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<strong>Bayerische</strong><br />

Oktober 2013<br />

63. Jahrgang<br />

B 8589 E<br />

10<br />

2013<br />

<strong>Finanzgewerkschaft</strong><br />

INFORMATIONEN MEINUNG BERUFSPOLITIK<br />

MITGLIEDERZEITSCHRIFT DER BAYERISCHEN FINANZGEWERKSCHAFT<br />

NACH DER WAHL<br />

Josef Bugiel kommentiert<br />

den Ausgang der Bundestags-<br />

und Landtagswahlen<br />

Seite 115<br />

Sehenden Auges gegen die Wand?<br />

bfg lehnt Auffüllung der Außendienste zu<br />

Lasten der Veranlagung ab<br />

STARKE FINANZVER-<br />

WALTUNG -<br />

GERECHTIGKEIT<br />

HANDLUNGSFÄHIGKEIT<br />

STABILITÄT<br />

Die bfg vor dem Delegiertentag<br />

2013<br />

Seite 118<br />

50!<br />

bfg-Jugend feiert Jubiläum<br />

Seite 122<br />

www.finanzgewerkschaft.de<br />

www.bfg.by<br />

Die 250 Prüfungsabgänger 2013<br />

der 3. QuE sind per Saldo ausschließlich<br />

zur Verstärkung der<br />

Außendienste vorzusehen. 160<br />

MAK sollen der Bp, 60 der Steuerfahndung<br />

und 30 der USt-Prüfung<br />

zugeführt werden - Anweisung<br />

des Finanzministeriums an das<br />

<strong>Bayerische</strong> Landesamt für Steuern<br />

zur Personalverteilung 2013.<br />

Völliges Unverständnis bei den<br />

Bezirkspersonalräten! Wie kann<br />

man in einer Zeit, wo es in der Veranlagung<br />

bereits lichterloh brennt,<br />

so eine Entscheidung treffen?<br />

Sofort wurden alle Hebel in Bewegung<br />

gesetzt, um ein Umdenken zu<br />

erreichen - die Katastrophe für den<br />

Innendienst vor Augen. Doch vergeblich!<br />

Das Ministerium blieb bei<br />

seiner Haltung und das Landesamt<br />

leistete Vollzug. Den leidgeprüften<br />

Veranlagungsstellen steht so ein<br />

nie gekannter eisiger Winter bevor.<br />

Hausgemacht. Sehenden Auges.<br />

Natürlich ist die Unterbesetzung in<br />

den Außendiensten viel höher als in<br />

der Allgemeinen Verwaltung (AV). Das<br />

wird auch von der bfg nicht bestritten.<br />

In der 3. QuE lag die Unterbesetzung<br />

in den Prüfungsdiensten bis zur diesjährigen<br />

Personalverteilung bei etwa<br />

20 %. Das ist dramatisch, keine Frage.<br />

Im Bundesvergleich liegt Bayern damit<br />

ganz hinten. Dass das so nicht bleiben<br />

kann, leuchtet jeder und jedem ein.<br />

Darauf fußten auch die Forderungen<br />

der bfg endlich zusätzliche Stellen in<br />

der Steuerverwaltung zu schaffen, um<br />

diesen Bedarf zu decken. Denn darum<br />

geht es letztlich. Zuweilen wird in der<br />

Diskussion der Eindruck vermittelt, es<br />

lägen Planstellen in den Außendiensten<br />

brach. Mitnichten! Das Minus zum<br />

Zuteilungssoll steht nicht zur Verfügung.<br />

Die Stellen stehen im Haushaltsplan,<br />

sind aber nicht besetzbar, z. B.<br />

wegen Altersteilzeit, ablaufenden Beurlaubungen,<br />

Wiederbesetzungssperren<br />

und ähnlichem.<br />

Tatsächlicher Personalbedarf<br />

viel höher<br />

Diskutiert wird dabei „nur“ über die<br />

Unterbesetzung gegenüber dem Zuteilungssoll.<br />

Gerne übersehen wird, dass<br />

hier gegenüber dem tatsächlichen Personalbedarf<br />

bereits ein Fehlbestandsabschlag<br />

abgezogen werden muss,<br />

weil der Landtag einfach nicht mehr<br />

Planstellen genehmigt. Wir reden hier<br />

von rund 20 %, das sind weit über<br />

2.000 MAK! Die im Haushalt vorhandenen<br />

Stellen werden dann mittels Zuteilungssoll<br />

auf die Ämter verteilt. Und<br />

hiervon sind weitere fast 2.000 Stellen<br />

aus den obengenannten Gründen<br />

nicht besetzbar. Nur diese knapp 2.000<br />

Stellen sind als Minus ausgewiesen.<br />

Richtig ist, dass man die Arbeitsgebiete<br />

hier unterschiedlich belastet hat.<br />

Während die Bp 2012 beispielsweise<br />

einen Fehlbestandsabschlag von 31<br />

% schultern musste, lag er in der AVSt<br />

bei „nur“ 11 %. Richtig ist auch, dass<br />

die Außendienste bei der tatsächlichen<br />

Besetzung im Zuge der Personalverteilung<br />

noch einmal eine schlechtere<br />

Quote als die AV verkraften mussten.<br />

Damit will das Finanzministerium nun<br />

Schluss machen, der politische Druck<br />

wird offenbar zu groß.<br />

Unterschiedliche Belastung<br />

hatte ihre Gründe<br />

Doch die bisherige Praxis hatte sehr<br />

Fortsetzung nächste Seite


SEHENDEN AUGES GEGEN DIE WAND?<br />

OKTOBER 2013<br />

gute Gründe. Denn in der Veranlagung<br />

lässt sich der Arbeitszugang nicht<br />

steuern. Die Arbeit kommt von außen.<br />

Und sie muss gemacht werden. Jede<br />

einzelne Person ist gezwungen Personalfehlbestände<br />

durch Mehreinsatz<br />

zu kompensieren, um den Fortgang zu<br />

gewährleisten - bis zur Erschöpfung.<br />

Ganz anders im Außendienst: Hier<br />

kann man den Arbeitszugang steuern.<br />

Fehlt das Personal, wird eben weniger<br />

geprüft. Das ist nicht schön für Steuergerechtigkeit<br />

und Steuereinnahmen,<br />

aber die Mehrbelastung der bzw. des<br />

einzelnen Beschäftigten wegen des<br />

Fehlbestands hält sich in Grenzen.<br />

Das Landesamt für Steuern und die<br />

Bezirkspersonalräte haben in der Vergangenheit<br />

nicht leichtfertig gehandelt.<br />

Man hat sich im Gegenteil sehr genau<br />

überlegt, was man für die Außendienste<br />

tun kann. Man war aber auch<br />

gemeinsam zu der Erkenntnis gelangt,<br />

dass die Veranlagung die Belastungsgrenze<br />

nicht nur erreicht, sondern<br />

überschritten hat. Es bestand große<br />

Einigkeit, dass eine merkliche Personalaufstockung<br />

- gerade in der AVSt<br />

- dringend geboten wäre, aber leider<br />

keine Spielräume bestehen. Man war<br />

sich auch einig, dass vor dem Hintergrund<br />

der dramatischen Arbeitssituation<br />

im Innendienst die Außendienste<br />

dann eben momentan zurückstehen<br />

müssen. Vor Ort wiederholte sich das<br />

gleiche Spiel, wenn es um die Besetzung<br />

der USt-Prüfung und der BNV<br />

ging.<br />

Außendienst vor Innendienst<br />

= Verwaltungschaos<br />

Das Finanzministerium versichert,<br />

dass man längere Laufzeiten in der<br />

Veranlagung im Zuge der neuen Prioritätensetzung<br />

tolerieren werde. Schön<br />

gesagt. Die Beschwerden über lange<br />

Bearbeitungszeiten laufen aber in aller<br />

Regel bei den Bearbeitern auf und<br />

nicht im FM. Solche Diskussionen sind<br />

kräftezehrend und halten von der eigentlichen<br />

Arbeit ab. Sieht man sich<br />

die aktuelle Besetzungslage in den<br />

AVSten an, drohen ab Januar 2014 erhebliche<br />

Lücken aufzureißen, die nach<br />

der Entscheidung pro Außendienste<br />

nicht mehr gestopft werden können.<br />

Das ist schon heute absehbar. Bei<br />

besonders dünn besetzten Ämtern<br />

drohen Bearbeitungszeiten von 6, im<br />

Extremfall bis zu 9 Monaten pro Steuererklärung.<br />

Das ist dem Steuerbürger<br />

kaum vernünftig zu erklären. Hier sind<br />

Auseinandersetzungen vorprogrammiert!<br />

Aber das ist ja noch nicht alles. Viel<br />

schlimmer ist doch, dass mittlerweile<br />

der Grundinformationsdienst und die<br />

Aktenführung schon massiv unter dem<br />

allgegenwärtigen Zeitmangel leiden.<br />

Wenn aber in großem Umfang Grunddaten<br />

nicht mehr gewartet werden,<br />

Kontrollmaterial in Ordnern verstaubt,<br />

Mitteilungen gesammelt verjähren,<br />

Post verloren geht, dann sind wir in<br />

der Steuerverwaltung am Ende! Dann<br />

