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Vorhang auf für die Dachdecker - Dachbaumagazin

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ISSN 1618-9612 | 12,80 €<br />

9 | 2013<br />

September<br />

Kulturbauten<br />

<strong>Vorhang</strong> <strong>auf</strong> für <strong>die</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />

Flachdach<br />

Grüne Galaxie<br />

Schneelast<br />

Weißes Risiko<br />

Dachkeramik<br />

Buntes Chamäleon


NAVARA KING CAB DPF XE PRITSCHE<br />

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Editorial<br />

Kunst am Dach<br />

Die schönen Künste – also Musik, Theater oder Malerei, aber auch Ausstellungen<br />

aller Art – finden meist in ebenso schönen, bisweilen spektakulären Gebäuden<br />

statt. Wir haben im Thema des Monats einmal hinter <strong>die</strong> Kulissen geschaut<br />

und präsentieren Ihnen ab Seite 14 eine Auswahl sehenswerter Kulturbauten.<br />

Collin Klostermeier,<br />

Verantwortlicher Redakteur<br />

dachbaumagazin<br />

»Die schönen Künste finden meist<br />

auch in schönen Gebäuden statt.«<br />

So unterschiedlich <strong>die</strong>se<br />

Gebäude auch sind, sie alle<br />

haben doch eines gemeinsam:<br />

Ohne <strong>die</strong> Handwerkskunst<br />

der beteiligten <strong>Dachdecker</strong> und Klempner wären <strong>die</strong> anspruchsvollen<br />

Entwürfe der Architekten nicht umzusetzen. So mussten <strong>die</strong> Fassadenbauer<br />

bei der Bekleidung des Festspielhauses in Erl / Österreich beispielsweise<br />

mit nur zwei Plattenformaten auskommen. Dennoch gelang es den Handwerkern,<br />

<strong>die</strong> komplexe Gebäudeform mit einer lebendigen schwarzen Außenhaut<br />

zu überziehen, <strong>die</strong> in jeder Hinsicht gelungen ist. Nicht weniger anspruchsvoll<br />

war <strong>die</strong> Deckung des gewellten Dachs einer Ausstellungshalle in Datong<br />

/ China, wo <strong>die</strong> Klempner mit sage und schreibe 40 m langen<br />

Zinkscharen hantierten. Bei der Erweiterung des Museums der Kulturen<br />

in Basel / Schweiz galt es hingegen, handgefertigte Keramikelemente<br />

in einem anspruchsvollen Verlegeraster <strong>auf</strong> der Unterkonstruktion<br />

zu befestigen. Das Ergebnis ist schlicht atemberaubend:<br />

Mitten in der historischen Dachlandschaft der Altstadt schimmert<br />

das futuristische Museumsdach je nach Lichteinfall in verschiedenen<br />

Farbtönen und bildet damit einen spannenden Kontrast zur umgebenden<br />

Bebauung – und das ist nicht weniger als Kunst am Dach.<br />

Eine Kunst ist es mittlerweile allerdings auch, geeignete Auszubildende<br />

für den <strong>Dachdecker</strong>beruf zu finden. Doch damit ist der Nachwuchs für<br />

den Betrieb noch nicht garantiert, denn viele Jugendliche brechen <strong>die</strong> Ausbildung<br />

vorzeitig ab. Im Interview des Monats <strong>auf</strong> Seite 6 haben wir uns mit <strong>Dachdecker</strong>meister<br />

Raban Meurer aus Köln über <strong>die</strong> Gründe <strong>die</strong>ser Entwicklung und<br />

mögliche Lösungsansätze unterhalten.<br />

▴▴Kunst am Dach: Die Erweiterung des<br />

Museums der Kulturen in Basel / Schweiz hat<br />

eine atemberaubende Hülle erhalten<br />

Agrob Buchtal<br />

Ihr<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

3


In <strong>die</strong>sem Heft<br />

Inhalt 9 | 2013<br />

Thema des Monats:<br />

Kulturbauten<br />

14 Fassade<br />

Festspielhaus in Erl / Österreich<br />

14<br />

20 Flachdach<br />

Wälderhaus in Hamburg<br />

24 Metalldach<br />

Yungang-Grotten in Datong / China<br />

28 Gründach<br />

Haus der Astronomie in Heidelberg<br />

Management<br />

32 Liquidität<br />

Mit Abschlagszahlungen das<br />

Insolvenzrisiko senken<br />

▸▸Die eckige<br />

Geometrie der Festspielhalle<br />

in Erl /<br />

Österreich ist an allen<br />

Seiten mit<br />

Faserzementtafeln<br />

überzogen<br />

Technik im Detail<br />

38 Steildach<br />

Schneelast: Die neue<br />

ZVDH-Fachregel in der Praxis<br />

42 Dämmung<br />

Wärmeschutz und Denkmalpflege<br />

46 Alte Handwerkstechniken<br />

Historische Wetterfahnen<br />

Dachwelten<br />

54 Dachkeramik<br />

Museum der Kulturen<br />

in Basel / Schweiz<br />

24<br />

VM Zinc<br />

◂◂Das Dach der<br />

neuen Ausstellungshalle<br />

in Datong /<br />

China besteht aus<br />

40 m langen<br />

Titanzinkbändern<br />

Titelthemen sind farblich hinterlegt<br />

▸▸Das neue Haus der<br />

Astronomie in<br />

Heidelberg hat einen<br />

spektakulären<br />

Grundriss, der aus<br />

der Luft am<br />

besten zu sehen ist<br />

28<br />

Bauder<br />

4 dachbau magazin 9 | 2013


Das neue<br />

Innenfutter<br />

Einfachere Montage. Ideal auch für Feuchträume.<br />

10<br />

Etex Group / Brigida González<br />

38<br />

▴▴Durch neue und aktualisierte ZVDH-Regelwerke haben sich<br />

<strong>die</strong> Anforderungen an Schneeschutzsysteme geändert<br />

Braas<br />

54<br />

▴▴Die grün-schwarz-changierenden Keramikelemente lassen das Dach<br />

des Museums der Kulturen in Basel / Schweiz bunt schimmern<br />

Agrob Buchtal<br />

in jedem Heft<br />

3 Editorial<br />

6 Dach aktuell<br />

35 Dachmarkt<br />

50 Branche<br />

52 Inserentenverzeichnis<br />

58 Vorschau/Impressum<br />

Ein Magazin der<br />

WEKA Media GmbH & Co. KG<br />

Titelbild: Etex Group / Brigida<br />

González, Bauder, Braas,<br />

Agrob Buchtal<br />

dachbau magazin 9 | 2013


Dach aktuell<br />

Ausbildung: <strong>Dachdecker</strong> wollen ihre Azubis »bei der Stange halten«<br />

»Der Einsatz von Mediatoren ist ein guter Ansatz.«<br />

Das <strong>Dachdecker</strong>handwerk tut sich immer schwerer, seine Ausbildungsplätze<br />

zu besetzen. Ein weiteres Problem ist <strong>die</strong> vorzeitige<br />

Auflösung der Lehrverträge – in einigen Betrieben liegt <strong>die</strong><br />

»Abbrecherquote« bei über 50 Prozent. dachbaumagazin hat sich<br />

mit <strong>Dachdecker</strong>meister Raban Meurer aus Köln über <strong>die</strong> Herausforderungen<br />

in der handwerklichen Ausbildung unterhalten.<br />

dachbaumagazin: Herr Meurer,<br />

Sie sind im Landesverband Nordrhein<br />

der Referent für <strong>die</strong> Berufsbildung<br />

und betreiben einen<br />

<strong>Dachdecker</strong>betrieb mit vier Mitarbeitern<br />

und einem Azubi. Wie<br />

schätzen Sie das Problem »Ausbildungsabbruch«<br />

ein?<br />

Raban Meurer: Das Problem ist<br />

nicht neu, hat sich aber in den<br />

vergangenen Jahren noch einmal<br />

verschärft. Ich hatte seit der<br />

Betriebsgründung 1987 zehn<br />

»Im Konfliktfall hilft es oft, sich in den<br />

Auszubildenden hineinzuversetzen.«<br />

Azubis, von denen nur fünf <strong>die</strong><br />

komplette Ausbildung inklusive<br />

Gesellenprüfung durchl<strong>auf</strong>en haben<br />

– und vielen meiner Kollegen<br />

geht es ähnlich. Bis vor ein paar<br />

Jahren war das insofern nicht so<br />

tragisch, weil der demografische<br />

Faktor <strong>die</strong> »Abbrecher« kompensiert<br />

hat – es gab einfach genug<br />

Bewerber für einen Ausbildungsplatz.<br />

Ärgerlich und teuer war so<br />

ein Abbruch aber schon immer.<br />

Welche Gründe führen <strong>die</strong> Auszubildenden<br />

für <strong>die</strong> Auflösung des<br />

Lehrvertrags an?<br />

Vor allem <strong>die</strong> Schulbildung und<br />

<strong>die</strong> Disziplin lassen oft zu wünschen<br />

übrig. Einige sind dann<br />

schnell überfordert, andere haben<br />

Probleme im Elternhaus<br />

oder befinden sich schlicht noch<br />

in der Pubertät. Die lassen dann<br />

<strong>die</strong> Berufsschule schleifen und<br />

geben meist noch vor der Zwischenprüfung<br />

<strong>auf</strong>. Mein letzter<br />

Auszubildender hat beispielsweise<br />

mit einer riesigen Euphorie<br />

begonnen, wollte sogar <strong>die</strong> Lehrzeit<br />

verkürzen. Aber dann gab es<br />

private Probleme, und da hat er<br />

hingeschmissen.<br />

Was erwarten Sie als Betriebsinhaber<br />

von einem Auszubildenden<br />

und nach welchen Kriterien wählen<br />

Sie aus?<br />

Handwerkliches Geschick, Kreativität,<br />

Teamfähigkeit und Lernwilligkeit<br />

sind mir wichtig, vor allem<br />

Letzteres. Wenn jemand den<br />

Beruf nur halbherzig erlernen<br />

möchte, dann wird das nichts.<br />

Im Bewerbungsgespräch schaue<br />

ich vor allem <strong>auf</strong> <strong>die</strong> elementaren<br />

Kenntnisse: Lesen, Schreiben<br />

und Rechnen – ein <strong>Dachdecker</strong>-<br />

Azubi sollte wissen, wie man zum<br />

Beispiel ein Trapez berechnet.<br />

Wo sehen Sie den Unterschied<br />

zwischen den heutigen Bewerbern<br />

und Ihren ersten Auszubildenden<br />

vor 20 Jahren?<br />

Die Jungs sind meiner Meinung<br />

nach nicht mehr so belastbar wie<br />

früher. Außerdem hat das handwerkliche<br />

Geschick stark nachgelassen<br />

– da merkt man, dass<br />

es in der Schule keinen Werkunterricht<br />

mehr gibt. Weiterhin<br />

wird <strong>die</strong> Klientel, <strong>die</strong> sich heute<br />

als <strong>Dachdecker</strong>lehrling bewirbt,<br />

nicht leichter: Ein Realschulabschluss<br />

ist eher <strong>die</strong> Ausnahme,<br />

manche haben nicht einmal<br />

<strong>die</strong> Hauptschule abgeschlossen.<br />

Deswegen ist es in den letzten<br />

Jahren für <strong>die</strong> Betriebe immer<br />

schwieriger geworden.<br />

Wie wollen Sie und Ihre <strong>Dachdecker</strong>kollegen<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Entwicklung<br />

reagieren?<br />

Als Landesreferent für Berufsbildung<br />

habe ich vor einiger Zeit<br />

den Kontakt mit Rolf Richard<br />

Rehbold vom Forschungsinstitut<br />

für Berufsbildung an der Universität<br />

Köln <strong>auf</strong>genommen und<br />

eine Tagung zu <strong>die</strong>sem »heißen«<br />

Thema anberaumt, bei der rund<br />

30 <strong>Dachdecker</strong> unter Anleitung<br />

von Herrn Rehbold nach Lösungen<br />

gesucht haben (siehe Meldung<br />

<strong>auf</strong> Seite 10, Anm. d. Red.).<br />

Welche Lösungsansätze haben<br />

Sie gefunden?<br />

▴▴Raban Meurer ist<br />

<strong>Dachdecker</strong>meister und engagiert<br />

sich beim Landesverband<br />

Nordrhein als Referent Berufsbildung<br />

für den Nachwuchs<br />

Zunächst mal hat Herr Rehbold<br />

empfohlen, sich im Konfliktfall<br />

in <strong>die</strong> Rolle des Auszubildenden<br />

hineinzuversetzen. Ein weiterer,<br />

meiner Meinung nach sehr guter<br />

Ansatz ist <strong>die</strong> Installation von Mediatoren,<br />

<strong>die</strong> sich <strong>auf</strong> Abruf zügig<br />

einschalten, zwischen den Konfliktparteien<br />

vermitteln und auch<br />

mal alleine mit den Azubis über<br />

persönliche Probleme sprechen.<br />

Eine solche Beratungsstelle<br />

könnte bei den Handwerkskammern<br />

angesiedelt werden.<br />

Kann das <strong>Dachdecker</strong>handwerk<br />

in Zukunft seine Probleme in der<br />

Ausbildung in den Griff kriegen?<br />

Ja, wir sind <strong>auf</strong> dem richtigen<br />

Weg. Und auch für meinen Betrieb<br />

sieht es gut aus: Bei mir<br />

fängt demnächst der Sohn meines<br />

ersten Lehrlings an. Der will<br />

auch <strong>Dachdecker</strong> werden.<br />

Herr Meurer, vielen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

Ausbildung<br />

Lernen und bleiben<br />

Immer mehr Lehrlinge können nach der Ausbildung im Betrieb<br />

bleiben und erhalten dort eine feste Anstellung. Ob das am zunehmenden<br />

Bewerbermangel liegt, sagt <strong>die</strong> Statistik des IMU-<br />

Instituts allerdings nicht aus. Sie zeigt aber, dass <strong>die</strong> Betriebe<br />

in Deutschland deutlich mehr Auszubildende in ein Beschäftigungsverhältnis<br />

übernehmen. Im aktuell verfügbaren Berichtsjahr<br />

2011 betrug <strong>die</strong> Übernahmequote in Deutschland insgesamt<br />

66 Prozent. Im Jahr zuvor wurden lediglich 61 Prozent der<br />

fertigen Azubis weiterbeschäftigt.<br />

www.imu-institut.de<br />

6 dachbau magazin 9 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Meisterprüfung<br />

Bald wird gefeiert<br />

Seit 13 Jahren bietet das Bildungszentrum des Berliner <strong>Dachdecker</strong>handwerks<br />

einen Meistervorbereitungskurs in Vollzeit für <strong>die</strong><br />

Teile I–IV der Meisterprüfung an. In den vergangenen Wochen hatten<br />

<strong>die</strong> 21 Meisterschüler des seit September 2012 l<strong>auf</strong>enden Kurses<br />

ihre letzten Prüfungsteile absolviert. Die feierliche Übergabe der<br />

Meisterbriefe wird beim Landesverbandstag am 11. September 2013<br />

erfolgen. Der nächste Meisterkurs ist seit Langem ausgebucht, und<br />

auch für den folgenden Kurs ab September 2014 besteht bereits eine<br />

Warteliste. Innungsgeschäftsführer Ruediger Thaler führt <strong>die</strong> Beliebtheit<br />

der Kurse nicht nur <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Qualität der Ausbildung zurück<br />

– viele <strong>Dachdecker</strong> wollen einfach zur Meisterausbildung in<br />

<strong>die</strong> attraktive Hauptstadt.<br />

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www.berliner-dachdecker.de<br />

▴▴In der Warteschleife: Die 21 Meisterschüler des aktuellen Vorbereitungskurses<br />

hoffen derzeit in Berlin <strong>auf</strong> gute Prüfungsergebnisse<br />

Frage des Monats<br />

Viele Lehrlinge im <strong>Dachdecker</strong>handwerk brechen ihre<br />

Ausbildung vorzeitig ab und sorgen damit in Zeiten<br />

der Personalknappheit für weitere Engpässe. Welche<br />

Erfahrungen hat Ihr Betrieb in den letzten Jahren mit<br />

seinen Azubis gemacht?<br />

A) Ich bin zufrieden: Ich hatte meist gute Lehrlinge und<br />

deshalb auch eine geringe Abbruchquote von nur rund<br />

10 Prozent.<br />

B) Gemischte Gefühle: Meine Abbruchquote von rund<br />

30 Prozent ist mir zwar zu hoch, aber damit liege ich<br />

wohl ungefähr im Durchschnitt.<br />

C) Es ist eine Katastrophe: Die Abbruchquote liegt in<br />

meinem Betrieb bei fast 50 Prozent.<br />

Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de<br />

Dort finden Sie auch alle Ergebnisse der vorherigen<br />

Umfragen.<br />

P R E M I U M - Q U A L I T Ä T<br />

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<strong>Dachdecker</strong>betrieb<br />

Grünewald GmbH,<br />

Mannheim<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

7


Dach aktuell<br />

Klimaschutz<br />

Ohne Handwerker geht es nicht<br />

Um in Zukunft eine umweltschonende und bezahlbare<br />

Energieversorgung gewährleisten zu können, formuliert <strong>die</strong><br />

Bundesregierung in ihrem Energiekonzept 2010 ein ambitioniertes<br />

Ziel: Bis 2050 soll nahezu der gesamte Gebäudebestand<br />

in Deutschland klimaneutral modernisiert werden.<br />

Energetische Sanierungen können den Energieverbrauch<br />

von Gebäuden deutlich reduzieren und verringern so den<br />

Ausstoß von CO 2<br />

-Emissionen. Um das Regierungsvorhaben<br />

realisieren zu können, sind höhere staatliche Investitionen<br />

und das Know-how verschiedener Branchen gefragt – nicht<br />

zuletzt <strong>die</strong> Innovationsfähigkeit des Handwerks.<br />

www.handwerk.de<br />

Jugendmesse<br />

Magnet für den Nachwuchs<br />

Die Jugendmesse YOU, <strong>die</strong> vom 31. Mai bis 2. Juni 2013 <strong>auf</strong><br />

dem Berliner Messegelände stattfand, konnte mit 135 000 Besuchern<br />

einen neuen Rekord verbuchen. 240 Aussteller zeigten<br />

in neun Hallen aktuelle Trends. Im Bereich Bildung und<br />

Ausbildung war erstmals auch das <strong>Dachdecker</strong>handwerk mit<br />

der Landesinnung Berlin vertreten, <strong>die</strong> den „Dach-Truck“ des<br />

Landesverbands Baden-Württemberg vorstellten: Der über<br />

20 m lange Truck wird von den süddeutschen Kollegen vermietet<br />

und kommt bundesweit bei Ausbildungsmessen zum<br />

Einsatz. Hier haben <strong>die</strong> Jugendlichen <strong>die</strong> Möglichkeit, sich<br />

multimedial mit dem <strong>Dachdecker</strong>beruf vertraut zu machen.<br />

Zusätzlich hatten <strong>die</strong> Berliner <strong>Dachdecker</strong> zwei Auszubildende<br />

<strong>auf</strong> dem Messestand, <strong>die</strong> gemeinsam mit Lehrlingswart Andreas<br />

Friedel Schieferherzen klopften – und von interessierten<br />

Jugendlichen klopfen ließen.<br />

www.berliner-dachdecker.de<br />

▴▴So wird’s gemacht: Andreas Friedel, Lehrlingswart der Berliner<br />

<strong>Dachdecker</strong>, klopfte <strong>auf</strong> der Jugendmesse YOU Schieferherzen<br />

Bauprognose<br />

Eigenheime holen <strong>auf</strong><br />

Nach dem Baukonjunkturhoch im Wohnungsbau 2012 wird<br />

es 2013 im Eigenheimsektor zu einem Rückgang im Neubau<br />

kommen. Ab 2014 dürfte es mit dem Sektor jedoch schon<br />

wieder <strong>auf</strong>wärts gehen. Der Neubaumarkt für Mehrfamilienhäuser<br />

wächst 2013 dagegen rasant. Das sind <strong>die</strong> Kernaussagen<br />

der Bauprognose aus der Jahresanalyse von Bau-<br />

InfoConsult. Aufgrund des Genehmigungsrückgangs bei<br />

Einfamilienhäusern im Jahr 2012 und der Verzögerungen<br />

durch <strong>die</strong> witterungsbedingt schwachen B<strong>auf</strong>ortschritte im<br />

ersten Quartal 2013 dürften in <strong>die</strong>sem Jahr rund 4 Prozent<br />

weniger Ein- und Zweifamilienhäuser fertiggestellt werden<br />

als im Vorjahr. Bei Mehrfamilienhäusern sind bis Ende 2013<br />

dagegen rund 12 Prozent mehr neue Gebäude zu erwarten.<br />

Die überdurchschnittlich gute Auftragslage bei Architekten<br />

deutet dar<strong>auf</strong> hin, dass sich viele Projekte im Frühstadium<br />

befinden, <strong>die</strong> 2014 bereits unter Dach sein dürften.<br />

www.bauinfoconsult.de<br />

michellegibson, iStockphoto.com<br />

8 dachbau magazin 9 | 2013


SYSTEM<br />

Ein System funktioniert nur dann,<br />

wenn alle Komponenten optimal<br />

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HOCHHÄUSER<br />

Gründach mit Gütesiegel<br />

Brillieren mit Blei<br />

7 – 8 | 2013<br />

Juli – August<br />

Straße mit Stil<br />

Dach aktuell<br />

▴▴Rolf Richard Rehbold, stv. Direktor des Forschungsinstituts für<br />

Berufsbildung an der Universität Köln (rechts), und Raban Meurer,<br />

Referent für Berufsbildung im <strong>Dachdecker</strong>-Verband Nordrhein<br />

