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Die betriebliche Altersversorgung - ERGO Versicherungsgruppe

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<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Zahlen, Daten, Fakten 2012<br />

<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong>


02 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 03 | 48<br />

<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong><br />

(bAV) der <strong>ERGO</strong> Gruppe<br />

auf einen Blick<br />

• Betriebliche Altersvorsorge mit einem Anteil von 37 %<br />

wichtigste Säule im gesamten Neugeschäft der Lebens -<br />

ver sicherer<br />

• Beitragseinnahmen in der <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong><br />

mit 1,3 Mrd. Euro weiterhin auf hohem Niveau<br />

• Neugeschäftsbeitrag in der <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong><br />

betrug insgesamt 411 Mio. Euro; laufender Beitrag stieg<br />

um 17 % auf 113 Mio. Euro<br />

• Gemessen am Neugeschäftsbeitrag hat <strong>ERGO</strong> in der bAV<br />

einen Marktanteil von 7,9 %; bei den Pensionskassen der<br />

<strong>ERGO</strong> beträgt er 15 %<br />

• Anzahl der selbst abgeschlossenen Verträge in der bAV um<br />

61 % auf 165 Tsd. gesteigert<br />

• Gemessen an der Anzahl der verwalteten Verträge ist <strong>ERGO</strong> in<br />

der bAV die Nummer 2 in Deutschland<br />

• Abschlusskostensatz im Geschäftsfeld bAV gesenkt auf 2,8 %;<br />

Verwaltungskostensatz mit 1,8 % weitgehend stabil<br />

• Deckungsrückstellung im Segment Leben auf 55,7 Mrd. Euro<br />

gestiegen<br />

• Bewertungsreserven als Ausdruck für die Sicherheit der<br />

Lebens- und Rentenversicherungsverträge im Segment Leben<br />

von 3,2 Mrd. Euro in 2011 auf 8,1 Mrd. Euro in 2012 gestiegen


04 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 05 | 48<br />

<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

für das Geschäftsjahr 2012<br />

<strong>Die</strong> für die einzelnen Gesellschaften ausgewiesenen Zahlenwerte<br />

beziehen sich auf die einzelnen Jahresabschlüsse.


06 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Inhalt<br />

08 Vorwort Frank Neuroth<br />

Entwicklung und Rahmenbedingungen<br />

11 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

11 Kapitalmarktentwicklung<br />

12 Der Altersvorsorgemarkt<br />

15 <strong>Die</strong> Entwicklung der <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> in 2012<br />

Produkte und Vertriebswege<br />

21 Produktanbieter in der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

22 Kompetente Vertriebspartner<br />

Besondere Themen der bAV in 2012<br />

23 <strong>ERGO</strong> Leitbild auch in der bAV umgesetzt<br />

23 Unsere neuen Annahmerichtlinien haben sich bewährt


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 07 | 48<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

25 Übersicht über die Geschäftsentwicklung in der gesamten bAV<br />

28 Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />

30 Deckungsrückstellung<br />

31 <strong>Die</strong> Sicherheitsmittelquote – Ausdruck der Risikotragfähigkeit der Gesellschaft<br />

32 <strong>Die</strong> Einbettung der bAV in die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der <strong>ERGO</strong> Gruppe<br />

Ausblick<br />

39 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

40 Kapitalmarktentwicklung<br />

40 Unsere Kapitalanlagepolitik<br />

41 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage<br />

42 <strong>Die</strong> Altersvorsorge<br />

42 Chancen und Positionierung in der bAV<br />

43 Fazit<br />

<strong>ERGO</strong> – Partner Ihrer <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)


08 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

auch im Geschäftsjahr 2012 bestimmte die politische Unsicherheit der Staatsschulden- und<br />

Finanzkrise in der Eurozone das Marktumfeld der Lebensversicherer. <strong>Die</strong> Niedrigzinspolitik der<br />

Europäischen Zentralbank und die hohe Nachfrage nach soliden Zinsanlagen erschwerten<br />

die Lage: Es war sicherheitsorientierten Anlegern kaum möglich, angemessene Renditen bei<br />

der Anlage neuer Gelder zu erzielen. Dennoch erwies sich die Lebensversicherung mit ihrem<br />

auf Langfristigkeit angelegten Geschäftsmodell als stabil. Deutsche Lebensversicherungsunternehmen<br />

zeigen sich weiterhin robust. Sie stellen sicher, dass sie die langfristig gegebenen<br />

Garantieversprechen einlösen können. Auch wenn die Versicherer die Gesamtverzinsung den<br />

Gegebenheiten anpassen mussten, ist die Lebensversicherung im Vergleich zu Alternativanlagen<br />

immer noch eine sehr attraktive Vorsorgemaßnahme.<br />

Frank Neuroth<br />

Vorstand <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung<br />

AG<br />

und Victoria Lebensversicherung<br />

AG<br />

Der Wunsch, sichere Leistungen im Alter zu haben, ist bei Kunden groß.<br />

<strong>Die</strong> Einschätzung der Arbeitnehmer, ausreichend für das Alter vorgesorgt zu haben, hat sich<br />

geändert. Empfanden 2006 noch 57 % der Arbeitnehmer ihre Vorsorge als ausreichend, so<br />

sahen das in 2012 nur noch 35 % der Befragten. Jedoch haben 71 % der Bundesbürger keine<br />

oder nur eine ungefähre Vorstellung von ihren Bezügen im Rentenalter.<br />

<strong>Die</strong>se Tendenz flankiert die politischen Diskussionen zur Einführung obligatorischer Lösungen<br />

für die arbeitnehmerfinanzierte Altersvorsorge.<br />

Auch im Jahr 2012 zeigen unsere aktuellen Analysen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

einen erheblichen Nachholbedarf bei Klein- und mittelständischen Unternehmen. Der Stellenwert<br />

der bAV hat sich gewandelt. War die bAV in der Vergangenheit stark von sozialpolitischen<br />

Aspekten geprägt, so ist sie heute ein wichtiges Instrument der Personalplanung. Sie bietet<br />

Einsparpotenzial bei Lohnkosten und Optionen zur Finanzierung des vorzeitigen Ruhestands.<br />

<strong>Die</strong> bAV setzt wesentliche Impulse zur Pflege der Arbeitgebermarke. So ermöglicht sie z. B.,<br />

Leistungsträger zu gewinnen und langfristig ans Unternehmen zu binden. Sie ist bedeutender<br />

Bestandteil eines an Lebensphasen orientierten Personalmarketings und dient der Zukunftssicherung<br />

des Unternehmens.<br />

Als einer der führenden Anbieter für <strong>betriebliche</strong> Vorsorgemaßnahmen in Deutschland bietet<br />

<strong>ERGO</strong> ein vielschichtiges Angebot zu allen Durchführungswegen der bAV. 2012 haben wir<br />

die Annahme richtlinien der bAV im Zuge unserer Transparenzoffensive neu geordnet. Unser<br />

Grundsatz dabei: „Immer beste Konditionen für den Kunden“. Mit ihr stellen wir den individuellen<br />

Beratungsbedarf des Firmenkunden in den Mittelpunkt und dokumentieren getroffene<br />

Vereinbarungen. Mit diesen neuen Marktstandards haben wir unser bAV-Geschäft weiter<br />

ausgebaut.


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 09 | 48<br />

Der bAV-Bericht 2012 stellt unsere Leistungen im Geschäftsfeld der bAV dar. Dabei orientieren<br />

wir uns an Offenheit, Transparenz und Verständlichkeit. <strong>ERGO</strong> versteht sich als aktiver Partner<br />

und umfassender Problemlöser für alle Fragen der bAV.<br />

<strong>Die</strong> Rahmenbedingungen 2012 waren durch viele Neuerungen geprägt. Der Höchstrechnungszins<br />

für Lebensversicherungsverträge wurde auf 1,75 % p. a. angepasst. Größeren Einfluss auf<br />

die Produktentwicklung hatte jedoch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu den<br />

Unisex-Tarifen. Mit ihm sind ab dem 21. Dezember 2012 nach Geschlecht differenzierende<br />

Kalkulationen von Versicherungsprodukten verboten. Mit unserer neuen Kalkulation der Unisex-<br />

Tarife garantieren wir auch in Zukunft ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis in der bAV.<br />

2013 steht ganz im Zeichen einer neuen Positionierung der <strong>ERGO</strong> auf dem Vorsorgemarkt.<br />

Mitte des Jahres führen wir in der privaten Altersvorsorge eine neue Produktlinie ein. Sie kombiniert<br />

die Chancen kapitalmarktnaher Komponenten mit neuen Garantieoptionen. Wir erwarten<br />

hiervon neue Impulse für die kapitalgedeckte Vorsorge und für die bAV, in der wir die neuen<br />

Produkte perspektivisch ebenfalls einsetzen.<br />

Ihr<br />

Frank Neuroth<br />

Vorstand <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung AG,<br />

Vorstand Victoria Lebensversicherung AG


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 11 | 48<br />

Entwicklung und<br />

Rahmenbedingungen<br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

<strong>Die</strong> gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren vor allem von der anhaltenden<br />

Staatsschuldenkrise in der Eurozone und einer weiteren Abkühlung der globalen konjunkturellen<br />

Dynamik geprägt. <strong>Die</strong> Umsätze der deutschen Versicherungswirtschaft waren 2012<br />

trotzdem stabil.<br />

Das Wachstum der Weltwirtschaft schwächte sich 2012 ein weiteres Jahr in Folge ab. Hauptgrund<br />

dafür war die weiterhin schwelende Staatsschulden- und Bankenkrise im Euroraum.<br />

<strong>Die</strong> Eurozone insgesamt war bereits Ende 2011 in eine Rezession geraten, aus der sie sich im<br />

Laufe des Berichtszeitraums nicht befreien konnte. <strong>Die</strong> ergriffenen Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung<br />

wirkten wachstumsdämpfend, gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote<br />

weiter an und erreichte ein Rekordniveau.<br />

<strong>Die</strong> Konjunktur in Deutschland, die zu Beginn des Jahres noch kaum von der Krise der<br />

Eurozone beeinträchtigt schien, kam in der zweiten Jahreshälfte ins Stocken. Das deutsche<br />

Bruttoinlandsprodukt stieg im Jahr 2012 preisbereinigt nur um 0,7 % (vorläufige Schätzung<br />

des Statistischen Bundesamts vom 15. Januar 2013). Der deutsche Arbeitsmarkt entwickelte<br />

sich dennoch weiter positiv: <strong>Die</strong> Arbeitslosenquote betrug im Jahresdurchschnitt 6,8 %. <strong>Die</strong><br />

Teuerungsrate der Verbraucherpreise in Deutschland lag 2012 im Jahresdurchschnitt bei<br />

2,0 %. 2012 stiegen die Beiträge der deutschen Versicherungswirtschaft insgesamt um 1,5 %<br />

an (vorläufige Schätzung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft [GDV]<br />

vom November 2012). Während die Beitragseinnahmen in der privaten Krankenversicherung<br />

und in der Schaden- und Unfallversicherung starke Wachstumsraten von deutlich über 3 %<br />

aufwiesen, reduzierten sich die Beiträge in der Lebensversicherung. Ursächlich dafür war eine<br />

weitere Konsolidierung des Einmalbeitragsgeschäfts in der Lebensversicherung, das 2009 und<br />

2010 außerordentlich stark gewachsen war. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld stellte die<br />

Versicherer vor erhebliche Herausforderungen. Belastet waren vor allem Lebensversicherer,<br />

die Zinsgarantien bedienen müssen.<br />

Kapitalmarktentwicklung<br />

Politische Ereignisse, insbesondere in der Europäischen Währungsunion, und die Maßnahmen<br />

der Zentralbanken trieben die Entwicklung an den Kapitalmärkten an und waren für starke<br />

