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DEZA FactSheet<br />
Multilaterale organisationen<br />
November 2013<br />
DIE S<strong>ch</strong>weiz und Der Globale<br />
Fonds zur Bekämpfung von Aids,<br />
Tuberkulose und Malaria (GFATM)<br />
Fakten und Zahlen<br />
Mandat<br />
Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose<br />
und Malaria (GFATM) hat den Auftrag,<br />
zusätzli<strong>ch</strong>e Mittel für die Prävention und Behandlung<br />
von Aids, Tuberkulose und Malaria zu bes<strong>ch</strong>affen<br />
und bereitzustellen. In der Beitragsvergabe an lokale<br />
Entwicklungsprogramme arbeitet der Globale<br />
Fonds, wie er oft genannt wird, eng mit Regierungen,<br />
Ni<strong>ch</strong>tregierungsorganisationen (NGO), der Privatwirts<strong>ch</strong>aft,<br />
Entwicklungsorganisationen und den<br />
Gemeins<strong>ch</strong>aften zusammen, die von diesen Krankheiten<br />
betroffen sind.<br />
Organisationsform<br />
Private Stiftung (na<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>em Re<strong>ch</strong>t)<br />
Gesamtfinanzierung des GFATM (in Mio. USD)<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
2008 2010<br />
2012<br />
Ausgaben des GFATM na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>werpunktthemen (2002 – Juni 2013)<br />
Institution<br />
• Vorsitz: Exekutivdirektor Mark Dybul (USA)<br />
• Hauptsitz: Genf<br />
• Anzahl Länderbüros: Keine<br />
• Anzahl Mitarbeitende (März 2013): 600<br />
• Gegründet: 2002<br />
• Führungsorgan: Der Verwaltungsrat ist das<br />
hö<strong>ch</strong>ste Ents<strong>ch</strong>eidungsgremium. Er besteht aus<br />
20 Mitgliedern, die si<strong>ch</strong> in zwei Blöcke gruppieren:<br />
Implementierungspartner und Geber. Seit August<br />
2012 ist die S<strong>ch</strong>weiz abwe<strong>ch</strong>selnd mit Kanada<br />
stellvertretendes Verwaltungsratsmitglied für die<br />
Stimmre<strong>ch</strong>tsgruppe (im Geberblock). Der Verwaltungsrat<br />
wird von drei Auss<strong>ch</strong>üssen unterstützt:<br />
dem Strategy, Investment and Impact Committee,<br />
dem Finance and Operational Performance Committee<br />
und dem Audit and Ethics Committee.<br />
S<strong>ch</strong>weiz<br />
• Jährli<strong>ch</strong>er finanzieller Beitrag:<br />
• Basisbeitrag: 2012: CHF 8 Mio., 2013: CHF 10 Mio.<br />
• Anzahl S<strong>ch</strong>weizer Mitarbeitende (August<br />
2013): 44<br />
15%<br />
55%<br />
28%<br />
Beiträge der S<strong>ch</strong>weiz (in Mio. CHF)<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
HIV/AIDS<br />
Malaria<br />
Tuberkulose (TB)<br />
HIV/TB 1%<br />
Stärkung der Gesundheitssysteme<br />
1%<br />
Website: www.theglobalfund.org<br />
0<br />
2009 2011<br />
2013<br />
Basisbeitrag<br />
Die S<strong>ch</strong>weiz und der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) November 2013 1
GFATM<br />
Mandat<br />
Der GFATM ist eine unabhängige, gemeinnützige<br />
Stiftung mit Sitz in Genf und wurde 2002 gegründet.<br />
Der Fonds hat den Auftrag, zusätzli<strong>ch</strong>e Mittel<br />
zur Prävention und Behandlung von Aids, Tuberkulose<br />
und Malaria zu bes<strong>ch</strong>affen und bereitzustellen. Er<br />
ist eher ein Finanzierungsinstrument als ein Umsetzungsorgan<br />
und arbeitet daher ohne Länderbüros.<br />
Für seine Tätigkeit stützt er si<strong>ch</strong> auf die Zusammenarbeit<br />
mit Partnern vor Ort ab.<br />
Der Globale Fonds vergibt Beiträge an lokale Entwicklungsprogramme.<br />
Er arbeitet eng mit Regierungen,<br />
NGO, dem Privatsektor, Entwicklungsorganisationen<br />