Ausbildung<br />

Neue Denkansätze<br />

Im Wettbewerb um Auszubildende wird es immer wichtiger, <strong>die</strong><br />

Jugendlichen „bei der Stange zu halten“. Derzeit weist das <strong>Dachdecker</strong>handwerk<br />

jedoch überdurchschnittlich viele Auflösungen<br />

von Lehrverträgen <strong>auf</strong>. Dieses Problem bildete den Schwerpunkt<br />

der Berufsbildungstagung des <strong>Dachdecker</strong>-Verbands<br />

Nordrhein. Mit Rolf Richard Rehbold, dem stellvertretenden<br />

Direktor des Forschungsinstituts für Berufsbildung an der Universität<br />

Köln, diskutierten <strong>die</strong> 30 Tagungsteilnehmer über <strong>die</strong><br />

Ursachen und vor allem über Wege, wie abgebrochene Ausbildungen<br />

verhindert werden können. Wegen des Betriebsfriedens<br />

und den Kosten einer Ausbildung lohnen Bemühungen, Lehrabbrüche<br />

zu verhindern – und dafür müssen <strong>die</strong> Betriebe <strong>die</strong><br />

Ursachen für Konflikte kennen. Gerade in <strong>die</strong>sem Punkt sind<br />

<strong>die</strong> Wahrnehmungen aber häufig unterschiedlich: Während <strong>die</strong><br />

Ausbilder primär Fehlzeiten, Unpünktlichkeit, fehlende Teamfähigkeit,<br />

Motivationsmängel und falsche Berufsvorstellungen<br />

monieren, geben <strong>die</strong> Azubis als wichtigste Ärgernisse Konflikte<br />

mit Kollegen, Unzufriedenheit über <strong>die</strong> Arbeit, mangelnde<br />

Kommunikation sowie Zeit- und Leistungsdruck an.<br />

www.dachdecker-verband-nr.de<br />

<strong>Dachdecker</strong>-Verband Nordrhein<br />

Fahrtkosten<br />

Egal wohin, es gibt Geld<br />

Handwerker üben ihre Tätigkeit häufig an verschiedenen<br />

Einsatzorten aus, bei denen es sich nicht um ihre Betriebsstätten<br />

handelt. Die Fahrtkosten zu <strong>die</strong>sen Orten können<br />

Betroffene in voller Höhe als Betriebsausgaben von der<br />

Steuer absetzen: entweder 0,30 Euro pro gefahrenem Kilometer<br />

oder <strong>die</strong> anteilig <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Fahrten entfallenden<br />

und nachgewiesenen Kfz-Kosten. Die Fahrer müssen sich<br />

hier nicht <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Entfernungspauschale beschränken. Das<br />

Finanzgericht Münster hat nämlich klargestellt, dass <strong>die</strong><br />

Abzugsbeschränkung der Entfernungspauschale <strong>auf</strong> maximal<br />

einen Tätigkeitsort (Betriebsstätte) begrenzt ist.<br />

Daher ist keine Kürzung des Betriebsausgabenabzugs gerechtfertigt.<br />

Die Begrenzung des Betriebsausgabenabzugs<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Entfernungspauschale ist nur dann erlaubt, wenn<br />

<strong>die</strong> Handwerker sich <strong>auf</strong> immer gleiche Wege einstellen<br />

können: etwa durch Bildung einer Fahrgemeinschaft, Nutzung<br />

öffentlicher Verkehrsmittel oder <strong>die</strong> gezielte Wahl des<br />

Wohnsitzes.<br />

www.deubner-verlag.de<br />

Gründächer<br />

Großstädte atmen <strong>auf</strong><br />

Die moderne Stadt blüht <strong>auf</strong>, und zwar vor allem durch<br />

umweltfreundliche Technologien und ökologische Projekte<br />

wie Nachbarschaftsgärten oder begrünte Hausfassaden.<br />

Mehr als 100 Millionen m² begrünte Dächer lassen deutsche<br />

Städte „<strong>auf</strong>atmen“. Das Handwerk macht den blühenden<br />

Dachgarten möglich: 15 930 <strong>Dachdecker</strong>betriebe sorgten<br />

2012 gemeinsam mit Metallbauern, Klempnern und<br />

den Kollegen aus dem Garten- und Landschaftsbau für <strong>die</strong><br />

natürlichen Klimaanlagen der Metropolen.<br />

www.handwerk.de<br />

So ist’s richtig<br />

In dachbaumagazin 7-8/2013 war <strong>auf</strong><br />

Hier steigen <strong>Dachdecker</strong> <strong>auf</strong><br />

Seite 27 im Steckbrief zur Reportage<br />

über das Bürogebäude »il tronco« in<br />

Pforzheim <strong>die</strong> Adresse des Architekturbüros<br />

falsch angegeben. Die korrekte Adresse lautet:<br />

architektur + stadtplanungsgesellschaft mbH<br />

D-75175 Pforzheim<br />

www.as-planer.de<br />

Die Redaktion bittet den Fehler zu entschuldigen.<br />

10 dachbau magazin 9 | 2013


Dachterrasse<br />

Edle Uhren, grünes Dach<br />

Für den Uhrenhersteller<br />

Rolex sind Qualität und<br />

Präzision <strong>die</strong> obersten<br />

Maximen. Das gilt für <strong>die</strong><br />

Herstellung der Uhren genauso<br />

wie beim Neubau<br />

am Standort Biel / Schweiz.<br />

Während im Inneren <strong>die</strong> filigranen<br />

Uhrenteile gelagert<br />

und verteilt werden, <strong>die</strong>nt<br />

das parkähnlich gestaltete Dach als Terrasse des Restaurants.<br />

Granitwege führen <strong>die</strong> Besucher hier an Pflanzfeldern entlang<br />

über <strong>die</strong> Terrasse. Was leicht und elegant wirkt, stellt<br />

hohe Anforderungen an <strong>die</strong> Belastbarkeit des 0-Grad-Flachdachs,<br />

da <strong>auf</strong> einer Fläche von 3000 m² Natursteine verlegt<br />

sind. Die erforderliche Dicke der Drainschicht hätte zu einer<br />

weiteren Belastung und damit zu Problemen mit der Statik<br />

geführt. Es galt also eine Lösung zu finden, <strong>die</strong> das Sickerwasser<br />

zuverlässig abführt und zudem das Dach nicht zusätzlich<br />

beschwert. Deshalb schlug der Garten- und Landschaftsbauer<br />

den Einsatz der Flächendrainage AquaDrain HU von Gutjahr<br />

vor. Diese Flächendrainage ist hoch belastbar und gleichzeitig<br />

kapillarpassiv und leicht – pro Quadratmeter fällt <strong>die</strong> Matte<br />

mit nur 1 kg ins Gewicht.<br />

Auf dem größten<br />

Teil des Daches verlegten<br />

<strong>die</strong> Handwerker <strong>die</strong><br />

Flächendrainage deshalb<br />

sogar doppelt und<br />

schafften so einen kapillarbrechenden<br />

Hohlraum<br />

von rund 32 mm.<br />

Dämmstoffkompetenz<br />

Ganzheitliche Lösungen:<br />

vom Keller bis zum Dach!<br />

Ob Steildach, Flachdach, Fassade oder<br />

Geschossdecke: puren überzeugt seit Jahrzehn<br />

ten mit wegweisenden Sys tem lösungen<br />

zur effi zienten Gebäudedämmung. Dämmstoffe,<br />

<strong>die</strong> das Markenzeichen von puren<br />

tragen, stehen ver lässlich für hohe Dämmleistung<br />

und maxi male Energieeffi zienz.<br />

Nachhaltig, wirtschaftlich und<br />

langlebig: puren setzt Zeichen!<br />

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Leitfaden<br />

Nachhaltiges aktuell<br />

Das Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung hat<br />

den Leitfaden für nachhaltiges Bauen<br />

überarbeitet. Mit dem „Leitfaden<br />

Nachhaltiges Bauen“ wurden <strong>die</strong><br />

Qualitätsanforderungen für Neubauten<br />

und Maßnahmen im Gebäudebestand<br />

den aktuellen baupolitischen<br />

Anforderungen angepasst. Dieses<br />

Merkblatt steht <strong>auf</strong> der Webseite des<br />

Bundesbauministeriums gratis zum<br />

Download bereit.<br />

www.nachhaltigesbauen.de → Leitfäden<br />

und Arbeitshilfen/Veröffentlichungen<br />

Rengoldshauser Str. 4<br />

88662 Überlingen<br />

Tel. +49 (0) 7551 80 99–0<br />

Fax +49 (0) 7551 80 99–20<br />

info@puren.com<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

PURe technology!


Dach aktuell<br />

EHF Marketing GmbH<br />

▴▴Mitmachen und gewinnen: Die drei Sieger dürfen mit je vier Freunden zum Finalturnier der<br />

Handball-Champions-League nach Köln fahren<br />

▴▴So einfach geht’s: Foto machen, an Velux<br />

schicken und mit etwas Glück gewinnen<br />

Wir machen Deutschland heller<br />

Neue Dachfenster einbauen und gewinnen<br />

Seit Juli gilt für alle Dachhandwerker: neue<br />

Velux-Dachfenster mit der größeren Scheibenfläche<br />

für mehr Tageslicht einbauen<br />

und so Deutschland heller machen. Jedes<br />

eingebaute Dachfenster bietet eine sportliche<br />

Gewinnchance. Denn Velux und dachbaumagazin<br />

verlosen drei Wochenenden<br />

vom 31. Mai bis zum 2. Juni 2014 in Köln.<br />

Der Gewinn beinhaltet jeweils:<br />

■■ eine Reise mit vier Freunden zum<br />

„Velux EHF Final4 2014“, dem Finalturnier<br />

der Handball-Champions-League,<br />

nach Köln<br />

■■ 2 Übernachtungen für 5 Personen in<br />

einem Kölner 4-Sterne-Hotel<br />

■■ 5 Eintrittskarten zum „Velux EHF<br />

Final4 2014“ inklusive Zugang zur<br />

Velux Lounge und zur VIP-Party<br />

Wie können Handwerker gewinnen? Einfach<br />

ein Foto von sich und einem neu eingebauten<br />

Velux-Dachfenster im Internet<br />

<strong>auf</strong> www.velux.de/heller hochladen (nicht<br />

vergessen: Name und Adresse für <strong>die</strong> Gewinnbenachrichtigung<br />

angeben). Dort stehen<br />

auch weitere Informationen und <strong>die</strong><br />

detaillierten Teilnahmebedingungen. Einsendeschluss<br />

ist der 30. November 2013.<br />

Mindestlohn<br />

Gute Arbeit – guter Lohn<br />

Der Mindestlohn im <strong>Dachdecker</strong>handwerk wird bis Anfang<br />

2015 in zwei Stufen <strong>auf</strong> 11,85 Euro pro Stunde angehoben.<br />

Dar<strong>auf</strong> haben sich <strong>die</strong> Arbeitgeber und <strong>die</strong> Gewerkschaft<br />

IG Bau geeinigt. Derzeit erhalten <strong>Dachdecker</strong><br />

mindestens 11,20 Euro pro Stunde. Auch von Seiten der<br />

Arbeitgeber wird <strong>die</strong> Erhöhung des Mindestlohns gelobt:<br />

Nicht zuletzt werde dadurch der Beruf des <strong>Dachdecker</strong>s<br />

noch attraktiver und es würden Wettbewerbsverzerrungen<br />

<strong>auf</strong>grund von Lohndumping verhindert. Dirk Bollwerk,<br />

der Vorsitzende des <strong>Dachdecker</strong>-Verbands Nordrhein, ist<br />

Mitglied der Tarifkommission und hat daher an den drei<br />

Verhandlungsrunden teilgenommen, <strong>die</strong> zum Abschluss<br />

des neuen Mindestlohn-Tarifvertrags nötig waren. Die<br />

Anhebung um knapp sechs Prozent sei „aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht vertretbar“, sagt Bollwerk und ergänzt:<br />

„Gute Arbeit muss auch ausreichend bezahlt werden.“<br />

www.dachdecker-verband-nr.de<br />

Empfehlungen<br />

Freunde stehen hoch im Kurs<br />

Eigenheimbesitzer in Deutschland vertrauen ihrem Bekanntenkreis:<br />

66 Prozent der Handwerker, <strong>die</strong> in den letzten<br />

zwei Jahren be<strong>auf</strong>tragt wurden,<br />

kamen durch Empfehlungen<br />

von Freunden oder<br />

Bekannten an den Auftrag.<br />

Handwerkerempfehlungen<br />

werden also am liebsten<br />

innerhalb des Bekanntenkreises<br />

weitergereicht. Nur<br />

bei einem Schadensfall wird<br />

auch <strong>die</strong> Versicherung zu<br />

Rate gezogen. Das zeigt <strong>die</strong><br />

Stu<strong>die</strong> „Handwerkerservices in der Sachversicherung“, <strong>die</strong><br />

im Auftrag der Unternehmensberatung hnw consulting<br />

durchgeführt wurde. Demnach ist das Empfehlungsverhalten<br />

aber auch eine Frage des Alters und der Herkunft.<br />

www.hnw-consulting.de<br />

rtiom, iStockphoto.com<br />

12 dachbau magazin 9 | 2013


Die Jagdsaison ist eröffnet!<br />

Vom 01.08. bis 31.10.2013<br />

Mehr Infos unter:<br />

Dächer sanieren und Prämien kassieren: Mit ausgewählten<br />

Kn<strong>auf</strong> Insulation Glaswolle-, Steinwolle- und Luftdichtheits-Produkten<br />

für <strong>die</strong> Dachdämmung können Sie sich eine von über 1.000<br />

wertvollen Prämien sichern!<br />

* Solange der Vorrat reicht.<br />

Die Abbildungen der Prämien können<br />

vom Originalprodukt abweichen.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie bei allen teilnehmenden<br />

Fachhändlern oder im Internet: www.praemienjagd.de


Thema des Monats<br />

Fassade<br />

Schwarzes Puzzle<br />

Das neue Haus der Tiroler Festspiele in Erl / Österreich<br />

sticht durch seine schwarze Fassade ins Auge.<br />

Diese besteht aus Faserzementtafeln und wurde mit<br />

zwei verschiedenen Drachenvierecken bekleidet.<br />

Text: Jan R. Krause | Fotos: Etex Group, Brigida González und Delugan Meissl<br />

Die eckige<br />

Geometrie des<br />

Baukörpers<br />

ist an allen Seiten<br />

mit schwarzen<br />

Faserzementtafeln<br />

überzogen


www.dachbaumagazin.de<br />

Einer Herausforderung der<br />

besonderen Art stellten sich <strong>die</strong> Monteure<br />

des Fassadenfachbetriebs von Baumeister<br />

Sascha Delic: Sie bekleideten <strong>die</strong> 7000 m²<br />

große Gebäudehülle des neuen Hauses der<br />

Tiroler Festspiele in Erl / Österreich. Aus<br />

nur zwei verschiedenen Formen fügten sie<br />

das Puzzle aus Faserzementtafeln zu einer<br />

komplexen Geometrie, <strong>die</strong> über Dach und<br />

Fassade eine homogene Hülle formt.<br />

Schwarz und Weiß<br />

Die Festspielkultur ist in dem kleinen Dorf<br />

Erl schon seit Jahrhunderten beheimatet:<br />

Neben den Passionsspielen, <strong>die</strong> bereits seit<br />

vier Jahrhunderten in der idyllischen Berglandschaft<br />

im Norden Tirols stattfinden,<br />

ziehen seit 1998 auch <strong>die</strong> Tiroler Festspiele<br />

Erl mit hochkarätigen musikalischen Aufführungen<br />

ein großes Publikum an. Um<br />

auch in der kalten Jahreszeit Konzerte „über<br />

<strong>die</strong> Bühne“ zu bringen, konzipierten <strong>die</strong> Architekten<br />

des Wiener Büros Delugan Meissl<br />

Associated Architects ein außergewöhnliches<br />

Gebäude, das mit seiner kantigen, dynamischen<br />

Gestalt <strong>die</strong> Formen der umgebenden<br />

Berglandschaft <strong>auf</strong>nimmt und das<br />

benachbarte Passionsspielhaus auch optisch<br />

schlüssig ergänzt.<br />

An der Fassadengestaltung der beiden<br />

Häuser kann man ihre unterschiedlichen<br />

Funktionen im L<strong>auf</strong> der Jahreszeiten erken-<br />

▴▴Nur zwei verschiedene Formen bilden <strong>die</strong><br />

lebendige Fassade des Gebäudes<br />

15


Thema des Monats<br />

▴▴Schwarzer Monolith: Das neue Festspielhaus in Erl scheint wie ein Fels aus dem dahinter liegenden Hügel zu wachsen<br />

nen: Zur Passionsspielzeit im Sommer ist<br />

das bestehende weiße Haus aus den 1950er-<br />

Jahren <strong>auf</strong>fälliger, zur Zeit der Winterfestspiele<br />

tritt im Schnee der schwarz umhüllte<br />

Neubau in den Vordergrund. Dach, Fassade<br />

und Untersichten haben <strong>die</strong> Handwerker<br />

»Vor Beginn der Bauarbeiten mussten<br />

40 000 m³ Fels gesprengt werden.«<br />

mit den nichtbrennbaren Faserzementtafeln<br />

„Equitone Natura Pro“ von Eternit bekleidet.<br />

Das außergewöhnliche Verlegemuster<br />

der großformatigen Tafeln besteht aus nur<br />

zwei unterschiedlichen Formen, <strong>die</strong> – jeweils<br />

gespiegelt aneinandergefügt – <strong>die</strong><br />

komplexe Geometrie der Festspielhausfassade<br />

bilden.<br />

Gefaltet und geschichtet<br />

Während sich bei klassischen Opern- oder<br />

Festspielhäusern <strong>die</strong> Raumfolge meist an<br />

der Gestalt ablesen lässt – ein von Weitem<br />

sichtbares Foyer und ein großes geschlossenes<br />

Volumen für den Saal –, verändert<br />

sich der neue Baukörper<br />

des Festspielhauses<br />

Erl durch eine Vielzahl<br />

an Faltungen und<br />

Schichtungen und verbirgt<br />

so geschickt das<br />

umfangreiche Raumprogramm. Die bis<br />

zum Boden reichende Dachlandschaft aus<br />

Faserzement öffnet sich mit asymmetrisch<br />

eingeschnittenen Treppen und weist den<br />

Gästen so den Weg ins helle Foyer. Im Innenraum<br />

leiten leicht geneigte Böden und<br />

steile Treppen, Flure und Plätze <strong>die</strong> Besucher<br />

in den atmosphärischen Saal, der mit<br />

Holzoberflächen und gedämpften Farben<br />

<strong>auf</strong> 862 Plätzen optischen und akustischen<br />

Hochgenuss bietet.<br />

Vorsicht: Sprengung!<br />

Um den benötigten Bauplatz vorzubereiten,<br />

mussten zunächst 40 000 m³ Fels gesprengt<br />

und abtransportiert werden. Anschließend<br />

konnte der 90 m lange, 71 m breite und bis<br />

zu 22 m hohe Neubau in Angriff genommen<br />

werden. Während <strong>die</strong> Primärkonstruktion<br />

aus Stahlbeton besteht, ist <strong>die</strong> weit auskragende<br />

Spitze komplett aus Stahl gefertigt.<br />

Insgesamt wurden in 18 Monaten Bauzeit<br />

9500 m³ Beton und 900 t Stahl verbaut.<br />

Zwei Unterkonstruktionen<br />

Trotz der extravaganten Gebäudeform entspricht<br />

<strong>die</strong> Konstruktion im Prinzip dem<br />

üblichen Aufbau einer vorgehängten hin-<br />

16 dachbau magazin 9 | 2013


▴▴Kontraste: In der verschneiten Winterlandschaft Tirols tritt <strong>die</strong> dunkle Fassade des Neubaus in den Vordergrund<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

