diss_Ecke_Elisa.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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ilateral balancierten Okklusion, eine signifikant niedrigere Muskelaktivität<br />
festgestellt wurde. Des Weiteren entsprechen bei der Eckzahnführung die<br />
neuromuskuläre Aktivität und Funktion der hebenden Muskeln am ehesten<br />
dem Zustand des natürlichen Gebisses.<br />
Die gnathologischen Prinzipien sind beim unbezahnten Patienten die gleichen<br />
wie bei bezahnten Personen. Die Vorzüge der anterioren Führung liegen<br />
in der Vorbeugung von Craniomandibulären Dysfunktionen, Muskelschmerzen<br />
oder auch Gelenkstörungen (Biffar, 1999).<br />
Letztendlich haben neueste Studien gezeigt, dass kein Grenzbewegungsmuster<br />
untersuchter Probanden eindeutig zu einem der gnathologisch geforderten<br />
Konzepte der bibalancierten, der unilateral balancierten oder der<br />
Front-Eckzahnführung zugeordnet werden konnte. Alle Probanden zeigten<br />
individuelle Bewegungsmuster (A. End, 2010).<br />
Günstigere Eigenschaften weist nach Meinung von Slavicek die sequentielle<br />
Führung auf. Kulmer et al. befürworten in ihrer Studie ebenfalls die sequentielle<br />
Führung mit Front-Eckzahn- Dominanz (Kulmer, Ruzicka, Niederwanger,<br />
& Moschen, 1999). Sie untersuchten dafür die Länge und Neigung führender<br />
Elemente. Dabei wurde analysiert, dass die Neigungen der oberen lingualen<br />
Führungsflächen der Frontzähne und die Neigungen der bukkalen inneren<br />
Höcker, bezogen zur Achs- Orbita- Ebene, vom zentralen Schneidezahn bis<br />
zum zweiten Molar sukzessiv abfallen. Dabei haben die Molaren eine auffallend<br />
flache Neigung. Die Länge der führenden Flächen ist bei den anterioren<br />
Zähnen nahezu zweimal so lang wie die der posterioren Zähne.<br />
Im stomatognathen System bedingen skelettale Beziehungen der Kiefer ein<br />
individuelles statisches und dynamisches Verhalten der Zahnbögen. Obwohl<br />
das natürliche Gebiss im Aufbau variiert, weist es eine jeweils deutliche Abhängigkeit<br />
zu skelettalen Prinzipien auf (Slavicek, 2000).<br />
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