SG Hormone - der HWS Albstadt

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Überblick - Endokrine Hormondrüsen Hormondrüse Hormone Wirkung Hypophyse Somatotropin Knochenwachstum, Eiweißsynthese Thyreotropin (TSH) Corticotropin (ACTH) Follikel-Stimulierendes Hormon (FSH) Luteinisierendes Hormon (LH) Adiuretin Oxytocin Anregung der Schilddrüse Anregung der Nebennieren Reifung des Follikels, Östrogenbildung Anregung der Progesteronbildung, Eisprung Regelung des Wasserhaushalts Auslösen der Wehen Schilddrüse Thyroxin Steigerung des Grundumsatzes, Wachstum Nebennieren- Glycogenabbau Cortisol Rinde Verminderung der Bildung von Antikörpern Nebennieren- Glycogenabbau Adrenalin Mark Ab- und Umbau von Eiweißen zu Glucose Bauchspeicheldrüse Ovarien ♀ Hoden ♂ Insulin Glucagon Östrogene (Follikel) Progesteron (Gelbkörper) Testosteron Glycogenbildung (Senkung des Blutzuckers) Glycogenabbau (Steigerung des Blutzuckers) Ausbildung weiblicher Geschlechtsmerkmale Aufbau der Uterusschleimhaut Ausbildung männlicher Geschlechtsmerkmale, Muskelzunahme Biologie J1 / Endokrine Hormondrüsen / Wunder 2013

Überblick - Endokrine Hormondrüsen<br />

Hormondrüse <strong>Hormone</strong> Wirkung<br />

Hypophyse Somatotropin Knochenwachstum, Eiweißsynthese<br />

Thyreotropin (TSH)<br />

Corticotropin (ACTH)<br />

Follikel-Stimulierendes<br />

Hormon (FSH)<br />

Luteinisierendes<br />

Hormon (LH)<br />

Adiuretin<br />

Oxytocin<br />

Anregung <strong>der</strong> Schilddrüse<br />

Anregung <strong>der</strong> Nebennieren<br />

Reifung des Follikels, Östrogenbildung<br />

Anregung <strong>der</strong> Progesteronbildung, Eisprung<br />

Regelung des Wasserhaushalts<br />

Auslösen <strong>der</strong> Wehen<br />

Schilddrüse Thyroxin Steigerung des Grundumsatzes, Wachstum<br />

Nebennieren-<br />

Glycogenabbau<br />

Cortisol<br />

Rinde<br />

Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bildung von Antikörpern<br />

Nebennieren-<br />

Glycogenabbau<br />

Adrenalin<br />

Mark<br />

Ab- und Umbau von Eiweißen zu Glucose<br />

Bauchspeicheldrüse<br />

Ovarien ♀<br />

Hoden ♂<br />

Insulin<br />

Glucagon<br />

Östrogene<br />

(Follikel)<br />

Progesteron<br />

(Gelbkörper)<br />

Testosteron<br />

Glycogenbildung (Senkung des Blutzuckers)<br />

Glycogenabbau (Steigerung des Blutzuckers)<br />

Ausbildung weiblicher Geschlechtsmerkmale<br />

Aufbau <strong>der</strong> Uterusschleimhaut<br />

Ausbildung männlicher<br />

Geschlechtsmerkmale, Muskelzunahme<br />

Biologie J1 / Endokrine Hormondrüsen / Wun<strong>der</strong> 2013


Hierarchie <strong>der</strong> hormonellen Sekretion (S. 189)<br />

Die von den Hormondrüsen ins Blut ausgeschütteten Hormonmengen sind minimal<br />

(z.B. Konzentration des Schilddrüsenhormons Thyroxin im Blut 45-115 µg/l). Schon<br />

geringfügige Konzentrationsän<strong>der</strong>ungen können tief greifende Folgen haben. Von<br />

daher muss die Hormonsekretion exakt gesteuert werden. Dies geschieht durch<br />

Regelkreise.<br />

Der oberste Regler des Hormonsystems ist meist <strong>der</strong> Hypothalamus. Dort laufen<br />

viele Informationen aus dem Großhirn (aus <strong>der</strong> Außenwelt und dem inneren Milieu)<br />

zusammen. Außerdem findet dort eine Verknüpfung mit dem vegetativen<br />

Nervensystem statt.<br />

Der Hypothalamus beeinflusst über Releasing-<strong>Hormone</strong> (= för<strong>der</strong>nd) und über<br />

