DHZ Ausgabe 19 vom 11.10.2013, S.9 - Handwerkskammer Halle
DHZ Ausgabe 19 vom 11.10.2013, S.9 - Handwerkskammer Halle
DHZ Ausgabe 19 vom 11.10.2013, S.9 - Handwerkskammer Halle
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Neue Steuerurteile<br />
mit Sparpotenzial<br />
Finanzgerichte haben<br />
zugunsten von Handwerksunternehmen<br />
geurteilt. Wie auch<br />
Sie davon profitieren können ... Seite 11<br />
Foto: Gina Sanders/Fotolia<br />
Drastische Folgen<br />
bei Schwarzarbeit<br />
Wer sich auf illegale Geschäfte<br />
einlässt, muss Razzien fürchten<br />
und mit hohen Strafen rechnen.<br />
Seite 12<br />
Foto: picture-alliance/dpa/Patrick Pleul<br />
DIE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN MITTELSTAND<br />
Ausg. <strong>19</strong> | 11. Oktober 2013 | 65. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Verkaufte Auflage: 478.623 Exemplare (IVW II/2013) | Preis: 2,40 Euro<br />
<strong>DHZ</strong>-ONLINE-UMFRAGE<br />
Bundestag spart Millionen<br />
Der überdeutliche Sieg Angela Merkels<br />
bei der Bundestagswahl hat uns Steuerzahlern<br />
viele, viele Millionen gespart. Wie<br />
das, fragen Sie nun bass erstaunt? Also<br />
mal von vorne: Wegen des neuen Wahlrechts<br />
war ursprünglich befürchtet worden,<br />
dass der Bundestag auf 700 und mehr Sitze<br />
aufgebläht werden könnte. Denn jedes Überhangmandat<br />
einer Partei wird neuerdings bei<br />
den anderen Parteien mit einem weiteren Sitz<br />
ausgeglichen. Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme<br />
für Politiker, sozusagen. Aber es gab<br />
bei dieser Wahl kaum Überhangmandate,<br />
weil die CDU so stark abgeräumt hat. Deswegen<br />
haben wir in den kommenden vier Jahren<br />
630 Parlamentarier – und nicht etwa 730.<br />
Rechnen wir einmal grob durch, was 100<br />
Abgeordnete mehr gekostet hätten: Ein Abgeordneter<br />
bekommt 8.252 Euro im Monat<br />
und 4.029 Euro Zulagen. Multipliziert mit<br />
zwölf Monaten das Ganze. Und multipliziert<br />
mit vier Jahren der Legislaturperiode. Und<br />
das bei 100 Mandatsträgern – macht 58,94<br />
Millionen Euro. Hinzu kommen 15.798 Euro<br />
im Monat pro Parlamentarier, die er für Mitarbeiter<br />
ausgeben kann. Das sind noch mal<br />
schlappe 75,98 Millionen Euro. Das heißt:<br />
Auch ohne weitere <strong>Ausgabe</strong>n wie Fahrdienst<br />
etc. sind wir schon bei einem dreistelligen<br />
Millionen-Etat, den der jetzige Bundestag eingespart<br />
hat. Da soll noch mal einer sagen,<br />
die Politiker könnten nicht mit Geld umgehen.<br />
Danke, Mutti!<br />
(Gemessen an der Neuverschuldung der<br />
vergangenen Legislaturperiode von 100 Milliarden<br />
Euro sehen wir allerdings noch potenzial<br />
weiterer Einsparungen ...)<br />
bur<br />
QUERGEDACHT<br />
Was sollte die neue Bundesregierung<br />
zuerst anpacken?<br />
67,6<br />
DIE AKTUELLE ZAHL<br />
SCHLAGLICHTER<br />
18,3<br />
14,1<br />
Das EEG braucht<br />
dringend eine<br />
Reform.<br />
Wir müssen<br />
wissen, ob ein<br />
allgemeiner<br />
Mindestlohn<br />
kommt.<br />
Die Höhe des<br />
Spitzensteuersatzes<br />
muss schnell<br />
geklärt werden.<br />
Teilnehmerzahl: 2<strong>19</strong>, Angaben in Prozent<br />
Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de<br />
2.048,7 Mrd. Euro an<br />
öffentlichen Schulden standen Mitte<br />
dieses Jahres für Deutschland zu Buche.<br />
Einnahmen des Staats<br />
steigen weiter<br />
Die Einnahmen der öffentlichen Hand haben<br />
sich im ersten Halbjahr gegenüber<br />
