EINBLICK, Heft 2/2013 - AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE
EINBLICK, Heft 2/2013 - AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE EINBLICK, Heft 2/2013 - AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE
EINBLICK AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE AGA 02/2013 100 Jahre Paulsenstraße Teil 1: Von der Privatpflege zum Ebenezer und zum Sophienkrankenhaus. Die Jahre 1913 – 1945 02/2013 EINBLICK | 1
- Seite 2 und 3: Editorial | Intern Liebe Leserinnen
- Seite 4 und 5: Titelthema: Jubiläum 100 Jahre Sop
- Seite 6 und 7: Titelthema: Jubiläum 1914 - 1919:
- Seite 8 und 9: Standort Steglitz Pflegeschüler ma
- Seite 10 und 11: Standort Spandauer Burgwall Männer
- Seite 12 und 13: Standort Radelandstraße „Hofverk
- Seite 14 und 15: Berufsorientierung und Ausbildung N
- Seite 16 und 17: Pflege von A bis Z Alltagskompetenz
- Seite 18 und 19: Pflege von A bis Z Pflege-Neuausric
- Seite 20: Termine und Kontakte VERANSTALTUNGS
<strong>EINBLICK</strong><br />
<strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong> <strong>DIAKONIE</strong><br />
AGA<br />
02/<strong>2013</strong><br />
100 Jahre Paulsenstraße<br />
Teil 1: Von der Privatpflege zum Ebenezer und<br />
zum Sophienkrankenhaus. Die Jahre 1913 – 1945<br />
02/<strong>2013</strong> <strong>EINBLICK</strong> | 1
Editorial | Intern<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Der Tradition verpflichtet<br />
mit dieser <strong>EINBLICK</strong>-Ausgabe<br />
erwarten Sie einige Neuerungen.<br />
Wir legen unseren Schwerpunkt<br />
zukünftig stärker auf Themen und<br />
wollen Ihnen damit noch mehr<br />
Service und größere Transparenz<br />
bieten. Fachbeiträge und Kommentare<br />
unter der Rubrik „Pflege<br />
von A bis Z“ sollen drängende<br />
Frage beantworten. Reportagen,<br />
wie im vergangenen <strong>Heft</strong> über die<br />
Küche im Sophienhaus, ermöglichen<br />
einen Blick hinter die<br />
Kulissen. Daneben lassen unsere<br />
Personenportraits Mitarbeiter<br />
und Bewohner ungeschminkt zu<br />
Wort kommen. Herausragende<br />
Ereignisse und Veranstaltungen in<br />
unseren Einrichtungen erhalten<br />
weiterhin angemessenen Raum<br />
und werden noch stärker durch<br />
Bilder dokumentiert.<br />
Außerdem widmen wir uns in<br />
dieser und den beiden folgenden<br />
Ausgaben dem Jubiläum des<br />
Bethanien Sophienhaus, das am<br />
9. Oktober 1913 als Krankenhaus<br />
eröffnet wurde und heute ein<br />
Seniorenpflegeheim ist. Wir sind<br />
stolz auf die einhundertjährige<br />
Tradition dieses Einrichtung im<br />
Zeichen christlicher Nächstenliebe.<br />
Das Sophienhaus kann<br />
gewissermaßen als „Stammhaus“<br />
der <strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong><br />
<strong>DIAKONIE</strong> bezeichnet werden,<br />
die heute in Berlin ein differenziertes<br />
Angebot vom Betreuten<br />
Wohnen für Senioren über die<br />
vollstationäre Pflege bis zur<br />
Tagespflege und zur ambulanten<br />
Pflege bietet.<br />
Ich wünsche Ihnen wieder viele<br />
interessante <strong>EINBLICK</strong>E.<br />
Ihr Alexander Dettmann<br />
Geschäftsführer<br />
1913 eröffnete in der Steglitzer Paulsenstraße<br />
das erste Belegkrankenhaus<br />
Berlins. Das aus heutiger Sicht<br />
kleine Krankenhaus wurde 1982<br />
zum Krankenheim und 1997 zum<br />
Pflegeheim, dem heutigen Sophienhaus,<br />
umgewandelt. <strong>EINBLICK</strong><br />
sprach mit Alexander Dettmann,<br />
Geschäftsführer der <strong>AGAPLESION</strong><br />
<strong>BETHANIEN</strong> <strong>DIAKONIE</strong>, über Tradition<br />
und Zukunft des Hauses.<br />
Spielt die 100-jährige Geschichte<br />
des Hauses im Pflegealltag des<br />
Sophienhauses eine Rolle?<br />
Dettmann: Die Tradition der Diakonissen<br />
kommt in unserem Leitsatz<br />
„Zuhause in christlicher Geborgenheit“<br />
zum Ausdruck. Dieser ist<br />
Auftrag und Richtschnur unseres<br />
täglichen Handelns.<br />
Im Jubiläumsjahr sind nur noch<br />
drei Diakonissen in Steglitz präsent.<br />
Wer vermittelt zukünftig die<br />
christlichen Werte?<br />
Dettmann: Unsere Seelsorger und<br />
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Auch wenn sie konfessionslos<br />
sein sollten, erwarten wir von<br />
ihnen, dass sie sich den christlichen<br />
Werten verbunden fühlen und diese<br />
in ihrer Arbeit und im Kontakt mit<br />
anderen leben. Wir unterstützen sie<br />
darin durch unsere regelmäßigen<br />
Fortbildungsmodule „Zuhause in<br />
christlicher Geborgenheit“.<br />
Hat das Wissen darum, einmal<br />
ein Krankenhaus gewesen zu sein,<br />
Einfluss auf die heutige Qualität in<br />
der Pflege?<br />
Dettmann: Wir sind uns der Tradition<br />
bewusst und haben einen<br />
hohen professionellen Anspruch.<br />
Aus den Wurzeln des Bethanien-<br />
Vereins, dessen Aufgabe ja die<br />
Krankenpflege war, zu der auch<br />
immer schon die Betreuung alter<br />
Menschen gehörte, resultieren die<br />
sechs Kernwerte unseres Unternehmens<br />
und des gemeinnützigen<br />
Konzerns <strong>AGAPLESION</strong>, zu dem<br />
wir seit 2005 gehören.<br />
Können Sie diese Kernwerte kurz<br />
benennen?<br />
Dettmann: Nächstenliebe, Wertschätzung,<br />
Verantwortung, Transparenz,<br />
Professionalität und Wirtschaftlichkeit.<br />
Wo finden sich diese Werte in der<br />
Vergangenheit der Diakonissen?<br />
Dettmann: Lesen Sie die alten<br />
Chroniken. Nächstenliebe, Wertschätzung<br />
und Verantwortung<br />
ergaben sich selbstverständlich aus<br />
dem diakonischen Auftrag.<br />
Die Professionalität der Schwestern<br />
zeigte sich von Anfang an darin,<br />
dass sie erst eine Krankenpflegeausbildung<br />
absolvierten, bevor sie<br />
in der Privatpflege tätig wurden.<br />
Übrigens lernten sie in den ersten<br />
Jahren in der Charité.<br />
Die Organisationsform als Verein<br />
erforderte immer schon Transparenz,<br />
es gab keine einsamen Entscheidungen<br />
einzelner oder des<br />
Vorstands, sondern es bedurfte der<br />
Zustimmung der Mitgliederversammlung.<br />
Und wirtschaftliche Überlegungen<br />
spielten auch stets eine Rolle. Ob<br />
Immobilienerwerb, eigene Bauvorhaben<br />
oder der Betrieb von Krankenhäusern<br />
– gemeinnützig oder<br />
nicht – diese Vorhaben mussten<br />
sich auch rechnen.<br />
2 | <strong>EINBLICK</strong> 02/<strong>2013</strong>
Pilotprojekt<br />
Mit erzählten Märchen gegen Demenz<br />
„Märchenland e.V. – Deutsches Zentrum für<br />
Märchenkultur“ führte von Oktober 2012 bis<br />
März <strong>2013</strong> in zwei Berliner Pflegeeinrichtungen<br />
das Pilotprojekt „Es war einmal ... Märchen und<br />
Demenz“ durch. Die Initiatoren verfolgten damit<br />
gleich mehrere Ziele: herausforderndes Verhalten<br />
zu minimieren, Unsicherheiten zu nehmen, Emotionen<br />
zu wecken und Kommunikation zu fördern.<br />
„Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen“,<br />
sagte Silke Fischer, Direktorin von Märchenland,<br />
bei der Abschlussveranstaltung am 19. März <strong>2013</strong>.<br />
„Wir haben wir viele bewegende Momente erlebt,<br />
die uns darin bestärken, das Projekt weiter voranzutreiben!“<br />
Schirmherrin des Projekts war die Schauspielerin<br />
Mariella Ahrens. Sie kam persönlich zur letzten<br />
Erzählstunde im Bethanien Sophienhaus.<br />
Märchenerzählerin Marlies Ludwig in ihrem Element.<br />
„Ich bedanke mich für die Unterstützung,<br />
die unser Projekt erfahren<br />
hat“, sagte die Schauspielerin, die<br />
ein rührendes Märchen von einem<br />
Großvater und seinem Enkel vorlas.<br />
Im Sophienhaus fanden auf dem<br />
Wohnbereich für Menschen mit<br />
Demenz während der Laufzeit des<br />
Pilotprojekts mehr als 35 Märchenerzählstunden<br />
statt. Die Pflegekräfte<br />
erlebten „ihre“ Bewohner dabei<br />
ganz neu: Texte wurden mitgesprochen,<br />
unruhige Bewohner entspannnten<br />
sich und hochgradig apathische<br />
Bewohner stellten Fragen. Es<br />
war immer ein besonderes Erlebnis,<br />
wenn die Märchenerzählerin zu<br />
Besuch kam und die Bewohner<br />
freuten sich jedes Mal schon sehnsüchtig<br />
auf die nächste Stunde.<br />
„Märchen & Demenz“ wurde auch<br />
von Berlins Gesundheitssenator<br />
Mario Czaja unterstützt. „Die geplante<br />
bundesweite Fortführung des<br />
Projekts zeigt, dass noch viel Potenzial<br />
für Erkenntnisse zur Umsetzung<br />
im Pflegealltag vorhanden ist, was<br />
zu einem noch besseren Verständnis<br />
von Menschen mit Demenz und<br />
dem Umgang mit ihnen führen<br />
wird“, erklärte er in seinem Grußwort<br />
zur Schlussverranstaltung.<br />
Die Projektbeteiligten (v.l.): Cornelia Clauß (Bethanien Sophienhaus), Diane Dierking<br />
(Märchenland), Janina Polny (Studentin an der EHB), Ines Hoffmann (Märchenland),<br />
