diss_Ecke_Elisa.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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2.1.3 Höckerneigung<br />
Im Laufe der Zeit wurde der Begriff der Höckerneigung unterschiedlich definiert.<br />
Gelehrte der Innsbrucker und Wiener Schule verstehen unter Höckerneigung<br />
eine funktionelle Bewegungsspur, die durch Bewegungen des Unterkiefers<br />
gegen den Oberkiefer, entsteht. In der Totalprothetik dagegen betrachtet<br />
man die Höckerneigung als morphologische Eigenschaft des Zahnes.<br />
1982 und 1984 wurde von Slavicek die Front-Eckzahn-Gruppe näher untersucht.<br />
Er betrachtete die bei Protrusion funktionell bedeutsame Neigung der<br />
palatinalen Frontzahnflächen in Ausrichtung zur Achs-Orbita- Ebene.<br />
Slavicek stellte eine eindeutige Tendenz fest: Die zur Achs-Orbita- Ebene<br />
orientierte Frontzahnführung, welche durch eine Sehne vom Tuberkulum bis<br />
zur Schneidekante gebildet wird, ist gegenüber einer mittelwertigen horizontalen<br />
Kondylenbahnneigung (HKN: dem Winkel, den die Kondylenbahn mit<br />
der Ach-Orbita-Ebene einschließt) um etwa zehn Grad steiler. Bei einer steilen<br />
HKN geht die Differenz gegen Null und bei einer flachen HKN wird sie<br />
größer (Suckert, 1999).<br />
Da die Front- und Seitenzähne jedoch eine unterschiedliche Rolle in der Stellungsstabilität<br />
nehmen, liegt es nahe auch die Form und Charakteristik der<br />
Seitenzähne für die Mahlbewegung weiter zu untersuchen und auf einen Zusammenhang<br />
zur HKN zu überprüfen (Kaidonis, 2007). Analog zu den Frontzähnen<br />
untersuchte Slavicek die funktionelle Beschaffenheit der Oberkieferseitenzähne<br />
bei der laterotrusiven Unterkieferbewegung. Die Sehne der Seitenzähne<br />
wurde jeweils durch die mesiovestibuläre Höckerspitze und den<br />
tiefsten Punkt in der Fissur gelegt. Im Ergebnis zeigte sich eine eindeutige<br />
Front-Eckzahndominanz und eine von anterior nach posterior abfallende<br />
Steigung der Höckerneigung.<br />
Nach Marxkors (Marxkors, 2007) misst der Höckerneigung eine funktionell<br />
wichtige Bedeutung bei, da sie die Funktionstüchtigkeit des totalen Zahnersatzes<br />
beeinflusst. Demnach steht nicht nur die Frontzahnführung mit der<br />
sagittalen Kondylenbahnneigung im Zusammenhang, sondern auch die Führung<br />
der Seitenzahnhöcker. Als führende Flächen dienen die unteren<br />
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