Vorhang auf für die Dachdecker - Dachbaumagazin
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ISSN 1618-9612 | 12,80 €<br />
9 | 2013<br />
September<br />
Kulturbauten<br />
<strong>Vorhang</strong> <strong>auf</strong> für <strong>die</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />
Flachdach<br />
Grüne Galaxie<br />
Schneelast<br />
Weißes Risiko<br />
Dachkeramik<br />
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Editorial<br />
Kunst am Dach<br />
Die schönen Künste – also Musik, Theater oder Malerei, aber auch Ausstellungen<br />
aller Art – finden meist in ebenso schönen, bisweilen spektakulären Gebäuden<br />
statt. Wir haben im Thema des Monats einmal hinter <strong>die</strong> Kulissen geschaut<br />
und präsentieren Ihnen ab Seite 14 eine Auswahl sehenswerter Kulturbauten.<br />
Collin Klostermeier,<br />
Verantwortlicher Redakteur<br />
dachbaumagazin<br />
»Die schönen Künste finden meist<br />
auch in schönen Gebäuden statt.«<br />
So unterschiedlich <strong>die</strong>se<br />
Gebäude auch sind, sie alle<br />
haben doch eines gemeinsam:<br />
Ohne <strong>die</strong> Handwerkskunst<br />
der beteiligten <strong>Dachdecker</strong> und Klempner wären <strong>die</strong> anspruchsvollen<br />
Entwürfe der Architekten nicht umzusetzen. So mussten <strong>die</strong> Fassadenbauer<br />
bei der Bekleidung des Festspielhauses in Erl / Österreich beispielsweise<br />
mit nur zwei Plattenformaten auskommen. Dennoch gelang es den Handwerkern,<br />
<strong>die</strong> komplexe Gebäudeform mit einer lebendigen schwarzen Außenhaut<br />
zu überziehen, <strong>die</strong> in jeder Hinsicht gelungen ist. Nicht weniger anspruchsvoll<br />
war <strong>die</strong> Deckung des gewellten Dachs einer Ausstellungshalle in Datong<br />
/ China, wo <strong>die</strong> Klempner mit sage und schreibe 40 m langen<br />
Zinkscharen hantierten. Bei der Erweiterung des Museums der Kulturen<br />
in Basel / Schweiz galt es hingegen, handgefertigte Keramikelemente<br />
in einem anspruchsvollen Verlegeraster <strong>auf</strong> der Unterkonstruktion<br />
zu befestigen. Das Ergebnis ist schlicht atemberaubend:<br />
Mitten in der historischen Dachlandschaft der Altstadt schimmert<br />
das futuristische Museumsdach je nach Lichteinfall in verschiedenen<br />
Farbtönen und bildet damit einen spannenden Kontrast zur umgebenden<br />
Bebauung – und das ist nicht weniger als Kunst am Dach.<br />
Eine Kunst ist es mittlerweile allerdings auch, geeignete Auszubildende<br />
für den <strong>Dachdecker</strong>beruf zu finden. Doch damit ist der Nachwuchs für<br />
den Betrieb noch nicht garantiert, denn viele Jugendliche brechen <strong>die</strong> Ausbildung<br />
vorzeitig ab. Im Interview des Monats <strong>auf</strong> Seite 6 haben wir uns mit <strong>Dachdecker</strong>meister<br />
Raban Meurer aus Köln über <strong>die</strong> Gründe <strong>die</strong>ser Entwicklung und<br />
mögliche Lösungsansätze unterhalten.<br />
▴▴Kunst am Dach: Die Erweiterung des<br />
Museums der Kulturen in Basel / Schweiz hat<br />
eine atemberaubende Hülle erhalten<br />
Agrob Buchtal<br />
Ihr<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
3
In <strong>die</strong>sem Heft<br />
Inhalt 9 | 2013<br />
Thema des Monats:<br />
Kulturbauten<br />
14 Fassade<br />
Festspielhaus in Erl / Österreich<br />
14<br />
20 Flachdach<br />
Wälderhaus in Hamburg<br />
24 Metalldach<br />
Yungang-Grotten in Datong / China<br />
28 Gründach<br />
Haus der Astronomie in Heidelberg<br />
Management<br />
32 Liquidität<br />
Mit Abschlagszahlungen das<br />
Insolvenzrisiko senken<br />
▸▸Die eckige<br />
Geometrie der Festspielhalle<br />
in Erl /<br />
Österreich ist an allen<br />
Seiten mit<br />
Faserzementtafeln<br />
überzogen<br />
Technik im Detail<br />
38 Steildach<br />
Schneelast: Die neue<br />
ZVDH-Fachregel in der Praxis<br />
42 Dämmung<br />
Wärmeschutz und Denkmalpflege<br />
46 Alte Handwerkstechniken<br />
Historische Wetterfahnen<br />
Dachwelten<br />
54 Dachkeramik<br />
Museum der Kulturen<br />
in Basel / Schweiz<br />
24<br />
VM Zinc<br />
◂◂Das Dach der<br />
neuen Ausstellungshalle<br />
in Datong /<br />
China besteht aus<br />
40 m langen<br />
Titanzinkbändern<br />
Titelthemen sind farblich hinterlegt<br />
▸▸Das neue Haus der<br />
Astronomie in<br />
Heidelberg hat einen<br />
spektakulären<br />
Grundriss, der aus<br />
der Luft am<br />
besten zu sehen ist<br />
28<br />
Bauder<br />
4 dachbau magazin 9 | 2013
Das neue<br />
Innenfutter<br />
Einfachere Montage. Ideal auch für Feuchträume.<br />
10<br />
Etex Group / Brigida González<br />
38<br />
▴▴Durch neue und aktualisierte ZVDH-Regelwerke haben sich<br />
<strong>die</strong> Anforderungen an Schneeschutzsysteme geändert<br />
Braas<br />
54<br />
▴▴Die grün-schwarz-changierenden Keramikelemente lassen das Dach<br />
des Museums der Kulturen in Basel / Schweiz bunt schimmern<br />
Agrob Buchtal<br />
in jedem Heft<br />
3 Editorial<br />
6 Dach aktuell<br />
35 Dachmarkt<br />
50 Branche<br />
52 Inserentenverzeichnis<br />
58 Vorschau/Impressum<br />
Ein Magazin der<br />
WEKA Media GmbH & Co. KG<br />
Titelbild: Etex Group / Brigida<br />
González, Bauder, Braas,<br />
Agrob Buchtal<br />
dachbau magazin 9 | 2013
Dach aktuell<br />
Ausbildung: <strong>Dachdecker</strong> wollen ihre Azubis »bei der Stange halten«<br />
»Der Einsatz von Mediatoren ist ein guter Ansatz.«<br />
Das <strong>Dachdecker</strong>handwerk tut sich immer schwerer, seine Ausbildungsplätze<br />
zu besetzen. Ein weiteres Problem ist <strong>die</strong> vorzeitige<br />
Auflösung der Lehrverträge – in einigen Betrieben liegt <strong>die</strong><br />
»Abbrecherquote« bei über 50 Prozent. dachbaumagazin hat sich<br />
mit <strong>Dachdecker</strong>meister Raban Meurer aus Köln über <strong>die</strong> Herausforderungen<br />
in der handwerklichen Ausbildung unterhalten.<br />
dachbaumagazin: Herr Meurer,<br />
Sie sind im Landesverband Nordrhein<br />
der Referent für <strong>die</strong> Berufsbildung<br />
und betreiben einen<br />
<strong>Dachdecker</strong>betrieb mit vier Mitarbeitern<br />
und einem Azubi. Wie<br />
schätzen Sie das Problem »Ausbildungsabbruch«<br />
ein?<br />
Raban Meurer: Das Problem ist<br />
nicht neu, hat sich aber in den<br />
vergangenen Jahren noch einmal<br />
verschärft. Ich hatte seit der<br />
Betriebsgründung 1987 zehn<br />
»Im Konfliktfall hilft es oft, sich in den<br />
Auszubildenden hineinzuversetzen.«<br />
Azubis, von denen nur fünf <strong>die</strong><br />
komplette Ausbildung inklusive<br />
Gesellenprüfung durchl<strong>auf</strong>en haben<br />
– und vielen meiner Kollegen<br />
geht es ähnlich. Bis vor ein paar<br />
Jahren war das insofern nicht so<br />
tragisch, weil der demografische<br />
Faktor <strong>die</strong> »Abbrecher« kompensiert<br />
hat – es gab einfach genug<br />
Bewerber für einen Ausbildungsplatz.<br />
Ärgerlich und teuer war so<br />
ein Abbruch aber schon immer.<br />
Welche Gründe führen <strong>die</strong> Auszubildenden<br />
für <strong>die</strong> Auflösung des<br />
Lehrvertrags an?<br />
Vor allem <strong>die</strong> Schulbildung und<br />
<strong>die</strong> Disziplin lassen oft zu wünschen<br />
übrig. Einige sind dann<br />
schnell überfordert, andere haben<br />
Probleme im Elternhaus<br />
oder befinden sich schlicht noch<br />
in der Pubertät. Die lassen dann<br />
<strong>die</strong> Berufsschule schleifen und<br />
geben meist noch vor der Zwischenprüfung<br />
<strong>auf</strong>. Mein letzter<br />
Auszubildender hat beispielsweise<br />
mit einer riesigen Euphorie<br />
begonnen, wollte sogar <strong>die</strong> Lehrzeit<br />
verkürzen. Aber dann gab es<br />
private Probleme, und da hat er<br />
hingeschmissen.<br />
Was erwarten Sie als Betriebsinhaber<br />
von einem Auszubildenden<br />
und nach welchen Kriterien wählen<br />
Sie aus?<br />
Handwerkliches Geschick, Kreativität,<br />
Teamfähigkeit und Lernwilligkeit<br />
sind mir wichtig, vor allem<br />
Letzteres. Wenn jemand den<br />
Beruf nur halbherzig erlernen<br />
möchte, dann wird das nichts.<br />
Im Bewerbungsgespräch schaue<br />
ich vor allem <strong>auf</strong> <strong>die</strong> elementaren<br />
Kenntnisse: Lesen, Schreiben<br />
und Rechnen – ein <strong>Dachdecker</strong>-<br />
Azubi sollte wissen, wie man zum<br />
Beispiel ein Trapez berechnet.<br />
Wo sehen Sie den Unterschied<br />
zwischen den heutigen Bewerbern<br />
und Ihren ersten Auszubildenden<br />
vor 20 Jahren?<br />
Die Jungs sind meiner Meinung<br />
nach nicht mehr so belastbar wie<br />
früher. Außerdem hat das handwerkliche<br />
Geschick stark nachgelassen<br />
– da merkt man, dass<br />
es in der Schule keinen Werkunterricht<br />
mehr gibt. Weiterhin<br />
wird <strong>die</strong> Klientel, <strong>die</strong> sich heute<br />
als <strong>Dachdecker</strong>lehrling bewirbt,<br />
nicht leichter: Ein Realschulabschluss<br />
ist eher <strong>die</strong> Ausnahme,<br />
manche haben nicht einmal<br />
<strong>die</strong> Hauptschule abgeschlossen.<br />
Deswegen ist es in den letzten<br />
Jahren für <strong>die</strong> Betriebe immer<br />
schwieriger geworden.<br />
Wie wollen Sie und Ihre <strong>Dachdecker</strong>kollegen<br />
<strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Entwicklung<br />
reagieren?<br />
Als Landesreferent für Berufsbildung<br />
habe ich vor einiger Zeit<br />
den Kontakt mit Rolf Richard<br />
Rehbold vom Forschungsinstitut<br />
für Berufsbildung an der Universität<br />
Köln <strong>auf</strong>genommen und<br />
eine Tagung zu <strong>die</strong>sem »heißen«<br />
Thema anberaumt, bei der rund<br />
30 <strong>Dachdecker</strong> unter Anleitung<br />
von Herrn Rehbold nach Lösungen<br />
gesucht haben (siehe Meldung<br />
<strong>auf</strong> Seite 10, Anm. d. Red.).<br />
Welche Lösungsansätze haben<br />
Sie gefunden?<br />
▴▴Raban Meurer ist<br />
<strong>Dachdecker</strong>meister und engagiert<br />
sich beim Landesverband<br />
Nordrhein als Referent Berufsbildung<br />
für den Nachwuchs<br />
Zunächst mal hat Herr Rehbold<br />
empfohlen, sich im Konfliktfall<br />
in <strong>die</strong> Rolle des Auszubildenden<br />
hineinzuversetzen. Ein weiterer,<br />
meiner Meinung nach sehr guter<br />
Ansatz ist <strong>die</strong> Installation von Mediatoren,<br />
<strong>die</strong> sich <strong>auf</strong> Abruf zügig<br />
einschalten, zwischen den Konfliktparteien<br />
vermitteln und auch<br />
mal alleine mit den Azubis über<br />
persönliche Probleme sprechen.<br />
Eine solche Beratungsstelle<br />
könnte bei den Handwerkskammern<br />
angesiedelt werden.<br />
Kann das <strong>Dachdecker</strong>handwerk<br />
in Zukunft seine Probleme in der<br />
Ausbildung in den Griff kriegen?<br />
Ja, wir sind <strong>auf</strong> dem richtigen<br />
Weg. Und auch für meinen Betrieb<br />
sieht es gut aus: Bei mir<br />
fängt demnächst der Sohn meines<br />
ersten Lehrlings an. Der will<br />
auch <strong>Dachdecker</strong> werden.<br />
Herr Meurer, vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
Ausbildung<br />
Lernen und bleiben<br />
Immer mehr Lehrlinge können nach der Ausbildung im Betrieb<br />
bleiben und erhalten dort eine feste Anstellung. Ob das am zunehmenden<br />
Bewerbermangel liegt, sagt <strong>die</strong> Statistik des IMU-<br />
Instituts allerdings nicht aus. Sie zeigt aber, dass <strong>die</strong> Betriebe<br />
in Deutschland deutlich mehr Auszubildende in ein Beschäftigungsverhältnis<br />
übernehmen. Im aktuell verfügbaren Berichtsjahr<br />
2011 betrug <strong>die</strong> Übernahmequote in Deutschland insgesamt<br />
66 Prozent. Im Jahr zuvor wurden lediglich 61 Prozent der<br />
fertigen Azubis weiterbeschäftigt.<br />
www.imu-institut.de<br />
6 dachbau magazin 9 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Meisterprüfung<br />
Bald wird gefeiert<br />
Seit 13 Jahren bietet das Bildungszentrum des Berliner <strong>Dachdecker</strong>handwerks<br />
einen Meistervorbereitungskurs in Vollzeit für <strong>die</strong><br />
Teile I–IV der Meisterprüfung an. In den vergangenen Wochen hatten<br />
<strong>die</strong> 21 Meisterschüler des seit September 2012 l<strong>auf</strong>enden Kurses<br />
ihre letzten Prüfungsteile absolviert. Die feierliche Übergabe der<br />
Meisterbriefe wird beim Landesverbandstag am 11. September 2013<br />
erfolgen. Der nächste Meisterkurs ist seit Langem ausgebucht, und<br />
auch für den folgenden Kurs ab September 2014 besteht bereits eine<br />
Warteliste. Innungsgeschäftsführer Ruediger Thaler führt <strong>die</strong> Beliebtheit<br />
der Kurse nicht nur <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Qualität der Ausbildung zurück<br />
– viele <strong>Dachdecker</strong> wollen einfach zur Meisterausbildung in<br />
<strong>die</strong> attraktive Hauptstadt.<br />
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▴▴In der Warteschleife: Die 21 Meisterschüler des aktuellen Vorbereitungskurses<br />
hoffen derzeit in Berlin <strong>auf</strong> gute Prüfungsergebnisse<br />
Frage des Monats<br />
Viele Lehrlinge im <strong>Dachdecker</strong>handwerk brechen ihre<br />
Ausbildung vorzeitig ab und sorgen damit in Zeiten<br />
der Personalknappheit für weitere Engpässe. Welche<br />
Erfahrungen hat Ihr Betrieb in den letzten Jahren mit<br />
seinen Azubis gemacht?<br />
A) Ich bin zufrieden: Ich hatte meist gute Lehrlinge und<br />
deshalb auch eine geringe Abbruchquote von nur rund<br />
10 Prozent.<br />
B) Gemischte Gefühle: Meine Abbruchquote von rund<br />
30 Prozent ist mir zwar zu hoch, aber damit liege ich<br />
wohl ungefähr im Durchschnitt.<br />
C) Es ist eine Katastrophe: Die Abbruchquote liegt in<br />
meinem Betrieb bei fast 50 Prozent.<br />
Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de<br />
Dort finden Sie auch alle Ergebnisse der vorherigen<br />
Umfragen.<br />
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dachbau magazin 9 | 2013<br />
7
Dach aktuell<br />
Klimaschutz<br />
Ohne Handwerker geht es nicht<br />
Um in Zukunft eine umweltschonende und bezahlbare<br />
Energieversorgung gewährleisten zu können, formuliert <strong>die</strong><br />
Bundesregierung in ihrem Energiekonzept 2010 ein ambitioniertes<br />
Ziel: Bis 2050 soll nahezu der gesamte Gebäudebestand<br />
in Deutschland klimaneutral modernisiert werden.<br />
Energetische Sanierungen können den Energieverbrauch<br />
von Gebäuden deutlich reduzieren und verringern so den<br />
Ausstoß von CO 2<br />
-Emissionen. Um das Regierungsvorhaben<br />
realisieren zu können, sind höhere staatliche Investitionen<br />
und das Know-how verschiedener Branchen gefragt – nicht<br />
zuletzt <strong>die</strong> Innovationsfähigkeit des Handwerks.<br />
www.handwerk.de<br />
Jugendmesse<br />
Magnet für den Nachwuchs<br />
Die Jugendmesse YOU, <strong>die</strong> vom 31. Mai bis 2. Juni 2013 <strong>auf</strong><br />
dem Berliner Messegelände stattfand, konnte mit 135 000 Besuchern<br />
einen neuen Rekord verbuchen. 240 Aussteller zeigten<br />
in neun Hallen aktuelle Trends. Im Bereich Bildung und<br />
Ausbildung war erstmals auch das <strong>Dachdecker</strong>handwerk mit<br />
der Landesinnung Berlin vertreten, <strong>die</strong> den „Dach-Truck“ des<br />
Landesverbands Baden-Württemberg vorstellten: Der über<br />
20 m lange Truck wird von den süddeutschen Kollegen vermietet<br />
und kommt bundesweit bei Ausbildungsmessen zum<br />
Einsatz. Hier haben <strong>die</strong> Jugendlichen <strong>die</strong> Möglichkeit, sich<br />
multimedial mit dem <strong>Dachdecker</strong>beruf vertraut zu machen.<br />
Zusätzlich hatten <strong>die</strong> Berliner <strong>Dachdecker</strong> zwei Auszubildende<br />
<strong>auf</strong> dem Messestand, <strong>die</strong> gemeinsam mit Lehrlingswart Andreas<br />
Friedel Schieferherzen klopften – und von interessierten<br />
Jugendlichen klopfen ließen.<br />
www.berliner-dachdecker.de<br />
▴▴So wird’s gemacht: Andreas Friedel, Lehrlingswart der Berliner<br />
<strong>Dachdecker</strong>, klopfte <strong>auf</strong> der Jugendmesse YOU Schieferherzen<br />
Bauprognose<br />
Eigenheime holen <strong>auf</strong><br />
Nach dem Baukonjunkturhoch im Wohnungsbau 2012 wird<br />
es 2013 im Eigenheimsektor zu einem Rückgang im Neubau<br />
kommen. Ab 2014 dürfte es mit dem Sektor jedoch schon<br />
wieder <strong>auf</strong>wärts gehen. Der Neubaumarkt für Mehrfamilienhäuser<br />
wächst 2013 dagegen rasant. Das sind <strong>die</strong> Kernaussagen<br />
der Bauprognose aus der Jahresanalyse von Bau-<br />
InfoConsult. Aufgrund des Genehmigungsrückgangs bei<br />
Einfamilienhäusern im Jahr 2012 und der Verzögerungen<br />
durch <strong>die</strong> witterungsbedingt schwachen B<strong>auf</strong>ortschritte im<br />
ersten Quartal 2013 dürften in <strong>die</strong>sem Jahr rund 4 Prozent<br />