und den Gemeins<strong>ch</strong>aften zusammen, die von<br />
den Krankheiten betroffenen sind.<br />
Um die Re<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aftslegung, Effizienz und Wirksamkeit<br />
der finanzierten Programme zu fördern, setzt der<br />
GFATM ein leistungsabhängiges Finanzierungsmodell<br />
ein. Die Partner werden na<strong>ch</strong> Massgabe ihrer Resultate<br />
unterstützt, die mit einem wirksamen Monitoringund<br />
Evaluationssystem überprüft werden.<br />
Mittelfristige Ziele<br />
In der Periode 2012–2016 will der Globale Fonds mit<br />
den folgenden Ergebnissen zur Erfüllung internationaler<br />
Zielsetzungen beitragen: 10 Millionen gerettete<br />
Mens<strong>ch</strong>enleben, 140 bis 180 Millionen verhinderte<br />
Neuinfektionen mit HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria.<br />
Ausserdem hat si<strong>ch</strong> der GFATM im Rahmen<br />
der globalen Zielsetzungen von UNAIDS, der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) und den beiden<br />
Partners<strong>ch</strong>aften «Stop Tuberculosis» und «Roll Back<br />
Malaria» krankheitsspezifis<strong>ch</strong>e Ziele gesetzt. Um sie<br />
zu errei<strong>ch</strong>en und seine Wirksamkeit zu steigern, verfolgt<br />
der Globale Fonds die fünf folgenden strategis<strong>ch</strong>en<br />
Ansätze:<br />
• Gezielte strategis<strong>ch</strong>e Investitionen in erfolgverspre<strong>ch</strong>ende<br />
Berei<strong>ch</strong>e mit gutem Kosten-Nutzen-<br />
Verhältnis und Abstimmung der Finanzierung auf<br />
einzelstaatli<strong>ch</strong>e Strategien<br />
• Weiterentwicklung des Finanzierungsmodells, um<br />
proaktiver, flexibler, vorhersehbarer und wirksamer<br />
helfen zu können<br />
• Aktiver Beitrag zur erfolgrei<strong>ch</strong>en Implementierung<br />
der Zus<strong>ch</strong>üsse dur<strong>ch</strong> ein aktiveres Vergabemanagement<br />
und einen besseren Einbezug der Partner<br />
• Förderung und S<strong>ch</strong>utz der Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>te im Zusammenhang<br />
mit den drei Krankheiten<br />
• Konsolidierung der gema<strong>ch</strong>ten Forts<strong>ch</strong>ritte und<br />
Mobilisierung von Ressourcen dur<strong>ch</strong> verstärkte<br />
Na<strong>ch</strong>haltigkeit bei den unterstützten Programmen<br />
und Bes<strong>ch</strong>affung zusätzli<strong>ch</strong>er Mittel aus bestehenden<br />
und neuen Quellen<br />
Der GFATM führt ein neues Verfahren zur Vergabe<br />
von Beiträgen ein:<br />
Das neue Finanzierungsmodell spielt eine zentrale<br />
Rolle in der Umsetzung der Strategie 2012–2016. Ziel<br />
ist es, die Mittel des Globalen Fonds strategis<strong>ch</strong>er zu<br />
vergeben und die Partner zu verpfli<strong>ch</strong>ten, die Qualität<br />
der unterstützten Programme zu erhöhen. Zudem<br />
setzt der GFATM Erkenntnisse aus dem bisherigen<br />
System der Finanzierungsrunden um. Das neue Modell<br />
wird die Art und Weise, wie der Globale Fonds<br />
mit seinen Partnern und Implementierungspartnern<br />
zusammenarbeitet, grundlegend verändern.<br />
Die Zusammenarbeit mit nationalen Akteuren und Entwicklungspartnern<br />
auf Länderebene soll intensiviert<br />
werden. Dabei bilden die nationalen Gesundheitsstrategien<br />
die Basis für die Gestaltung der GFATM-<br />
Programme. Der Globale Fonds wird somit künftig<br />
seine Aufgabe als einer von vielen Akteuren im Gesundheitswesen<br />
des jeweiligen Landes wahrnehmen.<br />
Statt Parallelstrukturen zu s<strong>ch</strong>affen (wie den GFATM<br />