17


Thema des Monats<br />

▴▴Perfekter Klang: Im Innenraum des Neubaus ermöglicht der akustisch exzellente Saal <strong>die</strong> volle Konzentration <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Musik<br />

terlüfteten Fassade: Auf bis zu 35 cm Stahlbeton<br />

und 10 cm Dämmung folgt zunächst<br />

<strong>die</strong> Unterkonstruktion und schließlich <strong>die</strong><br />

Gebäudehülle aus Faserzement. Im Detail<br />

wurde allerdings zwischen den steileren<br />

Dachflächen und den weniger geneigten<br />

Fassadenflächen unterschieden: So besteht<br />

das Dach aus 12 × 20 cm dicken Holzsparren<br />

mit einer 5 cm dicken Holzschalung.<br />

Dar<strong>auf</strong> liegt, zwischen zwei Holzwerkstoffplatten,<br />

<strong>die</strong> Wärmedämmung und eine diffusionsoffene<br />

Abdichtungsfolie.<br />

Vertikale Aluminium-Omega-Profile<br />

und horizontale Rahmen bilden das Unterkonstruktionssystem<br />

für <strong>die</strong> Faserzementtafeln.<br />

Um Ungenauigkeiten im Rohbau kaschieren<br />

zu können, gibt es zudem zwischen<br />

der Dämmebene und der Unterkonstruktion<br />

einen zusätzlichen Justierspielraum von<br />

bis zu 7 cm. Der so entstehende Hinterlüftungsabstand<br />

nimmt auch <strong>die</strong> verdeckten<br />

Regenrinnen <strong>auf</strong>. Rund um <strong>die</strong>se Rinnenabläufe<br />

haben <strong>die</strong> Handwerker <strong>die</strong> Fassadentafeln<br />

als demontierbare Revisionsele-<br />

▴▴Der extravagante Neubau ist 90 m lang und 22 m hoch. Das Projekt wurde<br />

pünktlich zum Jahreswechsel 2012/13 fertiggestellt<br />

▴▴Die Montage der 7000 m² großen Außenhaut verlangte vor allem an den<br />

Rändern höchste handwerkliche Präzision<br />

18 dachbau magazin 9 | 2013


mente ausgebildet, sodass sie bei Bedarf aus<br />

dem Fassadenverbund gelöst und heruntergenommen<br />

werden können.<br />

Um <strong>auf</strong> den schrägen und frei auskragenden<br />

Fassaden und Dachuntersichten<br />

<strong>die</strong> Faserzementtafeln montieren zu können,<br />

haben <strong>die</strong> Handwerker <strong>die</strong> Unterkonstruktion<br />

vor Ort angepasst. Auf der Dämmebene<br />

folgt hier im Abstand von 90 cm eine<br />

Lage abgedichteter Trapezleisten aus Holz.<br />

»Die Gebäudehülle gleicht einem Puzzle,<br />

das keinem Raster zu folgen scheint.«<br />

In <strong>die</strong>ser Ebene befinden sich auch <strong>die</strong> wenigen<br />

Fenster, <strong>die</strong> vom Fassadenmuster<br />

eingefasst werden. Es folgt auch hier ein<br />

Justierabstand zu den 6 cm dicken Aluminium-Unterkonstruktionsprofilen.<br />

Der<br />

Abstand der Profile variiert nach dem Verlegemuster<br />

der verschiedenen Tafelformate<br />

zwischen 33 und 45 cm. Mit einer Abdeckbreite<br />

von jeweils 3 cm bieten <strong>die</strong> Omega-<br />

Profile einen ausreichenden Spielraum,<br />

um <strong>die</strong> schwarzen Fassadentafeln durch<br />

<strong>die</strong> vorgestanzten Langlöcher mit farblich<br />

passenden Schrauben zu befestigen. Durch<br />

<strong>die</strong> konsequente Trennung der Wetterschale<br />

von der Wärmedämmung und dem<br />

Tragwerk wird das Gebäude nachhaltig vor<br />

Feuchteschäden geschützt.<br />

Handarbeit am Rand<br />

Von Weitem gleicht <strong>die</strong> schwarze Gebäudehülle<br />

des neuen Festspielhauses einem<br />

Puzzle, das keinem festgelegten Raster zu<br />

folgen scheint. Dabei bildet sich <strong>die</strong> komplexe<br />

Geometrie der Fassadenbekleidung<br />

aus nur zwei verschiedenen Drachenvierecken<br />

mit einer Kantenlänge von maximal<br />

140 cm. Ein Drachenviereck besitzt eine<br />

diagonale Symmetrieachse und zwei benachbarte<br />

Seiten gleicher Länge – der Begriff<br />

weist <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Form vieler Flugdrachen<br />

hin. Jeweils gespiegelt aneinandergefügt,<br />

bilden <strong>die</strong> „Faserzementdrachen“ eine geschlossene<br />

Struktur, <strong>die</strong> sich makellos auch<br />

über <strong>die</strong> Ecken und Kanten der geneigten<br />

Flächen zieht. Vor allem im Detail war <strong>die</strong>s<br />

eine große Herausforderung für <strong>die</strong> Handwerker,<br />

denn gerade an den Rändern mussten<br />

<strong>die</strong> Platten von Hand angepasst werden.<br />

Insgesamt acht Monate waren <strong>die</strong> Fassadenbauer<br />

mit bis zu 25 Mitarbeitern <strong>auf</strong> der<br />

Baustelle in Erl mit den umfangreichen Bekleidungsarbeiten<br />

beschäftigt.<br />

Kunst zum Anfassen<br />

Die beiden Standardformate der Fassadentafeln<br />

waren von den Architekten so<br />

gewählt worden, dass <strong>auf</strong> der Baustelle<br />

möglichst wenig Verschnitt anfiel: Aus der<br />

3100 × 1250 mm großen Tafel konnten <strong>die</strong><br />

Handwerker jeweils zwei kleine und zwei<br />

große „Faserzementdrachen“ fräsen. Diese<br />

bei 7000 m² Plattenmaterial große Vorarbeit<br />

übernahm ein qualifizierter Schneidhändler.<br />

Mit ihrer besonders<br />

widerstandsfähigen<br />

und kratzfesten<br />

Oberfläche erfüllt <strong>die</strong><br />

Faserzementtafel <strong>die</strong><br />

hohen Ansprüche an<br />

eine strapazierfähige Fassadengestaltung,<br />

<strong>die</strong> auch dauerhaft vor Graffiti schützt.<br />

Dank der Werkstoffzusammensetzung aus<br />

Zement, Wasser und Fasern sind <strong>die</strong> Fassadentafeln<br />

nichtbrennbar sowie absolut<br />

form- und witterungsbeständig. Die natürliche,<br />

lasierte Fassadentafel lässt <strong>die</strong> charakteristische<br />

Struktur des Faserzements<br />

durchscheinen und lädt mit ihrer steinernsamtigen<br />

Oberfläche zur Berührung ein –<br />

das ist Kunst zum Anfassen. ■<br />

Steckbrief<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

Objekt/Standort:<br />

Festspielhaus der<br />

Tiroler Festspiele Erl<br />

A-6343 Erl<br />

www.tiroler-festspiele.at<br />

Bauherr:<br />

Haselsteiner Familien-Privatstiftung<br />

A-9800 Spittal an der Drau<br />

Architekten:<br />

Delugan Meissl Associated Architects<br />

A-1040 Wien und<br />

MHM Architekten<br />

A-1080 Wien<br />

Fassadenarbeiten:<br />

Fassadentechnik Sascha Delic<br />

A-6130 Schwaz<br />

Produkt:<br />

Fassadentafel Equitone Natura Pro,<br />

Schwarz NU 073<br />

Hersteller:<br />

Eternit AG<br />

D-69126 Heidelberg<br />

www.eternit.de<br />

Gebäude schützen uns.<br />

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Maßgeschneiderte Kantprofile und Mauerabdeckungen<br />

sind unsere Stärke.<br />

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Weitere Produkte und Infos<br />

unter: www.richard-brink.de<br />

Richard Brink GmbH & Co. KG<br />

Görlitzer Straße 1<br />

33758 Schloß Holte-Stukenbrock<br />

Tel: 0049 (0)52 07 95 04-0<br />

Fax: 0049 (0)52 07 95 04-20


Thema des Monats<br />

Flachdach<br />

Ich glaub, ich steh im Wald!<br />

Das Wälderhaus in Hamburg gibt den Stadtmenschen<br />

der Hansemetropole einen Einblick in den Wald.<br />

Das Flachdach des Holzhauses wurde konsequenterweise<br />

als intensives Gründach ausgeführt.<br />

Text: Nathalie Knipp | Fotos: Vedag<br />

20 dachbau magazin 9 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Das Wälderhaus in<br />

Hamburg zeigt<br />

<strong>die</strong> Zusammenhänge<br />

von Wald und<br />

Nachhaltigkeit <strong>auf</strong><br />

Ich glaub, ich steh im Wald“ – das wird<br />

sich wohl so mancher Besucher im Hamburger<br />

Wälderhaus denken. Die Schutzgemeinschaft<br />

Deutscher Wald (SDW) als<br />

Bauherr holt mit <strong>die</strong>sem Projekt nämlich<br />

den Wald in <strong>die</strong> Stadt. Das Wälderhaus ist<br />

ein Exzellenzprojekt der Internationalen<br />

Bauausstellung IBA und soll <strong>die</strong> Zusammenhänge<br />

von Wald, Umwelt und Nachhaltigkeit<br />

<strong>auf</strong>zeigen. Dabei erfüllt es selbst<br />

höchste Anforderungen in puncto Nachhaltigkeit.<br />

Eine dicke Wärmedämmung sowie<br />

ein kleiner Wald <strong>auf</strong> dem Dach waren Herausforderungen,<br />

<strong>die</strong> es <strong>auf</strong> dem Flachdach<br />

des Gebäudes zu lösen galt.<br />

Ein Wald <strong>auf</strong> dem Dach<br />

Das Thema Wald und Holz wird inner- und<br />

außerhalb des fünfstöckigen Gebäudes <strong>auf</strong><br />

einer Fläche von rund 6000 m² präsentiert.<br />

Ein optisches Highlight ist dabei <strong>die</strong> Holzfassade,<br />

<strong>die</strong> aus einer polygonalen Lärchenholzstülpschalung<br />

besteht. Das zertifizierte<br />

Lärchenholz ist unbehandelt und stammt<br />

aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Fassade<br />

bietet Lebensraum für Pflanzen sowie<br />

Nistplätze für Vögel und Insekten. Diese<br />

Tiere werden sich auch <strong>auf</strong> dem begrünten<br />

Dach wohlfühlen, wo insgesamt 9000 Büsche<br />

und 500 Bäume wachsen. Der Clou<br />

<strong>die</strong>ses Dachs ist <strong>die</strong> Attika, <strong>die</strong> so ausgebildet<br />

wurde, dass <strong>die</strong> Grünpflanzen <strong>die</strong> Fassade<br />

herunterwachsen können.<br />

Das Wälderhaus steht <strong>auf</strong> 128 Bohrpfählen,<br />

von denen 94 aktivierte Energiepfähle<br />

für Geothermie sind. Die ersten beiden<br />

Stockwerke sind aus Brandschutzgründen<br />

eine Stahlbetonkonstruktion, <strong>die</strong> allerdings<br />

komplett mit Holz verkleidet ist. Hier befinden<br />

sich das „Science Center Wald“ und das<br />

„Forum Wald“ mit insgesamt 650 m² Ausstellungsfläche<br />

sowie Veranstaltungs- und<br />

Seminarräume. Ausgestellt sind hier unter<br />

anderem: 2000 „Fundstücke“ aus dem<br />

Wald, 200 Hölzer in der Holzbibliothek,<br />

40 präparierte Waldtiere und 32 Bäume aus<br />

dem Hamburger Forstrevier Hausbruch.<br />

Die oberen drei Stockwerke des Gebäudes<br />

sind in Massivholzbauweise entstanden<br />

und erfüllen den Passivhausstandard. Hier<br />

können Besucher im Restaurant „Wilhelms“<br />

frische regionale Küche genießen und im<br />

Hotel „Raphael“ übernachten.<br />

Dach<strong>auf</strong>bau mit Besonderheiten<br />

Der gesamte Dach<strong>auf</strong>bau liegt <strong>auf</strong> einer<br />

Holzwerkstoffplatte. Dar<strong>auf</strong> verlegten <strong>die</strong><br />

Handwerker zunächst eine Elastomer-Bitumen-Dampfsperre<br />

und anschließend einen<br />

EPS-Hochleistungsdämmstoff. Danach<br />

▸▸Die Ausstellung<br />

zum Thema Wald soll<br />

den Menschen der<br />

Hansestadt <strong>die</strong> Natur<br />

näherbringen<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

21


Thema des Monats<br />

Kulturbauten<br />

▴▴Der EPS-Dämmstoff wurde an <strong>die</strong> Gegebenheiten<br />

<strong>auf</strong> dem Dach angepasst<br />

▴▴Das Flachdach nach Verlegung der Abdichtung,<br />

<strong>die</strong> eine lange Lebensdauer verspricht<br />

▴▴Das Dach des Wälderhauses mit Begrünung,<br />

<strong>die</strong> im Frühjahr 2014 wachsen wird<br />

war <strong>die</strong> zweilagige Abdichtung an der Reihe,<br />

<strong>die</strong> speziell für begrünte Dächer konzipiert<br />

ist: Als Unterlagsbahn kamen eine<br />

kaltselbstklebende Elastomer-Bitumenbahn<br />

in der Fläche sowie eine Flex-Elastomer-<br />

Bitumenschweißbahn an den Anschlüssen<br />

zum Einsatz. Als Oberlage verarbeiteten <strong>die</strong><br />

<strong>Dachdecker</strong> schließlich eine durchwurzelungsfeste<br />

Elastomer-Bitumenschweißbahn<br />

für Gründächer.<br />

Die komplette Gebäudetechnik ist beim<br />

Wälderhaus unter der Wärmedämmung <strong>auf</strong><br />

dem Dach verlegt. „Normalerweise wird<br />

<strong>die</strong> Gebäudetechnik innerhalb des Gebäudes<br />

unter der Decke verlegt. Aufgrund der<br />

Holzverschalung unter den Decken entschieden<br />

sich <strong>die</strong> Architekten hier jedoch<br />

für <strong>die</strong> Außenlösung“, erklärt Marcus Koenig<br />

vom <strong>Dachdecker</strong>betrieb Drefers Dachbau<br />

GmbH. So entstand in der Mitte des<br />

Flachdachs ein 2 m breiter Rohrschacht, in<br />

dem sämtliche Rohrleitungen nach unten<br />

geführt werden.<br />

Sowohl <strong>die</strong> Erstellung des Verlegeplans<br />

als auch des Gefälledämmplans erforderte<br />

einige komplizierte Berechnungen. „Hier<br />

hat der Hersteller hervorragend vorgearbeitet“,<br />

lobt Marcus Koenig. Sein Betrieb verarbeitete<br />

<strong>auf</strong> einer Dachfläche von 904 m² insgesamt<br />

acht Lkw-Ladungen Material. Hinzu<br />

kamen dann noch einmal 320 m² Balkonund<br />

Terrassenflächen in den verschiedenen<br />

Stockwerken.<br />

Hohe Energieeffizienz<br />

Die Nachhaltigkeitsziele der Architekten<br />

waren hoch: Der angestrebte Primärenergiebedarf<br />

liegt 50 Prozent unter der<br />

EnEV 2009, der Transmissionswärmeverlust<br />

30 Prozent darunter.<br />

Ein solcher Transmissionswärmeverlust<br />

ließ sich <strong>auf</strong> dem Flachdach nur durch den<br />

Einsatz eines EPS-Dämmstoffs erreichen.<br />

Zum Einsatz kamen Wärmedämmplatten<br />

der WLG 031, <strong>die</strong> Gefälle- und Wärmedämmung<br />

in einem Produkt bieten. „Das<br />

EPS-Material ist in der Ökoeffizienzanalyse<br />

20 Prozent besser als herkömmliches Styropor.<br />

Darüber hinaus setzen wir dem Rohstoff<br />

kleine Graphitteilchen hinzu, welche<br />

<strong>die</strong> Wärmestrahlung reflektieren“, erklärt<br />

Anwendungsexperte Roland Streng vom<br />

Rohstofflieferanten BASF. Zudem ermöglicht<br />

<strong>die</strong> hohe Druckfestigkeit einen Einsatz<br />

<strong>auf</strong> den genutzten Flachdächern des Wälderhauses.<br />

„Aufgrund der Gefälledämmung ist <strong>die</strong><br />

Dämmschicht an der höchsten Stelle bis zu<br />

520 mm dick“, erklärt Marcus Koenig. Bei<br />

der Nutzung von herkömmlichem Styropor<br />

oder Mineralwolle wäre hier ein Vielfaches<br />

an Material nötig gewesen.<br />

Hochwertiger Untergrund<br />

In puncto Dach<strong>auf</strong>bau stellten <strong>die</strong> Fachleute<br />

von Drefers Dachbau nicht nur <strong>die</strong><br />

komplette Erstbegrünung her, sondern leisteten<br />

zudem auch <strong>die</strong> Vorarbeiten für <strong>die</strong><br />

Photovoltaik-Anlage. Da <strong>die</strong>se in Kombination<br />

mit den 9500 Büschen und Bäumen<br />

der Intensivbegrünung eine hohe Belastung<br />

für den Flachdach<strong>auf</strong>bau darstellt, kam als<br />

Oberlagsbahn eine robuste, langlebige und<br />

durchwurzelungsfeste Bitumenschweißbahn<br />

zum Einsatz.<br />

„Um <strong>die</strong> Langlebigkeit nicht zu gefährden<br />

und keine Schwachstellen zu schaffen,<br />

wurde <strong>die</strong> Unterkonstruktion der Photovoltaik-Anlage<br />

nicht im Flachdach<strong>auf</strong>bau verankert.<br />

Stattdessen kamen Tellerfüße zum<br />

Einsatz, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> hohe Auflast der Bepflanzung<br />

gehalten werden“, erklärt Marcus<br />

Koenig.<br />

Beeindruckende Bilanz<br />

Seit der offiziellen Eröffnung beeindruckt<br />

das Wälderhaus seine Besucher mit einer<br />

außergewöhnlichen Ökobilanz. Durch <strong>die</strong><br />

nachhaltige Nutzung natürlicher Energiequellen<br />

und <strong>die</strong> Optimierung der Energieflüsse<br />

im Gebäude soll der Multifunktionskomplex<br />

in naher Zukunft sogar<br />

klimaneutral sein. ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Wälderhaus<br />

D-21109 Hamburg<br />

Architekt:<br />

Studio Andreas Heller<br />

Architects & Designers<br />

D-20457 Hamburg<br />

Flachdacharbeiten:<br />

Drefers Dachbau GmbH<br />

D-23560 Lübeck<br />

www.drefers.com<br />

Produkte:<br />

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22 dachbau magazin 9 | 2013


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Thema des Monats<br />

Metalldach<br />

Im Tal der grauen Wellen<br />

Das Dach der neuen Ausstellungshalle des Museums<br />

der Yungang-Grotten in Datong / China besteht<br />

aus 40 m langen Zinkbändern und wurde, wie in großen<br />

Teilen Asiens üblich, als Warmdach ausgeführt.<br />

Text: Claudia Frahm | Fotos: VM Zinc<br />

Die neue Ausstellungshalle<br />

wurde in<br />

den Boden<br />

eingelassen, sodass<br />

lediglich das<br />

gewellte Zinkdach<br />

zu sehen ist


www.dachbaumagazin.de<br />

Die neue Ausstellungshalle des<br />

Museums der Yungang-Grotten in Datong /<br />

China wird von 33 gewellten Bändern überdacht,<br />

<strong>die</strong> jeweils 4 m breit und 40 m lang<br />

sind. Die Bänder sind versetzt angeordnet<br />

und mit grauen Titanzinkblechen gedeckt.<br />

Das Museumsgebäude ist Teil eines groß<br />

angelegten Projekts zur Neugestaltung<br />

des Geländes der Yungang-Grotten: Zwölf<br />

massive, im Halbkreis angeordnete Blöcke<br />

bilden einen Platz und markieren den Eingang<br />

des Museums. Die beeindruckende<br />

»Das Museumsdach besteht aus 40 m<br />

langen, gewellten Titanzinkbändern.«<br />

Ausstellungshalle bildet den Kern des rund<br />

10 000 m² großen Areals, <strong>auf</strong> dem eine Ausstellungsgalerie<br />

sowie ein Veranstaltungszentrum<br />

errichtet wurden.<br />

Um <strong>die</strong> bestehende Natur- und Kulturlandschaft<br />

nicht zu zerstören, entschied der<br />

Architekt Dapeng Cheng vom Architekturbüro<br />

Do Union Architecture aus Peking, einen<br />

großen Teil des Gebäudes unterirdisch<br />

anzuordnen, sodass lediglich <strong>die</strong> versetzt<br />

angeordneten, bogenförmigen Dachstreifen<br />

mit der Zinkdeckung aus dem Boden<br />

herausragen.<br />

Aus dem Felsen geschlagen<br />

Über eine Strecke von rund einem Kilometer<br />

wurden im Tal des Shi-Li-Flusses am<br />

Fuß des Berges Wuzhou Shan in der chinesischen<br />

Provinz Shanxi um 460 n. Chr.<br />

252 Gebetsnischen in den Fels geschlagen.<br />

Etwa 51 000 Statuen, <strong>die</strong> von den damaligen<br />

Steinmetzen in einem Zeitraum von 65<br />

Jahren aus dem Sandstein herausgearbeitet<br />

wurden, legen ein außergewöhnliches<br />

Zeugnis chinesischer Handwerkskunst aus<br />

der Frühzeit des Buddhismus ab. Seit 2001<br />

stehen <strong>die</strong> „Wolkengrat<br />

Felshöhlen“ – so <strong>die</strong><br />

Übersetzung des chinesischen<br />

Namens – <strong>auf</strong><br />

der Liste des Unesco-<br />

Weltkulturerbes.<br />

In den letzten 1500 Jahren sind <strong>die</strong> Grotten<br />

und Statuen jedoch stark verwittert:<br />

Sandstürme, Regen, Sonne – Wind und<br />

Wetter nagen ständig an der weichen Sandsteinsubstanz<br />

der Yungang-Grotten. Schon<br />

seit fast 1000 Jahren werden deshalb immer<br />

wieder Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten<br />

an den Skulpturen durchgeführt.<br />

2010 startete <strong>die</strong> Provinzregierung von<br />

Shanxi in Zusammenarbeit mit der staatlichen<br />

Verwaltungsbehörde für das kulturelle<br />

Erbe Chinas erneut ein Großprojekt zur<br />

Rettung der Gebetsnischen. »»<br />

▴▴Zwölf im Halbkreis angeordnete Steinblöcke markieren den Eingang des Museums<br />