Inhibiting-<strong>Hormone</strong> (= hemmend) einen zweiten Regler, den Hypophysen-<br />

Vor<strong>der</strong>lappen.<br />

Der Hypophysen-Vor<strong>der</strong>lappen gibt glandotrope <strong>Hormone</strong> (glandotrop = auf<br />

Drüsen einwirkend) ab, die die untergeordneten Hormondrüsen beeinflussen.<br />

Die „untergeordneten“ Hormondrüsen selbst, z.B. die Schilddrüse, stehen als letzte<br />

in dieser Hierarchie. Diese Drüsen und beeinflussen nun direkt durch periphere<br />

<strong>Hormone</strong> den Stoffwechsel, <strong>der</strong> ihnen zugeordneten Zielzellen in den<br />

verschiedenen Organen.<br />

Die freigesetzten Drüsenhormone erreichen über den Blutweg alle Körperregionen,<br />

also auch wie<strong>der</strong> den Hypothalamus und die Hypophyse, die über Rezeptoren den<br />

erhöhten Hormon-Spiegel im Blut wahrnehmen. Dadurch wird die Bildung <strong>der</strong><br />

Releasing-<strong>Hormone</strong> des Hypothalamus und <strong>der</strong> glandotropen <strong>Hormone</strong> <strong>der</strong><br />

Hypophyse gehemmt. Dies wird als negative Rückkopplung bezeichnet.<br />

Übertragen Sie die Hierarchie <strong>der</strong> Hormonregulation in das vorgegebene Schema.<br />

Hypothalamus:<br />

Releasing-<strong>Hormone</strong><br />

Hypophysenvor<strong>der</strong>lappen:<br />

Glandotrope <strong>Hormone</strong><br />

negative Rückkopplung<br />

(= Rückmeldung)<br />

Hormondrüsen:<br />

Periphere <strong>Hormone</strong><br />

Rezeptoren messen<br />

Stoffwechseleffekte<br />

Zielzellen:<br />

Stoffwechseleffekte<br />

Biologie JS1 / <strong>Hormone</strong> / Wun<strong>der</strong> 2013 / Quelle: Schäffler; Biologie-Anatomie-Physiologie; Urban & Fischer-Verlag


Hierarchie <strong>der</strong> hormonellen Sekretion (S. 189)<br />

Die von den Hormondrüsen ins Blut ausgeschütteten Hormonmengen sind minimal<br />

(z.B. Konzentration des Schilddrüsenhormons Thyroxin im Blut 45-115 µg/l). Schon<br />

geringfügige Konzentrationsän<strong>der</strong>ungen können tief greifende Folgen haben. Von<br />

daher muss die Hormonsekretion exakt gesteuert werden. Dies geschieht durch<br />

Regelkreise.<br />

Der oberste Regler des Hormonsystems ist meist <strong>der</strong> Hypothalamus. Dort laufen<br />

viele Informationen aus dem Großhirn (aus <strong>der</strong> Außenwelt und dem inneren Milieu)<br />

zusammen. Außerdem findet dort eine Verknüpfung mit dem vegetativen<br />

Nervensystem statt.<br />

Der Hypothalamus beeinflusst über Releasing-<strong>Hormone</strong> (= för<strong>der</strong>nd) und über<br />

Inhibiting-<strong>Hormone</strong> (= hemmend) einen zweiten Regler, den Hypophysen-<br />

Vor<strong>der</strong>lappen.<br />

Der Hypophysen-Vor<strong>der</strong>lappen gibt glandotrope <strong>Hormone</strong> (glandotrop = auf<br />

Drüsen einwirkend) ab, die die untergeordneten Hormondrüsen beeinflussen.<br />

Die „untergeordneten“ Hormondrüsen selbst, z.B. die Schilddrüse, stehen als letzte<br />

in dieser Hierarchie. Diese Drüsen und beeinflussen nun direkt durch periphere<br />