Schwankungen verantwortlich. Zeiten von großer Nachfrage nach risikobehafteten Wertpapieren<br />

wechselten sich mit Risikoaversionsphasen ab. Insgesamt waren die Trends für die<br />

meisten Vermögensarten positiv.<br />

<strong>Die</strong> per saldo positive Kapitalmarktentwicklung für nahezu alle Wertpapiergattungen im<br />

Kalenderjahr 2012 täuscht über die deutlichen Schwankungen hinweg, die das Jahr prägten.<br />

Dominanter Treiber für die Bewegungen an den internationalen Märkten war insbesondere<br />

die anhaltende Staatsschuldenkrise in der Eurozone. Zu Beginn des Jahres konnten einige<br />

Staatsanleihen der europäischen Peripherieländer dank der großzügigen Liquiditätsbereitstellung<br />

der Europäischen Zentralbank (EZB) deutliche Kursgewinne verzeichnen. Auch risikobehaftete<br />

Wertpapiere wie beispielsweise Aktien profitierten davon stark. Jedoch verschärfte<br />

sich die Krise wieder im zweiten Quartal mit der Korrektur der spanischen Defizitziele, der<br />

Unsicherheit über den Ausgang der griechischen Parlamentswahlen und den Diskussionen


12 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Entwicklung und Rahmenbedingungen<br />

über einen möglichen Austritt einzelner Länder. In der Folge erreichten die Renditen der<br />

meisten sogenannten „Safe Haven“-Anleihen neue Tiefststände. <strong>Die</strong> Pläne zur Einrichtung<br />

einer Bankenunion in der Eurozone und die Ankündigung der EZB, gegebenenfalls kurzlaufende<br />

Staatsanleihen der Peripherieländer unbegrenzt aufzukaufen, sorgten im zweiten Halbjahr<br />

wieder für niedrigere Renditen bei Peripherieanleihen und eine deutliche Erholung am<br />

Aktienmarkt. Insgesamt war 2012 ein positives Jahr für Aktien. So wuchs der Preisindex Euro<br />

Stoxx 50 um rund 14 % und der Performance-Index DAX konnte sogar einen Anstieg von rund<br />

29 % erzielen.<br />

Dennoch blieb die Nachfrage nach als sicher eingestuften Wertpapieren wie deutschen Staatsanleihen<br />

anhaltend hoch und die bereits ohnehin sehr niedrige Rendite zehnjähriger Bundesanleihen<br />

lag am Jahresende sogar noch rund 50 Basispunkte tiefer bei 1,3 %. <strong>Die</strong>se Bewegung<br />

des Zinsniveaus ermöglichte an den Rentenmärkten zum Teil deutliche Kursgewinne.<br />

Der Altersvorsorgemarkt<br />

<strong>Die</strong> Themen <strong>Altersversorgung</strong>, Finanzierung der Rente und private Ergänzungen waren 2012<br />

oftmals in den Medien vertreten. <strong>Die</strong> Ängste der Deutschen, den Lebensstandard im Alter nicht<br />

aufrechterhalten zu können, stehen nach den Gesundheitsrisiken und Naturkatastrophen mit<br />

an oberster Stelle. 1)<br />

1)<br />

Statistia.com: <strong>Die</strong> größten Ängste der Deutschen. Befragung: Deutschland, ab 14 Jahre, 2.415 Befragte, GfK. 22.6.2012 bis 27.7.2012.


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 13 | 48<br />

Entwicklung und Rahmenbedingungen<br />

<strong>Die</strong> private Lebensversicherung, die <strong>betriebliche</strong> Altersvorsorgung und die Riester-Rente sind<br />

heute die zentralen Bausteine zur Ergänzung der gesetzlichen Rente. <strong>Die</strong> gesetzliche Rente<br />

trägt zusammen mit Beamtenversorgung, Zusatzversorgung im öffentlichen <strong>Die</strong>nst sowie<br />

berufsständischen Versorgungswerken heute noch 77 % zu den Renteneinkommen bei. Für<br />

zukünftige Rentnergenerationen werden jedoch die kapitalgedeckten Versorgungen, insbesondere<br />

private und <strong>betriebliche</strong> Versorgung, an Bedeutung gewinnen.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Einkommensquellen im Alter<br />

Anteile der Einkommensarten am Bruttoeinkommen der heutigen 65-Jährigen und Älteren<br />

6 %<br />

9 %<br />

13 %<br />

64 %<br />

8 %<br />

Gesetzliche Rentenversicherung<br />

Betriebliche <strong>Altersversorgung</strong><br />

Andere Alterssicherungssysteme*<br />

Private Vorsorge<br />

Weitere Einkommen<br />

Quelle: BMAS, Alterssicherungsbericht 2012<br />

*Andere Alterssicherungssysteme sind: Beamtenversorgung, Zusatzversorgung öffentlicher <strong>Die</strong>nst, berufsständische Versorgungswerke<br />

<strong>Die</strong> private oder die <strong>betriebliche</strong>, arbeitnehmerfinanzierte Altersvorsorge erfährt immer mehr<br />

Aufmerksamkeit. Trotzdem sind mehr als 60 % der Bürger der Überzeugung, nicht ausreichend<br />

vorgesorgt zu haben. 70 % gehen davon aus, ihren Lebensstandard im Alter senken zu<br />

müssen. 1)<br />

Auslöser einer ständig wachsenden Versorgungslücke sind die gesamtwirtschaftliche und vor<br />

allem die demografische Entwicklung. Immer weniger Aktive müssen die Rentenleistungen<br />

finanzieren. <strong>Die</strong>s hat zu verschiedenen Anpassungen im System der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

(GRV) geführt (so z. B. die Einführung des Nachhaltigkeitsfaktors). Damit soll die<br />

GRV langfristig finanzierbar bleiben. Das Modell hat künftig aber nur noch den Charakter der<br />

Grund- und nicht der Lebensstandardsicherung. Es gibt nur wenige Vorsorgeformen, die einen<br />

Ausgleich sicherstellen. <strong>Die</strong> bAV gehört dazu.<br />

<strong>Die</strong> Bundesbürger sind mittlerweile für die Notwendigkeit einer privaten, arbeitnehmerfinanzierten<br />

Ergänzung für die <strong>Altersversorgung</strong> sensibilisiert. Allerdings schlägt sich dies nicht in<br />

steigenden Leistungen nieder. 54 % der Arbeitnehmer investieren nur bis zu 100 Euro monatlich<br />

für eine private oder <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong>. 2) Der Zuwachs der Anwärterzahlen in der<br />

bAV erfolgte in den Jahren 2001 bis 2005 sehr dynamisch. In den letzten Jahren hat er aber an<br />

Schwung verloren. Seit 2005 ging er in etwa mit der wachsenden Anzahl der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten einher.<br />

1)<br />

Dia Trend Vorsorge 4/2012<br />

2)<br />

Dia Trend Vorsorge 1/2012


14 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Entwicklung und Rahmenbedingungen<br />

<strong>Die</strong> Reformanstrengungen bleiben jedoch hinter den Erwartungen zurück. Mehr als die Hälfte<br />

der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Alter von 25 bis 65 Jahren hat keine Anwartschaft<br />

auf <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong>. 1) Um diese Versorgungslücke schließen zu können, ist<br />

die Kombination unterschiedlich geförderter Formen der Altersvorsorge unabdingbar.<br />

Um die staatlich geförderte <strong>Altersversorgung</strong> weiter zu stärken, hat der Gesetzgeber das<br />

sogenannte Alterssicherungsstärkungsgesetz auf den Weg gebracht. <strong>Die</strong>ses Gesetz soll zu<br />

mehr Eigenverantwortung motivieren und die eigene Vorsorge honorieren. Zudem begleitet<br />

es die verlängerte Lebensarbeitszeit mit einem flexibleren Übergang in den Ruhestand.<br />

Durch die sogenannte Kombirente ist die Teilzeitarbeit in den letzten Berufsjahren besser<br />

mit einer vorgezogenen Rente kombinierbar.<br />

Wer ein Leben lang gearbeitet und privat vorgesorgt hat, soll ein Alterseinkommen oberhalb<br />

der Grundsicherung erhalten: die sogenannte Lebensleistungsrente – ein steuerfinanziertes<br />

Modell, das nur geringfügig oberhalb der Grundsicherung liegt. Das Rentenkonzept der Opposition<br />

sieht eine monatliche Mindestrente von 850 Euro vor: die sogenannte Solidarrente.<br />

Auch die Absicherung bei Erwerbsminderung soll verbessert werden, z. B. durch die Anhebung<br />

der Zurechnungszeiten parallel zur Anhebung der Regelaltersgrenze. Das Rentenkonzept der<br />

Opposition will außerdem noch die Rentenabschläge abschaffen. Für den Erwerbsminderungsschutz<br />

gilt nach wie vor: Wer auf Nummer sicher gehen will, muss privat oder betrieblich<br />

vorsorgen.<br />

Um der drohenden Altersarmut entgegenzuwirken, sollen die Arbeitgeber freiwillig zusätz liche<br />

Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung zahlen. Das ist für Arbeitnehmer in kleinen<br />

Unternehmen vorgesehen, die keine bAV anbieten: Ihnen ist so eine zusätzliche Alters- und<br />

Erwerbsminderungsabsicherung möglich. Darüber hinaus können sich auch diejenigen zusätzlich<br />

absichern, die sich wegen gesundheitlicher Probleme oder ihrer Branchenzugehörigkeit<br />

kaum absichern können. Gruppenversicherungsverträge in der bAV bieten dabei ein besonderes<br />

Plus: Sie sind ohne oder mit vereinfachter Gesundheitsprüfung möglich.<br />

Eine Zusatzvorsorge über die umlagefinanzierte Rentenversicherung empfehlen wir aus ordnungs-<br />

und sozialpolitischen Gründen nicht. Sie würde das erhebliche demografische Problem<br />

der Umlagefinanzierung, das in den nächsten Jahren unausweichlich heranrollt, noch verschärfen<br />

und die implizierte Staatsschuld vergrößern. Der Auf- und Ausbau der Zusatzvorsorge<br />

auf Basis einer Kapitaldeckung erscheint hier sinnvoller.<br />

<strong>Die</strong> Absicherung Selbstständiger soll stärker gesetzlich geregelt werden, z. B. mit einer grundsätzlichen<br />

Versicherungspflicht. Ausnahmen sind in bestimmten Fällen möglich – insbesondere,<br />

wenn jemand schon hinreichend vorsorgt oder schon ein bestimmtes Alter überschritten hat.<br />

Das angestrebte Versorgungsziel liegt oberhalb der Grundsicherung. Der Versorgungsträger<br />

ist dabei frei wählbar.<br />

Denkbar sind auch erweiterte Förderkonzepte in der bAV. So sieht das Rentenkonzept der SPD<br />

einen erweiterten Förderrahmen mit pauschalem Sockelbetrag vor. Aber auch ein Opting-out-<br />

Modell mit verpflichtender Einbindung des Arbeitgebers ist denkbar. Nach den Vorstellungen<br />

der SPD hat die staatlich geförderte <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> zukünftig Vorrang vor der<br />

Riester-Förderung.<br />

1)<br />

BMAS, Alterssicherungsbericht 2012


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 15 | 48<br />

Entwicklung und Rahmenbedingungen<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung der <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> in 2012<br />

Staatliche Impulse zeigen Wirkung und haben zu einem Ausbau der bAV geführt. Seit 2001 sind<br />

die Anwartschaften um 34 % gestiegen. Auffällig ist, dass insbesondere Anwartschaften zu<br />