25


Thema des Monats<br />

▴▴Analogie in Zink: Das scheinbar fließende Museumsdach reflektiert <strong>die</strong> Falten des aus Stein gemeißelten Überwurfs, den einer der Buddhas trägt<br />

Funktion gestaltet Gebäude<br />

„Gebäude sind nicht nur Beton oder Stahl<br />

oder Glas. Jedes Gebäude ist vor allem <strong>die</strong><br />

Funktion, für <strong>die</strong> es von den Menschen genutzt<br />

wird“, so Architekt Dapeng Cheng.<br />

Der aus Peking stammende Architekt und<br />

Künstler ließ sich für sein Entwurfskonzept<br />

von der Offenheit und Klarheit des<br />

Buddhismus inspirieren. Die Idee für das<br />

gewellte Dach entstand bei der Auseinandersetzung<br />

mit den Buddha-Figuren der<br />

ersten und berühmtesten Yungang-Höhlen:<br />

Unter der damaligen Leitung des Mönchs<br />

Tan-Yao entstanden hier im 5. Jahrhundert<br />

<strong>die</strong> frühen, bis zu 15 m hohen Statuen. Das<br />

scheinbar fließende Museumsdach reflektiert<br />

den Faltenwurf des aus Stein gemeißelten<br />

Überwurfs, den einer <strong>die</strong>ser Buddhas<br />

trägt. Eine weitere Verbindung zu der historischen<br />

Kulturstätte wird sichtbar, wenn<br />

man zentral vor dem nördlichen Haupteingang<br />

des Yungang-Museums steht. Von<br />

hier aus erinnert <strong>die</strong> Seitenansicht des Baus<br />

an <strong>die</strong> weich geschwungenen Augen vieler<br />

Buddha-Statuen.<br />

Die Besucher nähern sich dem Eingang<br />

über einen der schmalen Wege des halbkreisförmigen<br />

Vorplatzes. Auch hier hat<br />

der Architekt eine Analogie zum Buddhismus<br />

visualisiert: Wie <strong>die</strong> Ausstrahlung eines<br />

Buddhas <strong>die</strong> Menschen leitet, folgen <strong>die</strong><br />

Besucher den strahlenförmigen Wegen zur<br />

Ausstellung, in der neben archäologischen<br />

Funden auch Aufstieg und Entwicklung der<br />

Wei-Dynastie präsentiert werden.<br />

In <strong>die</strong> Landschaft integriert<br />

Für das Dach des Museums wählte der<br />

Architekt vorbewittertes Titanzink von<br />

VM Zinc in der Oberflächenqualität<br />

Quartz-Zinc Plus. Die samtgraue Oberfläche<br />

<strong>die</strong>ser Zinkbleche ähnelt der natürlichen<br />

Patina des Materials. Die vorbewitterte<br />

Oberfläche verfügt über eine Schutzschicht,<br />

<strong>die</strong> bei Verletzungen selbst heilt und einen<br />

Langzeitschutz gegen Umwelteinflüsse bietet.<br />

Die Unterseite des Materials ist zudem<br />

mit einem Korrosionsschutz beschichtet.<br />

fotoVoyager, iStockphoto.com<br />

▴▴Unesco-Weltkulturerbe: Über eine Strecke von rund einem Kilometer wurden im Tal des Shi-Li-Flusses in der chinesischen Provinz Shanxi um 460 n. Chr.<br />

252 Gebetsnischen in den Fels geschlagen. Die Steinmetze waren mit <strong>die</strong>ser Arbeit rund 65 Jahre beschäftigt<br />

26 dachbau magazin 9 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Stahlträger geben <strong>die</strong> komplexe Form des gewellten Dachs vor<br />

▴▴Die 40 m langen Zinkschare werden durch Schiebenähte unterbrochen<br />

woratip, iStockphoto.com<br />

Die Stehfalzdeckung des Museumsdachs<br />

wurde von den Handwerkern der Firma Peking<br />

Hongcredit Business & Trading ausgeführt<br />

– ein Unternehmen, das es sich zum<br />

Ziel gesetzt hat, hochwertige Neubauten aus<br />

einer Hand anbieten zu können. Daran arbeitet<br />

ein von deutschen Experten geschultes<br />

Team von professionellen Designern<br />

und Technikern und kombiniert Maßstäbe<br />

für Design und Funktionalität. Für <strong>die</strong><br />

Titanzinkdeckung des imposanten Dachs<br />

wurden <strong>die</strong> Zinkbänder über das 40 m lange<br />

Dach ausgerollt. Bis zu einer Länge von<br />

10 m kann mit der üblichen Verlegetechnik<br />

eine einwandfreie Expansion und Kontraktion<br />

gewährleistet werden. In Datong<br />

▴▴Die Yungang-Grotten in China beherbergen<br />

über 51 000 Buddha-Statuen<br />

verarbeiteten <strong>die</strong> Handwerker allerdings<br />

weit größere Bandlängen, weshalb hier in<br />

Abhängigkeit von der Dachneigung Unterbrechungen<br />

in Form von Schiebenähten<br />

erforderlich waren. Zudem verlangten <strong>die</strong><br />

längeren Schare eine spezielle tr<strong>auf</strong>seitige<br />

Befestigung sowie auch spezielle Langschiebehaften.<br />

Stehfalzdeckungen erfordern eine<br />

vollflächig unterstützende Unterkonstruktion.<br />

Die Standardbandbreiten einer solchen<br />

Deckung für Bedachungen sind international<br />

allerdings sehr unterschiedlich – in<br />

China werden beispielsweise nur maximal<br />

50 cm breite Bänder eingesetzt.<br />

Stahlträger geben <strong>die</strong> komplexe Form des<br />

wellenförmigen Dachs vor, das sich harmonisch<br />

in <strong>die</strong> Umgebung einfügt. Aufgrund<br />

der hohen Luftfeuchtigkeit sind in China<br />

Warmdächer üblich, also nicht hinterlüftete<br />

Dach<strong>auf</strong>bauten. Die traditionelle Stehfalztechnik<br />

wurde in <strong>die</strong>sem Fall mit einer<br />

trittfesten Wärmedämmung, einer Dampfsperre<br />

sowie einer tragenden, vollflächigen<br />

Unterkonstruktion aus Stahltrapezblechen<br />

kombiniert. Der Korrosionsschutz schützt<br />

<strong>die</strong> normalerweise bei einem Warmdachsystem<br />

durch Feuchtigkeit gefährdete Unterseite<br />

des Zinkblechs, sodass eine strukturierte<br />

Trennlage nicht erforderlich war.<br />

Achtsame Architektur<br />

Titanzink kommt in der traditionellen asiatischen<br />

Architektur nicht vor, weshalb der<br />

Werkstoff in China bis heute weitgehend<br />

unbekannt ist. Das anspruchsvolle Dach des<br />

Museums der Yungang-Grotten zeigt, dass<br />

sich mit Zink auch ungewöhnliche Dachformen<br />

ausführen lassen. Die einzigartige<br />

Form des neuen Museums fügt sich problemlos<br />

in <strong>die</strong> schützenswerte Umgebung ein<br />

und schafft eine harmonische Verbindung<br />

zum Weltkulturerbe mit seinen wertvollen<br />

Buddha-Statuen. ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Museum der Yungang-Grotten<br />

CH-037007 Datong<br />

www.yungang.org<br />

Architekt:<br />

Dapeng Cheng<br />

New Era Architectural Design Ltd.<br />

Do Union Architecture Studio<br />

CH-100038 Peking<br />

www.dodododo.net<br />

Metalldacharbeiten:<br />

Peking Hongcredit Business & Trading<br />

CH-101116 Peking<br />

www.hctroof.com<br />

Produkt:<br />

Quartz-Zinc, verlegt<br />

in VMZ-Stehfalztechnik<br />

Hersteller:<br />

VMZINC<br />

Umicore Bausysteme GmbH<br />

D-45326 Essen<br />

www.vmzinc.de<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

27


Thema des Monats<br />

Flachdach<br />

Grüne Galaxie<br />

Das neue Haus der Astronomie in Heidelberg hat einen<br />

spektakulären Grundriss, der aus der Luft am besten<br />

zu sehen ist: Die weiße Attika des extensiven Gründachs<br />

bildet <strong>die</strong> Form einer spiralförmigen Galaxie.<br />

Text: Stefan Ruttensperger | Fotos: Bauder<br />

28 dachbau magazin 9 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Das Haus der<br />

Astronomie<br />

in Heidelberg hat<br />

einen außergewöhnlichen<br />

Grundriss<br />

Im Dezember 2011 wurde in Heidelberg<br />

das spektakuläre, galaxienförmige<br />

Haus der Astronomie eröffnet. Das Zentrum<br />

für astronomische Öffentlichkeits- und<br />

Bildungsarbeit vermittelt <strong>die</strong> Faszination<br />

der Astronomie, unterstützt <strong>die</strong> Einbindung<br />

astronomischer Themen in Schule und Kindergarten<br />

und fördert den Austausch zwischen<br />

den Wissenschaftlern.<br />

Besonders großen Wert legten <strong>die</strong> Architekten<br />

Bernhardt + Partner <strong>auf</strong> <strong>die</strong> fünfte<br />

Fassade des Gebäudes: Die Gründächer<br />

über dem zentralen Auditorium und <strong>auf</strong><br />

den beiden Spiralarmen des Neubaus sind<br />

formgebend: durch <strong>die</strong> ähnliche Farbe und<br />

Struktur von Dächern und Umgebung wird<br />

<strong>die</strong> dynamische Geometrie der strahlend<br />

weißen Attika freigestellt, <strong>die</strong> sich zu einer<br />

Spiralgalaxie formt.<br />

Zentrum des Gebäudes ist das Planetarium,<br />

das auch als multifunktionales Auditorium<br />

<strong>die</strong>nt. Der mit multimedialer Technik<br />

ausgestattete Saal ermöglicht Visualisierungen<br />

astronomischer Phänomene über den<br />

gesamten Kuppelraum. Um <strong>die</strong>sen Gebäudekern<br />

spannen sich zwei Seitenflügel mit<br />

Seminar- und Büroräumen, <strong>die</strong> den Spiralarmen<br />

einer Galaxie entsprechen.<br />

Die fünfte Fassade<br />

Der Blick aus dem Institut zeigt <strong>die</strong> gestalterische<br />

Rolle der fünften Fassade. „Der ästhetische<br />

Anspruch an das Gründach war für<br />

uns von großer Bedeutung“, so Axel Müller,<br />

Architekt bei Bernhardt + Partner und<br />

Projektleiter für das Haus der Astronomie.<br />

„Abgesehen von den wenigen notwendigen<br />

Aufbauten gehen <strong>die</strong> grünen Dachlandschaften<br />

in ihrer Farb- und Strukturwirkung<br />

in <strong>die</strong> Umgebung über und stellen <strong>die</strong><br />

strahlend weiße Attika in Form einer Spiralgalaxie<br />

frei.“ Von oben sieht man daher fast<br />

nur <strong>die</strong> Außenkontur der Attika.<br />

Neben der gestalterischen Wirkung waren<br />

dem Bauherrn, der Klaus Tschira Stiftung,<br />

auch <strong>die</strong> vielen klassischen Vorzüge<br />

eines Gründachs wichtig: es entlastet als<br />

Wasserspeicher <strong>die</strong> Entwässerungssysteme,<br />

spart Gebühren in Kommunen mit gesplitteter<br />

Abwassersatzung, ersetzt versiegelte,<br />

bebaute Flächen, schützt <strong>die</strong> Dachabdichtung<br />

vor Temperaturspitzen, UV-Strahlung<br />

und mechanischer Beschädigung und verlängert<br />

so ihre Lebensdauer. Weiterhin binden<br />

Gründächer Feinstaub, verbrauchen<br />

CO 2<br />

und sorgen als Sauerstoffproduzent für<br />

ein besseres Klima. Zudem bietet eine ex-<br />

▾▾Aus der Vogelperspektive: Die dynamische Geometrie der strahlend weißen Attika formt am Rand<br />

des extensiven Gründachs eine spiralförmige Galaxie<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

29


Thema des Monats<br />

▴▴Keine rechteckige Fläche: Die endlosen Bögen der Attika forderten den <strong>Dachdecker</strong>n mit unterschiedlichen Krümmungen ihr ganzes Können ab<br />

tensive Begrünung Lebensraum für Kleinlebewesen<br />

und kommt dabei nahezu ohne<br />

Pflege aus.<br />

Geprüfter Wurzelschutz<br />

Die Geschossebenen im Haus der Astronomie<br />

sind ebenso wie <strong>die</strong> Fassade um das<br />

Zentrum gedreht, ihre Krümmung wird –<br />

analog zu den Spiralarmen einer Galaxie –<br />

zum Kern hin immer stärker. In gleichem<br />

Maße, wie <strong>die</strong> Höhe der verglasten Fassadenbänder<br />

abnimmt, nimmt der Anteil der<br />

zweifach gekrümmten Metallfassade zu.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise setzten <strong>die</strong> Architekten <strong>die</strong><br />

Uml<strong>auf</strong>bahnen einer Galaxie räumlich um.<br />

Doch so spiralförmig <strong>auf</strong>steigend <strong>die</strong> Dachflächen<br />

auch wirken, sie haben keinerlei<br />

Neigung. Deshalb bildeten <strong>die</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />

der Flachdach Breivogel GmbH mit Gefälledämmplatten<br />

zunächst ein zweiprozentiges<br />

Gefälle aus. Eine wurzelfeste Kunststoffabdichtung<br />

schließt den Flachdach<strong>auf</strong>bau unter<br />

der Begrünung ab.<br />

„Wenn das Dach sicher abgedichtet<br />

und sinnvoll gedämmt ist, dann ist ein<br />

Gründach immer ein Gewinn – aus ökologischer<br />

und ökonomischer Sicht“, so Michael<br />

Sturmhöfel, Geschäftsführer der Plantatec<br />

Gründach GmbH, <strong>die</strong> seit mehreren<br />

Jahren <strong>die</strong> Gründacharbeiten im Auftrag<br />

der <strong>Dachdecker</strong>ei Breivogel ausführt. „Da<br />

<strong>die</strong> Ausschreibung nicht firmengebunden<br />

war, haben wir zum Bauder-System gegriffen“,<br />

erklärt der Gründachspezialist. „Dort<br />

bekommen wir alles aus einer Hand und<br />

außerdem eine zuverlässige Betreuung von<br />

der Planung bis zur Abnahme.“<br />

Gründach<strong>auf</strong>bau<br />

Die drei Dachflächen des Hauses der Astronomie<br />

mit einer Gesamtfläche von 1110 m²<br />

erhielten einen Gründachsystem<strong>auf</strong>bau aus<br />

▴▴Die Handwerker bei<br />

der Verlegung der Dränund<br />

Speicherelemente<br />

▴▴Die Kiesfangleisten sind eine<br />

Sonderanfertigung, <strong>die</strong> sich der Attika<br />

einfach anpassen ließ<br />

▴▴Die Vegetationsmatten der<br />

Sedum-Begrünung wurden inklusive<br />

Kokosträgermatten verlegt<br />

▴▴Optisch anspruchsvoll:<br />

Basaltsplitt trennt <strong>die</strong> Dachbegrünung<br />

von den wenigen Aufbauten<br />

30 dachbau magazin 9 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Schutzvlies, Drän- und Speicherelementen<br />

sowie einer Vegetationstragschicht. Zunächst<br />

schützten <strong>die</strong> Gründachspezialisten<br />

<strong>die</strong> Abdichtung mit dem überlappend lose<br />

verlegten und verrottungsfesten Schutzvlies<br />

SV 300 gegen mechanische Beschädigung.<br />

Dar<strong>auf</strong> folgte <strong>die</strong> Wasserspeicher-<br />

Dränschicht: Mit einer Elementhöhe von<br />

nur 20 mm erreicht das druckbelastbare<br />

Drän- und Speicherelement DSE 20 eine<br />

»Die spiralförmig <strong>auf</strong>steigenden Flachdachflächen<br />

haben keinerlei Gefälle.«<br />

Wasserspeicherkapazität von 7,5 l/m² und<br />

leitet Überschusswasser sicher ab. Die große<br />

Auflagefläche von rund 50 Prozent sorgt<br />

für eine gute Lastverteilung. Da alle Schichten<br />

des Dach<strong>auf</strong>baus an <strong>die</strong> geometrischen<br />

Vorgaben angepasst werden mussten, war es<br />

für <strong>die</strong> Handwerker besonders wichtig, dass<br />

sich <strong>die</strong> Produkte so einfach wie möglich<br />

verarbeiten lassen. „Das dünne, aber stabile<br />

HDPE-Regenerat der Elemente ließ sich<br />

einfach zuschneiden und in <strong>die</strong> gewünschte<br />

Form bringen.“ Die 2,5 m² großen Elemente<br />

wurden stumpf gestoßen und lose verlegt.<br />

Danach haben <strong>die</strong> Handwerker <strong>die</strong> Pflanzerde<br />

PO-E <strong>auf</strong>gebracht und plan abgezogen.<br />

Das mineralische Schüttstoffgemisch mit<br />

geringen Anteilen organischer Substanz für<br />

mehrschichtige Extensivbegrünungen nach<br />

FLL bietet der Sedumbegrünung bereits mit<br />

einer Höhe von 6 cm ideale Wachstumsbedingungen.<br />

Zur sofortigen Begrünung<br />

verlegte das Plantatec-Team vorkultivierte<br />

Sedum-Vegetationsmatten mit einer Kokosträgereinlage,<br />

<strong>die</strong> mit der Zeit verrottet.<br />

Direkt nach der Anlieferung <strong>auf</strong> der Baustelle<br />

wurden <strong>die</strong> Rollen gleichmäßig über<br />

<strong>die</strong> Dachflächen verteilt, dann vorsichtig<br />

und ohne Zug abgerollt,<br />

an den Rändern<br />

leicht anpressend dicht<br />

gestoßen und dabei<br />

versetzt verlegt. Die<br />

anschließende durchdringende<br />

Wässerung sorgt dafür, dass <strong>die</strong><br />

Matten nach zwei bis drei Wochen fest eingewurzelt<br />

sind.<br />

Komplexe Geometrie<br />

Eine besondere Herausforderung für den<br />

Einbau der Kiesfangleisten zur Trennung<br />

von Pflanzsubstrat und dem im Randbereich<br />

eingesetzten Basaltkies waren <strong>die</strong><br />

Bögen der Attika. „Der Hersteller hat für<br />

das Haus der Astronomie eine Sonderausführung<br />

gefertigt, <strong>die</strong> sich ohne Weiteres<br />

den unterschiedlichen Ra<strong>die</strong>n des Gebäudes<br />

anpassen ließ“, erinnert sich Michael<br />

Sturmhöfel. Die hierfür entworfenen Kiesfangleisten<br />

haben statt einer durchgängigen<br />

L-förmigen Abkantung nur wechselseitig<br />

angeordnete kurze Abkantungen zur Fixierung<br />

der 2,5 m langen Bauteile. „Das Gebäude<br />

in seiner Dynamik ist eine Sensation“,<br />

so Michael Sturmhöfel. „Dabei hielten uns<br />

<strong>die</strong> Bögen ständig unter Spannung. Es gab<br />

keine rechteckige Fläche, alles mussten wir<br />

individuell anpassen – und zwar bis in <strong>die</strong><br />

Ecken hinein.“ ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Haus der Astronomie<br />

