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Anfänge und Frühzeit des Luitpold-Museums ... - Bezirk Oberfranken

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Dippold Günter 15.12.2003 8:15 Uhr Seite 355<br />

<strong>Anfänge</strong> <strong>und</strong> <strong>Frühzeit</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Luitpold</strong>-<strong>Museums</strong> Kulmbach<br />

von Günter Dippold<br />

„Museen wachsen wie Pilze aus dem Boden“, schrieb 1913 Georg Hager<br />

(1863–1941) 1, seit 1908 Generalkonservator der Kunstdenkmäler <strong>und</strong><br />

Altertümer Bayerns. „Alles sammelt. Jeder Ort sucht seine letzten Reste<br />

alter Kunst <strong>und</strong> Kultur festzuhalten. In letzter St<strong>und</strong>e. Durch weite<br />

Volkskreise geht’s wie heiße Angst, daß die Eigenart <strong>und</strong> die Schönheit,<br />

das Anziehende der Heimat abbröckeln.“ 2<br />

Aufsehen erregende Verluste an historischer Substanz unterstützten<br />

<strong>und</strong> förderten diese Haltung, insbesondere dann, wenn man Gewinnsucht<br />

als Ursache sah. 1900 verkaufte der Eigentümer <strong>des</strong> Böttinger-<br />

Hauses in Bamberg <strong>des</strong>sen Gartenfassade nach München, 1908 erwarb<br />

das Kaiser-Friedrich-Museum zu Berlin ein Portal <strong>des</strong> 13. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

aus dem einstigen Kloster Langheim, <strong>und</strong> dass der bereits veräußerte<br />

Kreuzgang <strong>des</strong> Würzburger Chorherrenstiftes Neumünster ebenfalls<br />

nach Berlin abwanderte, war nur durch die persönliche Intervention <strong>des</strong><br />

Prinzregenten <strong>Luitpold</strong> von Bayern (1821–1912) zu verhindern. 3<br />

Immer wieder spürte man den Sog der Großstädte <strong>und</strong> ihrer Museen:<br />

Die Nordbayerische Verkehrs- <strong>und</strong> Touristenzeitung wusste im März<br />

1909 gar zu berichten, dass kurz zuvor ein <strong>Museums</strong>beamter aus Berlin<br />

den Schönen Hof auf der Plassenburg besichtigt habe. „Es ist beabsichtigt,<br />

die kunstgeschichtlich <strong>und</strong> künstlerisch wertvollen Renaissance-<br />

Ornamente an der Außenseite der Arkaden [...] in das Hohenzollernmuseum<br />

zu überführen, was allerdings den Heimatschutzbestrebungen<br />

ein neuer Schlag ins Gesicht wäre.“ 4<br />

Tatsächliche Verluste, Nachrichten vom Treiben der Antiquitätenhändler<br />

<strong>und</strong> vom Aufbau der Museen in Berlin <strong>und</strong> München auf Kosten <strong>des</strong><br />

flachen Lan<strong>des</strong>, ein durch die Reformbewegungen der Jahrh<strong>und</strong>ertwende<br />

gefördertes Unbehagen gegen die Großstadt schlechthin, die<br />

hohe Achtung vor dem verklärten „alten“ Handwerk <strong>und</strong> eine Abneigung<br />

gegen Industrie – all das waren Motive, die in den Jahren zwischen<br />

Jahrh<strong>und</strong>ertwende <strong>und</strong> Erstem Weltkrieg zur Gründung von Heimatmuseen<br />

führten. In Städten, die ihre Gestalt, ja ihr Wesen verwandelt<br />

hätten, wollte man retten, was noch zu retten war.<br />

Das junge Bemühen um die Volksbildung 5 gab der Entstehung von<br />

Heimatmuseen einen zusätzlichen Schub. 6 So konstatierte Albert Becker<br />

1914 in seinem Vortrag, durch den er zur Gründung eines Heimatmuseums<br />

in Zweibrücken aufrief: „Unsere Museen, lange nur Stätten der<br />

Wissenschaft, sind Volksbildungsstätten geworden.“ Er stellte sie in eine<br />

Reihe mit Volkskonzerten, Volksbibliotheken <strong>und</strong> Volkshochschulen. 7<br />

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Dippold Günter 15.12.2003 8:15 Uhr Seite 356<br />

Auch Georg Hager hob die pädagogische Funktion von Museen, namentlich<br />

von Heimatmuseen heraus: „In den Heimatmuseen erkennt<br />

das Volk sich selbst. In ihrem Spiegelbild wird sein eigenes Wesen ihm<br />

klarer. Da gewahrt es Ernst <strong>und</strong> Not, Glück <strong>und</strong> Unglück der Jahrh<strong>und</strong>erte,<br />

Bürgertugend <strong>und</strong> Bürgerkraft, hohe Gesinnung großer Zeiten,<br />

Anhänglichkeit an die Heimat <strong>und</strong> nie versiegenden Opfermut, Aufblühen<br />

<strong>und</strong> Niedergang von Gewerbe <strong>und</strong> Kunst, die Entfaltung von<br />

Geist <strong>und</strong> Gemüt – kurz, all die geheimnisvollen Fäden, die die Gegenwart<br />

mit der Vergangenheit verbinden, die zeigen, was wir ihnen an<br />

eigener Leistung schulden. So kann das Heimatmuseum befreiend,<br />

erlösend, erhebend, veredelnd auf die Volksseele wirken, kann anregen<br />

zu neuem Schaffen <strong>und</strong> Gestalten.“ 8<br />

In <strong>Oberfranken</strong> 9 gründete 1903/04 ein vorübergehend in den Ruhestand<br />

versetzter Verwaltungsbeamter, der 1868 in Küps geborene <strong>Bezirk</strong>samtsassessor<br />

Georg Leffer, 10 das erste Museum aus solcher Haltung<br />

heraus: in dem weniger als 300 Einwohner zählenden Pfarrdorf Hain,<br />

damals zum <strong>Bezirk</strong>samt Lichtenfels gehörig. Die kleine Sammlung fand<br />

ihren Platz im Herrenstand der evangelischen Kirche. 1907 folgte eine<br />

<strong>Museums</strong>gründung in Weismain, auch hier initiiert von behördlicher<br />

Seite, von dem Lichtenfelser <strong>Bezirk</strong>samtmann Dr. Otto Roth, der die<br />

wenig willige Stadt gedrängt hatte.<br />

Die bereits 1900 angelegte Altertumssammlung <strong>des</strong> Nordoberfränkischen<br />

Vereins für Natur-, Geschichts- <strong>und</strong> Lan<strong>des</strong>k<strong>und</strong>e in Hof (volkstümlich<br />

„Langnamenverein“) wurde ab 1908 öffentlich zugänglich gemacht;<br />

1910 ging dieses Heimatmuseum in städtische Trägerschaft über.<br />

Im November 1908 wurde das Fichtelgebirgsmuseum in Wunsiedel<br />

eröffnet, das der Fichtelgebirgsverein unter Federführung seines<br />

2. Vorsitzenden, <strong>des</strong> privatisierenden Apothekers Dr. Albert Schmidt<br />

(1849–1918), ins Leben gerufen hatte. Ebenfalls ein Verein gründete<br />

1909 in Lichtenfels ein Heimatmuseum 11, nämlich der wenige Jahre alte<br />

Gewerbeverein 12 unter seinem Vorsitzenden, dem Bauunternehmer<br />

Hans Diroll (1871–1949).<br />

Lediglich diese wenigen Heimatmuseen bestanden im damaligen<br />

<strong>Oberfranken</strong>, als in Kulmbach im Jahr 1910 das <strong>Luitpold</strong>-Museum seine<br />