Vorjahr um 3,3 Prozent auf 580,1 Mrd.<br />
Euro erhöht, die <strong>Ausgabe</strong>n stiegen um<br />
3,6 Prozent auf 599,5 Mrd. Euro. Das<br />
Defizit lag um 1,9 Mrd. Euro höher. rub<br />
Wenig Wohneigentum<br />
46 Prozent aller Bewohner von deutschen<br />
Haushalten leben in den eigenen vier<br />
Wänden – wenig im Vergleich. In Europa<br />
unterschreiten nur die Schweizer den<br />
Wert, so das Institut der deutschen Wirtschaft.<br />
rub<br />
Meister-Mangel<br />
im Bundestag<br />
Zwei Meister für Berlin: Mit<br />
Alois Rainer (CSU) und Andreas<br />
Rimkus (SPD) ziehen zwei Handwerksmeister<br />
neu in den Bundestag<br />
ein. Insgesamt sind im 18.<br />
Bundestag jedoch nur sieben von<br />
630 Abgeordneten Handwerksmeister.<br />
Das sind drei weniger<br />
als in der vergangenen Legislaturperiode.<br />
Und schon damals<br />
war das Handwerk unterrepräsentiert:<br />
Nur 5,2 Prozent der<br />
Parlamentarier hatten einen<br />
handwerklichen Hintergrund. Dabei<br />
machen Handwerker fast<br />
13 Prozent aller Erwerbstätigen<br />
in Deutschland aus. Seite 3<br />
Handwerk fürchtet um Meister-Titel<br />
Die Europäische Kommission will die Berufszugänge in den Mitgliedsstaaten überprüfen. Das sorgt für Wirbel auch unter Abgeordneten.<br />
Von Hajo Friedrich<br />
Mit einem neuen Plan bringt die Europäische<br />
Kommission das deutsche Handwerk und deutsche<br />
Europa-Abgeordnete gegen sich auf. Sie werfen<br />
der Kommission vor, sie wolle die Deregulierung der<br />
deutschen Handwerksordnung vorantreiben und am<br />
Ende sogar den Meisterbrief zur Disposition stellen.<br />
Der Plan zur „Bewertung der nationalen Reglementierungen<br />
des Berufszugangs“ sieht vor, dass alle<br />
EU-Länder ihre Ausbildungssysteme überprüfen und<br />
Zugangsbeschränkungen rechtfertigen müssen. Aufgrund<br />
unterschiedlicher rechtlicher Bestimmungen<br />
sei es für Fachkräfte oft schwierig, sich um Arbeitsplätze<br />
in anderen EU-Staaten zu bewerben, wie es in<br />
einer Mitteilung der Kommission heißt. Zuständig<br />
dafür ist EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier.<br />
Zu konkreten Beschlüssen wird es auf EU-Ebene<br />
wohl aber erst in zwei bis drei Jahren kommen. Im<br />
April 2015 und im Juni 2016 sollen die EU-Länder<br />
„nationale Aktionspläne“ vorlegen, wie der Berufszugang<br />
im Interesse der europäischen Bürger wirkungsvoller<br />
geregelt werden sollte.<br />
Handwerksorganisationen reagieren mit Unverständnis<br />
auf die Ankündigung. Die EU-Kommission<br />
Ausgezeichneter<br />
Fleischernachwuchs<br />
Nicklas Reinecke gewinnt Gold und Silber<br />
Vom 14. bis 17. September hatte sie geöffnet, die „Le<br />
Gourmet“, die Genussmesse in Leipzig. Bei den Lehrlingswettbewerben<br />
des Sächsischen Fleischer-Innungs-Verbandes<br />
musste sich Sachsen-Anhalts Fleischernachwuchs<br />
nicht verstecken: Nicklas Reinecke<br />
von der Arnstedter Landfleischerei T. Reinecke gewann<br />
Gold und Silber.<br />
Der Sohn von Innungsobermeister Torsten<br />
Reinecke sorgte für ausgezeichnete Rollbraten und<br />
Grillspieße und setzte sich gegen 35 Konkurrenten im<br />
2. Lehrjahr durch. Und das, obwohl er seine Lehre<br />
erst am 2. September 2013 begann. Denn der 18-Jährige<br />
ist Quereinsteiger und hat erst sein Abitur gemacht.<br />
Die Medaillen schmücken jetzt den Laden. ld<br />
solle sich daran erinnern, dass sie selbst das deutsche<br />
duale Ausbildungssystem als „Best Practice“ gelobt<br />
hätte, so Holger Schwannecke, Generalsekretär des<br />