D-69117 Heidelberg<br />

Architekten:<br />

Bernhardt + Partner<br />

D-64295 Darmstadt<br />

Flachdacharbeiten:<br />

Flachdach Breivogel GmbH<br />

D-55543 Bad Kreuznach<br />

www.breivogel.de<br />

Gründacharbeiten:<br />

Plantatec Gründach GmbH<br />

D-65207 Wiesbaden | www.plantatec.de<br />

Produkte:<br />

Schutzvlies SV 300, Drän- und Speicherelement<br />

DSE 20, Pflanzerde PO-E<br />

Hersteller:<br />

Paul Bauder GmbH & Co. KG<br />

D-70499 Stuttgart | www.bauder.de<br />

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Management<br />

Abschlagszahlungen<br />

Auf Nummer sicher<br />

Handwerksbetriebe können das Risiko einer Insolvenz<br />

wegen Zahlungsausfällen durch <strong>die</strong> Einforderung<br />

von Abschlagszahlungen begrenzen. Der Beitrag zeigt,<br />

was der Unternehmer dabei beachten muss.<br />

Text: Katja Rheude | Foto: D.A.S. Rechtsschutzversicherung<br />

Hohe Außenstände und offene<br />

Rechnungen – mit der Zahlungsmoral<br />

ist es in Deutschland oft nicht weit her. Ein<br />

Problem, unter dem besonders das Handwerk<br />

zu leiden hat: Immer wieder geraten<br />

selbst Betriebe mit vollen Auftragsbüchern<br />

an den Rand des Ruins, weil ihre Kunden<br />

<strong>die</strong> Zahlung verweigern. Zu den wichtigsten<br />

Mitteln, sich gegen Forderungsausfälle abzusichern,<br />

zählen Abschlagszahlungen.<br />

Risiken bewusst steuern<br />

Ein Betrieb, der einen Groß<strong>auf</strong>trag an Land<br />

zieht, hat eigentlich allen Grund zur Freude.<br />

Allerdings steigt mit dem Umfang eines<br />

Projekts auch <strong>die</strong> Gefahr einer Insolvenz,<br />

da der Handwerker zunächst in Vorleistung<br />

gehen muss. Man stelle sich vor: Ein Betrieb<br />

soll <strong>die</strong> Fassade eines mehrstöckigen<br />

Gebäudes neu bekleiden. Allein <strong>die</strong> Kosten<br />

für das Material dürften in <strong>die</strong> Zehntausende<br />

gehen, ganz zu schweigen vom Arbeits<strong>auf</strong>wand.<br />

„Viele Handwerker sind sich gar<br />

nicht bewusst, dass sie <strong>die</strong> Risiken selbst<br />

steuern können“, sagt Anne Kronzucker,<br />

Juristin bei der D.A.S. Rechtsschutzversicherung.<br />

Als Vorsichtsmaßnahme gegen<br />

einen Zahlungsausfall haben sich vor allem<br />

Abschlagszahlungen bewährt. Dabei sollten<br />

Handwerker zu ihrer eigenen Sicherheit<br />

frühzeitig <strong>auf</strong> einer ersten Rate bestehen.<br />

Abschlagsraten fordern<br />

Der Gesetzgeber hat <strong>die</strong> Stellung von Handwerkern<br />

zuletzt gestärkt: Seit 2009 gilt das<br />

neue Forderungssicherungsgesetz (FoSiG),<br />

▴▴Kopfschmerzen wegen Zahlungsausfällen? Das muss nicht sein: Mit Abschlagszahlungen können<br />

Handwerker das Risiko einer Insolvenz deutlich senken<br />

32 dachbau magazin 9 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

das vorsieht, dass ein Betrieb jederzeit Abschläge<br />

in Rechnung stellen kann. Voraussetzung<br />

ist, dass der Kunde durch <strong>die</strong> angefangene<br />

Arbeit einen Wertzuwachs erlangt<br />

hat. „Nach altem Recht waren Abschläge<br />

erst nach Vollendung eines in sich geschlossenen<br />

Teil des Werks möglich“, ergänzt <strong>die</strong><br />

»Handwerker sollten <strong>die</strong> erste Zahlung<br />

vorab für das Material veranschlagen.«<br />

D.A.S.-Juristin. „Dabei hatten Handwerker<br />

oft das Nachsehen.“ Dank der neuen Regelungen<br />

können sie auch für gelieferte oder<br />

angefertigte Bauteile Abschläge verlangen.<br />

Um Ärger zu vermeiden, empfiehlt es sich,<br />

<strong>die</strong> Abschläge vertraglich festzuhalten.<br />

Geringfügige Mängel<br />

Damit bieten <strong>die</strong> Gesetze den Handwerkern<br />

inzwischen einen guten Schutz gegenüber<br />

Auftraggebern. Allerdings rät Anne<br />

Kronzucker, <strong>die</strong>ses Instrument maßvoll<br />

einzusetzen: „Auftraggeber reagieren oft<br />

misstrauisch, wenn sie zu frühzeitig zu<br />

viele Rechnungen erhalten.“ Als Faustregel<br />

gilt: Handwerker sollten <strong>die</strong> erste Zahlung<br />

vorab für das Material veranschlagen. Die<br />

nächste Rechnung erfolgt nach Abschluss<br />

der Vorarbeiten. Den<br />

Rest der Summe zahlt<br />

der Kunde, wenn der<br />

Auftrag beendet ist.<br />

Zu Unstimmigkeiten<br />

kommt es in der Praxis<br />

allerdings oft, wenn der Auftraggeber<br />

Mängel an der Leistung feststellt. „Der<br />

Kunde hat laut § 641 Abs. 3 BGB das Recht,<br />

das Doppelte der Kosten einzubehalten, <strong>die</strong><br />

für <strong>die</strong> Beseitigung der Mängel anfallen –<br />

egal wie gravierend sie sind“, erklärt Anne<br />

Kronzucker. Sie dürfen <strong>die</strong> Zahlungen bei<br />

geringfügigen Mängeln jedoch nicht mehr<br />

grundsätzlich verweigern. Auch <strong>die</strong>se Neuregelung<br />

hat zu einer Stärkung der Handwerksbetriebe<br />

geführt.<br />

Wertzuwachs dokumentieren<br />

Allerdings hat der Handwerker nicht das<br />

Recht, Abschlagszahlungen in beliebiger<br />

Höhe zu fordern. Generell müssen <strong>die</strong> einzelnen<br />

Raten dem Wertzuwachs entsprechen.<br />

„Wichtig ist, dass der Unternehmer<br />

dem Kunden bei der Abrechnung eine übersichtliche<br />

Aufstellung seiner Leistungen vorlegt“,<br />

erklärt Anne Kronzucker. Der Handwerker<br />

hat also <strong>die</strong> Pflicht, den Fortschritt<br />

des Projekts exakt zu dokumentieren. Als<br />

Belege eignen sich zum Beispiel Stundenzettel,<br />

Aufmaße oder andere Unterlagen.<br />

Bei Werkverträgen mit Verbrauchern gilt<br />

zudem eine Sonderregel: Der Handwerker<br />

muss hier mit der ersten Abschlagszahlung<br />

für <strong>die</strong> rechtzeitige Fertigstellung des Werks<br />

eine Sicherheit in Höhe von fünf Prozent<br />

der Auftragssumme stellen. Die Forderung<br />

wird fällig, sobald der Handwerker seine<br />

Leistungen nachgewiesen hat, also in der<br />

Regel mit Eingang der Rechnung. Ratsam<br />

ist daher, <strong>die</strong>se per Einschreiben mit Rückschein<br />

zu versenden. ■<br />

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und überall:<br />

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•Durch variable Einstellmöglichkeiten<br />

auch nachträglich an jede<br />

Einbausituation anpassbar<br />

•Lieferung in nur 8 Arbeitstagen<br />

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Perfektes<br />

Zusammenspiel<br />

PRODUKT<br />

DES MONATS<br />

Creaton präsentiert den leichten und<br />

flexiblen Hohlfalzziegel Melo<strong>die</strong>.<br />

Fünf Farbtöne<br />

Den kleinen Allrounder gibt es in den fünf<br />

Farbtönen Naturrot, Nuance kupferrot,<br />

Schieferton oder anthrazit engobiert sowie<br />

Finesse schwarz glasiert. Außerdem bietet<br />

Creaton mit dem passenden Zubehör wie<br />

beispielsweise dem Durchgangsziegel und<br />

dem Signum-Adapter-Set <strong>die</strong> optimal abgestimmte<br />

Ergänzung für ein sicheres vollkeramisches<br />

Gesamtsystem an – für ein harmonisches<br />

Dach bis ins Detail. ■<br />

Ein perfektes Zusammenspiel aus technischer<br />

Raffinesse und Ästhetik: Das<br />

bietet der neue Hohlfalzziegel Melo<strong>die</strong> von<br />

Creaton. Er setzt in Sachen Flexibilität neue<br />

Maßstäbe und wird so zur idealen Lösung<br />

für viele Dachanwendungen.<br />

Leicht, flexibel und sicher<br />

Größe ist nicht alles, stattdessen zählen<br />

auch bei einem Dachziegel <strong>die</strong> inneren<br />

Werte. Und <strong>die</strong> stimmen beim wohl leichtesten<br />

und flexibelsten Hohlfalzziegel seiner<br />

Art. Er zeichnet sich durch hervorragende<br />

technische Eigenschaften wie <strong>die</strong> stark ausgeprägte<br />

Verfalzung und ein Decklängenspiel<br />

von 35 mm aus und ist deshalb auch<br />

bei schwierigen Bedingungen und <strong>auf</strong> Sanierungsbaustellen<br />

meist erste Wahl.<br />

Favorit im hohen Norden<br />

Mit einem geringen Stückgewicht von rund<br />

3 kg und einem Bedarf von 14 Stück pro m²<br />

erreicht <strong>die</strong>ser Hohlfalzziegel in der Fläche<br />

ein Gewicht von rund 42 kg/m², bietet dabei<br />

aber trotzdem <strong>die</strong> notwendige Sturmsicherheit.<br />

Das macht ihn besonders in Norddeutschland,<br />

aber auch in Skandinavien, wo<br />

<strong>die</strong> Windlastzonen an der Küste von 2 bis<br />

4 reichen, zum großen Favoriten <strong>auf</strong> dem<br />

Steildach.<br />

Produktprofil<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Extra leicht: Mit einem Gewicht von<br />

3,2 kg punktet der Ziegel vor<br />

allem durch seine Verarbeitungsfreundlichkeit<br />

Extra flexibel: 35 mm Decklängenspiel<br />

sorgen für eine einfache und<br />

schnelle Verarbeitung<br />

Extra sicher: Mit der ausgeprägten<br />

Verfalzung gewährleistet der Ziegel<br />

auch bei extremen Wetterverhältnissen<br />

eine sehr gute Regeneintragssicherheit<br />

Hersteller:<br />

Creaton AG<br />

D-86637 Wertingen<br />

www.creaton.de<br />

zur Abstimmung<br />

Alle Kandidaten finden Sie unter<br />

www.dachbaumagazin.de<br />

Heft<br />

10 | 2013<br />

Heft<br />

11 | 2013<br />

Unsere Leser entscheiden: 8 Top-Produkte <strong>auf</strong><br />

dem Weg zum »Produkt des Jahres 2013«<br />

In jeder Ausgabe präsentiert dachbaumagazin<br />

zusammen mit namhaften Herstellern das<br />

»Produkt des Monats«. Ob Innovation, Detailverbesserung<br />

oder bewährte Zuverlässigkeit – jedes<br />

Produkt des Monats kandi<strong>die</strong>rt bei der Wahl zum<br />

»Produkt des Jahres«. Ab November 2013 können<br />

Sie <strong>auf</strong> unserer Internetseite für Ihren Favoriten<br />

stimmen und attraktive Preise gewinnen.<br />

Alle Produkte des Monats finden Sie im Überblick<br />

bei www.dachbaumagazin.de<br />

34 dachbau magazin 9 | 2013


Dachmarkt<br />

Kemper System<br />

Faktor Schnelligkeit<br />

<br />

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Kemperol AC Speed ist eine besonders schnell aushärtende<br />

Flüssigabdichtung <strong>auf</strong> Basis von PMMA-Harzen.<br />

Das zweikomponentige Material ist laut Hersteller bereits<br />

nach 35 Minuten begehbar (bei einer Temperatur von 20 °C)<br />

und kann nach 60 Minuten weiterbeschichtet werden. Selbst<br />

Witterungsrisiken, <strong>die</strong> bei Abdichtungsarbeiten <strong>auf</strong> Dächern<br />

besonders ins Gewicht fallen, lassen sich mit <strong>die</strong>sem Produkt<br />

<strong>auf</strong> ein Minimum reduzieren. Das langzeitbeständige<br />

Produkt erfüllt alle Anforderungen an eine hochwertige Abdichtung<br />

und wird „two-in-one“ geliefert, und das heißt: Das<br />

maximal benötigte Katalysatorpulver ist jeder Verpackungseinheit<br />

beigefügt.<br />

Kemper System GmbH & Co. KG | D-34246 Vellmar<br />

Telefon 05 61/8 29 50 | www.kemperol.com<br />

Green Factory<br />

PV-Element nützt und schützt<br />

Green factory hat ein<br />

Sonnenschutzsystem<br />

mit integrierten PV-Elementen<br />

entwickelt, das an<br />

einer senkrechten Wand<br />

vor der Fensteröffnung<br />

montiert wird. Durch das<br />

Betätigen eines Schalters<br />

oder einer Zeitschaltuhr<br />

lässt sich der dahinter liegende<br />

Raum verdunkeln.<br />

Wahlweise kann auch der<br />

Automatikmodus aktiviert werden, durch den <strong>die</strong> Verschattung<br />

automatisch erfolgt, sobald eine festgelegte Sonneneinstrahlung<br />

erreicht wird. Bei der Gestaltung des Behanges<br />

wurde viel Wert <strong>auf</strong> Ästhetik gelegt: an der Außenseite des<br />

Behangrahmens sind laut Herstellerangabe keine Verschraubungen<br />

oder Pressspuren sichtbar.<br />

Form follows function!<br />

Unser Meister-Winkel ist aus gutem Grund aus einem Stück gefertigt.<br />

Ohne Gehrungsnaht ist er vor Oxidation und Rissbildung geschützt.<br />

Durch seine exakte Winkelung lässt er sich passgenau anbringen.<br />

Die elegante Rundung führt den Niederschlag <strong>auf</strong> der Ideallinie<br />

um das Eck. Kluge Ideen, <strong>die</strong> eine makellose und anmutige Form<br />

hervorbringen. All <strong>die</strong>se Vorteile können Sie an vielen Ecken an bringen:<br />

Denn den Zambelli Meister-Winkel gibt es als Innen- und Außeneck,<br />

halbrund oder kastenförmig, in allen Baumetallen und Größen.<br />

green factory GmbH | D-89564 Nattheim<br />

Telefon 0 73 21/3 42 68 11 | www.green-factory.eu<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

www.zambelli.com


Dachmarkt<br />

NORDBLECH 35<br />

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▴▴Neu beim Montagesystem Quick-Line: Bracket-Profil (links) und verstellbare Trapezblechhalter<br />

mp-tec<br />

Montageoptionen mit Mehrwert<br />

Das Solarsystemhaus mp-tec stellte vor Kurzem<br />

<strong>die</strong> erweiterte Generation seines PV-<br />

Montagesystems Quick-Line vor. Im Vordergrund<br />

standen dabei <strong>die</strong> zeitsparende Montage,<br />

<strong>die</strong> Montagefreundlichkeit sowie flexible Einsatzmöglichkeiten<br />

mit Mehrwert in der Aufdachmontage.<br />

So wurde das bewährte Gestellportfolio<br />

durch Lösungen wie selbstklebende Trapezblechhalter,<br />

Kabelbinderclips mit passenden Profilen,<br />

Kabelkanalschale mit Klemme, ein neues Kurzprofil<br />

für <strong>die</strong> Montage <strong>auf</strong> Trapezblechen sowie<br />

vorkonfektionierte Mittel- und Abschlussklemmen<br />

erweitert.<br />

mp-tec GmbH & Co. KG<br />

D-16225 Eberswalde<br />

Telefon 0 33 34/59 44 89<br />

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Rathscheck<br />

Schiefer in 3D<br />

▴▴Spaltraue Schieferriemchen in verschiedenen<br />

Dicken schaffen räumliche Wandstrukturen<br />

Mit spaltrauen Schieferriemchen stellt Rathscheck<br />

Schiefer eine dreidimensionale<br />

Gestaltungsidee für Innen- und Außenwände<br />

vor. Die in drei Dicken verfügbaren Riemchen<br />

sind uml<strong>auf</strong>end scharfkantig gesägt. Innen wie<br />

außen werden sie im „Buttering-Floating-Verfahren“<br />

verarbeitet: Der Klebemörtel wird dabei<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Wandfläche und <strong>die</strong> Steinrückseite<br />

mit einer Zahnkelle 6 bis 8 mm dick <strong>auf</strong>getragen<br />

und <strong>die</strong> Riemchen darin eingebettet. Die<br />

Steine wiegen im Mittel nur 42 kg/m².<br />

Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme<br />

D-56707 Mayen-Katzenberg<br />

Telefon 0 26 51/9 55-0 | www.rathscheck.de<br />

Codex<br />

So rechnen <strong>Dachdecker</strong><br />

WIN Dach professional von Codex ist<br />

eine <strong>Dachdecker</strong>-Software, <strong>die</strong> von der<br />

Angebotserstellung bis zur Nachkalkulation<br />

genutzt werden kann. Mithilfe des integrierten<br />

dachdeckerspezifischen Leistungskatalogs<br />

mit über 22 500 Leistungen kann sofort mit<br />

der Erstellung des ersten Angebots begonnen<br />

werden. Übersichtliche Bildschirmdarstellungen<br />

sorgen laut Hersteller dafür, dass der<br />

Unternehmer bei der Angebotserstellung alle<br />

Zahlen im Blick hat: So werden <strong>die</strong> Angebotssumme<br />

und <strong>die</strong> Bruttospanne immer direkt<br />

bei der Erfassung angezeigt. Alle wichtigen<br />

Daten werden anschließend direkt aus dem<br />

Angebot übernommen und in Form von Zeitvorgabelisten<br />

oder Materiallisten ausgegeben.<br />

In der Aufmaßerfassung helfen moderne Rechenformeln<br />

(in grafischer Darstellung) sowie<br />

mathematische Funktionen bei der Berechnung<br />

von Flächen oder Firstlängen. Anhand<br />

der übersichtlichen Nachkalkulationsauswertung<br />

erhält der Handwerker zudem <strong>die</strong> aktuelle<br />

Baustellenrentabilität für Lohn-, Materialund<br />

Fremdleistungswerte.<br />

Codex Ges. für Softwareentwicklung mbH<br />

D-67165 Waldsee | Telefon 0 62 36/4 19 80<br />

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36 dachbau magazin 9 | 2013


UND GENAU DARUM IST RHEPANOL ® HG<br />

KEINE DACHBAHN WIE JEDE ANDERE.<br />

Das Original macht den Unterschied.<br />

Die langzeitdichte Kunststoff-Gründachbahn Rhepanol ® hg.<br />

Ein Gründach muss halten, selbst wenn <strong>die</strong> Natur höchst aggressive<br />

Wurzeln schlägt. Die Abdichtungsbahn Rhepanol hg aus Polyisobutylen<br />

ist wurzel- und rhizomfest im Sinne der FLL-Richtlinie. Außerdem ist sie<br />

robust, UV-beständig, kälteflexibel bis minus 60 °C und obendrein<br />

Hagelschlag-getestet.<br />

Abdichten mit dem Original.<br />

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Technik im Detail<br />

▴▴Verschiedene Aufgaben: Das obere Schneefanggitter schützt den tiefer liegenden Gebäudeteil, das untere garantiert <strong>die</strong> Verkehrssicherheit am Eingang<br />

Schneelast<br />

Neue Spielregeln<br />

Durch neue und aktualisierte ZVDH-Regelwerke haben<br />

sich <strong>die</strong> Anforderungen an Schneeschutzsysteme<br />

<strong>auf</strong> geneigten Dächern geändert. Unser Beitrag zeigt,<br />

wor<strong>auf</strong> <strong>Dachdecker</strong> nun achten müssen.<br />

Text: Horst Pavel | Fotos: Braas<br />

38 dachbau magazin 9 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Mit den aktualisierten<br />