weniger Ein- und Zweifamilienhäuser fertiggestellt werden<br />
als im Vorjahr. Bei Mehrfamilienhäusern sind bis Ende 2013<br />
dagegen rund 12 Prozent mehr neue Gebäude zu erwarten.<br />
Die überdurchschnittlich gute Auftragslage bei Architekten<br />
deutet dar<strong>auf</strong> hin, dass sich viele Projekte im Frühstadium<br />
befinden, <strong>die</strong> 2014 bereits unter Dach sein dürften.<br />
www.bauinfoconsult.de<br />
michellegibson, iStockphoto.com<br />
8 dachbau magazin 9 | 2013
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Ein System funktioniert nur dann,<br />
wenn alle Komponenten optimal<br />
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7 – 8 | 2013<br />
Juli – August<br />
Straße mit Stil<br />
Dach aktuell<br />
▴▴Rolf Richard Rehbold, stv. Direktor des Forschungsinstituts für<br />
Berufsbildung an der Universität Köln (rechts), und Raban Meurer,<br />
Referent für Berufsbildung im <strong>Dachdecker</strong>-Verband Nordrhein<br />
Ausbildung<br />
Neue Denkansätze<br />
Im Wettbewerb um Auszubildende wird es immer wichtiger, <strong>die</strong><br />
Jugendlichen „bei der Stange zu halten“. Derzeit weist das <strong>Dachdecker</strong>handwerk<br />
jedoch überdurchschnittlich viele Auflösungen<br />
von Lehrverträgen <strong>auf</strong>. Dieses Problem bildete den Schwerpunkt<br />
der Berufsbildungstagung des <strong>Dachdecker</strong>-Verbands<br />
Nordrhein. Mit Rolf Richard Rehbold, dem stellvertretenden<br />
Direktor des Forschungsinstituts für Berufsbildung an der Universität<br />
Köln, diskutierten <strong>die</strong> 30 Tagungsteilnehmer über <strong>die</strong><br />
Ursachen und vor allem über Wege, wie abgebrochene Ausbildungen<br />
verhindert werden können. Wegen des Betriebsfriedens<br />
und den Kosten einer Ausbildung lohnen Bemühungen, Lehrabbrüche<br />
zu verhindern – und dafür müssen <strong>die</strong> Betriebe <strong>die</strong><br />
Ursachen für Konflikte kennen. Gerade in <strong>die</strong>sem Punkt sind<br />
<strong>die</strong> Wahrnehmungen aber häufig unterschiedlich: Während <strong>die</strong><br />
Ausbilder primär Fehlzeiten, Unpünktlichkeit, fehlende Teamfähigkeit,<br />
Motivationsmängel und falsche Berufsvorstellungen<br />
monieren, geben <strong>die</strong> Azubis als wichtigste Ärgernisse Konflikte<br />
mit Kollegen, Unzufriedenheit über <strong>die</strong> Arbeit, mangelnde<br />
Kommunikation sowie Zeit- und Leistungsdruck an.<br />
www.dachdecker-verband-nr.de<br />
<strong>Dachdecker</strong>-Verband Nordrhein<br />
Fahrtkosten<br />
Egal wohin, es gibt Geld<br />
Handwerker üben ihre Tätigkeit häufig an verschiedenen<br />
Einsatzorten aus, bei denen es sich nicht um ihre Betriebsstätten<br />
handelt. Die Fahrtkosten zu <strong>die</strong>sen Orten können<br />
Betroffene in voller Höhe als Betriebsausgaben von der<br />
Steuer absetzen: entweder 0,30 Euro pro gefahrenem Kilometer<br />
oder <strong>die</strong> anteilig <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Fahrten entfallenden<br />
und nachgewiesenen Kfz-Kosten. Die Fahrer müssen sich<br />
hier nicht <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Entfernungspauschale beschränken. Das<br />
Finanzgericht Münster hat nämlich klargestellt, dass <strong>die</strong><br />
Abzugsbeschränkung der Entfernungspauschale <strong>auf</strong> maximal<br />
einen Tätigkeitsort (Betriebsstätte) begrenzt ist.<br />
Daher ist keine Kürzung des Betriebsausgabenabzugs gerechtfertigt.<br />
Die Begrenzung des Betriebsausgabenabzugs<br />
<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Entfernungspauschale ist nur dann erlaubt, wenn<br />
<strong>die</strong> Handwerker sich <strong>auf</strong> immer gleiche Wege einstellen<br />
können: etwa durch Bildung einer Fahrgemeinschaft, Nutzung<br />
öffentlicher Verkehrsmittel oder <strong>die</strong> gezielte Wahl des<br />
Wohnsitzes.<br />
www.deubner-verlag.de<br />
Gründächer<br />
Großstädte atmen <strong>auf</strong><br />
Die moderne Stadt blüht <strong>auf</strong>, und zwar vor allem durch<br />
umweltfreundliche Technologien und ökologische Projekte<br />
wie Nachbarschaftsgärten oder begrünte Hausfassaden.<br />
Mehr als 100 Millionen m² begrünte Dächer lassen deutsche<br />
Städte „<strong>auf</strong>atmen“. Das Handwerk macht den blühenden<br />
Dachgarten möglich: 15 930 <strong>Dachdecker</strong>betriebe sorgten<br />
2012 gemeinsam mit Metallbauern, Klempnern und<br />
den Kollegen aus dem Garten- und Landschaftsbau für <strong>die</strong><br />
natürlichen Klimaanlagen der Metropolen.<br />
www.handwerk.de<br />
So ist’s richtig<br />
In dachbaumagazin 7-8/2013 war <strong>auf</strong><br />
Hier steigen <strong>Dachdecker</strong> <strong>auf</strong><br />
Seite 27 im Steckbrief zur Reportage<br />
über das Bürogebäude »il tronco« in<br />
Pforzheim <strong>die</strong> Adresse des Architekturbüros<br />
falsch angegeben. Die korrekte Adresse lautet:<br />
architektur + stadtplanungsgesellschaft mbH<br />
D-75175 Pforzheim<br />
www.as-planer.de<br />
Die Redaktion bittet den Fehler zu entschuldigen.<br />
10 dachbau magazin 9 | 2013
Dachterrasse<br />
Edle Uhren, grünes Dach<br />
Für den Uhrenhersteller<br />
Rolex sind Qualität und<br />
Präzision <strong>die</strong> obersten<br />
Maximen. Das gilt für <strong>die</strong><br />
Herstellung der Uhren genauso<br />
wie beim Neubau<br />
am Standort Biel / Schweiz.<br />
Während im Inneren <strong>die</strong> filigranen<br />
Uhrenteile gelagert<br />
und verteilt werden, <strong>die</strong>nt<br />
das parkähnlich gestaltete Dach als Terrasse des Restaurants.<br />
Granitwege führen <strong>die</strong> Besucher hier an Pflanzfeldern entlang<br />
über <strong>die</strong> Terrasse. Was leicht und elegant wirkt, stellt<br />
hohe Anforderungen an <strong>die</strong> Belastbarkeit des 0-Grad-Flachdachs,<br />
da <strong>auf</strong> einer Fläche von 3000 m² Natursteine verlegt<br />
sind. Die erforderliche Dicke der Drainschicht hätte zu einer<br />
weiteren Belastung und damit zu Problemen mit der Statik<br />
geführt. Es galt also eine Lösung zu finden, <strong>die</strong> das Sickerwasser<br />
zuverlässig abführt und zudem das Dach nicht zusätzlich<br />
beschwert. Deshalb schlug der Garten- und Landschaftsbauer<br />
den Einsatz der Flächendrainage AquaDrain HU von Gutjahr<br />
vor. Diese Flächendrainage ist hoch belastbar und gleichzeitig<br />
kapillarpassiv und leicht – pro Quadratmeter fällt <strong>die</strong> Matte<br />
mit nur 1 kg ins Gewicht.<br />
Auf dem größten<br />
Teil des Daches verlegten<br />
<strong>die</strong> Handwerker <strong>die</strong><br />
Flächendrainage deshalb<br />
sogar doppelt und<br />
schafften so einen kapillarbrechenden<br />
Hohlraum<br />
von rund 32 mm.<br />
Dämmstoffkompetenz<br />
Ganzheitliche Lösungen:<br />
vom Keller bis zum Dach!<br />
Ob Steildach, Flachdach, Fassade oder<br />
Geschossdecke: puren überzeugt seit Jahrzehn<br />
ten mit wegweisenden Sys tem lösungen<br />
zur effi zienten Gebäudedämmung. Dämmstoffe,<br />
<strong>die</strong> das Markenzeichen von puren<br />
tragen, stehen ver lässlich für hohe Dämmleistung<br />
und maxi male Energieeffi zienz.<br />
Nachhaltig, wirtschaftlich und<br />
langlebig: puren setzt Zeichen!<br />
www.gutjahr.de<br />
Leitfaden<br />
Nachhaltiges aktuell<br />
Das Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung hat<br />
den Leitfaden für nachhaltiges Bauen<br />
überarbeitet. Mit dem „Leitfaden<br />
Nachhaltiges Bauen“ wurden <strong>die</strong><br />
Qualitätsanforderungen für Neubauten<br />
und Maßnahmen im Gebäudebestand<br />
den aktuellen baupolitischen<br />
Anforderungen angepasst. Dieses<br />
Merkblatt steht <strong>auf</strong> der Webseite des<br />
Bundesbauministeriums gratis zum<br />
Download bereit.<br />
www.nachhaltigesbauen.de → Leitfäden<br />
und Arbeitshilfen/Veröffentlichungen<br />
Rengoldshauser Str. 4<br />
88662 Überlingen<br />
Tel. +49 (0) 7551 80 99–0<br />
Fax +49 (0) 7551 80 99–20<br />
info@puren.com<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
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Dach aktuell<br />
EHF Marketing GmbH<br />
▴▴Mitmachen und gewinnen: Die drei Sieger dürfen mit je vier Freunden zum Finalturnier der<br />
Handball-Champions-League nach Köln fahren<br />
▴▴So einfach geht’s: Foto machen, an Velux<br />
schicken und mit etwas Glück gewinnen<br />
Wir machen Deutschland heller<br />
Neue Dachfenster einbauen und gewinnen<br />
Seit Juli gilt für alle Dachhandwerker: neue<br />
Velux-Dachfenster mit der größeren Scheibenfläche<br />
für mehr Tageslicht einbauen<br />
und so Deutschland heller machen. Jedes<br />
eingebaute Dachfenster bietet eine sportliche<br />
Gewinnchance. Denn Velux und dachbaumagazin<br />
verlosen drei Wochenenden<br />
vom 31. Mai bis zum 2. Juni 2014 in Köln.<br />
Der Gewinn beinhaltet jeweils:<br />
■■ eine Reise mit vier Freunden zum<br />
„Velux EHF Final4 2014“, dem Finalturnier<br />
der Handball-Champions-League,<br />
nach Köln<br />
■■ 2 Übernachtungen für 5 Personen in<br />
einem Kölner 4-Sterne-Hotel<br />
■■ 5 Eintrittskarten zum „Velux EHF<br />
Final4 2014“ inklusive Zugang zur<br />
Velux Lounge und zur VIP-Party<br />
Wie können Handwerker gewinnen? Einfach<br />
ein Foto von sich und einem neu eingebauten<br />
Velux-Dachfenster im Internet<br />
<strong>auf</strong> www.velux.de/heller hochladen (nicht<br />
vergessen: Name und Adresse für <strong>die</strong> Gewinnbenachrichtigung<br />
angeben). Dort stehen<br />
auch weitere Informationen und <strong>die</strong><br />
detaillierten Teilnahmebedingungen. Einsendeschluss<br />
ist der 30. November 2013.<br />
Mindestlohn<br />
Gute Arbeit – guter Lohn<br />
Der Mindestlohn im <strong>Dachdecker</strong>handwerk wird bis Anfang<br />
2015 in zwei Stufen <strong>auf</strong> 11,85 Euro pro Stunde angehoben.<br />
Dar<strong>auf</strong> haben sich <strong>die</strong> Arbeitgeber und <strong>die</strong> Gewerkschaft<br />
IG Bau geeinigt. Derzeit erhalten <strong>Dachdecker</strong><br />
mindestens 11,20 Euro pro Stunde. Auch von Seiten der<br />
Arbeitgeber wird <strong>die</strong> Erhöhung des Mindestlohns gelobt:<br />
Nicht zuletzt werde dadurch der Beruf des <strong>Dachdecker</strong>s<br />
noch attraktiver und es würden Wettbewerbsverzerrungen<br />
<strong>auf</strong>grund von Lohndumping verhindert. Dirk Bollwerk,<br />
der Vorsitzende des <strong>Dachdecker</strong>-Verbands Nordrhein, ist<br />
Mitglied der Tarifkommission und hat daher an den drei<br />
Verhandlungsrunden teilgenommen, <strong>die</strong> zum Abschluss<br />
des neuen Mindestlohn-Tarifvertrags nötig waren. Die<br />
Anhebung um knapp sechs Prozent sei „aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht vertretbar“, sagt Bollwerk und ergänzt:<br />
„Gute Arbeit muss auch ausreichend bezahlt werden.“<br />
www.dachdecker-verband-nr.de<br />
Empfehlungen<br />
Freunde stehen hoch im Kurs<br />
Eigenheimbesitzer in Deutschland vertrauen ihrem Bekanntenkreis:<br />
66 Prozent der Handwerker, <strong>die</strong> in den letzten<br />
zwei Jahren be<strong>auf</strong>tragt wurden,<br />
kamen durch Empfehlungen<br />
von Freunden oder<br />
Bekannten an den Auftrag.<br />
Handwerkerempfehlungen<br />
werden also am liebsten<br />
innerhalb des Bekanntenkreises<br />
weitergereicht. Nur<br />
bei einem Schadensfall wird<br />
auch <strong>die</strong> Versicherung zu<br />
Rate gezogen. Das zeigt <strong>die</strong><br />
Stu<strong>die</strong> „Handwerkerservices in der Sachversicherung“, <strong>die</strong><br />
im Auftrag der Unternehmensberatung hnw consulting<br />
durchgeführt wurde. Demnach ist das Empfehlungsverhalten<br />
aber auch eine Frage des Alters und der Herkunft.<br />
www.hnw-consulting.de<br />
rtiom, iStockphoto.com<br />
12 dachbau magazin 9 | 2013
Die Jagdsaison ist eröffnet!<br />
Vom 01.08. bis 31.10.2013<br />
Mehr Infos unter:<br />
Dächer sanieren und Prämien kassieren: Mit ausgewählten<br />
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wertvollen Prämien sichern!<br />
* Solange der Vorrat reicht.<br />
Die Abbildungen der Prämien können<br />
vom Originalprodukt abweichen.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei allen teilnehmenden<br />
Fachhändlern oder im Internet: www.praemienjagd.de
Thema des Monats<br />
Fassade<br />
Schwarzes Puzzle<br />
Das neue Haus der Tiroler Festspiele in Erl / Österreich<br />
sticht durch seine schwarze Fassade ins Auge.<br />
Diese besteht aus Faserzementtafeln und wurde mit<br />
zwei verschiedenen Drachenvierecken bekleidet.<br />
Text: Jan R. Krause | Fotos: Etex Group, Brigida González und Delugan Meissl<br />
Die eckige<br />
Geometrie des<br />
Baukörpers<br />
ist an allen Seiten<br />
mit schwarzen<br />
Faserzementtafeln<br />
überzogen
www.dachbaumagazin.de<br />
Einer Herausforderung der<br />
besonderen Art stellten sich <strong>die</strong> Monteure<br />
des Fassadenfachbetriebs von Baumeister<br />
Sascha Delic: Sie bekleideten <strong>die</strong> 7000 m²<br />
große Gebäudehülle des neuen Hauses der<br />
Tiroler Festspiele in Erl / Österreich. Aus<br />
nur zwei verschiedenen Formen fügten sie<br />
das Puzzle aus Faserzementtafeln zu einer<br />
komplexen Geometrie, <strong>die</strong> über Dach und<br />
Fassade eine homogene Hülle formt.<br />
Schwarz und Weiß<br />
Die Festspielkultur ist in dem kleinen Dorf<br />
Erl schon seit Jahrhunderten beheimatet:<br />
Neben den Passionsspielen, <strong>die</strong> bereits seit<br />
vier Jahrhunderten in der idyllischen Berglandschaft<br />
im Norden Tirols stattfinden,<br />
ziehen seit 1998 auch <strong>die</strong> Tiroler Festspiele<br />
Erl mit hochkarätigen musikalischen Aufführungen<br />
ein großes Publikum an. Um<br />
auch in der kalten Jahreszeit Konzerte „über<br />
<strong>die</strong> Bühne“ zu bringen, konzipierten <strong>die</strong> Architekten<br />
des Wiener Büros Delugan Meissl<br />
Associated Architects ein außergewöhnliches<br />
Gebäude, das mit seiner kantigen, dynamischen<br />
Gestalt <strong>die</strong> Formen der umgebenden<br />
Berglandschaft <strong>auf</strong>nimmt und das<br />
benachbarte Passionsspielhaus auch optisch<br />
schlüssig ergänzt.<br />
An der Fassadengestaltung der beiden<br />
Häuser kann man ihre unterschiedlichen<br />
Funktionen im L<strong>auf</strong> der Jahreszeiten erken-<br />
▴▴Nur zwei verschiedene Formen bilden <strong>die</strong><br />
lebendige Fassade des Gebäudes<br />
15
Thema des Monats<br />
▴▴Schwarzer Monolith: Das neue Festspielhaus in Erl scheint wie ein Fels aus dem dahinter liegenden Hügel zu wachsen<br />
nen: Zur Passionsspielzeit im Sommer ist<br />
das bestehende weiße Haus aus den 1950er-<br />
Jahren <strong>auf</strong>fälliger, zur Zeit der Winterfestspiele<br />
tritt im Schnee der schwarz umhüllte<br />
Neubau in den Vordergrund. Dach, Fassade<br />
und Untersichten haben <strong>die</strong> Handwerker<br />
»Vor Beginn der Bauarbeiten mussten<br />
40 000 m³ Fels gesprengt werden.«<br />
mit den nichtbrennbaren Faserzementtafeln<br />
„Equitone Natura Pro“ von Eternit bekleidet.<br />
Das außergewöhnliche Verlegemuster<br />
der großformatigen Tafeln besteht aus nur<br />
zwei unterschiedlichen Formen, <strong>die</strong> – jeweils<br />
gespiegelt aneinandergefügt – <strong>die</strong><br />
komplexe Geometrie der Festspielhausfassade<br />
bilden.<br />
Gefaltet und geschichtet<br />
Während sich bei klassischen Opern- oder<br />
Festspielhäusern <strong>die</strong> Raumfolge meist an<br />
der Gestalt ablesen lässt – ein von Weitem<br />
sichtbares Foyer und ein großes geschlossenes<br />
Volumen für den Saal –, verändert<br />
sich der neue Baukörper<br />
des Festspielhauses<br />
Erl durch eine Vielzahl<br />
an Faltungen und<br />
Schichtungen und verbirgt<br />
so geschickt das<br />
umfangreiche Raumprogramm. Die bis<br />
zum Boden reichende Dachlandschaft aus<br />
Faserzement öffnet sich mit asymmetrisch<br />
eingeschnittenen Treppen und weist den<br />
Gästen so den Weg ins helle Foyer. Im Innenraum<br />
leiten leicht geneigte Böden und<br />
steile Treppen, Flure und Plätze <strong>die</strong> Besucher<br />
in den atmosphärischen Saal, der mit<br />
Holzoberflächen und gedämpften Farben<br />
<strong>auf</strong> 862 Plätzen optischen und akustischen<br />
Hochgenuss bietet.<br />
Vorsicht: Sprengung!<br />
Um den benötigten Bauplatz vorzubereiten,<br />
mussten zunächst 40 000 m³ Fels gesprengt<br />
und abtransportiert werden. Anschließend<br />
konnte der 90 m lange, 71 m breite und bis<br />
zu 22 m hohe Neubau in Angriff genommen<br />
werden. Während <strong>die</strong> Primärkonstruktion<br />
aus Stahlbeton besteht, ist <strong>die</strong> weit auskragende<br />
Spitze komplett aus Stahl gefertigt.<br />
