Menschen mit Behinderungen engagieren sich - Diakonisches Werk ...
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1<br />
Selbstverständlich<br />
Freiwillig<br />
Kapitel<br />
Hamburg<br />
Landesverband der<br />
Inneren Mission e.V.<br />
Freiwilliges<br />
Engagement<br />
Ausgezeichnet von:<br />
www.selbstverständlich-freiwillig.de<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> <strong>engagieren</strong> <strong>sich</strong>
2<br />
Selbstverständlich<br />
Freiwillig<br />
Impressum | Kontakt<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> <strong>engagieren</strong> <strong>sich</strong> 3<br />
Vorwort<br />
Impressum / Kontakt:<br />
<strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong> Hamburg<br />
Projekt Selbstverständlich Freiwillig<br />
Britta Marie Habenicht<br />
Königstraße 54<br />
22767 Hamburg<br />
Tel: 040 306 20-361<br />
habenicht@diakonie-hamburg.de<br />
www.selbstverständlich-freiwillig.de<br />
Redaktion: Ulrike Kotthaus<br />
Text: Anke Pieper<br />
Fotos: Peter Eichelmann, Markus Scholz<br />
Gestaltung: Jenny Poßin<br />
Hamburg, Januar 2013<br />
Für manche noch ein ungewöhnlicher<br />
Gedanke: Ein Mensch, der<br />
aufgrund einer Behinderung Unterstützung<br />
durch andere benötigt,<br />
engagiert <strong>sich</strong> als Freiwilliger?<br />
Tatsächlich sind schon Freiwillige<br />
<strong>mit</strong> Handicap aktiv: bei der Freiwilligen<br />
Feuerwehr, in der Kirchengemeinde, im Sportverein.<br />
Bisher ist es dennoch alles andere als selbstverständlich, dass<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung <strong>sich</strong> freiwillig <strong>engagieren</strong>. Die<br />
möglichen Einsatzorte und die Freiwilligen finden oft nicht so<br />
ohne weiteres zueinander. Sie müssen etwas wissen voneinander<br />
und <strong>sich</strong> aufeinander einstellen. Hier leistet das Projekt<br />
Selbstverständlich Freiwillig des Diakonischen <strong>Werk</strong>es<br />
Hamburg Pionierarbeit.<br />
Bei <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Lernschwierigkeiten oder psychischen Erkrankungen<br />
ist die Un<strong>sich</strong>erheit in möglichen Einsatzstellen besonders<br />
groß. Welche Tätigkeiten passen zu ihnen? Fügen sie <strong>sich</strong><br />
in die vertrauten Abläufe ein? Wie reagieren die Kollegen und<br />
Klienten? Das Projekt berät und klärt auf, wie und unter welchen<br />
Voraussetzungen <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung als Aktive zu den<br />
jeweiligen Projekten passen.<br />
Freiwilliges Engagement schenkt Freude, bringt neue Einblicke<br />
und Kontakte. Dafür sind manchmal Hindernisse zu überwinden.<br />
Zum Glück liegen die meisten „Barrieren“ in unseren Köpfen, so<br />
dass wir durch Information und Beratung viel für die Teilhabe am<br />
öffentlichen Leben tun können.<br />
Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, wo und wie <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> einer Behinderung schon aktiv sind und <strong>mit</strong>helfen, unser Zusammenleben<br />
positiv zu gestalten. Ich finde diese Beispiele sehr<br />
ermutigend und erfreulich sowohl für die Freiwilligen als auch für<br />
diejenigen, denen sie helfen. Ich hoffe deshalb, dass wir auf dem<br />
Weg zur Selbstverständlichkeit gut vorankommen.<br />
Landespastorin Annegrethe Stoltenberg
Selbstverständlich<br />
Freiwillig<br />
4 Über das Projekt<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> <strong>engagieren</strong> <strong>sich</strong> 5<br />
Selbstverständlich Freiwillig<br />
Alle <strong>Menschen</strong> können <strong>sich</strong> <strong>engagieren</strong>. Selbstverständlich auch <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong>.<br />
Dafür setzt <strong>sich</strong> das Projekt Selbstverständlich Freiwillig ein.<br />