Denise Röck (EHB), Mariella Ahrens, Marlies Ludwig (Märchenerzählerin), Juliane<br />
Stechert (EHB), Silke Fischer (Märchenland), Andreas Wolff und Alexander Dettmann<br />
(<strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong> <strong>DIAKONIE</strong>) Fotos: MÄRCHENLAND/Philipp Schumann<br />
Das Pilotprojekt wurde von drei<br />
Studentinnen der Evangelischen<br />
Hochschule Berlin (EHB) dokumentiert<br />
und evaluiert. Die Ergebnisse<br />
sollen beim Demografiekongress<br />
am 4. und 5. September <strong>2013</strong> in<br />
Berlin vorgestellt werden.<br />
02/<strong>2013</strong> <strong>EINBLICK</strong> | 3
Titelthema: Jubiläum<br />
100 Jahre Sophienhaus<br />
Teil 1: Von der Privatpflege zur Krankenheilanstalt Ebenezer<br />
zum Sophienkrankenhaus (1913 –1945)<br />
Am 9. Oktober 1913 eröffnete<br />
der „Bethanien-Verein in Norddeutschland“<br />
in der Paulsenstraße<br />
in Steglitz ein Krankenhaus mit<br />
fünfzig Betten. Darüber schrieb die<br />
Presse damals: „Hier, drei Minuten<br />
von Fichtenberg und Botanischen<br />
Garten, nahe Dahlem und Grunewald,<br />
umgeben von den aufblühenden<br />
westlichen Vororten Berlins,<br />
in staub- und dunstfreier Luft, in<br />
ruhiger Lage, zwischen Villen und<br />
Gärten, in geringer Entfernung von<br />
Hoch- und Untergrundbahn, Stadtbahn<br />
und Elektrischer, hat sich in<br />
beachtenswerter Weise ein neues<br />
Glied in die lange Reihe der Groß-<br />
Berliner Wohltätigkeitsanstalten<br />
eingefügt.“<br />
Der „Bethanien-Verein – Diakonissenverein<br />
für die Krankenpflege“<br />
wurde 1874 in Schaffhausen gegründet,<br />
das Mutterhaus in Frankfurt<br />
am Main angesiedelt und 1876<br />
eröffnet. Zum Erlernen der Krankenpflege<br />
schickte man die Schwestern<br />
für einige Zeit nach Berlin. Aus dem<br />
Vereinsprotokoll vom Juli 1881 geht<br />
hervor, dass sie ihre dreimonatige<br />
Ausbildung im Augusta-Hospital<br />
und der Charité absolvierten, ab<br />
Herbst 1882 auch im Städtischen<br />
Krankenhaus am Friedrichshain. „Da<br />
lag die Frage nahe: Sollen von diesen<br />
Schwestern nicht einige das, was sie<br />
in Berlin gelernt haben, in Berlin<br />
wieder anwenden, dieser Stadt großer<br />
Not?“ Solche Gedanken beweg-<br />
ten Prediger Carl Weiß zu seinem<br />
Antrag, eine Privatpflegestation in<br />
Berlin zu eröffnen.<br />
Am 21. April 1883 meldete der<br />
Evangelist, Organ der Bischöflichen<br />
Methodistenkirche in Deutschland:<br />
„Der BethanienVerein hat seit Februar<br />
in Berlin eine Station angefangen<br />
und sieben Schwestern.“<br />
Unterkunft fanden diese zunächst<br />
in der Kapelle der Salem-Gemeinde<br />
im Südwesten Berlins. Nach und<br />
nach belegten sie dort alle Zimmer<br />
außer der Prediger-Wohnung und<br />
schließlich auch einen Nebenraum<br />
des großen Kirchensaals. Die wachsende<br />
Zahl der Schwestern verlangte<br />
nach eine neue Bleibe.<br />
1913: Das neu eröffnete Diakonissenheim (lks.) und die Krankenheilanstalt Ebenezer (re.) in der Paulsenstraße in Steglitz<br />
4 | <strong>EINBLICK</strong> 02/<strong>2013</strong>
Titelthema: Jubiläum<br />
Erstes eigenes Heim: Ebenezer<br />
Mit großzügigen Spenden wurde in<br />
der Steglitzer Straße nahe dem Tiergarten<br />
ein vierstöckiges Haus samt<br />
Seitengebäuden, Hof und Gärtchen<br />
erworben. Dorthin übersiedelten<br />
am 3. Oktober 1888 die 23 Diakonissen<br />
und eine Vorprobeschwester<br />
in die Parterrewohnung und einen<br />
Teil des Seitenflügels.<br />
Da ein Grundbucheintrag unter<br />
dem Namen Bethanienverein nicht<br />
möglich war – im Südosten Berlins<br />
existierte bereits seit 1847 ein Diakonissenhaus<br />
Bethanien –, wählte<br />
der Frankfurter Bethanien-Vorstand<br />
den Namen Ebenezer. „Kein anderer<br />
Name hat so gut gepasst wie<br />
dieser“, bemerkte später einmal<br />
Oberschwester Katharina Ostertag.<br />
Das neue Diakonissenheim sollte<br />
ein „Haus der Hilfe“ werden und<br />
Ebenezer sollte bis 1941 und darüber<br />
hinaus einen<br />
hohen Bekanntheitsgrad<br />
in Berlin<br />
erlangen.<br />
Die Aufgaben der<br />
Diakonissen<br />
bestanden in der<br />
Privatpflege, dem<br />
Gemeindeschwesterndienst<br />
und der<br />
Missionsarbeit. Sie<br />
verrichteten Tages-,<br />
Nacht- und Stundenpflege sowie<br />
Krankenbesuche. Mit der Zeit übernahmen<br />
mehrere Schwestern auch<br />
Spezialaufgaben: Sie waren im Fröbelheim,<br />
einer Haushaltsschule, im<br />
Charlottenheim, einer Augenklinik<br />
vor allem für Minderbemittelte, aber<br />
auch in der Pflege und Beaufsichtigung<br />
erholungsbedürftiger Kinder<br />
tätig.<br />
Im März 1909 trat die Hoch- und<br />
Untergrundbahngesellschaft an die<br />
Schwesternschaft mit der Bitte heran,<br />
ihr das Haus zu überlassen, um auf<br />
dem Grundstück eine neue Linie<br />
bauen zu können. Diese Pläne wurden<br />
zwar nicht realisiert, aber die<br />
Schwestern vermissten sowieso die<br />
ursprüngliche Ruhe des Ortes, die<br />
seit längerem durch rege Bauaktivitäten<br />
in der Nachbarschaft gestört<br />
war. Also verkauften sie – veranlasst<br />
durch die Anfrage – im März 1910<br />
ihr Haus und suchten einen besseren<br />
Standort. Bis dahin blieben sie Mieterinnen<br />
in der Steglitzer Straße 74.<br />
Auf nach Steglitz<br />
Wegen der hohen Berliner Preise<br />
bestand nur die Option, vor den<br />
Toren der Hauptstadt ein Grundstück<br />
zu erwerben. Dies bot sich<br />
in Friedenau, doch in die Vertragsunterzeichnung<br />
platzte die telegrafische<br />
Nachricht der städtischen<br />
Behörde, dass das Grundstück für<br />
den Straßenbau enteignet sei. So<br />
ging die Suche weiter.<br />
„Eines Tages<br />
standen die<br />
Oberschwester<br />
und der Architekt<br />
weit draußen<br />
vor der Stadt, in<br />
Steglitz an der<br />
Paulsenstraße,<br />
wo weit und<br />
breit kein Haus<br />
stand.“ Katharina<br />
Ostertag wollte<br />
nicht glauben, dass Heinrich Höse<br />
dieses Grundstück ernsthaft für das<br />
neue Diakonissenheim in Erwägung<br />
zog. Da es keine Alternativen gab,<br />
kaufte das „Schwesternheim Bethanien<br />
Hamburg“ am 7. Juni 1910<br />
das 6240 qm große Grundstück für<br />
166.000 Mark von der Schöneberg-<br />
Friedenauer Terrrain-Gesellschaft.<br />
EBEN-EZER<br />
Das hebräische Wort<br />
Eben-Ezer (auch Ebenezer,<br />
Eben-Eser oder Ebeneser)<br />
bedeutet „Stein der Hilfe<br />
Gottes“ (1. Buch Samuel,<br />
Kapitel 7, Vers 12) und<br />
steht für Orte in der Bibel<br />
(1 Sam, 4,1).<br />
Eingang nach der umbennenung 1941<br />
Zunächst war für den neuen Standort<br />
eine Diakonissenheim geplant.<br />
In freistehende Räume wollte man<br />
ältere Damen und Rekonvaleszente<br />
aufnehmen. Nach der Grundsteinlegung<br />
im April 1911 und der<br />
Vollendung des Rohbaus beschloss<br />
der Vorstand des Bethanien-Vereins<br />
bei seiner Sitzung am 26. Juli 1911<br />
in Berlin, neben dem Diakonissenheim<br />
eine Krankenheilanstalt zu<br />
errichten.<br />
Nach dem Umzug der 37 Diakonissen<br />
und drei Mädchen am 21. Mai<br />
und der Einweihung des neuen<br />
Hauses am 19./20. Juni begann am<br />
1. Juli 1912 der Bau des Krankenhauses.<br />
Während der Bauphase<br />
änderte die Regierung in Potsdam –<br />
Steglitz gehörte damals noch nicht<br />
zu Groß-Berlin, sondern war eine<br />
selbstständige Gemeinde – zwei<br />
Mal die Baubestimmungen. Daher<br />
war die Erteilung der Bauerlaubnis<br />
nur auf dem Wege des Dispenses<br />
möglich. Unmittelbar vor der Eröffnung<br />
gab es erneut Schwierigkeiten<br />
und es brauchte einen weiteren<br />
Dispens. Am 9. Oktober 1913<br />
konnte das Ebenezer dann endlich<br />
eingeweiht werden.<br />
Das Haus war als Krankenanstalt<br />
mit freier Arztwahl gedacht und als<br />
solches die erste gemeinnützige<br />
Einrichtung dieser Art in Berlin.<br />
02/<strong>2013</strong> <strong>EINBLICK</strong> | 5
Titelthema: Jubiläum<br />
1914 – 1919: Auf dem Dach des Diakonissenheims weht die Rotkreuzfahne.<br />
Jeder Arzt sollte hier seine Patienten<br />
behandeln, jeder Kranke seinen<br />
Arzt mitbringen können. Bereits am<br />
10. Oktober 1913 fand die erste<br />
Operation statt. Bis zum 31. Dezember<br />
hatten 61 Kranke die Klinik aufgesucht.<br />
Doch diese Zahl genügte<br />
längst nicht, um einen rentablen<br />
Betrieb zu gewährleisten. Vielen<br />
Berliner Ärzten lag das neue Belegkrankenhaus<br />
in Steglitz aber noch<br />
„zu weit draußen“.<br />
Als Lazarett zu gutem Ruf<br />
Vom 16.09.1914 bis 28.02.1919<br />
diente das Ebenezer als Lazarett.<br />
In dieser Zeit besuchten viele<br />
Steglitzer und zahlreiche Freunde<br />
des Bethanienvereins regelmäßig –<br />
und am 8. Februar 1918 auch die<br />