„Hinweisen zur Lastenermittlung“ und dem<br />

geplanten neuen „Merkblatt für Einbauteile<br />

bei Dachdeckungen“ des ZVDH werden <strong>die</strong><br />

Anforderungen an Schneeschutzsysteme für<br />

das geneigte Dach neu formuliert. Aktualisiert<br />

wurde dabei <strong>die</strong> Betrachtung der statischen<br />

Anforderungen <strong>auf</strong> der Belastungsseite<br />

(Schneelast) sowie der Berechnung der<br />

Widerstandsseite (Schneefangsystem).<br />

Bisherige Regelung<br />

Eine Norm, <strong>die</strong> Anforderungen an Einbauteile<br />

wie Schneesicherungsanlagen bestimmt,<br />

existiert bislang nicht, sodass sich<br />

der <strong>Dachdecker</strong> hier <strong>auf</strong> Erfahrungswerte<br />

verlassen musste. Ausschlaggebend für den<br />

Einsatz von Schneefangsystemen sind bislang<br />

im Wesentlichen <strong>die</strong> Verkehrssicherungspflichten<br />

des Bauherrn, <strong>die</strong> in den<br />

Landesbauordnungen oder über örtliche,<br />

baupolizeiliche Vorschriften geregelt sind.<br />

So werden in vielen Landesbauordnungen<br />

bei Dächern an Verkehrsflächen und über<br />

Eingängen Vorrichtungen zum Schutz gegen<br />

das Herabfallen von Eis und Schnee<br />

verlangt. Bei <strong>die</strong>sen Maßnahmen geht es<br />

um den Schutz von Mensch und Verkehr<br />

<strong>auf</strong> öffentlichen Wegen, bei gemeinschaftlich<br />

genutzten Flächen aber auch um Wege<br />

zu Müllbehältern oder Briefkästen. Schneefangsysteme<br />

als Verkehrssicherung mussten<br />

in der Regel nicht statisch bemessen und <strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> Schneelasten abgestimmt werden. Das<br />

neue ZVDH-Regelwerk nimmt jetzt eine<br />

detaillierte Unterscheidung der Anwendungen<br />

eines Schneeschutzsystems als „Verkehrssicherung“<br />

sowie zum „Schutz tiefer<br />

liegender Gebäudeteile“ vor.<br />

Bemessung im Ausnahmefall<br />

Eine statische Bemessung war bislang nur<br />

für den Ausnahmefall der DIN 1055-5 erforderlich.<br />

So musste bei erhöhter Schneebelastung<br />

von höher liegenden Dächern<br />

<strong>auf</strong> darunter liegende Bauteile <strong>die</strong> jeweilige<br />

Schneelast ermittelt und entweder bei der<br />

Statik des unteren Dachs berücksichtigt<br />

oder das Schneefangsystem statisch entsprechend<br />

dimensioniert werden. Nach<br />

DIN 1055 Teil 3, 4 und 5 wurden <strong>die</strong> ständigen<br />

und veränderlichen Einwirkungen<br />

Möglichkeit 1:<br />

Die erhöhte Schneelast wird<br />

bei der Statik des unteren Dachs nach<br />

DIN 1055-5 mit berücksichtigt<br />

Schneelastzonen in Deutschland<br />

▴▴Die Ermittlung der Schneelast erfolgt unter<br />

Berücksichtigung der Schneelastzone,<br />

Geländehöhe, Dachneigung und Sparrenlänge<br />

<strong>auf</strong> Bauteile betrachtet. Dabei wurden <strong>die</strong><br />

ständigen Einwirkungen im Allgemeinen<br />

über einen Mittelwert mit einem Sicherheitszuschlag<br />

gesehen. Die veränderlichen<br />

Einwirkungen sind so definiert, dass <strong>die</strong> betrachteten<br />

Werte innerhalb einer Jahresfrist<br />

mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent<br />

nicht überschritten werden. Auf eine<br />

angenommene Lebensdauer von 50 Jahren<br />

wird demzufolge statistisch einmal <strong>die</strong>ser<br />

definierte Wert erreicht oder gar überschritten.<br />

Schon dadurch wird deutlich,<br />

dass nicht alle möglichen Sonderfälle wie<br />

beispielsweise ein Hurrikan im Teil 4 oder<br />

außergewöhnliche Schneefälle im Teil 5 abgedeckt<br />

werden können.<br />

Die bislang geltenden Regeln zur Lastenermittlung<br />

für Schneelasten im Fachregelwerk<br />

des ZVDH basierten <strong>auf</strong> den niedrigeren<br />

Werten der alten DIN 1055. Diese wurde,<br />

auch als Ergebnis zahlreicher Klimakatastrophen,<br />

in jüngster Zeit schon verschärft<br />

und findet nun mit der DIN EN 1991-1-3<br />

„Einwirkungen <strong>auf</strong> Tragwerke – Schneelasten“<br />

eine neue Form. Diese zum 1. Juli 2012<br />

als technische Baubestimmung bau<strong>auf</strong>sichtlich<br />

eingeführte Norm ersetzt <strong>die</strong> bisherige<br />

DIN 1055-5 „Einwirkungen <strong>auf</strong> Tragwerke<br />

– Schnee- und Eislasten“.<br />

Konsequenterweise musste das Regelwerk<br />

mit den „Hinweisen zur Lastenermittlung“<br />

und dem „Merkblatt Einbauteile bei<br />

Dachdeckungen“ an <strong>die</strong> neuen Normen angepasst<br />

werden. Das entsprechende Merkblatt<br />

wurde im Juli 2013 veröffentlicht und<br />

formuliert Anforderungen an <strong>die</strong> Einbauteile<br />

zu Dachdeckungen und somit auch an<br />

Schneesicherungssysteme.<br />

Neue Anforderungen<br />

Mit dem neuen Merkblatt wird aus der<br />

„Norm-Ausnahme-Berechnung“ für<br />

Schnee fangsysteme nun eine generelle<br />

Nachweispflicht. Schneefangsysteme wer-<br />

Möglichkeit 2:<br />

Das Schneefangsystem des<br />

oberen Dachs wird statisch ausreichend<br />

dimensioniert<br />

▴▴Eine statische Bemessung war bislang nur für den Ausnahmefall der DIN 1055-5 erforderlich<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

39


Technik im Detail<br />

▴▴Auf Nummer sicher: Die Montage der Schneefangpfanne <strong>auf</strong> einem Brett<br />

erhöht <strong>die</strong> Last<strong>auf</strong>nahme ebenso wie ein verringerter Stützenabstand<br />

▴▴Zuverlässiger Schutz: Die systemgerechten Schneefanggitter werden hier<br />

mit Klammern untereinander verbunden<br />

den dabei als „Widerstandsseite“ und <strong>die</strong><br />

Schneelast als „Belastungsseite“ betrachtet.<br />

Diese Betrachtung erfolgt objektspezifisch<br />

und berücksichtigt <strong>die</strong> jeweilige systembezogene<br />

Tragfähigkeit nach Angabe durch<br />

den Hersteller.<br />

Für eine Berechnung sind als Parameter<br />

<strong>die</strong> Schneelastzone (entsprechend der<br />

Schneelastkarte DIN EN 1991-1-3, siehe<br />

Seite 39 oben), <strong>die</strong> Geländehöhe über NN,<br />

<strong>die</strong> Dachneigung sowie <strong>die</strong> Sparrenlänge<br />

erforderlich. Darüber hinaus fließt der<br />

Anwendungsfall „Verkehrssicherung“ mit<br />

dem Sicherheitsbeiwert 1 oder der „Schutz<br />

tiefer liegender Gebäudeteile“ mit dem<br />

Teilsicherheitsbeiwert 1,5 in <strong>die</strong> statische<br />

Berechnung ein.<br />

Berechnung der Schneelast<br />

Die Berechnung der Schneelast erfolgt nach der Formel:<br />

F d,s<br />

= s k<br />

× k s,a<br />

× l s<br />

Schneelast <strong>auf</strong> das Schneefangsystem je Meter [F d,s<br />

]<br />

Schneelast [s k<br />

] gemäß DIN EN 1991<br />

Dachneigungsfaktor [k s,a<br />

]<br />

Länge oberhalb der Schneefangkonstruktion [l s<br />

]<br />

In der Praxis zeigt sich, dass <strong>die</strong> fallbezogene Betrachtung mit Unterstützung durch den<br />

Hersteller sinnvoll ist. So wird mit einem Berechnungsprogramm von Braas <strong>die</strong> Berechnung<br />

der Belastungs- und Widerstandsseite der Schneefangsysteme mit den statischen<br />

Kennwerten der einzelnen Elemente wie für Schneefangpfannen und Schneefangstützen<br />

sowie der Schneefanggitter oder Alpinrohre möglich. Auch der statische Nachweis<br />

der Unterkonstruktion und Befestigungsmittel fließt in <strong>die</strong> Berechnung des Programms<br />

mit ein. Das Programm ist im Internet unter folgender Adresse zu finden: www.braas.de/<br />

schneefangberechnung<br />

[F d,s<br />

]<br />

Die »Widerstandsseite«<br />

Bislang liegt für Schneesicherungsprodukte<br />

keine Prüfnorm vor. Mit dem neuen Merkblatt<br />

des ZVDH wird <strong>die</strong>s nun geregelt: Die<br />

Prüfung der Schneeschutzsysteme erfolgt<br />

dabei in Anlehnung an <strong>die</strong> ÖNORM B 3418,<br />

Ausgabe: 2009-10-30. Das entsprechende<br />

Prüfverfahren für Schneeschutzsysteme<br />

wurde bereits beim ZVDH hinterlegt. Für<br />

den <strong>Dachdecker</strong> ergibt sich damit durch<br />

das nun einheitliche Prüfverfahren erstmalig<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, objektiv <strong>die</strong> Wertigkeit<br />

der Schneesicherungssysteme der verschiedenen<br />

Hersteller zu vergleichen.<br />

Aus den Anforderungen können sich<br />

aber auch haftungs- und vertragsrechtliche<br />

Fragen ergeben. So sollte sich jeder Handwerker<br />

klarmachen, dass durch <strong>die</strong> Formulierung<br />

der Anforderungen des neuen<br />

Merkblatts als „Stand der Technik“ <strong>die</strong> unzureichende<br />

Dimensionierung der Schneefangsysteme<br />

einen Mangel darstellen kann.<br />

Das richtige Sicherungssystem<br />

Nach der Ermittlung der Belastungsseite<br />

wird <strong>die</strong> berechnete Schneelast mit den einzelnen<br />

Bestandteilen des Schneesicherungssystems<br />

(Widerstandsseite) abgeglichen.<br />

Alle Bestandteile eines Schneesicherungssystems<br />

müssen der ermittelten Schneelast<br />

standhalten. Ist beispielsweise <strong>die</strong> Unterkonstruktion<br />

nicht ausreichend dimensioniert<br />

oder befestigt, kann es dazu kommen,<br />

dass sie der Last nachgibt, der Schnee vom<br />

Dach rutscht und Schäden entstehen.<br />

Für <strong>die</strong> Bestimmung des effektivsten<br />

Schneesicherungssystems werden <strong>die</strong><br />

Merkmale der Einbauteile sowie <strong>die</strong> konstruktiven<br />

Anforderungen wie Sparrenachsabstände<br />

und Dimensionierungen von<br />

Dachlatten oder Tragbrettern, <strong>die</strong> Verlegung<br />

von Schneefangsystemen in mehreren<br />

Reihen oder der Einsatz von Schneestopphaken<br />

miteinander abgestimmt. Zur<br />

Unterstützung der Planung können <strong>Dachdecker</strong><br />

Berechnungsprogramme einsetzen<br />

oder alternativ den Berechnungsservice des<br />

Herstellers in Anspruch nehmen.<br />

Die einzelnen Komponenten<br />

Schneefangpfanne und Schneefangstütze:<br />

Systemgerechte und <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Dachdeckung<br />

abgestimmte Schneefangpfannen aus Aluminium<br />

mit den passenden Schneefangstützen<br />

40 dachbau magazin 9 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Hilfestellung: In der Dachfläche verteilte Schneestopphaken halten <strong>die</strong><br />

Schneelast zurück und entlasten <strong>die</strong> Fangkonstruktion an der Tr<strong>auf</strong>e<br />

▴▴Regionale Besonderheit: In bestimmten Gebieten Deutschlands<br />

werden Rundholzsysteme zur Schneesicherung eingesetzt<br />

halten <strong>die</strong> Schneelast und leiten sie in <strong>die</strong><br />

Unterkonstruktion ab, sodass darunter liegende<br />

Dachpfannen nicht zerstört werden.<br />

Durch verringerte Stützenabstände können<br />

auch höhere Lasten abgetragen werden. Passende<br />

Aluminiumpfannen lassen sich ohne<br />

handwerkliche Anpassung schnell und regensicher<br />

montieren.<br />

Schneefanggitter, Alpinrohre und Rundhölzer:<br />

Durch Schneefanggitter, Alpinrohre<br />

oder Rundhölzer wird <strong>die</strong> Schneelast <strong>auf</strong>genommen<br />

und über <strong>die</strong> Verankerung in <strong>die</strong><br />

Unterkonstruktion abgeleitet. Bei hoher<br />

Schneelast wird eine höhere Last<strong>auf</strong>nahme<br />

durch geringere Stützenabstände sowie den<br />

Einsatz mehrerer Reihen erreicht.<br />

Schneestopphaken: Zur Unterstützung<br />

des Schneefangsystems können Schneestopphaken<br />

zum Einsatz kommen. Sie verhindern,<br />

dass <strong>die</strong> komplette Schneelast <strong>auf</strong><br />

das Schneefangsystem einwirkt. Der Einbau<br />

erfolgt in entsprechenden Verlegerastern<br />

und kann eine Alternative zu mehreren<br />

Schneefangreihen sein.<br />

Unterkonstruktion: Die Unterkonstruktion<br />

muss <strong>die</strong> Schneelast <strong>auf</strong>nehmen können.<br />

Hierbei muss der <strong>Dachdecker</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

richtigen Befestigungsmittel zur Lastübertragung<br />

achten. Bei überlasteten Dachlatten<br />

empfiehlt sich der Einsatz dicker Bretter zur<br />

Last<strong>auf</strong>nahme. Ist <strong>die</strong> Unterkonstruktion<br />

jedoch zu schwach, versagen selbst hochwertige<br />

Schneefangsysteme. Dies sollten<br />

<strong>Dachdecker</strong> besonders beim nachträglichen<br />

Einbau einer Schneesicherung peinlich genau<br />

beachten. ■<br />

<br />

<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

41


Technik im Detail<br />

▴▴Energetische Sanierung in Bremen: Selbst ein so prominentes Haus wie das Gebäude der Bremer K<strong>auf</strong>mannschaft, der sogenannte »Schütting«, kann<br />

mittlerweile denkmalgerecht ertüchtigt werden. Bei der Dachdämmung musste <strong>die</strong> Statik <strong>auf</strong>grund der Stahlsparrenkonstruktion speziell gelöst werden<br />

Dämmung<br />

Moderne Denkmäler<br />

Denkmalgeschützte Bausubstanz und eine moderne<br />

Dachdämmung müssen sich nicht ausschließen.<br />

Mit dünnen Dämmplatten lassen sich Altbauten optisch<br />

wie energetisch anspruchsvoll sanieren.<br />

Text: Ekkehard Fritz | Fotos: Bauder<br />

42 dachbau magazin 9 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Stilvolle Altbauten und historische<br />

Stadtkerne von baukultureller Bedeutung<br />

geben einer Stadt ihren Charakter. Um<br />

<strong>die</strong> Bausubstanz rund einer Million denkmalgeschützter<br />

Gebäude in Deutschland zu<br />

schützen und ihren Unterhalt langfristig zu<br />

sichern, lohnt es sich, über eine ästhetische<br />

und gleichzeitig auch wirtschaftliche energetische<br />

Sanierung nachzudenken. Dafür gibt<br />

es gute Gründe: Eine moderne Wärmedämmung<br />

spart im Dach bereits 20 bis 40 Prozent<br />

Energie, CO 2<br />

und Kosten ein. Die möglichen<br />

Lösungen sind dabei so individuell<br />

wie <strong>die</strong> Dächer und lassen sich am besten<br />

in enger Zusammenarbeit von <strong>Dachdecker</strong>,<br />

Bauherr, Denkmalbehörde und dem jeweiligen<br />

Dämmstoffhersteller finden. Um <strong>die</strong><br />

denkmalgeschützten Gebäude in Deutschland<br />

langfristig erhalten zu können, ist es in<br />

den meisten Fällen wichtig, dass nicht nur<br />

<strong>die</strong> Bausubstanz gesichert ist, sondern der<br />

Eigentümer sie auch mit vertretbaren Kosten<br />

bewirtschaften kann.<br />

Energetische Sanierung<br />

Die EnEV 2009 lässt für Baudenkmale gemäß<br />

§ 16 Ausnahmen zu, wenn durch ihre<br />

Anforderungen Substanz oder Erscheinungsbild<br />

beeinträchtigt werden und andere<br />

Maßnahmen zu einem unverhältnismäßig<br />

hohen Aufwand führen. Doch Klimawandel<br />

und veränderte Ansprüche an den Wohnkomfort<br />

machen auch vor Baudenkmalen<br />

nicht halt: Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß,<br />

im Winter in nasskalten und im Sommer<br />

in überhitzten Räumen zu leben. Eigentümer<br />

befinden sich dabei im Dilemma<br />

zwischen hohem Sanierungs<strong>auf</strong>wand und<br />

hohen Energiepreisen. Als Vermieter haben<br />

sie das Problem, dass <strong>die</strong> Wohnungen<br />

unattraktiv werden, weil <strong>die</strong> Nebenkosten<br />

bei zweieinhalbfachem Energiebedarf und<br />

ständig steigenden Energiekosten <strong>die</strong> Gesamtmiete<br />

in <strong>die</strong> Höhe treiben. Auch Städte<br />

und Gemeinden stöhnen unter den Kosten<br />

solcher Gebäude, <strong>die</strong> oft als Museum, Rathaus<br />

oder Schule genutzt werden.<br />

Der Anspruch des Denkmalschutzes ist<br />

es, wertvolle Gebäude dauerhaft zu erhalten,<br />

sie dabei aber nicht zu verfälschen oder<br />

zu beschädigen. Geringe Energiekosten lassen<br />

sich durchaus mit dem Erhalt der his-<br />

▴▴In der Bremer Innenstadt präsentiert sich der »Schütting« nach der Dachsanierung mit einer<br />

Aufsparrendämmung so prachtvoll wie in alten Zeiten und spart dabei wertvolle Energie<br />

torischen Bausubstanz vereinen. Optisch<br />

gelungene und gleichzeitig wirkungsvolle<br />

Ergebnisse lassen sich auch mit schlanken<br />

Dämmstoffen erzielen. Dabei ermöglicht<br />

eine durchdachte Planung, schöne Details<br />

und geringe Heizkosten zu erzielen. Seit<br />

2012 hilft bei solchen Vorhaben <strong>die</strong> Kreditanstalt<br />

für Wieder<strong>auf</strong>bau (KfW) mit dem<br />

Förderbaustein „Effizienzhaus Denkmal“.<br />

Effizientes Material<br />

Die optimale Wärmedämmung hängt vor<br />

allem von der Effizienz des Dämmstoffs ab.<br />

Der Hochleistungsdämmstoff PUR/PIR aus<br />

Polyurethan-Hartschaum besitzt mit der<br />

Wärmeleitstufe WLS 023 – im Vergleich<br />

zu anderen verbreiteten Wärmedämmstoffen<br />

– den besten Dämmwert, also eine hohe<br />

Dämmleistung bei geringer Dämmstoffdicke:<br />

mit 100 mm dicken Dämmelementen<br />

erfüllt PUR/PIR bereits den für Altbauten<br />

in der EnEV geforderten U-Wert ≤ 0,24 W/<br />

(m²K). Andere Materialien, wie beispielsweise<br />

Zellulose oder Holzfaser (WLS 045),<br />

benötigen hierfür mit 200 mm Dämmdicke<br />

<strong>die</strong> doppelte Aufbauhöhe, Polystyrol (EPS)<br />

und Mineralfaser der WLS 035 auch immer<br />

noch 160 mm, was <strong>die</strong> Ausbildung von Details,<br />

aber auch <strong>die</strong> denkmalgerechte Optik<br />

des Hauses schnell zum Problem werden<br />

lässt. Zudem ist es ein Unterschied, ob ein<br />

1000 m² großes Dach mit 3500 kg PIR oder<br />

mit dem bis zu achtfachen Gewicht anderer<br />

Dämmstoffe zusätzlich belastet wird.<br />

Dachdämmung im Bestand<br />

Maßgebend sind vor allem <strong>die</strong> Qualität und<br />

Tragfähigkeit der alten Dachkonstruktion,<br />

<strong>die</strong> Innengestaltung der Dachschräge und<br />

<strong>die</strong> energetischen Anforderungen. »»<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