Zentralverbands des Deutschen Handwerks. „Die<br />
Mitteilung der Europäischen Kommission zeigt, dass<br />
die Entscheidungsträger in Brüssel keine Ahnung von<br />
der Bedeutung des Meisterbriefs für den deutschen<br />
Arbeits- und Ausbildungsmarkt haben“, kritisiert<br />
auch Bayerns Handwerkspräsident Heinrich Traublinger<br />
die Ankündigung.<br />
„Das duale System in Deutschland ist<br />
ein Exportschlager und hat uns vor hoher<br />
Jugendarbeitslosigkeit bewahrt.“<br />
Die EU-Abgeordneten Markus Pieper und Markus Ferber<br />
Auch deutsche Europa-Abgeordnete sind irritiert.<br />
„Das duale System in Deutschland ist ein Exportschlager<br />
und hat uns in Deutschland vor hoher Jugendarbeitslosigkeit<br />
bewahrt“, teilten die Brüssler<br />
Parlamentarier Markus Pieper (CDU) und Markus<br />
Ferber (CSU) mit.<br />
Die beiden Politiker fürchten, dass das Vorhaben<br />
der Kommission die Anzahl reglementierter Berufe in<br />
der EU einschränken könnte. Hierzu zählen in<br />
Deutschland neben Berufen des Handwerks etwa<br />
auch Ärzteberufe.<br />
Der Abbau von Zugangsbeschränkungen ist seit<br />
langem in der Diskussion. Der binnenmarktpolitische<br />
Sprecher der EVP-Fraktion, Andreas Schwab<br />
(CDU), sagte, in Deutschland hätte in einigen Bereichen<br />
des Handwerks bereits eine weitere „Liberalisierung“<br />
begonnen. Es sollte jedoch sorgfältig geprüft<br />
werden, wo dies überhaupt notwendig sei. Schwab:<br />
„Der Meisterbrief sichert die Qualität von Handwerksdienstleistungen<br />
und sorgt somit letztlich auch<br />
für den Schutz der Verbraucher und sollte deshalb<br />
nicht in Frage gestellt werden.“<br />
„Hände weg <strong>vom</strong> Meisterbrief!“, fordert auch der<br />
hessische CDU-Europa-Abgeordnete Thomas Mann.<br />
„Die Strategie liegt auf der Hand: Man will Deutschland<br />
durch die anderen Mitgliedsstaaten wegen des<br />
Meisterbriefs an den Pranger stellen“, so Mann.<br />
Die Europäische Kommission ist den Vorwürfen<br />
entgegengetreten und beschwichtigt. „Wir fordern<br />
keine Deregulierung und auch das erfolgreiche System<br />
der dualen Berufsausbildung soll nicht zur Disposition<br />
gestellt werden“, sagte ein hochrangiger<br />
Kommissionsbeamter. Kommentar: Seite 4<br />
Wenn der Vater mit<br />
dem Sohn: Torsten und<br />
Nicklas Reinecke mit Rollbraten<br />
und Grillspießen,<br />
an denen auch die Jury<br />
nicht vorbeikam.<br />
Foto: Torsten Reinecke<br />
WIRTSCHAFT & POLITIK<br />
Deutscher <strong>Handwerkskammer</strong>tag<br />
Ziele für Regierungspolitik formuliert 2<br />
Mopedfahren ab 15?<br />
Gute Erfahrungen im Osten Deutschlands 5<br />
REGIONAL<br />
<strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Sangerhausen: Zur Meisterfeier erhalten<br />
255 Jungmeister ihre Urkunden 7<br />
Bitterfeld: Handwerk präsentiert<br />
sich an der Goitzsche 8<br />
Eisleben: Kreishandwerkerschaft Mansfeld-Südharz<br />
bei Wiesenumzug dabei 8<br />
BETRIEB<br />
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Betriebskostencheck<br />
Was sich bei Strom sparen lässt 13<br />
Technologietransfer<br />
Professor-Adalbert-Seifriz-Preise verliehen 13<br />
AUTO<br />
Nissan Safety Driving Academy<br />
Handwerker auf der Rennstrecke 14<br />
Ford Transit Custom<br />
Transporter jetzt auch mit Hochdach 14<br />
SERVICE<br />
LOGISTIK<br />
Stapler-Cup<br />
Deutsche Meisterschaft in Aschaffenburg 15<br />
BRANCHE<br />
Kostenrisiko bei Bauproduktmängeln<br />
Bodenleger wehren sich gegen Haftung 16<br />