Insgesamt wurden in 18 Monaten Bauzeit<br />
9500 m³ Beton und 900 t Stahl verbaut.<br />
Zwei Unterkonstruktionen<br />
Trotz der extravaganten Gebäudeform entspricht<br />
<strong>die</strong> Konstruktion im Prinzip dem<br />
üblichen Aufbau einer vorgehängten hin-<br />
16 dachbau magazin 9 | 2013
▴▴Kontraste: In der verschneiten Winterlandschaft Tirols tritt <strong>die</strong> dunkle Fassade des Neubaus in den Vordergrund<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
17
Thema des Monats<br />
▴▴Perfekter Klang: Im Innenraum des Neubaus ermöglicht der akustisch exzellente Saal <strong>die</strong> volle Konzentration <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Musik<br />
terlüfteten Fassade: Auf bis zu 35 cm Stahlbeton<br />
und 10 cm Dämmung folgt zunächst<br />
<strong>die</strong> Unterkonstruktion und schließlich <strong>die</strong><br />
Gebäudehülle aus Faserzement. Im Detail<br />
wurde allerdings zwischen den steileren<br />
Dachflächen und den weniger geneigten<br />
Fassadenflächen unterschieden: So besteht<br />
das Dach aus 12 × 20 cm dicken Holzsparren<br />
mit einer 5 cm dicken Holzschalung.<br />
Dar<strong>auf</strong> liegt, zwischen zwei Holzwerkstoffplatten,<br />
<strong>die</strong> Wärmedämmung und eine diffusionsoffene<br />
Abdichtungsfolie.<br />
Vertikale Aluminium-Omega-Profile<br />
und horizontale Rahmen bilden das Unterkonstruktionssystem<br />
für <strong>die</strong> Faserzementtafeln.<br />
Um Ungenauigkeiten im Rohbau kaschieren<br />
zu können, gibt es zudem zwischen<br />
der Dämmebene und der Unterkonstruktion<br />
einen zusätzlichen Justierspielraum von<br />
bis zu 7 cm. Der so entstehende Hinterlüftungsabstand<br />
nimmt auch <strong>die</strong> verdeckten<br />
Regenrinnen <strong>auf</strong>. Rund um <strong>die</strong>se Rinnenabläufe<br />
haben <strong>die</strong> Handwerker <strong>die</strong> Fassadentafeln<br />
als demontierbare Revisionsele-<br />
▴▴Der extravagante Neubau ist 90 m lang und 22 m hoch. Das Projekt wurde<br />
pünktlich zum Jahreswechsel 2012/13 fertiggestellt<br />
▴▴Die Montage der 7000 m² großen Außenhaut verlangte vor allem an den<br />
Rändern höchste handwerkliche Präzision<br />
18 dachbau magazin 9 | 2013
mente ausgebildet, sodass sie bei Bedarf aus<br />
dem Fassadenverbund gelöst und heruntergenommen<br />
werden können.<br />
Um <strong>auf</strong> den schrägen und frei auskragenden<br />
Fassaden und Dachuntersichten<br />
<strong>die</strong> Faserzementtafeln montieren zu können,<br />
haben <strong>die</strong> Handwerker <strong>die</strong> Unterkonstruktion<br />
vor Ort angepasst. Auf der Dämmebene<br />
folgt hier im Abstand von 90 cm eine<br />
Lage abgedichteter Trapezleisten aus Holz.<br />
»Die Gebäudehülle gleicht einem Puzzle,<br />
das keinem Raster zu folgen scheint.«<br />
In <strong>die</strong>ser Ebene befinden sich auch <strong>die</strong> wenigen<br />
Fenster, <strong>die</strong> vom Fassadenmuster<br />
eingefasst werden. Es folgt auch hier ein<br />
Justierabstand zu den 6 cm dicken Aluminium-Unterkonstruktionsprofilen.<br />
Der<br />
Abstand der Profile variiert nach dem Verlegemuster<br />
der verschiedenen Tafelformate<br />
zwischen 33 und 45 cm. Mit einer Abdeckbreite<br />
von jeweils 3 cm bieten <strong>die</strong> Omega-<br />
Profile einen ausreichenden Spielraum,<br />
um <strong>die</strong> schwarzen Fassadentafeln durch<br />
<strong>die</strong> vorgestanzten Langlöcher mit farblich<br />
passenden Schrauben zu befestigen. Durch<br />
<strong>die</strong> konsequente Trennung der Wetterschale<br />
von der Wärmedämmung und dem<br />
Tragwerk wird das Gebäude nachhaltig vor<br />
Feuchteschäden geschützt.<br />
Handarbeit am Rand<br />
Von Weitem gleicht <strong>die</strong> schwarze Gebäudehülle<br />
des neuen Festspielhauses einem<br />
Puzzle, das keinem festgelegten Raster zu<br />
folgen scheint. Dabei bildet sich <strong>die</strong> komplexe<br />
Geometrie der Fassadenbekleidung<br />
aus nur zwei verschiedenen Drachenvierecken<br />
mit einer Kantenlänge von maximal<br />
140 cm. Ein Drachenviereck besitzt eine<br />
diagonale Symmetrieachse und zwei benachbarte<br />
Seiten gleicher Länge – der Begriff<br />
weist <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Form vieler Flugdrachen<br />
hin. Jeweils gespiegelt aneinandergefügt,<br />
bilden <strong>die</strong> „Faserzementdrachen“ eine geschlossene<br />
Struktur, <strong>die</strong> sich makellos auch<br />
über <strong>die</strong> Ecken und Kanten der geneigten<br />
Flächen zieht. Vor allem im Detail war <strong>die</strong>s<br />
eine große Herausforderung für <strong>die</strong> Handwerker,<br />
denn gerade an den Rändern mussten<br />
<strong>die</strong> Platten von Hand angepasst werden.<br />
Insgesamt acht Monate waren <strong>die</strong> Fassadenbauer<br />
mit bis zu 25 Mitarbeitern <strong>auf</strong> der<br />
Baustelle in Erl mit den umfangreichen Bekleidungsarbeiten<br />
beschäftigt.<br />
Kunst zum Anfassen<br />
Die beiden Standardformate der Fassadentafeln<br />
waren von den Architekten so<br />
gewählt worden, dass <strong>auf</strong> der Baustelle<br />
möglichst wenig Verschnitt anfiel: Aus der<br />
3100 × 1250 mm großen Tafel konnten <strong>die</strong><br />
Handwerker jeweils zwei kleine und zwei<br />
große „Faserzementdrachen“ fräsen. Diese<br />
bei 7000 m² Plattenmaterial große Vorarbeit<br />
übernahm ein qualifizierter Schneidhändler.<br />
Mit ihrer besonders<br />
widerstandsfähigen<br />
und kratzfesten<br />
Oberfläche erfüllt <strong>die</strong><br />
Faserzementtafel <strong>die</strong><br />
hohen Ansprüche an<br />
eine strapazierfähige Fassadengestaltung,<br />
<strong>die</strong> auch dauerhaft vor Graffiti schützt.<br />
Dank der Werkstoffzusammensetzung aus<br />
Zement, Wasser und Fasern sind <strong>die</strong> Fassadentafeln<br />
nichtbrennbar sowie absolut<br />
form- und witterungsbeständig. Die natürliche,<br />
lasierte Fassadentafel lässt <strong>die</strong> charakteristische<br />
Struktur des Faserzements<br />
durchscheinen und lädt mit ihrer steinernsamtigen<br />
Oberfläche zur Berührung ein –<br />
das ist Kunst zum Anfassen. ■<br />
Steckbrief<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
Objekt/Standort:<br />
Festspielhaus der<br />
Tiroler Festspiele Erl<br />
A-6343 Erl<br />
www.tiroler-festspiele.at<br />
Bauherr:<br />
Haselsteiner Familien-Privatstiftung<br />
A-9800 Spittal an der Drau<br />
Architekten:<br />
Delugan Meissl Associated Architects<br />
A-1040 Wien und<br />
MHM Architekten<br />
A-1080 Wien<br />
Fassadenarbeiten:<br />
Fassadentechnik Sascha Delic<br />
A-6130 Schwaz<br />
Produkt:<br />
Fassadentafel Equitone Natura Pro,<br />
Schwarz NU 073<br />
Hersteller:<br />
Eternit AG<br />
D-69126 Heidelberg<br />
www.eternit.de<br />
Gebäude schützen uns.<br />
Wir schützen Gebäude!<br />
Individuell nach Ihren Wünschen<br />
angefertigte Kantprofile.<br />
Maßgeschneiderte Kantprofile und Mauerabdeckungen<br />
sind unsere Stärke.<br />
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•ästhetisch<br />
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Weitere Produkte und Infos<br />
unter: www.richard-brink.de<br />
Richard Brink GmbH & Co. KG<br />
Görlitzer Straße 1<br />
33758 Schloß Holte-Stukenbrock<br />
Tel: 0049 (0)52 07 95 04-0<br />
Fax: 0049 (0)52 07 95 04-20
Thema des Monats<br />
Flachdach<br />
Ich glaub, ich steh im Wald!<br />
Das Wälderhaus in Hamburg gibt den Stadtmenschen<br />
der Hansemetropole einen Einblick in den Wald.<br />
Das Flachdach des Holzhauses wurde konsequenterweise<br />
als intensives Gründach ausgeführt.<br />
Text: Nathalie Knipp | Fotos: Vedag<br />
20 dachbau magazin 9 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Das Wälderhaus in<br />
Hamburg zeigt<br />
<strong>die</strong> Zusammenhänge<br />
von Wald und<br />
Nachhaltigkeit <strong>auf</strong><br />
Ich glaub, ich steh im Wald“ – das wird<br />
sich wohl so mancher Besucher im Hamburger<br />
Wälderhaus denken. Die Schutzgemeinschaft<br />
Deutscher Wald (SDW) als<br />
Bauherr holt mit <strong>die</strong>sem Projekt nämlich<br />
den Wald in <strong>die</strong> Stadt. Das Wälderhaus ist<br />
ein Exzellenzprojekt der Internationalen<br />
Bauausstellung IBA und soll <strong>die</strong> Zusammenhänge<br />
von Wald, Umwelt und Nachhaltigkeit<br />
<strong>auf</strong>zeigen. Dabei erfüllt es selbst<br />
höchste Anforderungen in puncto Nachhaltigkeit.<br />
Eine dicke Wärmedämmung sowie<br />
ein kleiner Wald <strong>auf</strong> dem Dach waren Herausforderungen,<br />
<strong>die</strong> es <strong>auf</strong> dem Flachdach<br />
des Gebäudes zu lösen galt.<br />
Ein Wald <strong>auf</strong> dem Dach<br />
Das Thema Wald und Holz wird inner- und<br />
außerhalb des fünfstöckigen Gebäudes <strong>auf</strong><br />
einer Fläche von rund 6000 m² präsentiert.<br />
Ein optisches Highlight ist dabei <strong>die</strong> Holzfassade,<br />
<strong>die</strong> aus einer polygonalen Lärchenholzstülpschalung<br />
besteht. Das zertifizierte<br />
Lärchenholz ist unbehandelt und stammt<br />
aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Fassade<br />
bietet Lebensraum für Pflanzen sowie<br />
Nistplätze für Vögel und Insekten. Diese<br />
Tiere werden sich auch <strong>auf</strong> dem begrünten<br />
Dach wohlfühlen, wo insgesamt 9000 Büsche<br />
und 500 Bäume wachsen. Der Clou<br />
<strong>die</strong>ses Dachs ist <strong>die</strong> Attika, <strong>die</strong> so ausgebildet<br />
wurde, dass <strong>die</strong> Grünpflanzen <strong>die</strong> Fassade<br />
herunterwachsen können.<br />
Das Wälderhaus steht <strong>auf</strong> 128 Bohrpfählen,<br />
von denen 94 aktivierte Energiepfähle<br />
für Geothermie sind. Die ersten beiden<br />
Stockwerke sind aus Brandschutzgründen<br />
eine Stahlbetonkonstruktion, <strong>die</strong> allerdings<br />
komplett mit Holz verkleidet ist. Hier befinden<br />
sich das „Science Center Wald“ und das<br />
„Forum Wald“ mit insgesamt 650 m² Ausstellungsfläche<br />
sowie Veranstaltungs- und<br />
Seminarräume. Ausgestellt sind hier unter<br />
anderem: 2000 „Fundstücke“ aus dem<br />
Wald, 200 Hölzer in der Holzbibliothek,<br />
40 präparierte Waldtiere und 32 Bäume aus<br />
dem Hamburger Forstrevier Hausbruch.<br />
Die oberen drei Stockwerke des Gebäudes<br />
sind in Massivholzbauweise entstanden<br />
und erfüllen den Passivhausstandard. Hier<br />
können Besucher im Restaurant „Wilhelms“<br />
frische regionale Küche genießen und im<br />
Hotel „Raphael“ übernachten.<br />
Dach<strong>auf</strong>bau mit Besonderheiten<br />
Der gesamte Dach<strong>auf</strong>bau liegt <strong>auf</strong> einer<br />
Holzwerkstoffplatte. Dar<strong>auf</strong> verlegten <strong>die</strong><br />
Handwerker zunächst eine Elastomer-Bitumen-Dampfsperre<br />
und anschließend einen<br />
EPS-Hochleistungsdämmstoff. Danach<br />
▸▸Die Ausstellung<br />
zum Thema Wald soll<br />
den Menschen der<br />
Hansestadt <strong>die</strong> Natur<br />
näherbringen<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
21
Thema des Monats<br />
Kulturbauten<br />
▴▴Der EPS-Dämmstoff wurde an <strong>die</strong> Gegebenheiten<br />
<strong>auf</strong> dem Dach angepasst<br />
▴▴Das Flachdach nach Verlegung der Abdichtung,<br />
<strong>die</strong> eine lange Lebensdauer verspricht<br />
▴▴Das Dach des Wälderhauses mit Begrünung,<br />
<strong>die</strong> im Frühjahr 2014 wachsen wird<br />
war <strong>die</strong> zweilagige Abdichtung an der Reihe,<br />
<strong>die</strong> speziell für begrünte Dächer konzipiert<br />
ist: Als Unterlagsbahn kamen eine<br />
kaltselbstklebende Elastomer-Bitumenbahn<br />
in der Fläche sowie eine Flex-Elastomer-<br />
Bitumenschweißbahn an den Anschlüssen<br />
zum Einsatz. Als Oberlage verarbeiteten <strong>die</strong><br />
<strong>Dachdecker</strong> schließlich eine durchwurzelungsfeste<br />
Elastomer-Bitumenschweißbahn<br />
für Gründächer.<br />
Die komplette Gebäudetechnik ist beim<br />
Wälderhaus unter der Wärmedämmung <strong>auf</strong><br />
dem Dach verlegt. „Normalerweise wird<br />
<strong>die</strong> Gebäudetechnik innerhalb des Gebäudes<br />
unter der Decke verlegt. Aufgrund der<br />
Holzverschalung unter den Decken entschieden<br />
sich <strong>die</strong> Architekten hier jedoch<br />
für <strong>die</strong> Außenlösung“, erklärt Marcus Koenig<br />
vom <strong>Dachdecker</strong>betrieb Drefers Dachbau<br />
GmbH. So entstand in der Mitte des<br />
Flachdachs ein 2 m breiter Rohrschacht, in<br />
dem sämtliche Rohrleitungen nach unten<br />
geführt werden.<br />
Sowohl <strong>die</strong> Erstellung des Verlegeplans<br />
als auch des Gefälledämmplans erforderte<br />
einige komplizierte Berechnungen. „Hier<br />
hat der Hersteller hervorragend vorgearbeitet“,<br />
lobt Marcus Koenig. Sein Betrieb verarbeitete<br />
<strong>auf</strong> einer Dachfläche von 904 m² insgesamt<br />
acht Lkw-Ladungen Material. Hinzu<br />
kamen dann noch einmal 320 m² Balkonund<br />
Terrassenflächen in den verschiedenen<br />
Stockwerken.<br />
Hohe Energieeffizienz<br />
Die Nachhaltigkeitsziele der Architekten<br />
waren hoch: Der angestrebte Primärenergiebedarf<br />
liegt 50 Prozent unter der<br />
EnEV 2009, der Transmissionswärmeverlust<br />
30 Prozent darunter.<br />
Ein solcher Transmissionswärmeverlust<br />
ließ sich <strong>auf</strong> dem Flachdach nur durch den<br />
Einsatz eines EPS-Dämmstoffs erreichen.<br />
Zum Einsatz kamen Wärmedämmplatten<br />
der WLG 031, <strong>die</strong> Gefälle- und Wärmedämmung<br />
in einem Produkt bieten. „Das<br />
EPS-Material ist in der Ökoeffizienzanalyse<br />
20 Prozent besser als herkömmliches Styropor.<br />
Darüber hinaus setzen wir dem Rohstoff<br />
kleine Graphitteilchen hinzu, welche<br />
<strong>die</strong> Wärmestrahlung reflektieren“, erklärt<br />
Anwendungsexperte Roland Streng vom<br />
Rohstofflieferanten BASF. Zudem ermöglicht<br />
<strong>die</strong> hohe Druckfestigkeit einen Einsatz<br />
<strong>auf</strong> den genutzten Flachdächern des Wälderhauses.<br />
„Aufgrund der Gefälledämmung ist <strong>die</strong><br />
Dämmschicht an der höchsten Stelle bis zu<br />
520 mm dick“, erklärt Marcus Koenig. Bei<br />
der Nutzung von herkömmlichem Styropor<br />
oder Mineralwolle wäre hier ein Vielfaches<br />
an Material nötig gewesen.<br />
Hochwertiger Untergrund<br />
In puncto Dach<strong>auf</strong>bau stellten <strong>die</strong> Fachleute<br />
von Drefers Dachbau nicht nur <strong>die</strong><br />
komplette Erstbegrünung her, sondern leisteten<br />
zudem auch <strong>die</strong> Vorarbeiten für <strong>die</strong><br />
Photovoltaik-Anlage. Da <strong>die</strong>se in Kombination<br />
mit den 9500 Büschen und Bäumen<br />
der Intensivbegrünung eine hohe Belastung<br />
für den Flachdach<strong>auf</strong>bau darstellt, kam als<br />
Oberlagsbahn eine robuste, langlebige und<br />
durchwurzelungsfeste Bitumenschweißbahn<br />
zum Einsatz.<br />
„Um <strong>die</strong> Langlebigkeit nicht zu gefährden<br />
und keine Schwachstellen zu schaffen,<br />
wurde <strong>die</strong> Unterkonstruktion der Photovoltaik-Anlage<br />
nicht im Flachdach<strong>auf</strong>bau verankert.<br />
Stattdessen kamen Tellerfüße zum<br />
Einsatz, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> hohe Auflast der Bepflanzung<br />
gehalten werden“, erklärt Marcus<br />
Koenig.<br />
Beeindruckende Bilanz<br />
Seit der offiziellen Eröffnung beeindruckt<br />
das Wälderhaus seine Besucher mit einer<br />
außergewöhnlichen Ökobilanz. Durch <strong>die</strong><br />
nachhaltige Nutzung natürlicher Energiequellen<br />
und <strong>die</strong> Optimierung der Energieflüsse<br />
im Gebäude soll der Multifunktionskomplex<br />
in naher Zukunft sogar<br />
klimaneutral sein. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Wälderhaus<br />
D-21109 Hamburg<br />
Architekt:<br />
Studio Andreas Heller<br />
Architects & Designers<br />
D-20457 Hamburg<br />
Flachdacharbeiten:<br />
Drefers Dachbau GmbH<br />
D-23560 Lübeck<br />
www.drefers.com<br />
Produkte:<br />
Dampfsperrbahn Vedagard Multi<br />
SK-Plus, EPS-Dämmstoff Lambda-<br />
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D-96050 Bamberg<br />
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22 dachbau magazin 9 | 2013
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Thema des Monats<br />
Metalldach<br />
Im Tal der grauen Wellen<br />
Das Dach der neuen Ausstellungshalle des Museums<br />
der Yungang-Grotten in Datong / China besteht<br />
aus 40 m langen Zinkbändern und wurde, wie in großen<br />
Teilen Asiens üblich, als Warmdach ausgeführt.<br />
Text: Claudia Frahm | Fotos: VM Zinc<br />
Die neue Ausstellungshalle<br />
wurde in<br />
den Boden<br />