Seit 2010 gibt es das Projekt Selbstverständlich Freiwillig im<br />
Diakonischen <strong>Werk</strong> Hamburg. Um sein Ziel zu erreichen, werden<br />
verschiedene Wege beschritten:<br />
Das Projekt informiert <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung über die Möglichkeit,<br />
<strong>sich</strong> freiwillig zu <strong>engagieren</strong>. Bei regelmäßig durchgeführten<br />
Seminaren in leichter Sprache können sie <strong>sich</strong> darüber klar<br />
werden, ob und in welcher Form sie <strong>sich</strong> <strong>engagieren</strong> möchten.<br />
Das Team von Selbstverständlich Freiwillig berät Interessierte<br />
und sucht gemeinsam <strong>mit</strong> ihnen einen passenden Einsatzort.<br />
Wenn gewünscht, stellen Mitarbeiter des Projekts den Kontakt zu<br />
einer passenden Einsatzstelle her und begleiten die Freiwilligen<br />
in ihrer Anfangsphase. Bei regelmäßigen Stammtischen tauschen<br />
<strong>sich</strong> die Freiwilligen aus, bei Schwierigkeiten sucht das Projekt-<br />
Team gemeinsam <strong>mit</strong> den Freiwilligen und den Einsatzstellen<br />
nach einer Lösung.<br />
Das Projekt Selbstverständlich Freiwillig informiert Einrichtungen<br />
der Behindertenhilfe über die Möglichkeit des freiwilligen Engagements<br />
von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung. Bei Informations- und<br />
Fachveranstaltungen des Projekts können Verantwortliche für<br />
die Ver<strong>mit</strong>tlung und Koordination von Freiwilligenarbeit ausloten,<br />
ob und in welchen Bereichen sie <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung als<br />
Freiwillige in ihrer Einrichtung einsetzen können. Hieraus ist bereits<br />
ein umfangreiches Netzwerk entstanden.<br />
Das Projekt wendet <strong>sich</strong> an <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> jeder Form von<br />
Behinderung. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />
körperlichen <strong>Behinderungen</strong> eine Möglichkeit für ihr Engagement<br />
eher <strong>mit</strong> Hilfe konventioneller Freiwilligenstrukturen selbst<br />
organisieren können. Schwieriger ist es für <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Lernschwierigkeiten<br />
oder psychischen Erkrankungen. Entsprechend<br />
geht es im Projekt darum, Ängste und Un<strong>sich</strong>erheiten abzubauen<br />
und günstige Rahmenbedingungen für das Engagement dieser<br />
<strong>Menschen</strong> zu schaffen.<br />
Leichte Sprache<br />
Für die Verständigung <strong>mit</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Lernschwierigkeiten hilft die Verwendung<br />
einer möglichst einfachen Sprache: Keine Fremdwörter, keine langen Sätze,<br />
klare Aussagen. Mehr Infos dazu: www.leichtesprache.org<br />
Ein Recht auf Teilhabe<br />
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2006 die Konvention<br />
über die Rechte von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung verabschiedet. Ziel der internationalen<br />
Vereinbarung ist es, den Anspruch von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung<br />
auf Gleichbehandlung durchzusetzen und sie vor Diskriminierung zu schützen.<br />
Die Unterzeichnerstaaten verpflichten <strong>sich</strong>, die Rechte von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung<br />
durch nationale Gesetze zu gewährleisten. 2009 ist die UN-Konvention in<br />
Deutschland als nationales Gesetz in Kraft getreten. Für <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong><br />
gelten die gleichen Grundfreiheiten und <strong>Menschen</strong>rechte wie für alle Bürger.<br />
Dazu gehört, dass es ihnen ermöglicht wird, <strong>sich</strong> politisch zu organisieren und am<br />
gesellschaftlichen Leben aktiv teilzunehmen.<br />