Bundesbetriebsvergleich<br />
Schreinern und Tischlern geht es gut 16<br />
MEISTERSTÜCKE<br />
Die Firma Ochs<br />
Brunnenbauer mit der Glaskugel 20<br />
Impressum 18<br />
INTERNET<br />
WWW.<strong>DHZ</strong>.NET<br />
Tickets für das DTM-Finale<br />
am Hockenheimring zu gewinnen:<br />
www. dhz.net/dtm<br />
Neues aus der Video-Reihe „Azubis<br />
machen Lust aufs Handwerk“:<br />
www.dhz.net/azubifilm<br />
Eine kostenlose Donau-Reise für<br />
die <strong>DHZ</strong>-Leserinnen und -Leser:<br />
www.dhz.net/Donaukreuzfahrt<br />
Nissan Safety Driving Academy:<br />
www.dhz.net/nissan<br />
Ford Transit Custom im Autotest:<br />
www.dhz.net/custom<br />
Anzeige
REGIONAL<br />
Deutsche Handwerks Zeitung<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Am „Tag des Handwerks“ in Bitterfeld<br />
gaben sich einen Tag vor der Bundestagswahl<br />
Politiker die Klinke in die Hand. Seite 8<br />
Ausg. <strong>19</strong> | 11. Oktober 2013 | 65. Jahrgang <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale) 7<br />
politik in Zahlen<br />
Bundestagswahl 2013 in<br />
Sachsen-Anhalt<br />
41,2<br />
23,9<br />
18,2<br />
4,2 4,0<br />
CDU Linke SPD AfD Grüne<br />
Angaben in Prozent der gültigen Stimmen;<br />
Quelle: Statistisches Landesamt<br />
Rentenberatung<br />
Für Handwerksunternehmen<br />
Am 16. Oktober berät Sie Wolfgang<br />
Adam, Berater der deutschen Rentenversicherung,<br />
von 10 bis 14 Uhr. Am<br />
30. Oktober informiert Sie Ralph Hoffmann<br />
<strong>vom</strong> Versorgungswerk von 9 bis<br />
12 Uhr in der Gräfestraße 22, Raum<br />
304, in <strong>Halle</strong> zum Thema Rente.<br />
Interessenten melden sich bitte<br />
unter Tel. 0345/2999-221<br />
Wir gratulieren<br />
zum Geburtstag<br />
In der Zeit <strong>vom</strong> 14. Oktober bis 27. Oktober<br />
2013-<strong>19</strong>-444-hal<br />
2013 gratulieren wir zu folgenden Geburtstagen:<br />
Anhalt-Bitterfeld: Alfred Bernau zum 85.,<br />
Hendrik Blank zum 50., Hartmut Haedicke<br />
zum 60., Frank Horn zum 60., Reinhard Stiller<br />
zum 60., Axel Weberpals zum 50., Dietmar<br />
Weise zum 50., Herrmann Weltzien zum<br />
70.;<br />
Burgenlandkreis: Wolf-Dieter Blumenschein<br />
zum 60., Dietmar Bock zum 60., Reinhard<br />
Busch zum 75., Arno Einecke zum 60., Hans-<br />
Jürgen Gabler zum 70., Hanno Häring zum<br />
50., Ursel Hündorf zum 65., Matthias Janotta<br />
zum 50., Martina Meißner zum 65., Hubert<br />
Portius zum 75., Jürgen Rothe zum 65., Mario<br />
Schmidt zum 50., Benno Steinhauf zum<br />
60.;<br />
Dessau-Roßlau: Hartmut Kühne zum 65.,<br />
Bernd Matthei zum 50.;<br />
<strong>Halle</strong> (Saale): Uwe Harre zum 50., Ralf Hörich<br />
zum 50., Uwe Köckert zum 50., Volker<br />
Nicolas zum 60., Steffen Thäle zum 50.;<br />
Mansfeld-Südharz: Jörg Fehse zum 50.,<br />
Bodo Hoffmann zum 60., Reiner Lucks zum<br />
70., Roswitha Mundkowski zum 60., Wolfgang<br />
Schröter zum 60., Gerald Schröter zum<br />
50.;<br />
Saalekreis: Andreas Aschenbrenner zum<br />
50., Horst Brandt zum 60., Klaus Bürger zum<br />
60., Dagmar Dumont zum 50., Frank<br />
Gebhardt zum 60., Gabriele Horn zum 50.,<br />
Marion Koffent zum 60., Henry Pohl zum 70.,<br />
Günter Reinhardt zum 60., Petra Rudolph<br />
zum 50., Dieter Weber zum 60.;<br />
Wittenberg: Karsten Bielau zum 50., Sabine<br />
Böttcher zum 60., Egbert Gödicke zum 50.,<br />
Jürgen Morsch zum 65., Bodo Müller zum<br />
50., Gert Reichelt zum 60., Detlef Schmidt<br />
zum 50.<br />
Erstes Energieforum<br />