kann auch der Außendienst nichts<br />

mehr retten, weil die Grundlagen seiner<br />

Arbeit fehlen. Schon heute beklagen<br />

sich Betriebsprüfer, dass sie bei<br />

der Vorbereitung erst einmal die Akten<br />

sortieren müssen und Kontrollmaterial<br />

nicht mehr vorhanden ist. Das wird<br />

ohne Frage weiter zunehmen. Und wer<br />

sich über die Verzahnung von BpA-<br />

Euro mit den UNIFA-Grunddaten im<br />

Klaren ist, dem ist auch bewusst, dass<br />

der Innendienst unbedingt arbeitsfähig<br />

gehalten werden muss. Denn er liefert<br />

die Grundlage jeder Außendiensttätigkeit!<br />

bfg leistet Widerstand und<br />

schlägt Stufenplan vor<br />

Als die Information die Bezirkspersonalräte<br />

erreichte, war klar, dass man<br />

die Entscheidung des Finanzministeriums<br />

nicht hinnehmen kann. Der HPR<br />

wurde eingeschaltet, der genauso negativ<br />

reagierte. Noch im Juli schrieb<br />

das Gremium den Finanzminister in<br />

der Angelegenheit an. Auch vom Landesvorsitzenden<br />

der bfg, Josef Bugiel,<br />

erhielt Dr. Söder Post. Man machte<br />

deutlich, dass ein weiteres Anschwellen<br />

der Unterbesetzung im Innendienst<br />

nicht zu verkraften sei und schlug vor<br />

die Auffüllung der Außendienste in<br />

einem Stufenplan auf 3 Jahre zu strecken.<br />

Dann könnten die stärkeren Ausbildungslehrgänge<br />

berücksichtigt werden,<br />

die 2014 und 2015 fertig werden.<br />

Leider hat das Finanzministerium diesen<br />

Vorschlag mittlerweile zurückgewiesen.<br />

Man verweist auf die großen<br />

Sehenden Auges gegen die Wand<br />

Seite 113<br />

Aktuelles aus dem HPR<br />

Seite 116<br />

Die bfg vor dem Gewerkschaftstag<br />

2013<br />

Seite 118<br />

Besetzungsunterschiede, die überproportionale<br />

Auswirkung des Personalrückgangs<br />

in den Außendiensten in<br />

der Vergangenheit und auf die Zuführung<br />

der 2. QuE in diesem Jahr. Man<br />

verspricht, dass ab 2014 auch die AV<br />

wieder Personalzuführungen erhalten<br />

werde.<br />

Diese Antwort vermag nicht zu überzeugen.<br />

Sie verkennt, dass im Innendienst<br />

Menschen sitzen, die nicht wissen,<br />

wie sie jetzt mit der Arbeit zurecht<br />

kommen sollen. Sie verkennt, dass<br />

manche jetzt darüber zerbrechen.<br />

Und sie verkennt, dass auch der Außendienst<br />

auf einen funktionierenden<br />

Innendienst angewiesen ist. Die bfg<br />

hat rechtzeitig und umfassend auf die<br />

Folgen hingewiesen. Die Verantwortung<br />

dafür trägt allein das Finanzministerium.<br />

Mehr Personal einstellen<br />

Der richtige Weg zur überfälligen<br />

Verstärkung der Außendienste wäre<br />

endlich die notwendigen Planstellen<br />

bereit zu stellen und weit mehr Nachwuchskräfte<br />

einzustellen, als das bisher<br />

geplant ist. Anders lässt sich die<br />

Situation nicht wirklich lösen, und mit<br />

hilfl os anmutenden Hau-ruck-Aktionen<br />

zu Lasten anderer Bereiche schon gar<br />

nicht. Und man tut sich auch keinen<br />

Gefallen, wenn man zwischen den<br />

Zeilen Amtsleitern und Mittelbehörde<br />

unterstellt, sie hätten Empfehlungen<br />

des FM in der Vergangenheit nicht<br />

genügend Beachtung geschenkt, so<br />

dass man jetzt ernst machen müsse.<br />

Das mühevolle Ringen um den Erhalt<br />

der Arbeitsfähigkeit der Steuerverwaltung<br />

auf allen Ebenen erfährt so eine<br />

Geringschätzung, die nicht gerechtfertigt<br />

ist. Wenn angesichts solcher<br />

Vorgänge eine merkliche Resignation<br />

eintritt, braucht man sich nicht wirklich<br />

zu wundern.<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Aktuelles<br />

Seite 120<br />

50! bfg Jugend feiert Jubiläum<br />

Seite 122<br />

Aus den Ortsverbänden<br />

Seite 126<br />

114 BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT


OKTOBER 2013<br />

SEITE 3<br />

Nach den Landtagswahlen wird die CSU sehr zügig (wieder) alleine die Regierung<br />

im Freistaat Bayern bilden. Wie die verschiedenen Auswertungen der<br />

Wahl zeigen, haben nicht zuletzt die vielen Beamten, die bei der letzten Wahl<br />

die FDP gewählt haben oder der Wahl ferngeblieben sind, der CSU dieses<br />

Ergebnis ermöglicht. Damit honorierten sie die positive Entwicklung des Beamtenrechts<br />

und die Rücknahme der massiven Sparmaßnahmen der „Stoiber-<br />

Ära“. Insbesondere die Rückführung der 42-Stunden-Woche, die erfolgreiche<br />

Einführung des Neuen Dienstrechts und die zeit- und inhaltsgleiche Übernahme<br />

der Tarifergebnisse 2013 und 2014 haben dazu beigetragen.<br />

Auf Bundesebene rechnet man dagegen mit langwierigen und schwierigen Koalitionsverhandlungen,<br />

die sich durchaus bis Weihnachten hinziehen können<br />

und möglicherweise sogar in Neuwahlen enden.<br />

Von der neuen bayerischen Staatsregierung erwarten wir eine Fortsetzung der<br />

konstruktiven Zusammenarbeit mit der bfg und dem <strong>Bayerische</strong>n Beamtenbund.<br />

Es werden in den nächsten fünf Jahren zahlreiche Herausforderungen<br />

auf uns zukommen. Zu nennen sind insbesondere die beiden Themen Beamtenversorgung<br />

und Krankenversicherung. Beides sind auch bundespolitische<br />

Themen, wo die künftige Zusammensetzung der Bundesregierung eine große<br />

Rolle spielen wird.<br />

Leider wird zurzeit wieder einmal in den Medien bewusst Stimmung gegen die<br />

Beamtenversorgung gemacht und damit versucht den politischen Boden für<br />

eine Abschaffung dieses Sondersystems zu bereiten. Von den negativen Aussagen<br />

hebt sich ein Kommentar des Journalisten Detlef Esslinger in der Süddeutschen<br />

Zeitung vom 4. September 2013 positiv ab, in dem dieser, sachlich<br />

sehr fundiert, zum Ergebnis kommt, dass „die Aufrechnerei von Renten und<br />

Pensionen beliebt sein mag, aber zu nichts führt, da hier Unvergleichliches<br />

verglichen wird“.<br />

Die CSU hat zu diesem Thema eine klare Aussage gemacht. Sie steht uneingeschränkt<br />

zum Berufsbeamtentum und will daher auch am System der Beamtenversorgung<br />

festhalten, welches Teil des Berufsbeamtentums darstellt.<br />

Zur künftigen Finanzierung der Versorgung sollen neben den Mitteln des <strong>Bayerische</strong>n<br />

Versorgungsfonds die durch den Schuldenabbau ersparten Zinsen<br />

beitragen.<br />

Die Bürgerversicherung war ein weiteres Schlagwort im Wahlkampf der letzten<br />

Monate. Hinter diesem Begriff verbirgt sich der radikalste Umbauplan, den je<br />

eine Partei für das deutsche Gesundheitssystem geschmiedet hat. Geht es<br />

nach dem Willen von SPD, Grünen und Linken, sollen künftig alle Bundesbürger<br />

Mitglied in einer gesetzlichen Krankenversicherung werden.<br />

Das Modell würde faktisch das Ende der privaten Krankenversicherung bedeuten<br />

- also das Ende einer Teilung zwischen der vermeintlichen Luxuskasse<br />

und Basisversorgung. Zwar will man den Noch-Privatversicherten die Wahl<br />

lassen, ob sie wirklich wechseln. Alle Neuversicherten wären aber automatisch<br />

in der Bürgerversicherung. Dadurch würde die private Krankenversicherung<br />

ausbluten und die Beiträge ins Unermessliche steigen.<br />

Als einzige der noch im Bundestag vertretenen Parteien hatten sich CDU und<br />

CSU klar gegen die Bürgerversicherung ausgesprochen. Einer Einbeziehung<br />

der Beamten und Versorgungsempfänger in die gesetzliche Krankenversicherung<br />