eingelassen, sodass<br />
lediglich das<br />
gewellte Zinkdach<br />
zu sehen ist
www.dachbaumagazin.de<br />
Die neue Ausstellungshalle des<br />
Museums der Yungang-Grotten in Datong /<br />
China wird von 33 gewellten Bändern überdacht,<br />
<strong>die</strong> jeweils 4 m breit und 40 m lang<br />
sind. Die Bänder sind versetzt angeordnet<br />
und mit grauen Titanzinkblechen gedeckt.<br />
Das Museumsgebäude ist Teil eines groß<br />
angelegten Projekts zur Neugestaltung<br />
des Geländes der Yungang-Grotten: Zwölf<br />
massive, im Halbkreis angeordnete Blöcke<br />
bilden einen Platz und markieren den Eingang<br />
des Museums. Die beeindruckende<br />
»Das Museumsdach besteht aus 40 m<br />
langen, gewellten Titanzinkbändern.«<br />
Ausstellungshalle bildet den Kern des rund<br />
10 000 m² großen Areals, <strong>auf</strong> dem eine Ausstellungsgalerie<br />
sowie ein Veranstaltungszentrum<br />
errichtet wurden.<br />
Um <strong>die</strong> bestehende Natur- und Kulturlandschaft<br />
nicht zu zerstören, entschied der<br />
Architekt Dapeng Cheng vom Architekturbüro<br />
Do Union Architecture aus Peking, einen<br />
großen Teil des Gebäudes unterirdisch<br />
anzuordnen, sodass lediglich <strong>die</strong> versetzt<br />
angeordneten, bogenförmigen Dachstreifen<br />
mit der Zinkdeckung aus dem Boden<br />
herausragen.<br />
Aus dem Felsen geschlagen<br />
Über eine Strecke von rund einem Kilometer<br />
wurden im Tal des Shi-Li-Flusses am<br />
Fuß des Berges Wuzhou Shan in der chinesischen<br />
Provinz Shanxi um 460 n. Chr.<br />
252 Gebetsnischen in den Fels geschlagen.<br />
Etwa 51 000 Statuen, <strong>die</strong> von den damaligen<br />
Steinmetzen in einem Zeitraum von 65<br />
Jahren aus dem Sandstein herausgearbeitet<br />
wurden, legen ein außergewöhnliches<br />
Zeugnis chinesischer Handwerkskunst aus<br />
der Frühzeit des Buddhismus ab. Seit 2001<br />
stehen <strong>die</strong> „Wolkengrat<br />
Felshöhlen“ – so <strong>die</strong><br />
Übersetzung des chinesischen<br />
Namens – <strong>auf</strong><br />
der Liste des Unesco-<br />
Weltkulturerbes.<br />
In den letzten 1500 Jahren sind <strong>die</strong> Grotten<br />
und Statuen jedoch stark verwittert:<br />
Sandstürme, Regen, Sonne – Wind und<br />
Wetter nagen ständig an der weichen Sandsteinsubstanz<br />
der Yungang-Grotten. Schon<br />
seit fast 1000 Jahren werden deshalb immer<br />
wieder Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten<br />
an den Skulpturen durchgeführt.<br />
2010 startete <strong>die</strong> Provinzregierung von<br />
Shanxi in Zusammenarbeit mit der staatlichen<br />
Verwaltungsbehörde für das kulturelle<br />
Erbe Chinas erneut ein Großprojekt zur<br />
Rettung der Gebetsnischen. »»<br />
▴▴Zwölf im Halbkreis angeordnete Steinblöcke markieren den Eingang des Museums<br />
25
Thema des Monats<br />
▴▴Analogie in Zink: Das scheinbar fließende Museumsdach reflektiert <strong>die</strong> Falten des aus Stein gemeißelten Überwurfs, den einer der Buddhas trägt<br />
Funktion gestaltet Gebäude<br />
„Gebäude sind nicht nur Beton oder Stahl<br />
oder Glas. Jedes Gebäude ist vor allem <strong>die</strong><br />
Funktion, für <strong>die</strong> es von den Menschen genutzt<br />
wird“, so Architekt Dapeng Cheng.<br />
Der aus Peking stammende Architekt und<br />
Künstler ließ sich für sein Entwurfskonzept<br />
von der Offenheit und Klarheit des<br />
Buddhismus inspirieren. Die Idee für das<br />
gewellte Dach entstand bei der Auseinandersetzung<br />
mit den Buddha-Figuren der<br />
ersten und berühmtesten Yungang-Höhlen:<br />
Unter der damaligen Leitung des Mönchs<br />
Tan-Yao entstanden hier im 5. Jahrhundert<br />
<strong>die</strong> frühen, bis zu 15 m hohen Statuen. Das<br />
scheinbar fließende Museumsdach reflektiert<br />
den Faltenwurf des aus Stein gemeißelten<br />
Überwurfs, den einer <strong>die</strong>ser Buddhas<br />
trägt. Eine weitere Verbindung zu der historischen<br />
Kulturstätte wird sichtbar, wenn<br />
man zentral vor dem nördlichen Haupteingang<br />
des Yungang-Museums steht. Von<br />
hier aus erinnert <strong>die</strong> Seitenansicht des Baus<br />
an <strong>die</strong> weich geschwungenen Augen vieler<br />
Buddha-Statuen.<br />
Die Besucher nähern sich dem Eingang<br />
über einen der schmalen Wege des halbkreisförmigen<br />
Vorplatzes. Auch hier hat<br />
der Architekt eine Analogie zum Buddhismus<br />
visualisiert: Wie <strong>die</strong> Ausstrahlung eines<br />
Buddhas <strong>die</strong> Menschen leitet, folgen <strong>die</strong><br />
Besucher den strahlenförmigen Wegen zur<br />
Ausstellung, in der neben archäologischen<br />
Funden auch Aufstieg und Entwicklung der<br />
Wei-Dynastie präsentiert werden.<br />
In <strong>die</strong> Landschaft integriert<br />
Für das Dach des Museums wählte der<br />
Architekt vorbewittertes Titanzink von<br />
VM Zinc in der Oberflächenqualität<br />
Quartz-Zinc Plus. Die samtgraue Oberfläche<br />
<strong>die</strong>ser Zinkbleche ähnelt der natürlichen<br />
Patina des Materials. Die vorbewitterte<br />
Oberfläche verfügt über eine Schutzschicht,<br />
<strong>die</strong> bei Verletzungen selbst heilt und einen<br />
Langzeitschutz gegen Umwelteinflüsse bietet.<br />
Die Unterseite des Materials ist zudem<br />
mit einem Korrosionsschutz beschichtet.<br />
fotoVoyager, iStockphoto.com<br />
▴▴Unesco-Weltkulturerbe: Über eine Strecke von rund einem Kilometer wurden im Tal des Shi-Li-Flusses in der chinesischen Provinz Shanxi um 460 n. Chr.<br />
252 Gebetsnischen in den Fels geschlagen. Die Steinmetze waren mit <strong>die</strong>ser Arbeit rund 65 Jahre beschäftigt<br />
26 dachbau magazin 9 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Stahlträger geben <strong>die</strong> komplexe Form des gewellten Dachs vor<br />
▴▴Die 40 m langen Zinkschare werden durch Schiebenähte unterbrochen<br />
woratip, iStockphoto.com<br />
Die Stehfalzdeckung des Museumsdachs<br />
wurde von den Handwerkern der Firma Peking<br />
Hongcredit Business & Trading ausgeführt<br />
– ein Unternehmen, das es sich zum<br />
Ziel gesetzt hat, hochwertige Neubauten aus<br />
einer Hand anbieten zu können. Daran arbeitet<br />
ein von deutschen Experten geschultes<br />
Team von professionellen Designern<br />
und Technikern und kombiniert Maßstäbe<br />
für Design und Funktionalität. Für <strong>die</strong><br />
Titanzinkdeckung des imposanten Dachs<br />
wurden <strong>die</strong> Zinkbänder über das 40 m lange<br />
Dach ausgerollt. Bis zu einer Länge von<br />
10 m kann mit der üblichen Verlegetechnik<br />
eine einwandfreie Expansion und Kontraktion<br />
gewährleistet werden. In Datong<br />
▴▴Die Yungang-Grotten in China beherbergen<br />
über 51 000 Buddha-Statuen<br />
verarbeiteten <strong>die</strong> Handwerker allerdings<br />
weit größere Bandlängen, weshalb hier in<br />
Abhängigkeit von der Dachneigung Unterbrechungen<br />
in Form von Schiebenähten<br />
erforderlich waren. Zudem verlangten <strong>die</strong><br />
längeren Schare eine spezielle tr<strong>auf</strong>seitige<br />
Befestigung sowie auch spezielle Langschiebehaften.<br />
Stehfalzdeckungen erfordern eine<br />
vollflächig unterstützende Unterkonstruktion.<br />
Die Standardbandbreiten einer solchen<br />
Deckung für Bedachungen sind international<br />
allerdings sehr unterschiedlich – in<br />
China werden beispielsweise nur maximal<br />
50 cm breite Bänder eingesetzt.<br />
Stahlträger geben <strong>die</strong> komplexe Form des<br />
wellenförmigen Dachs vor, das sich harmonisch<br />
in <strong>die</strong> Umgebung einfügt. Aufgrund<br />
der hohen Luftfeuchtigkeit sind in China<br />
Warmdächer üblich, also nicht hinterlüftete<br />
Dach<strong>auf</strong>bauten. Die traditionelle Stehfalztechnik<br />
wurde in <strong>die</strong>sem Fall mit einer<br />
trittfesten Wärmedämmung, einer Dampfsperre<br />
sowie einer tragenden, vollflächigen<br />
Unterkonstruktion aus Stahltrapezblechen<br />
kombiniert. Der Korrosionsschutz schützt<br />
<strong>die</strong> normalerweise bei einem Warmdachsystem<br />
durch Feuchtigkeit gefährdete Unterseite<br />
des Zinkblechs, sodass eine strukturierte<br />
Trennlage nicht erforderlich war.<br />
Achtsame Architektur<br />
Titanzink kommt in der traditionellen asiatischen<br />
Architektur nicht vor, weshalb der<br />
Werkstoff in China bis heute weitgehend<br />
unbekannt ist. Das anspruchsvolle Dach des<br />
Museums der Yungang-Grotten zeigt, dass<br />
sich mit Zink auch ungewöhnliche Dachformen<br />
ausführen lassen. Die einzigartige<br />
Form des neuen Museums fügt sich problemlos<br />
in <strong>die</strong> schützenswerte Umgebung ein<br />
und schafft eine harmonische Verbindung<br />
zum Weltkulturerbe mit seinen wertvollen<br />
Buddha-Statuen. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Museum der Yungang-Grotten<br />
CH-037007 Datong<br />
www.yungang.org<br />
Architekt:<br />
Dapeng Cheng<br />
New Era Architectural Design Ltd.<br />
Do Union Architecture Studio<br />
CH-100038 Peking<br />
www.dodododo.net<br />
Metalldacharbeiten:<br />
Peking Hongcredit Business & Trading<br />
CH-101116 Peking<br />
www.hctroof.com<br />
Produkt:<br />
Quartz-Zinc, verlegt<br />
in VMZ-Stehfalztechnik<br />
Hersteller:<br />
VMZINC<br />
Umicore Bausysteme GmbH<br />
D-45326 Essen<br />
www.vmzinc.de<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
27
Thema des Monats<br />
Flachdach<br />
Grüne Galaxie<br />
Das neue Haus der Astronomie in Heidelberg hat einen<br />
spektakulären Grundriss, der aus der Luft am besten<br />
zu sehen ist: Die weiße Attika des extensiven Gründachs<br />
bildet <strong>die</strong> Form einer spiralförmigen Galaxie.<br />
Text: Stefan Ruttensperger | Fotos: Bauder<br />
28 dachbau magazin 9 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Das Haus der<br />
Astronomie<br />
in Heidelberg hat<br />
einen außergewöhnlichen<br />
Grundriss<br />
Im Dezember 2011 wurde in Heidelberg<br />
das spektakuläre, galaxienförmige<br />
Haus der Astronomie eröffnet. Das Zentrum<br />
für astronomische Öffentlichkeits- und<br />
Bildungsarbeit vermittelt <strong>die</strong> Faszination<br />
der Astronomie, unterstützt <strong>die</strong> Einbindung<br />
astronomischer Themen in Schule und Kindergarten<br />
und fördert den Austausch zwischen<br />
den Wissenschaftlern.<br />
Besonders großen Wert legten <strong>die</strong> Architekten<br />
Bernhardt + Partner <strong>auf</strong> <strong>die</strong> fünfte<br />
Fassade des Gebäudes: Die Gründächer<br />
über dem zentralen Auditorium und <strong>auf</strong><br />
den beiden Spiralarmen des Neubaus sind<br />
formgebend: durch <strong>die</strong> ähnliche Farbe und<br />
Struktur von Dächern und Umgebung wird<br />
<strong>die</strong> dynamische Geometrie der strahlend<br />
weißen Attika freigestellt, <strong>die</strong> sich zu einer<br />
Spiralgalaxie formt.<br />
Zentrum des Gebäudes ist das Planetarium,<br />
das auch als multifunktionales Auditorium<br />
<strong>die</strong>nt. Der mit multimedialer Technik<br />
ausgestattete Saal ermöglicht Visualisierungen<br />
astronomischer Phänomene über den<br />
gesamten Kuppelraum. Um <strong>die</strong>sen Gebäudekern<br />
spannen sich zwei Seitenflügel mit<br />
Seminar- und Büroräumen, <strong>die</strong> den Spiralarmen<br />
einer Galaxie entsprechen.<br />
Die fünfte Fassade<br />
Der Blick aus dem Institut zeigt <strong>die</strong> gestalterische<br />
Rolle der fünften Fassade. „Der ästhetische<br />
Anspruch an das Gründach war für<br />
uns von großer Bedeutung“, so Axel Müller,<br />
Architekt bei Bernhardt + Partner und<br />
Projektleiter für das Haus der Astronomie.<br />
„Abgesehen von den wenigen notwendigen<br />
Aufbauten gehen <strong>die</strong> grünen Dachlandschaften<br />
in ihrer Farb- und Strukturwirkung<br />
in <strong>die</strong> Umgebung über und stellen <strong>die</strong><br />
strahlend weiße Attika in Form einer Spiralgalaxie<br />
frei.“ Von oben sieht man daher fast<br />
nur <strong>die</strong> Außenkontur der Attika.<br />
Neben der gestalterischen Wirkung waren<br />
dem Bauherrn, der Klaus Tschira Stiftung,<br />
auch <strong>die</strong> vielen klassischen Vorzüge<br />
eines Gründachs wichtig: es entlastet als<br />
Wasserspeicher <strong>die</strong> Entwässerungssysteme,<br />
spart Gebühren in Kommunen mit gesplitteter<br />
Abwassersatzung, ersetzt versiegelte,<br />
bebaute Flächen, schützt <strong>die</strong> Dachabdichtung<br />
vor Temperaturspitzen, UV-Strahlung<br />
und mechanischer Beschädigung und verlängert<br />
so ihre Lebensdauer. Weiterhin binden<br />
Gründächer Feinstaub, verbrauchen<br />
CO 2<br />
und sorgen als Sauerstoffproduzent für<br />
ein besseres Klima. Zudem bietet eine ex-<br />
▾▾Aus der Vogelperspektive: Die dynamische Geometrie der strahlend weißen Attika formt am Rand<br />
des extensiven Gründachs eine spiralförmige Galaxie<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
29
Thema des Monats<br />
▴▴Keine rechteckige Fläche: Die endlosen Bögen der Attika forderten den <strong>Dachdecker</strong>n mit unterschiedlichen Krümmungen ihr ganzes Können ab<br />
tensive Begrünung Lebensraum für Kleinlebewesen<br />
und kommt dabei nahezu ohne<br />
Pflege aus.<br />
Geprüfter Wurzelschutz<br />
Die Geschossebenen im Haus der Astronomie<br />
sind ebenso wie <strong>die</strong> Fassade um das<br />
Zentrum gedreht, ihre Krümmung wird –<br />
analog zu den Spiralarmen einer Galaxie –<br />
zum Kern hin immer stärker. In gleichem<br />
Maße, wie <strong>die</strong> Höhe der verglasten Fassadenbänder<br />
abnimmt, nimmt der Anteil der<br />
zweifach gekrümmten Metallfassade zu.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise setzten <strong>die</strong> Architekten <strong>die</strong><br />
Uml<strong>auf</strong>bahnen einer Galaxie räumlich um.<br />
Doch so spiralförmig <strong>auf</strong>steigend <strong>die</strong> Dachflächen<br />
auch wirken, sie haben keinerlei<br />
Neigung. Deshalb bildeten <strong>die</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />
der Flachdach Breivogel GmbH mit Gefälledämmplatten<br />
zunächst ein zweiprozentiges<br />
Gefälle aus. Eine wurzelfeste Kunststoffabdichtung<br />
schließt den Flachdach<strong>auf</strong>bau unter<br />
der Begrünung ab.<br />
„Wenn das Dach sicher abgedichtet<br />
und sinnvoll gedämmt ist, dann ist ein<br />
Gründach immer ein Gewinn – aus ökologischer<br />
und ökonomischer Sicht“, so Michael<br />
Sturmhöfel, Geschäftsführer der Plantatec<br />
Gründach GmbH, <strong>die</strong> seit mehreren<br />
Jahren <strong>die</strong> Gründacharbeiten im Auftrag<br />
der <strong>Dachdecker</strong>ei Breivogel ausführt. „Da<br />
<strong>die</strong> Ausschreibung nicht firmengebunden<br />
war, haben wir zum Bauder-System gegriffen“,<br />
erklärt der Gründachspezialist. „Dort<br />
bekommen wir alles aus einer Hand und<br />
außerdem eine zuverlässige Betreuung von<br />
der Planung bis zur Abnahme.“<br />
Gründach<strong>auf</strong>bau<br />
Die drei Dachflächen des Hauses der Astronomie<br />
mit einer Gesamtfläche von 1110 m²<br />
erhielten einen Gründachsystem<strong>auf</strong>bau aus<br />
▴▴Die Handwerker bei<br />
der Verlegung der Dränund<br />
Speicherelemente<br />
▴▴Die Kiesfangleisten sind eine<br />
Sonderanfertigung, <strong>die</strong> sich der Attika<br />
einfach anpassen ließ<br />
▴▴Die Vegetationsmatten der<br />
Sedum-Begrünung wurden inklusive<br />
Kokosträgermatten verlegt<br />
▴▴Optisch anspruchsvoll:<br />
Basaltsplitt trennt <strong>die</strong> Dachbegrünung<br />
von den wenigen Aufbauten<br />
30 dachbau magazin 9 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Schutzvlies, Drän- und Speicherelementen<br />
sowie einer Vegetationstragschicht. Zunächst<br />
schützten <strong>die</strong> Gründachspezialisten<br />
<strong>die</strong> Abdichtung mit dem überlappend lose<br />
verlegten und verrottungsfesten Schutzvlies<br />
SV 300 gegen mechanische Beschädigung.<br />
Dar<strong>auf</strong> folgte <strong>die</strong> Wasserspeicher-<br />
Dränschicht: Mit einer Elementhöhe von<br />
nur 20 mm erreicht das druckbelastbare<br />
Drän- und Speicherelement DSE 20 eine<br />
»Die spiralförmig <strong>auf</strong>steigenden Flachdachflächen<br />
haben keinerlei Gefälle.«<br />
Wasserspeicherkapazität von 7,5 l/m² und<br />
leitet Überschusswasser sicher ab. Die große<br />
Auflagefläche von rund 50 Prozent sorgt<br />
für eine gute Lastverteilung. Da alle Schichten<br />
des Dach<strong>auf</strong>baus an <strong>die</strong> geometrischen<br />
Vorgaben angepasst werden mussten, war es<br />
für <strong>die</strong> Handwerker besonders wichtig, dass<br />
sich <strong>die</strong> Produkte so einfach wie möglich<br />
verarbeiten lassen. „Das dünne, aber stabile<br />