Direktzusagen und Unterstützungskassen um ca. 21 % gestiegen sind (neben dem Bedeutungszuwachs<br />

vor allem der Pensionskasse in diesem Zeitraum, die mit dem Altersvermögensgesetz<br />

von 2002 einen neuen gesetzlichen Rahmen erhielt). <strong>Die</strong> Zielgruppe der Fach- und Führungskräfte<br />

bzw. der Leistungsträger mit einer überdurchschnittlichen Versorgungslücke setzt auf die<br />

bAV als kalkulierbare, sichere Variante. Der wesentliche Teil dieses Zuwachses an bAV-Anwartschaften<br />

geht auf die vertrieblichen Bemühungen der Versicherungswirtschaft zurück.<br />

Verbreitung der bAV in der Privatwirtschaft<br />

... in Mio. Anwartschaften aus ...<br />

Direktzusage und U-Kasse<br />

Direktversicherung<br />

Pensionskassen<br />

Pensionsfonds<br />

0<br />

1<br />

2 3 4 5<br />

2001<br />

2011<br />

Quelle: BMAS, Alterssicherungsbericht 2012<br />

Im Breitengeschäft ist die nach § 3 Nr. 63 EStG geförderte Entgeltumwandlung der Treiber zur<br />

Sicherung der <strong>Altersversorgung</strong>. Der Rückgang der Unternehmen mit ausschließlich arbeitgeberfinanzierter<br />

bAV (2001 mit 54 % bis 2012 mit 27 %) und der stabile Anteil der arbeitnehmerfinanzierten<br />

bAV (2001 mit 26 % bis 2012 mit 28 %) zeigen vor allem eines: <strong>Die</strong> Beschäftigten<br />

finanzieren die bAV in Klein- und mittelständischen Unternehmen in stärkerem Maße<br />

selbst, und zwar überwiegend zusammen mit dem Arbeitgeber. Besonders hohe Verbreitung<br />

erfährt die bAV in Unternehmen, in denen sich der Arbeitgeber an der Finanzierung beteiligt.<br />

Man spricht hierbei auch von „Mischfinanzierung“. Schon heute liegt der Anteil von mischfinanzierten<br />

Modellen bei 44 %. 1) Für Arbeitnehmer/-innen resultiert daraus eine unschlagbar<br />

effektive Form der Altersvorsorge. Dort ist der Eigenaufwand im Vergleich zu den daraus resultierenden<br />

Leistungen sehr niedrig. Insofern ist es Aufgabe von Arbeitgeber, Arbeitnehmer<br />

sowie ihren jeweiligen Interessenvertretungen, derartige Modelle zu forcieren. Nur so kann es<br />

gelingen, eine wirksame Ergänzung zum grundsätzlichen Leistungsniveau der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung breitenwirksam aufzubauen.<br />

Auch die Höhe der Betriebsrentenzahlungen bestätigt die bAV als tragende Säule der Alterssicherung.<br />

Mit jährlichen Rentenleistungen von über 20 Mrd. Euro gehört die bAV zu der größten<br />

freiwilligen Arbeitgeberleistung und hat seit 2000 um mehr als ein Drittel zugenommen. 2)<br />

1)<br />

BMAS, Alterssicherungsbericht 2012<br />

2)<br />

BMAS, Alterssicherungsbericht 2011


16 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Entwicklung und Rahmenbedingungen<br />

Noch beeindruckender ist die Höhe der Deckungsmittel der <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong>.<br />

Das sind die Vermögenswerte, mit denen die laufenden und zukünftigen Renten bedient<br />

werden. <strong>Die</strong>se betrugen Ende des Jahres 2010 in allen Durchführungswegen 482,9 Mrd. Euro.<br />

Mehr als die Hälfte der Deckungsmittel entfällt noch immer auf die Direktzusage.<br />

Betriebliche <strong>Altersversorgung</strong> in Deutschland<br />

Verteilung der Deckungsmittel in Mrd. € (Angaben gerundet)<br />

195<br />

Direktzusagen<br />

257<br />

71<br />

Pensionskassen<br />

113<br />

43<br />

Direktversicherungen<br />

53<br />

23<br />

Unterstützungskassen<br />

35<br />

0<br />

Pensionsfonds<br />

26<br />

332 Mrd. € Summe<br />

483 Mrd. €<br />

2000 2010<br />

Quelle: aba-Statistikreihe 2012, Deckungsmittel der bAV<br />

<strong>Die</strong> Verbreitung der bAV bei den Beschäftigten steigt mit der Größe des Unternehmens. Bei Betrieben<br />

mit weniger als zehn Arbeitnehmern erwerben nur 30 % der Beschäftigten eine bAV-Anwartschaft.<br />

In Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten liegt der Anteil bereits bei über 50 %. In Betrieben mit<br />

mehr als 1.000 Beschäftigten haben bereits 84 % der Arbeitnehmer eine bAV erworben.<br />

Anteil der Beschäftigten mit bAV in Unternehmen mit ... Beschäftigten<br />

Betriebsgröße (Anzahl der Beschäftigten)<br />

1.000 u. mehr<br />

500 bis 999<br />

250 bis 499<br />

50 bis 249<br />

10 bis 49<br />

1 bis 9<br />

0 %<br />

30 %<br />

60 %<br />

90 %<br />

Quelle: BMAS, Alterssicherungsbericht 2012


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 17 | 48<br />

Entwicklung und Rahmenbedingungen<br />

bAV-Lösungen für Unternehmen mit Nachholbedarf<br />

Mit der bAV lassen sich Vorsorgemotive des Arbeitnehmers und strategische Ziele des Arbeitgebers<br />

optimal kombinieren. Der Arbeitgeber möchte naturgemäß die Zukunft des Unternehmens<br />

sicherstellen. <strong>Die</strong> bAV unterstützt dabei die Gewinnung und Bindung von Fach- und<br />

Führungskräften. Es ist zudem zu beobachten, dass viele Unternehmen wegen der Leistungseinschränkungen<br />

in der gesetzlichen Rentenversicherung die Mitarbeiterfürsorge neu entdeckt<br />

haben. Es ist also ein wesentliches Motiv (geworden), die Mitarbeiter bei der Alterssicherung<br />

zu unterstützen und dafür verlässliche Rahmenbedingungen zu bieten. Als Instrument der<br />

Unternehmens- und Ressourcenplanung kann die bAV auch dazu beitragen, den Vorruhestand<br />

der Mitarbeiter planmäßig zu finanzieren. Darüber hinaus ist für das Unternehmen eine<br />

Kostenoptimierung erzielbar. So z. B. wenn durch Einsparungen bei den Personalkosten im<br />

Rahmen der Entgeltumwandlung andere <strong>betriebliche</strong> Leistungen finanziert werden, beispielsweise<br />

zum Unfall- oder Krankenversicherungsschutz. Auf der Basis eines umfassenden<br />

Beratungsansatzes bieten wir ein Komplettangebot mit entsprechenden Produktbausteinen:<br />

Es umfasst alle Finanzierungswege der bAV und bietet zusätzliche Versorgungspakete im<br />

Rahmen der Unfall- und Krankenversicherung für Belegschaften.<br />

Arbeitnehmer hingegen wollen primär ihren Lebensstandard im Rentenalter absichern. Sinnvoll<br />

dabei ist, vorzeitig Risiken wie Tod oder Berufsunfähigkeit mit abzusichern. <strong>Die</strong> bAV bietet<br />

ein entsprechendes Leistungsspektrum und ist zudem durch die staatliche Förderung über<br />

Steuer- und Sozialversicherungsersparnisse attraktiv. <strong>Die</strong> Sicherheit der Vorsorgemaßnahmen<br />

hat eine herausragende Bedeutung erlangt, spätestens mit den Turbulenzen an den Kapitalmärkten<br />

in den vergangenen Jahren. <strong>Die</strong> bAV bietet hier fundamentale Vorteile. <strong>Die</strong> Verbreitung<br />

ist dennoch verbesserungswürdig. 63 % der Betriebe mit bis zu 500 Beschäftigten haben<br />

noch keine bAV im Unternehmen eingerichtet. Ein Großteil von ihnen rechtfertigt dies mit<br />

fehlenden steuerlich-finanziellen Anreizen oder fehlender Nachfrage seitens der Mitarbeiter. 1)<br />

Andererseits aber sagen 43 % der befragten Arbeitnehmer, dass sie keine bAV haben, weil ihr<br />

Arbeitgeber kein entsprechendes Angebot gemacht hat. Darüber hinaus stellt man bei Arbeitnehmern<br />

ein weitverbreitetes Informationsdefizit zu den Vorteilen der bAV fest. 2) Fragen zum<br />

Arbeitgeberwechsel, zur Sicherheit der Anlage und insbesondere zur staatlichen Förderung<br />

müssen Arbeitnehmern sowie Klein- und mittelständischen Firmen transparent gemacht<br />

werden. Überdies fördert eine Arbeitgeberbeteiligung an der Finanzierung die Bereitschaft der<br />

Arbeitnehmer deutlich, auch selbst Beiträge aufzuwenden.<br />

1)<br />

Arbeitgeberbefragung 2010 TNS, Firmen-FMDS 2010<br />

2)<br />

<strong>ERGO</strong> Studie 2010 Arbeitnehmerbefragung zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong>, Heute & Morgen


18 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Entwicklung und Rahmenbedingungen<br />

bAV ist auch Chefsache<br />

Neben dem Breitengeschäft zur Absicherung ganzer Belegschaften dient die bAV auch der<br />

Alterssicherung ausgesuchter Personengruppen oder der Geschäftsführer von Unternehmen.<br />

<strong>Die</strong>se Zielgruppen haben wegen ihres Gehalts eine überproportional große Versorgungslücke.<br />

Es liegt in der Regel über der Beitragsbemessungsgrenze der GRV. Deshalb wird das Gehalt<br />

nicht für den Aufbau einer Altersrente berücksichtigt. Organpersonen sind sogar oft von der<br />

gesetzlichen Rentenversicherungspflicht befreit und haben allenfalls sehr geringe Ansprüche<br />

aus vergangenen Beschäftigungszeiten. Insofern reichen die für das Belegschaftsgeschäft<br />

anzuwendenden Rahmenbedingungen der Förderung nach § 3 Nr. 63 EStG nicht aus. Das sind<br />

in 2013 maximal 4.584 Euro. Für diesen Bedarf bieten sich vor allem spezielle Rückdeckungskonzepte<br />

an: entweder als Direktzusage oder als Unterstützungskassenlösung. Überdies<br />

erhält die versorgungsberechtigte Person über diesen Weg privatrechtlichen Insolvenzschutz.<br />

Das ist elementar, da die Schutzvorschriften des Betriebsrentengesetzes keine oder unzureichende<br />

Insolvenzsicherung gewährleisten.<br />

Absicherung von Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeit zunehmend<br />

relevant<br />

Ob durch Unfall oder Krankheit: Erwerbs- oder berufsunfähig kann jeder werden. Das Risiko ist<br />

also hoch. <strong>Die</strong> Absicherung durch Versicherungsschutz ist daher von existenzieller Bedeutung.<br />

So wird nach aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung jeder fünfte Arbeitnehmer<br />

berufs- oder erwerbsunfähig. 1) Fast die Hälfte aller Grundsicherungsfälle kann gesundheitsbedingt<br />

nicht mehr selber für den Lebensunterhalt sorgen. <strong>Die</strong> Einkommenssicherung bei Berufsoder<br />

Erwerbsunfähigkeit spielt jedoch bei den Arbeitnehmern nur eine untergeordnete Rolle.<br />

<strong>Die</strong>s wird dem möglichen Risikoausmaß nicht gerecht.<br />

1)<br />

<strong>Die</strong> deutsche Rentenversicherung in Zeitreihen, 2011.


