17.01.2014 Aufrufe

Synthese und metallographische Arbeitsverfahren am Beispiel von ...

Synthese und metallographische Arbeitsverfahren am Beispiel von ...

Synthese und metallographische Arbeitsverfahren am Beispiel von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Synthese</strong> <strong>und</strong> <strong>metallographische</strong> <strong>Arbeitsverfahren</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Beispiel</strong> <strong>von</strong> Heusler-Verbindungen<br />

Praktikum - Anorganische Chemie<br />

Mai 2013<br />

1 Allgemeine Informationen<br />

1.1 Kontakte<br />

Priv.-Doz. Dr. Guido Kreiner, 0351 4646 3323, guido.kreiner@cpfs.mpg.de<br />

Bayardul<strong>am</strong> J<strong>am</strong>iyansuren, 0351 4646 4225, bayardul<strong>am</strong>.j<strong>am</strong>iyansuren@cpfs.mpg.de<br />

Dr. Ste¤en Hausdor¤, 0351 4646 2236, hausdorf@cpfs.mpg.de<br />

Dr. Sih<strong>am</strong> Ouardi, 0351 4646 2237, sih<strong>am</strong>.ouardi@cpfs.mpg.de<br />

Tina Fichtner 0351 4646 3249, …chtner@cpfs.mpg.de<br />

Julia Fischer, 0351 4646 3324, julia.…scher@cpfs.mpg.de<br />

Dr. Jin-Feng Qian, 0351 4646 2237, jin-feng.qian@cpfs.mpg.de<br />

Tre¤punkt <strong>am</strong> Tag des Praktikums <strong>am</strong> Eingang des Max-Planck-Instituts für Chemische<br />

Physik fester Sto¤e, Nöthnitzer Str. 40, 01187 Dresden. Melden sie sich bitte an der<br />

Pforte.<br />

2 Einleitung <strong>und</strong> Aufgabenstellung<br />

Intermetallische Verbindungen der Zus<strong>am</strong>mensetzung X 2 Y Z, die im Strukturtyp Cu 2 MnAl<br />

(L2 1 ) kristallisieren, werden als Heusler-Verbindungen bezeichnet. Mehr als 1000 Verbindungen<br />

dieser Klasse sind bekannt. X <strong>und</strong> Y sind im Allgemeinen Übergangsmetalle<br />

<strong>und</strong> Z ein Hauptgruppenelement. Diese Verbindungsklasse wurde erstmals im Jahre<br />

1903 <strong>von</strong> Friedrich Heusler beschrieben. Er konnte ein ferromagnetisches Verhalten der<br />

Verbindung Cu 2 MnAl nachweisen, obwohl die einzelnen Komponenten nicht ferromagnetisch<br />

sind. Die physikalischen Eigenschaften der Heusler-Phasen lassen sich auf Gr<strong>und</strong><br />

ihrer elektronischen Variabilität gezielt einstellen. Bekannt sind beispielsweise Halbleiter,<br />

halb-metallische Ferromagnete, Supraleiter, topologische Isolatoren oder Formgedächnis-<br />

Legierungen unter den Heusler-Phasen.<br />

1


3 VORBEREITUNG 2<br />

Im Praktikum sollen Heusler-Verbindungen aus den Elementen hergestellt werden. Zu<br />

einen soll durch Variation der Elemente <strong>und</strong> der Herstellungsbedingungen versucht werden<br />

neue bisher unbekannte Heusler-Verbindungen herzustellen. Zum anderen soll durch<br />

Variation des Verhältnis der Elemente zueinander die Stabilitätsbereiche <strong>von</strong> Heusler-<br />

Verbindungen untersucht werden. Zur Darstellung der Präparate werden die Elemente<br />

im entsprechenden molaren Verhältnis eingewogen <strong>und</strong> im Lichtbogenofen oder im Induktionsofen<br />

aufgeschmolzen. Von den Präparaten werden <strong>metallographische</strong> Anschli¤e<br />

hergestellt, um das Gefüge der Legierungen licht- <strong>und</strong> elektronenmikroskopisch zu untersuchen.<br />

Die chemische Zus<strong>am</strong>mensetzung der einzelnen Phasen sowie ihre Verteilung im<br />

