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Fax 5_24_9_13.pdf - DLR Rheinpfalz

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Weinbaulicher und Kellerwirtschaftlicher Informationsservice - Abteilung Weinbau und Oenologie, <strong>DLR</strong> - <strong>Rheinpfalz</strong><br />

• Verringerung der Gesamtsäure durch<br />

Extraktion von Kalium und dadurch bedingten<br />

Weinsteinausfall.<br />

o Maischestandzeiten von 4 bis<br />

8 Stunden können die Gesamtsäure<br />

durch Weinsteinausfall um 1 bis<br />

2 g/L absenken.<br />

o Maischestandzeiten können die pH-<br />

Werte um bis zu 0,2 Einheiten erhöhen.<br />

o Der gleiche Effekt kann auch durch<br />

eine einfache Entsäuerung erreicht<br />

werden.<br />

• Extraktion von Aromastoffvorläufern,<br />

der blumig-fruchtigen Monoterpene aus<br />

der Beerenschale. Die positiven sensorischen<br />

Effekte einer Maischestandzeit<br />

sind am größten bei reifem, gesundem<br />

Lesegut aromatischer, terpengeprägter<br />

Sorten wie Traminer und Muskateller,<br />

bei denen wichtige Aromastoffe in der<br />

Beerenschale vorliegen. Wo wenig ist,<br />

kann nur wenig extrahiert werden.<br />

• Bei Sauvignon blanc ist zu erwarten,<br />

dass die Konzentrationen an grünen<br />

Aromen (Methoxypryrazine) höher sein<br />

wird. Die Maischestandzeit kann in diesem<br />

Fall zu einem grünen Weintyp führen.<br />

• Bei Lesegut mit hohem Botrytisbefall<br />

(über 30%) reduziert eine Ganztraubenpressung<br />

den Einfluss der Botrytis auf<br />

den Wein.<br />

• Die Extraktion von Gerbstoffen wird in<br />

geringem Umfang ebenfalls gefördert.<br />

Durchführung<br />

• Das Abbeeren von weißen Trauben ist<br />

bei Maischestandzeiten nicht notwendig.<br />

Durch das Abbeeren wird die Pressausbeute<br />

verringert und der Trubanteil erhöht.<br />

• Ungemaischte Trauben können sofort<br />

abgepresst werden.<br />

• Die Maischestandzeit beginnt, wenn die<br />

Beerenhäute mit Most benetzt werden.<br />

Bei der Vollernterlese also schon auf<br />

dem Vollernter. Eine Vollernterlese führt<br />

meist zu einer Maischestandzeit von 2<br />

bis 4 Stunden.<br />

• SO 2 -Gabe zur Maische mit 25 – 50 mg/l<br />

SO 2 (5 – 10 g/hl Kaliumbisulfit) ist vor<br />

jeder Maischestandzeit unabdingbar.<br />

• Standzeiten erhöhen die Pressbarkeit<br />

und Pressausbeute, besonders bei pektinreichen<br />

Sorten (Sauvignon Blanc und<br />

Silvaner) und Jahrgängen.<br />

• Durch die Gabe von Enzymen zur Maische<br />

kann die Maischestandzeit reduziert<br />

und die Pressausbeute erhöht werden.<br />

• Bei hohem Fäulnisanteil sollte der Zusatz<br />

von Enzymen erst im Moststadium<br />

erfolgen um eine stärkere Extraktion<br />

aus den Botrytis-geschädigten Trauben<br />

zu vermeiden.<br />

• Je länger die Standzeiten, umso niedriger<br />

sollten die Temperaturen sein; sonst<br />

drohen unkontrolliertes Wachstum von<br />

wilden Hefen und Bildung von<br />

Ethylacetat (Uhu-Ton). Die Dauer der<br />

Standzeit sollte – außer bei den reinen<br />

Bukettsorten - vier bis acht Stunden<br />

nicht überschreiten.<br />

• Die Standzeiten können über Nacht in<br />

der Presse ablaufen. Bei der halbgeschlitzten<br />

Membranpresse ist eine<br />

Standzeit auch nach Ablauf des Saftes<br />

aus dem oberen Teil möglich.<br />

Sektgrundwein<br />

Das Fenster für Sektgrundweine bewegt<br />

sich zwischen 75° und 85°Oe. In der nächsten<br />

Woche sollten für Sektgrundwein eingeplante<br />

Burgunderpartien gelesen werden,<br />

für Riesling gilt das noch nicht. Es sollten<br />

nur gesunde Trauben geerntet werden, bei<br />

denen das Säureniveau nicht zu hoch ist.<br />

Der Gesundheitszustand und die moderaten<br />

Mostgewichte bei hohen Säurewerte machen<br />

2013 zu einem weniger guten Jahrgang<br />

für Sektgrundweine, weil eine Mostentsäuerung<br />

zu einer pH-Wert Anhebung<br />

führt. Dies kann bei der Versektung zu mikrobiologischen<br />

Problemen führen<br />

Botrytis sollte mittels negativer Vorlese entfernt<br />

werden. Wenn möglich sollten die<br />

Trauben direkt ohne Standzeit, eventuell<br />

mittels Ganztraubenpressung, verarbeitet<br />

werden.<br />

Bentonit mitvergären bei der Weißweinbereitung?<br />

Eine Bentonitschönung im Most ist<br />

aromaschonender als eine Schönung im<br />

Wein. Wissenschaftliche Untersuchungen<br />

konnten beim Bentoniteinsatz im Weinstadium<br />

Aromaverluste belegen.<br />

Bei niedrigen pH-Werten ist die positive Ladung<br />

der Eiweiß-Moleküle stärker ausgeprägt<br />

und dies verbessert die Wirkung des<br />

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