<strong>Hormone</strong> den Stoffwechsel, <strong>der</strong> ihnen zugeordneten Zielzellen in den<br />

verschiedenen Organen.<br />

Die freigesetzten Drüsenhormone erreichen über den Blutweg alle Körperregionen,<br />

also auch wie<strong>der</strong> den Hypothalamus und die Hypophyse, die über Rezeptoren den<br />

erhöhten Hormon-Spiegel im Blut wahrnehmen. Dadurch wird die Bildung <strong>der</strong><br />

Releasing-<strong>Hormone</strong> des Hypothalamus und <strong>der</strong> glandotropen <strong>Hormone</strong> <strong>der</strong><br />

Hypophyse gehemmt. Dies wird als negative Rückkopplung bezeichnet.<br />

Übertragen Sie die Hierarchie <strong>der</strong> Hormonregulation in das vorgegebene Schema.<br />

Hypothalamus:<br />

Releasing-<strong>Hormone</strong><br />

Hypophysenvor<strong>der</strong>lappen:<br />

Glandotrope <strong>Hormone</strong><br />

negative Rückkopplung<br />

(= Rückmeldung)<br />

Hormondrüsen:<br />

Periphere <strong>Hormone</strong><br />

Rezeptoren messen<br />

Stoffwechseleffekte<br />

Zielzellen:<br />

Stoffwechseleffekte<br />

Biologie JS1 / <strong>Hormone</strong> / Wun<strong>der</strong> 2013 / Quelle: Schäffler; Biologie-Anatomie-Physiologie; Urban & Fischer-Verlag


Wirkungsmechanismen <strong>der</strong> <strong>Hormone</strong><br />

Gen-Aktivierungsmechanismus<br />

1. Welche beson<strong>der</strong>en Eigenschaft haben Steroid-<strong>Hormone</strong>?<br />

‣ Sie können die Zellmembran direkt durchdringen und so in die Zelle eintreten.<br />

2. Wozu sind die Steroid-<strong>Hormone</strong> innerhalb <strong>der</strong> Zelle in <strong>der</strong> Lage?<br />

‣ <strong>Hormone</strong> verbinden sich mit den ihnen entsprechenden Rezeptormolekülen.<br />

‣ Der entstandene Hormon-Rezeptor-Komplex ist in <strong>der</strong> Lage, in den Zellkern einzudringen.<br />

3. Welche Wirkung haben die <strong>Hormone</strong> innerhalb des Zellkerns?<br />

‣ Inaktivierung <strong>der</strong> Repressoren (=Unterdrücker) <strong>der</strong> entsprechenden Gene.<br />

‣ Gene können nun transkribiert werden.<br />

‣ Synthese <strong>der</strong> zellspezifischen Proteine o<strong>der</strong> Enzyme setzt ein.<br />

Biologie J1 / <strong>Hormone</strong>_Wirkmechanismen / Wun<strong>der</strong> 2013


Der cAMP-Mechanismus<br />

1. Woran erkennt das Hormon die<br />

Empfängerzelle?<br />

‣ Zellen <strong>der</strong> Empfängerorgane<br />

besitzen hoch spezialisierte<br />

Rezeptormoleküle<br />

‣ Die Struktur <strong>der</strong> Rezeptoren sind<br />

eine Art Negativ <strong>der</strong><br />

Molekülstruktur <strong>der</strong> <strong>Hormone</strong>.(z.B.<br />

verbindet sich Adrenalin mit<br />

speziellen Adrenalinrezeptoren, die<br />

sich auf <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong><br />

Leberzellen befinden)<br />

2. Welches Enzym befindet sich in <strong>der</strong><br />

Nähe des Rezeptors auf <strong>der</strong><br />

inneren Zellmembran? => das<br />

Enzymmolekül Adenylcyclase<br />

3. Welche Reaktionen werden durch<br />

Adenylcyclase in <strong>der</strong> Zelle<br />

ausgelöst?<br />

‣ Adenylcyclase wandelt ATP um in<br />

cAMP (cyclisches Adenosin<br />

Monophosphat)<br />

‣ cAMP aktiviert ein weiteres Enzym,<br />

das den Glycogen-Abbau bewirkt<br />

4. Welche Zellantwort löst dann Adrenalin<br />

in den Leberzellen aus?<br />

‣ Es entsteht Glucose, die in die<br />

Blutbahn abgegeben wird.<br />

5. Wodurch unterscheiden sich <strong>der</strong> „1.<br />

und <strong>der</strong> „2. Bote“ (= second messenger)<br />

in ihrer Wirkung?<br />

‣ Das Hormon (=1. Bote) verbindet sich mit den Rezeptoren <strong>der</strong> Zelle, dadurch wird in <strong>der</strong> Zelle<br />