steht die CSU wegen verfassungsrechtlicher Bedenken und aus fi nanziellen<br />

Gründen kritisch gegenüber.<br />

Nach der Wahl<br />

SEITE 3<br />

Josef Bugiel<br />

Vorsitzender<br />

Aufgrund unserer „Wahlprüfsteine“ gibt es zu diesen und weiteren wichtigen<br />

Fragen für die Politik der nächsten Jahre klare Aussagen der Parteien, an<br />

denen wir diese messen werden.<br />

BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT 115


BERICHT AUS DEM HPR<br />

OKTOBER 2013<br />

BERICHT AUS DEM HPR<br />

VON JOHANNA MARKL<br />

HOHE „VERLUSTQUO-<br />

TEN“ WÄHREND DER<br />

STEUERAUSBILDUNG<br />

In einer ausführlichen Besprechung<br />

zwischen Finanzministerium und<br />

HPR ging es um die Umsetzung der<br />

Zusage, alle ausscheidenden Beamtinnen<br />

und Beamten durch rechtzeitige<br />

Neueinstellungen zu ersetzen<br />

und um Maßnahmen um die hohen<br />

Verlustquoten während der Ausbildung<br />

in der 3. QuE zu reduzieren.<br />

Seit langem beschäftigen die hohen<br />

Verlustquoten in der Ausbildung zur<br />

3. QuE Jugendvertretung und Hauptpersonalrat.<br />

Nach guter Vorarbeit der<br />

Hauptjugend- und Auszubildendenvertretung,<br />

die die Zahlen der letzten<br />

Jahre zusammengestellt hatte, fand<br />

nun ein Gespräch zu Ursachen und<br />

Lösungen in breiter Runde statt. Unter<br />

Leitung des Abteilungsleiters Wilhelm<br />

Hüllmantel, der sich des Themas persönlich<br />

angenommen hatte, trafen sich<br />

Vertreter des Referats Personalentwicklung,<br />

der Präsident des Landesamts<br />

für Steuern, die stellv. Personalreferentin<br />

des Landesamts, der Fachbereichsleiter<br />

der Fachhochschule mit<br />

Vertretern des Hauptpersonalrats und<br />

der Jugendvertretung zu einer eingehenden<br />

Besprechung des gesamten<br />

Themenbereichs.<br />

Berücksichtigung aller Faktoren<br />

bei Ermittlung des<br />

Einstellungsbedarfs<br />

Ausgehend von der Zusage noch aus<br />

Zeiten des Finanzministers Fahrenschon,<br />

wonach alle ausscheidenden<br />

Beamtinnen und Beamten ersetzt<br />

würden, war die Frage zu klären, wie<br />

der jährliche Einstellungsbedarf ermittelt<br />

wird und warum bis 2012 bei den<br />

Ämtern trotz erhöhten Einstellungen<br />

unterm Strich ein Minus heraus kam.<br />

Unter Berücksichtigung der Kräfte für<br />

das DE- und Scanzentrum Wunsiedel<br />

ergab sich 2013 erstmals ein kleines<br />

Plus.<br />

Den Status quo, so das Finanzministerium,<br />

sichere eine Berechnung, die<br />

alle Arten von Personalveränderungen<br />

wie Altersabgänge, Versetzungen, Aufstiege,<br />

Durchfall- bzw. Verlustquoten,<br />

aber auch Teilzeit und Beurlaubung<br />

berücksichtigt. Soweit keine aktuellen<br />

Zahlen vorliegen, würden für den Ansatz<br />

Schwankungsbreiten ausgelotet.<br />

Es gelinge im Lauf der Zeit immer besser,<br />

diese Schwankungen genauer zu<br />

erfassen. Dazu kämen aber ggf. Faktoren<br />

von außen, wie die Verlängerung<br />

der Wiederbesetzungssperre ab 2011<br />

und die immer noch bestehenden Abbauverpflichtungen,<br />

denen die Steuerverwaltung<br />

zwar eingeschränkt, aber<br />

dennoch unterliegt. Auch der Bedarf<br />

des IT-Bereichs müsse weitgehend<br />

aus den erfolgreichen Abgängern gedeckt<br />

werden. Dazu, so wurde kritisch<br />

angemerkt, würden auch die Zuführungen<br />

fürs Landesamt und Finanzministerium<br />

daraus gespeist. Die Rückführung<br />

der Wiederbesetzungssperre<br />

und die Stellenmehrungen im Steuerbereich<br />

wirkten aber positiv für die folgenden<br />

Einstellungen.<br />

„Verlustrate“ während der<br />

Ausbildung auf Dauer zu hoch<br />

Blieb als zweites großes Gesprächsthema<br />

der große Verlust an Nachwuchskräften<br />

zwischen Einstellung<br />

und Qualifikationsprüfung in der 3.<br />

QuE. Den Ursachen für diese hohen<br />

Zahlen nachzugehen und bessere Lösungen<br />

zu finden sei aller Mühe wert,<br />

so die übereinstimmende Grundaussage<br />

aller Beteiligten. Man könne es<br />

sich nicht leisten regelmäßig eine hohe<br />

Zahl an Nachwuchskräften während<br />

der Ausbildungszeit zu verlieren.<br />

Zu hoch, so die HPR-Vertreter, seien<br />

die Kosten dafür, angefangen bei den<br />

strukturierten Interviews über den Aufwand<br />

der Ausbilder und Betreuer in<br />

den Ämtern bis hin zur Fachhochschule.<br />

Wichtig sei es, das richtige Maß zu<br />

finden. Es gehe nicht darum, das Ausbildungsniveau<br />

abzusenken.<br />

116 BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT


OKTOBER 2013<br />

BERICHT AUS DEM HPR<br />

Diskutiert wurden Veränderungen<br />

durch die Ausbildungs- und Prüfungsordnung,<br />

aber auch die umfangreichen<br />

steuergesetzlichen Änderungen und<br />

ihre Wirkung auf die Ausbildung.<br />

Es bestand weitgehend Übereinstimmung,<br />

dass die Ausbildung nicht zu<br />

sehr akademisch werden und sich an<br />

den exotischsten BFH-Fällen ausrichten<br />

dürfe. Es gelte Systemverständnis<br />

zu vermitteln, mit dem der Nachwuchs<br />

in die Lage versetzt werde, sich auch<br />

mit den sich ständig verändernden Gesetzen<br />

auseinander zu setzen. Einzelfragen<br />

und spezielle Rechtsprechung<br />

sollten eher in Fortbildungen vermittelt<br />

werden.<br />

Nach Aussage des Finanzministeriums<br />

bringt der Einstellungstest des<br />

Landespersonalausschusses keine<br />

wesentlichen über die Bewerbungsnoten<br />

hinausgehenden Erkenntnisse<br />

bzw. Verschiebungen in der Reihung.<br />

Es stellt sich daher die Frage, ob an<br />

dem Verfahren festgehalten werden<br />

sollte oder ob nicht mit anderen Modalitäten<br />

ein Zeitvorsprung für eine<br />

Einstellungszusage von Interessenten<br />

zugunsten der Finanzverwaltung gewonnen<br />

werden könnte.<br />

Auswahl der Aufgaben,<br />

Attraktivität der Aufgabenerstellung<br />

erhöhen<br />

Diese Erkenntnis müsse sich auch<br />

in den Klausur- und Prüfungsaufgaben<br />

durchsetzen. Bei der Jugendvertretung<br />

und dem HPR wurde mehrfach Klage<br />

geführt über zu umfangreiche, sehr<br />

komplexe und leider teilweise auch<br />

fehlerhafte Aufgaben. Leider gelingt es<br />

immer weniger, lehrerfahrene nebenamtliche<br />

Dozenten als Aufgabenersteller<br />

zu finden. Eine echte Auswahl der<br />

geeignetsten Aufgaben scheitert oft an<br />

der geringen Zahl von Entwürfen. Zum<br />

einen müsste die finanzielle Anerkennung<br />

für die Aufgabensteller verbessert<br />

werden, zum anderen an die verstärkte<br />

Einbeziehung von Dozenten gedacht<br />

werden. Bei der Aufgabenerstellung<br />

und Begutachtung müsse konsequent<br />

auf die Stoffabgrenzung geachtet werden.<br />

Jede falsche Prüfungsaufgabe ist<br />

eine zu viel - denn zu viel steht damit<br />

auch für die Prüflinge auf dem Spiel!<br />

Bei der Auswahl der haupt- und nebenamtlichen<br />

Dozenten sei neben den<br />

fachlichen auch die pädagogische Eignung<br />

von großer Bedeutung. Zeitnahe<br />

Schulungen seien daher unabdingbar.<br />

Schließlich wurde an die Forderung<br />

des HPR bei den Stellenanforderungen<br />

zum Haushalt erinnert, angesichts der<br />

steigenden Ausbildungszahlen zusätzliche<br />

Stellen für hauptamtliche Dozenten<br />

zu schaffen.<br />

Verbesserungen bei der<br />

Unterrichtsgestaltung<br />

Keine Ausbildung ist so gut, dass sie<br />

nicht verbessert werden könnte. Der<br />

HPR hat Forderungen der Jugendvertretung<br />

zur Gestaltung der Ausbildung<br />

und des Umfelds des Unterrichts aufgegriffen.<br />

Zum einen wird das sog. „Vorlesungsmodell“<br />

im Fach „Öffentliches<br />

Recht“ als gescheitert betrachtet und<br />

sollte beendet werden. Es sind weder<br />

die räumlichen noch die technischen<br />

Voraussetzungen dafür vorhanden.<br />

Die drastische Verschlechterung der<br />

Klausur- und Prüfungsergebnisse seit<br />

Einführung des Modells spricht eine<br />

deutliche Sprache. Einheitliche bindende<br />

Skripte für alle Prüfungsfächer<br />

werden schon seit langem gefordert.<br />

Damit erhielten auch neue nebenamtliche<br />

Dozenten eine wertvolle Hilfestellung.<br />

Es scheint überlegenswert, den<br />

EDV-Unterricht an der Fachhochschule<br />

mehr in Richtung E-Learning bzw. in<br />

den Praxisteil zu verlagern.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen,<br />

