Protokoll [PDF, 441 KB] - Stadt Baden
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eitung des neuen Energieleitbilds, muss das Thema Atomausstieg aber thematisiert werden.<br />
Sonst sind wir mit unserem Leitsatz 5, wonach <strong>Baden</strong> führende Energiestadt sein soll, nicht<br />
mehr glaubwürdig. Auch wenn man gegen den Atomausstieg ist, hätte man aufzeigen können,<br />
wo in der <strong>Stadt</strong> <strong>Baden</strong> Möglichkeiten bestehen, um in diese Richtung zu gehen. Wir regen an,<br />
dies mit dem Energieleitbild 2016 nachzuholen und die Energiefachstelle innerhalb der Verwaltung<br />
zu besetzen. Die Beantwortung der verschiedenen Postulate und auch die Überarbeitung<br />
des Zwischenberichts zeigen auf, dass innerhalb der Verwaltung zu wenig Ressourcen für dieses<br />
Thema vorhanden sind. Ich beantrage Abschreibung dieses Postulats, mit der Aufforderung,<br />
das Thema Atomausstieg im Energieleitbild 2016 aufzunehmen.<br />
Bosshardt Fritz<br />
Wenn ich diesen Bericht in zwei Sätzen zusammenfassen würde wäre das 1. Der <strong>Stadt</strong>rat will<br />
auf keine Art Einfluss nehmen auf den Strommix in <strong>Baden</strong>. 2. Die Energiepolitik in <strong>Baden</strong>, wie<br />
auch immer sie aussieht, hat keinen Einfluss auf die Frage Atomenergie Ja/Nein. Wenn das die<br />
Haltung aller Gemeinden der Schweiz wäre, dann würde der Bund mit seiner Energiestrategie<br />
2050 bald ziemlich allein da stehen. Dass es Gemeinden gibt, die auch proaktiv handeln können,<br />
zeigen die Städte Aarau und Zürich. Als liberal denkende Partei fordern wir überhaupt<br />
nicht, dass die <strong>Stadt</strong> <strong>Baden</strong> ihren Bürgern vorschreibt, welchen Strommix sie beziehen müssen.<br />
Es gäbe da eine einfache und kostenlose Lösung, um die Verkaufsstrategie der Regionalwerke<br />
und damit den Strommix etwas zu lenken. Die Regionalwerke könnten in Zukunft standardmässig<br />
Aquaestrom liefern, d.h. Strom aus erneuerbarer Energie. Wenn jemand das nicht haben<br />
möchte, müsste er einen vorfrankierten Brief an die Regionalwerke schicken, womit er weiterhin<br />
den Strom zum heutigen Preis beziehen könnte. Der <strong>Stadt</strong>rat hat diese Lösung im Bericht klar<br />
abgelehnt. Wieso, wurde mir nicht ganz klar. Ich möchte kurz einen Vergleich mit der Verkaufsstrategie<br />
der Migros machen. Wenn ich in die Migros gehe und eine Tafel Schokolade kaufen<br />
möchte und ins Regal schaue, dann sind auf Augenhöhe die Fairtrade-Produkte und Schokoladen<br />
guter Qualität. Wenn ich eine billige Schokolade möchte, finde ich diese im untersten Regal.<br />
Wieso kann man die gleiche Verkaufsstrategie nicht auch beim Strom anwenden? Man könnte<br />
damit erneuerbare Energie relativ günstig fördern. Ich möchte, dass der <strong>Stadt</strong>rat, bei der Überarbeitung<br />
des Zwischenberichts, auf diese Frage noch zurückkommt und sich dazu nochmals Gedanken<br />
macht.<br />
Blumer Yann<br />
In Zürich wird das Strommodell, welches Fritz Bosshardt angesprochen hat, angewendet. Standardmässig<br />
bezieht man einen atomstromfreien Mix und muss sich aktiv für einen anderen entscheiden.<br />
Uns ist die stadträtliche Haltung sauer aufgestossen und auch die Begründung haben<br />
wir nicht ganz verstanden. Es kommt darauf an, was man höher gewichtet, den Preis oder die<br />
Umweltaspekte. Dies ist auch wieder ein Input für die Überarbeitung des Zwischenberichts.<br />
Demuth Serge<br />
Lieber Fritz Bosshardt, lieber Yann Blumer. Ob ihr euch das vorstellen könnt oder nicht, es gibt<br />
Leute, die sich wenig mit diesen Themen befassen, die ihr hier behandelt habt und die gar nicht<br />
wissen, welchen Strom sie beziehen. Und wenn man das so macht, wie ihr vorschlägt, dann ist<br />
das höchst unsozial, genau jenen Leuten gegenüber, die eben keine Zeit haben, sich mit diesen<br />
Fragen zu beschäftigen. Es ist der "Büezer", der wenig Geld hat, der sich wahrscheinlich diesbezüglich<br />
wenig Gedanken macht. Ich könnte eine kleine, goldene Brücke anbieten: Jeder sollte<br />
angefragt werden, welchen Strommix er haben möchte und bis zu einem gewissen Termin Antwort<br />
geben können. So würden alle gleich behandelt.<br />
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