<strong>der</strong> second messenger freigesetzt<br />

‣ Der second messenger aktiviert in <strong>der</strong> Zelle weitere Enzymaktivitäten, die <strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong><br />

Zelle entsprechen.<br />

6. Welche Vorgänge werden von Adrenalin und den Peptid-<strong>Hormone</strong>n beeinflusst?<br />

‣ Wirken im Fett-, Protein- und Glucosestoffwechsel sowie bei Zellteilungs- und<br />

Differenzierungsvorgängen.<br />

7. Welche <strong>Hormone</strong> gehören zu den Peptid-<strong>Hormone</strong>n?<br />

‣ Glucagon, Insulin, Calcitonin, Parathormon<br />

<strong>Hormone</strong> und das vegetative Nervensystem<br />

1. Welche Teile des Nerven- und des Hormonsystems werden vom Hypothalamus gesteuert?<br />

‣ Hypothalamus steuert den Sympathikus und Parasympathikus<br />

‣ Hypothalamus steuert über Neurohormone die Hypophyse<br />

2. Welche Bedeutung hat die Hypophyse für das Hormonsystem?<br />

‣ Sie beeinflusst über glandotrope <strong>Hormone</strong> die ihr untergeordneten <strong>Hormone</strong>.<br />

3. Was versteht man unter einem Rückkopplungskreis?<br />

‣ Einige Drüsenhormone wirken auf die Hypophyse und den Hypothalamus zurück (=negative<br />

Rückkopplung).<br />

Biologie J1 / <strong>Hormone</strong>_Wirkmechanismen / Wun<strong>der</strong> 2013


Die Schilddrüse<br />

Lage<br />

Die Schilddrüse ist die größte Drüse im Halsbereich. Sie liegt im vor<strong>der</strong>en Teil des Halses unterhalb<br />

des Schildknorpels; ihre seitlichen Teile umschlingen die Luftröhre.<br />

<strong>Hormone</strong><br />

T 4 (Thyroxin) und T 3 (Trijodthyronin) werden aus <strong>der</strong> Aminosäure Tyrosin durch Anlagern von Jod gebildet.<br />

T 4 ist biologisch weniger wirksam als T 3 , dafür aber in 10fach höherer Konzentration im Blut vorhanden.<br />

Nach <strong>der</strong> Sekretion geht <strong>der</strong> Großteil von Thyroxin in Trijodthyronin über.<br />

(Außerdem wird noch das Hormon Calzitonin produziert, das den Ca 2+ -Stoffwechsel regelt.)<br />

Wirkungsweise von T 4 und T 3<br />

T 3 und T 4 gelangen als hydrophobe Stoffe problemlos durch die Membran fast aller Zellen. In den Zellen binden sie an<br />

einen Rezeptor. Dieser Hormon-Rezeptor-Komplex lagert sich an bestimmte Stellen <strong>der</strong> DNA im Zellkern an. Durch<br />

diese Anlagerung werden Gene aktiviert, die z. B. zur Herstellung <strong>der</strong> ATP-Synthase führen.<br />

T 4 und T 3 bewirken:<br />

Steigerung des Grundumsatzes, durch die Aufnahme von Sauerstoff in die Zellen und den Abbau von Glycogen<br />

u. Fetten. ( Steigerung <strong>der</strong> Herztätigkeit und Erhöhung <strong>der</strong> Körpertemperatur)<br />

För<strong>der</strong>ung des Knochenwachstums und <strong>der</strong> Organreifung, durch verstärkte Proteinsynthese.<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> intellektuellen Entwicklung bei Kin<strong>der</strong>n, durch vermehrte Vernetzung <strong>der</strong> Neurone im Gehirn.<br />