dass alle am Gespräch Beteiligten<br />

großes Interesse an einer Verbesserung<br />

der Ausbildung und des Umfeldes<br />

zeigten und die Übermittlung konkreter<br />

Verbesserungsvorschläge zusagten,<br />

die in einer nächsten Gesprächsrunde<br />

erörtert werden sollen.<br />

B INNENDIFFERENZIERUNG<br />

Am 22. Mai 2013 wurden verschiedene<br />

Änderungen im Leistungslaufbahngesetz<br />

verabschiedet, u.a. die<br />

Binnendifferenzierung, über die wir bereits<br />

mehrfach berichtet haben.<br />

Die Regelung tritt rückwirkend zum<br />

1.1.2013 in Kraft und ist maßgebend<br />

bei allen Beurteilungen, deren Stichtag<br />

nach dem 1.1.2013 liegt. In der Finanzverwaltung<br />

ist die Gruppe 3 (BesGr A 12<br />

bis A 16) betroffen. Auf unser Drängen<br />

wurden Überlegungen, die Neuregelung<br />

bereits früher anzuwenden, fallen<br />

gelassen. Es ist geplant, die Binnendifferenzierung<br />

bei Auswahlentscheidungen<br />

für die Vergabe höherwertiger<br />

Dienstposten und Beförderungen ab<br />

dem 1.1.2014 anzuwenden. Dazu sind<br />

Änderungen bei den Beurteilungs- und<br />

Beförderungsgrundsätze vorgesehen.<br />

Die im Gesetz festgelegten, nach<br />

Aufgaben orientierten wesentlichen<br />

Kriterien (Superkriterien) sind:<br />

• bei sachbearbeitender Funktion<br />

Fachkenntnisse und Entscheidungsfreude<br />

• Beamte mit sachbearbeitender<br />

Funktion, die für Führungsaufgaben<br />

in Frage kommen: Fachkenntnisse,<br />

Entscheidungsfreude und Führungspotential<br />

• bei Führungsfunktion: Führungserfolg<br />

und Führungspotential<br />

Mit Zustimmung des jeweiligen Ministeriums<br />

können bei Bedarf andere<br />

oder weitere Kriterien herangezogen<br />

werden. Im Vorfeld bestand jedoch<br />

Übereinstimmung mit dem Finanzministerium,<br />

in der Finanzverwaltung<br />

grundsätzlich die gesetzlichen Kriterien<br />

heranzuziehen. So wird es in der<br />

Steuerverwaltung gehandhabt.<br />

Der HPR hat in einer Besprechung<br />

mit Vertretern des Finanzministeriums<br />

Bedenken gegen eine zahlenmäßige<br />

Ausweitung der Superkriterien in einzelnen<br />

Ressortbereichen, insbesondere<br />

bei der Schlösser- und Lotterieverwaltung,<br />

im Bereich der IMBY, aber<br />

auch im LfF, geltend gemacht. Leider<br />

sind diese Festlegungen, anders als im<br />

Steuerbereich, ohne vorherige Einbeziehung<br />

des HPR erfolgt.<br />

Eine größere Ausweitung führt nach<br />

Auffassung des HPR zu einer „Scheingenauigkeit“.<br />

Wichtig sei, so der HPR,<br />

die wesentlichen, die Beurteilung tragende,<br />

Einzelmerkmale besonders<br />

herauszuheben, wie es im Gesetz ja<br />

auch zum Ausdruck kommt. Sollten<br />

dies in einzelnen Bereichen andere als<br />

die gesetzlich festgelegten sein, könne<br />

der HPR dies bei entsprechender Begründung<br />

durchaus mittragen.<br />

Es wurde zugesagt, auf die „erste<br />

Runde“ der Beurteilung ein besonderes<br />

Augenmerk zu richten und im<br />

Bedarfsfall nachzusteuern.<br />

VERTEILUNG DER NACH-<br />

WUCHSKRÄFTE<br />

Die Personalzuführung nach der<br />

diesjährigen Steuerinspektorprüfung<br />

in die Außendienste hat bekanntermaßen<br />

zu massiver Kritik der Personalvertretung<br />

geführt. Die vom Finanzminister<br />

in Aussicht gestellte Zuführung<br />

von zumindest einigen Kräften für den<br />

Innendienst wurde im Vollzug nicht<br />

umgesetzt. Der HPR hat dies erneut<br />

kritisiert. Er hat vor allem schon jetzt<br />

davor gewarnt, angesichts der Personalsituation<br />

im Innendienst weitere<br />

Personalverschiebungen zugunsten<br />

der Außendiente anzudenken. Dies<br />

würde auf die massive Ablehnung der<br />

Personalvertretungen stoßen.<br />

BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT 117


GEWERKSCHAFTSTAG 2013<br />

OKTOBER 2013<br />

STARKE FINANZVERWALTUNG<br />

GERECHTIGKEIT HANDLUNGSFÄHIGKEIT STABILITÄT<br />

Starke<br />

Finanzverwaltung<br />

Im November 2013 endet die<br />

Wahlperiode der überörtlichen<br />

bfg-Gremien. Knapp 300 Delegierte<br />

aus den bfg-Ortsverbänden sind<br />

dann beim Gewerkschaftstag in<br />

Schweinfurt am 18. und 19. November<br />

aufgerufen eine neue Landesleitung,<br />

zwei neue Bezirksleitungen<br />

und zwei neue Bezirksvorstände zu<br />

wählen, aus denen sich dann der<br />

neue Landesvorstand zusammensetzt.<br />

Klar ist heute schon, dass es<br />

dann einen neuen Landesvorsitzenden<br />

geben wird. Josef Bugiel<br />

tritt nach 24 Jahren an der Spitze<br />

der bfg nicht mehr an. Doch über<br />

das Personelle vergisst man allzu<br />

gerne, was die Hauptaufgabe des<br />

Gewerkschaftstages ist: Nämlich<br />

die Leitlinien der bfg-Politik für<br />

die nächsten 5 Jahre festzulegen.<br />

Die Basis gibt den Auftrag,<br />

die Gremien führen ihn aus.<br />

515 Anträge stellten die Ortsverbände<br />

beim letzten Gewerkschaftstag<br />

2008 in Ingolstadt zur Abstimmung.<br />

Sie beauftragten die Leitungsgremien<br />

für Verbesserungen in allen Bereichen<br />

des berufl ichen Schaffens einzutreten,<br />

unter anderem beim Dienstrecht, bei<br />

der Beförderungssituation, bei Ausund<br />

Fortbildung, der Personalsituation,<br />

bei Besoldung, Arbeitszeit und<br />

Urlaub. Das war die Grundlage für die<br />

Arbeit der bfg in den letzten 5 Jahren.<br />

Zum diesjährigen Gewerkschaftstag<br />

wird die Landesleitung dann eine<br />

Übersicht über die Antragserledigung<br />

erstellen und damit den Delegierten<br />

gegenüber Rechenschaft ablegen.<br />

Das ist das demokratische Prinzip, das<br />

über allem steht. Die Themen müssen<br />

beackert werden, und das möglichst<br />

gut. Und hier kommen dann die Personen<br />

ins Spiel. Der Gewerkschaftstag<br />

wird die Frauen und Männer in<br />

die Verantwortung schicken, denen er<br />

den größten Erfolg bei dieser vorgegebenen<br />

Aufgabe zutraut. Und er wird sie<br />

daran messen.<br />

Die bfg als politische Kraft<br />

Eine Gewerkschaft kann, wie jede<br />

Interessenvertretung oder Partei, nicht<br />

alles Wünschenswerte immer erreichen.<br />

Das liegt in der Natur des pluralistischen<br />

Systems. In der Bundesrepublik<br />

Deutschland, wie im Freistaat<br />

Bayern, braucht man Mehrheiten, um<br />

Anliegen Realität werden zu lassen.<br />

Man braucht Fürsprecher in den Parlamenten,<br />

die sich für die Ziele der bfg<br />

verwenden, Anträge und Gesetzesinitiativen<br />

Schweinfurt<br />

einbringen und für sie werben.<br />

In einem Fall ist man dabei erfolgreich,<br />

siehe<br />

18.<br />

die<br />

und<br />

Rückkehr<br />

19. November<br />

zur 40-Stunden-<br />

Woche, in einem anderen gelingt das<br />

- zumindest vorerst - nicht, so z. B.<br />

bei der angemessenen Personalausstattung<br />

der Finanzämter. Wobei man<br />

auch hier positive Tendenzen erkennen<br />

kann. Die jüngsten Fälle von Steuerkriminalität<br />

haben die Stimmung in<br />

der Bevölkerung verändert und plötzlich<br />

scheint das bislang vergebliche<br />

Bemühen der bfg die Finanzämter personell<br />

aufzurüsten, nicht mehr ganz so<br />

unrealistisch wie davor. Das ist Politik!<br />

Manchmal öffnen sich Türen ganz unverhofft.<br />

Dann muss eine gute Interessenvertretung<br />

Gewehr bei Fuß stehen,<br />

damit sie schnell durchschritten wird.<br />

Gewerkschaftstag 2013<br />

Die bfg machte mobil!<br />

Mehrheiten gewinnt man nicht nur in<br />

einer Vielzahl politischer Gespräche.<br />

Auch Fernseh-, Radio- und Zeitungsinterviews,<br />

Demonstrationen und<br />

Gerechtigkeit<br />

Handlungsfähigkeit<br />

Stabilität<br />

Die bfg vor dem<br />

Gewerkschaftstag 2013<br />

Streikaktionen sind probate Mittel, um<br />

auf die Stimmung in der Bevölkerung<br />

Einfl uss zu nehmen und den Druck auf<br />

die politisch Verantwortlichen zu erhöhen.<br />

Die bfg hat in den letzten 5 Jahre<br />

alle diese Bereiche hart beackert.<br />

Neben regelmäßigen Gesprächen mit<br />

den Landtagsfraktionen, Abgeordneten<br />

und Ministern, wurde in mehreren<br />

bayerischen Städten demonstriert.<br />

Man beteiligte sich an Streiks der Tarifbeschäftigten.<br />

Der bfg-Landesvorsitzende<br />

und seine Stellvertreter waren<br />

präsent in den Medien - gerade auch<br />

die letzten Monate im Zuge des Steuerskandals<br />

um Ulli Hoeneß.<br />

Über allem stand die<br />

Dienstrechtsreform<br />

Die größte Herausforderung war<br />

aber sicherlich in enger Abstimmung<br />

mit dem BBB die Folgen der Föderalismusreform<br />

zu gestalten. Das neue<br />

bayerische Dienstrecht ist ein Meilenstein.<br />

Auch wenn sicherlich nicht jeder<br />

Wunsch in Erfüllung gegangen ist, kann<br />

sich das Ergebnis sehen lassen. Eine<br />

Entwicklung „nach unten“ konnte weitgehend<br />

vermieden werden, in einigen<br />

Bereichen sind klare Verbesserungen<br />

erkennbar, zum Beispiel bei der Ausgestaltung<br />

der modularen Qualifi zierung.<br />

Auch die Stellensituation hat sich<br />

in der Folge merklich verbessert, ist<br />

aber trotzdem noch nicht zufriedenstel-<br />

118 BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT


OKTOBER 2013 GEWERKSCAHFTSTAG 2013<br />

lend. Hier wird deutlich, dass es sich<br />

bei solchen Entwicklungen immer um<br />

