Sensoren - HTL Wien 10
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MESSTECHNIK KOMPENDIUM <strong>Sensoren</strong> Berufskolleg Olsberg 2004/2005<br />
Messfehler:<br />
Eigenerwärmung:<br />
Um den Widerstand eines PT-<strong>10</strong>0 Sensors zu messen, muss dieser von einem Strom<br />
durchflossen werden. Der Messstrom erzeugt eine Verlustleistung und damit Wärme am Sensor.<br />
Der damit verbundene Messfehler einer höheren Temperaturanzeige hängt von verschiedenen<br />
Einflussgrößen ab:<br />
Höhe des Temperatur-Messwiderstandes<br />
Ein Pt <strong>10</strong>00 Sensor wird zehnmal stärker erwärmt als ein Pt <strong>10</strong>0 Widerstand.<br />
Ableitung der erzeugten Wärme<br />
Die Messarmatur sollte so eingebaut werden, dass sie optimal vom Medium umspült ist. Je<br />
höher die Strömungsgeschwindigkeit des zu messenden Mediums, desto höher der<br />
Wärmeabtrag.<br />
Messstrom<br />
Es ist ein Messstrom von 1 mA üblich. Dies bedeutet eine Verlustleistung von 0,0001 Watt<br />
Ist der Eigenerwärmungskoeffizient (E) der Messarmatur bekannt, so kann der optimale<br />
Messstrom bei gewünschtem max. Messfehler über nachfolgende Formel errechnet werden.<br />
E=t/(R/I²)<br />
E=Eigenerwärmungskoeffizient,<br />
t= (angezeigte Temperatur) – (Temperatur des Medium)<br />
R=Widerstand des Temperatursensors<br />
Wärmekapazität und Wärmeleitung der Messarmatur<br />
Beim Einbau des Pt<strong>10</strong>0 Messwiderstandes muss für optimalen Temperaturübergang gesorgt<br />
werden (z.B.: Wärmeleitpaste, geeignetes Isolationsmaterial). Das Material der Einbauarmatur<br />
sollte möglichst hohe Wärmeleitfähigkeit<br />
Leitungsfehler:<br />
Der Leitungsfehler resultiert aus dem Anschluss des Pt <strong>10</strong>0-Widerstandes an die<br />
Auswerteelektronik mit einer 2-adrigen Anschlussleitung (Zweileiter-Anschluss). Dabei geht<br />
der Widerstand der Anschlussleitung als Fehler in die Messung ein.<br />
Besonders bei langen Anschlussleitungen und kleinem Leitungsdurchmesser kann es dabei zu<br />
erheblichen Messfehlern kommen. Bei modernen Auswertegeräten kann der Widerstand der<br />
Anschlussleitung kompensiert werden, jedoch können Temperaturschwankungen an der Leitung<br />
nicht berücksichtigt werden. Die Widerstände des Pt<strong>10</strong>0 und der Anschlussleitung addieren sich,<br />
es kommt zur Anzeige einer höheren Temperatur.<br />
Abhilfe schafft der Anschluss des PT<strong>10</strong>0 in 4-Leitertechnik.<br />
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