Gefüge wird dann <strong>am</strong> Rasterelektronenmikroskop mit Hilfe der Elektronenstrahlanalyse<br />

ermittelt. Für einphasige Proben sollen auch die magnetischen Eigenschaften bestimmt<br />

werden.<br />

Gr<strong>und</strong>lage zur Entwicklung <strong>von</strong> Werksto¤en sind Phasendiagr<strong>am</strong>me. In diesen sind<br />

die Phasen <strong>und</strong> ihre Zus<strong>am</strong>mensetzung in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Temperatur <strong>und</strong> der<br />

Ges<strong>am</strong>tzus<strong>am</strong>mensetzung des Sto¤systems dargestellt. Trotz zahlreicher Untersuchungen<br />

sind in der Literatur verö¤entlichte Phasendiagr<strong>am</strong>me häu…g ungenau <strong>und</strong> unvollständig.<br />

So auch für viele Systeme mit Heusler-Verbindungen. Die neuen Ergebnisse sollen verwendet<br />

werden, um die entsprechenden Phasendiagr<strong>am</strong>men besser zu verstehen als auch<br />

die Eigenschaften der Heusler-Phase zu optimieren.<br />

3 Vorbereitung<br />

Informieren sie sich über die Heusler-Phasen mit Hilfe des folgenden Artikels: T. Graf, S.P.<br />

Parkin, C. Felser: Heusler Compo<strong>und</strong>s - A Material Class With Exceptional Properties,<br />

IEEE Transactions on Magnetics, 47(2) (2011) 367. Ausführlicher ist der folgende Artikel:<br />

T. Graf, C. Felser, S.P. Parkin: Simple Rules for the <strong>und</strong>erstanding of Heusler Compo<strong>und</strong>s,<br />

Progress in Solid State Chemistry, 39 (2011) 1.<br />

4 Zeitplan<br />

1. <strong>und</strong> 2. Praktikumstag: Herstellung der Legierungen im Lichtbogenofen oder im Induktionsofen<br />

<strong>und</strong> Vorbereitung der Proben für die Metallographie<br />

3. Praktikumstag: Herstellung der <strong>metallographische</strong>n Anschli¤e <strong>und</strong> Seminar<br />

4. Praktikumstag: Arbeiten <strong>am</strong> Rasterelektronenmikroskop <strong>und</strong> Analyse der Zus<strong>am</strong>mensetzung<br />

der einzelnen Phasen mit Hilfe der EDX<br />

Zum besseren Verständnis der experimentellen Arbeiten werden folgende Themenbereiche<br />

unter Berücksichtigung spezieller Fragestellung praktikumsbegleitend in Seminaren<br />

vorgestellt:<br />

Heusler-Phasen mit dem Schwerpunkt Magnetismus<br />

Metallographische Arbeitsmethoden <strong>und</strong> Phasendiagr<strong>am</strong>me<br />

Rasterelektronenmikroskopie (REM), Energiedispersive Röntgenspektroskopie (EDX)


5 AUSWERTUNG 3<br />

5 Auswertung<br />

Zur Auswertung ist ein Protokoll anzufertigen. Es soll neben einer genauen Beschreibung<br />

der experimentellen Arbeiten die Ergebnisse der <strong>metallographische</strong>n Untersuchungen, der<br />

Pulverdi¤raktometrie <strong>und</strong> der EDX enthalten.<br />

6 Versuchsanleitungen<br />

6.1 Herstellung der Legierungen<br />

Berechnen sie die Massen der Elemente, die sie zur Herstellung der Legierungen mit jeweils<br />

ca. 2 g Masse benötigen <strong>und</strong> wiegen sie diese ein. Welche Elemente umgesetzt werden<br />

sollen sowie die Zus<strong>am</strong>mensetzungen erfahren sie bei Versuchsantritt beim Assistenten.<br />

Überführen sie die Gemenge in eine Mulde im Lichtbogenofen. In eine weitere Mulde im<br />

Lichtbogenofen wird ein Stück Titan gegeben. Schalten sie Kühlwasserversorgung, Argon<br />

<strong>und</strong> Vakuumpumpe ein. Schließen sie den Lichtbogenofen <strong>und</strong> evakuieren Sie den Rezipienten.<br />

Fluten sie den Rezipienten mit Argon <strong>und</strong> evakuieren ihn erneut. Spülen sie<br />

bis der Druck ca. 300 mbar beträgt. Schalten sie den Transformator ein <strong>und</strong> stellen eine<br />