Regulation <strong>der</strong> Schilddrüsenaktivität<br />

Hypothalamus<br />

Kälte/Arbeit/Stress<br />

+TSH<br />

+TRH<br />

Hypophyse<br />

-<br />

-<br />

Fühler<br />

Negative<br />

Rückkopplung<br />

Thyroxin +<br />

Anstieg des<br />

Thyroxin Spiegels<br />

im Blut<br />

Abbau<br />

Schilddrüse<br />

TRH = Thyreotropin – Releasing - Hormon<br />

TSH = Thyreoidea – Stimulierendes Hormon<br />

Biologie J1 / Schilddrüse-Regelkreis / Wun<strong>der</strong> 2013


Erkrankungen <strong>der</strong> Schilddrüse<br />

Unterfunktion<br />

(=Hypo thyreose)<br />

Überfunktion<br />

(=Hyper thyreose)<br />

Grundumsatz - +<br />

Appetit - +<br />

Körpergewicht + -<br />

Puls - +<br />

Körpertemperatur - +<br />

Ursachen<br />

Jodmangel<br />

bakterielle Entzündung<br />

<strong>der</strong> Schilddrüse<br />

chronische Entzündung<br />

(=Morbus Hashimoto)<br />

keine Reaktion auf TSH<br />

Tumor am HVL<br />

Entzündung<br />

Autoimmunerkrankung<br />

(Antikörper besetzen die<br />

TSH-Rezeptoren -><br />

Überaktivierung des<br />

Gewebes)<br />

Folgen<br />

Therapie<br />

Müdigkeit<br />

Kropfbildung<br />

Myxödem (Einlagerung von<br />

Wasser und nicht vollständig<br />

abgebauten Stoffwechselendprodukten)<br />

Kretinismus (bei Kin<strong>der</strong>n <br />

irreversible Verzögerung <strong>der</strong><br />

körperlichen und geistigen<br />

Entwicklung)<br />

Jodtabletten<br />

Kropfoperation<br />

Thyroxin als Medikament<br />

Schlaflosigkeit<br />

weicher Kropf<br />

Unruhe<br />

Basedow (Glotzäugigkeit)<br />

Bei Kin<strong>der</strong>n <br />

Riesenwuchs<br />

Thyreostatika<br />

(Substanzen, die Jod von<br />

seinem Wirkort verdrängen<br />

Jodblockade)<br />

radioaktives Jod<br />

( Zerstörung <strong>der</strong> Knoten)<br />

Biologie J1 / Schilddrüse-Regelkreis / Wun<strong>der</strong> 2013


Erkrankungen <strong>der</strong> Schilddrüse<br />

Unterfunktion<br />

(=Hypo thyreose)<br />

Überfunktion<br />

(=Hyper thyreose)<br />

Grundumsatz - +<br />

Appetit - +<br />

Körpergewicht + -<br />

Puls - +<br />

Körpertemperatur - +<br />

Ursachen<br />

Jodmangel<br />

bakterielle Entzündung<br />

<strong>der</strong> Schilddrüse<br />

chronische Entzündung<br />

(=Morbus Hashimoto)<br />

keine Reaktion auf TSH<br />

Tumor am HVL<br />

Entzündung<br />

Autoimmunerkrankung<br />

(Antikörper besetzen die<br />

TSH-Rezeptoren -><br />

Überaktivierung des<br />

Gewebes)<br />

Folgen<br />

Therapie<br />

Müdigkeit<br />

Kropfbildung<br />

Myxödem (Einlagerung von<br />

Wasser und nicht vollständig<br />

abgebauten Stoffwechselendprodukten)<br />

Kretinismus (bei Kin<strong>der</strong>n <br />

irreversible Verzögerung <strong>der</strong><br />

körperlichen und geistigen<br />

Entwicklung)<br />

Jodtabletten<br />

Kropfoperation<br />

Thyroxin als Medikament<br />

Schlaflosigkeit<br />

weicher Kropf<br />

Unruhe<br />

Basedow (Glotzäugigkeit)<br />

Bei Kin<strong>der</strong>n <br />

Riesenwuchs<br />

Thyreostatika<br />

(Substanzen, die Jod von<br />

seinem Wirkort verdrängen<br />

Jodblockade)<br />

radioaktives Jod<br />

( Zerstörung <strong>der</strong> Knoten)<br />

Biologie J1 / Schilddrüse-Erkrankungen / Wun<strong>der</strong> 2013


Historie:<br />

Sie ist die erste Drüse, <strong>der</strong>en Bedeutung als Hormondrüse<br />

erkannt wurde (Kropf). Wahrscheinlich ist sie auch die älteste<br />

Hormondrüse <strong>der</strong> Wirbeltiere.<br />

Lage:<br />

Die Schilddrüse ist die größte Drüse im Halsbereich. Sie liegt im<br />

vor<strong>der</strong>en Teil des Halses unter <strong>der</strong> Haut und den Muskeln, ist<br />