Zentrales Thema ist STARK III<br />
Die Landesenergieagentur Sachsen-<br />
Anhalt lädt zum ersten Energieforum<br />
ins Dessauer Umweltbundesamt ein.<br />
Auf der Veranstaltung am 23. und<br />
24. Oktober gibt es Vorträge und Podiumsdiskussionen<br />
zum zukunftsfähigen<br />
Bauen.<br />
Im Mittelpunkt steht das STARK-III-<br />
Programm, mit dem die energetische<br />
Sanierung und die IT-Ausstattung von<br />
Schulen sowie Kindergärten finanziert<br />
werden. Die neu gegründete Landesenergieagentur<br />
möchte die Diskussion<br />
über STARK III mit Bauherren, Unternehmern<br />
und Verbänden vorantreiben.<br />
Themen auf dem Energieforum sind etwa<br />
Umsetzungsstand und Ausblick auf<br />
STARK III und die Antragstellung für eine<br />
Förderung. Die Landes-Förderrichtlinie<br />
„Klimaschutz/Erneuerbare Energien“<br />
wird in mehreren Vorträgen beleuchtet.<br />
Weitere Referenten gehen auf<br />
Technologien wie Energiemanagementsysteme<br />
im Smart Home und realisierte<br />
Projekte in Sachsen-Anhalt ein.<br />
Die Veranstaltung ist abgesehen <strong>vom</strong><br />
Abendprogramm kostenlos.<br />
Programm und Anmeldung im Internet<br />
unter www.amiando.com/energie-forum<br />
<strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Impressum:<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Gräfestraße 24, 06110 <strong>Halle</strong><br />
Telefon: 0345 2999-0<br />
Fax: 0345 2999-200<br />
http://www.hwkhalle.de<br />
info@hwkhalle.de<br />
Verantwortlich:<br />
Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Rogahn<br />
255 Jungmeister und -meisterinnen wurden am „Tag des Handwerks“ in Sangerhausen für den Kammerbezirk <strong>Halle</strong> (Saale) mit ihren Meisterbriefen ausgezeichnet, darunter in jedem Gewerk<br />
der jeweils Beste sowie die Gesamtbeste mit einer Ehrenurkunde. <br />
Fotos (4): Juliane Ziegler<br />
Sangerhausen: Das Handwerk<br />
feiert seine Einzigartigkeit<br />
Etwa 2.000 Handwerker, Ehrengäste und Gäste aus<br />
Wirtschaft und Politik kamen am 21. September<br />
im Europa-Rosarium Sangerhausen zusammen, um<br />
den 255 Jungmeistern des Jahrgangs 2013 im feierlichen<br />
Rahmen des „Tag des Handwerks“ zum erfolgreichen<br />
Abschluss die Ehre zu erweisen.<br />
Traditionell erhalten die jeweils besten Absolventen<br />
ihres Gewerks ihre Schmuckurkunde aus den<br />
Händen des Präsidenten der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong> (Saale), Thomas Keindorf, persönlich überreicht.<br />
In diesem Jahr stand ihm dabei inmitten einiger<br />
der letzten Rosenblüten des Jahres die Rosenprinzessin<br />
Antonia I. zur Seite.<br />
„Die Meisterausbildung krönt den Handwerksberuf.<br />
Diese Qualifikation ermöglicht es nicht nur, in<br />
Zahlen und Fakten<br />
Im Jahr 2013 haben 17 Absolventen ihre Ausbildung als<br />
Betriebswirt/-in (HWK) beendet, zwölf als<br />
Gebäudeenergieberater/-in (HWK) und neun als<br />
Gestalter/-in im Handwerk.<br />
Vom 1. August 2012 bis 31. Juli 2013 legten insgesamt<br />
276 Teilnehmer ihre Meisterprüfung erfolgreich<br />
ab.<br />
Zwischen <strong>19</strong>91 und 2013 konnten insgesamt 9.172<br />
Teilnehmer ihre Meisterprüfung vor den bei der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong> (Saale) bestehenden Meisterprüfungsausschüssen<br />
erfolgreich beenden.<br />
Meisterfeier und Sommerfest unter roten Rosen und hellblau bebänderten Strohhüten<br />
Zeiten des Fachkräftemangels eigene Fach- und Führungskräfte<br />
im Betrieb auszubilden, hier werden<br />
