Erfahrungsbericht meines Studienjahres an der University of Vaasa ...

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Erfahrungsbericht meines Studienjahres an der University of Vaasa in Finnland Alle die mit dem Gedanken spielen, ein oder mehrere Semester in Finnland zu studieren, will ich hier einen Eindruck über mein Studienjahr geben, dass ich von September 2003 bis Mai 2004 an der University of Vaasa verbracht habe. Falls ihr Fragen, Anregungen aber auch Kritik habt, oder speziell zu diesem Bericht, schreibt mir einfach eine E-Mail an Florian.Schneider@mein-schneider.de . Ich habe auch im Laufe des Jahres eine eigene Webseite erstellt, wo ihr neben allgemeinen Informationen über Finnland auch Berichte und Fotos über die Stadt, die Universität, diverse Reisen und Partys findet .Die Internetadresse ist www.mein-schneider.de . Dort findet ihr auch weitere Kontaktmöglichkeiten und nützliche Links zum Thema Finnland. Ich verweise auch noch mal auf die anderen Erfahrungsberichte, die auch sehr hilfreich sind um sich vor dem Studium in Finnland zu informieren. Nun wünsche ich euch noch viel Spaß beim Lesen mit der Hoffnung, euch ein realistisches und hoffentlich positives Bild über Finnland und das Studium in Vaasa zu geben. Mein Bericht habe ich in verschiedene Abschnitte unterteilt: 1.) Informationen und Organisation vor der Abreise - Studienunterlagen - Wohnung - Transportmittel nach Finnland - Mobiltelefon - Krankenversicherung - Transfer von Geld - Internationalen Studentenausweis - Organisatorische Dinge an der Universität in Mainz - Impfpass - Vorlesungen in Finnland 2.) Die ersten Tage in Finnland - Finnische Sprache - Wohnungen - Bankkonto - Post - Aufenthaltsgenehmigung - Transportmöglichkeiten - Supermarkt - Programm an der Universität

<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>meines</strong> <strong>Studienjahres</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> in Finnl<strong>an</strong>d<br />

Alle die mit dem Ged<strong>an</strong>ken spielen, ein o<strong>der</strong> mehrere Semester in Finnl<strong>an</strong>d zu studieren, will<br />

ich hier einen Eindruck über mein Studienjahr geben, dass ich von September 2003 bis Mai<br />

2004 <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> verbracht habe.<br />

Falls ihr Fragen, Anregungen aber auch Kritik habt, o<strong>der</strong> speziell zu diesem Bericht, schreibt<br />

mir einfach eine E-Mail <strong>an</strong> Flori<strong>an</strong>.Schnei<strong>der</strong>@mein-schnei<strong>der</strong>.de .<br />

Ich habe auch im Laufe des Jahres eine eigene Webseite erstellt, wo ihr neben allgemeinen<br />

Informationen über Finnl<strong>an</strong>d auch Berichte und Fotos über die Stadt, die Universität, diverse<br />

Reisen und Partys findet .Die Internetadresse ist www.mein-schnei<strong>der</strong>.de .<br />

Dort findet ihr auch weitere Kontaktmöglichkeiten und nützliche Links zum Thema Finnl<strong>an</strong>d.<br />

Ich verweise auch noch mal auf die <strong>an</strong><strong>der</strong>en <strong>Erfahrungsbericht</strong>e, die auch sehr hilfreich sind<br />

um sich vor dem Studium in Finnl<strong>an</strong>d zu informieren.<br />

Nun wünsche ich euch noch viel Spaß beim Lesen mit <strong>der</strong> H<strong>of</strong>fnung, euch ein realistisches<br />

und h<strong>of</strong>fentlich positives Bild über Finnl<strong>an</strong>d und das Studium in <strong>Vaasa</strong> zu geben.<br />

Mein Bericht habe ich in verschiedene Abschnitte unterteilt:<br />

1.) Informationen und Org<strong>an</strong>isation vor <strong>der</strong> Abreise<br />

- Studienunterlagen<br />

- Wohnung<br />

- Tr<strong>an</strong>sportmittel nach Finnl<strong>an</strong>d<br />

- Mobiltelefon<br />

- Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />

- Tr<strong>an</strong>sfer von Geld<br />

- Internationalen Studentenausweis<br />

- Org<strong>an</strong>isatorische Dinge <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität in Mainz<br />

- Impfpass<br />

- Vorlesungen in Finnl<strong>an</strong>d<br />

2.) Die ersten Tage in Finnl<strong>an</strong>d<br />

- Finnische Sprache<br />

- Wohnungen<br />

- B<strong>an</strong>kkonto<br />

- Post<br />

- Aufenthaltsgenehmigung<br />

- Tr<strong>an</strong>sportmöglichkeiten<br />

- Supermarkt<br />

- Programm <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität


<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>meines</strong> <strong>Studienjahres</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> in Finnl<strong>an</strong>d<br />

3.) Die Universität<br />

4.) Die Stadt<br />

5.) Der Finne<br />

6.) Allge<strong>meines</strong><br />

- Allgemein<br />

- Studentenrestaur<strong>an</strong>ts<br />

- Essen<br />

- Vorlesungen<br />

- Klausuren<br />

- Hörsäle und Räume<br />

- Bibliothek<br />

- Betreuung<br />

- Website<br />

- Stadt <strong>Vaasa</strong><br />

- Klima<br />

- Ausgehmöglichkeiten<br />

- Alkohol<br />

- Secondh<strong>an</strong>dläden<br />

- Sehenswürdigkeiten<br />

- Website<br />

- Person<br />

- Sauna<br />

- Glücksspiele<br />

- Sommerhäuser<br />

- Nummern ziehen<br />

- Benzinpreise<br />

- Fernsehen<br />

- Zebrastreifen<br />

- Trinkgewohnheiten<br />

- Alte Frauen<br />

- Warme Sachen<br />

- Helligkeit<br />

- Zeitumstellung<br />

- Reisepass<br />

1.) Information und Org<strong>an</strong>isation vor <strong>der</strong> Abreise


<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>meines</strong> <strong>Studienjahres</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> in Finnl<strong>an</strong>d<br />

Nachdem euch mitgeteilt worden ist, dass ihr den Studienplatz in <strong>Vaasa</strong> bekommen habt,<br />

solltet ihr nicht in P<strong>an</strong>ik verfallen, denn vieles wird für euch im vorhinein schon geregelt.<br />

Die Erasmus-Koordinatoren in Mainz setzten sich frühzeitig mit dem „International Office“<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität in <strong>Vaasa</strong> in Verbindung.<br />

Studienunterlagen werden euch in Form des „H<strong>an</strong>dbook for International Students“<br />

zugeschickt.<br />

In diesem werden die verschiedenen Studienprogramme und Vorlesungen vorgestellt.<br />

Die <strong>an</strong>gebotenen Vorlesungen werden beschrieben (zuständiger Fachbereich, das Semester,<br />

in dem <strong>der</strong> Kurs <strong>an</strong>geboten wird, <strong>der</strong> Pr<strong>of</strong>essor, die Anfor<strong>der</strong>ungen des Kurses, die ECTS-<br />

Punkte die m<strong>an</strong> bekommt, das Ziel und <strong>der</strong> Inhalt <strong>der</strong> Vorlesung sowie Literatur) und die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Studienprogramme werden aufgeführt.<br />