Pforten öffnete. In den größten Städten der Region gelang die Gründung<br />

einer solchen Einrichtung, trotz ambitionierter Pläne am Vorabend<br />

<strong>des</strong> Ersten Weltkriegs, deutlich später: 1924 in Bayreuth, 1938 in Bamberg.<br />

Vor 1910 hatten in <strong>Oberfranken</strong> Privatleute <strong>und</strong> Staatsbeamte den<br />

Anstoß gegeben <strong>und</strong>, sofern es überhaupt einen förmlichen Träger gab,<br />

hatten Vereine die Museen in ihre Obhut genommen. In Kulmbach<br />

wurde erstmals die Kommune aktiv. Gleichwohl wurde immer wieder<br />

betont, ihr seien wenig Kosten entstanden. Eine Beilage zur Bayerischen<br />

R<strong>und</strong>schau betonte im Vorfeld der <strong>Museums</strong>eröffnung ausdrücklich,<br />

es sei „nahezu ohne Inanspruchnahme städtischer Mittel mit vielen<br />

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1 Hofrat Wilhelm Flessa (1858–1924,<br />

Bürgermeister von Kulmbach 1891–1920).<br />

wertvollen Gegenständen ausgestattet dank der Opferwilligkeit unserer<br />

Bürgerschaft, die lieber altererbte Warenschätze den städtischen Behörden<br />

zur Sammlung anvertraut als sie an Althändler um Geld zu verhökern<br />

<strong>und</strong> die Zeugnisse einer ehrenvollen <strong>und</strong> geschichtsreichen<br />

Vergangenheit aus dem Lande wandern zu lassen“. 13<br />

Spiritus rector der <strong>Museums</strong>gründung war der langjährige Kulmbacher<br />

Bürgermeister Wilhelm Flessa (1858–1924). 14 Der gebürtige Pegnitzer<br />

war, nachdem er kurzzeitig als Rechtsrat in Hof gewirkt hatte, im April<br />

1891 zum Oberhaupt der Stadt gekürt worden. Kulmbach hatte kurz<br />

zuvor die Kreisunmittelbarkeit erlangt, unterstand also nicht mehr dem<br />

<strong>Bezirk</strong>samt; statt <strong>des</strong>sen nahm der Magistrat staatliche Verwaltungsaufgaben<br />

unter Aufsicht der Regierung von <strong>Oberfranken</strong> wahr. Der Bürgermeister<br />

hatte daher ebenso wie der <strong>Bezirk</strong>samtmann Jurist zu sein.<br />

Als Flessa 1920 – nach drei Jahrzehnten an der Spitze der Stadt,<br />

geschmückt mit dem Titel eines Hofrats – aus dem Amt schied, schrieb<br />

der Leiter <strong>des</strong> Bayerischen Lan<strong>des</strong>amts für Denkmalpflege, Generalkonservator<br />

Dr. Georg Hager, an ihn: „Es drängt mich, [...] den Gefühlen<br />

<strong>des</strong> wärmsten Dankes Ausdruck zu geben, die mir ein Blick auf eine<br />

Ihrer verdienstvollsten <strong>und</strong> dauerndsten Schöpfungen, auf das <strong>Luitpold</strong>museum,<br />

immer wieder aufs neue einflößt. Mitten in einer Zeit großen<br />

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Dippold Günter 15.12.2003 8:16 Uhr Seite 358<br />

materiellen Aufschwunges, rastlosen bürgerlichen Fleißes <strong>und</strong> hoher<br />

Blüte der Industrie, mitten in einem Leben voll Sorgen für den Alltag<br />

haben sich Euer Hochwohlgeboren der seelischen Kräfte erinnert, die<br />

einer Bevölkerung von den Vorfahren her zufließen, die Gegenwart <strong>und</strong><br />

die Zukunft mehr bestimmend, als den [!] oberflächlichen Beobachter<br />

offenbar wird. Sie erkannten in diesen Kräften einen Schatz, den es zu<br />

pflegen gilt zum Heil <strong>und</strong> Segen der Bürgerschaft <strong>und</strong> <strong>des</strong> ganzen<br />

Volkes. Und so schufen Sie eine Stätte, in deren Stille der Geist Einkehr<br />

halten mag zu innerer Vertiefung in die Quellen bürgerlicher Tatkraft<br />

<strong>und</strong> entsagungsvollen Wirkens zum Besten der Allgemeinheit. Ziemlich<br />

allein stehend mit diesem Gedanken in einer gegenwartsfrohen Stadt,<br />

aber durch weiten Blick für die idealen Bedürfnisse verb<strong>und</strong>en mit den<br />

Besten Deutschlands, haben Sie mehr als zwei Jahrzehnte gesorgt <strong>und</strong><br />

gesammelt, bis das Schatzhaus entstehen konnte, das den kommenden<br />

Generationen eine Quelle geistiger Energien zu sein vermag. Offen ausgebreitet<br />

<strong>und</strong> in behaglich anzuschauenden Bildern zusammengestellt,<br />

harren die Schätze <strong>des</strong> Interesses <strong>und</strong> der Freude der Besucher, harren<br />

<strong>des</strong> Erkennens <strong>und</strong> <strong>des</strong> Genießens, laden zur Vertiefung in Form, Geist<br />

<strong>und</strong> Geheimnis. Und wem sie irgendwie lebendig werden, der geht<br />

innerlich gehoben <strong>und</strong> gestärkt aus diesem Haus der Stille wieder<br />

zurück ins Alltagsleben.“ 15<br />

Kurz nach seinem Amtsantritt soll Wilhelm Flessa, der mehrere heimatk<strong>und</strong>liche<br />

Arbeiten publizierte 16, bereits den Gedanken gefasst<br />

haben, ein Museum in Kulmbach zu gründen, <strong>und</strong> beharrlich habe er<br />

darauf hingearbeitet. Als Motiv verwies er, wie so mancher andere<br />

<strong>Museums</strong>gründer, anlässlich der Eröffnung auf die „Raubzüge“, die fremde<br />

Antiquitätenhändler veranstaltet hätten, um „die meisten wertvollen<br />

Stücke“ für auswärtige Museen zu beschaffen. 17 Bei der Gestaltung der<br />

Räume berieten ihn der Stadtbaumeister Anton Mößmer (1872–1942)<br />

<strong>und</strong> besonders ein Referent im Generalkonservatorium der Kunstdenkmäler<br />

<strong>und</strong> Altertümer Bayerns, Professor Hans Haggenmiller. 18 Dieser<br />

1864 im Allgäu geborene akademische Kunstmaler galt als Spezialist für<br />

Restaurierungsfragen. 19<br />

Am 28. Mai 1910, als die Eröffnung absehbar war, bat die Stadt, die<br />

Einrichtung nach dem Prinzregenten benennen zu dürfen, <strong>und</strong> wenige<br />