auch wichtige berufliche Kompetenzen und Fähigkeiten<br />
erworben und das Wissen wird auf den neuesten<br />
Stand gebracht. Mit dem Meisterbrief erhalten<br />
Handwerkerinnen und Handwerker unverzichtbare<br />
betriebswirtschaftliche Kenntnisse für die erfolgreiche<br />
Selbstständigkeit und ein gesellschaftlich anerkanntes<br />
Zertifikat, das für Qualität und Güte steht.<br />
Deshalb kann ich jedem erfolgreichem Absolventen<br />
nur herzlich zu diesem Schritt beglückwünschen“, so<br />
der Präsident in seiner Rede.<br />
Besondere Auszeichnungen<br />
Aufwändig hergestellte Kostüme und Kleider wurden im stilvollen Rahmen des Rosengartens<br />
von Sangerhausen in einer Tanz-Performance von Schildbach Moden aus <strong>Halle</strong><br />
präsentiert. <br />
Foto: Anja Worm<br />
Viel Schwung kam auch dieses Jahr in die Meisterhüte, die zum „Tag des Handwerks“ an<br />
alle Jungmeister ausgegeben wurden.<br />
Mit 21 Jahren wurde Hörgeräteakustiker Lars Ippendorf<br />
aus Oestrich-Winkel als jüngster Meister 2013<br />
ausgezeichnet. Direkt im Anschluss an seine Lehre<br />
begann der junge Mann seine Qualifizierung. Er ist in<br />
seinem Betrieb inzwischen bereits Filialleiter. „Bester<br />
Betriebswirt (HWK)“ wurde Toralf Klopfer aus Lutherstadt<br />
Wittenberg, „Bester Gebäudeenergieberater<br />
(HWK)“ ist Jörg Tautenhahn aus Leuna. „Beste Gestalterin<br />
im Handwerk“ 2013 darf sich nun Susann<br />
Reinhardt-Pagel aus Lutherstadt Eisleben nennen.<br />
Neben dem gewerkeübergreifend besten Ergebnis<br />
von Zahntechnikmeisterin Meike Saitenmacher-Zehne<br />
wurden am 21. September in den einzelnen Gewerken<br />
als beste Jungmeister 2013 ausgezeichnet:<br />
Bäckermeister Norbert Röhr aus Bad Lauchstädt,<br />
Dachdeckermeister Robert Kirchner aus Allstedt,<br />
Elektrotechnikermeister Marco Baum aus <strong>Halle</strong> (Saale),<br />
Friseurmeisterin Jessica Miriam Erdmann aus<br />
<strong>Halle</strong> (Saale), Hörgeräteakustikermeister Daniel<br />
Kirschner aus Torgau, Installateur- und Heizungsbauermeister<br />
Göran Grundey aus Dessau-Roßlau,<br />
Kraftfahrzeugtechnikermeister Stephan Löhlein aus<br />
Leipzig, Maler- und Lackierermeister Jan Bräutigam<br />
aus Bernburg, Maurer- und Betonbauermeister Steffen<br />
Helbing aus Berga, Metallbauermeister Marko<br />
Zingler aus Teutschenthal, Parkettlegermeister Georg<br />
Hofmann aus Steinau, Tischlermeister Alexander<br />
Stolle aus Allstedt und Zimmerermeister Jörg Schymura<br />
aus Quedlinburg.<br />
Ganz und gar „behutet“ ging es beim anschließenden<br />
Sommerfest zu: Die Jungmeister erkannte man<br />
an ihren schicken Strohhüten, deren hellblaue Bänder<br />
hier und da zwischen den roten Blüten aufblitzten.<br />
Und auch das Rahmenprogramm auf dem weitläufigen<br />
Gelände des Rosariums ließ keine Wünsche<br />
offen. Eine mexikanische Band heizte dem Publikum<br />
ebenso ein wie die elegante Tanz-Performance von<br />
Schildbach Moden aus <strong>Halle</strong>. Zaubershows und Führungen<br />
durch das Rosarium sorgten für kurzweilige<br />
Unterhaltung. Den krönenden Abschluss lieferten<br />
der Auftritt von Lou Bega mit seinem „Mambo No. 5“<br />
und ein berauschendes Feuerwerk.<br />
Lou Bega heizte dem Publikum mit seinen Hits, zu denen auch „Mambo No. 5“ gehörte,<br />
zum Abschluss des Sommerfestes noch einmal ordentlich ein und lieferte den perfekten Ausklang<br />
zum „Tag des Handwerks 2013“ im Kammerbezirk <strong>Halle</strong> (Saale).<br />