HDPE-Regenerat der Elemente ließ sich<br />
einfach zuschneiden und in <strong>die</strong> gewünschte<br />
Form bringen.“ Die 2,5 m² großen Elemente<br />
wurden stumpf gestoßen und lose verlegt.<br />
Danach haben <strong>die</strong> Handwerker <strong>die</strong> Pflanzerde<br />
PO-E <strong>auf</strong>gebracht und plan abgezogen.<br />
Das mineralische Schüttstoffgemisch mit<br />
geringen Anteilen organischer Substanz für<br />
mehrschichtige Extensivbegrünungen nach<br />
FLL bietet der Sedumbegrünung bereits mit<br />
einer Höhe von 6 cm ideale Wachstumsbedingungen.<br />
Zur sofortigen Begrünung<br />
verlegte das Plantatec-Team vorkultivierte<br />
Sedum-Vegetationsmatten mit einer Kokosträgereinlage,<br />
<strong>die</strong> mit der Zeit verrottet.<br />
Direkt nach der Anlieferung <strong>auf</strong> der Baustelle<br />
wurden <strong>die</strong> Rollen gleichmäßig über<br />
<strong>die</strong> Dachflächen verteilt, dann vorsichtig<br />
und ohne Zug abgerollt,<br />
an den Rändern<br />
leicht anpressend dicht<br />
gestoßen und dabei<br />
versetzt verlegt. Die<br />
anschließende durchdringende<br />
Wässerung sorgt dafür, dass <strong>die</strong><br />
Matten nach zwei bis drei Wochen fest eingewurzelt<br />
sind.<br />
Komplexe Geometrie<br />
Eine besondere Herausforderung für den<br />
Einbau der Kiesfangleisten zur Trennung<br />
von Pflanzsubstrat und dem im Randbereich<br />
eingesetzten Basaltkies waren <strong>die</strong><br />
Bögen der Attika. „Der Hersteller hat für<br />
das Haus der Astronomie eine Sonderausführung<br />
gefertigt, <strong>die</strong> sich ohne Weiteres<br />
den unterschiedlichen Ra<strong>die</strong>n des Gebäudes<br />
anpassen ließ“, erinnert sich Michael<br />
Sturmhöfel. Die hierfür entworfenen Kiesfangleisten<br />
haben statt einer durchgängigen<br />
L-förmigen Abkantung nur wechselseitig<br />
angeordnete kurze Abkantungen zur Fixierung<br />
der 2,5 m langen Bauteile. „Das Gebäude<br />
in seiner Dynamik ist eine Sensation“,<br />
so Michael Sturmhöfel. „Dabei hielten uns<br />
<strong>die</strong> Bögen ständig unter Spannung. Es gab<br />
keine rechteckige Fläche, alles mussten wir<br />
individuell anpassen – und zwar bis in <strong>die</strong><br />
Ecken hinein.“ ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Haus der Astronomie<br />
D-69117 Heidelberg<br />
Architekten:<br />
Bernhardt + Partner<br />
D-64295 Darmstadt<br />
Flachdacharbeiten:<br />
Flachdach Breivogel GmbH<br />
D-55543 Bad Kreuznach<br />
www.breivogel.de<br />
Gründacharbeiten:<br />
Plantatec Gründach GmbH<br />
D-65207 Wiesbaden | www.plantatec.de<br />
Produkte:<br />
Schutzvlies SV 300, Drän- und Speicherelement<br />
DSE 20, Pflanzerde PO-E<br />
Hersteller:<br />
Paul Bauder GmbH & Co. KG<br />
D-70499 Stuttgart | www.bauder.de<br />
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Management<br />
Abschlagszahlungen<br />
Auf Nummer sicher<br />
Handwerksbetriebe können das Risiko einer Insolvenz<br />
wegen Zahlungsausfällen durch <strong>die</strong> Einforderung<br />
von Abschlagszahlungen begrenzen. Der Beitrag zeigt,<br />
was der Unternehmer dabei beachten muss.<br />
Text: Katja Rheude | Foto: D.A.S. Rechtsschutzversicherung<br />
Hohe Außenstände und offene<br />
Rechnungen – mit der Zahlungsmoral<br />
ist es in Deutschland oft nicht weit her. Ein<br />
Problem, unter dem besonders das Handwerk<br />
zu leiden hat: Immer wieder geraten<br />
selbst Betriebe mit vollen Auftragsbüchern<br />
an den Rand des Ruins, weil ihre Kunden<br />
<strong>die</strong> Zahlung verweigern. Zu den wichtigsten<br />
Mitteln, sich gegen Forderungsausfälle abzusichern,<br />
zählen Abschlagszahlungen.<br />
Risiken bewusst steuern<br />
Ein Betrieb, der einen Groß<strong>auf</strong>trag an Land<br />
zieht, hat eigentlich allen Grund zur Freude.<br />
Allerdings steigt mit dem Umfang eines<br />
Projekts auch <strong>die</strong> Gefahr einer Insolvenz,<br />
da der Handwerker zunächst in Vorleistung<br />
gehen muss. Man stelle sich vor: Ein Betrieb<br />
soll <strong>die</strong> Fassade eines mehrstöckigen<br />
Gebäudes neu bekleiden. Allein <strong>die</strong> Kosten<br />
für das Material dürften in <strong>die</strong> Zehntausende<br />
gehen, ganz zu schweigen vom Arbeits<strong>auf</strong>wand.<br />
„Viele Handwerker sind sich gar<br />
nicht bewusst, dass sie <strong>die</strong> Risiken selbst<br />
steuern können“, sagt Anne Kronzucker,<br />
Juristin bei der D.A.S. Rechtsschutzversicherung.<br />
Als Vorsichtsmaßnahme gegen<br />
einen Zahlungsausfall haben sich vor allem<br />
Abschlagszahlungen bewährt. Dabei sollten<br />
Handwerker zu ihrer eigenen Sicherheit<br />
frühzeitig <strong>auf</strong> einer ersten Rate bestehen.<br />
Abschlagsraten fordern<br />
Der Gesetzgeber hat <strong>die</strong> Stellung von Handwerkern<br />
zuletzt gestärkt: Seit 2009 gilt das<br />
neue Forderungssicherungsgesetz (FoSiG),<br />
▴▴Kopfschmerzen wegen Zahlungsausfällen? Das muss nicht sein: Mit Abschlagszahlungen können<br />
Handwerker das Risiko einer Insolvenz deutlich senken<br />
32 dachbau magazin 9 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
das vorsieht, dass ein Betrieb jederzeit Abschläge<br />
in Rechnung stellen kann. Voraussetzung<br />
ist, dass der Kunde durch <strong>die</strong> angefangene<br />
Arbeit einen Wertzuwachs erlangt<br />
hat. „Nach altem Recht waren Abschläge<br />
erst nach Vollendung eines in sich geschlossenen<br />
Teil des Werks möglich“, ergänzt <strong>die</strong><br />
»Handwerker sollten <strong>die</strong> erste Zahlung<br />
vorab für das Material veranschlagen.«<br />
D.A.S.-Juristin. „Dabei hatten Handwerker<br />
oft das Nachsehen.“ Dank der neuen Regelungen<br />
können sie auch für gelieferte oder<br />
angefertigte Bauteile Abschläge verlangen.<br />
Um Ärger zu vermeiden, empfiehlt es sich,<br />
<strong>die</strong> Abschläge vertraglich festzuhalten.<br />
Geringfügige Mängel<br />
Damit bieten <strong>die</strong> Gesetze den Handwerkern<br />
inzwischen einen guten Schutz gegenüber<br />
Auftraggebern. Allerdings rät Anne<br />
Kronzucker, <strong>die</strong>ses Instrument maßvoll<br />
einzusetzen: „Auftraggeber reagieren oft<br />
misstrauisch, wenn sie zu frühzeitig zu<br />
viele Rechnungen erhalten.“ Als Faustregel<br />
gilt: Handwerker sollten <strong>die</strong> erste Zahlung<br />
vorab für das Material veranschlagen. Die<br />
nächste Rechnung erfolgt nach Abschluss<br />
der Vorarbeiten. Den<br />
Rest der Summe zahlt<br />
der Kunde, wenn der<br />
Auftrag beendet ist.<br />
Zu Unstimmigkeiten<br />
kommt es in der Praxis<br />
allerdings oft, wenn der Auftraggeber<br />
Mängel an der Leistung feststellt. „Der<br />
Kunde hat laut § 641 Abs. 3 BGB das Recht,<br />
das Doppelte der Kosten einzubehalten, <strong>die</strong><br />
für <strong>die</strong> Beseitigung der Mängel anfallen –<br />
egal wie gravierend sie sind“, erklärt Anne<br />
Kronzucker. Sie dürfen <strong>die</strong> Zahlungen bei<br />
geringfügigen Mängeln jedoch nicht mehr<br />
grundsätzlich verweigern. Auch <strong>die</strong>se Neuregelung<br />
hat zu einer Stärkung der Handwerksbetriebe<br />
geführt.<br />
Wertzuwachs dokumentieren<br />
Allerdings hat der Handwerker nicht das<br />
Recht, Abschlagszahlungen in beliebiger<br />
Höhe zu fordern. Generell müssen <strong>die</strong> einzelnen<br />
Raten dem Wertzuwachs entsprechen.<br />
„Wichtig ist, dass der Unternehmer<br />
dem Kunden bei der Abrechnung eine übersichtliche<br />
Aufstellung seiner Leistungen vorlegt“,<br />
erklärt Anne Kronzucker. Der Handwerker<br />
hat also <strong>die</strong> Pflicht, den Fortschritt<br />
des Projekts exakt zu dokumentieren. Als<br />
Belege eignen sich zum Beispiel Stundenzettel,<br />
Aufmaße oder andere Unterlagen.<br />
Bei Werkverträgen mit Verbrauchern gilt<br />
zudem eine Sonderregel: Der Handwerker<br />
muss hier mit der ersten Abschlagszahlung<br />
für <strong>die</strong> rechtzeitige Fertigstellung des Werks<br />
eine Sicherheit in Höhe von fünf Prozent<br />
der Auftragssumme stellen. Die Forderung<br />
wird fällig, sobald der Handwerker seine<br />
Leistungen nachgewiesen hat, also in der<br />
Regel mit Eingang der Rechnung. Ratsam<br />
ist daher, <strong>die</strong>se per Einschreiben mit Rückschein<br />
zu versenden. ■<br />
Passen immer<br />
und überall:<br />
Die Roto Renovierungs -<br />
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auch nachträglich an jede<br />
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Perfektes<br />
Zusammenspiel<br />
PRODUKT<br />
DES MONATS<br />
Creaton präsentiert den leichten und<br />
flexiblen Hohlfalzziegel Melo<strong>die</strong>.<br />
Fünf Farbtöne<br />
Den kleinen Allrounder gibt es in den fünf<br />
Farbtönen Naturrot, Nuance kupferrot,<br />
Schieferton oder anthrazit engobiert sowie<br />
Finesse schwarz glasiert. Außerdem bietet<br />
Creaton mit dem passenden Zubehör wie<br />
beispielsweise dem Durchgangsziegel und<br />
dem Signum-Adapter-Set <strong>die</strong> optimal abgestimmte<br />
Ergänzung für ein sicheres vollkeramisches<br />
Gesamtsystem an – für ein harmonisches<br />
Dach bis ins Detail. ■<br />
Ein perfektes Zusammenspiel aus technischer<br />
Raffinesse und Ästhetik: Das<br />
bietet der neue Hohlfalzziegel Melo<strong>die</strong> von<br />
Creaton. Er setzt in Sachen Flexibilität neue<br />
Maßstäbe und wird so zur idealen Lösung<br />
für viele Dachanwendungen.<br />
Leicht, flexibel und sicher<br />
Größe ist nicht alles, stattdessen zählen<br />
auch bei einem Dachziegel <strong>die</strong> inneren<br />
Werte. Und <strong>die</strong> stimmen beim wohl leichtesten<br />
und flexibelsten Hohlfalzziegel seiner<br />
Art. Er zeichnet sich durch hervorragende<br />
technische Eigenschaften wie <strong>die</strong> stark ausgeprägte<br />
Verfalzung und ein Decklängenspiel<br />
von 35 mm aus und ist deshalb auch<br />
bei schwierigen Bedingungen und <strong>auf</strong> Sanierungsbaustellen<br />
meist erste Wahl.<br />
Favorit im hohen Norden<br />
Mit einem geringen Stückgewicht von rund<br />
3 kg und einem Bedarf von 14 Stück pro m²<br />
erreicht <strong>die</strong>ser Hohlfalzziegel in der Fläche<br />
ein Gewicht von rund 42 kg/m², bietet dabei<br />
aber trotzdem <strong>die</strong> notwendige Sturmsicherheit.<br />
Das macht ihn besonders in Norddeutschland,<br />
aber auch in Skandinavien, wo<br />
<strong>die</strong> Windlastzonen an der Küste von 2 bis<br />
4 reichen, zum großen Favoriten <strong>auf</strong> dem<br />
Steildach.<br />
Produktprofil<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Extra leicht: Mit einem Gewicht von<br />
3,2 kg punktet der Ziegel vor<br />
allem durch seine Verarbeitungsfreundlichkeit<br />
Extra flexibel: 35 mm Decklängenspiel<br />
sorgen für eine einfache und<br />
schnelle Verarbeitung<br />
Extra sicher: Mit der ausgeprägten<br />
Verfalzung gewährleistet der Ziegel<br />
auch bei extremen Wetterverhältnissen<br />
eine sehr gute Regeneintragssicherheit<br />
Hersteller:<br />
Creaton AG<br />
D-86637 Wertingen<br />
www.creaton.de<br />
zur Abstimmung<br />
Alle Kandidaten finden Sie unter<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Heft<br />
10 | 2013<br />
Heft<br />
11 | 2013<br />
Unsere Leser entscheiden: 8 Top-Produkte <strong>auf</strong><br />
dem Weg zum »Produkt des Jahres 2013«<br />
In jeder Ausgabe präsentiert dachbaumagazin<br />
zusammen mit namhaften Herstellern das<br />
»Produkt des Monats«. Ob Innovation, Detailverbesserung<br />
oder bewährte Zuverlässigkeit – jedes<br />
Produkt des Monats kandi<strong>die</strong>rt bei der Wahl zum<br />
»Produkt des Jahres«. Ab November 2013 können<br />
Sie <strong>auf</strong> unserer Internetseite für Ihren Favoriten<br />
stimmen und attraktive Preise gewinnen.<br />
Alle Produkte des Monats finden Sie im Überblick<br />
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34 dachbau magazin 9 | 2013
Dachmarkt<br />
Kemper System<br />
Faktor Schnelligkeit<br />
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Kemperol AC Speed ist eine besonders schnell aushärtende<br />
Flüssigabdichtung <strong>auf</strong> Basis von PMMA-Harzen.<br />
Das zweikomponentige Material ist laut Hersteller bereits<br />
nach 35 Minuten begehbar (bei einer Temperatur von 20 °C)<br />
und kann nach 60 Minuten weiterbeschichtet werden. Selbst<br />
Witterungsrisiken, <strong>die</strong> bei Abdichtungsarbeiten <strong>auf</strong> Dächern<br />
besonders ins Gewicht fallen, lassen sich mit <strong>die</strong>sem Produkt<br />
<strong>auf</strong> ein Minimum reduzieren. Das langzeitbeständige<br />
Produkt erfüllt alle Anforderungen an eine hochwertige Abdichtung<br />
und wird „two-in-one“ geliefert, und das heißt: Das<br />
maximal benötigte Katalysatorpulver ist jeder Verpackungseinheit<br />
beigefügt.<br />
Kemper System GmbH & Co. KG | D-34246 Vellmar<br />
Telefon 05 61/8 29 50 | www.kemperol.com<br />
Green Factory<br />
PV-Element nützt und schützt<br />
Green factory hat ein<br />
Sonnenschutzsystem<br />
mit integrierten PV-Elementen<br />
entwickelt, das an<br />
einer senkrechten Wand<br />
vor der Fensteröffnung<br />
montiert wird. Durch das<br />
Betätigen eines Schalters<br />
oder einer Zeitschaltuhr<br />
lässt sich der dahinter liegende<br />
Raum verdunkeln.<br />
Wahlweise kann auch der<br />
Automatikmodus aktiviert werden, durch den <strong>die</strong> Verschattung<br />
automatisch erfolgt, sobald eine festgelegte Sonneneinstrahlung<br />
erreicht wird. Bei der Gestaltung des Behanges<br />
wurde viel Wert <strong>auf</strong> Ästhetik gelegt: an der Außenseite des<br />
Behangrahmens sind laut Herstellerangabe keine Verschraubungen<br />
oder Pressspuren sichtbar.<br />
Form follows function!<br />
Unser Meister-Winkel ist aus gutem Grund aus einem Stück gefertigt.<br />
Ohne Gehrungsnaht ist er vor Oxidation und Rissbildung geschützt.<br />
Durch seine exakte Winkelung lässt er sich passgenau anbringen.<br />
Die elegante Rundung führt den Niederschlag <strong>auf</strong> der Ideallinie<br />
um das Eck. Kluge Ideen, <strong>die</strong> eine makellose und anmutige Form<br />
hervorbringen. All <strong>die</strong>se Vorteile können Sie an vielen Ecken an bringen:<br />
Denn den Zambelli Meister-Winkel gibt es als Innen- und Außeneck,<br />
halbrund oder kastenförmig, in allen Baumetallen und Größen.<br />
green factory GmbH | D-89564 Nattheim<br />
Telefon 0 73 21/3 42 68 11 | www.green-factory.eu<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
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Dachmarkt<br />
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<strong>die</strong> erweiterte Generation seines PV-<br />
Montagesystems Quick-Line vor. Im Vordergrund<br />
standen dabei <strong>die</strong> zeitsparende Montage,<br />
<strong>die</strong> Montagefreundlichkeit sowie flexible Einsatzmöglichkeiten<br />
mit Mehrwert in der Aufdachmontage.<br />
So wurde das bewährte Gestellportfolio<br />
durch Lösungen wie selbstklebende Trapezblechhalter,<br />
Kabelbinderclips mit passenden Profilen,<br />
Kabelkanalschale mit Klemme, ein neues Kurzprofil<br />
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vorkonfektionierte Mittel- und Abschlussklemmen<br />
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mp-tec GmbH & Co. KG<br />
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Rathscheck<br />
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Dicken schaffen räumliche Wandstrukturen<br />
Mit spaltrauen Schieferriemchen stellt Rathscheck<br />
Schiefer eine dreidimensionale<br />
Gestaltungsidee für Innen- und Außenwände<br />
vor. Die in drei Dicken verfügbaren Riemchen<br />
sind uml<strong>auf</strong>end scharfkantig gesägt. Innen wie<br />
außen werden sie im „Buttering-Floating-Verfahren“<br />
verarbeitet: Der Klebemörtel wird dabei<br />
<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Wandfläche und <strong>die</strong> Steinrückseite<br />
mit einer Zahnkelle 6 bis 8 mm dick <strong>auf</strong>getragen<br />
und <strong>die</strong> Riemchen darin eingebettet. Die<br />
Steine wiegen im Mittel nur 42 kg/m².<br />
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Angebotserstellung bis zur Nachkalkulation<br />
genutzt werden kann. Mithilfe des integrierten<br />
dachdeckerspezifischen Leistungskatalogs<br />
mit über 22 500 Leistungen kann sofort mit<br />
der Erstellung des ersten Angebots begonnen<br />
werden. Übersichtliche Bildschirmdarstellungen<br />
sorgen laut Hersteller dafür, dass der<br />
Unternehmer bei der Angebotserstellung alle<br />
Zahlen im Blick hat: So werden <strong>die</strong> Angebotssumme<br />
und <strong>die</strong> Bruttospanne immer direkt<br />
bei der Erfassung angezeigt. Alle wichtigen<br />
Daten werden anschließend direkt aus dem<br />