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 19 | 48<br />

Entwicklung und Rahmenbedingungen<br />

Ein entsprechender Schutz ist meist mit hohen Versicherungsbeiträgen und einer Gesundheitsprüfung<br />

verbunden. Sie hemmen die flächendeckende Verbreitung zusätzlicher Berufsund<br />

Erwerbsunfähigkeitsversicherungen. In der <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> ist der Zugang<br />

zu einer preiswerten Einkommensabsicherung bei Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit leichter.<br />

Bei Gruppenversicherungsverträgen kann der Versicherer weitgehend auf Gesundheitsprüfungen<br />

verzichten. In Verbindung mit der steuerlichen Förderung und einer möglichen finanziellen<br />

Beteiligung des Arbeitgebers gewinnt dieser Versicherungsschutz an Attraktivität. <strong>Die</strong><br />

Versicherungswirtschaft kann und will einen signifikanten Beitrag zur Lösung dieses gravierenden<br />

Vorsorgethemas leisten.<br />

<strong>Die</strong> Absicherung gegen Berufsunfähigkeit (BU) ist ein komplexes Geschäftsfeld. Hier sind<br />

Kundenorientierung, Erfahrung und Stabilität gefragt. Wie ein Anbieter diese Anforderungen<br />

meistert, zeigt das jährlich durchgeführte BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg.<br />

Mit guten Zahlen allein kommt ein Versicherer bei dieser anspruchsvollen Prüfung nicht weit.<br />

<strong>Die</strong> Experten prüfen auch die Geschäftsprozesse direkt vor Ort. Nur wenige Versicherer stellen<br />

sich den hohen Anforderungen beim BU-Unternehmensrating. <strong>ERGO</strong> erhält 2013 beim BU-Rating<br />

die Spitzennote FFF/hervorragend. Bereits zum sechsten Mal in Folge beweist <strong>ERGO</strong> seine hohe<br />

Kompetenz rund um den Berufsunfähigkeitsschutz.


20 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 21 | 48<br />

Produkte und Vertriebswege<br />

Produktanbieter in der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

<strong>Die</strong> Größe und die Finanzstärke der <strong>ERGO</strong> Gruppe machen ihre Gesellschaften zu nachhaltig<br />

zuverlässigen Partnern ihrer Kunden.<br />

<strong>ERGO</strong> ist weltweit in über 30 Ländern vertreten und konzentriert sich auf die Regionen Europa<br />

und Asien. Rund 48.000 Menschen arbeiten als angestellte Mitarbeiter oder als hauptberuflich<br />

selbstständige Vermittler für die Gruppe. Im Jahr 2012 erzielte die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Beitragseinnahmen von über 18 Mrd. Euro. Mit einem verwalteten Vermögen von 125 Mrd. Euro<br />

zählt die Gruppe zu den großen institutionellen Investoren in Deutschland und Europa.<br />

<strong>ERGO</strong> und ihre Spezialisten bieten ein umfassendes Spektrum an Versicherungen, Vorsorge<br />

und Service. In Deutschland bietet die <strong>ERGO</strong> Gruppe im Rahmen der <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong><br />

sämtliche Versorgungskonzepte aus einer Hand an. Hierzu gehören alle Durchführungswege,<br />

aber auch weitere Spezialabsicherungen wie Lebensarbeitszeitmodelle. Das<br />

Produktangebot für diese Konzepte beinhaltet sowohl klassische Garantieprodukte als auch<br />

fondsbasierte Versorgungslösungen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>ERGO</strong> Gesellschaften haben im Bereich der <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> unterschiedliche<br />

Schwerpunkte und Ausrichtungen.<br />

<strong>ERGO</strong> Lebensversicherung AG<br />

<strong>Die</strong> <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung AG (<strong>ERGO</strong> Leben) ist der größte Lebensversicherer der <strong>ERGO</strong><br />

Gruppe. Am deutschen Markt zählen wir zu den führenden Anbietern. <strong>Die</strong> <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung<br />

ist der größte bAV-Anbieter der <strong>ERGO</strong> Gruppe.<br />

Das Produktspektrum umfasst Direktversicherung und Rückdeckungskonzepte für Direktzusagen<br />

und Unterstützungskassenlösungen. Neben standardisierten Produktlösungen betreuen<br />

wir komplexe Versorgungsformen. Dazu gehören Kombinationen von Durchführungswegen<br />

oder gemischte Arbeitgeber- und Arbeitnehmerfinanzierungen. Wir bieten auch umfassende<br />

Anspruchs- und Finanzierungsmodelle. Deren Leistungen bestimmen wir nach individuellen<br />

Parametern, z. B. durch Gehalt oder Betriebszugehörigkeit, aber auch durch Branchenlösungen<br />

oder Konsortialverträge mit anderen Wettbewerbern.<br />

<strong>Die</strong> Pensionskassen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

<strong>Die</strong> <strong>ERGO</strong> Pensionskassen halten für ihre Kunden ein umfassendes Tarif- und Produktangebot<br />

bereit. Der Schwerpunkt liegt in der Versicherung ganzer Personengruppen. Ziel ist die Umsetzung<br />

des Rechtsanspruchs auf Entgeltumwandlung für das nach § 3 Nr. 63 EStG geförderte<br />

Breitengeschäft. Das Produktspektrum reicht auch bei den Pensionskassen von Garantiekonzepten<br />

bis zu fondsgebundenen Versorgungskonzepten.


22 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Produkte und Vertriebswege<br />

VORSORGE Lebensversicherung AG<br />

<strong>Die</strong> Vorsorge ist der Spezialist im fondsbasierten Geschäft. <strong>Die</strong> Vorsorge bietet spezielle<br />

fondsbasierte Produkte für den Durchführungsweg Direktversicherung an.<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionsfonds AG<br />

Der <strong>ERGO</strong> Pensionsfonds übernimmt bestehende Versorgungsverpflichtungen. Das ist das sogenannte<br />

Transformationsgeschäft. Hier werden Versorgungsverpflichtungen aus einer Direktzusage<br />

oder Unterstützungskasse gegen Zahlung eines Einmalbeitrags aus dem Unternehmen an den<br />

Pensionsfonds übertragen. Auch der <strong>ERGO</strong> Pensionsfonds bietet versicherungsförmige Garantieleistungen<br />

oder fondsbasierte Leistungen an. <strong>Die</strong> fondsgebundene Finanzierung ermöglicht eine<br />

individuell auf den Arbeitgeber zugeschnittene Kapitalanlage und liquiditätsschonende Kalkulation<br />

des Einmalbeitrags. Dadurch kann der Arbeitgeber die Finanzierung der Auslagerung optimieren.<br />

Außerdem können unsere Firmenkunden bei der fondsgebundenen Auslagerung zwischen zwei<br />

Varianten wählen: zwischen dem arbeitgeberindividuellen Asset-Liability-Management durch den<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionsfonds und der freien Asset-Allokation durch den Arbeitgeber.<br />

Kompetente Vertriebspartner<br />

Beratung wird bei <strong>ERGO</strong> großgeschrieben. In Deutschland sind über 11.000 Vertriebspartner<br />

aus verschiedenen Vertriebswegen für die Kunden da. Neben starken Außendienstorganisationen<br />

mit ihrem übergreifenden Produktangebot bieten unsere spezialisierten Vertriebsorganisationen<br />

individuelle Produktpakete für einzelne Zielgruppen und ihre Vereinigungen an.<br />

Unser Vertriebsansatz ist vielfältig. So verfügen wir z. B. über eine fachlich hervorragend ausgebildete<br />

Ausschließlichkeitsorganisation. Sie bietet bundesweit ein dichtes Netz an Geschäftsstellen<br />

und Vertriebspartnern. Darüber hinaus haben wir einen der größten Makler vertriebe<br />

Deutschlands mit sieben Vertriebsdirektionen. Über 200 Maklerbetreuer betreuen 90 % aller<br />

am deutschen Versicherungsmarkt tätigen Makler und Beraterhäuser.<br />

Eine Besonderheit unserer bAV: Wir begleiten multinational tätige Konzerne im Ausland durch das<br />

Netzwerk IGP (International Group Program). Im IGP haben sich über 60 Versicherer weltweit zusammengeschlossen.<br />

Alle Partner in diesem Netzwerk gehören auf ihren Heimatmärkten zu den<br />

führenden Anbietern. Derzeit betreut der Verbund international agierende Unternehmen in über 70<br />

Ländern. IGP ist mit 835 Unternehmen mit mehr als 5.000 Tochtergesellschaften Weltmarktführer.


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 23 | 48<br />

Besondere Themen<br />

der bAV in 2012<br />

<strong>ERGO</strong> Leitbild auch in der bAV umgesetzt<br />

„Versichern heißt verstehen“: Unter diesem Motto ging <strong>ERGO</strong> im Sommer 2010 als neue Marke<br />

in Deutschland an den Start. Ein anspruchsvolles Ziel. Das neue Leitbild der <strong>ERGO</strong> hat sich<br />

heute am Markt etabliert. Mit verschiedenen Initiativen setzte <strong>ERGO</strong> das neue Leistungsversprechen<br />

um, z. B. sorgt die Klartextinitiative für bessere Verständlichkeit und Transparenz in<br />

der Kundenkommunikation. Wir haben Vorgehensweisen und Prozesse eingerichtet, um die<br />

Verständlichkeit im Unternehmen zu verbessern. Beispielsweise messen wir die Verständlichkeit<br />

von Briefen und Texten anhand zahlreicher Kriterien. <strong>Die</strong>se haben wir erarbeitet und<br />

von der Universität Hohenheim zertifizieren lassen. In 2012 haben wir Vertragsunterlagen,<br />

Produktinformationen und Kundenbriefe überarbeitet. Ein Etappenziel der Umstellung vom<br />

„Versicherungschinesisch“ auf verständliche Kommunikation haben wir erreicht: <strong>ERGO</strong> ist der<br />

erste Versicherer in Deutschland, der sich vom TÜV Saarland als ganzes Unternehmen erfolgreich<br />

auf Verständlichkeit hin hat zertifizieren lassen.<br />

Auch in der bAV haben wir jedem Mitarbeiter technische Hilfsmittel zur Verfügung gestellt,<br />

um unseren Anspruch zu erfüllen. Mit unserem bAV-Bericht wollen wir Transparenz in diesem<br />

speziellen Geschäftsfeld gegenüber Vermittlern und Kunden herstellen.<br />

Unsere neuen Annahmerichtlinien haben sich bewährt<br />

Mehr Transparenz für Kunden und Vermittler war auch Ziel bei der Umsetzung der neuen Annahmerichtlinien<br />

für das Gruppenversicherungsgeschäft. Unsere Strategie, den Beratungsbedarf<br />

des Kunden in den Mittelpunkt zu stellen, hat der Markt gut angenommen. Wir haben das<br />

bisher auf die Größe des versicherten Personenkreises abgestellte Pricing durch die Wahl der<br />

Beratungstiefe/-module festgesetzt. Unterstützt wurde diese Strategie auch durch die Abschaffung<br />

unübersichtlicher Rabattregelungen.<br />

Hierdurch wird nicht nur der Preis unserer Lösungen viel transparenter, sondern wir öffnen<br />

auch kleinen und mittelständigen Betrieben die bisher den Großunternehmen vorbehaltenen<br />

Konditionen.<br />

Klare Dokumentationsregeln stellen sicher, dass Vereinbarungen nachgehalten werden können.<br />

Somit haben wir die Beziehung mit unseren Geschäftspartnern noch verlässlicher gestaltet.


