diss_Ecke_Elisa.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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2.3 Aufwachstechnik versus CAD/CAM- Technik<br />
Die Herstellung einzelner Kauflächen in Form von Inlays oder Kronen war<br />
zunächst nur mithilfe von Aufwachstechniken erfahrener Zahntechniker realisierbar.<br />
Die konventionelle Wachsmodellation, beispielsweise nach Payne<br />
und Lundeen (Suckert, 1999), nach Thomas (Ulrich Lotzmann, 1998) oder<br />
die biomechanische Aufwachstechnik nach Polz bzw. die naturgemäße nach<br />
Schulz (Caesar, 1996) stellten die einzige Möglichkeit dar Kauflächen funktionell<br />
zu gestalten.<br />
Die Aufwachstechnik nach Peter K. Thomas orientiert sich am Konzept der<br />
gnathologischen Okklusion und zeichnet sich durch eine 1-zu-1-<br />
Zahnbeziehung aus. Jeder tragende Höcker der Seitenzähne weist in die<br />
Grube des Antagonisten. Er strebt eine Tripodisierung an den Höckerabhängen<br />
an. Payne und Lundeen richten sich nach einer 1-zu-2-Zahnbeziehung.<br />
Die tragenden Höcker der unteren Prämolaren und die mesialen Arbeitshöcker<br />
der unteren Molaren treffen auf die Randleisten von zwei Antagonisten.<br />
Die distalen Arbeitshöcker der unteren Molaren dagegen stützen sich ebenfalls<br />
tripodisch in den antagonistischen Fossae ab. Das Biomechanische<br />
Aufwachskonzept schafft dagegen Freiräume für die zahngeführte Unterkieferbewegung<br />
nach dem oben beschriebenen okklusalen Kompass und erlaubt<br />
so die Gestaltung einer funktionellen und individuellen Zahnoberfläche<br />
(Hugger, 2006).<br />
Dank neu entwickelter computergestützter 3D-Technik wurde es möglich,<br />
Kauflächen mit hoher Präzision und Akkuratesse einzuscannen (Mehl, Gloger,<br />
Kunzelmann, & Hickel, 1997) und eine virtuelle CAD- Rekonstruktion<br />
von Zahnoberflächen darzustellen. Letzteres ist nur möglich, wenn das System<br />
die typische Geometrie der Zähne kennt. Um einen entsprechenden Datensatz<br />
zu erhalten, wurden bisher Standardzähne von erfahrenen Zahntechnikern<br />
modelliert und vermessen oder es wurde mit virtuellen Werkzeugen<br />
eine CAD- Rekonstruktion durchgeführt (Albert et al., 2007). Beides führte<br />
bisweilen nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen. Da noch nicht für jede<br />
klinische Situation ein akzeptables Ergebnis erzielt wird, sind zeitaufwendige<br />
Nachbesserungen nötig, die die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen, sodass<br />
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