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Prof. Dr. K. Kassner Dr. V. Becker Theoretische Physik VI ...

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<strong>Theoretische</strong><strong>Physik</strong> <strong>VI</strong>:Kosmologie<br />

SS2013<br />

Entstehungauchnichtmehrzu.EsgiltalsoinextremguterNäherung 204 Pb = 204 Pb 0 .HingegengibteseineZerfallsreihe,dieauf<br />

208 Pbführt( 232 Th→ 208 PbmiteinerHalbwertszeit<br />

von 1.405×10 10 a). Deshalb ist es nicht günstig, in der Definition von R 1 und R 2 in den<br />

Nenner dieMenge an 208 Pbzu schreiben.<br />

Messen können wir im Prinzip alle gegenwärtigen Größen, unbekannt sind alle Größen<br />

mit Index 0, also 235 U 0 und 238 U 0 , aber auch die zur Gesteinsbildungszeit bereits vorhandenenHäufigkeitenderstabilenIsotope<br />

206 Pb 0 und 207 Pb 0 .<br />

Misst man jedoch R i (A) und R i (B), i = 1,2 für zwei vor verschiedenen Zeiten ∆t A und<br />

∆t B entstandene Gesteine derselben Art, so kann man 206 Pb 0 und 207 Pb 0 eliminieren (die<br />

sind fürbeideGesteinssortengemäß derobigenHomogenitätsannahme dieselben).<br />

(a)<br />

(b)<br />

(c)<br />

FührenSie dieseEliminationdurch,d.h.entwickelnSie eineFormelfür<br />

q AB ≡ (R 1 (A)−R 1 (B))/(R 2 (A)−R 2 (B)).<br />

GrundsätzlichbräuchtenwirdenNenner 204 PbinderDefinitionvon R 1/2 nicht,denn<br />

wir interessieren uns nur für das Verhältnis q AB , aus dem wir (bei nicht zu unterschiedlichenZeiten<br />

∆t A und ∆t B )aufdasVerhältnisderUranisotopezurEntstehungszeit<br />

der Gesteine schließen können. Da wir jedoch dieses Verhältnis nicht in einer Gesteinsprobe<br />

messen können, müssten wir ohne ein drittes Bleiisotop zur Ermittlung<br />

der Differenzen R 1 (A)−R 1 (B) bzw. R 2 (A)−R 2 (B) die Absolutwerte von 207 Pb und<br />

206 Pb in beiden Proben messen, was sehr viel ungenauer ist als die Messung von Isotopenverhältnissenper<br />

Massenspektrometrie.<br />

Nehmen Sie im Weiteren explizit an, dass |∆t A − ∆t B | ≪ τ 235 , τ 238 und lösen Sie nach<br />

∆t A (oder ∆t B ) auf.<br />

Berechnen Sie das ungefähre Alter zweier Gesteinsproben, in denen die gemessenen<br />

relativenHäufigkeitenvon 207 Pbund 206 PbdieWerteR 1 (A) = 0.4205,R 2 (A) = 0.4590<br />

sowie R 1 (B) = 0.4197, R 2 (B) = 0.4586 haben. Außerdem ist bekannt, dass das gegenwärtigeVerhältnis<br />

derbeidenUran-Isotope 238 U/ 235 U=137.88ist.<br />

(2Pkt.)<br />

(3Pkt.)<br />

(2Pkt.)<br />

Lösung: Die Häufigkeiten, um die es hier geht, ergeben sich einerseits aus den primordialenAnfangsanteilenvon<br />

207 Pbund 206 Pb,d.h.denAnteilen,dienichtdurchden<br />

Zerfall instabiler Isotope anderer Atome entstanden sind, und andererseits aus den<br />

durch radioaktiven Zerfall entstandenen Anteilen. Das primordiale Isotopenverhältnis<br />

207 Pb 0 / 206 Pb 0 ist homogen. Sind die chemischen und dynamischen Verhältnisse<br />

bei der Entstehung gleichartiger Gesteine gleich, dann sollten die Absolutanteile an<br />

Blei gleich sein und damit auch die primordialen Anteile an Bleiisotopen. Die nicht<br />

primordialenAnteilesolltenauchgleichsein,wenndieChemiedieinsiezerfallenden<br />

Elemente während des Entstehungsprozesses der Gesteine in gleichen Mengen zur<br />

Verfügung stellt oder entzieht (ein chemischer Prozess könnte z.B. eine lösliche Radiumverbindung<br />

produzieren, die im Verlauf der Gesteinsentstehung ausgewaschen<br />

wird).So etwalässtsich dieHomogenitätsannahme rechtfertigen.<br />

(a) Für dieDifferenzvon R 1 erhaltenwir<br />

R 1 (A)−R 1 (B) = 207 Pb 0<br />

204 Pb + ∆ 207 Pb(∆t A )<br />

204 − 207 Pb 0<br />

Pb 204 Pb − ∆ 207 Pb(∆t B )<br />

204 Pb<br />

= 207 Pb(∆t A )− 207 Pb(∆t B )<br />

204 Pb<br />

Vorrechnen: 17.05.2013 6

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