Verbesserungsprojekten<br />

in das eigene Arbeitsumfeld<br />

unterstützen und för<strong>de</strong>rn.<br />

Im fünften Schritt haben nach etwa sechs<br />

Monaten Verstetigungsworkshops stattgefun<strong>de</strong>n.<br />

Sie hatten das Ziel zu überprüfen,<br />

ob und mit welchem Ergebnis die<br />

Maßnahmen aus <strong>de</strong>r freiwilligen Selbstverpflichtung<br />

umgesetzt wur<strong>de</strong>n. Die<br />

Wirkung <strong>de</strong>s Trainings sollte im Lichte<br />

dieser Umsetzungserfahrungen vertieft<br />

wer<strong>de</strong>n. Derartige Maßnahmen waren<br />

unter an<strong>de</strong>rem: vertrauensvollere abteilungsübergreifen<strong>de</strong><br />

Zusammenarbeit<br />

zum Nutzen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n, die schnelle<br />

Beseitigung von Motivationsbremsen,<br />

die Verbesserung <strong>de</strong>r Beziehungen von<br />

Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten,<br />

präzisere Kommunikation und zielorientierte<br />

Mitarbeitergespräche, individuelle<br />

Verhaltensän<strong>de</strong>rungen hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

Entfaltung von mehr Eigeninitiative und<br />

eigenverantwortliche Erfolgskontrolle –<br />

im En<strong>de</strong>rgebnis die Steigerung von Produktivität,<br />

geschäftlichem Wachstum und<br />

Unternehmensergebnis.<br />

Das zentrale Element <strong>de</strong>s Trainings war<br />

die Entwicklung <strong>de</strong>s gemeinsamen Wertekompasses<br />

für die Zusammenarbeit im r<br />

05_2013 wirtschaft+weiterbildung 25

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