Wochen später geruhte dieser „allergnädigst zu genehmigen [...], daß<br />

das heimatk<strong>und</strong>liche Museum der Stadt Kulmbach den Namen ,<strong>Luitpold</strong>-Museum‘<br />

führe“. 20 Offenbar taufte man hier erstmals in Bayern ein<br />

Museum nach dem Lan<strong>des</strong>herrn; das zweite war das 1913 in Würzburg<br />

eröffnete Fränkische <strong>Luitpold</strong>museum. 21<br />

Am 4. September 1910 weihte dann der Neffe <strong>des</strong> Namenspatrons,<br />

Prinz Alfons von Bayern (1862–1933), General der Kavallerie, das <strong>Luitpold</strong>-Museum<br />

Kulmbach ein. Prinz Alfons besuchte Kulmbach für zwei<br />

Tage anlässlich der h<strong>und</strong>ertjährigen Zugehörigkeit der Stadt zum<br />

Königreich Bayern. 22 Es fehlte an Glanz nicht, obgleich Kulmbach in<br />

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Dippold Günter 15.12.2003 8:16 Uhr Seite 359<br />

2 Plancksches Volksbad kurz nach seiner Fertigstellung.<br />

einer Krise steckte: Der Bierabsatz war 1901 dramatisch eingebrochen<br />

<strong>und</strong> hatte sich seitdem nicht mehr erholt 23, die Fleischmann’sche Exportbrauerei<br />

hatte im August 1910 Konkurs angemeldet 24, <strong>und</strong> mit der<br />

Auflösung <strong>des</strong> Zuchthauses im Jahr 1909 auf der Plassenburg war ein<br />

wichtiger K<strong>und</strong>e für das Kulmbacher Gewerbe weggefallen. Dass gerade<br />

in einer solch krisenhaften Zeit ein Jubiläum gefeiert <strong>und</strong> ein Museum<br />

eröffnet wurde, erscheint symptomatisch: Es manifestierte sich ein Zurückdenken,<br />

ja Zurücksehnen in die vermeintlich gute alte Zeit.<br />

Das dichte Programm <strong>des</strong> hohen Gastes an den zwei verregneten<br />

Festtagen sah eine Besichtigung der Plassenburg, einen Besuch der 1851<br />

gepflanzten Königseichen 25, festliche Essen, würdevolle Reden <strong>und</strong> feierliche<br />

Musik, Huldigungen der Würdenträger <strong>und</strong> der Schulkinder vor.<br />

All das ließ für die <strong>Museums</strong>eröffnung lediglich eine halbe St<strong>und</strong>e Zeit.<br />

Flessa legte bei dieser Gelegenheit nochmals seine Motive dar: „Dieses<br />

vorerst noch kleine Museum ist entstanden in dem heißen Bemühen,<br />

aus dem ehemals reichen Schatze Kulmbacher Altertümer zu retten, was<br />

überhaupt noch zu retten war.“ 26<br />

Untergebracht war das <strong>Luitpold</strong>-Museum im Obergeschoss der erst<br />

wenige Jahre alten Feuerwehrlöschgerätehalle bzw. <strong>des</strong> Volksba<strong>des</strong>.<br />

Den Bau dieses Hauses hatte der Privatier Hans Planck (1828–1899)<br />

ermöglicht, der seine Heimatstadt testamentarisch zu seiner Alleinerbin<br />

ernannt hatte. Dabei hatte er ihr auferlegt, mit 40000 Mark „innerhalb<br />

fünf Jahren nach meinem Tode in Kulmbach ein Volksbad zu errichten,<br />

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Dippold Günter 15.12.2003 8:16 Uhr Seite 360<br />

welches den Namen ,Planck’sches Volksbad‘ zu erhalten hat“. 27 Freilich<br />

entstand kein reines Volksbad, sondern ein von Anfang an für mehrere<br />

Funktionen bestimmtes Gebäude.<br />

Zu den Beständen <strong>des</strong> <strong>Museums</strong>, das an jedem ersten Sonntag im<br />

Monat geöffnet war 28, erklärte Flessa Anfang 1912: „Das Museum birgt<br />

eine reichhaltige Sammlung von altertümlichen Gegenständen kulturhistorischen<br />

Charakters aus der Stadt Kulmbach <strong>und</strong> Umgebung; ausserdem<br />

sind in einer besonderen Abteilung die wertvollen Sammlungen<br />

<strong>des</strong> naturwissenschaftlichen Kränzchens, die sich ebenfalls auf Kulmbach<br />

<strong>und</strong> Umgebung beschränken, untergebracht.“ 29 Die naturk<strong>und</strong>liche<br />

Abteilung betreuten der Vorsitzende <strong>des</strong> Kränzchens, der Drogist<br />

Hugo Wilhelm Hesse (1855–1923) 30, ferner der Privatier Konrad Nützel<br />

(† 1912) 31, der Apotheker Dr. Woldemar Mader (1859–1930) <strong>und</strong> der<br />

Reallehrer Hans Günther (1874–1950). 32 Es fällt auf, dass unter den<br />

Protagonisten der <strong>Museums</strong>gründung die gebürtigen Kulmbacher deutlich<br />

in der Minderheit waren: Bürgermeister Flessa stammte aus Pegnitz,<br />

der Magistratssekretär <strong>und</strong> spätere Stadtkämmerer Andreas Flessa<br />

(1879–1948), der beim Aufbau <strong>des</strong> <strong>Museums</strong> mitwirkte, den ersten kleinen<br />

Führer verfasste 33 <strong>und</strong> in den 30er Jahren als <strong>Museums</strong>leiter erscheint<br />

34, war in Naila zur Welt gekommen, Stadtbaumeister Mößmer<br />

war im oberbayerischen Weilheim geboren, Apotheker Mader in Marktredwitz,<br />

Drogist Hesse in Sachsen. 35 Wilhelm Flessa war 1891 nach<br />

Kulmbach gekommen, Hesse <strong>und</strong> Mößmer 1894, Mader 1896, Andreas<br />

Flessa 1901. Sie alle kannten lediglich das industrialisierte, von Fabrikschornsteinen<br />

geprägte Kulmbach, nicht das alte, handwerklich geprägte<br />

Städtchen, wie es ihr Museum beschwor.<br />

Ein kurzer Wegweiser durch das Museum 36, erschienen wohl 1912,<br />

würdigte „die Fülle <strong>und</strong> Mannigfaltigkeit <strong>des</strong> Materials“ im <strong>Luitpold</strong>-<br />

Museum. Eine imposante Steinkanzel aus dem Jahr 1576, ein Werk <strong>des</strong><br />

Bildhauers Wolf Keller, die bei der gotisierenden Umgestaltung der<br />

Petrikirche 1878 demontiert wurde <strong>und</strong> danach „in Bruchstücken im<br />

städtischen Bauhof“ lag, stand – wohl aus statischen Gründen – im Erdgeschoss.<br />

Überhaupt hatte die Stadt Manches bewahrt, was bei Umbaumaßnahmen<br />

ausgeschieden worden war: Grabplatten <strong>des</strong> 16. <strong>und</strong><br />

17. Jahrh<strong>und</strong>erts aus der Petrikirche, die 1909 durch ein neues Geläut<br />

ersetzten Glocken der Spitalkirche aus der Zeit um 1500, einen Marmor-<br />

Konsoltisch mit zugehörigem Spiegel in „schöner Fürther Holzschnitzarbeit“<br />

aus dem Rathaussaal, „bei <strong>des</strong>sen Restaurierung sie im Jahre<br />