einen Prozess handelt. Zurücklehnen<br />

darf sich eine Gewerkschaft niemals.<br />

Nur wenn man immer am Ball bleibt,<br />

lässt sich das Optimum für die Mitglieder<br />

herausholen.<br />

Es wird weiter eine der vordringlichen<br />

Aufgaben der neuen Gremien<br />

nach dem Gewerkschaftstag sein die<br />

Umsetzung der Dienstrechtsreform<br />

aktiv mitzugestalten. Im Bereich der<br />

Steuer wird viel von der anstehenden<br />

Dienstpostenbewertung abhängen.<br />

Es gilt ungerechtfertigte Verschlechterungen<br />

zu vermeiden und dort Verbesserungen<br />

durchzusetzen, wo die Anforderungen<br />

gewachsen sind. Das wird<br />

nicht einfach. Die Verwaltung sieht die<br />

Angelegenheit eher restriktiv, weil man<br />

fürchtet unrealistische Beförderungserwartungen<br />

zu wecken.<br />

Öffentlicher Dienst muss<br />

konkurrenzfähig bleiben<br />

Die durch die Schuldenbremse weiter<br />

verknappten öffentlichen Kassen<br />

laden zudem auch nicht gerade zu<br />

Wohltaten bei Beförderungsstellen,<br />

Besoldungs- und Strukturverbesserungen<br />

ein. Im Gegenteil hört man in<br />

der Politik gewichtige Stimmen, die<br />

eine Abkehr von beamtenrechtlichen<br />

Errungenschaften fordern. Im Kreuzfeuer<br />

der vermeintlichen Privilegien-<br />

Kritik stehen die Pensionen, aber auch<br />

der Beihilfeanspruch. Die Bürgerversicherung<br />

und die Einbeziehung der<br />

Beamtenschaft in die gesetzliche Rentenversicherung<br />

werden längst nicht<br />

mehr nur von Exoten gefordert und<br />

die Haushaltssituation wird die Abwehr<br />

solcher Ansinnen nicht einfacher<br />

werden lassen. Hier gilt es deutlich<br />

zu machen, dass man immer das Gesamtpaket<br />

betrachten muss. Will man<br />

einen attraktiven öffentlichen Dienst,<br />

braucht man gute Leute. Und will man<br />

gute Leute, muss man etwas bieten.<br />

Ob es hilfreich ist vor dem Hintergrund<br />

des Fachkräftemangels und des doch<br />

recht bescheidenen Beamtensalärs<br />

die Pensionen in Frage zu stellen, ist<br />

deshalb eine allzu berechtigte Frage.<br />

Die bfg wird die politischen Traumtänzer<br />

auf den Boden der Realitäten<br />

herunterholen müssen, denn ein nicht<br />

konkurrenzfähiger öffentlicher Dienst<br />

ist der Totengräber des gesamten Gemeinwesens,<br />

was man in Teilen Europas<br />

derzeit leider eindrucksvoll bestätigt<br />

fi ndet.<br />

Vollzug des Steuerrechts<br />

bleibt Kernfrage<br />

Für den Bereich der Steuerverwaltung<br />

muss es zuerst darum gehen Anspruch<br />

und Wirklichkeit bei der Steuerrechtspfl<br />

ege wieder mehr in Einklang<br />

zu bringen. Es kann nicht sein, dass<br />

Gesetze ins Leere laufen, weil die personell<br />

über alle Maßen ausgedünnten<br />

Finanzämter sie nicht mehr vollziehen<br />

können. Es kann nicht sein, dass wirtschaftspolitische<br />

Überlegungen über<br />

die Exekutive, also über die Verwaltung,<br />

gesteuert werden. Wenn man<br />

bestimmte Folgen so nicht haben will,<br />

bitteschön, dann mache man ein Gesetz.<br />

Aber bestehende Gesetze über<br />

ungenügende Personalausstattungen<br />

mehr oder weniger bewusst zu unterlaufen,<br />

ist nicht akzeptabel - und, mit<br />

Verlaub, undemokratisch.<br />

Ganz einfach, könnte man denken,<br />

dann fordert man eben soviel Personal,<br />

wie das Steuerrecht benötigt. Nun,<br />

leider ist es nicht so einfach. Und will<br />

man als Gewerkschaft politisch glaubwürdig<br />

bleiben, muss man auch die<br />

Zwänge in einem Gemeinwesen anerkennen.<br />

Tatsache ist leider, dass die<br />

Verwaltung des aktuellen Steuerrechts<br />

in der Bundesrepublik Deutschland<br />

einen derart gigantischen Personaleinsatz<br />

benötigen würde, der jeden<br />

Haushalt sprengt. Es gibt daher für einen<br />

vernünftigen Ansatz nur zwei Möglichkeiten:<br />

Entweder man entfrachtet<br />

das Steuerrecht ganz erheblich oder<br />

es gelingt wesentliche Bereiche selbständig<br />

durch die EDV abwickeln zu<br />

lassen. Am besten wäre es an beiden<br />

Polen gleichzeitig anzusetzen. Der Ist-<br />

Zustand aber, wonach eine lediglich<br />

rudimentäre EDV-Unterstützung zu<br />

den massiven rechtlichen Problemen<br />

noch viele, viele zusätzliche technische<br />

Schwierigkeiten produziert und<br />

die Finanzämter in der schieren Masse<br />

an Arbeit ersaufen, muss schleunigst<br />

beendet werden - und das wird<br />

- natürlich - ohne Personalverstärkung<br />

nicht möglich sein. Aber eine zukunftsweisende<br />

Lösung fi ndet sich nur, wenn<br />

man in allen genannten Bereichen nun<br />

endlich vorwärts kommt. Die bfg wird<br />

hier nicht locker lassen.<br />

Auch Staatsfinanzdienst leidet<br />

Bei aller Fokussierung darf dabei<br />

der Staatsfi nanzdienst nicht vergessen<br />

werden. Auch hier ist die Personaldecke<br />

zu dünn, auch hier erfüllen die<br />

technische Verfahren die Erwartungen<br />

- zumindest bis heute - nicht. Lange<br />

Bearbeitungszeiten, z. B. bei der Beihilfe,<br />

sind die zwangsläufi ge Folge.<br />

Zugegeben, echte Notlagen entstehen<br />

dadurch nur in Ausnahmefällen. Dennoch<br />

ist der Punkt extrem wichtig, denn<br />

hier geht es um Respekt. Respekt gegenüber<br />

denen, die Tag für Tag für das<br />

Gemeinwesen den Kopf - und vielleicht<br />

noch mehr - hinhalten. Sie lange auf<br />

Geld warten zu lassen, das ihnen zusteht,<br />

führt zu fortwährendem Ärger<br />

und auf Dauer zu einer schleichenden<br />

Entsolidarisierung mit dem Arbeitgeber.<br />

Wen man wertschätzt, lässt man<br />

nicht warten. Deshalb wirkt sich ein andauerndes<br />

„Zu wenig“ im Staatsfi nanzdienst<br />

auf alle anderen Bereiche der<br />

Verwaltung aus und schlägt negativ<br />

durch. Die bfg war sich dessen immer<br />

bewusst und wird es auch künftig all<br />

denen ins Stammbuch schreiben, die<br />

meinen beim Service nach innen könne<br />

man am einfachsten sparen.<br />

Gerechtigkeit - Handlungsfähigkeit<br />

- Stabilität<br />

Gerechtigkeit wird vom Bürger insbesondere<br />

auch über die Steuerbelastung<br />

defi niert. Aber auch die Beschäftigten<br />

haben sich mit ihrem Eid diesem<br />

Ziel verschrieben. Für die Politik<br />

scheint das indes kein Leitbild mehr<br />

zu sein, anders lässt sich die stiefmütterliche<br />

Behandlung der Steuerverwaltung<br />

kaum erklären. Ein Staat aber, der<br />

seine Steuerquellen nicht ausschöpft,<br />

bekommt auf Dauer Probleme. Vor<br />

allem in Zeiten der Rezession, wenn<br />

Umsatz- und Lohnsteuereinnahmen<br />

unvermittelt einbrechen, ist man auch<br />

auf die Mittel angewiesen, die nicht<br />

„von alleine“ auf die Konten der Steuerverwaltung<br />

fl ießen. Die bfg wird<br />

daher nachdrücklich all denen in der<br />

Politik widersprechen, die behaupten<br />

es gebe in Deutschland kein Einnahmeproblem.<br />

Es gibt ein gravierendes<br />

Einnahmeproblem, es wurde nur durch<br />

die hervorragende Wirtschaftslage bisher<br />

kaschiert. Will der Staat auf Dauer<br />

aber handlungsfähig bleiben, muss<br />

dieses Einnahmeproblem beseitigt<br />

werden!<br />

Eine starke Finanzverwaltung ist<br />

der Garant für staatliche Stabilität.<br />

Die Wahlen 2013 haben gezeigt, wie<br />

wichtig dieser Aspekt den Bürgerinnen<br />

und Bürgern in diesem Lande ist. Der<br />

öffentliche Dienst ist keine Sparbüchse<br />

und taugt nicht für Experimente.<br />

Die bfg wird auch nach dem Gewerkschaftstag<br />

2013 gemeinsam mit ihren<br />

Dachverbänden im Beamtenbund und<br />

der Steuer-Gewerkschaft Garant dafür<br />

sein, dass das die Politik nicht vergisst.<br />

Das Motto „Gerechtigkeit - Handlungsfähigkeit<br />

- Stabilität“ beschreibt<br />

das Selbstverständnis, ist aber zugleich<br />

Mahnung: Wer diesen Boden<br />

verlässt, hat in der bfg auch künftig<br />

einen selbstbewussten und hartnäckigen<br />

Gegner.<br />

BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT 119


AKTUELLES<br />

INFORMATIONEN OKTOBER 2013<br />

PEK STEUERVERWAL-<br />

TUNG: ROTATIONSRE-<br />

GELN VERBESSERT (II)<br />

Auf Seite 104 der letzten bfg-Zeitung<br />

haben wir bereits über Verbesserungen<br />

und Klarstellungen hinsichtlich<br />

der Rotationserfordernisse berichtet.<br />

Nach einem Schreiben des Finanzministeriums,<br />

in dem die Ergebnisse der<br />

Besprechungen zwischen Ministerium<br />

und bfg noch einmal zusammengefasst<br />

worden sind, soll noch einmal auf<br />

die Vereinbarungen für die Beschäftigten<br />

des Landesamts für Steuern<br />

eingegangen werden:<br />

Für die IuK werden künftig drei Arbeitsbereiche<br />

und 87 (!) Arbeitsgebiete<br />

gebildet. Damit sollte auch hier das<br />

„Sammeln“ der erforderlichen Rotationspunkte<br />

möglich sein. Daneben wird<br />

die Übertragung der Aufgaben eines<br />

Fachgruppenkoordinators als Arbeitsgebietswechsel<br />

mit 3 Punkten gewertet.<br />

Technische Beamte mit Einstieg<br />

in der 2. und 3. QuE sowie Verwaltungsinformatiker<br />

erhalten zudem eine<br />

Startgutschrift von 7 Punkten, um eine<br />

Benachteiligung gegenüber den Kolleginnen<br />

und Kollegen aus der Steuerverwaltung<br />

zu vermeiden.<br />

Für den Bereich Steuer wurde vereinbart,<br />

dass Wechsel auch dann als<br />

Arbeitsbereichswechsel mit 5 Punkten<br />