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 25 | 48<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n<br />

<strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

Auf den folgenden Seiten haben wir Details zu Kennzahlen der <strong>betriebliche</strong>n<br />

Altersvorsorge (bAV) in der <strong>ERGO</strong> Gruppe aufgeführt. Wie im Vorjahr fassen wir<br />

die Gesamtentwicklung der bAV zusammen und zeigen die Einordnung der bAV<br />

in die <strong>ERGO</strong> Gruppe auf.<br />

Bei der Darstellung haben wir die Daten entweder aggregiert oder die Daten<br />

einzelner Gesellschaften aufgeführt.<br />

Übersicht über die Geschäftsentwicklung in der gesamten bAV<br />

Neugeschäft<br />

<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> Altersvorsorge (bAV) ist ein strategisch wichtiges Geschäftsfeld innerhalb<br />

des Segments Leben der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war<br />

sie erneut eine wichtige Säule im Neugeschäft.<br />

So wurden in der gesamten bAV mehr als 165 (102) 1) Tsd. Verträge abgeschlossen. Der Neugeschäftsbeitrag<br />

belief sich auf 411 (482) Mio. Euro.<br />

Entwicklung Neugeschäftsbeitrag der bAV in Tsd. €<br />

2009<br />

2010<br />

80.422<br />

73.309<br />

256.108<br />

312.417<br />

2011<br />

96.600<br />

385.056<br />

2012<br />

112.953<br />

laufender Beitrag<br />

297.709<br />

100.000 200.000<br />

300.000<br />

400.000 500.000<br />

Einmalbeitrag<br />

Ursächlich für diese Entwicklung war ein rückläufiges Einmalbeitragsgeschäft. Geplant<br />

wirkten sich hier insbesondere geringere PSVaG-Beiträge sowie der Wegfall von Beiträgen<br />

innerhalb eines großvolumigen Vertrags aus.<br />

Erfreulich entwickelte sich das Neugeschäft gegen laufende Beiträge. Sie stiegen auf<br />

113 (96) Mio. Euro.<br />

1)<br />

Zahlen in Klammen beziehen sich auf das Vorjahr


26 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

Mit einem Anteil von 87,5 % entfiel auf die <strong>ERGO</strong> Leben der Großteil des Neugeschäfts in der<br />

bAV. Der gemeinsame Anteil der beiden Pensionskassen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />

stieg auf 11,5 (9,7) %.<br />

Entwicklung Neugeschäftsbeitrag der Pensionskassen in Tsd. €<br />

2009<br />

23.110<br />

15.959<br />

2010<br />

12.769<br />

18.152<br />

2011<br />

2012<br />

27.891<br />

32.327<br />

18.603<br />

14.912<br />

Einmalbeitrag<br />

10.000 20.000<br />

30.000<br />

40.000 50.000<br />

laufender Beitrag<br />

Bestand<br />

<strong>Die</strong> Anzahl der verwalteten Verträge erhöhte sich in 2012 weiter auf rund 1,46 (1,38) Mio. Verträge.<br />

Anzahl der verwalteten Verträge in Mio. Stück<br />

1,25 1,30 1,35 1,40 1,45<br />

1,50<br />

2009 2010 2011 2012<br />

Auf die Lebensversicherer der Gruppe entfielen davon rund 67 (65) %. <strong>Die</strong> beiden<br />

Pensionskassen hatten einen Anteil von 33 (34) %.


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 27 | 48<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

2009 2010 2011 2012<br />

bAV-Geschäft gesamt<br />

bAV-Neugeschäft<br />

gesamte bAV<br />

davon<br />

Pensionskassen gesamte bAV davon<br />

Pensionskassen gesamte bAV davon<br />

Pensionskassen gesamte bAV davon<br />

Pensionskassen<br />

Anzahl der Verträge 71.185 26.926 90.531 25.005 102.650 29.709 165.667 23.247<br />

Versicherungssumme<br />

Tsd. €<br />

2.116.876 363.418 5.299.639 403.140 6.738.702 430.168 10.923.998 325.997<br />

Beitrag gesamt<br />

Laufender Beitrag Tsd. € 80.422 15.959 73.309 18.152 96.600 18.603 112.953 14.912<br />

Einmalbeitrag Tsd. € 256.108 23.110 312.417 12.769 385.056 27.891 297.709 32.327<br />

bAV-Versicherungs bestand<br />

Anzahl der Verträge 1.293.408 466.479 1.326.102 472.544 1.383.917 477.523 1.462.889 483.774<br />

Versicherungssumme<br />

Tsd. €<br />

27.922.552 6.024.939 31.874.721 6.079.592 37.093.949 6.182.118 45.697.469 6.202.509<br />

Laufender Beitrag Tsd. € 835.911 235.362 836.779 236.076 863.396 237.182 899.014 236.456<br />

Gemessen an der Anzahl der verwalteten Verträge ist <strong>ERGO</strong> in der bAV – laut map-report 1) –<br />

die Nummer 2 in Deutschland. Damit sind wir weiter einer der größten Anbieter von Vorsorgelösungen<br />

in der bAV in Deutschland.<br />

Im Neugeschäft der <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> konnte <strong>ERGO</strong> die Marktanteile nahezu<br />

halten. Bezogen auf den Neugeschäftsbeitrag für bAV gesamt 2) (Lebensversicherungen i. w. S.)<br />

liegt der Marktanteil bei 7,9 (8,0) %. Hierzu trug insbesondere das Neugeschäftswachstum<br />

beim laufenden Beitrag bei. Der Marktanteil stieg hier auf 6,5 (5,4) %.<br />

Der Marktanteil beim Neugeschäftsbeitrag der beiden Pensionskassen blieb konstant bei 15,0 %.<br />

Mit einem Marktanteil von 6,5 (6,6) %, bezogen auf den Bestand (laufender Beitrag), bleibt<br />

<strong>ERGO</strong> auch hier einer der wichtigsten Anbieter von Versicherungslösungen in der <strong>betriebliche</strong>n<br />

<strong>Altersversorgung</strong>.<br />

1)<br />

map-report Nr. 814-816; September 2012<br />

2)<br />

ohne Gruppenversicherungs-Vertrag mit dem PSVaG


28 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />

<strong>ERGO</strong> steuert ihre deutschen Gesellschaften nach Segmenten. Ein einheitlicher Innendienst<br />

unterstützt die verschiedenen Gesellschaften und Vertriebswege. Wir steuern wichtige<br />

Backoffice-Funktionen übergreifend. Dazu gehören Rechnungswesen, Controlling, Finanzen,<br />

Personal und Produktentwicklung. So gestalten wir Prozesse schlank und effizient.<br />

Auch in unseren internen Strukturen stellen wir dieses sicher. Unser Backoffice für die Betreuung<br />

von Versicherungsverträgen haben wir strukturell in die Bearbeitung von Einzel- und<br />

Kollektivversicherungen unterteilt. In der Einzelversicherung haben wir die Prozesse Antragsbearbeitung,<br />

Vertragsverwaltung und Leistungserbringung weiter unterteilt. In der Kollektivversicherung<br />

betreut unser Backoffice Kunden und ihre Mitarbeiter rundum. Für den Kunden<br />

führt dies zu einer schlanken Organisation mit transparenten Ansprechpartnern.<br />

Wir entwickeln Produkte für die gesamte Lebensversicherung gemeinsam und passen sie den<br />

speziellen Bedürfnissen der bAV für Zielgruppen oder Vertriebe an. Das Herzstück hinter den<br />

Gesellschaften ist eine gemeinsame IT-Landschaft.<br />

<strong>Die</strong> Aufwendungen für die Verwaltung im Geschäftsfeld bAV im Segment Leben der <strong>ERGO</strong><br />

lagen gegenüber dem Vorjahr stabil bei rund 14 Mio. Euro. Durch gesunkene Bruttobeiträge<br />

ist der Verwaltungskostensatz, d. h. die Verwaltungskosten in Relation zu den Beiträgen, für<br />

die gesamte bAV leicht auf 1,8 (1,7) % gestiegen. Der Abschlusskostensatz, das Verhältnis<br />

der Abschlusskosten zur Beitragssumme des Neugeschäfts, sank im Geschäftsfeld bAV auf<br />

2,8 (3,1) %.<br />

Weitere Informationen sind in den nachfolgenden Tabellen aufgeführt. Alle Zahlen beziehen<br />

sich auf das selbst abgeschlossene Geschäft. Für die Pensionskassen werden die Zahlen pro<br />

Gesellschaft gezeigt.<br />

Betriebliche <strong>Altersversorgung</strong> bei <strong>ERGO</strong> im 4-Jahres-Überblick<br />

Verwaltungskostenquote 1) (Basis in % der Beiträge)<br />

2009 2010 2011 2012<br />

<strong>ERGO</strong> bAV-Geschäft gesamt 2,1 1,9 1,7 1,8<br />

davon<br />

<strong>ERGO</strong> Leben bAV (Einzel- und Kollektivversicherungen) 2,7 2,0 1,8 1,9<br />

davon <strong>ERGO</strong> Leben bAV (nur Kollektivversicherungen (Kapsel)) – 2,0 1,9 2,1<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionskasse 2,0 1,6 1,4 1,2<br />

Hamburg-Mannheimer Pensionskasse 2,4 2,3 2,0 2,1<br />

1)<br />

<strong>Die</strong> Übertragung eines Teilbestands an Kollektivversicherungen (Kapsel) von der Victoria Lebensversicherung zur <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung<br />

hat erst in 2010 stattgefunden. <strong>Die</strong> hier gezeigten 2009er-Zahlen der <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung beinhalten diesen Teilbestand nicht.


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 29 | 48<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

Betriebliche <strong>Altersversorgung</strong> bei <strong>ERGO</strong> im 4-Jahres-Überblick<br />

Abschlusskostenquote 1) (Basis in % der Beitragssumme des Neugeschäfts)<br />

2009 2010 2011 2012<br />

<strong>ERGO</strong> bAV-Geschäft gesamt 3,6 3,7 3,1 2,8<br />

davon<br />

<strong>ERGO</strong> Leben bAV (Einzel- und Kollektivversicherungen) 5,2 4,1 3,4 2,9<br />

davon <strong>ERGO</strong> Leben bAV (nur Kollektivversicherungen (Kapsel)) – 4,0 3,9 2,7<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionskasse 3,4 3,2 3,0 2,5<br />

Hamburg-Mannheimer Pensionskasse 3,6 2,6 2,0 2,3<br />

1)<br />

<strong>Die</strong> Übertragung eines Teilbestands an Kollektivversicherungen (Kapsel) von der Victoria Lebensversicherung zur <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung<br />

hat erst in 2010 stattgefunden. <strong>Die</strong> hier gezeigten 2009er-Zahlen der <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung beinhalten diesen Teilbestand nicht.


30 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

Deckungsrückstellung<br />

<strong>ERGO</strong> ist ein bedeutender Anbieter von Produkten der <strong>betriebliche</strong>n und privaten <strong>Altersversorgung</strong>.<br />

In der bAV und der pAV zusammen verwalteten wir Ende 2012 insgesamt Verträge<br />

mit einer Bruttodeckungsrückstellung (inkl. fondsgebundener Lebensversicherungen (FLV))<br />

von 55,7 (54,3) Mrd. Euro. Von der Gesamtsumme entfielen auf die <strong>ERGO</strong> Leben insgesamt<br />

36,4 (35,4) Mrd. Euro.<br />

<strong>Die</strong> nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Entwicklung der Bruttodeckungsrückstellung<br />

inkl. FLV der bAV in den vergangenen vier Geschäftsjahren:<br />

Betriebliche <strong>Altersversorgung</strong> bei <strong>ERGO</strong> im 4-Jahres-Überblick<br />

2009 2010 2011 2012<br />

Bruttodeckungsrückstellung (inkl. fondsgebundener Lebensversicherungen in Mio. €) 1)<br />

<strong>ERGO</strong> bAV-Geschäft gesamt 10.506 11.710 12.625 13.148<br />

davon<br />

<strong>ERGO</strong> Leben bAV (Einzel- und Kollektivversicherungen) 2.393 8.841 9.477 9.697<br />

davon <strong>ERGO</strong> Leben bAV (nur Kollektivversicherungen (Kapsel)) – 6.337 6.665 7.091<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionskasse 926 1.084 1.254 1.441<br />

Hamburg-Mannheimer Pensionskasse 561 660 762 854<br />

1)<br />

<strong>Die</strong> Übertragung eines Teilbestands an Kollektivversicherungen (Kapsel) von der Victoria Lebensversicherung zur <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung<br />

hat erst in 2010 stattgefunden. <strong>Die</strong> hier gezeigten 2009er-Zahlen der <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung beinhalten diesen Teilbestand nicht.