1902 überflüssig geworden sind“.<br />

Doch auch Erinnerungsstücke an die 1909 aufgehobene Strafanstalt<br />

auf der Plassenburg hatte man nicht verschmäht. So konnte der Besucher,<br />

noch bevor er das eigentliche Museum betrat, eine „große<br />

Zwirnmaschine für Handbetrieb“ bestaunen, weiterhin ein „Spulrad mit<br />

Haspel“ <strong>und</strong> „eine kleine Auslese der von den Sträflingen verbotenerweise<br />

angefertigten Gegenstände (sogen. Pfuscharbeiten)“.<br />

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Das erste der sechs Zimmer beherbergte eine „reichhaltige Sammlung<br />

von Kinderspielwaren <strong>und</strong> Puppenmöbeln, dann eine Kinderküche mit<br />

sämtlichem Zubehör in peinlich genauer Ausführung“. Der größere<br />

zweite Raum war „hauptsächlich für gewerbliche <strong>und</strong> militärische Gegenstände<br />

bestimmt“; hier fand man Zunfttruhen, -siegel <strong>und</strong> -zeichen,<br />

Herbergsschilder, Gesellenbriefe. Schlösser, Beschläge, Türklopfer, einen<br />

Zinnpokal, einen vergoldeten Uhrzeiger, aber auch eine größere Zahl<br />

von Waffen. Den einstigen Lan<strong>des</strong>herren, den Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach,<br />

war das dritte Zimmer gewidmet. Porträts erinnerten an<br />

sie. Daneben sah der Gast Stadt- <strong>und</strong> Burgansichten, Kalender, Patenbriefe,<br />

einen Kachelofen „aus dem früheren Forstamtsgebäude am<br />

Oberhacken“ <strong>und</strong> einen bemalten Kleiderschrank. Im vierten Raum<br />

befand sich – in heutiger Terminologie – eine Inszenierung. Er war<br />

nämlich „als einfache Kulmbacher Bürgerstube aus dem Anfang <strong>des</strong><br />

vorigen [d. h. 19.] Jahrh<strong>und</strong>erts eingerichtet“, <strong>und</strong> durch eine Tür trat<br />

man in die Küche der gleichen Zeit. Schädel über der nächsten Tür<br />

zeigten an, dass man die „naturgeschichtliche Abteilung <strong>des</strong> <strong>Museums</strong>“<br />

betrat. Hier hatte das naturwissenschaftliche Kränzchen „Versteinerungen,<br />

Mineralien usw.“ zusammengetragen, „welche aus der näheren<br />

<strong>und</strong> weiteren Umgebung unserer Stadt stammen“.<br />

Schon im Vorfeld der Einweihung zeichnete sich ab, dass das<br />

Museum auf stattliche Zuwächse rechnen durfte. Bürgermeister Flessa<br />

zeigte sich in seiner Eröffnungsrede denn auch zuversichtlich: „Nun [...],<br />

da das Interesse für unser Museum geweckt ist, mehren sich die<br />

Zuwendungen von Tag zu Tag [...]. Wenn so weiter gesammelt wird, mit<br />

Eifer <strong>und</strong> mit Bedacht, wenn namentlich unsere rührigen, verständnisvollen<br />

Handwerks- <strong>und</strong> Gewerbemeister der Sache <strong>des</strong> <strong>Museums</strong> ihr<br />

Augenmerk zuwenden <strong>und</strong> Ausschau halten nach sammelnswerten<br />

Gegenständen, dann wird [...] diese Sammlung in Bälde mit anderen<br />

namhaften bayerischen Ortsmuseen nach Größe <strong>und</strong> Inhalt erfolgreich<br />

konkurrieren können.“ 37<br />

So bestimmte die unverheiratete, äußerst wohlhabende Charlotte<br />

Gummi (†1911) 38, die ihr Haus Spitalgasse 1 samt Einrichtung <strong>und</strong> einen<br />

stattlichen Geldbetrag der Diakonissenanstalt Neuendettelsau vermachte<br />

<strong>und</strong> die Stadt mit erheblichen Zuwendungen bedachte, einzelne Möbelstücke<br />

für das <strong>Luitpold</strong>-Museum. In ihrem 1909 abgefassten Testament<br />

heißt es dazu: „Dem Museum der Stadt Kulmbach bzw. der Stadtgemeinde<br />

Kulmbach mit der Auflage, die vermachten Gegenstände für<br />

alle Zeiten dem städtischen Museum zu erhalten vermache ich die eingelegten<br />

alten Möbel als:<br />

einen Glasschrank im Rokokostil mit dem gesamten Inhalt,<br />

zwei Kommoden im gleichen Stil,<br />

einen eingelegten viereckigen Tisch,<br />

sowie die sonst noch von mir als Eigentum <strong>des</strong> Kulmbacher <strong>Museums</strong><br />

bezeichneten Gegenstände, weiter den Kassenschrank – ohne Inhalt.<br />

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Dippold Günter 15.12.2003 8:16 Uhr Seite 362<br />

Der Kassenschrank kann – bis er zur Aufbewahrung von Wertsachen<br />

<strong>des</strong> <strong>Museums</strong> notwendig ist – von der Stadtgemeinde Kulmbach für ihre<br />

Zwecke verwendet werden.“ 39<br />

Professor Hans Haggenmiller, der diese Stücke bald nach dem Tod<br />

der Erblasserin besichtigte, zeigte sich beeindruckt: Es handle sich um<br />

„ganz besonders schöne Nussbaum-Einlagmöbel aus dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

[...]. Ein kuppelförmiger hoher Glasschrank mit Schnitzereien, ferner<br />

drei feine Komoden <strong>und</strong> drei gleichartige Tische, eine sehr nette<br />

Tischplatte <strong>und</strong> mehrere Sessel etc. sind ein ausserordentlicher Gewinn<br />

für das Museum. Auch der Inhalt <strong>des</strong> Glaskastens, Silber-, Porzellan<strong>und</strong><br />

Glasgefässe meist aus dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert, sowie ein Stoss Spitzen<br />

<strong>und</strong> Kostümteile <strong>und</strong> verschiedene Portraits etc. alles von der vermöglichen,<br />

alteinsässigen Kulmbacher Familie Gummi stammend, bereichern<br />

das Museum auf das angenehmste. Der Gründung <strong>und</strong> rechtzeitigen<br />

Eröffnung <strong>des</strong> <strong>Luitpold</strong>museums ist es zu danken, dass diese schöne<br />

Sammlung einer alten Kulmbacher Familie, die in ihren Möbeln auch<br />

einem grossen Museum zur Zierde gereichen würde, der Stadt erhalten<br />

blieb. [...] Für Kulmbach haben die feinen, tadellos erhaltenen Möbel<br />

um so höheren Wert, als sie lokale Erzeugnisse sind <strong>und</strong> von der Blüte<br />

<strong>des</strong> Handwerks in der alten Markgrafenstadt reden.“ Gerade <strong>des</strong>halb, so<br />

das Generalkonservatorium der Kunstdenkmäler <strong>und</strong> Altertümer Bayerns,<br />

solle die Stadt darauf sehen, dass man noch weitere, von der Erblasserin<br />

nicht dem Museum zugedachte Möbelstücke erwerbe, so einen<br />

Nussbaumsekretär – „eine Kulmbacher Meisterarbeit“ –, ein R<strong>und</strong>tisch,<br />

ein Eichenholzschrank <strong>und</strong> „ein in Nussbaumholz gefertigtes <strong>und</strong><br />

poliertes Kanapee aus dem 18. oder Beginn <strong>des</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts“. 40 Das<br />