Weiterhin enthält dieses Studienbuch Informationen über die <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong>, die<br />

Formalitäten, wie z.B. Klausuren und Registrierungen, eine Erklärung des ECTS-<br />

Punktesystems, aber auch allgemeine Informationen über Finnl<strong>an</strong>d und praktische<br />

Informationen über <strong>Vaasa</strong>.<br />

Die wichtigsten Informationen werden aber auch noch mal in den ersten Wochen in den<br />

Einführungsver<strong>an</strong>staltungen präsentiert.<br />

Das Studienbuch online findest du auch unter http://www.uwasa.fi/international/ects-guide/ .<br />

VOAS, die örtliche Wohnungsvermittlung, wird sich auch mit euch bezüglich einer Wohnung<br />

in Verbindung setzen. Ihr habt die Auswahl zwischen Einzelzimmern o<strong>der</strong> einer WG.<br />

Ich persönlich würde euch eine WG empfehlen, weil m<strong>an</strong> da schneller <strong>an</strong><strong>der</strong>e Studenten<br />

kennen lernt. Wenn m<strong>an</strong> mit einem/r deutschen Freund/Freundin zusammenleben will k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> dies auch <strong>an</strong>geben, aber auch dies würde ich dir jedenfalls nicht am Anf<strong>an</strong>g raten, denn<br />

sonst spricht m<strong>an</strong> zuviel deutsch. Wohnt m<strong>an</strong> mit einem ausländischen Studenten muss m<strong>an</strong><br />

viel mehr englisch reden und verbessert es dadurch auch sehr gut.<br />

Die Website von VOAS ist auch in englisch und findet ihr unter diesem Link: www.voas.fi .<br />

Die Entscheidung des Tr<strong>an</strong>sportmittels nach Finnl<strong>an</strong>d sollte m<strong>an</strong> sich gut überlegen. Die<br />

zwei Möglichkeiten Auto o<strong>der</strong> Flugzeug haben beide Vor- und Nachteile.<br />

Ich bin mit dem Auto gefahren und finde es im nachhinein eine gute Entscheidung. Die Fahrt<br />

mit dem Auto dauert wohl sehr l<strong>an</strong>g (ich habe 3 Tage gebraucht), aber dafür k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sehr<br />

viel Gepäck mitnehmen, was vor allem eine Rolle spielt wenn m<strong>an</strong> ein Jahr in <strong>Vaasa</strong> bleibt.<br />

Im Flugzeug sind die Möglichkeiten <strong>der</strong> Gepäckmitnahme entwe<strong>der</strong> begrenzt o<strong>der</strong> m<strong>an</strong> muss<br />

pro Kilo viel bezahlen. M<strong>an</strong> ist auch in <strong>Vaasa</strong> selbst d<strong>an</strong>n sehr mobil mit dem Auto, wenn<br />

m<strong>an</strong> z.B. in den Lidl o<strong>der</strong> Prisma (Supermarkt) fahren will.<br />

Wenn m<strong>an</strong> sich entscheidet mit dem Auto zu fahren sollte m<strong>an</strong> aber am besten noch jem<strong>an</strong>den<br />

mitnehmen, weil die Fahrt alleine zu teuer aber auch zu l<strong>an</strong>gweilig wird.<br />

Insgesamt muss m<strong>an</strong> abwägen zwischen Mobilität und Platz des Autos o<strong>der</strong> Preiswertigkeit<br />

und Schnelligkeit des Flugzeugs.<br />

Ich bin mit dem Auto nach Rostock gefahren, d<strong>an</strong>n mit <strong>der</strong> Fähre von Rostock nach H<strong>an</strong>ko<br />

und d<strong>an</strong>n von H<strong>an</strong>ko nach <strong>Vaasa</strong>. Verschieden Webseiten von Fähren findet ihr unter:<br />

http://www.superfast.com/ (Rostock-H<strong>an</strong>ko), http://www.silja.fi/ (Rostock-Helsinki, nur im<br />

Sommer) o<strong>der</strong> http://www.finnlines.fi/index.html (Travemünde-Helsinki).<br />

Ihr könnt euer Mobiltelefon aus Deutschl<strong>an</strong>d nach Finnl<strong>an</strong>d mitnehmen. In Finnl<strong>an</strong>d ist es am


<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>meines</strong> <strong>Studienjahres</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> in Finnl<strong>an</strong>d<br />

besten wenn m<strong>an</strong> sich eine Prepaid-Karte holt und diese d<strong>an</strong>n immer wie<strong>der</strong> auflädt. Im L<strong>an</strong>d<br />

von Nokia hat m<strong>an</strong> auch überall Empf<strong>an</strong>g, auch in weit abgelegenen Regionen. Ein<br />

Festnetztelefon sich zuzulegen lohnt sich nicht, da die Gesprächskosten via H<strong>an</strong>dy wirklich<br />

nicht sehr hoch sind, verglichen zu Deutschl<strong>an</strong>d.<br />

Über eine Zusatz-Kr<strong>an</strong>kenversicherung würde ich prinzipiell nur nachdenken wenn ich<br />

gesetzlich kr<strong>an</strong>ken versichert bin. Im Falle einer privaten Kr<strong>an</strong>kenversicherung (wie ich sie<br />

hatte) sollte m<strong>an</strong> sich mit <strong>der</strong> jeweiligen Versicherung in Verbindung setzen und fragen<br />

inwieweit die Leistungen <strong>der</strong> Versicherung in Finnl<strong>an</strong>d gelten – in meinem Fall gab es keine<br />

Probleme mit <strong>der</strong> Übernahme von Kosten und dem Geltungsbereich von ärztlichen<br />

Leistungen in Finnl<strong>an</strong>d. Hilfreich ist es auch wenn m<strong>an</strong> sich von seiner privaten<br />

Kr<strong>an</strong>kenversicherung einen Versicherungsnachweis in englisch mitgeben lässt.<br />

Generell bist du in Finnl<strong>an</strong>d kr<strong>an</strong>ken versichert wenn du <strong>der</strong> so gen<strong>an</strong>nten „Student Union“<br />

beitrittst. Diesen Beitritt würde ich dir auch sonst empfehlen, denn <strong>der</strong> Beitritt hat viele<br />

Vorteile, wie z.B. die Vergünstigungen von Essen in Studentenrestaur<strong>an</strong>ts, aber dazu später.<br />

Wenn m<strong>an</strong> in einer gesetzlichen Kr<strong>an</strong>kenversicherung ist muss m<strong>an</strong> aber auf jeden Fall einige<br />

Formulare ausfüllen und mitnehmen wenn m<strong>an</strong> nach Finnl<strong>an</strong>d geht. Den Fall einer<br />

Zusatzkr<strong>an</strong>kenversicherung sollte m<strong>an</strong> nach Abwägung von Kosten und Nutzen in Betracht<br />

ziehen – aber im Notfall ist eine Zusatz-Kr<strong>an</strong>kenversicherung natürlich sicherer.<br />

Den Tr<strong>an</strong>sfer von Geld k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> einfach lösen in dem m<strong>an</strong> in Finnl<strong>an</strong>d ein B<strong>an</strong>kkonto<br />

eröffnet. Überweisungen innerhalb <strong>der</strong> EU sind seit dem 01.07.2003 bis 12.500€ kostenlos.<br />