Angebot übernommen und in Form von Zeitvorgabelisten<br />
oder Materiallisten ausgegeben.<br />
In der Aufmaßerfassung helfen moderne Rechenformeln<br />
(in grafischer Darstellung) sowie<br />
mathematische Funktionen bei der Berechnung<br />
von Flächen oder Firstlängen. Anhand<br />
der übersichtlichen Nachkalkulationsauswertung<br />
erhält der Handwerker zudem <strong>die</strong> aktuelle<br />
Baustellenrentabilität für Lohn-, Materialund<br />
Fremdleistungswerte.<br />
Codex Ges. für Softwareentwicklung mbH<br />
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36 dachbau magazin 9 | 2013
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Technik im Detail<br />
▴▴Verschiedene Aufgaben: Das obere Schneefanggitter schützt den tiefer liegenden Gebäudeteil, das untere garantiert <strong>die</strong> Verkehrssicherheit am Eingang<br />
Schneelast<br />
Neue Spielregeln<br />
Durch neue und aktualisierte ZVDH-Regelwerke haben<br />
sich <strong>die</strong> Anforderungen an Schneeschutzsysteme<br />
<strong>auf</strong> geneigten Dächern geändert. Unser Beitrag zeigt,<br />
wor<strong>auf</strong> <strong>Dachdecker</strong> nun achten müssen.<br />
Text: Horst Pavel | Fotos: Braas<br />
38 dachbau magazin 9 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Mit den aktualisierten<br />
„Hinweisen zur Lastenermittlung“ und dem<br />
geplanten neuen „Merkblatt für Einbauteile<br />
bei Dachdeckungen“ des ZVDH werden <strong>die</strong><br />
Anforderungen an Schneeschutzsysteme für<br />
das geneigte Dach neu formuliert. Aktualisiert<br />
wurde dabei <strong>die</strong> Betrachtung der statischen<br />
Anforderungen <strong>auf</strong> der Belastungsseite<br />
(Schneelast) sowie der Berechnung der<br />
Widerstandsseite (Schneefangsystem).<br />
Bisherige Regelung<br />
Eine Norm, <strong>die</strong> Anforderungen an Einbauteile<br />
wie Schneesicherungsanlagen bestimmt,<br />
existiert bislang nicht, sodass sich<br />
der <strong>Dachdecker</strong> hier <strong>auf</strong> Erfahrungswerte<br />
verlassen musste. Ausschlaggebend für den<br />
Einsatz von Schneefangsystemen sind bislang<br />
im Wesentlichen <strong>die</strong> Verkehrssicherungspflichten<br />
des Bauherrn, <strong>die</strong> in den<br />
Landesbauordnungen oder über örtliche,<br />
baupolizeiliche Vorschriften geregelt sind.<br />
So werden in vielen Landesbauordnungen<br />
bei Dächern an Verkehrsflächen und über<br />
Eingängen Vorrichtungen zum Schutz gegen<br />
das Herabfallen von Eis und Schnee<br />
verlangt. Bei <strong>die</strong>sen Maßnahmen geht es<br />
um den Schutz von Mensch und Verkehr<br />
<strong>auf</strong> öffentlichen Wegen, bei gemeinschaftlich<br />
genutzten Flächen aber auch um Wege<br />
zu Müllbehältern oder Briefkästen. Schneefangsysteme<br />
als Verkehrssicherung mussten<br />
in der Regel nicht statisch bemessen und <strong>auf</strong><br />
<strong>die</strong> Schneelasten abgestimmt werden. Das<br />
neue ZVDH-Regelwerk nimmt jetzt eine<br />
detaillierte Unterscheidung der Anwendungen<br />
eines Schneeschutzsystems als „Verkehrssicherung“<br />
sowie zum „Schutz tiefer<br />
liegender Gebäudeteile“ vor.<br />
Bemessung im Ausnahmefall<br />
Eine statische Bemessung war bislang nur<br />
für den Ausnahmefall der DIN 1055-5 erforderlich.<br />
So musste bei erhöhter Schneebelastung<br />
von höher liegenden Dächern<br />
<strong>auf</strong> darunter liegende Bauteile <strong>die</strong> jeweilige<br />
Schneelast ermittelt und entweder bei der<br />
Statik des unteren Dachs berücksichtigt<br />
oder das Schneefangsystem statisch entsprechend<br />
dimensioniert werden. Nach<br />
DIN 1055 Teil 3, 4 und 5 wurden <strong>die</strong> ständigen<br />
und veränderlichen Einwirkungen<br />
Möglichkeit 1:<br />
Die erhöhte Schneelast wird<br />
bei der Statik des unteren Dachs nach<br />
DIN 1055-5 mit berücksichtigt<br />
Schneelastzonen in Deutschland<br />
▴▴Die Ermittlung der Schneelast erfolgt unter<br />
Berücksichtigung der Schneelastzone,<br />
Geländehöhe, Dachneigung und Sparrenlänge<br />
<strong>auf</strong> Bauteile betrachtet. Dabei wurden <strong>die</strong><br />
ständigen Einwirkungen im Allgemeinen<br />
über einen Mittelwert mit einem Sicherheitszuschlag<br />
gesehen. Die veränderlichen<br />
Einwirkungen sind so definiert, dass <strong>die</strong> betrachteten<br />
Werte innerhalb einer Jahresfrist<br />
mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent<br />
nicht überschritten werden. Auf eine<br />
angenommene Lebensdauer von 50 Jahren<br />
wird demzufolge statistisch einmal <strong>die</strong>ser<br />
definierte Wert erreicht oder gar überschritten.<br />
Schon dadurch wird deutlich,<br />
dass nicht alle möglichen Sonderfälle wie<br />
beispielsweise ein Hurrikan im Teil 4 oder<br />
außergewöhnliche Schneefälle im Teil 5 abgedeckt<br />
werden können.<br />
Die bislang geltenden Regeln zur Lastenermittlung<br />
für Schneelasten im Fachregelwerk<br />
des ZVDH basierten <strong>auf</strong> den niedrigeren<br />
Werten der alten DIN 1055. Diese wurde,<br />
auch als Ergebnis zahlreicher Klimakatastrophen,<br />
in jüngster Zeit schon verschärft<br />
und findet nun mit der DIN EN 1991-1-3<br />
„Einwirkungen <strong>auf</strong> Tragwerke – Schneelasten“<br />
eine neue Form. Diese zum 1. Juli 2012<br />
als technische Baubestimmung bau<strong>auf</strong>sichtlich<br />
eingeführte Norm ersetzt <strong>die</strong> bisherige<br />
DIN 1055-5 „Einwirkungen <strong>auf</strong> Tragwerke<br />
– Schnee- und Eislasten“.<br />
Konsequenterweise musste das Regelwerk<br />
mit den „Hinweisen zur Lastenermittlung“<br />
und dem „Merkblatt Einbauteile bei<br />
Dachdeckungen“ an <strong>die</strong> neuen Normen angepasst<br />
werden. Das entsprechende Merkblatt<br />
wurde im Juli 2013 veröffentlicht und<br />
formuliert Anforderungen an <strong>die</strong> Einbauteile<br />
zu Dachdeckungen und somit auch an<br />
Schneesicherungssysteme.<br />
Neue Anforderungen<br />
Mit dem neuen Merkblatt wird aus der<br />
„Norm-Ausnahme-Berechnung“ für<br />
Schnee fangsysteme nun eine generelle<br />
Nachweispflicht. Schneefangsysteme wer-<br />
Möglichkeit 2:<br />
Das Schneefangsystem des<br />
oberen Dachs wird statisch ausreichend<br />
dimensioniert<br />
▴▴Eine statische Bemessung war bislang nur für den Ausnahmefall der DIN 1055-5 erforderlich<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
39
Technik im Detail<br />
▴▴Auf Nummer sicher: Die Montage der Schneefangpfanne <strong>auf</strong> einem Brett<br />
erhöht <strong>die</strong> Last<strong>auf</strong>nahme ebenso wie ein verringerter Stützenabstand<br />
▴▴Zuverlässiger Schutz: Die systemgerechten Schneefanggitter werden hier<br />
mit Klammern untereinander verbunden<br />
den dabei als „Widerstandsseite“ und <strong>die</strong><br />
Schneelast als „Belastungsseite“ betrachtet.<br />
Diese Betrachtung erfolgt objektspezifisch<br />
und berücksichtigt <strong>die</strong> jeweilige systembezogene<br />
Tragfähigkeit nach Angabe durch<br />
den Hersteller.<br />
Für eine Berechnung sind als Parameter<br />
<strong>die</strong> Schneelastzone (entsprechend der<br />
Schneelastkarte DIN EN 1991-1-3, siehe<br />
Seite 39 oben), <strong>die</strong> Geländehöhe über NN,<br />
<strong>die</strong> Dachneigung sowie <strong>die</strong> Sparrenlänge<br />
erforderlich. Darüber hinaus fließt der<br />
Anwendungsfall „Verkehrssicherung“ mit<br />
dem Sicherheitsbeiwert 1 oder der „Schutz<br />
tiefer liegender Gebäudeteile“ mit dem<br />
Teilsicherheitsbeiwert 1,5 in <strong>die</strong> statische<br />
Berechnung ein.<br />
Berechnung der Schneelast<br />
Die Berechnung der Schneelast erfolgt nach der Formel:<br />
F d,s<br />
= s k<br />
× k s,a<br />
× l s<br />
Schneelast <strong>auf</strong> das Schneefangsystem je Meter [F d,s<br />
]<br />
Schneelast [s k<br />
] gemäß DIN EN 1991<br />
Dachneigungsfaktor [k s,a<br />
]<br />
Länge oberhalb der Schneefangkonstruktion [l s<br />
]<br />
In der Praxis zeigt sich, dass <strong>die</strong> fallbezogene Betrachtung mit Unterstützung durch den<br />
Hersteller sinnvoll ist. So wird mit einem Berechnungsprogramm von Braas <strong>die</strong> Berechnung<br />
der Belastungs- und Widerstandsseite der Schneefangsysteme mit den statischen<br />
Kennwerten der einzelnen Elemente wie für Schneefangpfannen und Schneefangstützen<br />
sowie der Schneefanggitter oder Alpinrohre möglich. Auch der statische Nachweis<br />
der Unterkonstruktion und Befestigungsmittel fließt in <strong>die</strong> Berechnung des Programms<br />
mit ein. Das Programm ist im Internet unter folgender Adresse zu finden: www.braas.de/<br />
schneefangberechnung<br />
[F d,s<br />
]<br />
Die »Widerstandsseite«<br />
Bislang liegt für Schneesicherungsprodukte<br />
keine Prüfnorm vor. Mit dem neuen Merkblatt<br />
des ZVDH wird <strong>die</strong>s nun geregelt: Die<br />
Prüfung der Schneeschutzsysteme erfolgt<br />
dabei in Anlehnung an <strong>die</strong> ÖNORM B 3418,<br />
Ausgabe: 2009-10-30. Das entsprechende<br />
Prüfverfahren für Schneeschutzsysteme<br />
wurde bereits beim ZVDH hinterlegt. Für<br />
den <strong>Dachdecker</strong> ergibt sich damit durch<br />
das nun einheitliche Prüfverfahren erstmalig<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, objektiv <strong>die</strong> Wertigkeit<br />
der Schneesicherungssysteme der verschiedenen<br />
Hersteller zu vergleichen.<br />
Aus den Anforderungen können sich<br />
aber auch haftungs- und vertragsrechtliche<br />
Fragen ergeben. So sollte sich jeder Handwerker<br />
klarmachen, dass durch <strong>die</strong> Formulierung<br />
der Anforderungen des neuen<br />
Merkblatts als „Stand der Technik“ <strong>die</strong> unzureichende<br />
Dimensionierung der Schneefangsysteme<br />
einen Mangel darstellen kann.<br />
Das richtige Sicherungssystem<br />
Nach der Ermittlung der Belastungsseite<br />
wird <strong>die</strong> berechnete Schneelast mit den einzelnen<br />
Bestandteilen des Schneesicherungssystems<br />
(Widerstandsseite) abgeglichen.<br />
Alle Bestandteile eines Schneesicherungssystems<br />
müssen der ermittelten Schneelast<br />
standhalten. Ist beispielsweise <strong>die</strong> Unterkonstruktion<br />
nicht ausreichend dimensioniert<br />
oder befestigt, kann es dazu kommen,<br />
dass sie der Last nachgibt, der Schnee vom<br />
Dach rutscht und Schäden entstehen.<br />
Für <strong>die</strong> Bestimmung des effektivsten<br />
Schneesicherungssystems werden <strong>die</strong><br />
Merkmale der Einbauteile sowie <strong>die</strong> konstruktiven<br />
Anforderungen wie Sparrenachsabstände<br />
und Dimensionierungen von<br />
Dachlatten oder Tragbrettern, <strong>die</strong> Verlegung<br />
von Schneefangsystemen in mehreren<br />
Reihen oder der Einsatz von Schneestopphaken<br />
miteinander abgestimmt. Zur<br />
Unterstützung der Planung können <strong>Dachdecker</strong><br />
Berechnungsprogramme einsetzen<br />
oder alternativ den Berechnungsservice des<br />
Herstellers in Anspruch nehmen.<br />
Die einzelnen Komponenten<br />
Schneefangpfanne und Schneefangstütze:<br />
Systemgerechte und <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Dachdeckung<br />
abgestimmte Schneefangpfannen aus Aluminium<br />
mit den passenden Schneefangstützen<br />
40 dachbau magazin 9 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Hilfestellung: In der Dachfläche verteilte Schneestopphaken halten <strong>die</strong><br />
Schneelast zurück und entlasten <strong>die</strong> Fangkonstruktion an der Tr<strong>auf</strong>e<br />
▴▴Regionale Besonderheit: In bestimmten Gebieten Deutschlands<br />
werden Rundholzsysteme zur Schneesicherung eingesetzt<br />
halten <strong>die</strong> Schneelast und leiten sie in <strong>die</strong><br />
Unterkonstruktion ab, sodass darunter liegende<br />
Dachpfannen nicht zerstört werden.<br />
Durch verringerte Stützenabstände können<br />
auch höhere Lasten abgetragen werden. Passende<br />
Aluminiumpfannen lassen sich ohne<br />
handwerkliche Anpassung schnell und regensicher<br />
montieren.<br />
Schneefanggitter, Alpinrohre und Rundhölzer:<br />
Durch Schneefanggitter, Alpinrohre<br />
oder Rundhölzer wird <strong>die</strong> Schneelast <strong>auf</strong>genommen<br />
und über <strong>die</strong> Verankerung in <strong>die</strong><br />
Unterkonstruktion abgeleitet. Bei hoher<br />
Schneelast wird eine höhere Last<strong>auf</strong>nahme<br />
durch geringere Stützenabstände sowie den<br />
Einsatz mehrerer Reihen erreicht.<br />
Schneestopphaken: Zur Unterstützung<br />
des Schneefangsystems können Schneestopphaken<br />
zum Einsatz kommen. Sie verhindern,<br />
dass <strong>die</strong> komplette Schneelast <strong>auf</strong><br />
das Schneefangsystem einwirkt. Der Einbau<br />
erfolgt in entsprechenden Verlegerastern<br />
und kann eine Alternative zu mehreren<br />
Schneefangreihen sein.<br />
Unterkonstruktion: Die Unterkonstruktion<br />
muss <strong>die</strong> Schneelast <strong>auf</strong>nehmen können.<br />
Hierbei muss der <strong>Dachdecker</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />
richtigen Befestigungsmittel zur Lastübertragung<br />
achten. Bei überlasteten Dachlatten<br />
empfiehlt sich der Einsatz dicker Bretter zur<br />
Last<strong>auf</strong>nahme. Ist <strong>die</strong> Unterkonstruktion<br />
jedoch zu schwach, versagen selbst hochwertige<br />
Schneefangsysteme. Dies sollten<br />
<strong>Dachdecker</strong> besonders beim nachträglichen<br />
Einbau einer Schneesicherung peinlich genau<br />
beachten. ■<br />
<br />
<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
41
Technik im Detail<br />
▴▴Energetische Sanierung in Bremen: Selbst ein so prominentes Haus wie das Gebäude der Bremer K<strong>auf</strong>mannschaft, der sogenannte »Schütting«, kann<br />
mittlerweile denkmalgerecht ertüchtigt werden. Bei der Dachdämmung musste <strong>die</strong> Statik <strong>auf</strong>grund der Stahlsparrenkonstruktion speziell gelöst werden<br />
Dämmung<br />
Moderne Denkmäler<br />
Denkmalgeschützte Bausubstanz und eine moderne<br />
Dachdämmung müssen sich nicht ausschließen.<br />
Mit dünnen Dämmplatten lassen sich Altbauten optisch<br />
wie energetisch anspruchsvoll sanieren.<br />
Text: Ekkehard Fritz | Fotos: Bauder<br />
42 dachbau magazin 9 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Stilvolle Altbauten und historische<br />
Stadtkerne von baukultureller Bedeutung<br />
geben einer Stadt ihren Charakter. Um<br />
<strong>die</strong> Bausubstanz rund einer Million denkmalgeschützter<br />
Gebäude in Deutschland zu<br />
schützen und ihren Unterhalt langfristig zu<br />
sichern, lohnt es sich, über eine ästhetische<br />
und gleichzeitig auch wirtschaftliche energetische<br />
Sanierung nachzudenken. Dafür gibt<br />
es gute Gründe: Eine moderne Wärmedämmung<br />
spart im Dach bereits 20 bis 40 Prozent<br />
Energie, CO 2<br />
und Kosten ein. Die möglichen<br />
Lösungen sind dabei so individuell<br />
wie <strong>die</strong> Dächer und lassen sich am besten<br />
in enger Zusammenarbeit von <strong>Dachdecker</strong>,<br />
Bauherr, Denkmalbehörde und dem jeweiligen<br />
Dämmstoffhersteller finden. Um <strong>die</strong><br />
denkmalgeschützten Gebäude in Deutschland<br />
langfristig erhalten zu können, ist es in<br />
den meisten Fällen wichtig, dass nicht nur<br />
<strong>die</strong> Bausubstanz gesichert ist, sondern der<br />
Eigentümer sie auch mit vertretbaren Kosten<br />
bewirtschaften kann.<br />
Energetische Sanierung<br />
Die EnEV 2009 lässt für Baudenkmale gemäß<br />
§ 16 Ausnahmen zu, wenn durch ihre<br />
Anforderungen Substanz oder Erscheinungsbild<br />
beeinträchtigt werden und andere<br />
Maßnahmen zu einem unverhältnismäßig<br />
hohen Aufwand führen. Doch Klimawandel<br />
und veränderte Ansprüche an den Wohnkomfort<br />
machen auch vor Baudenkmalen<br />
nicht halt: Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß,<br />
im Winter in nasskalten und im Sommer<br />
in überhitzten Räumen zu leben. Eigentümer<br />
befinden sich dabei im Dilemma<br />
zwischen hohem Sanierungs<strong>auf</strong>wand und<br />
hohen Energiepreisen. Als Vermieter haben<br />
sie das Problem, dass <strong>die</strong> Wohnungen<br />
unattraktiv werden, weil <strong>die</strong> Nebenkosten<br />
bei zweieinhalbfachem Energiebedarf und<br />
ständig steigenden Energiekosten <strong>die</strong> Gesamtmiete<br />
in <strong>die</strong> Höhe treiben. Auch Städte<br />
und Gemeinden stöhnen unter den Kosten<br />
solcher Gebäude, <strong>die</strong> oft als Museum, Rathaus<br />
oder Schule genutzt werden.<br />
Der Anspruch des Denkmalschutzes ist<br />
es, wertvolle Gebäude dauerhaft zu erhalten,<br />
sie dabei aber nicht zu verfälschen oder<br />
zu beschädigen. Geringe Energiekosten lassen<br />
