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Personalentwicklung<br />
Jung hält Alt länger arbeitsfähig<br />
Wer ältere Arbeitnehmer länger<br />
im Betrieb halten möchte,<br />
sollte sie mit jüngeren Kollegen<br />
zusammenarbeiten lassen. Das<br />
ist das Ergebnis einer Studie<br />
<strong>de</strong>s Zentrums für Europäische<br />
Wirtschaftsforschung ZEW in<br />
Mannheim.<br />
Deutsche Unternehmen fürchten<br />
nicht nur weniger Fachkräftenachwuchs,<br />
son<strong>de</strong>rn auch<br />
ältere Mitarbeiter, die nicht<br />
mehr fit genug sind, ihren Job<br />
zu machen und <strong>de</strong>shalb früh<br />
aus <strong>de</strong>m Arbeitsleben ausschei<strong>de</strong>n.<br />
Um <strong>de</strong>m entgegenzuwirken<br />
und ältere Beschäftigte<br />
länger arbeitsfähig zu halten,<br />
wer<strong>de</strong>n spezielle Personalmaßnahmen<br />
eingesetzt. Welche<br />
dieser Maßnahmen tatsächlich<br />
wirken und wie gut, war bislang<br />
nicht bekannt.<br />
Das ZEW hat <strong>de</strong>shalb erstmals<br />
näher hingeschaut und<br />
Daten aus 1.063 west<strong>de</strong>utschen<br />
Unternehmen untersucht, die<br />
min<strong>de</strong>stens fünf ältere Mitarbeiter<br />
im Alter zwischen 40 und<br />
65 Jahren beschäftigen. Erhoben<br />
wor<strong>de</strong>n waren die Daten<br />
im Jahr 2002 vom Institut für<br />
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.<br />
Demnach boten im<br />
Untersuchungszeitraum etwa<br />
50 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
min<strong>de</strong>stens eine Maßnahme<br />
für ältere Arbeitnehmer an.<br />
Mit 36 Prozent am häufigsten<br />
vertreten war die Altersteilzeit,<br />
18 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
setzen auf altersgemischte<br />
Arbeitsteams, 17 Prozent auf<br />
Angebote zur allgemeinen Weiterbildung.<br />
Das Ergebnis stellt<br />
alle beson<strong>de</strong>ren Maßnahmen<br />
Altersgemischte<br />
Teams. Wirksamste<br />
Maßnahme, um<br />
ältere Arbeitnehmer<br />
zu halten.<br />
infrage. Demnach dauerten<br />
allein die Beschäftigungsperio<strong>de</strong>n<br />
älterer Arbeitnehmer<br />
in Betrieben mit altersgemischten<br />
Teams länger an, während<br />
alle an<strong>de</strong>ren Maßnahmen keine<br />
Wirkung auf die Beschäftigungsdauer<br />
zeigten. Betriebe,<br />
die Altersteilzeitregelungen<br />
anboten, erreichten sogar das<br />
Gegenteil: Die Beschäftigten<br />
hörten früher auf zu arbeiten.<br />
Laut ZEW legt die Studie nahe,<br />
dass die Suche nach geeigneten<br />
Instrumenten für eine bessere<br />
Ausschöpfung <strong>de</strong>s Potenzials<br />
älterer Arbeitnehmer intensiviert<br />
wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
Retention Management<br />
Wer bin<strong>de</strong>n will, muss han<strong>de</strong>ln<br />
Unternehmen wollen Mitarbeiter halten,<br />
tun aber zu wenig dafür: Das ist die<br />
Quintessenz aus <strong>de</strong>r Studie „HR-Report<br />
2012/2013“, die das Institut für Beschäftigung<br />
und Employability (IBE) jährlich mit<br />
<strong>de</strong>m Personaldienstleister Hays veröffentlicht.<br />
Dabei sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren<br />
bekannt: Nach Ansicht <strong>de</strong>r Befragten sind<br />
vor allem kulturelle Faktoren wichtig, um<br />
Mitarbeiter dauerhaft zu halten. Daher<br />
steht auch das gute Betriebsklima mit über<br />
93 Prozent ganz oben auf <strong>de</strong>r Liste <strong>de</strong>r HR-<br />
Instrumente, gefolgt von <strong>de</strong>r Reputation<br />
<strong>de</strong>s Arbeitgebers mit 76 Prozent. „Newcomer“<br />
auf <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>rsten Plätzen ist im Vorjahresvergleich<br />
die marktgerechte Entlohnung.<br />
Sie kletterte von 57 auf immerhin 77<br />
Prozent und ist ein Indiz für die Knappheit<br />
an qualifizierten Mitarbeitern auf einigen<br />
Arbeitsmärkten. Es herrscht jedoch eine<br />
hohe Diskrepanz zwischen <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung<br />
und <strong>de</strong>r tatsächlichen Umsetzung von<br />
Instrumenten zur Mitarbeiterbindung. So<br />
geben beispielsweise nur 70 Prozent <strong>de</strong>r<br />
befragten Unternehmen an, über ein gutes<br />
Betriebsklima zu verfügen. Und eine gute<br />
Reputation sprechen nur 55 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Befragten ihrem Arbeitgeber zu, obwohl<br />
ihr eine ungleich höhere Be<strong>de</strong>utung beigemessen<br />
wird.<br />
Diese Kluft zwischen Anspruch und Han<strong>de</strong>ln<br />
zeigt, dass Unternehmen noch einen<br />
hohen Nachholbedarf in puncto Mitarbeiterbindung<br />
haben. Einzige Ausnahme: das<br />
Thema „Flexible Arbeitszeitmo<strong>de</strong>lle“. Dessen<br />
Stellenwert ist nahezu <strong>de</strong>ckungsgleich<br />
mit <strong>de</strong>m Grad <strong>de</strong>r Umsetzung. Viele Unternehmen<br />
bieten flexible Arbeitszeiten an.<br />
In diesem Jahr beteiligten sich 714 Entschei<strong>de</strong>r<br />
aus Unternehmen aller Branchen<br />
sowie öffentliche Verwaltungen aus <strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>utschsprachigen Raum an <strong>de</strong>r Studie, die<br />
verfügbar ist unter www.hays.<strong>de</strong>/studien.<br />
Vergütung<br />
Bonus nur bedingt<br />
beliebt<br />
Eine bevölkerungsrepräsentative<br />
Befragung <strong>de</strong>r Unternehmensberatung<br />
ROC Deutschland<br />
unter mehr als 1.300<br />
Arbeitnehmern in Deutschland<br />
ergibt, dass die Mehrheit<br />
Bonuszahlungen zwar prinzipiell<br />
für einen guten Leistungsanreiz<br />
hält – diese sollten aber<br />
langfristig angelegt sein und<br />
neben <strong>de</strong>r individuellen Bewertung<br />
auch die Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />
Abteilung und <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
einbeziehen. Knapp die<br />
Hälfte <strong>de</strong>r Befragten beurteilen<br />
Bonussysteme auch <strong>de</strong>shalb<br />
kritisch, weil sie Mitarbeiter<br />
dazu verleiten, höhere Risiken<br />
in ihrer täglichen Arbeit einzugehen.<br />
05_2013 wirtschaft+weiterbildung 13