362<br />

3 Möbel aus dem Eigentum der Familie Gummi.


Dippold Günter 15.12.2003 8:16 Uhr Seite 363<br />

4 Pörbitscher Schatz.<br />

ließ sich Bürgermeister Flessa nicht zwei Mal sagen. Er nahm Verhandlungen<br />

mit der Diakonissenanstalt Neuendettelsau auf <strong>und</strong> erhielt<br />

tatsächlich die gewünschten Möbel – <strong>und</strong> auch Bilder – „gegen Ersatz<br />

durch neue Stücke“. 41<br />

Weitere Zuwächse folgten. Im Oktober 1912 überließen die Erben <strong>des</strong><br />

Privatiers Konrad Nützel dem Museum <strong>des</strong>sen Fossiliensammlung als<br />

Dauerleihgabe 42; sie wurde im naturk<strong>und</strong>lichen Zimmer in einer eigenen<br />

Vitrine ausgestellt 43.<br />

Ein Brauereiarbeiter stieß am 23. August 1912 beim Bau eines Hauses<br />

im Ortsteil Pörbitsch (heute das Anwesen Blaicher Straße 48) auf eine<br />

Fülle von Goldschmiedearbeiten: „gedeckelte Pokale, Doppelbecher,<br />

Salzgefäße, Besteck in Scheide, Löffel <strong>und</strong> Löffelstiele, Fortunaschiff <strong>und</strong><br />

Ketten“. 44 Schon Mitte September gelang es dem Bürgermeister, den<br />

Schatz „nach etlichen <strong>und</strong> teilweise auch einrissigen Verhandlungen mit<br />

dem Eigentümer <strong>und</strong> seinen Ratgebern“ für 4000 Mark zu kaufen 45. Die<br />

Regierung von <strong>Oberfranken</strong> sprach dem Bürgermeister Wilhelm Flessa<br />

<strong>und</strong> dem Magistratssekretär Andreas Flessa – nicht mit dem Stadtoberhaupt<br />

verwandt 46 – wegen „ihres entschlossenen <strong>und</strong> umsichtigen<br />

Eingreifens, dem allein die Sicherung <strong>des</strong> Pörbitscher Schatzf<strong>und</strong>es für<br />

die Stadt Kulmbach zu danken ist, die volle Anerkennung“ aus. „Es muss<br />

als in hohem Masse erfreulich erachtet werden, dass es gelungen ist, den<br />

für Kulmbach ausserordentlich wichtigen F<strong>und</strong> für die Stadt zu erwerben.“<br />

47 Professor Dr. Fritz Limmer (1881–1947) 48 in Darmstadt, ein gebürtiger<br />

Kulmbacher – sein Vater, der Müllermeister <strong>und</strong> Landtagsabgeordnete<br />

Hermann Limmer (1848–1921) 49, zählte zu den wichtigsten Politikern<br />

der Stadt –, erstellte sogleich eine fotografische Dokumentation.<br />

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5 „Bauernstube“ im <strong>Luitpold</strong>-Museum (Aufnahme aus den 1930er Jahren).<br />

Bereits bei der <strong>Museums</strong>eröffnung hatte Bürgermeister Flessa betont,<br />

„daß jetzt schon diese beschränkten Räumlichkeiten gebieterisch nach<br />

Erweiterung rufen“. 50 Im Herbst 1911 hatte das Generalkonservatorium<br />

der Kunstdenkmäler <strong>und</strong> Altertümer Bayerns angesichts der Gummi’schen<br />

Möbel begutachtet: „Eine engere Gruppierung in den <strong>Museums</strong>räumen<br />

ist ausgeschlossen, wenn die Uebersichtlichkeit gewahrt <strong>und</strong><br />

die Bahn für die Besucher freigelassen werden will. Es ist <strong>des</strong>halb eine<br />

Erweiterung <strong>des</strong> <strong>Museums</strong> eine unvermeidliche Notwendigkeit.“ 51<br />

Nach wenigen Jahren griff Flessa mit der ihm eigenen Energie diese<br />

Aufgabe an: Er ließ das Planck’sche Volksbad durch ein Mansardgeschoss<br />

aufstocken. 52 Finanziert durch einen Kredit der Städtischen<br />

Sparkasse, begannen 1914 die Bauarbeiten, die sich – nicht zuletzt auf<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>des</strong> Kriegsausbruchs – längere Zeit hinzogen. 53 Dieser Umbau,<br />

der die Stadt mehr als 30 000 Mark kostete, erlaubte eine Ausdehnung<br />

<strong>des</strong> <strong>Museums</strong> von sechs auf siebzehn Räume.<br />

Dank solchen städtischen Engagements, aber auch dank seiner<br />

beachtlichen Bestände genoss das <strong>Luitpold</strong>-Museum hohes Ansehen<br />

beim Bayerischen Lan<strong>des</strong>amt für Denkmalpflege, wie das Generalkonservatorium<br />

seit 1917 hieß. Auch in der Bürgerschaft fanden sich immer<br />

wieder Unterstützer. So waren laufend Zuwächse zu verzeichnen:<br />

1920/21 das Inventar eines urgeschichtlichen Grabes in Reuth bei<br />

Kasendorf 54, 1921/22 eine „Holzfigur der St. Barbara, um 1500, von der<br />

Kirchenverwaltung Buchau unter Eigentumsvorbehalt übergeben“, ferner<br />

eine Brauttruhe von 1590 „mit reichen Einlegearbeiten“ <strong>und</strong> „eine<br />

bemalte Bettlade vom Jahre 1674“. 55 1925 ersteigerte die Stadt „sehr<br />

seltene Münzen“, darunter in Kulmbach geprägte Geldstücke. 56 Wenig<br />

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Dippold Günter 15.12.2003 8:16 Uhr Seite 365<br />

später erwarb sie „1 Zunftlade, 1 Truhe, 1 Oelbildnis <strong>des</strong> Markgrafen<br />

Friedrich von Brandenburg, 1 Kleinplastik ,Der Gänsedieb‘ <strong>des</strong> Heimatkünstlers<br />

August Bachmann <strong>und</strong> 1 in Kupfer getriebenes Kopfbild <strong>des</strong><br />

Altreichskanzlers v. Bismarck, gefertigt von einem hiesigen jungen Handwerker“<br />

57. Nur wenige Monate darauf kamen hinzu „ein Steinbeil<br />

(Spätneolithikum), eine Zwirnmaschine – 18. Jahrh. –, eine Nähmaschine<br />

– 19. Jahrh. –, eine Uniform- <strong>und</strong> Waffensammlung – 20. Jahrh. –<br />

u. a. m.“. 58 1928 gelangen „der Ankauf eines einen alten Stadtteil darstellenden<br />

Ölgemäl<strong>des</strong> von einem Kulmbacher Künstler um 200 RM, die<br />

Herstellung von Nachbildungen von F<strong>und</strong>en aus Hügelgräbern im<br />