sich durchaus mit dem Erhalt der his-<br />
▴▴In der Bremer Innenstadt präsentiert sich der »Schütting« nach der Dachsanierung mit einer<br />
Aufsparrendämmung so prachtvoll wie in alten Zeiten und spart dabei wertvolle Energie<br />
torischen Bausubstanz vereinen. Optisch<br />
gelungene und gleichzeitig wirkungsvolle<br />
Ergebnisse lassen sich auch mit schlanken<br />
Dämmstoffen erzielen. Dabei ermöglicht<br />
eine durchdachte Planung, schöne Details<br />
und geringe Heizkosten zu erzielen. Seit<br />
2012 hilft bei solchen Vorhaben <strong>die</strong> Kreditanstalt<br />
für Wieder<strong>auf</strong>bau (KfW) mit dem<br />
Förderbaustein „Effizienzhaus Denkmal“.<br />
Effizientes Material<br />
Die optimale Wärmedämmung hängt vor<br />
allem von der Effizienz des Dämmstoffs ab.<br />
Der Hochleistungsdämmstoff PUR/PIR aus<br />
Polyurethan-Hartschaum besitzt mit der<br />
Wärmeleitstufe WLS 023 – im Vergleich<br />
zu anderen verbreiteten Wärmedämmstoffen<br />
– den besten Dämmwert, also eine hohe<br />
Dämmleistung bei geringer Dämmstoffdicke:<br />
mit 100 mm dicken Dämmelementen<br />
erfüllt PUR/PIR bereits den für Altbauten<br />
in der EnEV geforderten U-Wert ≤ 0,24 W/<br />
(m²K). Andere Materialien, wie beispielsweise<br />
Zellulose oder Holzfaser (WLS 045),<br />
benötigen hierfür mit 200 mm Dämmdicke<br />
<strong>die</strong> doppelte Aufbauhöhe, Polystyrol (EPS)<br />
und Mineralfaser der WLS 035 auch immer<br />
noch 160 mm, was <strong>die</strong> Ausbildung von Details,<br />
aber auch <strong>die</strong> denkmalgerechte Optik<br />
des Hauses schnell zum Problem werden<br />
lässt. Zudem ist es ein Unterschied, ob ein<br />
1000 m² großes Dach mit 3500 kg PIR oder<br />
mit dem bis zu achtfachen Gewicht anderer<br />
Dämmstoffe zusätzlich belastet wird.<br />
Dachdämmung im Bestand<br />
Maßgebend sind vor allem <strong>die</strong> Qualität und<br />
Tragfähigkeit der alten Dachkonstruktion,<br />
<strong>die</strong> Innengestaltung der Dachschräge und<br />
<strong>die</strong> energetischen Anforderungen. »»<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
43
Technik im Detail<br />
◂◂Die Feuerwache<br />
der BASF in Ludwigshafen<br />
spart dank<br />
der Aufsparrendämmung<br />
viel Energie<br />
▸▸Die Dachrundung<br />
der alten Feuerwache war<br />
<strong>die</strong> große Herausforderung<br />
für Material<br />
und Mannschaft<br />
Aufsparrendämmung: Bei der Aufsparrendämmung,<br />
der bauphysikalisch besten<br />
Dämmmethode, wird über <strong>die</strong> gesamte<br />
Dachfläche von außen eine geschlossene<br />
Dämmschicht verlegt – damit ist <strong>die</strong> gesamte<br />
Dachkonstruktion des Denkmals optimal<br />
gegen Feuchtigkeit und damit auch gegen<br />
Schimmelbefall geschützt. Alle Bauteile liegen<br />
hier im trockenen und warmen, also<br />
temperaturneutralen Bereich. Darunter<br />
liegende Räume werden nicht beeinträchtigt,<br />
<strong>die</strong> volle Raumhöhe bleibt erhalten, <strong>die</strong><br />
Dachkonstruktion kann von innen sichtbar<br />
bleiben und lässt sich damit auch regelmäßig<br />
kontrollieren. Das äußere Erscheinungsbild<br />
ändert sich dabei nur geringfügig, wenn <strong>die</strong><br />
Tr<strong>auf</strong>e nicht mit einer dicken Bohle, sondern<br />
mit einer durchl<strong>auf</strong>enden Konterlattung<br />
oder kurzen Stichsparren ausgeführt<br />
wird. Auch bei dem oftmals vorhandenen<br />
Dachknick im Tr<strong>auf</strong>bereich ist es sinnvoll,<br />
wenn <strong>die</strong> Dämmung nicht <strong>auf</strong> vorhandene<br />
Aufschieblinge montiert wird, sondern<br />
neue, kürzere Aufschieblinge zum Einsatz<br />
kommen (siehe Zeichnung <strong>auf</strong> Seite 45). So<br />
bleibt der Dachknick erhalten und <strong>die</strong> Ansicht<br />
der Dachkante schlank. Auch am Ort-<br />
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44 dachbau magazin 9 | 2013
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gang lässt sich <strong>die</strong> neue Dämmschicht gut kaschieren, zum Beispiel<br />
mit einem dreigeteilten Ortgangbrett.<br />
Zwischensparrendämmung: Bei der immer noch häufig eingesetzten<br />
Zwischensparrendämmung bestimmt <strong>die</strong> Höhe der Sparren<br />
<strong>die</strong> Dicke der Dämmschicht. Da <strong>die</strong>se Höhe für eine zeitgemäße<br />
Dämmwirkung immer seltener ausreicht, muss teuer und <strong>auf</strong>wendig<br />
<strong>auf</strong>gedoppelt werden. Außerdem entstehen durch <strong>die</strong> Sparren<br />
sowie durch Zwischen- und Giebelwände immer Wärmebrücken,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Dämmleistung teilweise erheblich verschlechtern.<br />
Kombidämmung: Eine Kombidämmung korrigiert <strong>die</strong> Schwachpunkte<br />
der Zwischensparrendämmung und ermöglicht schlanke<br />
Dachkonstruktionen, wenn <strong>die</strong> Aufbauhöhe eine Rolle spielt. Dabei<br />
wird <strong>die</strong> Wärmedämmung zwischen den Sparren mit einer dünnen<br />
Hochleistungsdämmplatte <strong>auf</strong> den Sparren kombiniert.<br />
Untersparrendämmung: Die Untersparrendämmung ist eine<br />
Notlösung von innen, wenn eine Aufsparrendämmung nicht in<br />
Frage kommt und dadurch keine Beeinträchtigung der Raumhöhe<br />
entsteht. Übrigens: Bei allen Dämmmethoden außer der Aufsparrendämmung<br />
ist <strong>die</strong> historische und oftmals prächtige Dachkonstruktion<br />
natürlich nicht mehr sichtbar.<br />
Oberste Geschossdecke: Für unbewohnte Dachräume besteht<br />
auch <strong>die</strong> Option, <strong>die</strong> oberste Geschossdecke der beheizten Nutzfläche<br />
zu dämmen. Soll der Dachboden begehbar und damit nutzbar<br />
bleiben, sollten druckfeste Dämmplatten mit <strong>auf</strong>kaschierter Holzplatte<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Der richtige Kompromiss<br />
Der <strong>Dachdecker</strong> kann seinem Auftraggeber heute für nahezu jedes<br />
Baudenkmal den richtigen Kompromiss zwischen Energieeffizienz,<br />
Nutzungsanforderungen, Substanzerhalt, Bauschadensfreiheit und<br />
Wirtschaftlichkeit anbieten. Und nur so lässt sich in den meisten<br />
Fällen der langfristige Erhalt des wertvollen Kulturguts sichern. ■<br />
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dachbau magazin 9 | 2013<br />
45
Technik im Detail<br />
Wetterfahnen<br />
Figuren im Wind<br />
▴▴Stolz an der<br />
Werkbank mit einer<br />
fertigen Wetterfahne<br />
in der Hand:<br />
Spenglermeister<br />
Wilhelm Buchert aus<br />
dem Frankenland<br />
Seit 80 Jahren wird in der Werkstatt der Familie Buchert<br />
ein altes Handwerk ausgeübt: Spenglermeister<br />
Wilhelm Buchert fertigt hier Wetterfahnen und beliefert<br />
damit Kunden aus ganz Deutschland.<br />
Text und Fotos: Josef Kleinhenz<br />
46 dachbau magazin 9 | 2013
Ein alter Bauernspruch lautet: „Steigt der Frosch hin<strong>auf</strong><br />
<strong>die</strong> Leiter, bleibt das Wetter immer heiter. Steigt er <strong>die</strong> Leiter hinunter,<br />
fällt der Regen bald herunter.“ Die Landwirte waren berufsbedingt<br />
stets gute Wetterbeobachter und kannten <strong>auf</strong>grund ihres<br />
ständigen Kontakts mit der Natur deren Regeln und Gesetzmäßigkeiten.<br />
Wer Auskunft über das Wetter haben wollte, schaute früher<br />
aber auch oft in <strong>die</strong> Luft: <strong>auf</strong> <strong>die</strong> sogenannten Wetterfahnen.<br />
Schmuck fürs Dach<br />
Die Vorhersage des Wetters beschäftigt <strong>die</strong> Menschen seit jeher.<br />
Schon <strong>die</strong> alten Griechen setzten um 100 v. Chr. <strong>die</strong> Figur des Meeresgottes<br />
Triton <strong>auf</strong> den „Turm der Winde“ in Athen – <strong>die</strong> wohl<br />
älteste überlieferte Wetterfahne. Aber auch der Wetterhahn hat eine<br />
lange Geschichte, <strong>die</strong> bereits im 9. Jahrhundert beginnt. Bis etwa<br />
1850 oblag <strong>die</strong> Herstellung <strong>die</strong>ser Wetterfahnen den Schmieden,<br />
Schlossern, Spenglern und Vergoldern. Im 19. Jahrhundert begann<br />
<strong>die</strong> industrielle Produktion für den Massenbedarf: 1854 bot <strong>die</strong> erste<br />
Firma in Amerika Wetterfahnen serienmäßig an, in Deutschland<br />
kamen sie um 1861 <strong>auf</strong> den Markt. Am bekanntesten sind <strong>die</strong><br />
Wetterhähne: Man findet sie hierzulande vor allem <strong>auf</strong> Rathäusern,<br />
Kirchen, Schlössern und Patrizierhäusern – nicht nur zur Wettervorhersage,<br />
sondern auch als Schmuckobjekt und Standeszeichen.<br />
Einer der Letzten seiner Zunft<br />
Sein Leben lang hatte Spenglermeister Armin Buchert aus Rappershausen<br />
Wetterfahnen angefertigt und fühlte sich bis zuletzt mit <strong>die</strong>sem<br />
seltenen Handwerk verbunden. Einige Jahre vor seinem Tod im<br />
Februar 2005 übertrug er seinem Sohn Wilhelm <strong>die</strong> in Südthüringen<br />
erlernte Kunstarbeit. Um <strong>die</strong> handgefertigten Wetteranzeiger<br />
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zu bringen.<br />
▴▴Der »Klassiker« unter den Wetterfahnen: Viele Hausbesitzer setzen sich<br />
den traditionellen Wetterhahn <strong>auf</strong>s Dach<br />
Claus Larsen<br />
Feuerwehrmann<br />
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Technik im Detail<br />
▴▴Neben dem Wetterhahn fertigt Buchert auch<br />
andere Figuren wie <strong>die</strong>sen Schornsteinfeger<br />
aus Kupfer oder Edelstahl herzustellen und<br />
Töpfe, Gießkannen sowie Bierbutten zu löten,<br />
hatte sich Vater Buchert 1933 mit einem<br />
eigenen Spenglereibetrieb selbstständig gemacht.<br />
Sohn Wilhelm ist heute einer der<br />
letzten Wetterfahnenmacher in Deutschland.<br />
„Mir bereitet es viel Freude, ein flaches<br />
Blech zu Figuren zu formen“, sagt Wilhelm<br />
Buchert. Der 73-Jährige steht deshalb auch<br />
immer noch beinahe täglich in der Werkstatt.<br />
Von Beruf Bauspengler und Fachmann<br />
in der Gas- und Wasserinstallation, fiel ihm<br />
<strong>die</strong>se Tätigkeit nach eigenem Bekunden von<br />
Beginn an nicht schwer.<br />
Handarbeit ist gefragt<br />
Die Kunden von Wilhelm Buchert nehmen<br />
oft lange Anfahrtswege bis zur fränkischen<br />
Werkstatt in K<strong>auf</strong>, um in den Besitz einer<br />
handgemachten Wetterfahne zu kommen.<br />
Die im Handel erhältlichen Figuren werden<br />
meist fabrikmäßig ausgestanzt und haben<br />
daher nicht <strong>die</strong> Qualität seiner handgefertigten<br />
Einzelstücke.<br />
Wilhelm Buchert berücksichtigt zudem<br />
bei seiner Arbeit <strong>die</strong> persönlichen Wünsche<br />
der Kunden: Ob es ein Wildschwein für einen<br />
Jäger sein soll, ein Einhorn für eine<br />
Apotheke, ein Pferd für einen Tierliebhaber<br />
– aus ganz Deutschland kommen <strong>die</strong><br />
Anfragen. Das bekannteste Motiv ist und<br />
bleibt natürlich der klassische Wetterhahn.<br />
Er ist ein Symbol der Wachsamkeit und<br />
Fruchtbarkeit, wird aber auch seit jeher als<br />
Orakeltier und Wetterprophet angesehen.<br />
Christliches Symbol<br />
Auf den Kirchendächern ist der Wetterhahn<br />
seit der Gotik als christliches Symbol weitverbreitet<br />
– der Mechaniker Jacob Leupold<br />
entwickelte im 18. Jahrhundert, der ersten<br />
Blütezeit der Windweiser, spezielle Mechaniken,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Beweglichkeit der Wetterfahnen<br />
verbesserten. Doch bereits 820<br />
ließ Bischof Rampertus erstmals im italienischen<br />
Brescia dem Turm der Kirche von<br />
San Faustino Maggiore einen Wetterhahn<br />
aus Bronze <strong>auf</strong>setzen. Er sollte symbolisch<br />
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▴▴Erst spontane Bestellung, mittlerweile <strong>die</strong> Zierde des Anwesens: Ein Adler aus Blech mit Besitzer<br />
Andreas Vogeley (links) und Hersteller Wilhelm Buchert<br />
Attika-Balkonabl<strong>auf</strong><br />
Attika Flachgully<br />
daran erinnern, dass Jesus vor dem Krähen<br />
des Hahns von Petrus dreimal verleugnet<br />
wurde: „Ehe der Hahn krähen wird, wirst<br />
du mich dreimal verleugnen.“ (Mt 26,75)<br />
Das Mahnzeichen bedeutet, standhaft im<br />
Glauben zu bleiben und allen Anfechtungen<br />
zu widerstehen.<br />
Ursprünglich waren <strong>die</strong> Hähne <strong>auf</strong> den<br />
Dächern der Kirchen aber nicht beweglich,<br />
sondern fest montiert. Erst mit ihrer Flexibilität<br />
wurden sie für <strong>die</strong> Wettervorhersage<br />
interessant („Dreht zweimal sich der Wetterhahn,<br />
zeigt er Sturm und Regen an“).<br />
Arbeiten mit Technik<br />
Wenn Wilhelm Buchert von seiner schweißtreibenden<br />
Arbeit spricht, kommt er ins<br />
Schwärmen. „Erst musste ich einiges lernen,<br />
bis ich das Blech so biegen und dehnen<br />
konnte, wie es für <strong>die</strong> gewünschten Figuren<br />
erforderlich war.“ Die einfachste Art, den<br />
Wetterhahn <strong>auf</strong>s Blech zu bannen, besteht<br />
darin, eine angefertigte Zeichnung mit einem<br />
Kopierer zu vergrößern, <strong>die</strong>se dann<br />
<strong>auf</strong> das Objekt zu übertragen und mit der<br />
Stichsäge auszusägen. Die jüngsten Produkte<br />
seiner Wetterfahnen-Werkstatt sind<br />
zwei prächtige Hähne, <strong>die</strong> als Geburtstagsgeschenke<br />
zu einem Bauernhof in einen<br />
Ort nahe München und ins unterfränkische<br />
Brendlorenzen geliefert wurden. Mag<br />
der Hahn auch das klassische Motiv sein,<br />
so haben sich inzwischen aber längst auch<br />
Katzen, Löwen, Elche und Hexen <strong>auf</strong> den<br />
Giebeln breitgemacht.<br />
Begeisterte Kunden<br />
Eine Besonderheit in Bucherts Werkstatt<br />
ist der Adler. Dieses Tier wünschte sich<br />
ein Mann, der eher zufällig seine Werkstatt<br />
besuchte. Dort sah er, wie <strong>die</strong> Figuren gehämmert,<br />
geschmiedet und per Hand geschickt<br />
gebogen wurden. Das faszinierte<br />
ihn – also bestellte er spontan einen Adler,<br />
den er mittlerweile als Zierde seines Hauses<br />
betrachtet. Diese Begeisterung seiner Kunden<br />
freut Wilhelm Buchert immer wieder.<br />
Und er denkt gar nicht daran, sein Hobby<br />
aus Altersgründen an den Nagel zu hängen:<br />
„Wenn es geht, möchte ich auch noch<br />
in 20 Jahren Wetterfahnen fertigen“, so der<br />
passionierte Spengler. „Das wäre für mich<br />
eine große Freude.“ ■<br />
Kontakt<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
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ist nicht transparent, sondern soll mit den im digitalen Direktdruck<br />
<strong>auf</strong> den Innenseiten der Glasoberflächen <strong>auf</strong>gebrachten Steinbruchmotiven<br />
<strong>die</strong> Idee einer Schatulle verkörpern, <strong>die</strong> ihren wertvollen<br />
Inhalt schützt. Tatsächlich fühlt sich der Nutzer zwischen den Regalen<br />
des Lesesaals von der Außenwelt abgeschlossen, muss aber<br />
trotzdem nicht <strong>auf</strong> natürliches Licht verzichten. Denn 20 Lichtkuppeln<br />
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Siga<br />
Schweizer setzen <strong>auf</strong> Kontinuität<br />
Bei Siga wird es einen Wechsel in<br />
der Führung geben: Die Brüder Reto<br />
und Marco Sieber, <strong>die</strong> das Familienunternehmen<br />
seit 23 Jahren leiten,<br />
werden zum 1. Januar 2014 <strong>die</strong> Geschäftsführung<br />
an Patrick Stalder<br />
übergeben. „Mit der Nachfolgeregelung<br />
wollen wir <strong>die</strong> Kontinuität<br />
in der operativen Leitung sicherstellen“,<br />
erklärt Reto Sieber. Er und sein<br />
Bruder Marco werden sich künftig<br />
▴▴Patrick Stalder<br />
<strong>auf</strong> <strong>die</strong> strategische Führung im Verwaltungsrat<br />
konzentrieren. Patrick<br />
Stalder ist seit 2006 bei Siga. Seit 2008 ist er als Geschäftsführer<br />
Vertrieb gesamtverantwortlich für alle Vertriebsbereiche.<br />
Siga | CH-6017 Ruswil | www.siga.ch<br />
50 dachbau magazin 9 | 2013
▴▴Da staunt das Schaf: Die Roto-Minis stahlen <strong>auf</strong> der Nobelinsel Sylt<br />
so manchem Dünenbewohner <strong>die</strong> Show<br />
Roto ProfiLiga<br />
Kleine Autos, großer Auftritt<br />
Maximale Aufmerksamkeit für Minis: Der Mini-Club der RotoProfiLiga<br />
gastierte vom 21. bis 23. Juni 2013 <strong>auf</strong> der Insel Sylt. Rund<br />
70 Dachspezialisten aus ganz Deutschland informierten sich vor<br />
Ort über Reetdächer, tauschten Erfahrungen aus und erkundeten<br />
<strong>die</strong> Nordseeinsel mit ihren Minis. Etwa 40 Fahrzeuge – vom Mini-<br />
Cabrio bis zum Countryman – waren am Start, als es bei einer spielerischen<br />
Rallye galt, Deutschlands Nobelinsel kennenzulernen. Die<br />
beschrifteten Fahrzeuge machten übrigens <strong>auf</strong> den ersten Blick klar,<br />