Darum k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich immer Geld von Deutschl<strong>an</strong>d aus überweisen lassen. Außerdem k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> in Finnl<strong>an</strong>d <strong>an</strong> Geldautomaten („Otto“) mit <strong>der</strong> B<strong>an</strong>kkarte Geld abheben.<br />

Auf die Möglichkeiten des finnischen B<strong>an</strong>kkontos werde ich später noch mal eingehen, es<br />

beinhaltet aber viele Vorteile, wie z.B. Online B<strong>an</strong>king.<br />

Die Möglichkeit eine Kreditkarte zu besorgen o<strong>der</strong> mitzunehmen sollte m<strong>an</strong> sich überlegen,<br />

weil Kreditkarten in Finnl<strong>an</strong>d sehr verbreitet sind und auch sogar in Studentenrestaur<strong>an</strong>ts <strong>of</strong>t<br />

damit bezahlt wird.<br />

Es gibt auch die Möglichkeit, sich einen Internationalen Studentenausweis zuzulegen, <strong>der</strong><br />

viele Vorteile beim Reisen und Leben dem Studenten rund um die Welt bietet. Allerdings<br />

gelten diese Ausweise nur für eine bestimmte Zeit und m<strong>an</strong> muss bestimmte Fristen einhalten<br />

– also frühzeitig informieren. Informationen bekommt m<strong>an</strong> beim AStA direkt o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />

Webseite: http://www.uni-mainz.de/Org<strong>an</strong>isationen/AStA/ .<br />

M<strong>an</strong> sollte auch bestimmte org<strong>an</strong>isatorische Dinge <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität in Mainz regeln. Für<br />

das Ausl<strong>an</strong>dssemester sollte m<strong>an</strong> sich beurlauben lassen – das jeweilige Formular bekommt<br />

m<strong>an</strong> beim Studiensekretariat. Wenn m<strong>an</strong> im Ausl<strong>an</strong>d ist sollte m<strong>an</strong> nicht vergessen, den<br />

Semesterbeitrag zu bezahlen, sonst wird m<strong>an</strong> exmatrikuliert. Einen Teil des Semesterbeitrages<br />

(Studienticket) k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> zurückfor<strong>der</strong>n. Formulare dafür bekommt m<strong>an</strong> beim AstA direkt<br />

o<strong>der</strong> m<strong>an</strong> guckt auf <strong>der</strong> Webseite unter „Befreiung vom Studiticket“ (http://www.unimainz.de/Org<strong>an</strong>isationen/AStA/<br />

).<br />

Eine Impfpass sollte m<strong>an</strong> generell mitnehmen. Wenn m<strong>an</strong> nach Russl<strong>an</strong>d fahren will wird<br />

dringend empfohlen sich davor gegen Hepatitis zu impfen lassen.<br />

Das Frage, ob m<strong>an</strong> die Vorlesungen in Finnl<strong>an</strong>d in Deutschl<strong>an</strong>d <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt bekommt, ist


<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>meines</strong> <strong>Studienjahres</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> in Finnl<strong>an</strong>d<br />

schwierig zu be<strong>an</strong>tworten. M<strong>an</strong> sollte sich auf jeden Fall vor dem Ausl<strong>an</strong>dsstudium mit den<br />

Lehrstühlen in Verbindung setzen und fragen ob m<strong>an</strong> den Kurs <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt bekommt, indem<br />

m<strong>an</strong> den Inhalt <strong>der</strong> Kurse vorlegt.<br />

Einige Vorlesungen sind in den letzten Jahren <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt worden (z.B. Theory <strong>of</strong> Corporate<br />

Fin<strong>an</strong>ce), aber in meinem Fall war es so, dass ich <strong>of</strong>t nicht wusste welche und wie viele<br />

Vorlesungen ich machen sollte. Ich habe deshalb meistens d<strong>an</strong>n versucht bestimmte<br />

Zertifikate zu machen und habe geh<strong>of</strong>ft, dass mir Kurse d<strong>an</strong>n in Deutschl<strong>an</strong>d <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt<br />

werden.<br />

Ich habe mit vielen <strong>an</strong><strong>der</strong>en deutschen Austauschstudenten gesprochen und <strong>of</strong>t gibt es auf <strong>der</strong><br />

Website <strong>der</strong> Universität eine Liste mit bisher <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten Lehrver<strong>an</strong>staltungen (Beispiel:<br />

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt).<br />

Ich h<strong>of</strong>fe dass etwas Ähnliches in Mainz auch bald eingeführt wird, damit m<strong>an</strong> nicht so viel<br />

Stress vor bzw. nach dem Ausl<strong>an</strong>dsstudium Studium bzgl. <strong>der</strong> zu <strong>an</strong>erkennenden<br />

Lehrver<strong>an</strong>staltungen hat.<br />

2.) Die ersten Tage in <strong>Vaasa</strong><br />

Die ersten Tage sind sehr stressig. Es gibt viele Sachen zu erledigen und m<strong>an</strong> geht fast auf<br />

jede Party um neue Leute kennen zulernen. M<strong>an</strong> muss sich erst mal <strong>an</strong> die neue Umgebung<br />

gewöhnen und vor allem <strong>an</strong> die Sprache. Aber je<strong>der</strong> Student hat einen persönlichen Tutor zur<br />

Seite, <strong>der</strong> in den ersten Tagen die größte Hilfe ist.<br />

Die finnische Sprache ist ziemlich schwierig. Am Anf<strong>an</strong>g werdet ihr kein Wort verstehen<br />

können. Sie gehört nämlich zu <strong>der</strong> uralischen Sprachfamilie, zu <strong>der</strong> im wesentlichen die<br />

finnische, ungarische und estnische Sprache gehören. Diese Sprachfamilie bildet ein<br />

Fremdkörper in dem <strong>an</strong>sonsten einheitlichen indoeuropäischen Sprachkörper Europas. Ich<br />

empfehle euch vor Finnl<strong>an</strong>d einen Sprachkurs zu machen, damit du einige grundsätzliche<br />

Wörter und Redewendungen kennst. Weiterhin werden in den ersten Wochen Schnellkurse <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> <strong>an</strong>geboten.<br />

Finnl<strong>an</strong>d ist ein zweisprachiges L<strong>an</strong>d: Schwedisch ist die zweite L<strong>an</strong>dessprache und ist mit<br />

<strong>der</strong> deutschen Sprache verw<strong>an</strong>dt. Es wird euch überall auffallen, dass alles in Schwedisch und<br />

Finnisch <strong>an</strong>gegeben ist – die schwedische Sprache wirst du eher auf Anhieb verstehen. Ich<br />

empfehle aber nicht Schwedisch zu lernen und Finnisch nicht, denn die Finnen sprechen nicht<br />

so gerne schwedisch, speziell die jungen Leute.<br />

Aber die Finnen können sehr gut englisch. Wenn m<strong>an</strong> weiß, dass seine Sprache nur von ca.<br />

5,2 Millionen Menschen gesprochen wird, muss m<strong>an</strong> sich darauf einstellen eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Sprache zu lernen. Im finnischen Fernseher laufen sehr viele Filme in Englisch mit<br />

finnischem Untertitel – das trägt noch zur Verbesserung <strong>der</strong> englischen Sprache bei. Auch in<br />