gewertet werden, wenn sie direkt im<br />

Arbeitsbereich<br />

LfSt-Steuer Besitzsteuern<br />

LfSt-Steuer Verkehrs- und<br />

Verbrauchsteuern<br />

LfSt-Steuer Verfahrensrecht<br />

LfSt-Steuer Erhebung<br />

LfSt-Steuer Prüfdienste<br />

LfSt-Organisation<br />

LfSt-Personal<br />

Arbeitsgebiet<br />

Anschluss an die Ausbildung erfolgen.<br />

– Dies war bisher nur bei Wechseln in<br />

„steuerfremde“ Bereiche möglich. Daneben<br />

wurden für den Bereich Steuer<br />

Arbeitsbereiche und Arbeitsgebiete<br />

neu definiert:<br />

Körperschaftsteuer (incl. Steuerbegünstigte Zwecke)<br />

Einkommensteuer, Lohnsteuer (incl. Nebengesetze)<br />

Internationales Steuerrecht<br />

Erbschaft-/Schenkungsteuer<br />

Bewertung (incl. LuF, Grundstückswertermittlung, BV,<br />

Unternehmensbewertung)<br />

Kraftfahrzeugsteuer<br />

Umsatzsteuer<br />

Grunderwerbsteuer, sonst. Verkehrssteuern<br />

AO mit Nebengesetzen, FGO, sonst. Verfahrensrecht,<br />

Steuerberatungsgesetz, Lohnsteuerhilfevereine<br />

Vollstreckung, Stundung und Erlass, zwischenstaatl.<br />

Amts- u. Rechtshilfe<br />

Bp, BNV, Steuerfahndung, sonstige Prüfdienste<br />

Bußgeld- und Strafsachen<br />

Fachprüfung für Auslandsbeziehungen bzw. betriebliche<br />

Altersversorgung<br />

Sondereinheit Zentrale Steueraufsicht (DIANA und Zentralteam<br />

Steuerbetrugsbekämpfung)<br />

NEU: Zentrale Vergabestelle<br />

ENTFÄLLT: Bescheinigende Stelle<br />

NEU: Leistungsvergleich, Controlling, RMS<br />

NEU: Disziplinarrecht<br />

Schutz und Sicherheit<br />

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OKTOBER 2013<br />

AKTUELLES<br />

DSTG: STEUERVEREINFA-<br />

CHUNG UND KAMPF GEGEN<br />

STEUERFLUCHT WICHTIGER<br />

ALS STEUERERHÖHUNGEN<br />

bfg-SÜDBAYERN GRATULIERT EHRENVORSITZENDEM<br />

SIEGFRIED SCHNEIDER ZUM 40. BFG-JUBILÄUM<br />

In einem Interview mit dem Radiosender<br />

„HR Info“ am 27. September<br />

2013 kritisierte der DSTG-Bundesvorsitzende<br />

Thomas Eigenthaler scharf<br />

die derzeitige Diskussion um Steuererhöhungen.<br />

Statt über Erhöhungen<br />

müsse über falsche Strukturen nachgedacht<br />

und das Steuerrecht grundlegend<br />

vereinfacht werden, forderte<br />

Eigenthaler, der auch stellvertretender<br />

dbb Bundesvorsitzender ist.<br />

Auch das „Sich-arm-rechnen“ von<br />

Unternehmen über die Grenzen in Europa<br />

hinweg müsse bekämpft werden.<br />

„Und was ist mit den Hunderten Milliarden<br />

Schwarzgeldern von deutschen<br />

Steuerzahlern, die weltweit versteckt<br />

werden?“, fragte der DSTG-Chef.<br />

Eigenthaler kritisierte in diesem Zusammenhang,<br />

dass das Personal in<br />

den deutschen Finanzämtern künstlich<br />

knapp gehalten werde. Mit dem jetzigen<br />

Bestand könne man nicht mehr<br />

vernünftig arbeiten. Der gesetzliche<br />

Auftrag, Steuern gleich- und gesetzmäßig<br />

festzusetzen, verkomme zu einer<br />

Besteuerung nach dem Zufallsprinzip.<br />

Schwarzgeld und Steuerschlupfl öcher<br />

blieben immer häufi ger unentdeckt.<br />

Über zwanzig Jahre lang war Siegfried Schneider für die bfg-Mitglieder in<br />

Südbayern DER Vertreter und Ansprechpartner der bfg und des Bezirkspersonalrats<br />

bei der damaligen Oberfi nanzdirektion München. Im Jahre 2004 übergab<br />

er den bfg-Vorsitz und 2006 den BPR-Vorsitz an Matthias Bauregger. Siegfried<br />

Schneider hat sich nach seiner aktiven Zeit seinen großen Hobbys, der Fotografi<br />

e und dem Reisen verschrieben. Die Glückwünsche zu seiner 40-jährigen<br />

Mitgliedschaft überbrachten für den bfg-Bezirksverband Südbayern Matthias<br />

Bauregger, Josef Dick und Engelbert Rieger, wenn auch etwas verspätet. In<br />

gemütlicher Runde wurden alte und neue Geschichten erzählt und herzlich gelacht.<br />

Siegfried Schneider erfreut sich bester Gesundheit und lässt alle Wegbegleiter<br />

aus seiner aktiven bfg-Zeit herzlich grüßen!<br />

Gerade diese Fragen müssten in<br />

einem neuen Koalitionsvertrag angegangen<br />

werden. „Es ist falsch, wieder<br />

beim ehrlichen Steuerzahler anzufangen<br />

und dem immer noch mehr drauf<br />

zu packen“, sagte der DSTG-Bundesvorsitzende.<br />

WIR GRATULIEREN!<br />

Runde Geburtstage im Oktober 2013<br />

101. Geburtstag<br />

Hans Meier, ZFA Nürnberg<br />

80. Geburtstag<br />

Karl Döring, FA Kulmbach; Willibald Dorr, FA Garmisch-Partenkirchen; Hans Leyrer, FA Ingolstadt; Benno Rehmet, LfF<br />

Landesentsch.; Heinrich Winkler, FA Straubing<br />

75. Geburtstag<br />

Franz-Xaver Berger, FA Rosenheim; Lothar Braun, FA Weilheim; Karl Gutwin, FA Erlangen; Adolf Kunzmann, FA Mühldorf;<br />

Adolf Wagner, FA München Abt. IV<br />

70. Geburtstag<br />

Sigurd Applis, FA Mühldorf; Bernhard Henkel, LfF DSt Bayreuth; Hans-Jörg Mändler, FA Füssen; Johann Pulz, FA Neumarkt;<br />

Peter Ritz, ZFA Nürnberg; Gisela Schierning, ZFA Nürnberg; Peter Volkert, FA Coburg<br />

65. Geburtstag<br />

Maria Bernhard, FA Neuburg; Josef Brehm, FA Bamberg; Gertraud Graf, LfF DSt Augsburg; Wilhelm Mayer, FA Kronach;<br />

Wolfgang Möbius, FA Burghausen; Wolfgang Nätscher, FA Marktheidenfeld; Peter Niklaus, FA Zeil a. Main; Albert<br />

Pronadl, FA Straubing; Johann Räuschl, LfF DSt München; Christian Reidelbach, FA Aschaffenburg; Reinhard Schmidt,<br />

LfSt RZ Nord; Wilhelm Trepl, LfSt RZ Nord; Elisabeth Weißkirchen, FA Augsburg-Stadt; Reinhold Zupfer, FA Garmisch-<br />

Partenkirchen<br />

BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT 121


fg-LANDESJUGENDTAG<br />

OKTOBER 2013<br />

50!<br />

bfg Jugend feiert Jubiläum<br />

Unter diesem Motto stand der<br />

14. Landesjugendtag der bfg-<br />

Jugend in Regenstauf. Die bfg-<br />

Jugend wurde im Jahr 1963<br />

gegründet und feiert im Jahr<br />

2013 ihr 50jähriges Bestehen.<br />

Beim Landesjugendtag fanden Neuwahlen<br />

zur Landesjugendleitung und<br />

zu den Bezirksjugendleitungen statt.<br />

Florian Köbler wurde von den etwa<br />

80 Delegierten mit über 95% als Landesjugendleiter<br />

in seinem Amt bestätigt.<br />

Als Schatzmeister wurde Dominik<br />

Bauer vom Finanzamt Ansbach (ab.<br />

01.10.2013 Nürnberg-Süd) gewählt.<br />

Als weitere Stellvertreter wurden Franziska<br />

Möller-Erbstößer (Finanzamt Coburg),<br />

Thomas Kuhn (Finanzamt München)<br />

und Stefanie Dippl (LfF Regensburg)<br />

gewählt. Michael Gresser (LfF<br />

Regensburg) wurde noch während des<br />

Landesjugendtages für den Staatsfi -<br />

nanzdienst in die Landesjugendleitung<br />

kooptiert. Im Staatsfi nanzdienst will<br />

man die nächste Zeit verstärkt Akzente<br />

setzen.<br />

Manuela Dorsch, die über viele Jahre in<br />

der Bezirksjugendleitung Nordbayern<br />

als Stellvertreterin und zuletzt als Vorsitzende<br />

aktiv war. Manuela wird sich<br />

nun neben ihrer Tätigkeit am Finanzamt<br />

Regensburg vor allem ihrer Familie<br />

widmen. Jonas Hofmann (Finanzamt<br />

Würzburg) wurde von den nordbayerischen<br />

Delegierten als Bezirksjugendleiter<br />

gewählt. Carmen Eberle (Finanzamt<br />

Aschaffenburg) wird sich zukünftig<br />

um die Finanzen kümmern. Nadja<br />

Reißaus (Finanzamt Hof), Oliver Braun<br />

(Finanzamt Amberg), Sylvia Pfi ster (Finanzamt<br />

Nürnberg-Süd) und Bernhard<br />

Raithel (Finanzamt Nürnberg-Zentral)<br />

vervollständigen das Team. Um verstärkte<br />

Akzente im Staatsfi nanzdienst<br />

zu setzen wurde Lena Oelschlegel (LfF<br />

Bayreuth) in die Bezirksjugendleitung<br />

kooptiert. Lena wird sich vor allem um<br />

die nach Feuchtwangen ausgelagerten<br />

Anwärterinnen und Anwärter der<br />

Staatsfi nanzverwaltung kümmern.<br />

Im Rahmen der Öffentlichkeitsveranstaltung<br />

fand am Nachmittag ein Festakt<br />

mit großer politischer Beteiligung<br />

statt. Neben dem 1. Bürgermeister von<br />

Regenstauf Siegfried Böhringer, waren<br />

die Regensburger Abgeordneten<br />

Dr. Franz Rieger (CSU) und Jürgen<br />

Mistol (B90/Grüne) anwesend. Daneben<br />

waren die Landtagsabgeordneten<br />

Josef Zellmeier (CSU), Ingrid Heckner<br />

(CSU), Reinhold Strobl (SPD) und der<br />

Landtagsvizepräsident Peter Meyer<br />

(Freie Wähler) anwesend und hielten<br />

Grußworte.<br />

Florian Köbler erinnerte in seiner<br />

Rede an die alten Zeiten, als die bfg<br />

Jugend gegründet wurde. Dieter Kattenbeck<br />

wurde am 4. Mai 1963 in Regensburg<br />

zum 1. Landesjugendleiter<br />

der bfg gewählt und habe diese Aufgabe<br />

bis zu seinem 39. Lebensjahr<br />

mit Leidenschaft ausgeführt. Er sei ein<br />

leuchtendes Vorbild. Die Gründung ei-<br />

Hermann Abele (Finanzamt München)<br />

wurde in seinem Amt als Bezirksjugendleiter<br />

Südbayern bestätigt.<br />

Sabrina Ingerl (Finanzamt Freising)<br />

wird sich um die Finanzen kümmern.<br />

Zudem werden Martin Maier (Finanzamt<br />

München), Stefan Poxleitner (Finanzamt<br />

München Abt. BP) und Sarah<br />

Svinitschan (Finanzamt München) das<br />

Team der Bezirksjugendleitung als<br />

Stellvertreter komplettieren.<br />

Einen großen Abschied gab es für<br />

122 BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT<br />

Der wiedergewählte Landesjugendleiter Florian Köbler zusammen mit 1. Bürgermeister<br />

Siegfried Böhringer, MdL Reinhold Strobl (SPD), MdL Indgrid Heckner (CSU) und MdL<br />

Jürgen Mistol (Bündnis 90 / Grüne).