www.aktion-mensch.de/media/inklusion/AKM_UN-Konvention.pdf<br />
Inklusion<br />
„Inklusion ist, wenn alle <strong>mit</strong>machen dürfen. Wenn keiner mehr draußen bleiben muss.<br />
Wenn Unterschiedlichkeit zum Ziel führt. Wenn Nebeneinander zum Miteinander wird.<br />
Und Ausnahmen zur Regel werden. Wenn Anderssein normal ist, das ist Inklusion.“<br />
(Aktion Mensch, Inklusion in 80 Sekunden erklärt) www.aktion-mensch.de<br />
© K Produktion<br />
Anja Teufel,<br />
Sozialwissenschaftlerin,<br />
freie Mitarbeiterin bei<br />
Selbstverständlich<br />
Freiwillig und Mitarbeiterin<br />
bei K Produktion<br />
„Wenn wir an <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />
Behinderung denken, dann sehen wir sie<br />
oft zunächst einmal als <strong>Menschen</strong>, die unsere<br />
Hilfe brauchen. Das Projekt Selbstverständlich<br />
Freiwillig nimmt einen Rollentausch und<br />
einen Paradigmenwechsel vor: Hier sind es<br />
nun die <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung, die<br />
anderen helfen. Das ist sehr innovative<br />
Freiwilligenarbeit!“
Selbstverständlich<br />
Freiwillig<br />
6 Einsatzorte und Erfahrungen<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> <strong>engagieren</strong> <strong>sich</strong><br />
7<br />
„Ich pack <strong>mit</strong> an!“<br />
Santina P. sorgt in der Disco im Kulturhaus „Bienenkorb“ des<br />
Rauhen Hauses für den Getränkenachschub an der Bar.<br />
Melanie L. mag Tiere und vor allem Hunde. Sie geht einmal die<br />
Woche <strong>mit</strong> Hunden vom Tierheim Gassi.<br />
Stefan S. Lieblingssportart ist Basketball. Er ist bei den Special<br />
Olympics in Hamburg zur Stelle. Beim Lauffest hat Stefan als<br />
Streckenposten gezeigt, wo die Sportler entlang laufen müssen.<br />
Henning D. schenkt Senioren beim Micheltreff der Kirchengemeinde<br />
St. Michaelis Kaffee ein, und freut <strong>sich</strong>, wenn dabei auch<br />
ein Gespräch entsteht.<br />
Maik A. möchte gerne älteren <strong>Menschen</strong> helfen. Da er ein starker,<br />
junger Mann ist, hilft er seit kurzem im Seniorenheim Tabea, wenn Senioren<br />
im Rollstuhl sonntags zum Gottesdienst geschoben werden.<br />
Auch Gabriele B. mag gerne ältere <strong>Menschen</strong>. Vor allem aber<br />
mag sie Vorlesen. Und so liest sie einmal die Woche im Seniorenheim<br />
aus ihrem Märchenbuch vor.<br />
Die Freiwilligen leben <strong>mit</strong> einer Behinderung. Sie treffen <strong>sich</strong> zum<br />
Stammtisch. Hier erzählen sie einander, wie die Arbeit läuft und<br />
wie sie <strong>sich</strong> da<strong>mit</strong> fühlen. Eine Frau möchte den Einsatzort wechseln,<br />
ein Mann fühlt <strong>sich</strong> nicht wohl <strong>mit</strong> dem Ansprechpartner<br />
vor Ort, das kommt zur Sprache. Die meisten bringen positive<br />
Kommentare.<br />
Die Motivationen der <strong>Menschen</strong> in der Runde unterscheiden <strong>sich</strong><br />
kaum von anderen Freiwilligen: „Es macht mir Spaß, mich zu<br />
<strong>engagieren</strong>“, „Es ist schön, anderen zu helfen, gebraucht zu<br />
werden“, „ich freue mich, andere <strong>Menschen</strong> zu treffen“, „ich<br />
kann etwas Neues lernen“, „es tut mir gut, aktiv zu sein“.<br />
Eine Bemerkung kommt hinzu, die allgemein zustimmendes<br />
Kopfnicken hervorruft: „Ich fühle mich angenommen, <strong>mit</strong> meiner<br />
Behinderung“.<br />
Melanie L.<br />
kümmert <strong>sich</strong> um Hunde im Tierheim<br />
„Ich arbeite ehrenamtlich beim Tierheim,<br />
weil ich Tiere so mag, besonders<br />
Hunde, Pferde und Katzen. Tiere haben<br />
keine Vorurteile. Einen besonders guten<br />
Draht habe ich zu Hunden. “<br />
Henning D.<br />
bereitet Veranstaltungen für Senioren <strong>mit</strong><br />
vor und schenkt beim Seniorencafé in der<br />