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 31 | 48<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

<strong>Die</strong> Sicherheitsmittelquote – Ausdruck der Risikotragfähigkeit<br />

der Gesellschaft<br />

<strong>ERGO</strong> steht für Sicherheit und Verlässlichkeit. So sind alle Gesellschaften der <strong>ERGO</strong> im Segment<br />

Lebensversicherung sehr gut mit Eigenmitteln ausgestattet. Sie gewährleisten eine<br />

hohe Risikotragfähigkeit. Wir übertreffen die gesetzlichen Anforderungen an die Sol vabilität<br />

mit Werten zwischen 140 % und 182 % erneut deutlich.<br />

Kennzeichnend für die Risikotragfähigkeit ist die Sicherheitsmittelquote. Sie stellt die Summe<br />

der verfügbaren Eigenmittel den gesamten Kapitalanlagen gegenüber. Hierzu gehören beispielsweise<br />

das Eigenkapital, das in 2012 im gesamten Segment Leben bei 1,3 (1,2) Mrd. Euro lag,<br />

aber auch die freien Mittel innerhalb der Rückstellungen für Beitragsrückerstattung, die am<br />

Ende des Geschäftsjahres bei 751 (829) Mio. Euro lagen. So erreichte <strong>ERGO</strong> im Segment Leben<br />

mit 20,4 (12,8) % erneut eine sehr solide Sicherheitsmittelquote.<br />

Sicherheitsmittelquote Segment Leben in %<br />

0 5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

2009 2010 2011 2012


32 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

<strong>Die</strong> Einbettung der bAV in die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage<br />

der <strong>ERGO</strong> Gruppe<br />

Kapitalanlagen<br />

Der Kapitalanlagebestand im Segment Leben der <strong>ERGO</strong> Gruppe stieg im Jahr 2012 auf rund<br />

59,5 (59,1) Mrd. Euro. Auf die <strong>ERGO</strong> Leben entfielen dabei 39,3 (38,9) Mrd. Euro. Bei der Victoria<br />

Leben verringerte sich der Kapitalanlagebestand durch den Übergang des Neugeschäfts auf<br />

<strong>ERGO</strong> Leben auf 17,7 (17,9) Mrd. Euro. <strong>Die</strong> beiden Pensionskassen der Gruppe hatten mit rund<br />

2,4 (2,1) Mrd. Euro einen Anteil von 4,1 (3,6) % im Segment Leben.<br />

Kapitalanlagebestand (ohne fondsgebundene Lebensversicherung in Mio. €) 2009 2010 2011 2012<br />

<strong>ERGO</strong> Segment Leben Geschäft gesamt 59.127 59.729 59.053 59.486<br />

davon<br />

<strong>ERGO</strong> Leben 31.961 38.748 38.925 39.261<br />

Hamburg-Mannheimer Pensionskasse 596 696 817 910<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionskasse 983 1.142 1.316 1.533<br />

Das Kapitalmarktumfeld entwickelte sich im zurückliegenden Jahr ambivalent und war noch<br />

immer von hohen Unsicherheiten geprägt. Während internationale Aktienmärkte eine sehr erfreuliche<br />

Wertentwicklung erreichten, sank die Rendite der am Markt als „sicher“ eingeschätzten<br />

Zinsträger weiter. Wenngleich gerade festverzinsliche Wertpapiere den Schwerpunkt der Kapitalanlage<br />

bilden, haben wir eine erfreulich stabile Nettoverzinsung erreicht.


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 33 | 48<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

Mit 4,1 (4,2) % für die <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung und jeweils 3,5 (4,0) % für die Pensionskassen<br />

der <strong>ERGO</strong> erreichten wir erneut ein sehr gutes Niveau. <strong>Die</strong> für unsere Kunden mit eigener Gewinnabrechnung<br />

erzielte Nettoverzinsung in der Kapsel stieg auf 4,3 (3,9) %.<br />

<strong>Die</strong> nachfolgende Übersicht stellt die jeweilige Nettoverzinsung für die verschiedenen Bestände<br />

der <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> der Gruppe, sofern sie vom übrigen Geschäft abgegrenzt<br />

werden können, zusammen:<br />

Betriebliche <strong>Altersversorgung</strong> bei <strong>ERGO</strong> im 4-Jahres-Überblick<br />

2009 2010 2011 2012<br />

Nettoverzinsung (Angaben in %) 1)<br />

<strong>ERGO</strong> bAV-Geschäft gesamt – – – –<br />

davon<br />

<strong>ERGO</strong> Leben bAV (Einzel- und Kollektivversicherungen) – – – –<br />

davon <strong>ERGO</strong> Leben bAV (nur Kollektivversicherungen (Kapsel)) – 3,8 2) 3,9 2) 4,3 2)<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionskasse 4,1 4,1 4,0 3,5<br />

Hamburg-Mannheimer Pensionskasse 4,1 4,1 4,0 3,5<br />

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld stellt für die gesamte Versicherungsbranche eine Herausforderung<br />

dar. Belastet sind vor allem Lebensversicherer, die Zinsgarantien bedienen müssen.<br />

<strong>Die</strong> Herausforderung des Lebensversicherers liegt folglich in der Erzielung einer ausreichenden<br />

Rendite bei gleichzeitiger Vermeidung übermäßiger Risiken. Zusätzlich gilt es, im Rahmen<br />

unserer Aktiv-Passiv-Steuerung regelmäßig unsere versicherungstechnischen Verpflichtungen<br />

zu analysieren und die Kapitalanlagestruktur danach zu optimieren.<br />

Wir haben uns gut gegen einen auch länger währenden Verbleib in einem Umfeld niedriger<br />

Anlagezinsen abgesichert. <strong>Die</strong>se in der Vergangenheit getätigten Zinsabsicherungen mildern<br />

die Auswirkungen der Niedrigzinsphase in erheblichem Maße.<br />

1)<br />

<strong>Die</strong> Übertragung eines Teilbestands an Kollektivversicherungen (Kapsel) von der Victoria Lebensversicherung zur <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung<br />

hat erst in 2010 stattgefunden. <strong>Die</strong> hier gezeigten 2009er-Zahlen der <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung beinhalten diesen Teilbestand nicht.<br />

2)<br />

Unter Berücksichtigung der planmäßigen Verteilung des Übertragungsgewinns.


34 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

Zur Sicherheit der Kapitalanlage der <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Die</strong> gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren von der anhaltenden Staatsschuldenkrise<br />

in der Eurozone und der damit verbundenen Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung<br />

der globalen konjunkturellen Dynamik geprägt. Dennoch konnten sich weite Teile der internationalen<br />

(Aktien-)Märkte von der schwachen Entwicklung der Vorjahre abkoppeln.<br />

<strong>ERGO</strong> gehört wie ihr professioneller Kapitalanleger MEAG zur finanzstarken Munich Re. <strong>ERGO</strong><br />

verfolgt eine risikobewusste Kapitalanlagestrategie. Unsere Lebensversicherungsprodukte<br />

verbinden garantierte Leistungen mit einer attraktiven Verzinsung. Sie sind selbst in turbulenten<br />

Zeiten eine sichere Anlagemöglichkeit.<br />

<strong>Die</strong> Kapitalanlage der <strong>ERGO</strong> Lebensversicherungen<br />

<strong>Die</strong> Kapitalanlage der Lebensversicherungsunternehmen der <strong>ERGO</strong> unterliegt engen rechtlichen<br />

Vorgaben. <strong>Die</strong>se halten wir ein und überwachen sie streng. Entscheidend ist dabei,<br />

jederzeit die Verpflichtungen gegenüber unseren Versicherten einhalten zu können.<br />

Wir investieren nur in Vermögenswerte, von denen wir ein angemessenes Chancen-Risiko-<br />

Verhältnis erwarten. Sicherheit steht dabei im Vordergrund. <strong>Die</strong> Kapitalanlage unserer Lebensversicherer<br />

ist zum einen langfristig ausgerichtet und zum anderen breit über verschiedene<br />

Anlageklassen gestreut.<br />

Schwerpunkt unserer langfristig ausgerichteten Kapitalanlage sind festverzinsliche Wertpapiere.<br />

Dazu zählen z. B. Pfandbriefe oder Staatsanleihen. <strong>Die</strong> Schuldner unserer Zinsträger<br />

sind in hohem Maße kreditwürdig. Darüber hinaus investieren wir unter anderem in Immobilien,<br />

Aktien und Beteiligungen. <strong>Die</strong> folgende Grafik zeigt exemplarisch die Portfoliostruktur<br />

der <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung AG auf Marktwertbasis:<br />

Portfoliostruktur der <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung AG in %<br />

3,0<br />

3,7<br />

4,8<br />

37,9<br />

4,9<br />

5,6<br />

7,5<br />

32,7<br />

Pfandbriefe Staatsanleihen Sonstige Kapitalanlagen Hypotheken<br />

Aktien (ohne Absicherungsgeschäfte), Beteiligungen und Alternative Investments<br />

Immobilien Bankanleihen Unternehmensanleihen<br />

Stand: 31. Dezember 2012


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 35 | 48<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

<strong>Die</strong> Kapitalanlagen der gesamten Erstversicherungsgruppe betragen rund 125 Mrd. Euro. <strong>Die</strong><br />

Lebensversicherungsunternehmen der <strong>ERGO</strong> halten insgesamt Anlagen im Wert von mehr als<br />

59 Mrd. Euro. <strong>Die</strong> <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung AG hält Anlagen im Wert von mehr als 39 Mrd. Euro.<br />

Angesichts der jüngeren Entwicklung beobachten wir die Kreditwürdigkeit der europäischen<br />

Staaten aufmerksam. Dabei lenken wir unseren Blick auch über die Euroland-Randzone hinaus.<br />

Unsere Limitsysteme stellen sicher, dass wir bestimmte Anlagesummen pro Land nicht<br />

überschreiten.<br />

Derzeit halten unsere Lebensversicherer keine US-Staatsanleihen. Das Anlagevolumen in<br />

amerikanischen Anleihen jenseits der öffentlichen Hand ist nur gering. Unternehmensanleihen<br />

mischen wir zur Renditesteigerung bei.<br />

Durch unsere sicherheitsorientierte Anlagepolitik halten unsere Lebensversicherer insgesamt<br />

nur einen sehr geringen Aktienanteil. Der Schwerpunkt unserer Aktienanlagen liegt weiterhin<br />

bei Titeln im europäischen Leitindex Euro Stoxx 50. Im Dezember 2012 erfolgte ein moderater<br />

Aufbau von DAX-Titeln.<br />

Mit derivativen Absicherungsinstrumenten tragen wir dazu bei, die garantierte Verzinsung im<br />

Umfeld niedriger Zinsen zu erreichen. Deren Laufzeiten haben wir an geänderte Strukturen der<br />

Zahlungsströme aus unseren Kapitalanlagen und Versicherungsverträgen angepasst. Zusätzlich<br />

haben wir in angemessenem Umfang Absicherungsinstrumente gegen einen deutlichen<br />

Zinsanstieg eingesetzt.<br />

Unsere Kapitalanlagen sind – ebenso wie die Verpflichtungen gegenüber unseren Versicherten<br />

– fast ausschließlich in Euro gehalten. Bei Anlagen in außereuropäischer Währung sind wir<br />

gegen Währungsschwankungen umfänglich abgesichert.