Pfarrholze bei Kasendorf [...] durch das Röm.-Germ. Zentralmuseum in<br />

Mainz um 127 M [...], der Erwerb von Gebrauchsgegenständen aus<br />

Serpentinstein, der bekanntlich am Peterleinstein bei Kupferberg<br />

gewonnen, aber nicht mehr wie früher bearbeitet wird, um 65 RM.“ 59<br />

Probleme warf die Sammlung <strong>des</strong> Drogisten Hugo Hesse auf, die<br />

zwar zu einem erheblichen Teil im Museum aufgestellt war, aber Eigentum<br />

seiner Witwe bildete: „die herrlichen, mit Meisterhand gesteckten<br />

Insektenreihen, die ausgestopften Vögel <strong>und</strong> Säugetiere, die lebenswahr<br />

zusammengestellten Bilder aus dem Leben der Tiere“.<br />

Hesses „große Schädel- <strong>und</strong> Schneckensammlung“, die sich in Familienhand<br />

befand, ging mit Unterstützung <strong>des</strong> Kulmbacher Fabrikanten<br />

Dr. h. c. Fritz Hornschuch (1874–1955) 60 im Jahr 1924 an die Universität<br />

Erlangen über. Dadurch sei, so urteilte eine Zeitung, die Gefahr abgewendet<br />

worden, dass „die zahlreichen darin enthaltenen Belegstücke<br />

für die Beschaffenheit der fränkischen Tiere in der engeren <strong>und</strong> weiteren<br />

Umgebung von Kulmbach durch die Not der Zeit an ein amerikanisches<br />

Museum verkauft worden wären“. 61<br />

Wegen der im <strong>Luitpold</strong>-Museum verwahrten Sammlungen Hesses<br />

wandte sich Albert Fleischmann (1862–1942) 62, Professor für Zoologie<br />

<strong>und</strong> vergleichende Anatomie an der Universität Erlangen, an den<br />

Regierungspräsidenten von <strong>Oberfranken</strong>. Sein Brief beginnt mit einer<br />

Lobeshymne auf den Sammler: „Vor 2 Jahren starb in Kulmbach der<br />

Kaufmann Hugo Hesse, der eigentlich durch seine Anlage u. Neigung<br />

zum Naturforscher bestimmt war, aber durch widriges Familienschicksal<br />

ein Krämer werden mußte. Alle Freist<strong>und</strong>en hat er jedoch benutzt, in<br />

Feld u. Wald zu schweifen, um das Naturleben im weitesten Sinne kennenzulernen.“<br />

Große Teile seines Anschauungsmaterials habe er im<br />

städtischen Museum aufgestellt, „um seine Mitbürger auf ihre belebte<br />

Umwelt hinzuweisen <strong>und</strong> um ihnen Liebe u. Ehrfurcht dafür zu wecken<br />

[...]. Es wird wenig kleinere Städte in Bayern geben, welche eine so<br />

lehrreiche <strong>und</strong> mit so herzerwärmender Liebe aufgestellte Tiersammlung<br />

ihr Eigen nennen können.“ Doch die Ankaufsverhandlungen<br />

zögen sich in die Länge. „Wie ich höre, sind einige der Lehrer an den<br />

dortigen Schulen aus unsachlichen Gründen geheime Widersacher <strong>des</strong><br />

Planes <strong>und</strong> gerade jetzt wieder stark am Werke.“ 63<br />

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Dippold Günter 15.12.2003 8:16 Uhr Seite 366<br />

Der Bürgermeister freilich begründete den Aufschub mit finanziellen<br />

Fragen. Der Stadtratsmehrheit erschien der Kaufpreis, den Hesses Witwe<br />

forderte, zu hoch, <strong>und</strong> als das Gremium ihr im Juli 1925 ein Angebot<br />

vorlegte, wünschte sie andere Zahlungsmodalitäten <strong>und</strong> die Erstattung<br />

von Nebenkosten. Selbst der für einen Erwerb eintretende Bürgermeister<br />

Hans Hacker (1888–1953) 64 beklagte die Erwartungen der Witwe:<br />

„Ob das Ausland an der Sammlung ein so grosses Interesse hat, möchte<br />

ich bezweifeln. Auf jeden Fall gewinnt sie in Kulmbach mehr an<br />

Geltung als anderwärts, zumal im Auslande. Denn in Kulmbach kannte<br />

den Drogisten Hugo Hesse fast je<strong>des</strong> Kind <strong>und</strong> sein Name würde fortleben<br />

bis in ferne Zeiten.“ 65 Obwohl der Regierungspräsident <strong>und</strong> Professor<br />

Fleischmann sich einschalteten, kam eine Einigung erst im Herbst<br />

1926 zu Stande.<br />

Anfang 1929 wurde dem Kulmbacher Museum eine „sehr reichhaltige,<br />

wertvolle Schmetterlings- <strong>und</strong> Käfersammlung geschenkt“. 66 Der Geber<br />

war Johann Kaulfuß (1859–1947) 67, der, gelernter Schuster, schon im<br />

jugendlichen Alter begonnen hatte, mit präparierten Pflanzen zu handeln.<br />

Neben einer Schuhhandlung bildete der Vertrieb botanischer<br />

Präparate – später dieser allein – seinen Lebenserwerb. Wissenschaftliche<br />

Exkursionen führten ihn in die Karpaten <strong>und</strong> nach Griechenland,<br />

in den Südosten <strong>des</strong> Russischen Reichs <strong>und</strong> nach Persien, schließlich,<br />

gefördert von amerikanischen <strong>und</strong> australischen Hochschulen, in das<br />

Amazonasgebiet. Überdies bereiste Kaulfuß Java, Mexiko, Tibet, Indien,<br />

Ägypten <strong>und</strong> Australien. Seinen Wohnsitz hatte er in den 1880er Jahren<br />

in Michelau, dann bis 1922 in Nürnberg, anschließend in Bayreuth, ab<br />

1928 wieder in seiner Heimatstadt. Ihr schenkte er eine 27.000 Objekte<br />

umfassende Sammlung 68, zu der neben präparierten Pflanzen <strong>und</strong> Kleintieren<br />

zahlreiche von Kaulfuß selbst geschaffene Aquarelle gehörten.<br />

Nunmehr konnte das Planck’sche Volksbad den Bestand nicht mehr<br />

fassen. Doch da 1929 das Zuchthaus Plassenburg endgültig geschlossen<br />

worden war, standen auf der Burg ausreichend Räumlichkeiten zur<br />

Verfügung. Im Mai 1929 kündigte Bürgermeister Hacker an, die naturk<strong>und</strong>lichen<br />

Teile <strong>des</strong> <strong>Luitpold</strong>-<strong>Museums</strong> in die Plassenburg verlegen zu<br />

wollen 69, im Juni 1930 waren die Arbeiten an den ins Auge gefassten<br />

Räumen im Gange 70, mitbetreut durch den Konservator <strong>des</strong> Naturk<strong>und</strong>emuseums<br />