Kinos sind fast alle Filme auf Englisch mit finnischem und schwedischem Untertitel.<br />

Einige wichtige finnische Wörter sind:<br />

Hallo – Hei Nein – Ei Entschuldigung – Anteeksi Prost – Kippis<br />

Ja – Kyllä Student – Opiskelija Bier – Olut<br />

Die Wohnungen sind alle eigentlich gut ausgestattet – ich k<strong>an</strong>n jetzt natürlich nur mehr von


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meiner Wohnung im Tekla II reden – aber von Studenten, die in <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Studentenwohnheimen gewohnt haben, hörte ich eigentlich nie Beschwerden.<br />

Es ist wichtig das m<strong>an</strong> in ein Wohnheim kommt, dass nicht so weit von <strong>der</strong> Uni entfernt ist<br />

und wo auch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Austauschstudenten wohnen. Ich wohnte im Tekla II, dass ca. 10<br />

Minuten von <strong>der</strong> Uni entfernt ist. Dort haben die meisten Austauschstudenten gewohnt – nahe<br />

gelegene Wohnheime waren Siksak, Linna und Ahvenr<strong>an</strong>ta.<br />

Zu je<strong>der</strong> Wohnung gehört ein Internet<strong>an</strong>schluss <strong>der</strong> kostenlos ist, w<strong>of</strong>ür m<strong>an</strong> sich aber in <strong>der</strong><br />

Stadt registrieren lassen muss. Weiterhin gibt es einen Anschluss für Fernseher und Radio.<br />

M<strong>an</strong> teilt sich in <strong>der</strong> WG Küche, Dusche und Toilette. M<strong>an</strong>chmal sind Dusche und Toilette<br />

getrennt, m<strong>an</strong>chmal zusammen – kommt auf das Wohnheim <strong>an</strong>. Im Tekla II sind Dusche und<br />

Toilette getrennt.<br />

Zu Beginn muss m<strong>an</strong> den Mietvertrag unterschreiben und eine Kaution überweisen – ca.<br />

200 €. Die bekommt m<strong>an</strong> aber d<strong>an</strong>n wenn m<strong>an</strong> den Mietvertrag kündigt wie<strong>der</strong> zurück –<br />

vorausgesetzt die Wohnung ist noch in einem ordentlichen Zust<strong>an</strong>d.<br />

In den ersten Tagen muss m<strong>an</strong> auch eine Mängelliste ausfüllen, falls m<strong>an</strong> bestimmte Schäden<br />

in seiner Wohnung entdeckt. Macht m<strong>an</strong> dies nicht wird m<strong>an</strong> später für solche Schäden<br />

haftbar gemacht.<br />

Bei <strong>der</strong> Student Union bekommt m<strong>an</strong> ein „Survival Set“, das aus verschiedenen<br />

Haushaltsartikeln wie Teller, Tassen, Pf<strong>an</strong>nen usw. besteht. M<strong>an</strong> muss nur eine Kaution<br />

hinterlassen, die m<strong>an</strong> nach dem Zurückgeben wie<strong>der</strong> bekommt.<br />

Zu allen Wohnheimen gehört noch ein Fahrradkeller, ein Waschraum und eine Sauna.<br />

M<strong>an</strong>chmal gibt es auch einen Aufenthaltsraum<br />

Ein B<strong>an</strong>kkonto sollte m<strong>an</strong> sich so bald wie möglich zulegen. Als Student muss m<strong>an</strong> keine<br />

Kont<strong>of</strong>ührungsgebühren bezahlen. Sehr hilfreich ist es sich Online B<strong>an</strong>king einzurichten, dass<br />

auch in englisch ist, da m<strong>an</strong> damit bequem z.B. seine Miete überweisen k<strong>an</strong>n.<br />

Bei Bedarf k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> Schwedisch als Kont<strong>of</strong>ührungssprache <strong>an</strong>geben, da m<strong>an</strong> es einfacher<br />

versteht als Finnisch.<br />

Geld abheben k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> in g<strong>an</strong>z Finnl<strong>an</strong>d <strong>an</strong> so gen<strong>an</strong>nten „Otto-Automaten“ (gelb), wobei<br />

m<strong>an</strong> sich erst <strong>an</strong> die Sprache gewöhnen muss. Diese Automaten sind auch in <strong>Vaasa</strong><br />

ausreichend vorh<strong>an</strong>den.<br />

Bei <strong>der</strong> Post sollte m<strong>an</strong> sich <strong>an</strong>melden, da m<strong>an</strong> sonst keine Briefe aus <strong>der</strong> Heimat bekommt.<br />

Wenn m<strong>an</strong> länger als 3 Monate in Finnl<strong>an</strong>d bleibt muss m<strong>an</strong> eine Aufenthaltsgenehmigung<br />

bei <strong>der</strong> Polizei be<strong>an</strong>tragen. Diese kostet ca. 26€.<br />

Die Tr<strong>an</strong>sportmöglichkeiten beschränken sich meistens auf ein Fahrrad, wenn m<strong>an</strong> kein<br />

eigenes Auto hat. Ein Fahrrad ist in <strong>Vaasa</strong> beinahe lebensnotwendig. Es geht auch ohne – aber<br />

dafür muss m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n l<strong>an</strong>ge Laufwege in Kauf nehmen. Wenn m<strong>an</strong> in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Uni wohnt<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auch laufen, aber die meisten Partys sind im Zentrum von <strong>Vaasa</strong> und ohne Fahrrad<br />

läuft m<strong>an</strong> schon jedes Mal fast eine halbe Stunde.<br />

Es gibt diverse Fahrradgeschäfte in denen m<strong>an</strong> ein Fahrrad kaufen k<strong>an</strong>n – die finnischen<br />

Tutoren wissen da meistens Bescheid. Wenn m<strong>an</strong> ein Fahrrad kauft bekommt m<strong>an</strong> bei<br />

Zurückgabe die Hälfte des Preises zurück.<br />

Busse werden sehr wenig bis überhaupt nicht benutzt in <strong>Vaasa</strong> – in Winter sind sie meistens


<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>meines</strong> <strong>Studienjahres</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> in Finnl<strong>an</strong>d<br />

voller. Taxis benutzt m<strong>an</strong> öfters im Winter, da es <strong>of</strong>t zu kalt o<strong>der</strong> glatt ist zum Fahrrad fahren.<br />

In Sammeltaxis passen 8-12 Leute rein und pro Fahrt ins Zentrum bezahlt d<strong>an</strong>n je<strong>der</strong> 1€.<br />

Wenn m<strong>an</strong> mit einem Auto in <strong>Vaasa</strong> ist k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> bei VOAS einen Parkplatz mieten. 7€ für<br />

Parkplätze die im Freien liegen und 20€ für Parkplätze in einem nahe gelegenen Parkhaus mit<br />