43


Technik im Detail<br />

◂◂Die Feuerwache<br />

der BASF in Ludwigshafen<br />

spart dank<br />

der Aufsparrendämmung<br />

viel Energie<br />

▸▸Die Dachrundung<br />

der alten Feuerwache war<br />

<strong>die</strong> große Herausforderung<br />

für Material<br />

und Mannschaft<br />

Aufsparrendämmung: Bei der Aufsparrendämmung,<br />

der bauphysikalisch besten<br />

Dämmmethode, wird über <strong>die</strong> gesamte<br />

Dachfläche von außen eine geschlossene<br />

Dämmschicht verlegt – damit ist <strong>die</strong> gesamte<br />

Dachkonstruktion des Denkmals optimal<br />

gegen Feuchtigkeit und damit auch gegen<br />

Schimmelbefall geschützt. Alle Bauteile liegen<br />

hier im trockenen und warmen, also<br />

temperaturneutralen Bereich. Darunter<br />

liegende Räume werden nicht beeinträchtigt,<br />

<strong>die</strong> volle Raumhöhe bleibt erhalten, <strong>die</strong><br />

Dachkonstruktion kann von innen sichtbar<br />

bleiben und lässt sich damit auch regelmäßig<br />

kontrollieren. Das äußere Erscheinungsbild<br />

ändert sich dabei nur geringfügig, wenn <strong>die</strong><br />

Tr<strong>auf</strong>e nicht mit einer dicken Bohle, sondern<br />

mit einer durchl<strong>auf</strong>enden Konterlattung<br />

oder kurzen Stichsparren ausgeführt<br />

wird. Auch bei dem oftmals vorhandenen<br />

Dachknick im Tr<strong>auf</strong>bereich ist es sinnvoll,<br />

wenn <strong>die</strong> Dämmung nicht <strong>auf</strong> vorhandene<br />

Aufschieblinge montiert wird, sondern<br />

neue, kürzere Aufschieblinge zum Einsatz<br />

kommen (siehe Zeichnung <strong>auf</strong> Seite 45). So<br />

bleibt der Dachknick erhalten und <strong>die</strong> Ansicht<br />

der Dachkante schlank. Auch am Ort-<br />

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44 dachbau magazin 9 | 2013


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gang lässt sich <strong>die</strong> neue Dämmschicht gut kaschieren, zum Beispiel<br />

mit einem dreigeteilten Ortgangbrett.<br />

Zwischensparrendämmung: Bei der immer noch häufig eingesetzten<br />

Zwischensparrendämmung bestimmt <strong>die</strong> Höhe der Sparren<br />

<strong>die</strong> Dicke der Dämmschicht. Da <strong>die</strong>se Höhe für eine zeitgemäße<br />

Dämmwirkung immer seltener ausreicht, muss teuer und <strong>auf</strong>wendig<br />

<strong>auf</strong>gedoppelt werden. Außerdem entstehen durch <strong>die</strong> Sparren<br />

sowie durch Zwischen- und Giebelwände immer Wärmebrücken,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Dämmleistung teilweise erheblich verschlechtern.<br />

Kombidämmung: Eine Kombidämmung korrigiert <strong>die</strong> Schwachpunkte<br />

der Zwischensparrendämmung und ermöglicht schlanke<br />

Dachkonstruktionen, wenn <strong>die</strong> Aufbauhöhe eine Rolle spielt. Dabei<br />

wird <strong>die</strong> Wärmedämmung zwischen den Sparren mit einer dünnen<br />

Hochleistungsdämmplatte <strong>auf</strong> den Sparren kombiniert.<br />

Untersparrendämmung: Die Untersparrendämmung ist eine<br />

Notlösung von innen, wenn eine Aufsparrendämmung nicht in<br />

Frage kommt und dadurch keine Beeinträchtigung der Raumhöhe<br />

entsteht. Übrigens: Bei allen Dämmmethoden außer der Aufsparrendämmung<br />

ist <strong>die</strong> historische und oftmals prächtige Dachkonstruktion<br />

natürlich nicht mehr sichtbar.<br />

Oberste Geschossdecke: Für unbewohnte Dachräume besteht<br />

auch <strong>die</strong> Option, <strong>die</strong> oberste Geschossdecke der beheizten Nutzfläche<br />

zu dämmen. Soll der Dachboden begehbar und damit nutzbar<br />

bleiben, sollten druckfeste Dämmplatten mit <strong>auf</strong>kaschierter Holzplatte<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Der richtige Kompromiss<br />

Der <strong>Dachdecker</strong> kann seinem Auftraggeber heute für nahezu jedes<br />

Baudenkmal den richtigen Kompromiss zwischen Energieeffizienz,<br />

Nutzungsanforderungen, Substanzerhalt, Bauschadensfreiheit und<br />

Wirtschaftlichkeit anbieten. Und nur so lässt sich in den meisten<br />

Fällen der langfristige Erhalt des wertvollen Kulturguts sichern. ■<br />

Detail Tr<strong>auf</strong>e<br />

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9.2013 ▸ Kulturbauten ▸ Flachdach ▸ Schneelast ▸ Dachkeramik<br />

9 | 2013<br />

September<br />

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des Monats« steht das<br />

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dachbau magazin 9 | 2013<br />

45


Technik im Detail<br />

Wetterfahnen<br />

Figuren im Wind<br />

▴▴Stolz an der<br />

Werkbank mit einer<br />

fertigen Wetterfahne<br />

in der Hand:<br />

Spenglermeister<br />

Wilhelm Buchert aus<br />

dem Frankenland<br />

Seit 80 Jahren wird in der Werkstatt der Familie Buchert<br />

ein altes Handwerk ausgeübt: Spenglermeister<br />

Wilhelm Buchert fertigt hier Wetterfahnen und beliefert<br />

damit Kunden aus ganz Deutschland.<br />

Text und Fotos: Josef Kleinhenz<br />

46 dachbau magazin 9 | 2013


Ein alter Bauernspruch lautet: „Steigt der Frosch hin<strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> Leiter, bleibt das Wetter immer heiter. Steigt er <strong>die</strong> Leiter hinunter,<br />

fällt der Regen bald herunter.“ Die Landwirte waren berufsbedingt<br />

stets gute Wetterbeobachter und kannten <strong>auf</strong>grund ihres<br />

ständigen Kontakts mit der Natur deren Regeln und Gesetzmäßigkeiten.<br />

Wer Auskunft über das Wetter haben wollte, schaute früher<br />

aber auch oft in <strong>die</strong> Luft: <strong>auf</strong> <strong>die</strong> sogenannten Wetterfahnen.<br />

Schmuck fürs Dach<br />

Die Vorhersage des Wetters beschäftigt <strong>die</strong> Menschen seit jeher.<br />

Schon <strong>die</strong> alten Griechen setzten um 100 v. Chr. <strong>die</strong> Figur des Meeresgottes<br />

Triton <strong>auf</strong> den „Turm der Winde“ in Athen – <strong>die</strong> wohl<br />

älteste überlieferte Wetterfahne. Aber auch der Wetterhahn hat eine<br />

lange Geschichte, <strong>die</strong> bereits im 9. Jahrhundert beginnt. Bis etwa<br />

1850 oblag <strong>die</strong> Herstellung <strong>die</strong>ser Wetterfahnen den Schmieden,<br />

Schlossern, Spenglern und Vergoldern. Im 19. Jahrhundert begann<br />

<strong>die</strong> industrielle Produktion für den Massenbedarf: 1854 bot <strong>die</strong> erste<br />

Firma in Amerika Wetterfahnen serienmäßig an, in Deutschland<br />

kamen sie um 1861 <strong>auf</strong> den Markt. Am bekanntesten sind <strong>die</strong><br />

Wetterhähne: Man findet sie hierzulande vor allem <strong>auf</strong> Rathäusern,<br />

Kirchen, Schlössern und Patrizierhäusern – nicht nur zur Wettervorhersage,<br />

sondern auch als Schmuckobjekt und Standeszeichen.<br />

Einer der Letzten seiner Zunft<br />

Sein Leben lang hatte Spenglermeister Armin Buchert aus Rappershausen<br />

Wetterfahnen angefertigt und fühlte sich bis zuletzt mit <strong>die</strong>sem<br />

seltenen Handwerk verbunden. Einige Jahre vor seinem Tod im<br />

Februar 2005 übertrug er seinem Sohn Wilhelm <strong>die</strong> in Südthüringen<br />

erlernte Kunstarbeit. Um <strong>die</strong> handgefertigten Wetteranzeiger<br />

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zu retten und ihr Hab und Gut in Sicherheit<br />

zu bringen.<br />

▴▴Der »Klassiker« unter den Wetterfahnen: Viele Hausbesitzer setzen sich<br />

den traditionellen Wetterhahn <strong>auf</strong>s Dach<br />

Claus Larsen<br />

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Technik im Detail<br />

▴▴Neben dem Wetterhahn fertigt Buchert auch<br />

andere Figuren wie <strong>die</strong>sen Schornsteinfeger<br />

aus Kupfer oder Edelstahl herzustellen und<br />

Töpfe, Gießkannen sowie Bierbutten zu löten,<br />

hatte sich Vater Buchert 1933 mit einem<br />

eigenen Spenglereibetrieb selbstständig gemacht.<br />

Sohn Wilhelm ist heute einer der<br />

letzten Wetterfahnenmacher in Deutschland.<br />

„Mir bereitet es viel Freude, ein flaches<br />

Blech zu Figuren zu formen“, sagt Wilhelm<br />

Buchert. Der 73-Jährige steht deshalb auch<br />

immer noch beinahe täglich in der Werkstatt.<br />

Von Beruf Bauspengler und Fachmann<br />

in der Gas- und Wasserinstallation, fiel ihm<br />

<strong>die</strong>se Tätigkeit nach eigenem Bekunden von<br />

Beginn an nicht schwer.<br />

Handarbeit ist gefragt<br />

Die Kunden von Wilhelm Buchert nehmen<br />

oft lange Anfahrtswege bis zur fränkischen<br />

Werkstatt in K<strong>auf</strong>, um in den Besitz einer<br />

handgemachten Wetterfahne zu kommen.<br />

Die im Handel erhältlichen Figuren werden<br />

meist fabrikmäßig ausgestanzt und haben<br />

daher nicht <strong>die</strong> Qualität seiner handgefertigten<br />

Einzelstücke.<br />

Wilhelm Buchert berücksichtigt zudem<br />

bei seiner Arbeit <strong>die</strong> persönlichen Wünsche<br />

der Kunden: Ob es ein Wildschwein für einen<br />

Jäger sein soll, ein Einhorn für eine<br />

Apotheke, ein Pferd für einen Tierliebhaber<br />

– aus ganz Deutschland kommen <strong>die</strong><br />

Anfragen. Das bekannteste Motiv ist und<br />

bleibt natürlich der klassische Wetterhahn.<br />

Er ist ein Symbol der Wachsamkeit und<br />

Fruchtbarkeit, wird aber auch seit jeher als<br />

Orakeltier und Wetterprophet angesehen.<br />

Christliches Symbol<br />

Auf den Kirchendächern ist der Wetterhahn<br />

seit der Gotik als christliches Symbol weitverbreitet<br />

– der Mechaniker Jacob Leupold<br />

entwickelte im 18. Jahrhundert, der ersten<br />

Blütezeit der Windweiser, spezielle Mechaniken,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Beweglichkeit der Wetterfahnen<br />

verbesserten. Doch bereits 820<br />

ließ Bischof Rampertus erstmals im italienischen<br />

Brescia dem Turm der Kirche von<br />

San Faustino Maggiore einen Wetterhahn<br />

aus Bronze <strong>auf</strong>setzen. Er sollte symbolisch<br />

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▴▴Erst spontane Bestellung, mittlerweile <strong>die</strong> Zierde des Anwesens: Ein Adler aus Blech mit Besitzer<br />

Andreas Vogeley (links) und Hersteller Wilhelm Buchert<br />

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Attika Flachgully<br />

daran erinnern, dass Jesus vor dem Krähen<br />

des Hahns von Petrus dreimal verleugnet<br />

wurde: „Ehe der Hahn krähen wird, wirst<br />

du mich dreimal verleugnen.“ (Mt 26,75)<br />

Das Mahnzeichen bedeutet, standhaft im<br />

Glauben zu bleiben und allen Anfechtungen<br />

zu widerstehen.<br />

Ursprünglich waren <strong>die</strong> Hähne <strong>auf</strong> den<br />

Dächern der Kirchen aber nicht beweglich,<br />

sondern fest montiert. Erst mit ihrer Flexibilität<br />

wurden sie für <strong>die</strong> Wettervorhersage<br />

interessant („Dreht zweimal sich der Wetterhahn,<br />

zeigt er Sturm und Regen an“).<br />

Arbeiten mit Technik<br />

Wenn Wilhelm Buchert von seiner schweißtreibenden<br />

Arbeit spricht, kommt er ins<br />

Schwärmen. „Erst musste ich einiges lernen,<br />

bis ich das Blech so biegen und dehnen<br />

konnte, wie es für <strong>die</strong> gewünschten Figuren<br />

erforderlich war.“ Die einfachste Art, den<br />

Wetterhahn <strong>auf</strong>s Blech zu bannen, besteht<br />

darin, eine angefertigte Zeichnung mit einem<br />

Kopierer zu vergrößern, <strong>die</strong>se dann<br />

<strong>auf</strong> das Objekt zu übertragen und mit der<br />

Stichsäge auszusägen. Die jüngsten Produkte<br />

seiner Wetterfahnen-Werkstatt sind<br />

zwei prächtige Hähne, <strong>die</strong> als Geburtstagsgeschenke<br />

zu einem Bauernhof in einen<br />

Ort nahe München und ins unterfränkische<br />

Brendlorenzen geliefert wurden. Mag<br />

der Hahn auch das klassische Motiv sein,<br />

so haben sich inzwischen aber längst auch<br />

Katzen, Löwen, Elche und Hexen <strong>auf</strong> den<br />

Giebeln breitgemacht.<br />

Begeisterte Kunden<br />

Eine Besonderheit in Bucherts Werkstatt<br />

ist der Adler. Dieses Tier wünschte sich<br />

ein Mann, der eher zufällig seine Werkstatt<br />

besuchte. Dort sah er, wie <strong>die</strong> Figuren gehämmert,<br />

geschmiedet und per Hand geschickt<br />

gebogen wurden. Das faszinierte<br />

ihn – also bestellte er spontan einen Adler,<br />

den er mittlerweile als Zierde seines Hauses<br />

betrachtet. Diese Begeisterung seiner Kunden<br />

freut Wilhelm Buchert immer wieder.<br />

Und er denkt gar nicht daran, sein Hobby<br />

aus Altersgründen an den Nagel zu hängen:<br />

„Wenn es geht, möchte ich auch noch<br />

in 20 Jahren Wetterfahnen fertigen“, so der<br />

passionierte Spengler. „Das wäre für mich<br />

eine große Freude.“ ■<br />

Kontakt<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

Wilhelm Buchert<br />

D-97640 Hendungen-Rappershausen<br />

Telefon 0 97 64/95 84 65<br />

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Auf dem Campus der Folkwang Universität der Künste in Essen<br />

ermöglicht <strong>die</strong> neue Bibliothek den Studenten einen Zugang zu<br />

knapp 200 000 Me<strong>die</strong>n. Die Glasfassade des kubischen Baukörpers<br />

ist nicht transparent, sondern soll mit den im digitalen Direktdruck<br />

<strong>auf</strong> den Innenseiten der Glasoberflächen <strong>auf</strong>gebrachten Steinbruchmotiven<br />

<strong>die</strong> Idee einer Schatulle verkörpern, <strong>die</strong> ihren wertvollen<br />

Inhalt schützt. Tatsächlich fühlt sich der Nutzer zwischen den Regalen<br />

des Lesesaals von der Außenwelt abgeschlossen, muss aber<br />

trotzdem nicht <strong>auf</strong> natürliches Licht verzichten. Denn 20 Lichtkuppeln<br />

von Eternit Flachdach sorgen<br />

nicht nur für <strong>die</strong> Beleuchtung der<br />

Arbeitsplätze, sondern ermöglichen<br />

durch <strong>die</strong> Öffnungsfunktion<br />

auch den Luftaustausch. Zwölf der<br />

Kuppeln sind als Rauch- und Wärmeabzüge<br />

(RWA) ausgelegt. Das<br />

Raster der Lichtöffnungen folgt<br />

den Bücherregalen, sodass eine<br />

strenge Geometrie entsteht.<br />

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D-41464 Neuss<br />

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Siga<br />

Schweizer setzen <strong>auf</strong> Kontinuität<br />

Bei Siga wird es einen Wechsel in<br />

der Führung geben: Die Brüder Reto<br />

und Marco Sieber, <strong>die</strong> das Familienunternehmen<br />

seit 23 Jahren leiten,<br />

werden zum 1. Januar 2014 <strong>die</strong> Geschäftsführung<br />

an Patrick Stalder<br />

übergeben. „Mit der Nachfolgeregelung<br />

wollen wir <strong>die</strong> Kontinuität<br />

in der operativen Leitung sicherstellen“,<br />

erklärt Reto Sieber. Er und sein<br />

Bruder Marco werden sich künftig<br />

▴▴Patrick Stalder<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> strategische Führung im Verwaltungsrat<br />

konzentrieren. Patrick<br />

Stalder ist seit 2006 bei Siga. Seit 2008 ist er als Geschäftsführer<br />

Vertrieb gesamtverantwortlich für alle Vertriebsbereiche.<br />

Siga | CH-6017 Ruswil | www.siga.ch<br />

50 dachbau magazin 9 | 2013


▴▴Da staunt das Schaf: Die Roto-Minis stahlen <strong>auf</strong> der Nobelinsel Sylt<br />

so manchem Dünenbewohner <strong>die</strong> Show<br />

Roto ProfiLiga<br />

Kleine Autos, großer Auftritt<br />

Maximale Aufmerksamkeit für Minis: Der Mini-Club der RotoProfiLiga<br />

gastierte vom 21. bis 23. Juni 2013 <strong>auf</strong> der Insel Sylt. Rund<br />

70 Dachspezialisten aus ganz Deutschland informierten sich vor<br />

Ort über Reetdächer, tauschten Erfahrungen aus und erkundeten<br />

<strong>die</strong> Nordseeinsel mit ihren Minis. Etwa 40 Fahrzeuge – vom Mini-<br />

Cabrio bis zum Countryman – waren am Start, als es bei einer spielerischen<br />

Rallye galt, Deutschlands Nobelinsel kennenzulernen. Die<br />

beschrifteten Fahrzeuge machten übrigens <strong>auf</strong> den ersten Blick klar,<br />

dass Dachhandwerker nicht nur gern das Steuer in <strong>die</strong> Hand nehmen,<br />

sondern vor allem auch wissen, wo es lang geht. Sogar <strong>auf</strong> dem<br />

Parkplatz einer der bekanntesten Bars Deutschland, der Sansibar,<br />

standen <strong>die</strong> kleinen Engländer im Mittelpunkt des Interesses – und<br />

stahlen damit so manchem Italiener aus Modena <strong>die</strong> Show. Ganz<br />

klar: Solche Fahrzeuge leisten natürlich auch für den Betrieb zu<br />

Hause gute Werbe<strong>die</strong>nste.<br />

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1<br />

2<br />

2<br />

1 2<br />

▴▴Mehr als 70 Dachprofis erkundeten Deutschlands nördlichsten Punkt<br />

dachbau magazin 9 | 2013


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Gladbeck 47<br />

Dörken, Herdecke 7<br />

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Erlus, Neufahrn 44<br />

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FDT, Mannheim 37<br />

Frick, Türkheim 53<br />

G<br />

Grumbach, Wetzlar 49<br />

K<br />

Knoll, Hüttisheim 36<br />

Kn<strong>auf</strong>, Garching 13<br />

L<br />

Lemphirz, Moers 41<br />

M<br />

Monier, Oberursel<br />

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N<br />

Nissan, Brühl<br />

u2<br />

Nordbleche, Holdorf 36<br />

P<br />

Pavatex, Leutkirch 50<br />

Perkeo, Schwieberdingen 50<br />

Prefa, Marktl/Lilienfeld 48<br />

Puren, Überlingen 11<br />

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Rathscheck, Mayen Beihefter<br />