Country Coordination Me<strong>ch</strong>anism), wird er vermehrt<br />
bestehende Koordinationsstrukturen nutzen.<br />
Künftig sollen sämtli<strong>ch</strong>e betroffenen Stakeholder<br />
systematis<strong>ch</strong>er und kontinuierli<strong>ch</strong>er als zuvor in den<br />
Dialog mit den Empfängerländern einbezogen werden.<br />
Das GFATM-Sekretariat wird die Gesu<strong>ch</strong>steller<br />
im Eingabeprozess stärker unterstützen müssen.<br />
Diese werden zudem von flexibleren Zeitfenstern<br />
profitieren, und die Auszahlungen sollen fortan auf<br />
die Ressourcen der Implementierungspartner abgestimmt<br />
werden.<br />
Das neue System wird im Moment eingeführt. In der<br />
Übergangsphase erfolgt die Vergabe von Beiträgen<br />
auf Einladung. Vorrangig berücksi<strong>ch</strong>tigt werden Länder,<br />
in denen eine ras<strong>ch</strong>e Auswirkung der Beiträge<br />
absehbar ist oder in denen der Unterbru<strong>ch</strong> einer Behandlung<br />
(z. B. einer antiretroviralen Therapie) droht.<br />
Ergebnisse<br />
S<strong>ch</strong>on kurz na<strong>ch</strong> der Gründung war der GFATM das<br />
wi<strong>ch</strong>tigste multilaterale Finanzierungsinstrument im<br />
Berei<strong>ch</strong> der globalen Gesundheit. Er stellt zwei Drittel<br />
der internationalen Mittel zur Bekämpfung von<br />
Tuberkulose und Malaria sowie ein Fünftel der Mittel<br />
im Kampf gegen Aids bereit.<br />
Seit seiner Gründung hat der GFATM insgesamt 22,9<br />
Milliarden US-Dollar an über 1000 Programme in<br />
mehr als 150 Ländern vergeben. Die vom GFATM unterstützten<br />
Programme haben bedeutende Erfolge<br />
erzielt, wie die folgenden Beispiele verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>en:<br />
Bekämpfung von Aids<br />
Bis Ende 2012 konnten si<strong>ch</strong> 4,2 Millionen Mens<strong>ch</strong>en<br />
dank der vom GFATM unterstützten Programme einer<br />
antiretroviralen Therapie unterziehen. Im Jahr<br />
davor waren erst 3,3 Millionen Mens<strong>ch</strong>en in Behandlung.<br />
Dies stellt eine markante Zunahme dar. Dieser<br />
Forts<strong>ch</strong>ritt geht primär auf den verbesserten Zugang<br />
zu antiretroviralen Therapien in Subsahara-Afrika zurück,<br />
wo der Anteil der betroffenen Mens<strong>ch</strong>en, die<br />
behandelt werden konnten, seit dem Jahr 2000 von<br />
5 % auf 56 % stieg.<br />
Im Berei<strong>ch</strong> der Prävention wurden bis 2012 dank<br />
GFATM-Programmen 1,7 Millionen HIV-positive<br />
s<strong>ch</strong>wangere Frauen behandelt, um einer HIV-Übertragung<br />
auf das Kind vorzubeugen; es wurden 250<br />
Millionen HIV-Tests und Beratungen finanziert, 4,2<br />
Die S<strong>ch</strong>weiz und der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) November 2013 2
Stärkung der Gesundheitssysteme<br />
Der GFATM unterstützt au<strong>ch</strong> die Verbesserung nationaler<br />
Gesundheitssysteme. Bislang wurde dies jedo<strong>ch</strong><br />
ni<strong>ch</strong>t prioritär verfolgt, sondern stellte vielmehr<br />
einen S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>punkt dar. Dies dürfte si<strong>ch</strong> künftig<br />
ändern, zumal im neuen Finanzierungsmodell die<br />
Ausri<strong>ch</strong>tung an nationalen Gesundheitsstrategien<br />
im Mittelpunkt steht. Die S<strong>ch</strong>weiz setzt si<strong>ch</strong> aktiv für<br />
dieses Anliegen ein.<br />
Ein junger Malariapatient erholt si<strong>ch</strong> in einem Krankenhaus<br />
in Mogadis<strong>ch</strong>u, Somalia (© UN Photo/Tobin Jones)<br />
Milliarden Kondome verteilt, und in über 19 Millionen<br />