letzte Kaiserin – die verwundeten<br />
Soldaten. Auf diese Weise lernten<br />
sie die Klinik und die Arbeit der<br />
Diakonissen kennen und schätzen<br />
und fühlten sich in den Folgejahren<br />
in eigenen Krankheitsfällen ganz<br />
selbstverständlich zum Ebenezer<br />
hingezogen. Fortan gab es keine<br />
Belegungsprobleme mehr: „Die<br />
Heilanstalt ist so besetzt, dass wiederholt<br />
Kranke in den Tagesräumen<br />
untergebracht werden mussten“,<br />
heißt es in einem Bericht aus dem<br />
April 1919.<br />
Bis zu 50 Ärzte aus vielen Fachbereichen<br />
behandelten ihre Patienten<br />
in den 1920er und 30er Jahren im<br />
Ebenezer. Die medizinische Infrastruktur<br />
wurde ebenfalls erweitert:<br />
Im Januar 1919 kam eine Röntgenabteilung<br />
für ambulante Behandlungen<br />
hinzu und rund 20 Jahre<br />
später eine kleine Entbindungsabteilung.<br />
1914: Schwestern und Soldaten vor dem Lazarett.<br />
Die große Nachfrage nach einem<br />
Krankenbett führte trotz wirtschaftlicher<br />
Krisen und Engpässe zu der<br />
Überlegung für einen Erweiterungsbau.<br />
Zuerst mussten allerdings die<br />
benötigten Flächen erworben werden.<br />
Am 24. Januar 1925 kaufte man<br />
ein 4579 Quadratmeter große<br />
Nachbargrundstück, erhielt am<br />
7. November 1929 von Kaufmann<br />
Schwarz weitere angrenzende<br />
336 qm Garten und kaufte am<br />
11. Juli 1931 schließlich noch das<br />
Grundstück Arndtstraße 39. Damit<br />
verfügte die Schwesternschaft in<br />
Steglitz nun über ca. 13.000 qm.<br />
Unter Druck: Ebenezer wird<br />
Sophienkrankenhaus<br />
Unverändert übten die Schwestern<br />
ihren Dienst auch unter den seit<br />
1933 politisch veränderten Verhältnissen<br />
aus. Wiederholte Versuche,<br />
eine Baugenehmigung zu erhalten,<br />
scheiterten allerdings mit der Begründung<br />
der Behörden, dass es an<br />
Rohstoffen mangelte.<br />
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges<br />
am 1. August 1939 gerieten<br />
die Namen Ebenezer und Bethanien<br />
wegen ihres hebräischen Ursprungs<br />
in eine heftige öffentliche Kritik<br />
und die Behörden forderten die<br />
Schwestern immer wieder auf, die<br />
6 | <strong>EINBLICK</strong> 02/<strong>2013</strong>
Titelthema: Jubiläum<br />
1919: Inbetriebnahme des neuen Röntgengerätes.<br />
biblischen Namen zu streichen.<br />
1941 gab man dem äußeren Druck<br />
nach und benannte das Ebenezer in<br />
Sophienkrankenhaus um – in Erinnerung<br />
an die Diakonisse Sophie<br />
Hurter, von 1883 bis 1894 Oberschwester<br />
in Berlin. „Darüber hinaus<br />
denken wir bei diesem Namen<br />
daran, dass das Wort Sophia Weisheit<br />
bedeutet. Es geht ja in einem<br />
Krankenhaus nicht allein um das<br />
Wissen und Können der Ärzte und<br />
Schwestern, sondern auch um die<br />
Weisheit, die von oben stammt“.<br />
OBERIN SOPHIE HURTER<br />
wurde am 17.09.1858 in Egg,<br />
Kanton Zürich/Schweiz geboren.<br />
Sie trat am 09.09.1879 in den<br />
Bethanien-Verein in Frankfurt am<br />
Main ein. Nach ihrer Einsegnung<br />
am 18.06.1880 wurde sie im August<br />
1880 nach Hamburg und am<br />
24.07.1881 zurück nach Frankfurt<br />
versetzt.<br />
Im Mai 1883 kam Sophie Hurter<br />
nach Berlin – als Missionsschwester<br />
in der Ackerstraße. Ab September<br />
1883 übernahm sie die<br />
Leitung der Berliner Zweigstation<br />
in der Steglitzer Straße.<br />
1895 ging sie nach Hamburg, wo<br />
sie von 1911 – 1922 das Mutterhaus<br />
leitete. 1926 übersiedelte sie<br />
ins dortige Feierabendhaus.<br />
Der Krieg erschwerte die tägliche<br />
Arbeit sehr. Bei britischen Luftangriffen<br />
in der Nacht vom 25. auf<br />
den 26. August und vom 28. auf<br />
den 29. August 1940 kamen zwei<br />
Diakonissen ums Leben. Nachbarn,<br />
Flüchtlinge und Verletzte suchten<br />
Zuflucht im Sophienkrankenhaus,<br />
weil sie sich nach eigener Aussage<br />
nicht im Luftschutzkeller am geborgensten<br />
fühlten, sondern im Glauben<br />
der Schwestern.<br />
Bei einem weiteren Luftangriff am<br />
Abend des 1. März 1943 fiel in<br />
den Keller des Waschhauses eine<br />
Brandbombe. Am 16. Dezember<br />
1943 zerstörten vier Sprengbomben<br />
zahlreiche Gebäude in der Umgebung,<br />
während das Sophienkrankenhaus<br />
nur Schäden beklagte: alle<br />
Dachziegel heruntergefallen, keine<br />
Fensterscheibe heil geblieben,<br />
Fenster- und Türrahmen aus dem<br />
Mauerwerk gerissen, Türen ausgehoben<br />
und zersplittert, in allen<br />
Räumen und Korridoren ein wüstes<br />
Durcheinander. Die Patienten mussten<br />
aus dem Keller heraus evakuiert<br />
werden, nur drei Patienten verblieben<br />
im Haus.<br />
Trotz mehrfacher Beschädigung<br />
wurde der Betrieb des Hauses aber<br />
nie unterbrochen. Als die Sowjetarmee<br />
Steglitz am 27. April 1945<br />
besetzte, begann sofort die Trümmerbeseitigung,<br />
die ab Juli 1945<br />
unter US-amerikanischer Besatzung<br />
fortgesetzt wurde. Auch im<br />
Sophienkrankenhaus wurden die<br />
Kriegsschäden beseitigt.<br />
Lesen Sie im nächsten <strong>EINBLICK</strong>:<br />
„Vom Krankenhaus zum Krankenheim<br />
zum Pflegeheim – die Jahre<br />
1946 bis 1998“.<br />
Quellen:<br />
50 Jahre Diakonissendienst in der Reichshauptstadt.<br />
1883 – 1933, Hamburg 1933<br />
100 Jahre Diakonissendienst in Berlin,<br />
1883 – 1983. Vom Eben-Ezer zum<br />
Sophienkrankenhaus, Hamburg 1983<br />
1945: Waschhaus (vorne) und zerstörte Paulsen-Oberschule in der Gritznerstraße.<br />
02/<strong>2013</strong> <strong>EINBLICK</strong> | 7
Standort Steglitz<br />
Pflegeschüler managten eigenverantwortlich<br />
Wohnbereiche im Bethanien Sophienhaus<br />
Zu Beginn des dritten Ausbildungsjahres<br />
absolvierte die Klasse NA 15<br />
der Lazarus-Schule mit 19 angehenden<br />
Pflegefachkräften vom 11.<br />
bis 22.03.<strong>2013</strong> eine „Schulstation“<br />
im Sophienhaus, um Praxiserfahrungen<br />
für den zukünftigen Berufsalltag<br />
zu sammeln. Die Schüler<br />
wurden von Hausleiterin Cornelia<br />
Clauß, zugleich Ausbildungsbeauftragte<br />
der <strong>AGAPLESION</strong> BETHA-<br />
NIEN <strong>DIAKONIE</strong>, betreut. Pflegeschüler<br />
Andreas Schulze (Foto lks.)<br />
berichtet über seine Erfahrungen:<br />
einen positiven Eindruck und die<br />
kompetenten Ansprechpartner des<br />
Hauses, die immer ein Lächeln auf<br />
den Lippen hatten, halfen uns, so<br />
manche knifflige Situation zu lösen.<br />
In den ersten Tagen wussten wir<br />
kaum, wo wir anfangen sollten:<br />
Nach der ersten Übergabe reflektierten<br />
wir über folgende Punkte:<br />
Haben wir uns richtig eingeteilt?<br />
Sind wir zu viele? Hätte man uns<br />
nicht besser vorbereiten können?<br />
Wo sind Ansätze zur Verbesserung?<br />
und wie ein Gedicht: Hundert Mal<br />
auf dieselbe Weise gehört und sich<br />
seinen Teil dazu gedacht, doch dann<br />
mit Tiefgang und Tempo vorgelesen,<br />
verblüffend anders. Genau wie die<br />
Beispiele der Krankheitsbilder und<br />
der Pflegephänomene – alles ist<br />
gleich, doch hinter jedem Gesicht<br />
stecken so viele Geschichten,<br />
dass es respektlos wäre, auch nur<br />
irgendetwas zu verallgemeinern<br />
und voreilig Schlüsse zu ziehen. Ich<br />
denke, alle von uns werden jetzt<br />
ihre Arbeit anders wahrnehmen.<br />
„Wir hatten die Pflege und Betreuung<br />
der Heimbewohner auf zwei<br />
Wohnbereichen in einer stationären<br />
Langzeitpflegeeinrichtung selbstorganisiert<br />
durchzuführen. Diese<br />
Aufgabe übernahmen nach einer<br />
kurzen Einführung in der Schule<br />
und zwei Stipvisiten im Sophienhaus,<br />
bei denen wir einiges über<br />
die Krankheitsbilder und Pflegeschwerpunkte<br />
erfuhren, aber nur<br />
wenig über die Abläufe des Hauses.<br />
Uns erwarteten 32 Bewohner auf<br />
den Wohnbereichen Grüne Aue<br />
und Sonnengarten. Die ersten Tage<br />
waren etwas holprig, aber wir bekamen<br />
schnell den Dreh heraus. Das<br />
Erleben der Persönlichkeiten der<br />
Bewohner und der angenehmen<br />
Arbeitsatmosphäre machte auf mich<br />
Wir sahen unsere Unsicherheit als<br />
Chance. Schnell hatten wir neuen<br />
Enthusiasmus gewonnen und der<br />
Spätdienst einen guten Start. Als<br />
erstes mussten die Nachtdienstler<br />
ran. Ihr Elf-Stunden-Dienst dauerten<br />
nach persönlichem Empfinden<br />
endlos, doch wurde in dieser Zeit<br />
niemand allein gelassen.<br />
Bald waren wir aufeinander eingespielt.<br />
Wir erkannten, dass man<br />
auch auf Unvorbereitetes vorbereitet<br />
sein sollte und unsere Dienstpläne<br />
erstrahlten jetzt farbig.<br />
Alles was wir anpackten, erarbeiteten<br />
wir uns durch gute Kommunikation,<br />
einen freundlichen Umgang,<br />
und unseren Willen, es allein zu<br />
schaffen. Das Neue war aufregend<br />