OKTOBER 2013<br />

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BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT 123


fg-LANDESJUGENDTAG<br />

OKTOBER 2013<br />

Die Landesjugendleitung: Michael Gresser, Hermann Abele, Dominik Bauer, Stefanie<br />

Dippl, Florian Köbler, Franzi Möller-Erbstößer, Thomas Kuhn und Jonas Hofmann.<br />

Die Bezirksjugendleitung Südbayern: Stefan Poxleitner, Hermann Abele, Sarah Svinitschan,<br />

Sabrina Ingerl und Martin Maier.<br />

ner eigenen Jugendabteilung sei maßgeblich<br />

auf die damalig hohen Einstellungszahlen<br />

von über 2.600 Anwärterinnen<br />

und Anwärtern zurückzuführen.<br />

Von damals bis heute sei es oberste<br />

Aufgabe der bfg-Jugend Mitglieder zu<br />

werben. Schon damals habe die Jugend<br />

politische Akzente gesetzt. Dies<br />

sei auch heute aufgrund der aktuellen<br />

Probleme wieder verstärkt erforderlich.<br />

Der Finanzverwaltung mangle es jedenfalls<br />

nicht an Arbeit. Eher schon an<br />

Personal. Laut den Berechnungen des<br />

BORH fehlen 5.000 Leute. Steuergerechtigkeit<br />

könne es nur dann geben,<br />

wenn diese durch ausreichend Finanzbeamte<br />

sichergestellt werde. Dies werde<br />

immer schwieriger, da die Finanzverwaltung<br />

immer mehr Aufgaben wie<br />

etwa ELStAM übernehmen müsse.<br />

Auch der Hoeneß-Effekt sei spürbar<br />

und die Selbstanzeigen sorgen neben<br />

sprudelnden Steuereinnahmen für zusätzliche<br />

Arbeit.<br />

Es sei erfreulich, dass die Staatsregierung<br />

nun offensichtlich verstanden<br />

habe und höhere Einstellungen vollziehe.<br />

Hier sei man auch den Oppositionsparteien<br />

dankbar, die immer wieder<br />

für eine Verstärkung der Finanzverwaltung<br />

gekämpft habe. Die hohen Einstellungen<br />

müssten aber weitergehen.<br />

Nur so könne es gelingen, den Personalfehlbestand<br />

in Zukunft zu reduzieren.<br />

In der Ausbildung mahnte Köbler<br />

vor allem dazu, nicht nachzulassen.<br />

Man müsse in Bayern wieder Akzente<br />

setzen. Der Unterricht an der FHVR<br />

müsse entfrachtet werden – dies könne<br />

z.B. durch eine Streichung bzw.<br />

Verlagerung des EDV-Unterrichts in<br />

die Praxisaufenthalte gelingen.<br />

Der Festabend stand unter dem Motto<br />

60er Jahre. Bei Twist und Boogie<br />

Woogie feierten die Delegierten ausgelassen<br />

bis tief in die Nacht.<br />

Die Bezirksjugendleitung Nordbayern: Lena Oelschlegel (LfF Bayreuth, kooptiert), Jonas<br />

Hofmann, Oliver Braun, Sylvia Pfister, Nadja Reißaus, Carmen Eberle, Bernhard Raithel<br />

und Bezirksvorsitzende Helene Wildfeuer.<br />

Auslagerung nach Kronach - Endlich Nordbayern<br />

Ministerpräsident Horst Seehofer entschied, die FHVR Herrsching zum Teil nach Kronach auszulagern. Seit Anfang<br />

des Jahres verfolgte die bfg-Jugend die Pläne der Staatsregierung einen Teil der FHVR nach Franken auszulagern. Nun<br />

wurde gehandelt.<br />

Die bfg-Jugend begrüßt die Entscheidung ausdrücklich. Schon seit mehreren Jahren hat man eine Teilverlagerung nach<br />

Nordbayern gefordert. Allerdings wurde zuerst nach Kaufbeuren ausgelagert. Schon damals hätte die bfg-Jugend einen<br />

nordbayerischen Standort bevorzugt. Die Auslagerung nach Kronach bringt aus Sicht der bfg-Jugend etliche Vorteile. An<br />

vorderster Stelle müssen die nordbayerischen Anwärterinnen und Anwärter keine so weiten Wege zur Ausbildungsstätte<br />

auf sich nehmen. Zudem wird ein gänzlich neues Reservoir an haupt- und nebenamtlichen Lehrkräften erschlossen.<br />

Die Auslagerung nach Kronach soll langfristig den maroden E-Bau in Herrsching ersetzen. Die bfg-Jugend fordert, in<br />

Kronach eine optimale Unterbringung der Anwärterinnen und Anwärter sicherzustellen. Vor allem sollte auf eine Campuslösung<br />

mit Einzelzimmern gedrängt werden.<br />

124 BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT


OKTOBER 2013<br />

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BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT 125


AUS DEN ORTSVERBÄNDEN<br />

OKTOBER 2013<br />

OV FA Fürth: Klaus-Dieter Gugel folgt auf Michael Kubiak<br />

Hintere Reihe: stv. Bezirksvorsitzender Christoph Werwein, Werner Mandel, Roolf Haack<br />

und Peter Müller. Davor Michael Kubiak, Dietmar Müller, Dagmar Puel, Sigena Rösch<br />

Ortsvorsitzender Klaus Dieter Gugel, sowie Waltraud Schmidt und Renate Tobolla.<br />

Anfang Juli fand die diesjährige Ortsverbandsversammlung<br />

beim Finanzamt<br />

Fürth statt. Neben den Neuwahlen<br />

standen vor allem die Ehrungen langjähriger<br />

Mitglieder sowie der Lagebericht<br />

des stellvertretenden Bezirksvorsitzenden<br />

Christoph Werwein im<br />

Mittelpunkt.<br />

(Mitgliederverwaltung, Schriftführerin),<br />

Theresa Ludwig gewählt. Für den langjährigen<br />

Rechnungsprüfer, Rudi Schmidt,<br />

wurde folgt Michael Höfer zum<br />

Nachfolger bestimmt.<br />

Nachdem Christoph Werwein die<br />

Glückwünsche der gesamten Bezirks-<br />

leitung übermittelt, berichtete er über<br />

die aktuellen Personal- bzw. Beförderungssituation.<br />

Dabei ging er auch auf<br />

die vor wenigen Wochen „beschlossene“<br />

Besoldungserhöhung ein. So erhalten<br />

die Beschäftigten 2,65 % bzw.<br />

ab 1.1.2014 weitere 2,95 % mehr Geld.<br />

Auch auf die Neuregelung des Urlaubs<br />

und dessen Auswirkung ging er ausführlich<br />

ein. Auf Wunsch des Ortsverbandes<br />

berichtete er über den aktuellen<br />

Stand beim Senioritätsprinzip.<br />

Höhepunkt waren sicherlich die Ehrungen<br />

für langjährige Mitgliedschaft in<br />

der bfg. Sigena Rösch (50 Jahre), Waltraud<br />

Schmidt, Roolf Haack, Renate<br />

Tobolla, Peter Müller und Dagmar Puel<br />

erhielten ihre Ehrennadel für 40 Jahre.<br />

Dietmar Müller und Werner Mandel<br />

wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft<br />

geehrt. Für 60 Jahre hätte Johann<br />

Porzelt geehrt werden sollen. Dieser<br />

konnte aus gesundheitlichen Gründen<br />

nicht anwesend sein. Leider waren<br />

auch Heidi Espert, Kurt Wunder (beide<br />

für 25 Jahre), Sigrid Stürzenhofecker,<br />

Helmut Wacker, Manfred Schlett (für<br />

40 Jahre), sowie Hartmut Heidenreich,<br />

Herbert Schmidt, Roland Fürst, Rudolf<br />

Blei und Leonarda Dubinski (alle 50<br />

Jahre) verhindert. Die Ehrungen werden<br />

nachgeholt.<br />

In seinem Bericht blickte der scheidende<br />

Vorsitzende, Michael Kubiak,<br />

auf die vergangenen Jahre zurück.<br />

Dabei ging er auf die letzte Personalratswahl<br />

genau so ein wie auf die Mitgliederentwicklung.<br />

Trotz zahlreicher<br />

Abgänge durch Versetzungen bzw.<br />

Todesfälle, konnte der Mitgliederstand<br />

konstant gehalten werden. Dazu hat<br />

insbesondere die gute Mitgliederwerbung<br />

bei den Anwärtern beigetragen.<br />

In diesem Zusammenhang bedankte<br />

er sich ausdrücklich bei „seiner“ bfg-<br />

Ortsjugendleitung. Diese hat wesentlich<br />

dazu beigetragen, dass so viele<br />

Anwärter geworben wurden.<br />

Unter der Leitung von Christoph<br />

Werwein wurde der neue Ortsvorstand<br />

gewählt. Dabei wurde Klaus-Dieter Gugel<br />

zum neuen Vorsitzenden bestimmt.<br />

Ihm wurden mit Katharina Neuss und<br />

Gerhard Hauser zwei neue Stellvertreter<br />

zur Seite gestellt. Der bisher<br />

als kommissarischer Schatzmeister<br />

fungierende Roolf Haack, wurde in<br />

seinem Amt bestätigt. Als Beisitzer<br />

wurden Hans-Peter Urban (Sportfestbeauftragter),<br />

Alexandra Seeberger<br />

OV FA Bad Neustand: Eine echt starke Mannschaft<br />

- Langjährige <strong>Finanzgewerkschaft</strong>ler ausgezeichnet<br />

Helene Wildfeuer und Ortsvorsitzender Rainer Volmershausen ehren die langjährigen<br />