Fällen konnte die medizinis<strong>ch</strong>e Grundversorgung<br />
und Unterstützung für Aidswaisen si<strong>ch</strong>ergestellt<br />
werden.<br />
Bekämpfung der Tuberkulose<br />
2012 wurden dank der vom Globalen Fonds unterstützten<br />
Programme 9,7 Millionen neue Tuberkulosefälle<br />
erkannt und behandelt. Fünf Jahre zuvor waren<br />
es nur 2,9 Millionen Fälle gewesen. 2010 wurden 12<br />
000 Mens<strong>ch</strong>en in GFATM-Programmen gegen multiresistente<br />
Tuberkulose behandelt, die Gesamtzahl<br />
der Behandelten stieg auf 69 000 Mens<strong>ch</strong>en. Dies<br />
entspri<strong>ch</strong>t allerdings weniger als 20 % der ges<strong>ch</strong>ätzten<br />
Infektionen weltweit. Derzeit werden neue Diagnosemethoden<br />
eingeführt, um die Detektionsrate<br />
zu erhöhen.<br />
Das Risiko einer Ansteckung mit Tuberkulose ist für<br />
Mens<strong>ch</strong>en mit HIV bis 30-mal höher. Daher wurden<br />
GFATM-Programme zur Reduktion von Doppelinfektionen<br />
(Tuberkulose/HIV) intensiviert; Ziel ist es, bei<br />
Mens<strong>ch</strong>en mit HIV die Todesfälle wegen Tuberkulose<br />
bis 2015 um 50 % zu senken.<br />
Bekämpfung von Malaria<br />
Im Berei<strong>ch</strong> der Prävention konnten zwis<strong>ch</strong>en 2002<br />
und Ende 2012 dur<strong>ch</strong> vom GFATM unterstützte Programme<br />
310 Millionen insektizidbehandelte Netze<br />
verteilt werden. 2012 besassen 53 % der Haushalte<br />
in Subsahara-Afrika zumindest ein Netz, im Jahr 2000<br />
waren es nur deren 5 % gewesen. Laut Umfragen<br />
werden 90 % dieser Netze au<strong>ch</strong> eingesetzt. Ausserdem<br />
wurden 46 Millionen Spraybehandlungen in Gebäuden<br />
dur<strong>ch</strong>geführt. Dabei werden die Innenwände<br />
der Häuser mit lang haftenden Insektiziden besprüht.<br />
Im Berei<strong>ch</strong> der Malariatherapie finanzierte der Globale<br />
Fonds zwis<strong>ch</strong>en 2002 und 2012 die Behandlung<br />
von 234 Millionen an Malaria erkrankten Mens<strong>ch</strong>en.<br />
Kampf gegen Betrug und Korruption<br />
Das Generalinspektorat (Office of the Inspector<br />
General, OIG) ist das unabhängige Aufsi<strong>ch</strong>tsorgan<br />
des GFATM. Es führt regelmässig Länderaudits und<br />
je na<strong>ch</strong> Bedarf au<strong>ch</strong> Untersu<strong>ch</strong>ungen dur<strong>ch</strong>. Dank<br />
seiner öffentli<strong>ch</strong>en Beri<strong>ch</strong>terstattung und seiner<br />
Nulltoleranz gegenüber Betrug und Korruption gilt<br />
der GFATM bezügli<strong>ch</strong> der Vergabe von Gebermitteln<br />
und der Verfolgung von Betrugs- und Korruptionsfällen<br />
weltweit als eine der transparentesten<br />
organisationen.<br />
Das 2012 eingeführte neue Risikomanagementsystem<br />
wird dazu beitragen, die finanziellen Risiken und das<br />
Betrugs- und Korruptionspotenzial weiter zu senken.<br />
Fallbeispiel<br />
Tansania<br />
Mit Beiträgen von fast 1,4 Milliarden US-Dollar<br />
bis 2012 steht das ostafrikanis<strong>ch</strong>e Land an zweiter<br />
Stelle der vom GFATM begünstigten Länder. In<br />
Tansania lebten im Zeitraum 2011/2012 no<strong>ch</strong> immer<br />
über 5 % der Mens<strong>ch</strong>en mit Aids. Der Kampf<br />
gegen HIV/Aids hat daher für Tansania Priorität,<br />
und der Globale Fonds unterstützt das Land seit<br />
2004.<br />
Bis 2010 stellte der GFATM über 600 Millionen US-<br />
Dollar für die Prävention und Behandlung von HIV/<br />
Aids bereit. Damit wurden 8,4 Millionen Tests und<br />
Beratungen finanziert, 380 000 Kinder behandelt<br />