Mein Resümee der vergangenen 12<br />
Tage und 35 Dienste: Die Schulstation<br />
war praktisch und menschlich<br />
ein Gewinn, das Sophienhaus eine<br />
großartige Wahl. Und wenn ich<br />
eins wirklich begriffen habe, dann,<br />
dass die Person, die neben mir im<br />
Unterricht sitzt, in der Pflegepraxis<br />
eine ganz andere sein kann. Es war<br />
toll! Ich kann allen anderen Schülern<br />
empfehlen: Stellt einen Antrag<br />
für die Schulstation, macht einen<br />
Plan (ja das hilft wirklich!) und erlebt,<br />
wie gut ihr als Team sein könnt.<br />
Ich bedanke mich bei den Teams<br />
Grüne Aue und Sonnengarten, dass<br />
wir das Pilotprojekt Schulstation der<br />
Lazarus-Schule bei euch durchführen<br />
durften. Eure Bewohner können<br />
froh sein, euch zu haben.“<br />
8 | <strong>EINBLICK</strong> 02/<strong>2013</strong>
Standort Steglitz<br />
Wiedereröffnung der<br />
Bethanien Tagesstätte<br />
Aus unbekannter Ursache war im<br />
Jahr 2012 Wasser in die Räume der<br />
Tagesstätte in der Paulsenstraße eingedrungen,<br />
sodass vorübergehend<br />
ein Ersatzquartier – eine 1907/08<br />
im alpenländischen Stil erbaute<br />
Vorstadtvilla in der Gritzner Straße<br />
– bezogen wurde.<br />
Nach umfassender Renovierung<br />
konnte die Tagesstätte am 5. Januar<br />
<strong>2013</strong> aus der provisorischen Unterkunft<br />
wieder an den vertrauten<br />
Standort im Sophienhaus zurückkehren.<br />
Am 23. Januar <strong>2013</strong> wurden<br />
die Räume im Beisein der<br />
Tagesgäste und ihrer Angehörigen,<br />
dem Team um Tagesstättenleiterin<br />
Andrea Diegel sowie Alexander<br />
Dettmann, Geschäftsführer der<br />
<strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong> DIAKO-<br />
NIE, feierlich wieder eingeweiht.<br />
Auf dem Programm standen auch<br />
Informationen über die Tagespflege<br />
und ihre Finanzierungsmöglichkeiten,<br />
Blutzucker- und Blutdruckmessung,<br />
Gesprächsrunden und<br />
Leierkastenmusik mit Jörg Frey.<br />
Dazu wurden frische Waffeln und<br />
Kaffee gereicht. Den Tag beschloss<br />
im Rahmen der Angehörigen-Akademie<br />
ein Vortrag von Rechtsanwalt<br />
und Notar Peter Pietsch zum Thema<br />
„Mein Wille zählt – Patientenverfügung<br />
und Vorsorgevollmacht“.<br />
Gemütliche Kaffeerunde in der schönen, renovierten Räumen der Tagesstätte.<br />
Pflanzfest<br />
Mittwoch, 8. Mai <strong>2013</strong><br />
von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
auf dem Gelände des Sophienhaus<br />
und der Residenz Sophiengarten<br />
Die Eisheiligen liegen hinter uns.<br />
Wir starten die Balkonsaison mit<br />
unserem traditionellen Pflanzfest.<br />
An diesem Nachmittag haben alle<br />
Bewohnerinnen und Bewohner die<br />
Möglichkeit, Pflanzen und Blumenerde<br />
zu erwerben.<br />
Gestalten Sie die Frühlingsbepflanzung<br />
Ihrer Balkonkästen oder Terrasse<br />
bei Kaffee und Kuchen nach<br />
Ihren Vorstellungen. Dabei berät Sie<br />
gerne auch Residenzleiterin Ruth<br />
Willecke. Frau Willecke ist ausgebildete<br />
Floristin und war viele Jahre<br />
Niederlassungsleiterin eines Floristik-<br />
und Dekorationsgroßhandels.<br />
Ihren ausgeprägten Sinn für alles<br />
Schöne und Dekorative können<br />
Residenzbewohner und ihre Gäste<br />
täglich in den Gesellschaftsräumen<br />
des Sophiengartens erleben.<br />
Kunsttherapeut und Laierkastenmann Jörg Frey unterhält die Gäste mit flotter Musik.<br />
JAZZBRUNCH<br />
mit Umbrella Jazzmen<br />
Eintritt: 13,50 € inkl. Buffet<br />
23.06.<strong>2013</strong>, 11 – 14 Uhr<br />
Sophienhaus, Paulsenstr. 5-6<br />
Vorverkauf T (030) 89 79 12 - 0<br />
07.07.<strong>2013</strong>, 11 – 14 Uhr<br />
Havelgarten,<br />
Spandauer Burgwall 27/29<br />
Vorverkauf T (030) 35 53 08 - 400<br />
02/<strong>2013</strong> <strong>EINBLICK</strong> | 9
Standort Spandauer Burgwall<br />
Männerstammtisch im Havelgarten<br />
Einmal im Monat treffen sich Männer<br />
aus dem Bethanien Havelgarten<br />
und der Residenz zum Stammtisch<br />
im Restaurant. Initiiert hat die Runde<br />
Seniorenbetreuerin Marita Becker,<br />
weil viele männliche Bewohner an<br />
Beschäftigungsangeboten wie Singen,<br />
Kreatives Gestalten oder dem<br />
Tanztee kein Interesse zeigen.<br />
HAVELGARTEN CATERING<br />
Von kleinen Snacks wie Fingerfood und gefüllten Pfannkuchen über<br />
leckere hausgemachte Salate, kalte und warme Platten bis hin zu<br />
raffinierten Suppen und Buffets – mit uns wird Ihre Veranstaltung zu<br />
einem kulinarischen Ereignis.<br />
Wir beraten Sie gerne und unverbindlich. Unsere Vorschläge stimmen<br />
wir individuell auf Ihre Veranstaltung und Wünsche ab und bieten hilfreiche<br />
Tipps rund um Speis und Trank – egal ob Sie ein edles Fest oder<br />
eine ausgelassene Party feiern wollen.<br />
Beim Männerstammtisch aber fühlen<br />
sie sich wohl – diskutieren, fachsimpeln<br />
und erzählen aus ihrem<br />
Leben. Oft dauern diese Gespräche<br />
dann bis sehr spät am Abend!<br />
HAVELGARTEN CATERING ist Ihr Ansprechpartner für<br />
• Familienfeste und Jubiläen<br />
• Hochzeiten<br />
• Taufen, Kommunion- und Konfirmationsfeiern<br />
• Geburtstagspartys<br />
• Meetings<br />
• Richtfeste<br />
• Betriebsfeiern<br />
• Grillpartys<br />
Sprechen Sie uns an und nehmen Sie<br />
uns beim Wort – Ihre Veranstaltung<br />
liegt uns am Herzen.<br />
HAVELGARTEN CATERING<br />
T (030) 35 53 08 - 471<br />
catering@bethanien-diakonie.de<br />
10 | <strong>EINBLICK</strong> 02/<strong>2013</strong>
Standorte Kreuzberg und Konradshöhe<br />
IM PORTRAIT:<br />
JUTTA DANKERT<br />
Pflegedienstleiterin im<br />
<strong>BETHANIEN</strong> HAUS BETHESDA<br />
Die Wilhelmshavenerin kam nach<br />
der Ausbildung zur Krankenschwester<br />
von Ostfriesland nach<br />
Berlin. Hier arbeitete sie viele<br />
Jahre im Jüdischen Krankenhaus<br />
als Oberschwester unter Chefarzt<br />
Lothar Schmidt auf der PSA<br />
Psychosomatische Abteilung für<br />
Alkoholkranke und von dort aus<br />
auch als Suchttherapeutin in der<br />
Strafanstalt Tegel. Außerdem betreute<br />
sie die Selbsthilfegruppen<br />
„Al-Anon“ für Familien und „Alateen“<br />
für junge Menschen.<br />
1981 übernahm Jutta Dankert die<br />
Leitung des Krankenheims Sankt<br />
Lukas des Ev. Kirchenkreises Reinickendorf<br />
– ein Heim für Menschen<br />
mit Demenz, das durch<br />
Trägerentscheid zum 31.12.2007<br />
geschlossen wurde, da ein Neubau<br />
geplant war. Während dieser<br />
Jahre machte Jutta Dankert eine<br />
Ausbildung zur Pflegedienstleitung<br />
und qualifizierte sich als<br />
Anleiterin, Gruppenleiterin und<br />
Dozentin für Validation nach Naomi<br />
Feil. 2008 übernahm sie die<br />
Leitung der Kurzzeitpflege der Diakonie<br />
Reinickendorf.<br />
Im August 2008 wechselte sie<br />
als Pflegedienstleiterin in das Bethanien<br />
Haus Bethesda, wo Jutta<br />
Dankert eine neue Aufgabe und<br />
Arbeit fand, bei der sie sich bis<br />
heute sehr wohl fühlt.<br />
„Ich habe es mir selbst ausgesucht!“<br />
Allein sein, das wollte Erna Beiersdorf<br />
nicht. Als sie vor zwei Jahren<br />
erfuhr, dass im <strong>BETHANIEN</strong> HAUS<br />
BETHESDA eine Seniorenwohngemeinschaft<br />
eröffnet wird, hat sie<br />
sich schnell entschieden: „In einer<br />
Woche!“, erzählt sie, „Ich habe es<br />
mir selbst ausgesucht und würde<br />
das immer wieder machen.“ Natürlich<br />
musste sie sich erst eingewöhnen.<br />
Aber das Flair der Altbauwohnung,<br />
die gemeinsamen Aktivitäten<br />
gefallen Erna Beiersdorf. Vormittags<br />
genießt sie es, auf dem Balkon die<br />
Tageszeitung zu lesen. Jetzt – es ist<br />
14 Uhr – will sie in den Garten<br />
gehen. „Darf ich doch?“ fragt sie<br />
Pflegehelferin Rebecca Gerhardt.<br />
„Natürlich.“ „Na, dann werde ich<br />
mich mal warm anziehen.“<br />
Derweil stimmt ein sangesfreudiger<br />
älterer Herr „Du, du liegst mir am<br />
Herzen“ an und Hildegard Mowitz<br />
MDK-Bestnote für Bethanien Havelstrand<br />
Die jährliche Qualitätsüberprüfung<br />
durch den Medizinischen Dienst<br />
der Krankenkassen (MDK) am<br />
21. März <strong>2013</strong> ergab für das Haus<br />
Havelstrand die Gesamtnote 1,0.<br />
Ein herzlicher Glückwunsch an alle<br />
Mitarbeiter/innen zur Erreichung<br />
des sehr guten Ergebnisses!<br />
fällt mit ein. Vergessen ist, dass ihr<br />
das Mittagessen nicht geschmeckt<br />
hat. Ihr Mitbewohner fand es dagegen<br />
lecker. So verschieden sind<br />
auch die Meinungen, wenn es um<br />
die Hausarbeit geht. In der Wohngemeinschaft<br />
soll eigentlich alles<br />
wie zu Hause sein, inklusive Tisch<br />
decken und Wäsche waschen. Aber<br />
das liegt nicht jedem. Hingegen<br />
holt einer der WG-Bewohner mit<br />
ständiger Begeisterung sehr früh<br />
morgens die Zeitungen für alle vom<br />