Keycard.<br />

Der Supermärkte in Finnl<strong>an</strong>d sind teurer als in Deutschl<strong>an</strong>d, <strong>of</strong>t bis zu 30%. In <strong>Vaasa</strong> gibt es<br />

verschiedene Einkaufsmöglichkeiten. In <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Studentenwohnheime findet m<strong>an</strong><br />

kleinere Supermärkte (K-Market, S-Market), weiter außerhalb gibt es aber auch größere wie<br />

den deutschen Discounter Lidl und Prisma. In naher Zukunft soll auch ein Lidl in <strong>der</strong> Nähe<br />

des Stadtzentrums entstehen.<br />

In allen finnischen Supermärkten gibt es Spielautomaten, mit denen alle Finnen, wie verrückt<br />

spielen – ob alt o<strong>der</strong> jung.<br />

Am Anf<strong>an</strong>g werdet ihr Probleme mit <strong>der</strong> finnischen Sprache haben aber m<strong>an</strong> gewöhnst sich<br />

dar<strong>an</strong>.<br />

In den ersten Tagen wird sehr viel Programm <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität sein. Es werden sehr viele<br />

Einführungsver<strong>an</strong>staltungen geben und eure Tutoren werden euch die g<strong>an</strong>zen Departments,<br />

Restaur<strong>an</strong>ts und Hörsäle zeigen.<br />

Ihr werdet auch zum International Office gehen, wo ihr sehr viel Papierkram ausfüllen müsst,<br />

was ziemlich stressig ist. Die Personen dort betreuen euch das g<strong>an</strong>ze Jahr und sind sehr nett.<br />

D<strong>an</strong>n werdet ihr auch die Student Union kennen lernen und ihr werdet erfahren was sie alles<br />

macht. M<strong>an</strong> bekommt sehr viele Blätter mit Informationen, die m<strong>an</strong> erst im Laufe <strong>der</strong> Zeit<br />

sich l<strong>an</strong>gsam einprägt.<br />

Zu Beginn werden auch viele Treffen und Fahrten org<strong>an</strong>isiert, z.B. die Fahrt zu einem<br />

Fischrestaur<strong>an</strong>t o<strong>der</strong> ein Picknick im Freien.<br />

In den ersten Tagen werden einem auch die g<strong>an</strong>zen Einrichtungen gezeigt (Bibliothek,<br />

Computerräume) und m<strong>an</strong> wird in die verschiedenen Systeme im Internet eingeführt, wie z.B.<br />

ein elektronischer Stundenpl<strong>an</strong> (Wompat) – ähnlich Univis.<br />

M<strong>an</strong> trägt sich in eine ESN-Liste (Erasmus Student Network) ein, in <strong>der</strong> m<strong>an</strong> fast täglich über<br />

Partys, Vorlesungen und beson<strong>der</strong>e Ereignisse informiert wird.<br />

Einen Studentenausweis k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> be<strong>an</strong>tragen, den m<strong>an</strong> aber erst nach ein paar Wochen<br />

bekommt.<br />

Weiterhin k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich einen roten Overall <strong>an</strong> <strong>der</strong> Uni bestellen, <strong>der</strong> aussieht als wäre m<strong>an</strong><br />

Mech<strong>an</strong>iker bei <strong>der</strong> Formel 1. Dieser Overall wird <strong>of</strong>t auf Partys getragen. Auf bestimmten<br />

Partys bekommt m<strong>an</strong> Aufnäher, die m<strong>an</strong> sich <strong>an</strong> seinen Overall macht. So k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sehen<br />

wer auf welchen und wie vielen Partys war. Jede Uni hat einen Overall mit einer <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Farbe und eigenem Logo. Ich bin froh dass die <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> die Farbe rot hat, denn ich<br />

habe auch schon Overalls in lila und gelb gesehen.<br />

An <strong>der</strong> Uni liegen <strong>an</strong> den verschiedenen Departments Ordner aus, wo m<strong>an</strong> sich für Kurse<br />

eintragen k<strong>an</strong>n. Für m<strong>an</strong>che k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich aber auch nur elektronisch eintragen. Die<br />

Vorlesungen bzw. Programme, für die m<strong>an</strong> sich <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität in Mainz eingetragen hat,<br />

sind nur eine Art Vorauswahl, damit die <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> die Programme bzw. die<br />

Vorlesungen pl<strong>an</strong>en k<strong>an</strong>n.<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n aber in den ersten Tagen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> sein Vorlesungsprogramm<br />

noch abän<strong>der</strong>n, d.h. neue Vorlesungen wählen o<strong>der</strong> sich aus bereits gewählten Vorlesungen<br />

austragen.<br />

3.) Die Universität


<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>meines</strong> <strong>Studienjahres</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> in Finnl<strong>an</strong>d<br />

Die Vaas<strong>an</strong> yliopisto ist mit 4600 Studenten herausragend in <strong>der</strong> Hochschull<strong>an</strong>dschaft <strong>Vaasa</strong>s.<br />

Insgesamt gibt es in <strong>Vaasa</strong> 57000 Einwohner und je<strong>der</strong> 5. Einwohner ist ein Student. Neben<br />

<strong>der</strong> Vaas<strong>an</strong> yliopisto gibt zwei schwedischsprachige Hochschulen mit insgesamt über 2000<br />

Studenten. Außerdem gibt es noch zwei Fachhochschulen.<br />

Allgemein ist <strong>der</strong> Campus <strong>an</strong> sich ist schöner und mo<strong>der</strong>ner als in Mainz. Die Universität liegt<br />

auf einer kleinen Halbinsel (Palosaari) direkt am Meer. Das mo<strong>der</strong>nste Gebäude ist die<br />

Bibliothek Tritonia, die im September 2001 eröffnet wurde. Die Entfernung von <strong>der</strong><br />

Universität zum Zentrum beträgt etwa 20 Fußminuten.<br />

Die Universität bestehet aus 4 Fakultäten (Business Studies, Hum<strong>an</strong>ities, Public<br />

Administration <strong>an</strong>d Technology).<br />

Studentenrestaur<strong>an</strong>ts gibt es verschiedene auf dem Campusgelände. Im Gebäude Tervahovi<br />

gibt es das Studentenrestaur<strong>an</strong>t Mathilda. Dies ist im Vergleich zur Mainzer Mensa klein und<br />

gemütlich. Zur Meerseite ist eine Glasw<strong>an</strong>d, so dass m<strong>an</strong> immer einen Blick auf das Meer hat.<br />

Im Gebäude Tritonia gibt es das Studentencafé Oscar. Hier k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> gemütlich Kaffee<br />

trinken o<strong>der</strong> eine Kleinigkeit essen. Durch die Glasw<strong>an</strong>d hat m<strong>an</strong> einen schönen Blick auf das<br />

Campusgelände mit seinen Grasflächen.<br />

Im Gebäude Fabriiki gibt es auch ein sehr kleines Studentenrestaur<strong>an</strong>t namens Café Buffetti<br />

wo es hauptsächlich Pasta zum Essen gibt.<br />

Unterhalb des Campusgeländes gibt es noch den Cotton Club. Hier k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auch zu Mittag<br />

essen sowie gemütlich einen Kaffee trinken. Außerdem hat m<strong>an</strong> einen traumhaften Blick auf<br />

das Meer.<br />

Weitere Studentenrestaur<strong>an</strong>ts gibt es in <strong>der</strong> Stadt, z.B. bei <strong>der</strong> Post o<strong>der</strong> bei VOAS. Dort k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> auch zu den vergünstigten Studententarifen essen.<br />

Das Essen in diesen Studentenrestaur<strong>an</strong>ts gleicht sich. Es gibt immer 3-4 verschiedene<br />

Gerichte, die m<strong>an</strong> sich selber zusammenstellen k<strong>an</strong>n. Für Vegetarier ist immer auch ein<br />