und unterstützt, 260 000 Mens<strong>ch</strong>en erhielten eine<br />
antiretrovirale Therapie. Im Dezember 2012 bestätigte<br />
der GFATM einen weiteren Beitrag von 308<br />
Millionen US-Dollar. Er soll den Zugang zu HIV-Behandlung<br />
für alle si<strong>ch</strong>erstellen, HIV-Tests erlei<strong>ch</strong>tern<br />
und bis 2015 mehr als 660 000 Mens<strong>ch</strong>en<br />
eine antiretrovirale Therapie ermögli<strong>ch</strong>en.<br />
Zudem unterstützt der Globale Fonds Tansania im<br />
Kampf gegen die Tuberkulose. Zwis<strong>ch</strong>en 2003 und<br />
2010 wurden dafür 15 Millionen US-Dollar ausgegeben.<br />
Dadur<strong>ch</strong> konnten die Erkennungs- und<br />
Behandlungsraten von Tuberkulose verbessert und<br />
die Sterbli<strong>ch</strong>keit verringert werden.<br />
S<strong>ch</strong>weiz<br />
In der S<strong>ch</strong>weizer Entwicklungszusammenarbeit im<br />
Gesundheitsberei<strong>ch</strong> zählt der Kampf gegen übertragbare<br />
Krankheiten zu den S<strong>ch</strong>werpunktthemen.<br />
In diesem Zusammenhang sollen Bena<strong>ch</strong>teiligungen<br />
abgebaut und die Gesundheitssysteme dur<strong>ch</strong> eine<br />
klare Ausri<strong>ch</strong>tung auf die Bedürfnisse der Armen gestärkt<br />
werden.<br />
Die S<strong>ch</strong>weiz und der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) November 2013 3
Die S<strong>ch</strong>weiz ist im Kampf gegen HIV und Malaria<br />
auf nationaler und internationaler Ebene tätig. Sie<br />
fördert den Austaus<strong>ch</strong> und die Synergien zwis<strong>ch</strong>en<br />
den beiden Ebenen, um die Kohärenz ihrer Aktivitäten<br />
und der Programme ihrer Partner zu verbessern.<br />
Die S<strong>ch</strong>weiz ist in der vorteilhaften Situation, dass<br />
sie in der Kooperation mit dem GFATM auf die Ziele<br />
hinarbeiten kann, die sie si<strong>ch</strong> selbst für die Entwicklungszusammenarbeit<br />
in diesem Berei<strong>ch</strong> gesetzt hat.<br />
In Partners<strong>ch</strong>aften mit den wi<strong>ch</strong>tigsten Stakeholdern<br />
ist der Globale Fonds führend auf seinem Gebiet. Er<br />
hat einzigartige Mögli<strong>ch</strong>keiten in der Mittelbes<strong>ch</strong>affung<br />
und verfügt über ein in hohem Masse integratives<br />
Gouvernanzsystem.<br />
Mittelfristige Ziele der S<strong>ch</strong>weiz<br />
In der internationalen Zusammenarbeit im Gesundheitsberei<strong>ch</strong><br />
verfolgt die S<strong>ch</strong>weiz folgende Ziele mit<br />
Bezug zur Arbeit des GFATM:<br />
• Reduktion der Belastung dur<strong>ch</strong> HIV/Aids und Malaria<br />
mittels wirksamer Ansätze, Investitionen und<br />
Koordination zwis<strong>ch</strong>en den Partnern<br />
• Ausbau der lokalen Gesundheitssysteme und<br />
Kapazitäten<br />
• Ausbau des Beitrags des GFATM zugunsten einer<br />
wirksameren Hilfe auf lokaler und globaler Ebene.<br />
• Unterstützung der Monitoring-Me<strong>ch</strong>anismen und<br />
des Engagements der Länder, damit die Bedürfnisse<br />
und Voraussetzungen der Staaten auf globaler<br />
Ebene besser berücksi<strong>ch</strong>tigt werden (multi- und<br />
bilateraler Ansatz).<br />
Ergebnisse der S<strong>ch</strong>weizer Zusammenarbeit<br />
mit dem GFATM<br />
Dank ihres aktiven Engagements in vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Auss<strong>ch</strong>üssen und in ihrer Stimmre<strong>ch</strong>tsgruppe konnte<br />
die S<strong>ch</strong>weiz folgende Diskussionen und Bes<strong>ch</strong>lüsse<br />
im Verwaltungsrat des GFATM beeinflussen:<br />
