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Prof. Dr. K. Kassner Dr. V. Becker Theoretische Physik VI ...

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<strong>Theoretische</strong><strong>Physik</strong> <strong>VI</strong>:Kosmologie<br />

SS2013<br />

(b) EntwickelnwirGleichung (12) bis zurerstenOrdnung in β, so ergibtsich:<br />

T ′ ≈ T(1+ βcos ϑ) (13)<br />

Die maximale gemessene Anisotropie beträgt ca. 1.2·10 −3 . Mit ϑ = 0 ergibt sich<br />

dann<br />

1.2·10 −3 = T′ max<br />

T<br />

−1 = β (14)<br />

und somit v ≈ 360 km s<br />

. Abzüglich der bekannten Bewegungen der Sonne und der<br />

Milchstraße ergibtsich darauseine v ≈ 600 km s .<br />

5. Uran-Blei-Datierung 7Pkt.<br />

IndieserAufgabewollenwireinigeÜberlegungenanstellen,wiemanmithilfederbekannten<br />

Gesetzmäßigkeiten des radioaktiven Zerfalls aus dem gemessenen Gehalt bestimmter<br />

Isotope in GesteinenderenAlter bestimmenkann.<br />

Für diese Altersbestimmung interessant sind, wie wir im Einzelnen sehen werden, die<br />

ZerfallsreihenderbeidenUran-Isotope 235 Uund 238 U<br />

• Uran-Actinium-Reihe: 235 U → 207 Pb;Halbwertszeit: τ 235 = 7.04×10 8 a<br />

• Uran-Radium-Reihe: 238 U → 206 Pb;Halbwertszeit: τ 238 = 4.47×10 9 a<br />

Das stabilste und häufigste Blei-Isotop ist 208 Pb (es hat einen doppelt magischen Kern),<br />

aber auch 206 Pb und 207 Pb sind stabil.<br />

FolgendeErkenntnissedienenals Richtschnur beiderEntwicklung einerMethode:<br />

• Die Isotopenverhältnisse eines festen Elements in einer Probe können viel genauer<br />

bestimmtwerdenals Isotopenverhältnisse verschiedenerElemente.<br />

• DasUranimSonnensystemstammtmitAusnahmedesinderNeuzeitvonMenschen<br />

erzeugtenausderZeitvorderEntstehungdesPlanetensystems.Wenigstensgiltdies<br />

für die zwei betrachteten Isotope 235 U und 238 U. Sie wurden ursprünglich in einer<br />

Supernova (oder mehreren) erzeugt. Natürliche Prozesse produzieren seit der Entstehung<br />

der Sonne diese Isotope praktisch nicht mehr, weil die Halbwertszeit aller<br />

nochschwererenElemente(wiePlutonium),dieindiebetreffendenIsotopezerfallen<br />

könnten, so kurz sind, dass es sie nach ein paar Millionen Jahren nicht mehr in substanzieller<br />

Menge gab. (Einzig das Isotop 234 U wurde und wird weiter produziert,<br />

weilesdurch Zerfallvon 238 Uentsteht.)<br />

• Die Häufigkeit der beiden Uranisotope ist in verschiedenen Gegenden der Erde verschieden,<br />

sie kommen natürlich in Uranerz häufiger vor als in anderen Gesteinen.<br />

Aber das Verhältnis ihrer Häufigkeiten ist auf der Erde (und im ganzen Sonnensystem)<br />

homogen; dies ist das aktuelle Isotopenverhältnis in allen Gesteinsarten auf der<br />

Erde! Bei einem durch die Gegebenheiten im solaren Urnebel bestimmten anfänglichen<br />

Isotopenverhältnis ist das später vorliegende Häufigkeitsverhältnis nur eine<br />

Funktion der seither verstrichenen Zeit, solange weder Prozesse auftreten, die neues<br />

Uran erzeugen, noch solche, die die beiden Isotope voneinander trennen (was chemische<br />

Prozesse gar nicht und physikalische nur sehr ineffizient tun). Es folgt dann<br />

alleinausdenHalbwertszeitenderIsotope,derverstrichenenZeitunddemAnfangsquotienten.DasIsotopenverhältnis<br />

238 U/ 235 UistunsereUhr,mitderwirZeitenmessen<br />

können. Darauf basiert die ganze Datierungsmethode, mit der Eigentümlichkeit,<br />

Vorrechnen: 17.05.2013 4

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