Empfang. Und der Senior unter den<br />
Senioren, Rudolf Lambl, erklärt<br />
seinen Mitbewohnern besonders<br />
gerne die Funktion technischer<br />
Geräte. Als die neue Spülmaschine<br />
kam, las er gleich die Betriebsanleitung<br />
und gab dann entsprechende<br />
Anweisungen. „Da will Herr Lambl<br />
mich nicht dabei haben“, berichtet<br />
ein anderer Herr enttäuscht. – So<br />
ist das mit dem Zusammenleben!<br />
„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder...“ – Fröhliches Duett auf dem WG-Balkon<br />
Seit dem 1. März <strong>2013</strong> werden die<br />
Bewohner im Haus Havelstrand<br />
nach dem Konzept für psychiatrisch<br />
Erkrankte versorgt: Der Tagesverlauf<br />
wird in kleinen Gruppen gestaltet<br />
und strukturiert und Pflege und Betreuung<br />
sollen die Fähigkeiten der<br />
Bewohner stärken und erhalten.<br />
02/<strong>2013</strong> <strong>EINBLICK</strong> | 11
Standort Radelandstraße<br />
„Hofverkauf“ im RadeLandlädchen<br />
Bewohner und Therapeuten aus<br />
Haus Radeland betreiben seit dem<br />
21. März <strong>2013</strong> gemeinsam einem<br />
Hofladen, in dem sie selbstgemachte<br />
Marmeladen, Honig, Essige, Hundekekse,<br />
Blumengestecke, Lavendelsäckchen,<br />
selbstgemalte Bilder und<br />
Modeschmuck sowie „Bücher aus<br />
der Kiste“ verkaufen. Außerdem<br />
werden kleine Snacks und Kaffee<br />
„to go“ angeboten.<br />
An der Eröffnung des RadeLandlädchens<br />
nahmen Bewohner und<br />
Angehörige, Nachbarn, Gäste aus<br />
dem Havelgarten, der Spandauer<br />
Senioren- und Behindertenbeauftragte<br />
Klaus Laufmann, der Prokurist<br />
der <strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong><br />
<strong>DIAKONIE</strong> Burkardt Bachnick,<br />
Pastor Karsten Mohr, der den Laden<br />
segnete, Pflegedienstleiterin Katrin<br />
Hartenstein in Vertretung von Hausleiter<br />
Heiko Wiemer, die Leiterin<br />
der Ergotherapie Brigitte Schmidt<br />
und die Leiterin der Einkochgruppe,<br />
Ingelore Zessin, teil.<br />
Ebenfalls mit dabei waren die zwei<br />
Alpakas Aramis und Lucky, die auf<br />
dem Parkgelände von Radeland<br />
leben und in der Tiertherapie eingesetzt<br />
werden. Sie schauten sich das<br />
bunte Treiben vor dem ehemaligen<br />
Pförtnerhaus aufmerksam an und<br />
ließen sich dabei gerne streicheln.<br />
Die Besucher nutzten auch gleich<br />
die Möglichkeit, im Hofladen einzukaufen<br />
– wie Hundefreund Klaus<br />
Laufmann, der für seinen Vierbeiner<br />
ein Tütchen der in Radeland selbst<br />
gebackenen „Leckerlis“ erwarb.<br />
Segnung des RadeLandlächens (v.l.n.r.): Ergotherapeutin Zessin, Prokurist Backnick,<br />
Pastor Mohr, Pflegedienstleiterin Hartenstein und Ergotherapie-Leiterin Schmidt.<br />
Das RadeLandlädchen ist immer<br />
Montag, Mittwoch und Samstag<br />
von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.<br />
Immer neugierig: die beiden Alpakas Aramis und Lucky.<br />
Behindertenbeauftragter Klaus Laufmann mit Bewohnern.<br />
12 | <strong>EINBLICK</strong> 02/<strong>2013</strong>
Angehörigen-Akademie<br />
Konflikte und Spannungen<br />
in der häuslichen Pflege<br />
Pflegealltag in Deutschland<br />
Rund 2,34 Millionen Menschen<br />
in Deutschland sind derzeit pflegebedürftig.<br />
Etwa 1,62 Millionen<br />
von ihnen, das sind mehr als zwei<br />
Drittel, werden zu Hause versorgt,<br />
davon über eine Million ausschließlich<br />
von ihren Angehörigen. Die<br />
meisten pflegenden Angehörigen<br />
tun dies sehr liebevoll und mit viel<br />
Engagement. Aber die jahrelange<br />
Belastung kann auch zu Konflikten<br />
und Spannungen führen. Pflegende<br />
Angehörige stoßen nicht selten an<br />
ihre Grenzen – sowohl körperlich<br />
als auch emotional.<br />
„Manchmal könnte ich einfach<br />
weglaufen“<br />
Um die tägliche Pflege bewältigen<br />
zu können, benötigen pflegende<br />
Angehörige Anerkennung, Wertschätzung,<br />
Verständnis und Unterstützung.<br />
Dieses Ziel verfolgt die<br />
neue Selbsthilfegruppe, die die<br />
Angehörigen-Akademie der AGAP-<br />
LESION <strong>BETHANIEN</strong> <strong>DIAKONIE</strong> in<br />
Kooperation mit der Beratungsstelle<br />
„Pflege in Not“ ab April <strong>2013</strong> anbietet.<br />
Im Vordergrund stehen Hilfestellungen<br />
zum Umgang mit Konflikten<br />
und Spannungen in der häuslichen<br />
Pflege.<br />
Erfahrungen austauschen<br />
Unter der professionellen<br />
Leitung von<br />
Gabriele Tammen<br />
Parr (Beratungstellte<br />
Pflege in Not) bietet<br />
die Selbsthilfegruppe<br />
Raum und Zeit, die eigene Lebenssituation<br />
anzusprechen und Erfahrungen<br />
mit anderen Betroffenen<br />
auszutauschen. Dieser Austausch<br />
stärkt die Fähigkeit, mit der Pflegesituation<br />
und den eigenen Gefühlen<br />
wie Wut, Ärger, Angst, Scham oder<br />
„schlechtem Gewissen“ besser umzugehen.<br />
Der Besuch der Gruppe<br />
ist gleichzeitig auch eine Möglichkeit,<br />
für sich selbst etwas zu tun. Sie<br />
bietet Abwechslung vom Alltag und<br />
fördert Geselligkeit und Freude.<br />
Herz und Seele erleichtern<br />
Fragen wie: „Muss ich mich für<br />
meine Gedanken und Gefühle<br />
schämen?“ oder „Darf ich auch<br />
mal laut werden?“ werden genauso<br />
besprochen wie negative Gefühle<br />
oder der Umgang mit externer<br />
Hilfe. Die Teilnehmer erfahren, dass<br />
andere pflegende Angehörige ebenfalls<br />
schwierige Situationen in der<br />
häuslichen Pflege erleben. Zudem<br />
hilft das Erzählen, die eigene Seele<br />
zu entlasten und neue Kraft und<br />
Energie zu schöpfen.<br />
Professionelle Betreuung<br />
Während der Gruppentreffen betreuen<br />
geschulte Mitarbeiter den<br />
pflegebedürftigen Angehörigen<br />
kostenfrei direkt vor Ort in den<br />
Räumlichkeiten der <strong>BETHANIEN</strong><br />
TAGESSTÄTTE, damit pflegende<br />
Angehörige an dem Gesprächskreis<br />
teilnehmen können.<br />
Start der Selbsthilfegruppe:<br />
Dienstag, 9. April <strong>2013</strong><br />
16:00 – 17:30 Uhr<br />
Bethanien Sophienhaus<br />
Paulsenstr. 5-6, 12163 Berlin<br />
Weitere Treffen jeden 2. Dienstag<br />
im Monat. Die Teilnahme ist<br />
kostenfrei und jederzeit ohne<br />
vorherige Anmeldung möglich.<br />
<strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong> <strong>DIAKONIE</strong><br />
T (030) 89 79 12 - 724<br />
www.bethanien-diakonie.de<br />
PFLEGE IN NOT<br />
T (030) 69 59 89 89<br />
www.pflege-in-not-berlin.de<br />
Grundkurs Demenz<br />
Am 28. Februar startete wieder der<br />
Kurs „Demenz – erkennen, verstehen<br />
und damit umgehen“. Dieses<br />
Angebot war schon im vergangenen<br />
Jahr auf breites Interesse gestoßen.<br />
Dennoch zeigte sich Akademieleiter<br />
Andreas Wolff überrascht über<br />
die vielen neuen Anmeldungen. Er<br />
und die Referentin Martina Scholtz<br />
reagierten flexibel auf die große<br />
Nachfrage und führten den sieben<br />
Module umfassenden Kurs einfach<br />
zweimal durch – von 17:30 bis<br />
19:00 Uhr sowie von 19:30 bis<br />
21:00 Uhr. Außerdem wurde ein<br />
dritter Kurs organisiert, der am<br />
23. April startete.<br />
Der Grundkurs Demenz bietet<br />
einen Überblick über die verschiedenen<br />
Stufen und Formen der<br />
Demenz, über Möglichkeiten der<br />
Diagnose und Therapie bis hin zu<br />
Informationen zu Recht und Versicherung<br />
sowie über Entlastungsangebote<br />
für pflegende Angehörige.<br />
Marina Scholtz ist Ergotherapeutin<br />
und arbeitet seit 2001 vor allem<br />
im Bereich der Gerontopsychiatrie.<br />
2009 absolvierte sie die Ausbildung<br />
zur psychologischen Beraterin und<br />
erlangte die Erlaubnis zur Durchführung<br />
der heilkundlichen Psychotherapie.<br />
Seitdem ist sie in eigener<br />
Praxis tätig und beschäftigt sich vor<br />
allem mit der Beratung und therapeutischen<br />
Begleitung von Angehörigen<br />
von Menschen mit Demenz.<br />
Marina Scholtz hält im Rahmen der<br />
Angehörigen-Akademie <strong>2013</strong> auch<br />
zwei Vorträge:<br />
• Vorsicht Sturzgefahr!<br />
08.05.<strong>2013</strong>, 17:30 – 19:00 Uhr<br />
Bethanien Tagesstätte<br />
• Anspannung braucht Entspannung<br />
13.11.213, 17:30 – 19:00 Uhr<br />
Bethanien Haus Bethesda<br />
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!<br />
02/<strong>2013</strong> <strong>EINBLICK</strong> | 13
Berufsorientierung und Ausbildung<br />
Neue Auszubildende begrüßt<br />
Einen gemeinsamen Einführungstag<br />
erlebten die neuen Auszubildenden<br />
am 1. Februar <strong>2013</strong> im Sophienhaus<br />
in Steglitz.<br />
Christian Lust, Geschäftsführer<br />
der Bethanien Service & Wohnen<br />
GmbH, die Ausbildungsbeauftragte<br />
Cornelia Clauß, Pastor Karsten<br />
Mohr und Sabine Dilla, Leiterin<br />
der Personalabteilung, begrüßten<br />