Bamberg <strong>und</strong> der Kreisnaturaliensammlung Bayreuth, den<br />

Priester Dr. Theodor Schneid (1879–1958), der voller Anerkennung für<br />

das sammlerische Lebenswerk von Hesse <strong>und</strong> Kaulfuß war 71. Stolz berichtete<br />

der Bürgermeister im Sommer 1931 nach Bayreuth über die<br />

große Anerkennung <strong>des</strong> laufend ausgebauten <strong>Museums</strong>: „Selbst von<br />

den Festspielen in Bayreuth weilenden Ausländern sind die Sammlungen<br />

als erstklassig bezeichnet worden.“ 72<br />

Mit dieser Eröffnung der naturk<strong>und</strong>lichen Dauerausstellung – sie<br />

wurde bei Kriegsende wie das Zinnfigurenmuseum <strong>und</strong> anderes Burginventar<br />

auch großteils vernichtet 73 – beginnt die Nutzung der Plassen-<br />

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burg durch städtische Sammlungen. 74 Vorbereitet war dieser Schritt<br />

durch den Verein „Fre<strong>und</strong>e der Plassenburg“, der sich anlässlich der<br />

Schließung <strong>des</strong> Zuchthauses konstituierte, um eine sinnvolle, vornehmlich<br />

kulturelle Nutzung der Anlage mit zuentwickeln. Diese Aufgabe,<br />

die Sorge um die Burg <strong>und</strong> um die in ihr untergebrachten Institutionen,<br />

nimmt die Gemeinschaft seither vorbildlich wahr.<br />

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1 Über ihn Hager, Luisa: Hager, Georg. In: Neue Deutsche Biographie. Bd. 7.<br />

Berlin 1966, S. 489 f.<br />

2 Hager, Georg: Bayerische <strong>Museums</strong>fahrt 1913. In: Bayerische Staatszeitung vom<br />

21. 3. 1913. – Kritisch zur Gründungswelle ders.: Die Museen <strong>und</strong> der Mensch.<br />

Düsseldorf 1913, S. 3.<br />

3 Dippold, Günter: Museen in <strong>Oberfranken</strong>. Teil 2: Von Wachstum <strong>und</strong> Niedergang,<br />

Historismus <strong>und</strong> Heimateuphorie (Mitte <strong>des</strong> Jahrh<strong>und</strong>erts bis zum Ersten<br />

Weltkrieg). Bayreuth 2002 (Heimatbeilage zum Oberfränkischen Schulanzeiger<br />

292), S. 48–52.<br />

4 Nordbayerische Verkehrs- <strong>und</strong> Touristen-Zeitung 6 (1909), S. 91.<br />

5 Dazu allgemein Reimers, Bettina Irina: Volksbildungs- <strong>und</strong> Volkshochschulbewegung.<br />

In: Kerbs, Diethart / Reulecke, Jürgen (Hrsg.): Handbuch der<br />

deutschen Reformbewegungen 1880–1933. Wuppertal 1998, S. 355–368.<br />

6 Kuntz, Andreas: Das Museum als Volksbildungsstätte. <strong>Museums</strong>konzeptionen<br />

in der Volksbildungsbewegung in Deutschland zwischen 1871 <strong>und</strong> 1918. 2. Aufl.<br />

Marburg 1980.<br />

7 Becker, Albert: Ziele <strong>und</strong> Aufgaben eines Heimatmuseums. Kaiserslautern 1914,<br />

S. 7.<br />

8 Hager: Die Museen <strong>und</strong> der Mensch (wie Anm. 2), S. 10.<br />

9 Zum Folgenden Dippold: Museen (wie Anm. 3), S. 47–85.<br />

10 Über ihn StAB, K 3 F I, Nr. 1124 <strong>und</strong> 1526.<br />

11 Hierüber auch Dippold, Günter: 90 Jahre Museum Lichtenfels. Ein Beitrag zur<br />

Geschichte <strong>des</strong> <strong>Museums</strong>wesens in <strong>Oberfranken</strong>. In: Frankenland 51 (1999), S.<br />

453–463.<br />

12 Dippold, Günter: Der Gewerbeverein Lichtenfels 1902–1934. In: Das Handwerk<br />

im Landkreis Lichtenfels 1902–2002. 100 Jahre Handwerksorganisation<br />

Lichtenfels. Lichtenfels 2003, S. 15–38.<br />

13 H<strong>und</strong>ert Jahre bayerisch. Zur H<strong>und</strong>ertjahrfeier der Stadt Kulmbach den Lesern<br />

der „Bayerischen R<strong>und</strong>schau“ gewidmet von Verlag <strong>und</strong> Schriftleitung. Kulmbach<br />

1910 (o. Pag.).<br />

14 Über ihn Schmidt, Ottmar: Wegmarken. Chronik einer Region. Was Kulmbachs<br />

Orts- <strong>und</strong> Straßennamen erzählen. O. O. 2000, S. 105 f.<br />

15 StAB, K 3 – 1971, Nr. 9548, Abdruck <strong>des</strong> Schreibens vom 26. 7. 1920.<br />

16 Der Obstbau in Kulmbach-Stadt <strong>und</strong> der nächsten Umgebung. Kulmbach 1896;<br />

Einiges von der St.-Nikolai-Kapelle auf dem alten Gottesacker in Kulmbach.<br />

Kulmbach 1905; Zur Geschichte der Kgl. Priv. Schützen-Gilde. Kulmbach 1911;<br />

Schatzgraben <strong>und</strong> Wünschelrute im Jahre 1667. Geheimnisvolles aus dem alten<br />

Kulmbach. In: Der Mainbote von <strong>Oberfranken</strong> 1913, S. 75–77; Einiges aus der<br />

Reformationszeit im Kulmbacher Lande. In: Jahrbuch der ev.-luth. Lan<strong>des</strong>kirche<br />

Bayerns 1914, S. 152–159; Von der Sankt Petrikirche zu Kulmbach. Geschichtliches<br />

über ihren Bau <strong>und</strong> ihre innere Ausstattung. In: Archiv für Geschichte <strong>und</strong><br />

Altertumsk<strong>und</strong>e von <strong>Oberfranken</strong> 25, 3 (1914), S. 146–155; Das Kulmbacher<br />

Weber-, Kunst- <strong>und</strong> Bildbuch. Der Mainbote von <strong>Oberfranken</strong> 1916, S. 70–72;<br />

Der Erfinder <strong>des</strong> Unterseebootes <strong>und</strong> seine Beziehungen zu Kulmbach. In: Der<br />

Mainbote von <strong>Oberfranken</strong> 1917, S. 63 f.<br />

17 XXI. <strong>und</strong> XXII. Verwaltungs-Bericht <strong>des</strong> Stadtmagistrates Kulmbach für die<br />

Jahre 1910 <strong>und</strong> 1911. Kulmbach 1912, S. 220 f.<br />

18 Ebd., S. 203.<br />

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19 Über ihn: Degener, Herrmann A. L. (Hrsg.): Unsere Zeitgenossen. Wer ist’s?<br />