36 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Kennzahlen zur <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

<strong>Die</strong> Ertragslage der <strong>ERGO</strong> Lebensversicherungen<br />

Als verantwortungsbewusster Anbieter für <strong>Altersversorgung</strong> dürfen wir unseren Kunden<br />

nicht mehr Ertrag versprechen, als wir dauerhaft erwirtschaften können. Nachhaltige Sicherheit<br />

ist für uns wichtiger als ein kurzfristiges Renditeversprechen. Wegen der anhaltend<br />

niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt ist es nötig, die Gesamtverzinsung für das kommende Jahr<br />

zu reduzieren.<br />

<strong>Die</strong> Verzinsung unserer im Bestand gehaltenen Bundesanleihen und Pfandbriefe liegt über<br />

dem aktuellen Marktzinsniveau. Daher liegt der aktuelle Marktwert („Zeitwert“) über dem<br />

Wert, mit dem die Papiere in der Bilanz ausgewiesen sind („Buchwert“). Dadurch entstehen<br />

positive bilanzielle Bewertungsreserven.<br />

Bewertungsreserven<br />

Neben passivseitigen Reservepuffern – wie den freien Mitteln aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />

– zählen auch die Bewertungsreserven auf den Kapitalanlagen zu den<br />

Sicherheitsmitteln. Sie stehen einem Versicherungsunternehmen zur Stärkung der eigenen<br />

Risikotragfähigkeit zur Verfügung.<br />

Bewertungsreserven, auch stille Reserven genannt, dienen der Sicherheit von Lebens- und<br />

Rentenversicherungsverträgen. Sie sind dazu da, Marktschwankungen am Kapitalmarkt<br />

auszugleichen und die Renditeversprechen einzulösen. Kunden beteiligen wir bei Vertragsfälligkeit<br />

an diesen Reserven.<br />

Durch den Zinsrückgang zum Jahresende stiegen die Bewertungsreserven auf Kapitalanlagen<br />

im Segment Leben insgesamt auf 8,1 (3,2) Mrd. Euro. Auf die <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung<br />

entfielen hiervon ca. 5,2 (2,0) Mrd. Euro.<br />

<strong>Die</strong> nachfolgende Übersicht stellt die jeweilige Bewertungsreservequote (Bewertungsreserven/<br />

Kapitalanlagen) für die verschiedenen Bestände der <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> der Gruppe,<br />

sofern sie vom übrigen Geschäft abgegrenzt werden können, zusammen:<br />

<strong>ERGO</strong> Segment Leben im 4-Jahres-Überblick<br />

Bewertungsreservequote in % (BWR/Kapitalanlageendbestand ohne FLV)<br />

2009 2010 2011 2012<br />

<strong>ERGO</strong> Leben 4,7 2,8 5,1 13,2<br />

Hamburg-Mannheimer Pensionskasse 1,3 0,6 4,4 13,9<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionskasse 2,3 1,5 5,0 14,0


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 37 | 48


38 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 39 | 48<br />

Ausblick<br />

Vor dem Hintergrund der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwarten wir eine stabile<br />

Nachfrage nach Versicherungsprodukten. Sicherheit in der Altersvorsorge hat höchste Priorität<br />

für die Menschen. <strong>ERGO</strong> ist dank ihrer Größe, finanziellen Stabilität und Sicherheit ein verlässlicher<br />

Partner.<br />

<strong>Die</strong> Beurteilung und Erläuterung der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaften mit<br />

ihren wesentlichen Chancen und Risiken erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen unter<br />

Zugrundelegung der heute zur Verfügung stehenden Erkenntnisse über Branchenaussichten,<br />

zukünftige wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen und Entwicklungstrends<br />

sowie deren wesentliche Einflussfaktoren. <strong>Die</strong>se Aussichten, Rahmenbedingungen und Trends<br />

können sich naturgemäß in Zukunft verändern, ohne dass dies bereits jetzt vorhersehbar ist.<br />

Insgesamt können daher die tatsächliche Entwicklung der Gesellschaft und deren Ergebnisse<br />

wesentlich von den Prognosen abweichen.<br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Voraussichtlich wird die Weltwirtschaft auch 2013 nur moderat wachsen. <strong>Die</strong> Konsolidierung<br />

der Staatsfinanzen und die hohe Arbeitslosigkeit dürften die konjunkturelle Dynamik in vielen<br />

Industrieländern schwächen. In der Eurozone rechnen wir auf Jahresbasis allenfalls mit einer<br />

leichten Erholung, für die USA erwarten wir nur mäßiges Wachstum. In den Schwellenländern<br />

erwarten wir stärkeres Wachstum als 2012, vor allem in China, Indien und Brasilien. Dementsprechend<br />

sollte die Inflation in den meisten Industrieländern moderat ausfallen und nur in<br />

einigen Schwellenländern ein erhöhtes Niveau erreichen.<br />

Für Deutschland erwarten wir 2013 nur schwaches Wirtschaftswachstum und weiterhin moderate<br />

Inflation. In diesem Umfeld dürften die Beitragseinnahmen der Versicherer nur mäßig zunehmen.<br />

Wir gehen über 2013 hinaus von einer stärkeren Expansion der Weltwirtschaft aus. Der wirtschaftliche<br />

Ausblick bleibt jedoch mit enormen Unsicherheiten behaftet.<br />

In einigen Industrieländern ist ein Einbruch der Konjunktur bis hin zu einer länger anhaltenden<br />

Stagnation nicht auszuschließen. Ein dauerhaftes Niedrigzinsumfeld würde die Lage der<br />

Lebensversicherungsunternehmen erheblich beeinträchtigen. Der hohe Verschuldungsgrad<br />

vieler Staaten, eine Eskalation des haushaltspolitischen Streits in den USA oder mögliche<br />

Verwerfungen in der Eurozone könnten das globale Finanzsystem und die Weltwirtschaft zum<br />

Nachteil der Versicherungswirtschaft weiter destabilisieren.<br />

<strong>Die</strong> erheblichen Interventionen der Zentralbanken und die damit verbundene Ausweitung der<br />

Geldmenge könnten bei einer überraschend starken konjunkturellen Erholung eine höhere<br />

Inflation mit einer entsprechenden Verteuerung der Schadenkosten für die Versicherer nach<br />

sich ziehen.


40 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Ausblick<br />

Kapitalmarktentwicklung<br />

Eine langsame Belebung der wirtschaftlichen Aktivität im Jahresverlauf 2013 – getrieben durch<br />

weitere expansive Maßnahmen der EZB in Verbindung mit einer allmählich nachlassenden<br />

Kreditklemme in der Eurozone – sollte die Lage an den Märkten für risikobehaftete Wertpapiere<br />

stützen. Folglich sollten die Renditen für deutsche Staatsanleihen, die momentan außerordentlich<br />

niedrig sind, wieder ansteigen. An den Aktienmärkten sind, ausgehend von den zuletzt<br />

sehr niedrigen Volatilitäten, höhere Schwankungen zu erwarten, da die politische Unsicherheit,<br />

z. B. mit der Wahl in Italien, weiter hoch bleibt. Zudem rechnet derzeit ein Teil der Marktteilnehmer<br />

damit, dass Spanien 2013 einen offiziellen Hilfsantrag stellen wird, um sich dadurch für<br />

unbegrenzte Staatsanleihekäufe durch die EZB zu qualifizieren. Auch in den USA stehen weitere<br />

fiskalpolitische Entscheidungen an, die stärkere Marktbewegungen auslösen könnten. Aufgrund<br />

der anhaltenden Staatsschuldenkrise in der Eurozone und der höheren Wachstumsdynamik in<br />

den USA sollte der US-Dollar gegenüber dem Euro an Attraktivität gewinnen.<br />

Unsere Kapitalanlagepolitik<br />

Bei der Festlegung der Kapitalanlagestrategie 2013 berücksichtigen wir in Zusammenarbeit<br />

mit unserem Asset-Manager MEAG MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH grundsätzlich<br />

verschiedene Szenarien für die Entwicklung an den Kapitalmärkten. Das Mandat zur Umsetzung<br />

der Kapitalanlagestrategie haben wir der MEAG erteilt. In ihr konzentriert sich nahezu<br />

die gesamte Vermögensverwaltung von Munich Re.<br />

Im Jahr 2013 werden wir bei der Ausrichtung unserer Kapitalanlagen den andauernden<br />

Unsicherheiten über den Ausgang der Staatsschuldenkrise Rechnung tragen und den Diversifikationsaspekt<br />

besonders hervorheben. Risikomanagement-Aspekte werden dabei auch<br />

weiterhin eine wesentliche Rolle spielen.<br />

<strong>Die</strong> primäre Herausforderung eines Lebensversicherers liegt in der angemessenen Reaktion<br />

auf eine Veränderung des Zinsumfelds bei gleichzeitiger Vermeidung übermäßiger Risiken.<br />

Dazu analysieren wir im Rahmen unserer Aktiv-Passiv-Steuerung regelmäßig unsere versicherungstechnischen<br />

Verpflichtungen und optimieren die Kapitalanlagestruktur. Wir haben<br />

uns gut gegen einen auch länger währenden Verbleib auf einem niedrigen Zinsniveau abgesichert<br />

und erhalten dabei zusätzliche Chancen zur Nutzung weiterer Potenziale aus einem<br />

Zinsanstieg. Neue Risiken bei Substanzanlagen können prinzipiell nur in begrenztem Umfang<br />

eingegangen werden, da der durchschnittliche Garantiezins des Versicherungsbestands<br />

erwirtschaftet werden muss. Bei der langfristigen Allokation liegt der Schwerpunkt somit auf<br />

der nachhaltigen Erzielung sicherer Zinserträge im Rentenbereich bei gleichzeitiger Vermeidung<br />

von Abschreibungsgefahren.


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 41 | 48<br />

Ausblick<br />

In Anbetracht der nach wie vor hohen Prognoseunsicherheiten überprüfen wir die Kapitalanlagestrategie<br />

laufend und passen diese bei Bedarf entsprechend an.<br />

Ohne das Kreditrisiko signifikant zu erhöhen, setzen wir weiterhin auf lang laufende Zinsträger.<br />

Auch in Zukunft wird ein Großteil der Gelder in festverzinsliche Anlagen investiert,<br />

dabei stellt uns das vorherrschende Niedrigzinsumfeld vor große Herausforderungen. Der<br />

Zielrichtung eines Aktiv-Passiv-Matchings entsprechend wird die durchschnittliche Anlagedauer<br />

leicht verlängert und damit die Duration der Aktivseite der Bilanz an die Duration der<br />

Passivseite angenähert. Bei Umschichtungen im Portfolio wird großer Wert auf Diversifikation<br />

gelegt. Namenspapieren kommt hierbei eine entscheidende Rolle zu, da sie aufgrund ihrer<br />

Ausgestaltung Ergebnisschwankungen in der Bilanz vermeiden. <strong>Die</strong> Immobilienquote wird<br />

sich voraussichtlich stabil entwickeln. Dagegen planen wir ein Wachstum in der privaten<br />

und gewerblichen Immobilienfinanzierung. Am Aktienmarkt sollen sich ergebende Chancen<br />

im Rahmen der Risikotragfähigkeit in angemessenem Umfang, vor allem zur Diversifikation,<br />

genutzt werden. Das Anlageportfolio im Bereich Alternative Investments, insbesondere in der<br />

Produktkategorie Private Equity, bleibt weitgehend konstant.<br />

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage<br />

Vor dem Hintergrund der derzeit für die Zukunft angenommenen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

und der zugrunde liegenden Kapitalmarktprognosen erwarten wir, dass sich die<br />

wirtschaftliche Lage unserer Versicherer und Pensionskassen in den kommenden beiden Jahren<br />

stabil entwickelt. Von unseren neuen Rentenprodukten, die wir im Geschäftsjahr 2013 einführen<br />

werden, erwarten wir positive Impulse für das Neugeschäft.<br />

Der Einsatz unserer wert- und risikoorientierten Unternehmenssteuerung sowie unsere umsichtige,<br />

auf stabile Zinserträge ausgerichtete Kapitalanlagepolitik werden diese Entwicklung<br />

zusätzlich unterstützen.