Kirchengemeinde St. Michaelis Kaffee aus.<br />
„Ich mache die Arbeit gerne, weil ich<br />
gerne Beschäftigung habe und da<strong>mit</strong> ich<br />
abends sagen kann: das war ein schöner<br />
Tag. Ich höre gern älteren <strong>Menschen</strong> zu,<br />
die berichten, was sie alles erlebt haben.“<br />
Diakon Simon Albrecht<br />
koordiniert viele Freiwillige an der Hauptkirche St. Michaelis<br />
„In meiner Arbeit bei MichelAKTIV versuchen wir,<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> ähnlichen Interessen und Begabungen<br />
zusammen zu bringen, um gemeinsam Ideen und Projekte<br />
zu verwirklichen. <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> einer sogenannten<br />
Behinderung bringen aus meiner Erfahrung häufig sehr<br />
individuelle Fähigkeiten <strong>mit</strong>. Sie können anderen <strong>Menschen</strong><br />
ein Vorbild sein, und wir können von ihnen lernen,<br />
wenn wir uns dafür öffnen.“
8<br />
Selbstverständlich<br />
Freiwillig<br />
Projektleitung<br />
Britta Marie Habenicht,<br />
Sozialpädagogin und Leiterin des<br />
Projekts Selbstverständlich Freiwillig<br />
„Es ist ein Erfolg, wenn durch uns ein<br />
Mensch <strong>mit</strong> Behinderung eine freiwillige<br />
Tätigkeit beginnt und erlebt:<br />
‚Ich kann anderen helfen und tue<br />
etwas Sinnvolles‘. Dafür müssen<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> und<br />
ihr Umfeld über die Möglichkeiten des Engagements<br />
informiert werden. Einsatzorte müssen darauf aufmerksam<br />
gemacht werden, dass selbstverständlich auch <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> <strong>sich</strong> <strong>engagieren</strong> können und wollen.<br />
Auf der anderen Seite sehen wir es als unsere Aufgabe<br />
zu zeigen, wie viele <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> bereits<br />
Freiwillige sind, ohne dass es so benannt wird.<br />
Wir beraten außerdem Freiwilligenagenturen und Einsatz-orte<br />
darin, wie das Engagement von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>Behinderungen</strong> gelingen kann und betreiben Öffentlichkeitsarbeit<br />
dazu. Unser Ziel ist es, nachhaltig Strukturen<br />
zu schaffen, die <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> selbstverständlich<br />
freiwilliges Engagement ermöglichen.“<br />
Gefördert und ausgezeichnet<br />
Das Hamburger Projekt Selbstverständlich Freiwillig<br />
bringt <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung und mögliche<br />
Einsatzorte in Kontakt.<br />
Es wird gefördert durch die Aktion Mensch und<br />
gehörte 2011 zu den zehn Preisträgern des Innovatio-Sozialpreises.<br />
Seit 1998 werden <strong>mit</strong> diesem vom<br />
Ver<strong>sich</strong>erer Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge gestifteten<br />
Preis bundesweit Projekte ausgezeichnet,<br />
die innerhalb der christlichen Kirchen Antworten auf<br />
aktuelle soziale Fragen entwickeln und erfolgreich<br />
umsetzen.<br />
Thore U.,<br />
Ordner und Verkäufer<br />
beim Motorradgottesdienst (Bild<strong>mit</strong>te)<br />
„Die Leute vom Motorradgottesdienst<br />
sind richtig nett. Da <strong>mit</strong>zumachen finde<br />
ich wichtig und gut, keiner wird ausgeschlossen.<br />
Wir Freiwilligen haben neulich<br />
eine Taufe <strong>mit</strong>gefeiert, denn einer von uns<br />
ist Vater geworden. Ich mag vor allem den<br />
Moment, wenn die Biker vor der Kirche<br />
vorfahren <strong>mit</strong> ihren schweren Maschinen<br />
und ihren Lederklamotten.“<br />
Ehrung der Freiwilligen<br />
beim Empfang des<br />
Bürgermeisters<br />
Statements von Freiwilligen<br />
auf einem Fachtag
Selbstverständlich<br />
Freiwillig<br />
10 Freiwillige in Deutschland und bei der Diakonie Hamburg<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> <strong>engagieren</strong> <strong>sich</strong><br />