dass Dachhandwerker nicht nur gern das Steuer in <strong>die</strong> Hand nehmen,<br />
sondern vor allem auch wissen, wo es lang geht. Sogar <strong>auf</strong> dem<br />
Parkplatz einer der bekanntesten Bars Deutschland, der Sansibar,<br />
standen <strong>die</strong> kleinen Engländer im Mittelpunkt des Interesses – und<br />
stahlen damit so manchem Italiener aus Modena <strong>die</strong> Show. Ganz<br />
klar: Solche Fahrzeuge leisten natürlich auch für den Betrieb zu<br />
Hause gute Werbe<strong>die</strong>nste.<br />
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▴▴Mehr als 70 Dachprofis erkundeten Deutschlands nördlichsten Punkt<br />
dachbau magazin 9 | 2013
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Glauben und Licht<br />
Zur Ausübung von Religion gehört seit jeher <strong>die</strong> Inszenierung, und<br />
zu <strong>die</strong>ser das Licht. Die Wirkung des Lichts (früher in Ermangelung<br />
brauchbarer Alternativen des Tageslichts) bestimmte deshalb stets<br />
<strong>die</strong> Architektur von Tempeln und Kathedralen im Sinne der liturgischen<br />
Dramaturgie; ein Sonnenstrahl erleuchtete in der Antike zur<br />
rechten Zeit den Altar und farbig verglaste Fenster gotischer Gotteshäuser<br />
erzählen noch heute wie mittelalterliche Displays biblische<br />
Geschichten. Bei der Umgestaltung der Christuskirche Möhringen<br />
entschied sich <strong>die</strong> Partnerschaft Freier Architekten Gergs-Blum-<br />
Schempp aus Stuttgart ebenfalls für <strong>die</strong> Verwendung von Tageslicht<br />
für einen hinter dem Altar liegenden Lichtraum. Um das Licht<br />
durch <strong>die</strong> über dem Innenraum liegende, 4,5 m hohe Satteldachkonstruktion<br />
zu führen, kamen vier Solatube 290-DS-Systeme zum<br />
Einsatz. Diese liegen nicht sichtbar wie hinter einer Soffitte und<br />
versorgen den Raum mit jenem himmlischen Licht, in dem nach<br />
biblischer Auffassung der Herr wohnt (Timotheus 6,16).<br />
Interferenz Daylight GmbH<br />
D-47918 Tönisvorst<br />
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Siegfried Gergs<br />
52 dachbau magazin 9 | 2013
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Gedächtniskirche inkognito<br />
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der Berliner Gedächtniskirche<br />
sorgt ein Protect-System von<br />
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einen reibungslosen Abl<strong>auf</strong> der<br />
Instandsetzung. Der Protest<br />
der Bevölkerung hatte nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg den<br />
Abriss der zerstörten Kirche<br />
verhindert. Inzwischen gilt das<br />
über 100 Jahre alte Bauwerk<br />
als Mahnmal gegen den Krieg.<br />
Im Moment wird <strong>die</strong> Kirche<br />
saniert, da Wetter und Abgase<br />
der Tuffsteinfassade stark<br />
zugesetzt haben. Das modular<br />
<strong>auf</strong>gebaute Protect-System besteht aus Kassettenelementen mit einem<br />
Alu-Rahmen sowie einem verzinkten Stahlblech oder – wahlweise<br />
– einer lichtdurchlässigen Kunststoffplatte.<br />
Wilhelm Layher GmbH & Co. KG<br />
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▴▴Ole Rosgaard<br />
▴▴Günther Reese<br />
Vedag<br />
Neue Führungsriege<br />
Die Icopal-Gruppe ist mit den Marken Icopal, Vedag und<br />
Wolfin im Dachmarkt vertreten. Im März 2013 hatte Ole<br />
Rosgaard nicht nur <strong>die</strong> Verantwortung für <strong>die</strong> Region Central<br />
(Deutschland, Österreich und Schweiz) der Icopal-<br />
Gruppe, sondern auch <strong>die</strong> Geschäftsführung bei der Vedag<br />
GmbH übernommen. Unterstützt wird er dabei durch ein<br />
neues Management-Team, bestehend aus Job P. van Loenen<br />
(Produktion), Hendrik Hansen (Finanzen) und Günther<br />
Reese (Vertrieb, Marketing und Technik). Reese hatte bereits<br />
im Sommer 2010 <strong>die</strong> Verantwortung für Wolfin übernommen<br />
– eine Tätigkeit, <strong>die</strong> er weiterhin ausüben wird.<br />
Vedag GmbH | D-96050 Bamberg | www.vedag.de<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
53
Dachwelten<br />
Dachkeramik<br />
10 000 Unikate<br />
Wer <strong>die</strong> Stadt Basel vom Turm des Münsters<br />
aus betrachtet, der kann das Dach des<br />
Museums der Kulturen nicht übersehen – es<br />
besteht aus handgefertigten Fliesen.<br />
Text: Jola Horschig | Fotos: Agrob Buchtal
Das Museum der Kulturen in Basel<br />
kann <strong>auf</strong> eine lange Geschichte<br />
zurückblicken. Es wurde 1893 als<br />
Abteilung für Völkerkunde gegründet und<br />
gehörte zunächst zum Naturhistorischen<br />
Museum an der Augustinergasse. Weil jedoch<br />
<strong>die</strong> Sammlung der Ethnologen stetig<br />
wuchs und sie mehr Raum benötigten,<br />
wurde das klassizistische Ursprungsgebäude<br />
von 1913 bis 1917 durch <strong>die</strong> Basler Architekten<br />
Vischer + Söhne <strong>auf</strong> der Rückseite<br />
mit einem Anbau erweitert. Im L<strong>auf</strong>e der<br />
Zeit wuchs <strong>die</strong> Völkerkundesammlung mit<br />
über 300 000 Exponaten zu einer der bedeutendsten<br />
Europas an, <strong>die</strong> nur noch zu einem<br />
Bruchteil öffentlich gezeigt werden konnte.<br />
Weil zudem auch <strong>die</strong> Ausstellungstätigkeit<br />
kontinuierlich zunahm, herrschte im Museum<br />
immer wieder Platzmangel. Vor <strong>die</strong>sem<br />
Hintergrund wurde in den 1970er-Jahren<br />
eine erste und Anfang des 21. Jahrhunderts<br />
eine zweite Erweiterung notwendig.<br />
Dach stößt <strong>auf</strong> Widerstand<br />
Für <strong>die</strong> Planung und Umsetzung der zweiten<br />
Erweiterung, <strong>die</strong> mit Unterstützung privater<br />
Mäzene realisiert werden sollte, wurde<br />
<strong>die</strong> Stiftung zur Förderung des Museums<br />
der Kulturen Basel gegründet. 2001 gab es<br />
erste Überlegungen, 2002 lagen <strong>die</strong> Pläne<br />
der Baseler Architekten Herzog & De Meuron<br />
vor. Weil eine bauliche Vergrößerung<br />
im Sinne eines Anbaus eine Verkleinerung<br />
des Hofes zur Folge gehabt hätte, strukturierten<br />
<strong>die</strong> Planer das Sockelgeschoss um<br />
und sahen eine mehrfach gefaltete Dach<strong>auf</strong>stockung<br />
vor. Mit <strong>die</strong>sem Dach schufen<br />
sie zwar zusätzliche Ausstellungsfläche,<br />
riefen aber gleichzeitig bei Denkmalschützern<br />
und Bürgern heftigsten Protest hervor.<br />
Die Gegner empfanden das extravagante<br />
Dach, das zudem <strong>auf</strong> zwei Seiten über<br />
den Vischer + Söhne-Altbau herausragt, als<br />
Fremdkörper in der historischen Baseler<br />
Dachlandschaft. In jahrelangen Gesprächen<br />
und Verhandlungen konnten <strong>die</strong> Beteiligten<br />
<strong>die</strong> Wogen, <strong>die</strong> sogar bis ins Schweizer Bundesgericht<br />
hineinschwappten, unter anderem<br />
dadurch glätten, dass <strong>die</strong> ursprünglich<br />
vorgesehene Dachhöhe reduziert wurde.<br />
Mit dem dar<strong>auf</strong>hin erfolgten Um- und<br />
Ausbau hat das Museum der Kulturen in<br />
mehrfacher Hinsicht gewonnen. Die Ausstellungsfläche<br />
ist um rund 600 m² gewachsen<br />
und das ungewöhnliche Dach stellt mittlerweile<br />
einen neuen Anziehungspunkt in<br />
der historischen Altstadt dar. Es sticht beim<br />
Blick vom Baseler Münster sofort ins Auge<br />
55
Dachwelten<br />
▴▴Planvoll perforiert: Die mit Lochblechen versehenen Leerstellen in Dach und Fassade sind Bestandteil des architektonischen Konzepts und <strong>die</strong>nen<br />
gleichzeitig der Hinterlüftung der extravaganten Dachkonstruktion<br />
▾▾Die wabenförmigen Fliesen sind <strong>auf</strong> einer Metallunterkonstruktion<br />
befestigt und können einzeln abgenommen werden<br />
▾▾Die Oberflächen der grün-schwarz changierenden Keramikelemente sind<br />
flach, konkav oder konvex geformt
www.dachbaumagazin.de<br />
und vom Hof aus können <strong>die</strong> Fußgänger <strong>die</strong><br />
senkrechten Teile des ungewöhnlichen Fassadendachs<br />
betrachten.<br />
Dreidimensionale Kacheln<br />
Der Dach<strong>auf</strong>bau besteht aus einer selbsttragenden<br />
Stahlkonstruktion, <strong>die</strong> den für<br />
ein Museum so wichtigen stützenfreien<br />
Innenraum ermöglicht. Auf <strong>die</strong>ser Unterkonstruktion<br />
montierten <strong>die</strong> Handwerker<br />
Stahltrapezbleche, eine Dampfsperre und<br />
Aluminiumpaneele, <strong>die</strong> das Dach abdichten<br />
und gleichzeitig als wasserabführende<br />
Schicht <strong>die</strong>nen. Der Clou ist jedoch <strong>die</strong><br />
Dachdeckung: Sie besteht aus rund 10 000<br />
<strong>auf</strong>geständerten Keramikelementen und hat<br />
ausschließlich gestalterische Funktion.<br />
Die Kacheln sind dreidimensional und<br />
erinnern an sechseckige Keramikschalen,<br />
<strong>die</strong> „verkehrt“ mit dem Boden nach oben<br />
<strong>auf</strong> dem Dach montiert wurden. Für <strong>die</strong>se<br />
sichtbare Oberfläche haben <strong>die</strong> Architekten<br />
drei Formen gewählt: flach, konkav<br />
(nach innen gewölbt) und konvex (nach<br />
außen gewölbt). Als Glasur kam ein grünschwarz<br />
changierender Farbton zum Einsatz,<br />
der <strong>die</strong> Dachflächen in Abhängigkeit<br />
von Lichteinfall, Brechungswinkel und Betrachtungsstandort<br />
immer wieder anders<br />
schimmern lässt.<br />
Sechs Möglichkeiten<br />
Die Fliesen sind Unikate und stammen von<br />
Agrob Buchtal. Da sie in Handarbeit hergestellt<br />
wurden, sind ihre Abmessungen ungleichmäßig<br />
und <strong>die</strong> Schnittpunkte der konkaven<br />
bzw. konvexen Kacheln liegen nicht<br />
exakt in Fliesenmitte. Aus <strong>die</strong>sem Grund<br />
war von den <strong>Dachdecker</strong>n bei der Montage<br />
viel Fingerspitzengefühl und handwerkliches<br />
Know-how gefordert, denn jede Fliese<br />
konnte – wegen der Wabenform – <strong>auf</strong> sechs<br />
unterschiedliche Arten eingepasst werden.<br />
Für <strong>die</strong> Verlegung hatten <strong>die</strong> Architekten<br />
zwar einen Plan erstellt, doch <strong>die</strong> endgültige<br />
Entscheidung über <strong>die</strong> Auswahl der Kacheln<br />
und ihre optisch passende Drehung<br />
oblag den Handwerkern der Wittenauer<br />
GmbH. Unterstützt wird <strong>die</strong> ausgefallene<br />
Dramaturgie des Dachs durch Leerstellen,<br />
<strong>die</strong> von Herzog & De Meuron ebenfalls im<br />
Verlegeplan vorgesehen waren.<br />
Für <strong>die</strong> Fixierung sind <strong>die</strong> Keramikelemente<br />
mit Löchern ausgestattet: Sie nehmen<br />
<strong>die</strong> Klammern <strong>auf</strong>, <strong>die</strong> Fliesenhersteller und<br />
Handwerker basierend <strong>auf</strong> einem bestehenden<br />
Halterungssystem gemeinsam für das<br />
Museumsdach modifiziert hatten.<br />
Befestigung der Keramikelemente<br />
Untersicht: Gitterrost Aluminium<br />
in Kacheloptik mit Alu-Halterung<br />
Die Kosten im Blick<br />
Die Dachflächen stechen zwar aus der Baseler<br />
Dachlandschaft hervor, sind jedoch –<br />
außer direkt von oben – nirgends komplett<br />
einzusehen. Mithilfe von Computersimulationen<br />
untersuchten <strong>die</strong> Architekten unterschiedliche<br />
Perspektiven und Standorte und<br />
ermittelten <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Weise <strong>die</strong> nicht einsehbaren<br />
Bereiche. Da <strong>die</strong> Kacheln ausschließlich<br />
optische Aufgaben erfüllen, wurden in<br />
<strong>die</strong>sen Zonen aus Kostengründen keine Kacheln<br />
verlegt.<br />
Eine gestalterische Besonderheit bilden<br />
<strong>die</strong> beiden Bereiche, in denen das Dach<br />
über den Altbau herausragt. Um <strong>die</strong> Untersichten<br />
an <strong>die</strong> extravagante Dachlandschaft<br />
anzupassen, sind sie mit sechseckigen Aluminiumplatten<br />
bekleidet, <strong>die</strong> mit schwarzem<br />
Pulverlack beschichtet wurden.<br />
Im Zuge der Erweiterung wurden <strong>die</strong><br />
vorhandenen Räume renoviert sowie Haustechnik,<br />
Brandschutz, Sicherheitstechnik<br />
und Erdbebenschutz <strong>auf</strong> den neuesten<br />
Stand gebracht. Das Museum der Kulturen<br />
verfügt heute aber nicht nur über moderne<br />
Räume, sondern unter dem Dach auch über<br />
eine neue Ausstellungsfläche. ■<br />
Balkenklaue<br />
U-Profil<br />
Steckbrief<br />
Profiltafel aus Aluminium,<br />
System Kalzip<br />
Dämmung Mineralwolle WLG 035,<br />
zweilagig, 100/120 mm<br />
Dampfsperre, 1,5 mm dick<br />
Keramikelement<br />
Objekt/Standort:<br />
Museum der Kulturen<br />
CH-4051 Basel<br />
Bauherr:<br />
Stiftung Museum der Kulturen<br />
CH-4051 Basel<br />
Kanton Basel-Stadt<br />
c/o Städtebau und Architektur<br />
CH-4001 Basel<br />
Architekten:<br />
Herzog & De Meuron<br />
CH-4056 Basel<br />
www.herzogdemeuron.com<br />
Montagearbeiten:<br />
Wittenauer GmbH<br />
Dach- & Fassadenbau<br />
D-77880 Sasbach<br />
Produkt:<br />
Flache, konkave und konvexe Fliesen,<br />
hergestellt in Handarbeit<br />
Hersteller:<br />
Agrob Buchtal<br />
D-92521 Schwarzenfeld<br />
www.agrob-buchtal.de<br />
dachbau magazin 9 | 2013<br />
57
Im nächsten Heft<br />
Thema des Monats<br />
Großprojekte<br />
Große Bauvorhaben sind meistens auch<br />
eine große Herausforderung für alle Beteiligten<br />
– vor allem für <strong>die</strong> Handwerker,<br />
<strong>die</strong> meist im engen Zeitkorsett und noch<br />
engeren Budgetrahmen ihre Arbeit erledigen<br />
müssen. Wir stellen Ihnen in der<br />
nächsten Ausgabe neben zwei großen<br />
Wohnsiedlungen in Köln und Berlin auch<br />
<strong>die</strong> Dacharbeiten an den Flughäfen in<br />
München und Amsterdam vor und zeigen<br />
<strong>die</strong> Besonderheiten <strong>die</strong>ser Großprojekte.<br />
Dachwelten<br />
Auf großer Fahrt<br />
Im Hamburger Hafen machen pro Jahr<br />
rund 10 000 Schiffe an den Piers fest und<br />
sorgen dabei für einen Gesamtumschlag<br />
von über 130 Millionen Tonnen. Außerdem<br />
wird <strong>die</strong> Elbmetropole von einer<br />
stetig steigenden Zahl von Kreuzfahrtschiffen<br />
angel<strong>auf</strong>en. Deshalb gibt es jetzt<br />
einen Terminal, der den Ozeanriesen mit<br />
einer silbernen Aluminiumfassade einen<br />
glänzenden Empfang bereitet.<br />
Kärcher<br />
Flughafen München<br />
Renner Hainke Wirth Architekten<br />
Technik im Detail<br />
Achtung: Asbest!<br />
Seit 20 Jahren ist Asbest in Deutschland<br />
verboten. Der Umgang mit der ehemaligen<br />
»Wunderfaser« hat bei vielen<br />
Menschen zu ernsthaften Erkrankungen<br />
geführt. Gefährlich wird es immer dann,<br />
wenn Asbest bei mechanischer Beanspruchung<br />
<strong>auf</strong>gespalten und eingeatmet<br />
wird. Bei Abbruch- und Sanierungsarbeiten<br />
ist deshalb im Umgang mit Asbest<br />
besondere Vorsicht geboten. Wir zeigen,<br />
wor<strong>auf</strong> <strong>Dachdecker</strong> achten sollten.<br />
UND AUSSERDEM<br />
Elektrowerkzeuge für <strong>Dachdecker</strong><br />
Impressum<br />
dachbaumagazin –<br />
Unternehmermagazin für <strong>Dachdecker</strong>betriebe<br />
Verlag<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />
Telefon +49 82 33.23-0<br />
www.weka.de | www.dachbaumagazin.de<br />
Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen<br />
und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />
Herausgeber<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer<br />
Stephan Behrens | Michael Bruns | Werner Pehland<br />
Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk<br />
Christoph Maria Dauner (verantw.)<br />
Chefredakteur<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Maria Dauner<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky<br />
Verantwortlicher Redakteur<br />
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Volontärin<br />
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jessica.jahn@weka.de<br />
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Es gilt <strong>die</strong> Anzeigenpreisliste 2013<br />
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Einzelheft:<br />
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Herrenbachstraße 17 | 86161 Augsburg<br />
Boschmedia Kommunikationsdesign<br />
www.boschmedia.de<br />
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high end dtp-service | Lothar Hellmuth<br />
Herrenbachstraße 19 | 86161 Augsburg<br />
Druck<br />
Firmengruppe APPL | sellier druck GmbH<br />
Angerstraße 54 | 85354 Freising<br />
ISSN<br />
1618-9612<br />
Erscheinungsweise<br />
9 Ausgaben jährlich<br />
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Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />
Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am 7. Oktober 2013<br />
58 dachbau magazin 9 | 2013
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