Stolz auf das Erreichte sind auch die beiden Hörgeräteakustikerhandwerksmeisterinnen<br />
Maria Gebauer und Beate Michaela Hagedorn.<br />
Neuer Kurs<br />
Gebäudemanagement<br />
Mit dem neuen bundeseinheitlichen<br />
Fortbildungslehrgang „Fachwirt im Gebäudemanagement“<br />
richtet sich das<br />
Bildungs- und Technologiezentrum<br />
(BTZ) der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong><br />
(Saale) speziell an Mitarbeiter und Führungskräfte,<br />
deren Tätigkeit im Bereich<br />
der Immobilienverwaltung und -bewirtschaftung<br />
liegt. Zu den theoretisch<br />
und praktisch vermittelten Themenschwerpunkten<br />
gehören das technische,<br />
kaufmännische und infrastrukturelle<br />
Gebäudemanagement sowie das<br />
Flächenmanagement. Der erste Lehrgang<br />
findet in der Zeit <strong>vom</strong> 25. Oktober<br />
2013 bis 7. Juni 2014 statt.<br />
Ihre Ansprechpartnerin ist<br />
Sylke Reinke, Tel. 0345/7798-802,<br />
E-Mail: sreinke@hwkhalle.de<br />
Betriebsberater vor Ort<br />
14. Oktober: Bitterfeld-Wolfen, Kreishandwerkerschaft,<br />
10 bis 14 Uhr, Anmeldung<br />
unter 0345/2999-224<br />
16. Oktober: Merseburg, Kreismusikschule,<br />
9 bis 14 Uhr, Anmeldung unter<br />
03461/401024.<br />
23. Oktober: Eisleben, Beratungsbüro,<br />
10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter<br />
03475/602284.<br />
Naumburg: Kreisverwaltung BLK, jeden<br />
Donnerstag von 9 bis 13 Uhr, Anmeldung<br />
unter 0345/2999-256.<br />
Zu Rechtsthemen finden donnerstags in Eisleben<br />
von 13.30 bis 16.30 Uhr Beratungen<br />
statt und auf Anfrage in Dessau und Weißenfels.<br />
Anmeldung unter 0345/2999-105.
8<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Deutsche Handwerks Zeitung<br />
Ausg. <strong>19</strong> | 11. Oktober 2013 | 65. Jahrgang<br />
Unternehmensbörse<br />
Altershalber wird eine engagierte Nachfolgerin<br />
für einen Kosmetiksalon in Bitterfeld-<br />
Wolfen gesucht. Die Räumlichkeiten<br />
(70 m²) werden vermietet. Der Salon ist erweiterbar<br />
und für eine Selbständigkeit mehrerer<br />
Gebiete geeignet (Kosmetik, Nageldesign,<br />
Friseur, Podologie, Wellness). Betriebs-<br />
und Geschäftsausstattung ist kostenfrei<br />
nutzbar, Miete und Nebenkosten<br />
nach Vereinbarung. Die Inhaberin steht auf<br />
Wunsch für eine Übergabe- und Einarbeitungszeit<br />
zur Verfügung. Chiffre: A 356<br />
Verkaufe solvente Firma für Raumschutz &<br />
Einbruchmeldeanlagen. Der Erwerber sollte<br />
möglichst über einen Elektromeisterabschluss<br />
sowie einige Jahre Berufs- und Führungserfahrung<br />
verfügen. Der Betrieb besteht<br />
seit <strong>19</strong>91 stabil am Markt und hat<br />
sich einen großen Kundenstamm erarbeitet.<br />
Das Unternehmen arbeitet im gesamten<br />
Bundesgebiet. Der Inhaber steht auf<br />
Wunsch für eine Übergabe- und Einarbeitungszeit<br />
zur Verfügung. Chiffre: A 354<br />
Elektrofachbetrieb zu verkaufen oder zu<br />
verpachten. Der Betrieb besteht seit <strong>19</strong>55<br />
am Markt und soll altershalber an einen<br />
Nachfolger übergeben werden. Das Unternehmen<br />
wird als GmbH geführt. Verkaufspreis<br />
nach Vereinbarung. Chiffre: A 342<br />
Kfz-Werkstatt in Bitterfeld-Wolfen mit festem<br />
Kundenstamm besteht seit <strong>19</strong>89 und<br />
sucht einen Kfz-Meister als gleichberechtigten<br />
Teilhaber, um somit mittelfristig die geplante<br />
Betriebsnachfolge zu sichern. Das<br />
Unternehmen besteht aus einer Kfz-Werkstatt<br />
und einem Handel mit Kfz-Ersatzteilen<br />