schmetterlingsförmig und besteht aus Follikelzellen.<br />

<strong>Hormone</strong>:<br />

Aus <strong>der</strong> AS Tyrosin wird T4 (= Tetrajodthyronin =Thyroxin) und T3 (=Trijodthyronin). T4 ist<br />

weniger wirksam als T3, aber im Blut in 10-fach höherer Konzentration vorhanden, wo es in T3<br />

umgewandelt wird. T3 und T4 sind jodhaltig, wirken in fast allen Körperzellen und regen dort<br />

den Energiestoffwechsel an, dienen also zur Regelung des Grundumsatzes. Neben T4 und T3<br />

wird noch das Hormon Calzitonin produziert (regelt den Ca + -Stoffwechsel ).<br />

Allgemeine Wirkung und Primärwirkung von T4 und T3:<br />

T3 und T4 gelangen als hydrophobe Stoffe problemlos durch die Membran fast aller Zellen,<br />

binden dort an einen zytoplasmatischen Rezeptor, <strong>der</strong> sich an bestimmte Stellen <strong>der</strong> DNA im<br />

Zellkern anlagert und dort Gene aktiviert. Insgesamt wird das Knochenwachstum und die<br />

Organreifung beeinflusst, die Vernetzung <strong>der</strong> Neuronen im Gehirn geför<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> Herzschlag<br />

und Pulsschlag erhöht. Weiterhin wird die Wärmeproduktion und die Sauerstoffaufnahme<br />

erhöht, die allgemeine Proteinsynthese und damit das Wachstum verstärkt. Auch die<br />

Fettsynthese und <strong>der</strong> Fettabbau und <strong>der</strong> Wasser- und Salzhaushalt werden angeregt.


Hypothalamus<br />

Arbeit, Kälte, Stress<br />

+<br />

TSH<br />

TRH<br />

Hypophyse<br />

-<br />

Thyroxinspiegel<br />

Drosselung bei zu<br />

hohem Thyroxinspiegel<br />

Thyroxin +<br />

im<br />

- Abbau, Ausscheidung<br />

Schilddrüse<br />

Blut


Thyroxin - Regelkreis


Erkrankungen<br />

<strong>der</strong><br />

Schilddrüse<br />

Grundumsatz<br />

Appetit<br />

Körpergewicht<br />

Puls<br />

Körpertemperatur<br />

Unterfunktion-<br />

Hpothyreose<br />

-<br />

-<br />

+<br />

-<br />

-<br />

Überfunktion-<br />

Hyperthyreose<br />

+<br />

+<br />

-<br />

+<br />

+


Ursachen<br />

‣ Jodmangel<br />

‣ genetischer Defekt<br />

‣ Entzündung <strong>der</strong> Schilddrüse<br />

(bakteriell, chronisch:<br />

Morbus Hashimoto)<br />

‣ Keine Reaktion auf TSH<br />

‣ Tumor am HVL<br />

‣ Entzündung<br />

‣ überaktives Gewebe<br />

‣ LATS-Produktion


Folgen<br />

‣ Müdigkeit<br />

‣ Kropf<br />

‣ Kretinismus ( von Geburt an )<br />

Eine irreversible Verzögerung <strong>der</strong> körperlichen und geistigen<br />

Entwicklung mit hochgradiger geistiger Behin<strong>der</strong>ung (Kretinismus).<br />