die Auszubildenden gemeinsam im<br />
John-Wesley-Saal. Sie werden in<br />
den kommenden drei Jahren an den<br />
fünf Berliner Standorten des Unternehmens<br />
zum Altenpfleger bzw.<br />
zur Altenpflegerin ausgebildet.<br />
Christian Lust stellte ihnen ihren<br />
Arbeitgeber, die <strong>AGAPLESION</strong><br />
<strong>BETHANIEN</strong> <strong>DIAKONIE</strong>, und den<br />
Gesundheitskonzern <strong>AGAPLESION</strong><br />
vor. Pastor Mohr brachte das christliche<br />
Leitbild und die Werte des<br />
Unternehmens näher. Nach einem<br />
gemeinsamen Mittagessen führte<br />
Cornelia Clauß durch die Wohnbereiche<br />
des Sophienhaus und<br />
Cornelia Clauß führt die neuen Azubis<br />
durch das Sophienhaus.<br />
die Verwaltung. Erste Fragen und<br />
Unsicherheiten konnten durch die<br />
Führung und die Gespräche beantwortet<br />
werden.<br />
Als kleinen Willkommensgruß erhielten<br />
die neuen Auszubildenden<br />
zum Abschluss des Tages eine Rose.<br />
Am Montag, 4. Februar <strong>2013</strong>, begannen<br />
sie dann an ihrem jeweiligen<br />
Arbeitsplatz ihr Ausbildung.<br />
„komm auf Tour“-Erlebnisparcours im Eventcenter am Juliusturm in Spandau.<br />
Schnupperpraktika<br />
für Schüler<br />
„Du kannst mehr, als du bislang<br />
weißt. Probier aus, was dir Spaß<br />
macht, zuhause, in der Schule und<br />
im nächsten Praktikum.“ So lautete<br />
die Botschaft des bundesweiten<br />
Berufsorientierungsprojekts „komm<br />
auf Tour – meine Stärken, meine<br />
Zukunft“, das vom 25. Februar bis<br />
1. März <strong>2013</strong> auch in Berlin Spandau<br />
stattfand. Knapp 1000 Jugendliche<br />
der 7./8. Jahrgangsstufen von<br />
zehn Spandauer Schulen erforschten<br />
in einem Erlebnisparcours ihre<br />
Stärken. Am Ende der sechs Stationen<br />
erfuhren die Schülerinnen und<br />
Schüler, welche Tätigkeiten und<br />
Berufsfelder zu ihren persönlichen<br />
Stärken passen könnten. Auf diese<br />
Weise sollen insbesondere Jugendliche<br />
mit schlechteren Startchancen<br />
frühzeitig und handlungsorientiert<br />
darin unterstützt werdenn, verschiedene<br />
Möglichkeiten für die Gestaltung<br />
ihrer beruflichen und persönlichen<br />
Zukunft zu erkennen.<br />
Die <strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong><br />
<strong>DIAKONIE</strong> bietet im Rahmen von<br />
komm auf Tour Schnupperpraktika<br />
im Bethanien Havelgarten und in<br />
Bethanien Radeland an. „Wir wollen<br />
Jugendliche dabei unterstützen,<br />
ihre Stärken bei uns zu testen, und<br />
sie perspektivisch für einen Ausbildungsplatz<br />
in unserem Haus interessieren“,<br />
sagt Andreas Wolff, Leiter<br />
der Unternehmenskommunikation.<br />
Projektträger von„komm auf Tour“<br />
sind in Berlin die Senatsverwaltungen<br />
für Arbeit, Integration und<br />
Frauen sowie für Bildung, Jugend<br />
und Wissenschaft, die Regionaldirektion<br />
Berlin-Brandenburg der<br />
Bundesagentur für Arbeit, die drei<br />
Agenturen für Arbeit im Land Berlin<br />
und die Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung. Mehr Infos<br />
unter www.komm-auf-tour.de.<br />
14 | <strong>EINBLICK</strong> 02/<strong>2013</strong>
<strong>AGAPLESION</strong> – Unsere Werte verbinden<br />
Unsere Werte verbinden<br />
<strong>AGAPLESION</strong> wurde am 26. Juni<br />
2002 als gemeinnützige Aktiengesellschaft<br />
in Frankfurt am Main<br />
gegründet mit dem Ziel, christliche<br />
und soziale Einrichtungen auch in<br />
einer anspruchsvollen Wirtschaftsund<br />
Wettbewerbssituation zu<br />
stärken. Die <strong>AGAPLESION</strong> BETHA-<br />
NIEN <strong>DIAKONIE</strong> gehört diesem<br />
Verbund seit 2005 an, der mittlerweile<br />
mehr als 100 Einrichtungen<br />
bundesweit zählt. Über 19.000<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sorgen für eine patientenorientierte<br />
Medizin und eine menschenwürdige<br />
Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards.<br />
In 29 Krankenhäusern<br />
stehen mehr als 9.400 Betten zur<br />
Verfügung. Die 31 Wohn- und<br />
Pflegeeinrichtungen verfügen über<br />
rund 3.000 Pflegeplätze und 800<br />
betreute Wohnungen.<br />
Im Frühjahr 2012 haben wir bei<br />
<strong>AGAPLESION</strong> gemeinsam unsere<br />
sechs Kernwerte Nächstenliebe,<br />
Wertschätzung, Verantwortung,<br />
Transparenz, Professionalität und<br />
Wirtschaftlichkeit definiert. Beginnend<br />
mit dieser Ausgabe von<br />
<strong>EINBLICK</strong> stellen wir unseren Leserinnen<br />
und Lesern diese Kernwerte<br />
näher vor. Den Anfang macht der<br />
Kernwert Nächstenliebe.<br />
Unter Nächsteliebe wird allgemein<br />
verstanden, uneigennützig für<br />
andere da zu sein. Jeder ist dabei<br />
aufgefordert, sich nach seinen<br />
eigenen Fähigkeiten und Talenten<br />
für seine Mitmenschen einzusetzen.<br />
Bei <strong>AGAPLESION</strong> spiegelt die tätige<br />
Nächstenliebe unseren Auftrag<br />
wieder und ist deshalb bereits in<br />
unserem Namen fest verankert. Mit<br />
Hilfe der Nächstenliebe bieten wir<br />
Patienten und Bewohnern bestmögliche<br />
Versorgung und Pflege, unabhängig<br />
von deren Lebenssituation<br />
oder Hintergrund.<br />
Der Grundsatz der Nächstenliebe<br />
ist in den christlichen Grundlagen<br />
tief verankert. Im Markus-Evangelium,<br />
Kapitel 12,29, erklärt Jesus,<br />
dass die Nächstenliebe das zweitwichtigste<br />
Gebot sei. Und die Frage<br />
„Wer ist denn mein Nächster?“<br />
wird in der Bibel mit dem Gleichnis<br />
vom barmherzigen Samariter beantwortet<br />
(vgl. Lukas 10,25ff).<br />
Die Empfindung des Mitgefühls<br />
ist der Ausdruck für die Wohltat<br />
an unserem Nächsten. Dass die<br />
Geschichte vom barmherzigen<br />
Samariter nach wie vor hochaktuell<br />
ist, sieht man an den Themen, die<br />
angesprochen werden. Wie unsere<br />
Pflegekräfte wird der Samariter<br />
durch die Liebe zu seinem Mitmenschen<br />
zur selbstlosen Hilfestellung<br />
angeregt. Er versorgt den Kranken<br />
und stellt seine Genesung sicher.<br />
In der Pflege ist die selbstlose<br />
pflegerische Tätigkeit verbunden<br />
mit Zuwendung, Anteilnahme und<br />
Einführungsvermögen im Umgang<br />
mit den Patienten, Bewohnern und<br />
deren Angehörigen.<br />
Unter Nächstenliebe verstehen wir<br />
bei <strong>AGAPLESION</strong>, jedem Menschen<br />
hilfsbereit zu begegnen, unabhängig<br />
von seiner körperlichen oder seelischen<br />
Verfassung, seiner Religion<br />
oder Weltanschauung. Die Haltung<br />
der Nächstenliebe ist in unserem<br />
christlichen Glauben begründet.<br />
• Wir zeigen Zuwendung in Worten<br />
und Taten.<br />
• Unser Auftreten und Handeln<br />
gegenüber anderen Menschen ist<br />
offen und freundlich.<br />
02/<strong>2013</strong> <strong>EINBLICK</strong> | 15
Pflege von A bis Z<br />
Alltagskompetenz und Pflegestufe<br />
Foto: MÄRCHENLAND/Philipp Schumann<br />
Unter Alltagskompetenz versteht<br />
man, dass ein Erwachsener die alltäglichen<br />
Aufgaben innerhalb seiner<br />
Kultur selbständig, unabhängig und<br />
eigenverantwortlich erfüllen kann.<br />
Von „Eingeschränkter Alltagskompetenz“<br />
spricht man, wenn Pflegedürftige<br />
in der häuslichen Pflege<br />
neben dem Bedarf an Grundpflege<br />
und hauswirtschaftlicher Versorgung<br />
einen erheblichen Bedarf an<br />
allgemeiner Beaufsichtigung und<br />
Betreuung haben. Dies sind Pflegebedürftige<br />
der Pflegestufen I, II oder<br />
III mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen,<br />
geistigen Behinderungen<br />
oder mit psychischen Erkrankungen.<br />
Viele Menschen mit solchen Beeinträchtigungen<br />
erhalten trotzdem<br />
keine Zuordnung in eine Pflegestufe,<br />
da sie keinen „verrichtungsbezogenen<br />
Hilfebedarf“ pro Tag<br />
von mindestens 90 Minuten haben.<br />
Anders formuliert: Am Ende eines<br />
Tages wird die Zeit aufgerechnet,<br />
die eine andere Person aufgewendet<br />
hat, um dem Pflegebedürftigen<br />
beim Aufstehen, Waschen, Anziehen,<br />
Essen, Trinken, beim Toilettengang<br />
usw. zu helfen. Umfasst der<br />
Aufwand weniger als 90 Minuten,<br />
erhält der Pflegebedürftige keine<br />
Pflegestufe.<br />
Damit Menschen, die sich Tag und<br />
Nacht um ihre dementen, geistig<br />
behinderten oder psychisch erkrankten<br />
Angehörigen kümmern, auch<br />
einmal eine Auszeit nehmen können,<br />
wurde ein neuer Bereich des<br />
Hilfebedarfs geschaffen. Er wird<br />
umgangssprachlich als Pflegestufe 0<br />
bezeichnet. Tatsächlich geht es um<br />
Betreuungsleistungen bei erheblich<br />
eingeschränkter oder in hohem<br />
Maße eingeschränkter Alltagskompetenz.<br />
Um in diesen Fällen Leistungen<br />
zu erhalten, muss ein Antrag<br />
bei der Pflegekasse gestellt werden.<br />