• Die S<strong>ch</strong>weiz war aktives Mitglied im Steuerungsauss<strong>ch</strong>uss<br />
des GFATM Partnership Forum, das im Juni<br />
2011 in Brasilien stattfand. Dank ihrer Glaubwürdigkeit<br />
und ihres Engagements wurde die S<strong>ch</strong>weiz<br />
trotz ihres relativ geringen finanziellen Beitrags als<br />
Vertreterin ihrer Stimmre<strong>ch</strong>tsgruppe zum stellvertretenden<br />
Verwaltungsratsmitglied gewählt.<br />
• Im Rahmen ihrer Stimmre<strong>ch</strong>tsgruppe koordinierte<br />
die S<strong>ch</strong>weiz einen Austaus<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en Kanada,<br />
Deuts<strong>ch</strong>land und der S<strong>ch</strong>weiz über Felderfahrungen.<br />
Dieser Ansatz könnte auf weitere Entwicklungspartner<br />
wie S<strong>ch</strong>weden, Irland und Dänemark<br />
ausgeweitet werden, wobei die S<strong>ch</strong>weiz eine Führungsrolle<br />
einnehmen könnte.<br />
• Eine Allianz mit NGO in Entwicklungsländern wurde<br />
lanciert und könnte für gemeinsame politis<strong>ch</strong>e<br />
Erklärungen gestärkt werden. Hierzu beigetragen<br />
hat au<strong>ch</strong> die Gründung des zivilgesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
Forums für Risikomanagement in Partners<strong>ch</strong>aft mit<br />
UNAIDS<br />
Herausforderungen Für Den<br />
GFATM<br />
Der Globale Fonds kann eindrückli<strong>ch</strong>e Ergebnisse vorweisen.<br />
Auf globaler und nationaler Ebene sind aber<br />
no<strong>ch</strong> viele Herausforderungen zu bewältigen. Die<br />
Reform 2011/2012 führte zu wi<strong>ch</strong>tigen organisatoris<strong>ch</strong>en<br />
Veränderungen, insbesondere im Berei<strong>ch</strong> des<br />
Finanzierungsmodells und des Finanzmanagements.<br />
Um si<strong>ch</strong>erzustellen, dass Beiträge künftig im Geist<br />
der Partners<strong>ch</strong>aft mit den Empfängerländern und<br />
abgestimmt auf deren Prioritäten vergeben werden,<br />
muss das Finanzierungsmodell auf allen Ebenen erfolgrei<strong>ch</strong><br />
umgesetzt werden. Dies bedingt au<strong>ch</strong> einen<br />
Kulturwandel: weg vom ursprüngli<strong>ch</strong> verfolgten<br />
humanitären Ansatz und hin zu einem entwicklungspolitis<strong>ch</strong>en<br />
Ansatz mit den entspre<strong>ch</strong>enden<br />
instrumenten.<br />
Eine weitere Herausforderung für die kommenden<br />
Jahre ist der strategis<strong>ch</strong>e Einsatz der finanziellen Mittel.<br />
Damit der GFATM, dessen Mandat auf bestimmte<br />
Krankheiten ausgeri<strong>ch</strong>tet ist, ni<strong>ch</strong>t versehentli<strong>ch</strong><br />
die Gesundheitssysteme in den Empfängerländern<br />
verzerrt, muss er deren allgemeine Förderung stärker<br />
gewi<strong>ch</strong>ten.<br />
In der Mittelbes<strong>ch</strong>affung hat der GFATM bessere<br />
Aussi<strong>ch</strong>ten als andere multilaterale Organisationen.<br />
Indessen sollte er au<strong>ch</strong> stärkere Anreize für finanzielle<br />
Engagements aus der Privatwirts<strong>ch</strong>aft s<strong>ch</strong>affen.<br />
Die S<strong>ch</strong>weiz wird die Umsetzung der Neuerungen<br />
genau verfolgen und zur weiteren Stärkung des Globalen<br />
Fonds beitragen<br />
Eine junge Freiwillige präsentiert Kondome, wel<strong>ch</strong>e sie im Rahmen einer<br />
AIDS-Informationskampagne in Gambia verteilt.<br />
(© UN Photo/Liba Taylor)<br />
Kontakt:<br />
health@eda.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />
Die S<strong>ch</strong>weiz und der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) November 2013 4