11<br />
Mehr erfahren<br />
Was ist Diakonie und was macht das Diakonische <strong>Werk</strong> Hamburg?<br />
Freiwilliges Engagement in Deutschland<br />
Nach dem Freiwilligensurvey, den das Bundesministerium für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend 2009 herausgab, betätigt <strong>sich</strong><br />
jeder Dritte in Deutschland ehrenamtlich. Die Freiwilligen <strong>engagieren</strong><br />
<strong>sich</strong> z.B. in sozialen Projekten, bei der Feuerwehr, in Sportvereinen,<br />
Kirchengemeinden, bei der Gewerkschaft, im Tierschutz.<br />
Regelmäßig finden Bildungs- und Fachveranstaltungen statt:<br />
• für <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong><br />
• für Mitarbeitende der Behindertenhilfe<br />
• für Mitarbeitende in Freiwilligenagenturen<br />
• für Mitarbeitende in Einsatzorten für Freiwilliges Engagement<br />
Die Diakonie ist die soziale Arbeit der evangelischen Kirchen.<br />
Sie orientiert <strong>sich</strong> am christlichen <strong>Menschen</strong>bild, stärkt anwaltschaftlich<br />
die sozialen <strong>Menschen</strong>rechte und unterstützt die<br />
Selbsthilfekräfte Hilfsbedürftiger. Etwa 15.000 Hauptamtliche in<br />
Voll- und Teilzeit und ebenso viele Freiwillige <strong>engagieren</strong> <strong>sich</strong> für<br />
<strong>Menschen</strong> in Not.<br />
56 Angebote in der<br />
ambulante Altenpflege<br />
193 Kindertagesstätten<br />
<strong>mit</strong> 12.667 Plätzen<br />
142 Angebote<br />
für stationäre und teilstationären<br />
Altenpflege <strong>mit</strong> 9.590 Betten<br />
320 Angebote in<br />
der Behindertenhilfe<br />
<strong>mit</strong> 4.936 Plätzen<br />
Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange<br />
behinderter <strong>Menschen</strong>, Hubert<br />
Hüppe (CDU), rief 2011 dazu<br />
auf, bei <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung<br />
dafür zu werben, <strong>sich</strong><br />
als Freiwillige gesellschaftlich<br />
zu <strong>engagieren</strong>, auch beim neuen<br />
Bundesfreiwilligendienst. Untersuchungen<br />
und Statistiken, wie<br />
viele <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung<br />
als Freiwillige aktiv sind, gibt es<br />
bisher nicht.<br />
Bitte informieren Sie <strong>sich</strong> unter:<br />
www. selbstverständlich-freiwillig.de<br />
Kooperationspartner des Projekts:<br />
• alsterdorf assistenz west<br />
• alsterdorf assistenz ost<br />
• Das Rauhe Haus<br />
• Pestalozzi Stiftung Hamburg<br />
Die Mitgliedseinrichtungen des Diakonischen <strong>Werk</strong>s, wie Kitas,<br />
Krankenhäuser, Pflegeheime, Einrichtungen für <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />
Behinderung und Beratungsstellen, die zu rund 335 Trägern<br />
gehören, halten gut 1300 Angebote bereit. (siehe Grafik Baum)<br />
Sowohl die Tagesstätte einer Kirchengemeinde als auch große<br />
Einrichtungen wie das Rauhe Haus, die Evangelische Stiftung<br />
Alsterdorf, das Albertinen-Diakoniewerk, die Diakonissen-Anstalt<br />
Alten Eichen, das Hospital zum Heiligen Geist und andere sind<br />
Mitglied im Diakonischen <strong>Werk</strong> Hamburg. Viele von ihnen bieten<br />
auch die Möglichkeit eines Freiwilligendienstes an, insgesamt<br />
unterhalten sie aktuell 550 Ausbildungsplätze.<br />
179 Angebote in der<br />
Jugendhilfe<br />
<strong>mit</strong> 1.647 Plätzen<br />
56 Angebote für<br />
Gesundheitsdienstleistungen<br />
<strong>mit</strong> 2.524 Betten<br />
119 Angebote bei<br />
besondere Lebenslagen<br />
58 Angebote<br />
in der Familienhilfe<br />
<strong>mit</strong> 212 Plätzen<br />
176 sonstige Angebote<br />
www.diakonie-hamburg.de<br />
1.299 Angebote der Diakonie<br />
in Hamburg Stand 12.07.2011