Gericht dabei. Außerdem gibt es einen Salat zu jedem Essen. Die Essen kosten mit<br />

Studentenermäßigung zwischen 2,20€ und 3,90€.<br />

Brot und Wasser k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich zu jedem Essen so viel nehmen wie m<strong>an</strong> will. Milch,<br />

Malzbier und eine Art Tee stehen auch zur Auswahl.<br />

Die Essen sind meistens nicht sehr gut gewürzt, aber es steht meist eine große Auswahl von<br />

Gewürzen zur Verfügung.<br />

Das System <strong>der</strong> Vorlesungen unterscheidet sich von <strong>der</strong> deutschen Art. Die Vorlesungen<br />

dauern hier in <strong>der</strong> Regel nur einige Wochen, m<strong>an</strong>chmal auch nur einige Tage und d<strong>an</strong>n wird<br />

ein paar Wochen später die Klausuren geschrieben. Dass ist in dem Sinne <strong>an</strong>genehmer,<br />

weniger St<strong>of</strong>f für die einzelnen Klausuren zu haben und auch nicht so viele Klausuren auf<br />

einmal, denn die Vorlesungen und Klausuren sind über das g<strong>an</strong>ze Semester verstreut. Die<br />

Vorlesungen sind alle in englisch, <strong>an</strong> das m<strong>an</strong> sich aber schnell gewöhnt.<br />

Das Niveau <strong>der</strong> Vorlesungen ist allgemein niedriger als in Deutschl<strong>an</strong>d, d.h. es ist einfacher<br />

eine Klausur zu bestehen bzw. eine gute Note zu erreichen. Die Endnote ist aber <strong>of</strong>t<br />

gestückelt, d.h. eine Klausur zählt für einen bestimmten Kurs selten 100%.<br />

Oft muss m<strong>an</strong> noch Präsentationen o<strong>der</strong> bestimmte Aufgaben erledigen. Das Studium ist hier<br />

mehr praktisch ausgerichtet, wodurch m<strong>an</strong> auch <strong>of</strong>t mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Austauschstudenten


<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>meines</strong> <strong>Studienjahres</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> in Finnl<strong>an</strong>d<br />

zusammenarbeiten muss, was sehr interess<strong>an</strong>t ist.<br />

Es werden insgesamt sehr viele Vorlesungen <strong>an</strong>geboten und m<strong>an</strong> sollte nicht das Problem<br />

haben, dass m<strong>an</strong> nicht genügend Vorlesungen findet.<br />

Die Vorlesungen werden alle mit PowerPoint Präsentationen gehalten, so dass m<strong>an</strong> nicht von<br />

<strong>der</strong> H<strong>an</strong>dschrift des Pr<strong>of</strong>essors abhängig ist. Zu fast allen Vorlesungen gibt es Folien, die m<strong>an</strong><br />

in einem Buchshop im Gebäude Tritonia kaufen k<strong>an</strong>n.<br />

Die Vorlesungen bestehen maximal aus 50 Leuten, so dass eine gute Arbeitsatmosphäre<br />

gegeben ist. Fragen wären den Vorlesungen ist immer möglich und auch nach den<br />

Vorlesungen haben die Pr<strong>of</strong>essoren Zeit für einen. Das Verhältnis ist auch sehr persönlich.<br />

M<strong>an</strong> hat auch als Austauschstudent 1500 Freikopien, die m<strong>an</strong> aber nicht so <strong>of</strong>t nutzen k<strong>an</strong>n,<br />

da die meisten Folien nur im Buchshop und nicht im Internet <strong>an</strong>geboten werden.<br />

Die Vorlesungen im Herbstsemester gehen von Anf<strong>an</strong>g September bis kurz vor Weihnachten.<br />

Das Frühlingssemester geht von J<strong>an</strong>uar bis Ende Juni.<br />

Die Klausuren sind wie schon oben erwähnt während des g<strong>an</strong>zen Semesters. Im allgemeinen<br />

sind die Klausuren 4 Stunden l<strong>an</strong>g, egal welche Klausur m<strong>an</strong> schreibt. So hat m<strong>an</strong> immer<br />

ausreichend Zeit für eine Klausur und braucht nicht in P<strong>an</strong>ik zu geraten. M<strong>an</strong> darf in alle<br />

Klausuren ein Wörterbuch mitnehmen.<br />

Die Hörsäle und Räume sind besser ausgestattet als bei uns. Die Sitze in den Hörsälen sind<br />

meist mit Polster überzogen und es ist sehr <strong>an</strong>genehm zu sitzen.<br />

In jedem Raum, ob Seminarraum o<strong>der</strong> Hörsaal, befindet sich immer ein Computer. Diese sind<br />

alle mit den neuesten Systemen ausgestattet (Windows XP).<br />

In <strong>der</strong> Universität gibt es diverse Computerräume. Die Computer sind alle mit den neuesten<br />

Systemen ausgestattet. Außerdem k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> CDs brennen.<br />

Die Bibliothek wurde erst 2001 eröffnet und ist ziemlich mo<strong>der</strong>n. Computer sind im<br />

ausreichenden Maße vorh<strong>an</strong>den. Es gibt viele Gelegenheiten wo m<strong>an</strong> sich hinsetzten und<br />

lernen k<strong>an</strong>n. Es gibt auch spezielle Gruppenräume, die m<strong>an</strong> reservieren k<strong>an</strong>n, wo m<strong>an</strong> z.B.<br />

Präsentationen vorbereiten k<strong>an</strong>n.<br />

Die Bücher für die Vorlesungen sind meist nicht im ausreichendem Maß vorh<strong>an</strong>den, also<br />

sollte m<strong>an</strong> schnell sein bei <strong>der</strong> Ausleihe. Es gibt aber von den St<strong>an</strong>dartwerken immer so<br />

gen<strong>an</strong>nte Übernachtkopien, die m<strong>an</strong> sich zum Kopieren für einen Tag ausleihen k<strong>an</strong>n.<br />

Die Verwaltung von Büchern erfolgt g<strong>an</strong>z leicht über das Internet. Neben <strong>der</strong> Verlängerung<br />

von Büchern k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> hier auch Bücher suchen o<strong>der</strong> reservieren.<br />

Wenn m<strong>an</strong> am Wochenende o<strong>der</strong> nachts arbeiten will, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich auch eine Magnetkarte<br />

besorgen, mit <strong>der</strong> m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n zu je<strong>der</strong> Zeit zu einem Teil <strong>der</strong> Universität Zutritt hat und in<br />

Ruhe arbeiten bzw. im Internet surfen k<strong>an</strong>n. Allerdings kommt m<strong>an</strong> mit dieser Magnetkarte<br />

nicht <strong>an</strong> Bücher her<strong>an</strong>.<br />

Die Betreuung <strong>der</strong> ausländischen Studenten ist sehr gut. Allgemein steht einem immer <strong>der</strong><br />

persönliche Tutor zur Verfügung, <strong>der</strong> einem immer hilft. Die Leute im International Office<br />

sind sehr nett und sind immer für dich da.<br />

Bei Problemen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich auch <strong>an</strong> die Student Union wenden, die immer ein <strong>of</strong>fenes Ohr<br />

für Probleme hat.<br />

Die Pr<strong>of</strong>essoren sind auch immer sehr hilfsbereit. Wie bereits oben erwähnt k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> fast<br />

immer zu ihnen kommen, auch nach den Vorlesungen, o<strong>der</strong> per Internet kontaktieren.