Kretinismus ist als Zwergwuchs gepaart mit Idiotie zu beschreiben,<br />

da T 3<br />

das Wachstum von Knochen und Gehirn positiv beeinflusst.<br />

Diese Krankheit ist genetisch bedingt und kann bereits mittels<br />

Fruchtwasseruntersuchung festgestellt werden. Eine Behandlung<br />

und eine Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> oben beschriebenen Symptome erfolgt<br />

durch Gabe von Schilddrüsenhormonen während <strong>der</strong> ersten 6<br />

Lebensmonate. Da in Deutschland bei jedem Neugeborenen die<br />

Schilddrüsenfunktion überprüft wird, ist er sehr selten geworden.<br />

‣ Schlaflosigkeit<br />

‣ weicher Kropf<br />

‣ Unruhe<br />

‣ Basedow ( Glotzäugigkeit )<br />

‣ Riesenwuchs – bei Kin<strong>der</strong>n<br />

‣ Myxödem ( Einlagerung von Schleim<br />

und Wasser – Stoffwechselendprodukte )


Therapie<br />

‣ Jodtabletten<br />

‣ jodiertes Speisesalz<br />

‣ Kropfoperation<br />

‣ Medikamente ( Thyroxin )<br />

‣ Thyreostatika ( Substanzen,<br />

die Jod kompetitiv von seinen Wirkorten<br />

verdrängen – Jodblockade )<br />

‣ radioaktives Jod


Die Radiojodtherapie<br />

Strahlenbehandlung bei Schilddrüsenüberfunktion<br />

Von Uschi Müller<br />

Zu viel Schilddrüsenhormone lassen das Leben innerlich und äußerlich auf<br />

Hochtouren laufen. Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Unruhe und das Gefühl<br />

permanenter Rastlosigkeit können Symptome für eine<br />

Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sein. Der Arzt kann diese mit Hilfe<br />

von Ultraschall, Szintigramm und Blutuntersuchungen diagnostizieren und die<br />

Ursache herausfinden.<br />

Es gibt mehrere Gründe für ein Zuviel an Schilddrüsenhormonen im<br />

Blut. Sowohl bei <strong>der</strong> diffusen als auch bei <strong>der</strong> lokalisierten Form <strong>der</strong><br />

Hyperthyreose (autonomes Adenom) kommt die Radiojodtherapie<br />

zum Einsatz. Bei <strong>der</strong> Radiojodtherapie wird dem Körper<br />

radioaktives Jod zugeführt, das die Knoten zerstört. Aus Angst vor<br />

Radioaktivität lehnen viele Patienten immer noch diese Behandlung<br />

ab. Dabei zerstört die Radioaktivitätsmenge, die dem Körper<br />

zugeführt wird, lediglich die kranken Stellen, ohne an<strong>der</strong>e<br />

Körperzellen zu schädigen. Die Schilddrüse ist nämlich das einzige<br />

Organ, das Jod aufnehmen kann.


Autonomes Adenom („heißer Knoten“)<br />

Als autonomes („selbständiges“) Adenom wird überaktives Gewebe<br />

in <strong>der</strong> Schilddrüse bezeichnet, das nicht mehr <strong>der</strong> Steuerung durch<br />

die Hirnanhangdrüse unterliegt. Die gesunden Zellen können kaum<br />

noch Jod aufnehmen. Die autonomen Schilddrüsenzellen lagern<br />

dagegen beson<strong>der</strong>s intensiv Jod ein. Sie können aber nicht<br />

zwischen künstlichem und radioaktiv hergestelltem Jod<br />

unterscheiden.<br />

Der Patient erhält eine für ihn individuell ermittelte Menge des<br />

Radiojods, das entwe<strong>der</strong> in Wasser o<strong>der</strong> als Kapsel gereicht wird.<br />

Vom Darm wird es über die Blutbahn zur Schilddrüse transportiert.<br />

Dort entfaltet es seine zerstörerische Wirkung, die aber für den<br />

Patienten heilsam ist. Die Menge des Radiojods, die nicht von <strong>der</strong><br />

Schilddrüse aufgenommen wird, wird vollständig über den Urin<br />

ausgeschieden. Für Schwangere kommt die Therapie wegen <strong>der</strong><br />

Strahlenbelastung nicht in Frage.<br />

Die Strahlenschutzbestimmungen <strong>der</strong> Bundesrepublik verlangen,<br />

dass Radiojodpatienten zwischen zwei Tagen und bis zu zwei<br />

Wochen unter Quarantänebestimmungen verbringen müssen. Der<br />

Patient darf während dieser Zeit keinen Besuch empfangen. In<br />

an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n und den USA existiert diese Form<br />

<strong>der</strong> Quarantäne nach <strong>der</strong> Radiojodtherapie nicht.