Stromstärke <strong>von</strong> 90 A ein. Führen sie die Elektrode über den Wolfr<strong>am</strong>stift im Lichtbogenofen.<br />

Schließen sie den Sichtschutz <strong>und</strong> betätigen sie den Fußschalter. Berühren sie den<br />

Wolfr<strong>am</strong>stift kurz mit der Elektrode <strong>und</strong> ziehen sie diese ca. 2 cm nach oben. Führen sie<br />

die Elektrode über das Titan-Stück <strong>und</strong> halten sie dort, bis das Titan geschmolzen ist <strong>und</strong><br />

sich rasch hin <strong>und</strong> her bewegt. Führen sie die Elektrode nun zu einer Probe <strong>und</strong> verweilen<br />

sie dort, bis die Probe vollständig geschmolzen ist. Die weiteren Proben werden genau so<br />

aufgeschmolzen. Haben sie alle Proben aufgeschmolzen, schalten sie den Lichbogen ab.<br />

Nachdem die Proben abgekühlt sind kann der Rezipient geö¤net werden. Wenden sie die<br />

Proben. Schmelzen sie die Proben erneut auf. Insges<strong>am</strong>t sollen die Proben dreimal aufgeschmolzen<br />

werden, um möglichst homogene Legierungen zu erhalten. Im Anschluss an<br />

die Präparation wird die Masse der Proben bestimmt <strong>und</strong> mit der Einwaage verglichen.<br />

Zur Reinigung des Lichtbogenofens wird zunächst die Kupferplatte mit einem mit<br />

Ethanol getränkten Tuch abgewischt. Anschließend wird die Platte mit der Drahtbürste<br />

poliert.<br />

6.2 Metallographie<br />

Mittels einer langs<strong>am</strong> drehenden Trennschscheibe wird die Probe in kleine Segmente getrennt.<br />

Ein Stück der Probe mit einer möglichst glatten Ober‡äche wird mit der glatten<br />

Seite nach unten auf den Pressstempel der Einbettpresse gelegt. Der Pressstempel wird<br />

abgesenkt <strong>und</strong> 4 g Polyfast werden eingefüllt, dann 5 g Multifast. Die Presse wird verschlossen<br />

<strong>und</strong> eingeschaltet (Methode 3: in 6 min auf 180 C; F =15 kN, 3 min abkühlen<br />

lassen). Auf der Rückseite der eingebetteten Probe wird die Probennummer eingeritzt.<br />

Die Probe wird mit SiC-Schleifpapier (Körnung 500) geschli¤en bis eine möglichst<br />

große Ober‡äche freiliegt. Danach wird das Schleifpapier gewechselt (Körnung 1000) <strong>und</strong><br />

die Probe quer zu den alten Schleifrillen geschli¤en, bis diese im Lichtmikroskop nicht<br />

mehr sichtbar sind.


6 VERSUCHSANLEITUNGEN 4<br />

Die Proben werden im Automaten poliert. Das Progr<strong>am</strong>m erfahren sie vom Betreuer.<br />

Zwischen den einzelnen Schritten werden die Proben gründlich mit Wasser abgespült. Im<br />

Mikroskop kann der Fortgang des Polierens überwacht werden. Zeigt eine Probe noch<br />

Kratzer o. Ä., so muss das Progr<strong>am</strong>m überarbeitet werden. Im letzten Schritt läuft die<br />

Scheibe nach dem Polieren noch 30 s weiter, dabei wird mit Wasser gespült. Die Poliertücher<br />

werden mit Wasser gereinigt. Dabei ist zu beachten, dass nur die dafür vorgesehenen<br />

Bürsten verwendet werden. Diese sind mit der jeweiligen Korngröße des Schleifmittels<br />

gekennzeichnet. Danach werden die Tücher unter ‡ießendem Wasser abgespült.<br />

Die fertigen Proben werden zunächst <strong>am</strong> Lichtmikroskop untersucht. Einzelheiten zur<br />

Bedienung des Mikroskops erfahren sie vom Assistenten. Danach werden die Proben <strong>am</strong><br />

Elektronenmikroskop untersucht. Die Zus<strong>am</strong>mensetzung der einzelnen Phasen wird mit<br />

der Mikrosonde bestimmt.<br />

6.3 Untersuchungen mit Hilfe des Rasterelektronenmikroskops<br />

Kommentare <strong>und</strong> Erläuterungen vor Ort durch den Assistenten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!