<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>meines</strong> <strong>Studienjahres</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> in Finnl<strong>an</strong>d<br />

Aufgrund <strong>der</strong> relativ kleinen Zahl <strong>der</strong> Studenten ist eine individuellere Betreuung möglich.<br />

Die Website <strong>der</strong> Universität findet ihr hier: http://www.uwasa.fi .<br />

4.) Die Stadt <strong>Vaasa</strong><br />

Die Stadt <strong>Vaasa</strong> besteht aus knapp 57000 Einwohner. In Finnl<strong>an</strong>d gibt es zwei<br />

L<strong>an</strong>dessprachen: in <strong>Vaasa</strong> sind ungefähr 75% finnischsprachig und 25% schwedischsprachig.<br />

<strong>Vaasa</strong> hat wie schon erwähnt über 10000 Studenten und damit ist je<strong>der</strong> fünfte Einwohner ein<br />

Student.<br />

<strong>Vaasa</strong> gilt allgemein als sonnigster Ort Finnl<strong>an</strong>ds. Es ist die Hauptstadt <strong>der</strong> Region<br />

Ostrobothnia.<br />

Das Klima ist, obwohl die <strong>Vaasa</strong> die sonnigste Stadt von Finnl<strong>an</strong>d ist, sehr kalt. Vor allem im<br />

Winter k<strong>an</strong>n es bis zu -30 Grad werden. Da <strong>Vaasa</strong> direkt <strong>an</strong> dem Meer liegt, ist es immer sehr<br />

windig. Diesen Wind merkt m<strong>an</strong> voll allem weil m<strong>an</strong> die g<strong>an</strong>ze Zeit mit dem Fahrrad fährt.<br />

Ich hatte noch bis Mitte April H<strong>an</strong>dschuhe und Mütze auf, die Winterjacke sogar noch länger.<br />

Vor allem im Winter ist es sehr wichtig, dass m<strong>an</strong> warme Kleidung hat, da m<strong>an</strong> <strong>of</strong>t zu Party in<br />

das Zentrum fahren muss und das ist <strong>of</strong>t ein Stück von den Studentenwohnheimen entfernt.<br />

Wenn es aber richtig kalt wird ist es auch <strong>of</strong>t im Winter nicht mehr möglich das Fahrrad zu<br />

nehmen, d<strong>an</strong>n muss m<strong>an</strong> Busse o<strong>der</strong> Taxen nehmen.<br />

Ausgehmöglichkeiten gibt es in <strong>Vaasa</strong> viele. Die wichtigsten Nightclubs sind Font<strong>an</strong>a Night<br />

Club, Giggling Marlin, HulloPullo, Papin Nenä (PaNe), PartyHouse 22 und Royal Night.<br />

Diese Clubs haben meist bis 4 Uhr in <strong>der</strong> Nacht <strong>of</strong>fen.<br />

Wichtige Pubs und Bars sind D.O.M., El Gringo, Oliver’s Inn, O'Malley's, All Stars und<br />

Amarillo.<br />

Es gibt <strong>of</strong>t spezielle Abende, wie z.B. 2€-Party im PaNe o<strong>der</strong> ein 2€-Abend im Oliver’s Inn.<br />

Oftmals bekommt m<strong>an</strong> auch freien Eintritt in Clubs mit seinem Studentenausweis.<br />

Oft werden auch so gen<strong>an</strong>nte Sitzparties ver<strong>an</strong>staltet, wo m<strong>an</strong> mit vielen Leuten<br />

zusammensitzt, Alkohol trinkt und diverse Lie<strong>der</strong> zusammen singt. Alle Informationen über<br />

Partys bekommt m<strong>an</strong> über die ESN-Liste.<br />

In <strong>der</strong> Stadt gibt es wie in g<strong>an</strong>z Finnl<strong>an</strong>d spezielle Alko-Shops, in denen m<strong>an</strong> Alkohol<br />

bekommt. Das Alkoholmonopol liegt bei <strong>der</strong> finnischen Regierung. Auf alkoholische<br />

Getränke sind sehr hohe Steuern aufgeschlagen und die Getränke sind teuerer als in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d.<br />

In Supermärkten gibt es verschiedene Angebote, Bier und Wein selber zumachen. Viele<br />

Finnen fahren nach Tallinn und nach Stockholm, nur weil dort <strong>der</strong> Alkohol billiger ist. Wenn<br />

m<strong>an</strong> mal so eine Überfahrt mit <strong>der</strong> Fähre mitgemacht hat, wird m<strong>an</strong> das Schauspiel sehen.<br />

In <strong>Vaasa</strong> gibt es auch diverse Secondh<strong>an</strong>dläden. Dort bekommt m<strong>an</strong> alles von A-Z. Sollte<br />

m<strong>an</strong> also z.B. kein Geschirr haben, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> es dort problemlos für ein paar Cent bekommen.<br />

Der bek<strong>an</strong>nteste, namens Jupiter, ist in <strong>der</strong> Nähe von VOAS. Dort findet ihr neben Geschirr<br />

auch Möbel, Kleidung, Schuhe, Computer, Waschmaschinen usw.


<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>meines</strong> <strong>Studienjahres</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> in Finnl<strong>an</strong>d<br />

Eine von ein paar Sehenswürdigkeiten, die ich empfehlen würde zu besichtigen, ist Old<br />

<strong>Vaasa</strong>. Es liegt etwas 7 km vom heutigen Stadtzentrum entfernt. Das alte Stadtzentrum<br />

br<strong>an</strong>nte dort im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t nie<strong>der</strong>. Heute k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> dort noch die Ruine <strong>der</strong> Kirche<br />

sehen. Außerdem gibt es ein Museum zum Thema Old <strong>Vaasa</strong>.<br />

Eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e Sehenswürdigkeit ist <strong>der</strong> so gen<strong>an</strong>nte Edvin’s Art Park. Dieser zeigt Geschichte<br />

und Kultur in Form von hölzernen und metallenen Skulpturen, die in <strong>der</strong> Natur stehen.<br />

Eine letzte Sehenswürdigkeit ist die längste Brücke Finnl<strong>an</strong>ds, die in <strong>der</strong> Nähe von <strong>Vaasa</strong><br />

liegt. Sie nennt sich Replot bridge. Sie liegt auf Replot Isl<strong>an</strong>d und ist ca. 30 km von <strong>Vaasa</strong><br />

entfernt.<br />

Die Website <strong>der</strong> Stadt findet ihr unter www.vaasa.fi .<br />

5.) Der Finne<br />

Die Finnen sind sehr zurückhaltend und eigen. Sie sind nicht die Personen, die auf <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Leute direkt zugehen. Im Alltag wird immer etwas Abst<strong>an</strong>d gehalten.<br />

An <strong>der</strong> Universität trifft diese Zurückhaltung eher auf die Männer zu. Die Frauen sind<br />

meistens sehr <strong>of</strong>fen und kontaktfreudig, aber die Männer sind wirklich sehr schüchtern.<br />

Dieses Situation än<strong>der</strong>t sich aber wenn die Finnen etwas getrunken haben. D<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n es<br />

schnell passieren, dass die Finnen gesprächsbereit werden und auf einen zugehen.<br />