Mitglieder.<br />

Über die Ortsverbandsversammlung<br />

berichtete die lokale Presse wie folgt:<br />

Seit vielen Jahren steht Helene Wildfeuer<br />

an vorderster Front für die Belange<br />

der Beschäftigten in den nordbayerischen<br />

Finanzämtern. Die fleißige<br />

Frau ist eine beherzte Kämpferin für<br />

die Bediensteten. Seit vielen Jahren<br />

setzt sie wesentliche Akzente in dem<br />

Bemühen, die Beschäftigungssituation<br />

und die Bezahlung der Mitarbeiter zu<br />

verbessern.<br />

Bei ihrem Besuch im Finanzamt<br />

126 BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT


OKTOBER 2013<br />

AUS DEN ORTSVERBÄNDEN<br />

an der Meininger Straße nutzte die<br />

Bezirksvorsitzende der <strong>Bayerische</strong>n<br />

<strong>Finanzgewerkschaft</strong> (bfg) die Gelegenheit,<br />

einen detaillierten Überblick<br />

zur personellen Situation beim bayerischen<br />

Fiskus und speziell in Nordbayern<br />

zu geben. Ihren Worten zufolge<br />

sei es zu spüren, dass mit Markus Söder<br />

inzwischen ein Franke bayerischer<br />

Finanzminister sei. Besonders lobte<br />

sie sein Bemühen, bei den Staatsbediensteten<br />

in den Ämtern Südbayerns<br />

und Nordbayerns für einen gewissen<br />

personellen Ausgleich zu sorgen.<br />

Helene Wildfeuer sieht in der <strong>Bayerische</strong>n<br />

<strong>Finanzgewerkschaft</strong> einen<br />

zuverlässigen Partner, die Interessen<br />

der „Finanzler“ kraftvoll durchzusetzen.<br />

Deshalb sei es notwendig, „eine<br />

kräftige Mannschaft hinter sich zu haben“.<br />

Mit einem tüchtigen Berufsverband<br />

im Rücken sei die notwendige<br />

Basis vorhanden, um berechtigte Interessen<br />

kraftvoll durchzusetzen. So<br />

leitete sie zum angenehmen Teil der<br />

bfg-Ortsverbandsversammlung, der<br />

Ehrung langjähriger Mitglieder der<br />

<strong>Finanzgewerkschaft</strong>, über. Sie dankte<br />

den Frauen und Männern für ihre über<br />

viele Jahre gelebte Solidarität mit dem<br />

Berufsverband. Nach der Laudatio des<br />

bfg-Ortsverbandsvorsitzenden Rainer<br />

Volmerhausen zeichnete Helene<br />

Wildfeuer langjährige Mitglieder des<br />

Berufsverbandes aus.<br />

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde<br />

Monika Jakobi (Bad Neustadt) mit<br />

der silbernen Ehrennadel und einer<br />

Ehrenurkunde ausgezeichnet. Eine<br />

Ehrenurkunde und die goldene Ehrennadel<br />

erhielten Elisabeth Hauck (Nordheim),<br />

Doris Leber (Saal), Michael<br />

Kern (Heustreu), Marion Loper (Mellrichstadt),<br />

Marianne Bähr (Großeibstadt),<br />

Christlinde Bauer (Fladungen),<br />

Wolfgang Haubner (Bad Neustadt),<br />

Marianne Rösch (Lebenhan), Ruth<br />

Heinl (Wollbach) Edeltraud Schulte<br />

(Oberweißenbrunn), Ingrid Wethmüller<br />

(Oberelsbach) und Bernhard<br />

Bubenik (Ostheim). Die diamantene<br />

Ehrennadel und eine Ehrenurkunde<br />

der bfg ging an Roland Pöllath (Brendlorenzen)<br />

für 50 Jahre Treue zum Berufsverband.<br />

Die Angelo-Kramel-Nadel<br />

heftete Helene Wildfeuer Ludwig Wagner<br />

(Wegfurt), Alfred Königer (Münnerstadt)<br />

und Hugo Storch (Bad Neustadt)<br />

als Dank und Anerkennung für<br />

60 Jahre Verbandstreue ans Revers.<br />

Dazu gab es eine Ehrenurkunde und<br />

ein Weinpräsent.<br />

OV FA München Abt. II/III Bearbeitungsstelle Straubing:<br />

Ortsverbandversammlung mit Neuwahl und Mitgliederehrungen<br />

Bezirksvorsitzender Matthias Bauregger zusammen mit der Ortsvorsitzende Bettina Grastat<br />

und den geehrten Mitgliedern ...<br />

Im Juli lud der Ortsverband in der<br />

Bearbeitungsstelle Straubing Mitglieder<br />

und Interessierte zur Ortsverbandversammlung<br />

mit anschließendem<br />

gemeinsamen mittäglichem<br />

Weißwurstessen ein. Im Innenhof der<br />

Bearbeitungsstelle konnte die Ortsvorsitzende<br />

Bettina Grastat den Vorsitzenden<br />

des bfg-Bezirksverbandes<br />

Südbayern Matthias Bauregger und<br />

insgesamt knapp 30 Kolleginnen und<br />

Kollegen begrüßen. Nach Eröffnung<br />

der Versammlung durch die Ortsvorsitzende<br />

informierte Matthias Bauregger<br />

über aktuelle Themen wie die momentane<br />

Personal- und Beförderungssituation,<br />

besonders im Bezug auf die laufenden<br />

Ausschreibungsverfahren für<br />

Beförderungen nach A9, A9Z, sowie<br />

A12 und A13 und die Personalverteilung<br />

im Herbst 2013. Die Problematik<br />

der noch immer bestehenden Unterschiede<br />

in den Beförderungsmöglichkeiten<br />

zwischen Nord- und Südbayern,<br />

die Aufstockung der zentralen Datenerfassung<br />

in Wunsiedel auf 70 MAK<br />

und der geplante Einsatz sämtlicher,<br />

in München eingesetzter, geprüfter<br />

Anwärter QuE 3 in der BP wurden insbesondere<br />

thematisiert.<br />

Mit dem Hinweis auf den im November<br />

anstehenden bfg-Gewerkschaftstag<br />

in Schweinfurt, bei dem unter<br />

anderem natürlich Neuwahlen durchzuführen<br />

sein werden, leitete Matthias<br />

Bauregger zu den an der Bearbeitungsstelle<br />

nötigen Neuwahlen des<br />

... und dem Ortsvorstand: Thilo Döring,<br />

Monika Schönhammer und Bettina Grastat.<br />

Vertreters der Ortsvorsitzenden über.<br />

Der bisherige Vertreter, Johann Peter<br />

Krempl, stand aus persönlichen und<br />

gesundheitlichen Gründen für diesen<br />

Posten nicht mehr zur Verfügung. Als<br />

Kandidaten wurden Thilo Döring und<br />

Monika Schönhammer vorgeschlagen.<br />

Beide Kandidaten wurden einstimmig<br />

gewählt und nahmen die Wahl an.<br />

Bauregger dankte den neuen Vertretern<br />

für ihr Bereitschaft die übertragenen<br />

Ämter wahrzunehmen. Abschließend<br />

dankte die Ortsvorsitzende<br />

Matthias Bauregger für seinen Besuch<br />

und die aktuellen Informationen. Bevor<br />

die Versammlung geschlossen wurde,<br />

wurden Kollegin Elsbeth Hrubey<br />

und Kollege Albert Gürster jeweils für<br />

25-jährige Mitgliedschaft und Frau<br />

Gertraud Hoffmann für 40-jährige Mitgliedschaft<br />

geehrt.<br />

BAYERISCHE FINANZGEWERKSCHAFT 127


AUGUST-SEPTEMBER AUS DEN ORTSVERBÄNDEN 2005 OKTOBER 2013<br />

OV IuK-Bereich LfSt Nürnberg: Mitgliederversammlung<br />

mit Ehrungen<br />

Ortsvorsitzender Johann Bäumler, Bernd Henke, Berthold Bach und Bezirksvorsitzende<br />

Helene Wildfeuer<br />

«Wahlen in Bayern. Wie steht es<br />

um die Zukunft des öffentlichen Dienstes?»<br />

Unter diesem Slogan lud der<br />

Ortsverband der bfg im IuK-Bereich<br />

des Landesamts in Nürnberg zur Ortsverbandsversammlung<br />

in die Cafeteria<br />

der Kantine ein.<br />

OV LfF DSt Regensburg:<br />

Eine Maß auf das Ende der 42-Stunden-Woche<br />

zahlen, Gehaltsrunde für den Tarif und<br />

zeit- und inhaltsgleiche Übernahme für<br />

die <strong>Bayerische</strong>n Beamten waren die<br />

bestimmenden Themen der letzten 12<br />

Monate. Jetzt stellt sich die Frage, was<br />

nach der Landtagswahl kommt. Helene<br />

Wildfeuer beleuchtete die politische<br />

Gemengelage zu den Themen Haushaltssituation<br />

samt Auswirkungen auf<br />

die Bezahlung der Beamten, Altersversorgung<br />

und medizinische Versorgung.<br />

Sie machte klar, dass die Beamtenschaft<br />

immer im Blick der Politik ist,<br />

wenn nach Möglichkeiten zum Sparen<br />

gesucht wird. Es gelte wachsam zu<br />

sein und die berechtigten Interessen<br />

unserer Mitglieder zu verteidigen. In<br />

der anschließenden regen Diskussion<br />

wurden die besonderen Probleme des<br />

IuK-Bereichs erörtert. Besonders das<br />

Thema Rotationspunkte stand im Fokus<br />

der Wortmeldungen.<br />

Nach kurzem Tätigkeitsbericht und<br />

der Wahl von Delegierten für den Gewerkschaftstag<br />

folgte die Ehrung langjähriger<br />

Mitglieder. Der Ortsvorsitzende<br />

und die Bezirksvorsitzende Helene<br />

Wildfeuer bedankten sich bei Bernd<br />

Henke für 25 Jahre Mitgliedschaft<br />

und bei Berthold Bach für 40 Jahre<br />

Mitgliedschaft in der <strong>Bayerische</strong>n<br />

<strong>Finanzgewerkschaft</strong>. Den Jubilaren<br />

wurde zu Ehrenurkunde und Ehrennadel<br />

eine Flasche Frankenwein überreicht.<br />

Im Anschluss an die Ehrung<br />

informierte die Bezirksvorsitzende.<br />

Ihre Ansprache fasste die Ereignisse<br />

des letzten Jahres kurz zusammen.<br />

Doppelhaushalt 2013/2014 mit Stellenhebungen,<br />

höheren Einstellungs-<br />

Der Ortsverband des LfF DSt. Regensburg besuchte die Regensburger Herbst-Dult<br />

und feierte so den endgültigen Abschied von der 42-Stunden-Woche. Nicht zuletzt<br />

dank jahrelangen Einsatzes der bfg ist die 42-Stunden-Woche nun endlich Geschichte.<br />

Na wenn das keine Maß wert ist!<br />

bfg<br />

<strong>Bayerische</strong> <strong>Finanzgewerkschaft</strong> in der<br />

Deutschen Steuer-Gewerkschaft<br />

HERAUSGEBER<br />

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München, Telefon (0 89) 54 59 17-0,<br />

Telefax (0 89) 54 59 17 99,<br />

e-mail: info@bfg-mail.de,<br />

Internet: www.fi nanzgewerkschaft.de<br />

VERANTWORTLICH<br />

Josef Bugiel, Vorsitzender der <strong>Bayerische</strong>n<br />

<strong>Finanzgewerkschaft</strong><br />

REDAKTIONSLEITER<br />

Thomas Wagner<br />

REDAKTION<br />

Matthias Bauregger, Josef Bugiel,<br />

Nicole Kittlaus, Johanna Markl, Christoph<br />

Werwein, Gerhard Wipijewski<br />

LAYOUT<br />

Thomas Wagner<br />

DRUCK<br />

Druckerei Offprint, Planegger Straße<br />

121, 81241 München,<br />

Telefon (0 89) 8 29 98 10<br />

Gedruckt auf 100% Recyclingpapier<br />

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Die „<strong>Bayerische</strong> <strong>Finanzgewerkschaft</strong>“<br />

erscheint 10x jährlich. Der Bezugspreis<br />

ist durch den Mitgliedsbeitrag<br />

abgegolten.<br />

Gezeichnete Beiträge stellen die Meinung<br />

des Verfassers dar, die mit der<br />

Meinung der bfg und der Redaktion<br />

nicht übereinstimmen muss. Bei Leserbriefen<br />

behalten wir uns Kürzungen<br />

und redaktionelle Änderungen vor.

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