Tumor o<strong>der</strong><br />

„heißer<br />

Knoten“<br />

Jod 131<br />

radioaktiv


Nebenwirkungen<br />

Nach einer Radiojodbehandlung kann es zu einer Unterfunktion <strong>der</strong> Schilddrüse<br />

kommen, das bedeutet, <strong>der</strong> Patient muss danach synthetisch hergestellte<br />

Schilddrüsenhormone einnehmen. Eine Alternative ist die Operation, sie gilt<br />

allerdings als risikoreicher. Denn sowohl die Nebenschilddrüsen als auch <strong>der</strong> Nerv,<br />

<strong>der</strong> die Kehlkopfmuskeln versorgt, können dabei geschädigt werden. Ältere<br />

Patienten erholen sich außerdem schlechter von einer Operation.<br />

Quelle: http://www.wdr.de/tv/service/gesundheit/inhalt/20011217/b_3.phtml<br />

weitere Links:<br />

www.schilddruesen-therapie.de (Alles über Radiojodtherapie, die Erkrankungen sowie Informationen<br />

über das TZR in Hürth)<br />

www.schilddruese-und-mehr.de


Zusammenwirken von Hormon- und Nervensystem<br />

bei <strong>der</strong> Stressreaktion<br />

Stressoren: Lärm, Verletzungen, Hunger, Durst, Hitze, Kälte, psychische Belastungen<br />

Aufnahme von Reizen: optische, akustische<br />

Verarbeitung <strong>der</strong> Reize in <strong>der</strong> Großhirnrinde<br />

Nervenimpulse an den Hypothalamus<br />

Hypothalamus erregt über das Hormon CRH 1<br />

die Hypophyse<br />

Hypophyse stimuliert durch das<br />

Hormon ACTH 2<br />

die Nebennierenrinde<br />

Nebennierenrinde setzt<br />

Hormon Cortisol frei<br />

Hypothalamus erregt über Nervenimpulse<br />

den Sympathikus<br />

Sympathikus stimuliert durch<br />

Nervenimpulse<br />

das Nebennierenmark<br />

Nebennierenmark setzt<br />

Hormon Adrenalin frei<br />

Cortisol bewirkt innerhalb von Minuten:<br />

Hemmung <strong>der</strong> Proteinbiosynthese<br />

För<strong>der</strong>ung des Proteinabbaus in Muskeln,<br />

Knochen und lymphatischen Geweben<br />

Freisetzung von freien AS<br />

führt zum Aufbau von Glucose<br />

Anstieg des Blutzuckerspiegels<br />

Biologische Bedeutung:<br />

verringerte Bildung von Antikörpern<br />

verlangsamte Abwehrreaktion bei Infektionen<br />

entzündungshemmend<br />

Allgemeines AnpassungsSyndrom (AAS)<br />

Langfristige Stresswirkung<br />

kann zu einer Vergrößerung<br />

<strong>der</strong> Nebennierenrinde führen:<br />

Bluthochdruck<br />

Spannungskopfschmerz<br />

Schlafstörungen<br />

Distress, wenn Erholung fehlt<br />

Adrenalin bewirkt innerhalb von Sekunden:<br />

Steigerung <strong>der</strong> Herzschlagfrequenz<br />

Verengung <strong>der</strong> Blutgefäße (außer<br />

Skelettmuskeln)<br />

Erhöhung des Blutdrucks<br />

Glycogenabbau in Leber und Muskeln<br />

Anstieg des Blutzuckerspiegels<br />

Biologische Bedeutung:<br />

Schnelle Aktivierung von<br />

Energiereserven bei Angriff o<strong>der</strong> Flucht<br />

Fight-or-Flight-Syndrom (FFS)<br />

Kurzfristige<br />

Stresswirkung<br />

kann unangenehm sein<br />

ist nicht<br />

krankmachend<br />

Eustress, wenn Erholung<br />

vorhanden ist<br />

1 Corticotropes Releasing Hormon<br />

2 AdrenoCortikoTropes Hormon<br />

Biologie JS1 / Stress / Wun<strong>der</strong> 2013


Fragen:<br />

Biologie JS1 / Stress / Wun<strong>der</strong> 2013

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