Die Sauna gehört zur finnischen Kultur. Über 1,5 Millionen Finnen haben eine Sauna. Bei<br />

1,5 Millionen Haushalten in Finnl<strong>an</strong>d hat also faktisch je<strong>der</strong> Haushalt eine Sauna. Die Finnen<br />

nutzen die Sauna als Erholung vom Alltagsstress. Sie ist in die finnische Kultur eingebunden<br />

und hat l<strong>an</strong>ge Tradition.<br />

Es gibt sehr viele Saunagewohnheiten, die m<strong>an</strong> einfach mal herausfinden muss. M<strong>an</strong>che<br />

trinken in o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Sauna ein kühles Bier, m<strong>an</strong>che Essen o<strong>der</strong> grillen sogar in <strong>der</strong> Sauna.<br />

Die Sauna wird entwe<strong>der</strong> elektrisch betrieben o<strong>der</strong> mit einem Holz<strong>of</strong>en. Die Temperatur<br />

beträgt mindestens 70 Grad und geht bis zu 110 Grad.<br />

Nach o<strong>der</strong> zwischen den Saunen nimmt m<strong>an</strong> eine Abkühlung. Auch hier gibt es verschiedene<br />

Gewohnheiten. Normalerweise nimmt m<strong>an</strong> eine kalte Dusche, aber die Finnen springen auch<br />

<strong>of</strong>t in das Meer, ob im Sommer o<strong>der</strong> im Winter in ein Eisloch. Auch im Winter raus in den<br />

Schnee zu laufen ist üblich.<br />

Das Wichtigste ist, dass m<strong>an</strong> sich in <strong>der</strong> Sauna wohl fühlt – wenn m<strong>an</strong> sich nicht wohl fühlt<br />

bringt ein Saunabesuch nichts. Darum sollte m<strong>an</strong> die Dauer, Temperatur und Häufigkeit<br />

selber für sich entscheiden.<br />

Die Sauna gibt es auch in allen Studentenwohnheimen und wird dort kostenlos <strong>an</strong>geboten.<br />

Die Finnen stehen sehr auf Glücksspiele. M<strong>an</strong> findet in jedem Supermarkt am Ausg<strong>an</strong>g<br />

Glücksspielautomaten. Dort verspielen die Finnen immer ihr letztes Geld.<br />

In Pubs findet m<strong>an</strong> <strong>of</strong>t richtige Spieltische mit Croupiers. In Restaur<strong>an</strong>ts und Cafes findet m<strong>an</strong><br />

neben Glücksspielautomaten auch Spielcomputer <strong>an</strong> einzelnen Tischen. Dort k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> neben<br />

Karten auch Geschicklichkeitsspiele o<strong>der</strong> Denkspiele ausprobieren.<br />

Sommerhäuser, o<strong>der</strong> in finnisch Mökki, sind sehr beliebt in Finnl<strong>an</strong>d. Viele Finnen haben so<br />

ein Sommerhaus wo sie sich im Sommer zurückziehen können. Diese sind meist am See


<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>meines</strong> <strong>Studienjahres</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Vaasa</strong> in Finnl<strong>an</strong>d<br />

gelegen und bieten im Sommer viele Möglichkeiten sich zu erholen.<br />

6.) Allge<strong>meines</strong><br />

Kommt nicht in Finnl<strong>an</strong>d auf den Ged<strong>an</strong>ken euch bei <strong>der</strong> Post o<strong>der</strong> B<strong>an</strong>k <strong>an</strong>zustellen wie ihr<br />

es in Deutschl<strong>an</strong>d kennt. Wenn m<strong>an</strong> in Finnl<strong>an</strong>d zu Postämtern, B<strong>an</strong>ken o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Institutionen geht muss m<strong>an</strong> Nummern ziehen. D<strong>an</strong>n wartet m<strong>an</strong> und wenn m<strong>an</strong> dr<strong>an</strong> ist wird<br />

diese Nummer auf einem Bildschirm <strong>an</strong>gezeigt.<br />

Die Benzinpreise sind in Finnl<strong>an</strong>d genauso hoch wie in Deutschl<strong>an</strong>d. Der Unterschied zu <strong>der</strong><br />

deutschen Benzinpreisentwicklung ist dass die Preise nicht wie in Deutschl<strong>an</strong>d l<strong>an</strong>gsam<br />

gestiegen sind son<strong>der</strong>n schon länger auf diesem hohen Niveau sind.<br />

Das Fernsehen in Finnl<strong>an</strong>d ist hauptsächlich englisch mit finnischem Untertitel. Auch in<br />

Kinos sind meistens alle Filme in englisch.<br />

In Finnl<strong>an</strong>d existieren auch Zebrastreifen, aber m<strong>an</strong> sollte dort vorsichtig sein. Die Finnen<br />

fahren sehr schnell und achten nicht sehr auf Zebrastreifen – also immer zweimal gucken<br />

bevor m<strong>an</strong> fährt.<br />

Die Trinkgewohnheiten sind in Finnl<strong>an</strong>d etwas <strong>an</strong><strong>der</strong>s als bei uns. Die Alkoholpreise sind<br />

teurer als bei uns und darum wird wenn in Finnl<strong>an</strong>d getrunken wird auch richtig getrunken.<br />

Ihr werdet fast immer in <strong>der</strong> Bahn o<strong>der</strong> in Pubs einen Finnen sehen, <strong>der</strong> total betrunken ist,<br />

unabhängig von <strong>der</strong> Zeit.<br />

Ihr werdet in Finnl<strong>an</strong>d immer alte Frauen abends vor Pubs o<strong>der</strong> Discos rumlaufen sehen.<br />

Auch bei klirren<strong>der</strong> Kälte laufen diese rum um Flaschen wegen des Pf<strong>an</strong>des einzusammeln.<br />

Ihr solltet unbedingt warme Sachen nach Finnl<strong>an</strong>d mitnehmen. Im Winter k<strong>an</strong>n es ziemlich<br />

kalt werden, bis zu -30 Grad.<br />

Helligkeit ist ziemlich begrenzt im Winter. Es bleibt nur ein paar Stunden hell und wird früh<br />

dunkel. Es wirkt sich auch ein bisschen auf die Stimmung aus. Im Sommer dagegen gibt es<br />

Tage wo die Sonne überhaupt nicht unter geht.<br />

Finnl<strong>an</strong>d ist in einer <strong>an</strong><strong>der</strong>en Zeitzone als Deutschl<strong>an</strong>d. Wenn ihr nach Finnl<strong>an</strong>d kommt ist<br />

eine Zeitumstellung notwendig – um eine Stunde nach vorne.<br />

Wenn ihr nach Russl<strong>an</strong>d reist müsst ihr unbedingt einen Reisepass mitnehmen um ein VISA<br />

zu bekommen. In Finnl<strong>an</strong>d ist dieser nicht notwendig, da Finnl<strong>an</strong>d ja zur EU gehört.<br />

Ich h<strong>of</strong>fe dass ich euch mit diesem Bericht die Entscheidung, nach Finnl<strong>an</strong>d zu gehen,<br />

einfacher gemacht habe. Falls darüber hinaus Fragen geblieben sind kontaktiert mich einfach.<br />

FLORIAN SCHNEIDER

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