Die Begutachtung übernimmt der<br />
Medizinische Dienst der Krankenkassen<br />
(MDK).<br />
Wer ausschließlich Leistungen zur<br />
eingeschränkten Alltagskompetenz<br />
beantragt, wird nur diesbezüglich<br />
vom MDK begutachtet. Dadurch<br />
wird auch nur eine eingeschränkte<br />
Alltagskompetenz von der Pflegekasse<br />
genehmigt, selbst wenn der<br />
Gutachter auch eine Pflegestufe<br />
empfiehlt. Dafür muss dann ein<br />
weiterer Antrag, und zwar auf<br />
Erteilung einer Pflegestufe gestellt<br />
werden.<br />
Anders verhält es sich bei der Beantragung<br />
einer Pflegestufe. Hier be-<br />
16 | <strong>EINBLICK</strong> 02/<strong>2013</strong>
Pflege von A bis Z<br />
auftragt die Pflegekasse den MDK<br />
mit der Begutachtung einer Pflegestufe.<br />
In diesem Auftrag ist die<br />
Begutachtung der eingeschränkten<br />
Alltagskompetenz bereits enthalten.<br />
Die Stufe der eingeschränkten Alltagskompetenz<br />
wird während der<br />
Begutachtung festgelegt und der<br />
Pflegekasse nebst der Pflegestufe<br />
empfohlen sowie von der Pflegekasse<br />
genehmigt. Ein weiterer Antrag<br />
muss nicht gestellt werden.<br />
Bewertung der eingeschränkten<br />
Alltagskompetenz<br />
Der Gutachter des MDK bewertet<br />
die Alltagskompetenz anhand von<br />
dreizehn von den Pflegekassen festgelegten<br />
Kritierien. Sie beschreiben<br />
• Einschränkungen im allgemeinen<br />
Verhalten,<br />
• Defizite im Verhalten bei alltagstypischen<br />
Situationen sowie<br />
• Bestimmte Alltagsfähigkeiten,<br />
die der Betroffene nicht mehr<br />
beherrscht.<br />
Die Einstufungskriterien<br />
1. Unkontrolliertes Verlassen der<br />
Wohnung (Weglauftendenz)<br />
2. Verkennen oder Verursachen<br />
gefährdender Situationen<br />
3. Unsachgemäßer Umgang mit<br />
gefährlichen Gegenständen<br />
oder potenziell gefährdenden<br />
Substanzen<br />
4. Tätliches oder verbal aggressives<br />
Verhalten in Verkennung<br />
der Situation<br />
5. Inadäquates Verhalten im situativen<br />
Kontext<br />
6. Unfähigkeit, eigene körperliche<br />
und seelische Gefühle oder<br />
Bedürfnisse wahrzunehmen<br />
7. Fehlende Kooperation bei therapeutischen<br />
oder schützenden<br />
Maßnahmen als Folge einer<br />
therapieresistenten Depression<br />
oder Angststörung<br />
8. Störung der höheren Hirnfunktionen<br />
(Beeinträchtigung des<br />
Gedächtnisses, herabgesetztes<br />
Urteilsvermögen), so dass diese<br />
zu Problemen bei der Bewältigung<br />
von sozialen Alltagsleistungen<br />
geführt haben<br />
9. Gestörter Tag-Nacht-Rhythmus<br />
10. Keine eigenständige Planung<br />
und Strukturierung des Tagesablaufes<br />
11. Missdeutung und inadäquate<br />
Reaktion auf Alltagssituationen<br />
12. Emotional ausgeprägtes, labiles<br />
oder unkontrolliertes Verhalten<br />
13. Überwiegend niedergeschlagen,<br />
verzagt, hilflos oder hoffnungslos<br />
aufgrund einer therapieresistenten<br />
Depression<br />
Treffen zwei dieser Kriterien zu,<br />
davon mindestens eines innerhalb<br />
der Punkte 1 bis 9, dann kann man<br />
von erheblich eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz sprechen. Eine<br />
in erhöhtem Maße eingeschränkte<br />
Alltagskompetenz liegt dann vor,<br />
wenn noch ein weiteres Kriterium<br />
aus einem der Punkte 1 bis 5 sowie<br />
9 und 11 zutrifft.<br />
Leistungen der Pflegekasse<br />
Aufgrund der Empfehlung des<br />
MDK-Mitarbeiters legt die Pflegekasse<br />
die Höhe der Betreuungsleistungen<br />
fest. Die Beträge sind<br />
gestaffelt:<br />
• Erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz:<br />
100 € monatl.<br />
• In hohem Maß eingeschränkte<br />
Alltagskompetenz: 200 € monatl.<br />
Dazu kommen seit dem 1. Januar<br />
<strong>2013</strong> folgende weitere Leistungen:<br />
• Pflegegeld in Höhe von 120 €<br />
monatl. (Betreuung durch einen<br />
Angehörigen)<br />
• Pflegesachleistungen in Höhe von<br />
200 € monatl. (Betreuung durch<br />
einen ambulanten Pflegedienst<br />
• Verhinderungspflege in Höhe<br />
von 1.550 € pro Kalenderjahr<br />
für max. 28 Tage<br />
• Maßnahmen zur Wohnungsanpassung<br />
bis zu 2.557 €<br />
Und schließlich haben Betroffene<br />
Anspruch auf Pflegehilfsmittel (z. B.<br />
Pflegebett, Lifter).<br />
Beantragung<br />
Unterstützung bei der Beantragung<br />
der Leistungen bzw. einer Pflegestufe<br />
erhalten Sie von Ihrer Pflegekasse,<br />
die Pflegebedürftige seit dem<br />
01.01.2009 individuell beraten<br />
muss, oder durch die<br />
Pflegestützpunkte Berlin<br />
T 0800 59 500 59<br />
Montag – Freitag 09:00 – 18:00 Uhr<br />
www.pflegestuetzpunkteberlin.de<br />
Wenn die selbstständige Haushaltsführung nicht mehr ohne Anleitung und Betreuung<br />
möglich ist, spricht man von „eingeschränkter Alltagskompetenz“.<br />
02/<strong>2013</strong> <strong>EINBLICK</strong> | 17
Pflege von A bis Z<br />
Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz<br />
In Deutschland sind derzeit rund<br />
2,4 Millionen Menschen pflegebedürftig,<br />
viele von ihnen leiden unter<br />
Demenz. In den nächsten Jahren<br />
wird eine Zunahme auf mehr als<br />
4 Millionen Betroffene erwartet.<br />
Vor diesem Hintergrund war das<br />
Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz<br />
unabdingbar. Es trat am 1. Januar<br />
<strong>2013</strong> in Kraft und soll vor allen die<br />
Leistungen für Menschen mit Demenz<br />
stärken. Aber auch Menschen<br />
mit psychischen Erkrankungen bzw.<br />
geistiger Behinderung profitieren<br />
von den neuen Regelungen.<br />
Ziel des Gesetzes ist es, pflegende<br />
Familienangehörige finanziell und<br />
zeitlich zu entlasten sowie die Qualität<br />
der Pflege zu erhöhen. Gegenfinanziert<br />
wird die Reform durch<br />
eine Erhöhung der Beiträge für die<br />
Pflegeversicherung um 0,1 Prozent.<br />
Der Beitragssatz wurde zum 1. Januar<br />
<strong>2013</strong> auf 2,05 % angehoben,<br />
Kinderlose zahlen wie gehabt einen<br />
Beitragszuschlag von 0,25 Prozent.<br />
Damit sollen die geschätzten Mehrleistungen<br />
von rund einer Milliarde<br />
Euro jährlich ausgeglichen werden.<br />
Die wichtigsten Änderungen<br />
1. Menschen mit erheblich erhöhtem<br />
Betreuungsbedarf (Demenz,<br />
psych. Erkrankung, geistige Behinderung)<br />
erhalten mehr Leistungen:<br />
Pflegestufe Pflegegeld Pflegesachleistungen<br />
pro Monat pro Monat<br />
0 120 € 225 €<br />
1 305 € 665 €<br />
2 525 € 1.250 €<br />
Die Betreuungspauschale bei erheblich<br />
erhöhtem Betreuungsbedarf von<br />
100 € bzw. 200 € monatlich bleibt<br />
erhalten. Die Leistungen in der<br />
Pflegestufe 3 bleiben unverändert.<br />
2. Pflegebedürftige der Pflegestufe 0<br />
haben zukünftig auch Anspruch auf<br />
Verhinderungspflege (1.550 € pro<br />
Kalenderjahr, max. 28 Tage)<br />
3. Nehmen Pflegebedürftige Kurzzeitpflege<br />
oder Verhinderungspflege<br />
in Anspruch, besteht während<br />
dieser Zeit ein Anspruch auf 50 %<br />
des Pflegegeldes.<br />
4. Pflegebedürftige und deren Angehörige<br />
haben nach einem Erstantrag<br />
bei der Pflegekasse Anspruch<br />
auf ein umfassendes Beratungsgespräch,<br />
auf Wunsch auch zu Hause.<br />
Dieses muss innerhalb von zwei<br />
Wochen nach Antragseingang von<br />
der Pflegekasse angeboten werden.<br />
5. Bei der Begutachtung können<br />
Pflegekassen neben dem Medizinischen<br />
Dienst der Krankenversicherung<br />
(MDK) nun auch andere unabhängige<br />
Gutachter einsetzen.<br />
6. Pflegebedürftige müssen bereits<br />
bei der Begutachtung davon erfahren,<br />
dass sie ihr Gutachten direkt<br />
mit dem Bescheid erhalten können.<br />
7. Übermittelt die Pflegekasse nach<br />
einem Erstantrag den Bescheid und<br />
die Rehabilitationsempfehlung nicht<br />
binnen fünf Wochen an die Antragsteller,<br />
hat sie für jede versäumte<br />
Woche 70 € an diese zu zahlen.<br />
8. Die Zahlung von Beiträgen der<br />
Pflegekasse zur gesetzlichen Rentenversicherung<br />
für pflegende Angehörige<br />
erforderten bisher mindestens<br />
14 Stunden Pflege eines Pflegebedürftigen<br />
pro Woche. Zukünftig<br />
kann dieser Stundenumfang auch<br />
durch die Pflege mehrerer Pflegebedürftiger<br />
erfüllt werden.<br />
9. Bei der Inanspruchnahme eines<br />
ambulanten Pflegedienstes können<br />
Pflegebedürftige zukünftig im<br />
Rahmen der Pflegesachleistung<br />
auch eine Vergütung nach Zeit vereinbaren.<br />
Die konkrete Umsetzung<br />
wird aktuell erarbeitet.<br />
10. Der Pflegevertrag mit ambulanten<br />
Pflegediensten ist jederzeit<br />
ohne Einhaltung einer Frist für die<br />
Pflegebedürftigen kündbar.<br />
11. Bei Rehabilitationsanträgen<br />
Pflegender Angehöriger wird deren<br />
Pflegetätigkeit berücksichtigt. Rehabilitationskliniken<br />
wird es zukünftig<br />