6. Ausgabe. Leipzig 1912, S. 575.<br />

20 StAB, K 3 – 1971, Nr. 9548, Schreiben vom 24. 6. 1910.<br />

21 Führer durch das Fränkische <strong>Luitpold</strong>-Museum in Würzburg. Würzburg 1913.<br />

22 Ausführlich zu den Feierlichkeiten XXI. <strong>und</strong> XXII. Verwaltungs-Bericht (wie<br />

Anm. 17), S. 209–224; StAB, StAB, K 3 Präs.reg., Nr. 2203.<br />

23 Hierzu Winkler, Bernd: Das Bierbrauen in Kulmbach. Kulmbach 1987 (Die<br />

Plassenburg 46), S. 98–102.<br />

24 StAB, K 3 Präs.reg., Nr. 2203, Schreiben vom 6. 8. 1910; Winkler: Bierbrauen<br />

(wie Anm. 23), S. 130–132.<br />

25 Über diese Bäume vgl. den Beitrag von Ulrich Wirz im vorliegenden Band.<br />

26 Bayerische R<strong>und</strong>schau vom 5. 9. 1910.<br />

27 StAB, K 122 NL, Nr. 1658. Über Planck auch Schmidt: Wegmarken (wie Anm.<br />

14), S. 178–180.<br />

28 XXV. <strong>und</strong> XXVI. Verwaltungs-Bericht <strong>des</strong> Stadtmagistrates Kulmbach für die<br />

Jahre 1914 <strong>und</strong> 1915. Kulmbach 1917, S. 287.<br />

29 StAB, K 3 – 1971, Nr. 9548, Schreiben vom 29. 1. 1912.<br />

30 Über ihn Schmidt: Wegmarken (wie Anm. 14), S. 213 f.<br />

31 Über ihn XXIII. <strong>und</strong> XXIV. Verwaltungs-Bericht <strong>des</strong> Stadtmagistrats Kulmbach<br />

für die Jahre 1912 <strong>und</strong> 1913. Kulmbach 1914/15, S. 5.<br />

32 XXI. <strong>und</strong> XXII. Verwaltungs-Bericht (wie Anm. 17), S. 222.<br />

33 Siehe Anm. 36.<br />

34 Erich, Oswald A. (Hrsg.): Die deutschen Museen mit besonderer Berücksichtigung<br />

der Heimatmuseen. Bd. 1: Die Museen in Bayern. Berlin 1939, S. 525.<br />

35 Die Lebensdaten aus den Familienbögen im StadtA Kulmbach.<br />

36 Vierseitiges Faltblatt in StAB, K 3 – 1971, Nr. 9548. Dieser Text auch in: XXI.<br />

<strong>und</strong> XXII. Verwaltungs-Bericht (wie Anm. 17), S. 203–208. Als Verfasser wird A.<br />

F. genannt; dahinter verbirgt sich der Magistratssekretär Andreas Flessa.<br />

37 Bayerische R<strong>und</strong>schau vom 5. 9. 1910.<br />

38 Über sie Schmidt: Wegmarken (wie Anm. 14), 153.<br />

39 StAB, K 122 NL, Nr. 3344; dazu auch XXI. <strong>und</strong> XXII. Verwaltungs-Bericht (wie<br />

Anm. 17), S. 27f.<br />

40 StAB, K 3 – 1971, Nr. 9548, Kopie eines Schreibens vom 14. 10. 1911.<br />

41 Ebd., Schreiben vom 29. 1. 1912.<br />

42 XXIII. <strong>und</strong> XXIV. Verwaltungs-Bericht (wie Anm. 31), S. 9.<br />

43 XXI. <strong>und</strong> XXII. Verwaltungs-Bericht (wie Anm. 17), S. 207.<br />

44 XXIII. <strong>und</strong> XXIV. Verwaltungs-Bericht (wie Anm. 31), S. 196; vgl. auch Schmidt:<br />

Wegmarken (wie Anm. 14), S. 338.<br />

45 XXIII. <strong>und</strong> XXIV. Verwaltungs-Bericht (wie Anm. 31), S. 197.<br />

46 StAB, K 3 G I, Nr. 2030, Prot. vom 1. 12. 1909.<br />

47 StAB, K 3 G I, Nr. 2029, Schreiben vom 3. 10. 1912.<br />

48 Über ihn Stößlein, Hans: Professor Dr. Fritz Limmer 1881–1947. Wissenschaftler,<br />

Fotograf, Heimatpfleger. Kulmbach 1981 (Schriftenreihe zur Heimatpflege 28).<br />

49 Über ihn Schmidt: Wegmarken (wie Anm. 14), S. 196 f.<br />

50 Bayerische R<strong>und</strong>schau vom 5. 9. 1910.<br />

51 StAB, K 3 – 1971, Nr. 9548, Kopie eines Schreibens vom 14. 10. 1911.<br />

52Ebd., Schreiben vom 18. 5. 1914.<br />

53 XXV. <strong>und</strong> XXVI. Verwaltungs-Bericht (wie Anm. 28), S. 287.<br />

54 StAB, K 3 – 1971, Nr. 9548, Schreiben vom 12. 8. 1921.<br />

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55 Ebd., Schreiben vom 23. 6. 1922.<br />

56 Ebd., Schreiben vom 20. 10. 1925.<br />

57 Ebd., Schreiben vom 15. 5. 1926.<br />

58 Ebd., Schreiben vom 16. 7. 1926.<br />

59 Ebd., Schreiben vom 9. 10. 1928.<br />

60 Über ihn Schmidt: Wegmarken (wie Anm. 14), S. 117–120.<br />

61 StAB, K 3 – 1971, Nr. 9548, <strong>und</strong>at. Zeitungsausschnitt.<br />

62 Über ihn Uschmann, Georg: Fleischmann, Albert. In: Neue Deutsche Biographie.<br />

Bd. 5. Berlin 1961, S. 234 f.<br />

63 StAB, K 3 – 1971, Nr. 9548, Schreiben vom 24. 5. 1925.<br />

64 Bürgermeister von 1920 bis 1933. Über ihn Schmidt: Wegmarken (wie Anm.<br />

14), S. 169f.<br />

65 StAB, K 3 – 1971, Nr. 9548, Schreiben vom 22. 9. 1925.<br />

66 Ebd., Schreiben vom 8. 5. 1929.<br />

67 Über ihn Schmidt: Wegmarken (wie Anm. 14), S. 235–237.<br />

68 Kaulfuß, Johannes: Die Kaulfuß’sche Sammlung auf der Plassenburg. In:<br />

Nachrichten <strong>des</strong> Vereins Fre<strong>und</strong>e der Plassenburg 3 (1931), S. 22 f.<br />

69 StAB, K 3 – 1971, Nr. 9548, Schreiben vom 8. 5. 1929.<br />

70 Ebd., Schreiben vom 17. 6. 1930.<br />

71 Ebd., Schreiben vom 8. 8. 1930. Jede der beiden Sammlungen sei das „Lebenswerk“<br />

eines Mannes. „Die beiden [...] Sammlungen repräsentieren unstreitig<br />

hochzuveranschlagende kulturelle, wissenschaftliche <strong>und</strong> museale Werte.“<br />

72 StAB, K 3 – 1971, Nr. 9548, Schreiben vom 1. 9. 1931.<br />

73 Hojer, Gerhard: Die <strong>Museums</strong>abteilung. Werden – Organisation – Wirken. In:<br />

Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten <strong>und</strong> Seen. 75 Jahre<br />

im Dienste <strong>des</strong> Freistaates Bayern 1918–1993. München 1993, S. 71–110, hier S. 80.<br />

74 Mössner, Wolfgang: Die Plassenburg – „Von der Festung zum Museum“. In:<br />

Erichsen, Johannes/Brockhoff, Evamaria (Hrsg.): Bayern & Preußen & Bayerns<br />

Preußen. Schlaglichter auf eine historische Beziehung. Augsburg 1999 (Veröffentlichungen<br />

zur Bayerischen Geschichte <strong>und</strong> Kultur 41), S. 179–185.<br />

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