42 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

Ausblick<br />

<strong>Die</strong> Altersvorsorge<br />

Unseren Kunden bieten wir schon heute attraktive individuelle Vorsorgelösungen. Hierzu<br />

gehören klassische Lebensversicherungsprodukte mit Garantiekomponente genauso wie<br />

fondsbasierte Vorsorgekonzepte. Wir werden unser Produktportfolio „zukunftsfähiger“ machen.<br />

Das bedeutet mehr Produkte, die einen fairen Ausgleich zwischen Garantie und Kapitalanlageperformance<br />

gewährleisten – bei gleichzeitig hoher Anpassungsfähigkeit an sich<br />

wandelnde Lebensphasen.<br />

Zur Jahresmitte 2013 führen wir in einem ersten Schritt in der privaten <strong>Altersversorgung</strong> die<br />

„<strong>ERGO</strong> Rente Garantie“ ein. Sie erfüllt die Kundenwünsche an eine moderne Altersvorsorge,<br />

welche durch mehrere repräsentative Marktforschungsstudien im Vorfeld der Produktentwicklung<br />

ermittelt wurden. Auch noch während der Produktentwicklung wurde eine regelmäßige<br />

Rückkoppelung durch Einbindung der Kundenwerkstatt und des Kundenbeirats sichergestellt.<br />

Das Produktkonzept ist auch für die geförderte <strong>Altersversorgung</strong> (bAV, Rürup) geeignet und<br />

wird später auch in diesen Geschäftsfeldern eingeführt.<br />

Chancen und Positionierung in der bAV<br />

Wir sehen auch in den nächsten Jahren für uns große Chancen im wachsenden Vorsorgemarkt,<br />

die wir nutzen wollen.<br />

Ausbau des Breitengeschäfts<br />

Im Breitengeschäft erhöhen wir den Anteil der bAV am Neugeschäft durch die strategische<br />

Ausrichtung auf kleine und mittelständische Unternehmen. Wir bauen dort kontinuierlich<br />

bestehende Verträge aus. Darüber hinaus setzen wir verstärkt in Branchen Impulse, die noch<br />

erheblichen Nachholbedarf haben. Um die Verbreitung zu forcieren, kann das z. B. ähnlich wie<br />

bei tarifvertraglichen Lösungen allgemeinverbindlich erfolgen. Für den Ausbau der bAV spielt<br />

die Beteiligung des Arbeitgebers eine entscheidende Rolle. Der Anteil der mischfinanzierten<br />

bAV-Konzepte hat sich von 2002 bis 2012 fast verdoppelt. 1) Dabei sehen wir den Schwerpunkt<br />

im Kollektivgeschäft – aber auch in der Absicherung vorzeitiger Risiken, vor Allem bei der<br />

Erwerbsminderung. Zusätzlich können Arbeitnehmer ihren Eigenbeitrag an der <strong>Altersversorgung</strong><br />

mit staatlichen Fördermitteln optimieren.<br />

1)<br />

Situation und Entwicklung der bAV in der Privatwirtschaft und im öffentlichen <strong>Die</strong>nst, BAV 2011 Endbericht – BMAS Dezember 2012


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 43 | 48<br />

Ausblick<br />

Förderung des serviceintensiven Geschäfts<br />

Unseren zweiten Schwerpunkt sehen wir in der Versorgung von ausgesuchten Zielgruppen mit<br />

einem überdurchschnittlichen Versorgungsbedarf. Unsere flexiblen Rückdeckungskonzepte<br />

bieten diesen Zielgruppen individualisierbare Finanzierungsmodelle. So decken sie den speziellen<br />

Bedarf optimal ab. Mit einem breiten Produktspektrum festigen wir unsere Position unter den<br />

führenden bAV-Anbietern.<br />

Richtige Rahmenbedingungen für das bAV-Geschäft<br />

Potenziale bieten auch die sogenannten Opting-out-Modelle. Mit ihnen ist die Teilnahme von<br />

Arbeitnehmern an der <strong>betriebliche</strong>n Altersvorsorge prinzipiell obligatorisch, sofern sie nicht<br />

widersprechen. Sie bieten eine gute Möglichkeit, die Beteiligung von Arbeitnehmern an der bAV<br />

zu erhöhen. Vor Allem senken sie aber den Beratungsbedarf des Einzelnen und ermöglichen<br />

– so auch in kleinen Unternehmen – günstigere Konditionen. <strong>Die</strong> Pensionsfonds-Richtlinie wird<br />

auf europäischer Ebene voraussichtlich 2013 überarbeitet. Dabei werden die Solvabilitätsanforderungen<br />

für Pensionskassen und Pensionsfonds wichtig sein. Auch ist auf europäischer<br />

Ebene die Mobilität von Arbeitnehmern zunehmend ein Thema. <strong>Die</strong>sem Ziel dient auch die EU-<br />

Betriebsrenten-Richtlinie – die frühere Portabilitäts-Richtlinie. Der neue Entwurf der Europäischen<br />

Kommission sieht eine nur noch einjährige Unverfallbarkeitsfrist für neue arbeitgeberfinanzierte<br />

Anwartschaften auf <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> vor.<br />

Fazit<br />

<strong>Die</strong> Gestaltung der bAV orientiert sich an den unternehmerischen Rahmenbedingungen und<br />

an den individuellen Versorgungsprofilen. Aus Arbeitgebersicht spricht vieles für die Einrichtung<br />

einer bAV. Neben der Absicherung der Zukunft des Unternehmens steht die Optimierung<br />

der Personalkosten an oberster Stelle. Aber auch die Motivation der Mitarbeiter sowie eine<br />

flexiblere Personalplanung stehen im Fokus. Mit unserem ganzheitlichen Beratungsansatz<br />

zeigen wir auf, welcher Finanzierungsweg für die Umsetzung im Unternehmen der richtige<br />

ist. Unser Produktspektrum ist so aufgestellt, dass die Konzepte für unterschiedliche Absicherungsprofile<br />

kombinierbar sind. Aus Arbeitnehmersicht hängt die Wahl des Durchführungsweges<br />

von der persönlichen Versorgungslücke ab. In die Beratung müssen neben den persönlichen<br />

Einkommensverhältnissen auch andere Einkommensquellen mit einbezogen werden.<br />

Für eine vollständige Sicherung des Lebensstandards kann es möglicherweise nicht ausreichen,<br />

sich auf einen Finanzierungsweg der bAV zu beschränken. <strong>ERGO</strong> bietet die Kombination<br />

unterschiedlicher Alternativen.<br />

Unsere Kunden kennen und schätzen uns: als zuverlässigen und finanzstarken Partner. <strong>Die</strong><br />

konsequente Ausrichtung an den Bedürfnissen unserer Kunden ist auch in 2013 unser Ziel. Denn<br />

wir leben unseren Leitspruch konsequent: Wir haben begriffen, was versichern wirklich heißt.


44 | 48 <strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland<br />

<strong>ERGO</strong> – Partner Ihrer <strong>betriebliche</strong>n<br />

<strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

Unsere langjährige Erfahrung bei der Einrichtung und Betreuung von Versorgungswerken<br />

macht uns zum kompetenten Partner für bAV-Lösungen. Nicht nur Kunden schenken uns ihr<br />

Vertrauen, auch große, international tätige Maklerhäuser haben ihre bAV bei <strong>ERGO</strong> platziert.<br />

<strong>Die</strong>s spricht für die Qualität unserer Produkte und <strong>Die</strong>nstleistungen. Unser Leitbild orientiert<br />

sich konsequent am Kunden. <strong>Die</strong>se Philosophie haben wir mit zahlreichen Maßnahmen auf<br />

unseren Arbeitsalltag übertragen. <strong>Die</strong> wichtigsten Punkte haben wir in fünf Kapiteln zusammengefasst:<br />

<strong>ERGO</strong> – weil wir für Klartext, Transparenz und Nähe<br />

zum Kunden stehen<br />

• <strong>ERGO</strong> Leitbild: Wir leben Kundennähe und Transparenz.<br />

• Verstehensgarantie: Als einziger Versicherer Deutschlands geben wir unseren Kunden<br />

die „Verstehensgarantie“.<br />

• Persönliche Beratung: Vor Ort durch ein dichtes Netz von Geschäftsstellen und<br />

Vertriebspartnern.<br />

• Exzellente Unterstützung: Wir sind über gebührenfreie Rufnummern für unsere Kunden<br />

erreichbar.<br />

• <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt: Er setzt sich für die Klärung und Schlichtung ein, wenn ein Kunde<br />

sich falsch behandelt fühlt.<br />

• Feedback-Kultur: In unserer Kundenwerkstatt können unsere Kunden <strong>ERGO</strong> aktiv<br />

mitgestalten.


<strong>Die</strong> <strong>betriebliche</strong> <strong>Altersversorgung</strong> (bAV) der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> in Deutschland 45 | 48<br />

<strong>ERGO</strong> – Partner Ihrer <strong>betriebliche</strong>n <strong>Altersversorgung</strong> (bAV)<br />

<strong>ERGO</strong> – weil wir einer der führenden bAV-Anbieter sind<br />

• Großer bAV-Anbieter: Über 10 % der Klein- und mittelständischen Firmen bis 500 Mitarbeiter<br />

haben uns ihre Versorgung anvertraut.<br />

• Besonderes Vertrauen bei Top-Unternehmen: 50 % der umsatzstärksten Unternehmen<br />

in Deutschland haben ihre bAV bei <strong>ERGO</strong>.<br />

• Nachhaltige, verlässliche Partnerschaft: Viele Firmenkunden sind uns schon lange<br />

verbunden. Rund 400 davon bereits seit über 40 Jahren.<br />

<strong>ERGO</strong> – weil wir wettbewerbsfähige Leistungen bieten<br />

• Starke Leistungen: Im Bereich der garantierten Leistungen für die bAV sind wir hervorragend<br />

im Wettbewerb positioniert.<br />

• Individuelles Pricing innerhalb der Firmenkonditionen: Der Arbeitgeber bestimmt selbst,<br />

welche Beratungsleistung er auf Arbeitnehmerebene braucht, insbesondere bei der Entgeltumwandlung.<br />

• Kundenzufriedenheit: <strong>Die</strong> Beschwerdequote der <strong>ERGO</strong> liegt weit unter Marktdurchschnitt.<br />

<strong>ERGO</strong> – weil wir ein finanzstarker Partner für Ihre <strong>betriebliche</strong><br />

<strong>Altersversorgung</strong> sind<br />

• Ausgezeichnete Finanzkraft: Renommierte Ratingagenturen wie Standard & Poor’s oder<br />

Fitch bewerten <strong>ERGO</strong> Gesellschaften mit Bestnoten in puncto Finanzkraft. Sie sehen <strong>ERGO</strong><br />

in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen auch zukünftig nachkommen zu können. Nachhaltigkeit:<br />

Wir haben uns dem Umweltschutz verpflichtet und engagieren uns in zahlreichen<br />

sozialen Hilfsprojekten. Bei der Anlage der Beiträge berücksichtigen wir neben erfolgsorientierten<br />

Kriterien auch ethische, soziale und ökologische Belange.<br />

• <strong>ERGO</strong> Kennzahlen: Unsere Geschäftspolitik zielt auf nachhaltig ertragsorientierte Ergebnisse.<br />

Deshalb räumen wir auch in der Kapitalanlage der Sicherheit höchste Priorität ein.<br />

<strong>Die</strong> Zugehörigkeit zu Munich Re gewährleistet eine breite Risikosteuerung und verschafft<br />

uns eine sehr gute Reputation auf den Finanzmärkten. Nettoverzinsung, hohe Eigenmittelquote<br />

oder die sich stetig verbessernde Verwaltungskostenquote unterstreichen unsere<br />

hervorragende Positionierung.


Ihr Partner in Versicherungsfragen:<br />

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