erleichtert, zusätzlich auch Kurzzeitpflege<br />
für Pflegebedürftige anzubieten,<br />
um einen gemeinsamen<br />
Aufenthalt zu ermöglichen.<br />
12. Der Beitrag zur sozialen Pflegeversicherung<br />
wird zum 1. Januar<br />
<strong>2013</strong> von 1,95 % auf 2,05 % bzw.<br />
bei kinderlosen Menschen von 2,2<br />
auf 2,3 % angehoben. Der Bund<br />
bezuschusst künftig private Pflegeversicherungen<br />
mit 60 € im Jahr.<br />
Weitere Informationen<br />
Ausführliche Informationen zum<br />
Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz<br />
bietet die Internetseite des Bundesministeriums<br />
für Gesundheit,<br />
www.bmg.bund.de/pflege. Hier<br />
finden Sie auch die 12-seitige<br />
Broschüre „Das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz“<br />
als PDF zum Download.<br />
Die Broschüre kann auch<br />
telefonisch beim Bundesgesundheitsministerium<br />
bestellt werden:<br />
T (030) 349 69 66 - 02, Montag –<br />
Donnerstag von 8 bis 18 Uhr, Freitag<br />
8 bis 15 Uhr.<br />
Dietmar Kruschel<br />
18 | <strong>EINBLICK</strong> 02/<strong>2013</strong>
Seelsorge<br />
Kreativer Geist<br />
Das Pfingstfest ist offenbar so wichtige,<br />
dass man es zwei Tage lang<br />
feiert. Immerhin hat der Gesetzgeber<br />
dafür gesorgt, dass auch der<br />
Pfingstmontag arbeitsfrei ist.<br />
Was ist so wichtig an Pfingsten? Es<br />
ist das Fest des Heiligen Geistes,<br />
der Geburtstag der Kirche. Nach<br />
seiner Auferstehung war Jesus den<br />
Jüngern einige Male erschienen.<br />
Er war nicht im Grab geblieben.<br />
Die neue Art seines Lebens hat die<br />
Freunde Jesu zunächst verwirrt. Wie<br />
sollte es weitergehen? Himmelfahrt<br />
erinnern wir an die Tatsache, dass<br />
die Zeit dieser Ostererscheinungen<br />
vorüber ist.<br />
Singe den Frieden<br />
Lass uns eine Welt erträumen,<br />
die den Krieg nicht kennt,<br />
wo man Menschen aller Länder<br />
seine Freunde nennt,<br />
wo man alles Brot der Erde<br />
teilt mit jedem Kind,<br />
wo die letzten Diktatoren<br />
Zirukusreiter sind.<br />
Lass mich eine Welt erträumen,<br />
wo man singt und lacht,<br />
wo die Traurigkeit der Andern<br />
selbst uns traurig macht,<br />
wo man trotz der fremden Sprache,<br />
sich so gut versteht,<br />
dass man all die schweren Wege<br />
miteinander geht.<br />
Die Jünger und Jüngerinnen sollten<br />
die Sache Jesu jetzt weiterführen.<br />
Sie sollten die neue Zeit des „Reiches<br />
Gottes“ in aller Welt verkündigen.<br />
Aber sie fühlten sich überfordert.<br />
Bei jenem ersten Pfingsten werden<br />
sie von der Kraft des göttlichen<br />
Geistes ergriffen. Sie zögern nicht.<br />
Sie haben plötzlich Mut. Sie überspringen<br />
Sprachgrenzen und überwinden<br />
kulturelle Unterschiede<br />
zwischen Juden, Griechen und Römern.<br />
Es ist ein kreativer Geist, der<br />
die Welt verändert und zum Ende<br />
des Römischen Reiches beiträgt.<br />
Pfingsten <strong>2013</strong> feiern wir aber nicht<br />
in erster Linie eine imponierende<br />
Geschichte. Dieser Geist Gottes ist<br />
auch heute noch lebendig, kraftvoll<br />
und inspirierend. Er macht aus<br />
mutlosen Menschen zuversichtliche<br />
Leute. Er erfüllt Christen mit<br />
Liebe und Begeisterung. Er belebt<br />
und weckt neue Fähigkeiten. Das<br />
geschieht in der Regel, wenn<br />
Menschen sich für die biblische<br />
Botschaft öffnen, und wir um das<br />
Geschenk dieses Geistes bitten.<br />
Wir können über den Geist nicht<br />
verfügen. Er überrascht uns immer<br />
wieder.<br />
Das ist mein Wunsch für Sie – und<br />
für die ganze Kirche –, dass uns<br />
Pfingsten <strong>2013</strong> diese Kraft des<br />
Geistes erfüllt und bewegt.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Kasten W. Mohr, Pastor<br />
Lass uns eine Welt erträumen,<br />
wo man unentwegt<br />
Pflanzen, Tiere, Luft und Wasser<br />
wie einen Garten pflegt,<br />
wo man um die ganze Erde<br />
Liebesbriefe schreibt,<br />
und dann lass uns jetzt beginnen,<br />
dass es kein Traum bleibt.<br />
Gerhard Schöne<br />
Glasfenster in der Kapelle Eben-Ezer im Sophienhaus.<br />
02/<strong>2013</strong> <strong>EINBLICK</strong> | 19
Termine und Kontakte<br />
VERANSTALTUNGS-<br />
HINWEISE<br />
So erreichen Sie uns:<br />
23.06.13, 11:00 – 14:00 Uhr<br />
Bethanien Sophienhaus<br />
JAZZBRUNCH<br />
Kostenbeitrag: 13,50 € (inkl. Buffet)<br />
07.07.13, 11:00 – 14:00 Uhr<br />
Bethanien Havelgarten<br />
JAZZBRUNCH<br />
Kostenbeitrag: 13,50 € (inkl. Buffet)<br />
ANGEHÖRIGEN-AKADEMIE<br />
Vorträge II. Quartal <strong>2013</strong><br />
jeweils 17:30 – 19:00 Uhr<br />
08.05.13, Bethanien Tagesstätte<br />
Vorsicht Sturzgefahr!<br />
15.05.13, Bethanien Havelgarten<br />
Betreuungsrecht<br />
22.05.13, Bethanien Sophienhaus<br />
Kinesiologie – Ihr Körper kennt<br />
die Anwort<br />
05.06.13, Bethanien Haus Bethesda<br />
Aktivierung und Beschäftigungsangebote<br />
für Menschen mit Demenz<br />
12.06.13, Bethanien Radeland<br />
Hinlauftendenz – Wenn Menschen<br />
mit Demenz weglaufen<br />
12.06.13, Bethanien Radeland<br />
Pflegefall – wann musss ich für<br />
meine Eltern zahlen?<br />
13.06.13, Bethanien Radeland<br />
Validation – wertschätzender<br />
Umgang mit dementen Menschen<br />
Selbsthilfegruppen für<br />
pflegende Angehörige<br />
von Menschen mit Demenz<br />
jeden 1. Dienstag im Monat<br />
16:00 – 17:30 Uhr, Sophienhaus<br />
von psychisch Erkrankten<br />
jeden 1. Dienstag im Monat<br />
17:30 – 19:00 Uhr, Haus Radeland<br />
zum Umgang mit Konflikten und<br />
Spannungen in der häuslichen Pflege<br />
jeden 2. Dienstag im Monat<br />
16:00 – 17:30 Uhr, Sophienhaus<br />
BETREUTES WOHNEN<br />
RESIDENZ SOPHIENGARTEN<br />
Paulsenstr. 4-6, 12163 Berlin<br />
Residenzleitung: Ruth Willecke<br />
T (030) 820 98 - 0<br />
sophiengarten@bethanien-diakonie.de<br />
RESIDENZ HAVELGARTEN<br />
Spandauer Burgwall 27/29, 13581 Berlin<br />
Residenzleitung: Christina von Hinrichs<br />
T (030) 31 98 10 - 500<br />
residenz-havelgarten@<br />
bethanien-diakonie.de<br />
TAGESPFLEGE<br />
<strong>BETHANIEN</strong> TAGESSTÄTTE<br />
Paulsenstr. 5-6, 12163 Berlin<br />
Pflegedienstleitung: Andrea Diegel<br />
T (030) 89 79 12 - 38, F -49<br />
seniorentagesstaette@<br />
bethanien-diakonie.de<br />
<strong>BETHANIEN</strong> TABEA<br />
Böckhstr. 22/23, 10967 Berlin<br />
Pflegedienstleitung:<br />
Brigitte Kalbhenn-Czech<br />
T (030) 69 81 87 44<br />
tabea@bethanien-diakonie.de<br />
AMBULANTE PFLEGE<br />
Diakonie-Station Charlottenburg<br />
diakonie-station-charlottenburg@<br />
bethanien-diakonie.de<br />
Nord: Toeplerstr. 5, 13627 Berlin<br />
Pflegedienstleitung: Kyra Rusch<br />
T (030) 38 39 67 - 0<br />
Westend: Frankenallee 13, 14052 Berlin<br />
Pflegedienstleitung:<br />
Theresia Frei-Pöhlchen<br />
T (030) 305 20 09<br />
Süd: Leibnizstr. 79, 10625 Berlin<br />
Pflegedienstleitung:<br />
Dorothea Sohn-Kuhblank<br />
T (030) 31 59 75 - 0<br />
Diakonie-Station<br />
Wilmersdorf – Bethanien<br />
Wilhelmsaue 121, 10715 Berlin<br />
Ansprechpartnerin: Annette Schmidt<br />
T (030) 86 09 97 - 12<br />
diakoniestation@bethanien-diakonie.de<br />
VOLLSTATIONÄRE PFLEGE<br />
<strong>BETHANIEN</strong> HAVELGARTEN<br />
Spandauer Burgwall 29, 13581 Berlin<br />
Hausleitung: Erika Kühn<br />
T (030) 35 53 08 - 400<br />
havelgarten@bethanien-diakonie.de<br />
<strong>BETHANIEN</strong> HAUS BETHESDA<br />
(auch: Senioren-Wohnungen)<br />
Dieffenbachstr. 40, 10967 Berlin<br />
Hausleitung: Viola Kleßmann<br />
T (030) 69 00 02 - 0<br />
bethesda@bethanien-diakonie.de<br />
<strong>BETHANIEN</strong> SOPHIENHAUS<br />
Paulsenstr. 5-6, 12163 Berlin<br />
Hausleitung: Cornelia Clauß<br />
T (030) 89 79 12 - 0<br />
sophienhaus@bethanien-diakonie.de<br />
PFLEGE CHRONISCH PSYCHISCH<br />
KRANKER MENSCHEN<br />
<strong>BETHANIEN</strong> RADELAND<br />
Radelandstr. 199-205, 13589 Berlin<br />
Hausleitung: Heiko Wiemer<br />
T (030) 37 03 - 0<br />
radeland@bethanien-diakonie.de<br />
<strong>BETHANIEN</strong> HAVELSTRAND<br />
Rohrweihstr. 15, 13505 Berlin<br />
Hausleitung: Heiko Wiemer<br />
T (030) 43 55 78 61<br />
havelstrand@bethanien-diakonie.de<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
www.bethanien-diakonie.de<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>EINBLICK</strong> wird herausgegeben von der <strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong> <strong>DIAKONIE</strong> gemeinnützige GmbH,<br />
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Redaktionsleitung: Andreas Wolff; Redaktion: Nicola von Amsberg; Fotos: Archiv Bethanienverein,<br />
Marcus von Amsberg, Christian Lietzmann, Miriam Lindthaler, Sandra Müller, Philipp Schumann,<br />
Ruth Willecke, Andreas Wolff<br />
20 | <strong>EINBLICK</strong> 02/<strong>2013</strong>