Roto, Bad Mergentheim 33<br />

S<br />

Schulte & Todt, Arnsberg 36<br />

Sita, Köln 31<br />

Spier, Starkenburg 50<br />

T<br />

Tepe, Dülmen 50<br />

V<br />

Vedag, Bamberg 51<br />

Velset, Mannheim 53<br />

W<br />

Wendlinger 52<br />

Wienerberger, Hannover 23<br />

Z<br />

Zambelli, Grafenau 35<br />

ZinCo, Unterensingen 45<br />

Interferenz<br />

Glauben und Licht<br />

Zur Ausübung von Religion gehört seit jeher <strong>die</strong> Inszenierung, und<br />

zu <strong>die</strong>ser das Licht. Die Wirkung des Lichts (früher in Ermangelung<br />

brauchbarer Alternativen des Tageslichts) bestimmte deshalb stets<br />

<strong>die</strong> Architektur von Tempeln und Kathedralen im Sinne der liturgischen<br />

Dramaturgie; ein Sonnenstrahl erleuchtete in der Antike zur<br />

rechten Zeit den Altar und farbig verglaste Fenster gotischer Gotteshäuser<br />

erzählen noch heute wie mittelalterliche Displays biblische<br />

Geschichten. Bei der Umgestaltung der Christuskirche Möhringen<br />

entschied sich <strong>die</strong> Partnerschaft Freier Architekten Gergs-Blum-<br />

Schempp aus Stuttgart ebenfalls für <strong>die</strong> Verwendung von Tageslicht<br />

für einen hinter dem Altar liegenden Lichtraum. Um das Licht<br />

durch <strong>die</strong> über dem Innenraum liegende, 4,5 m hohe Satteldachkonstruktion<br />

zu führen, kamen vier Solatube 290-DS-Systeme zum<br />

Einsatz. Diese liegen nicht sichtbar wie hinter einer Soffitte und<br />

versorgen den Raum mit jenem himmlischen Licht, in dem nach<br />

biblischer Auffassung der Herr wohnt (Timotheus 6,16).<br />

Interferenz Daylight GmbH<br />

D-47918 Tönisvorst<br />

www.interferenz.de<br />

Siegfried Gergs<br />

52 dachbau magazin 9 | 2013


www.dachbaumagazin.de<br />

Layher<br />

Gedächtniskirche inkognito<br />

Bei Renovierungsarbeiten an<br />

der Berliner Gedächtniskirche<br />

sorgt ein Protect-System von<br />

Layher dank Wetterschutz für<br />

einen reibungslosen Abl<strong>auf</strong> der<br />

Instandsetzung. Der Protest<br />

der Bevölkerung hatte nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg den<br />

Abriss der zerstörten Kirche<br />

verhindert. Inzwischen gilt das<br />

über 100 Jahre alte Bauwerk<br />

als Mahnmal gegen den Krieg.<br />

Im Moment wird <strong>die</strong> Kirche<br />

saniert, da Wetter und Abgase<br />

der Tuffsteinfassade stark<br />

zugesetzt haben. Das modular<br />

<strong>auf</strong>gebaute Protect-System besteht aus Kassettenelementen mit einem<br />

Alu-Rahmen sowie einem verzinkten Stahlblech oder – wahlweise<br />

– einer lichtdurchlässigen Kunststoffplatte.<br />

Wilhelm Layher GmbH & Co. KG<br />

D-74363 Güglingen-Eibensbach | www.layher.com<br />

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Tragkraft bis 1.800 kg<br />

Hubhöhe bis 24 m<br />

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Produktvideo unter www.frick-kranbau.de<br />

▴▴Ole Rosgaard<br />

▴▴Günther Reese<br />

Vedag<br />

Neue Führungsriege<br />

Die Icopal-Gruppe ist mit den Marken Icopal, Vedag und<br />

Wolfin im Dachmarkt vertreten. Im März 2013 hatte Ole<br />

Rosgaard nicht nur <strong>die</strong> Verantwortung für <strong>die</strong> Region Central<br />

(Deutschland, Österreich und Schweiz) der Icopal-<br />

Gruppe, sondern auch <strong>die</strong> Geschäftsführung bei der Vedag<br />

GmbH übernommen. Unterstützt wird er dabei durch ein<br />

neues Management-Team, bestehend aus Job P. van Loenen<br />

(Produktion), Hendrik Hansen (Finanzen) und Günther<br />

Reese (Vertrieb, Marketing und Technik). Reese hatte bereits<br />

im Sommer 2010 <strong>die</strong> Verantwortung für Wolfin übernommen<br />

– eine Tätigkeit, <strong>die</strong> er weiterhin ausüben wird.<br />

Vedag GmbH | D-96050 Bamberg | www.vedag.de<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

53


Dachwelten<br />

Dachkeramik<br />

10 000 Unikate<br />

Wer <strong>die</strong> Stadt Basel vom Turm des Münsters<br />

aus betrachtet, der kann das Dach des<br />

Museums der Kulturen nicht übersehen – es<br />

besteht aus handgefertigten Fliesen.<br />

Text: Jola Horschig | Fotos: Agrob Buchtal


Das Museum der Kulturen in Basel<br />

kann <strong>auf</strong> eine lange Geschichte<br />

zurückblicken. Es wurde 1893 als<br />

Abteilung für Völkerkunde gegründet und<br />

gehörte zunächst zum Naturhistorischen<br />

Museum an der Augustinergasse. Weil jedoch<br />

<strong>die</strong> Sammlung der Ethnologen stetig<br />

wuchs und sie mehr Raum benötigten,<br />

wurde das klassizistische Ursprungsgebäude<br />

von 1913 bis 1917 durch <strong>die</strong> Basler Architekten<br />

Vischer + Söhne <strong>auf</strong> der Rückseite<br />

mit einem Anbau erweitert. Im L<strong>auf</strong>e der<br />

Zeit wuchs <strong>die</strong> Völkerkundesammlung mit<br />

über 300 000 Exponaten zu einer der bedeutendsten<br />

Europas an, <strong>die</strong> nur noch zu einem<br />

Bruchteil öffentlich gezeigt werden konnte.<br />

Weil zudem auch <strong>die</strong> Ausstellungstätigkeit<br />

kontinuierlich zunahm, herrschte im Museum<br />

immer wieder Platzmangel. Vor <strong>die</strong>sem<br />

Hintergrund wurde in den 1970er-Jahren<br />

eine erste und Anfang des 21. Jahrhunderts<br />

eine zweite Erweiterung notwendig.<br />

Dach stößt <strong>auf</strong> Widerstand<br />

Für <strong>die</strong> Planung und Umsetzung der zweiten<br />

Erweiterung, <strong>die</strong> mit Unterstützung privater<br />

Mäzene realisiert werden sollte, wurde<br />

<strong>die</strong> Stiftung zur Förderung des Museums<br />

der Kulturen Basel gegründet. 2001 gab es<br />

erste Überlegungen, 2002 lagen <strong>die</strong> Pläne<br />

der Baseler Architekten Herzog & De Meuron<br />

vor. Weil eine bauliche Vergrößerung<br />

im Sinne eines Anbaus eine Verkleinerung<br />

des Hofes zur Folge gehabt hätte, strukturierten<br />

<strong>die</strong> Planer das Sockelgeschoss um<br />

und sahen eine mehrfach gefaltete Dach<strong>auf</strong>stockung<br />

vor. Mit <strong>die</strong>sem Dach schufen<br />

sie zwar zusätzliche Ausstellungsfläche,<br />

riefen aber gleichzeitig bei Denkmalschützern<br />

und Bürgern heftigsten Protest hervor.<br />

Die Gegner empfanden das extravagante<br />

Dach, das zudem <strong>auf</strong> zwei Seiten über<br />

den Vischer + Söhne-Altbau herausragt, als<br />

Fremdkörper in der historischen Baseler<br />

Dachlandschaft. In jahrelangen Gesprächen<br />

und Verhandlungen konnten <strong>die</strong> Beteiligten<br />

<strong>die</strong> Wogen, <strong>die</strong> sogar bis ins Schweizer Bundesgericht<br />

hineinschwappten, unter anderem<br />

dadurch glätten, dass <strong>die</strong> ursprünglich<br />

vorgesehene Dachhöhe reduziert wurde.<br />

Mit dem dar<strong>auf</strong>hin erfolgten Um- und<br />

Ausbau hat das Museum der Kulturen in<br />

mehrfacher Hinsicht gewonnen. Die Ausstellungsfläche<br />

ist um rund 600 m² gewachsen<br />

und das ungewöhnliche Dach stellt mittlerweile<br />

einen neuen Anziehungspunkt in<br />

der historischen Altstadt dar. Es sticht beim<br />

Blick vom Baseler Münster sofort ins Auge<br />

55


Dachwelten<br />

▴▴Planvoll perforiert: Die mit Lochblechen versehenen Leerstellen in Dach und Fassade sind Bestandteil des architektonischen Konzepts und <strong>die</strong>nen<br />

gleichzeitig der Hinterlüftung der extravaganten Dachkonstruktion<br />

▾▾Die wabenförmigen Fliesen sind <strong>auf</strong> einer Metallunterkonstruktion<br />

befestigt und können einzeln abgenommen werden<br />

▾▾Die Oberflächen der grün-schwarz changierenden Keramikelemente sind<br />

flach, konkav oder konvex geformt


www.dachbaumagazin.de<br />

und vom Hof aus können <strong>die</strong> Fußgänger <strong>die</strong><br />

senkrechten Teile des ungewöhnlichen Fassadendachs<br />

betrachten.<br />

Dreidimensionale Kacheln<br />

Der Dach<strong>auf</strong>bau besteht aus einer selbsttragenden<br />

Stahlkonstruktion, <strong>die</strong> den für<br />

ein Museum so wichtigen stützenfreien<br />

Innenraum ermöglicht. Auf <strong>die</strong>ser Unterkonstruktion<br />

montierten <strong>die</strong> Handwerker<br />

Stahltrapezbleche, eine Dampfsperre und<br />

Aluminiumpaneele, <strong>die</strong> das Dach abdichten<br />

und gleichzeitig als wasserabführende<br />

Schicht <strong>die</strong>nen. Der Clou ist jedoch <strong>die</strong><br />

Dachdeckung: Sie besteht aus rund 10 000<br />

<strong>auf</strong>geständerten Keramikelementen und hat<br />

ausschließlich gestalterische Funktion.<br />

Die Kacheln sind dreidimensional und<br />

erinnern an sechseckige Keramikschalen,<br />

<strong>die</strong> „verkehrt“ mit dem Boden nach oben<br />

<strong>auf</strong> dem Dach montiert wurden. Für <strong>die</strong>se<br />

sichtbare Oberfläche haben <strong>die</strong> Architekten<br />

drei Formen gewählt: flach, konkav<br />

(nach innen gewölbt) und konvex (nach<br />

außen gewölbt). Als Glasur kam ein grünschwarz<br />

changierender Farbton zum Einsatz,<br />

der <strong>die</strong> Dachflächen in Abhängigkeit<br />

von Lichteinfall, Brechungswinkel und Betrachtungsstandort<br />

immer wieder anders<br />

schimmern lässt.<br />

Sechs Möglichkeiten<br />

Die Fliesen sind Unikate und stammen von<br />

Agrob Buchtal. Da sie in Handarbeit hergestellt<br />

wurden, sind ihre Abmessungen ungleichmäßig<br />

und <strong>die</strong> Schnittpunkte der konkaven<br />

bzw. konvexen Kacheln liegen nicht<br />

exakt in Fliesenmitte. Aus <strong>die</strong>sem Grund<br />

war von den <strong>Dachdecker</strong>n bei der Montage<br />

viel Fingerspitzengefühl und handwerkliches<br />

Know-how gefordert, denn jede Fliese<br />

konnte – wegen der Wabenform – <strong>auf</strong> sechs<br />

unterschiedliche Arten eingepasst werden.<br />

Für <strong>die</strong> Verlegung hatten <strong>die</strong> Architekten<br />

zwar einen Plan erstellt, doch <strong>die</strong> endgültige<br />

Entscheidung über <strong>die</strong> Auswahl der Kacheln<br />

und ihre optisch passende Drehung<br />

oblag den Handwerkern der Wittenauer<br />

GmbH. Unterstützt wird <strong>die</strong> ausgefallene<br />

Dramaturgie des Dachs durch Leerstellen,<br />

<strong>die</strong> von Herzog & De Meuron ebenfalls im<br />

Verlegeplan vorgesehen waren.<br />

Für <strong>die</strong> Fixierung sind <strong>die</strong> Keramikelemente<br />

mit Löchern ausgestattet: Sie nehmen<br />

<strong>die</strong> Klammern <strong>auf</strong>, <strong>die</strong> Fliesenhersteller und<br />

Handwerker basierend <strong>auf</strong> einem bestehenden<br />

Halterungssystem gemeinsam für das<br />

Museumsdach modifiziert hatten.<br />

Befestigung der Keramikelemente<br />

Untersicht: Gitterrost Aluminium<br />

in Kacheloptik mit Alu-Halterung<br />

Die Kosten im Blick<br />

Die Dachflächen stechen zwar aus der Baseler<br />

Dachlandschaft hervor, sind jedoch –<br />

außer direkt von oben – nirgends komplett<br />

einzusehen. Mithilfe von Computersimulationen<br />

untersuchten <strong>die</strong> Architekten unterschiedliche<br />

Perspektiven und Standorte und<br />

ermittelten <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Weise <strong>die</strong> nicht einsehbaren<br />

Bereiche. Da <strong>die</strong> Kacheln ausschließlich<br />

optische Aufgaben erfüllen, wurden in<br />

<strong>die</strong>sen Zonen aus Kostengründen keine Kacheln<br />

verlegt.<br />

Eine gestalterische Besonderheit bilden<br />

<strong>die</strong> beiden Bereiche, in denen das Dach<br />

über den Altbau herausragt. Um <strong>die</strong> Untersichten<br />

an <strong>die</strong> extravagante Dachlandschaft<br />

anzupassen, sind sie mit sechseckigen Aluminiumplatten<br />

bekleidet, <strong>die</strong> mit schwarzem<br />

Pulverlack beschichtet wurden.<br />

Im Zuge der Erweiterung wurden <strong>die</strong><br />

vorhandenen Räume renoviert sowie Haustechnik,<br />

Brandschutz, Sicherheitstechnik<br />

und Erdbebenschutz <strong>auf</strong> den neuesten<br />

Stand gebracht. Das Museum der Kulturen<br />

verfügt heute aber nicht nur über moderne<br />

Räume, sondern unter dem Dach auch über<br />

eine neue Ausstellungsfläche. ■<br />

Balkenklaue<br />

U-Profil<br />

Steckbrief<br />

Profiltafel aus Aluminium,<br />

System Kalzip<br />

Dämmung Mineralwolle WLG 035,<br />

zweilagig, 100/120 mm<br />

Dampfsperre, 1,5 mm dick<br />

Keramikelement<br />

Objekt/Standort:<br />

Museum der Kulturen<br />

CH-4051 Basel<br />

Bauherr:<br />

Stiftung Museum der Kulturen<br />

CH-4051 Basel<br />

Kanton Basel-Stadt<br />

c/o Städtebau und Architektur<br />

CH-4001 Basel<br />

Architekten:<br />

Herzog & De Meuron<br />

CH-4056 Basel<br />

www.herzogdemeuron.com<br />

Montagearbeiten:<br />

Wittenauer GmbH<br />

Dach- & Fassadenbau<br />

D-77880 Sasbach<br />

Produkt:<br />

Flache, konkave und konvexe Fliesen,<br />

hergestellt in Handarbeit<br />

Hersteller:<br />

Agrob Buchtal<br />

D-92521 Schwarzenfeld<br />

www.agrob-buchtal.de<br />

dachbau magazin 9 | 2013<br />

57


Im nächsten Heft<br />

Thema des Monats<br />

Großprojekte<br />

Große Bauvorhaben sind meistens auch<br />

eine große Herausforderung für alle Beteiligten<br />

– vor allem für <strong>die</strong> Handwerker,<br />

<strong>die</strong> meist im engen Zeitkorsett und noch<br />

engeren Budgetrahmen ihre Arbeit erledigen<br />

müssen. Wir stellen Ihnen in der<br />

nächsten Ausgabe neben zwei großen<br />

Wohnsiedlungen in Köln und Berlin auch<br />

<strong>die</strong> Dacharbeiten an den Flughäfen in<br />

München und Amsterdam vor und zeigen<br />

<strong>die</strong> Besonderheiten <strong>die</strong>ser Großprojekte.<br />

Dachwelten<br />

Auf großer Fahrt<br />

Im Hamburger Hafen machen pro Jahr<br />

rund 10 000 Schiffe an den Piers fest und<br />

sorgen dabei für einen Gesamtumschlag<br />

von über 130 Millionen Tonnen. Außerdem<br />

wird <strong>die</strong> Elbmetropole von einer<br />

stetig steigenden Zahl von Kreuzfahrtschiffen<br />

angel<strong>auf</strong>en. Deshalb gibt es jetzt<br />

einen Terminal, der den Ozeanriesen mit<br />

einer silbernen Aluminiumfassade einen<br />

glänzenden Empfang bereitet.<br />

Kärcher<br />

Flughafen München<br />

Renner Hainke Wirth Architekten<br />

Technik im Detail<br />

Achtung: Asbest!<br />

Seit 20 Jahren ist Asbest in Deutschland<br />

verboten. Der Umgang mit der ehemaligen<br />

»Wunderfaser« hat bei vielen<br />

Menschen zu ernsthaften Erkrankungen<br />

geführt. Gefährlich wird es immer dann,<br />

wenn Asbest bei mechanischer Beanspruchung<br />

<strong>auf</strong>gespalten und eingeatmet<br />

wird. Bei Abbruch- und Sanierungsarbeiten<br />

ist deshalb im Umgang mit Asbest<br />

besondere Vorsicht geboten. Wir zeigen,<br />

wor<strong>auf</strong> <strong>Dachdecker</strong> achten sollten.<br />

UND AUSSERDEM<br />

Elektrowerkzeuge für <strong>Dachdecker</strong><br />

Impressum<br />

dachbaumagazin –<br />

Unternehmermagazin für <strong>Dachdecker</strong>betriebe<br />

Verlag<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0<br />

www.weka.de | www.dachbaumagazin.de<br />

Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen<br />

und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />

Herausgeber<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer<br />

Stephan Behrens | Michael Bruns | Werner Pehland<br />

Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk<br />

Christoph Maria Dauner (verantw.)<br />

Chefredakteur<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Maria Dauner<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky<br />

Verantwortlicher Redakteur<br />

Collin Klostermeier<br />

Telefon +49 251.9 24 55 46<br />

collin.klostermeier@weka.de<br />

Volontärin<br />

Jessica Jahn M.A.<br />

jessica.jahn@weka.de<br />

Anzeigen<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />

Fax +49 82 33.23 71 11<br />

Ihre.Werbung@weka.de<br />

Anzeigendisposition<br />

Daniela Bolleininger<br />

Telefon +49 82 33.23 71 35<br />

daniela.bolleininger@weka.de<br />

Verlagsrepräsentantin<br />

Henriette Stoll-Loof<br />

Telefon +49 81 43.93 15 10<br />

Es gilt <strong>die</strong> Anzeigenpreisliste 2013<br />

Aboverwaltung<br />

Telefon +49 82 33.23 40 40 | Fax +49 82 33.23 72 30<br />

service.handwerk@weka.de<br />

Abonnementpreis<br />

9 Ausgaben (Inland): 98,00 Euro<br />

Einzelheft:<br />

12,80 Euro<br />

Produktion<br />

Helmut Göhl (verantw.) | Silke Schwer<br />

Layout-Konzept, Grafik und Satz<br />

Popp Media Service<br />

Herrenbachstraße 17 | 86161 Augsburg<br />

Boschmedia Kommunikationsdesign<br />

www.boschmedia.de<br />

Lithografie<br />

high end dtp-service | Lothar Hellmuth<br />

Herrenbachstraße 19 | 86161 Augsburg<br />

Druck<br />

Firmengruppe APPL | sellier druck GmbH<br />

Angerstraße 54 | 85354 Freising<br />

ISSN<br />

1618-9612<br />

Erscheinungsweise<br />

9 Ausgaben jährlich<br />

WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach<br />

neuesten Erkenntnissen zu erstellen. Die<br />

inhaltliche Richtigkeit und Fehlerfreiheit wird<br />

ausdrücklich nicht zugesichert. Bei Nichtlieferung<br />

durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />

besteht kein Anspruch <strong>auf</strong> Ersatz. Zum Abdruck<br />

angenommene Beiträge und Abbildungen gehen<br />

im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in<br />

das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />

des Verlags über. Für un<strong>auf</strong>gefordert eingesandte<br />

Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine<br />

Gewähr. Namentlich ausgewiesene Beiträge<br />

liegen in der Verantwortlichkeit des Autors. Die<br />

Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jeglicher Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur<br />

mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags und mit Quellenangabe gestattet. Mit<br />

Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 7. Oktober 2013<br />

58 dachbau magazin 9 | 2013


NEU: „MELODIE ® “– So leicht deckt der Norden.<br />

Jetzt: „Wir pfeifen es<br />

von den Dächern!“<br />

Der pfiffige „MELODIE“-<br />

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