und Zubehör. Aufgrund vorhandener, momentan<br />
ungenutzter Flächen ist viel Erweiterungspotenzial<br />
für das Unternehmen und<br />
den Nachfolger (auch im Bereich Kfz-Handel)<br />
möglich. Chiffre: A 330<br />
Für eine Elektroinstallationsfirma im Bereich<br />
<strong>Halle</strong> wird der passende Erwerber gesucht.<br />
Die Personalstärke umfasst 30 Personen.<br />
Der Mitarbeiterkreis besteht aus erfahrenem<br />
Fachpersonal. Die Montagebaustellen<br />
befinden sich im gesamten Bundesgebiet.<br />
Installationen im Industrie-, Gesellschafts-<br />
und Wohnungsbau werden ausgeführt.<br />
Chiffre: A 312<br />
Suche Nachfolger für Handwerksbetrieb<br />
(Glasbläserei) im Raum Bitterfeld-Wolfen.<br />
Einzel- und Sonderanfertigung von Glasgeräten<br />
für Photovoltaikindustrie, Chemie,<br />
Biochemie, Umweltlabore u.a. Großer<br />
deutschlandweiter Kundenstamm vorhanden.<br />
Chiffre: A 242<br />
Suche kleinen Friseursalon in der Innenstadt<br />
von <strong>Halle</strong> zur Miete. Chiffre: N 075<br />
Ansprechpartnerin: Angelika Stelzer, Tel.<br />
0345/2999-221, E-Mail astelzer@hwkhalle.de,<br />
www.hwkhalle.de<br />
Innovationspreis<br />
Handwerk 2014<br />
Bewerben Sie sich<br />
Mit Innovationen die Wirtschaft stärken,<br />
ist das Anliegen des „Innovationspreises<br />
Handwerk 2014“. Die <strong>Handwerkskammer</strong>n<br />
<strong>Halle</strong> (Saale) und zu<br />
Leipzig loben den mit 2.000 Euro dotierten<br />
Preis erneut aus. Bewerben können<br />
sich Mitgliedsbetriebe der beiden<br />
Kammern bzw. Kooperationen von Betrieben<br />
und wissenschaftlichen Einrichtungen.<br />
Der Preis wird für beispielhafte Lösungen<br />
und Entwicklungen von neuen<br />
Produkten, Verfahren und Dienstleistungen<br />
vergeben. Die Verleihung findet<br />
auf der „mitteldeutschen handwerksmesse“<br />
statt. Die Anmeldefrist endet<br />
am 13. Dezember 2013.<br />
Ansprechpartner: Manfred Zwarg, Innovations-<br />
und Technologieberater der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong>, Tel. 0345/7798-780, E-Mail:<br />
bit@hwkhalle.de<br />
Die öffentliche Brotprüfung: Innungsobermeister Dirk Husemann (im Hintergrund) freut sich über die Fachsimpelei der Kollegen.<br />
„Wir waren schon<br />
vorher da!“<br />
„Tag des Handwerks“ an der Goitzsche mit „Lümmeln“, „Bernstein-Brötchen“, Autos und Models<br />
Wer hätte gedacht, dass sich zum<br />
„Tag des Handwerks“ in Bitterfeld<br />
an der Goitzsche die Politiker<br />
buchstäblich „die Klinke in die Hand“<br />
gaben und das einen Tag vor der Wahl.<br />
Ort des Geschehens: Das Festzelt der<br />
Kfz-Innung. Ob Landrat Uwe Schulze,<br />
die Bitterfeld-Wolfener Oberbürgermeisterin<br />
Petra Wust oder der CDU-<br />
Bundestagskandidat Kees de Vries – sie<br />
alle lobten das Handwerk. Landrat Uwe<br />
Schulze sagte den Wahlslogan des<br />
Handwerks sogar selbst: „Kanzleramt<br />
gebaut. Stimmzettel gedruckt. Kandidaten<br />
frisiert. Das Handwerk. Immer<br />
die beste Wahl.“<br />
Vier Innungen nahmen diesmal teil.<br />
Die Kfz-Innung hatte zur 6. Automobilmesse<br />
geladen. „Den ,Tag des Handwerks‘<br />
haben wir eigentlich gewissermaßen<br />
hier erfunden. Wir waren schon<br />
vorher da!“, lacht Kfz-Innungsobermeister<br />
Jürgen Pottel. Regionale Produkte<br />
präsentieren und für ihr Handwerk<br />
werben wollen sie, äußerten sich<br />
einstimmig Dirk Husemann, Innungsobermeister<br />
der Bäckerinnung, und<br />
Klaus-Dieter Kohlmann, Innungsobermeister<br />
der Fleischerinnung.<br />
Bratwurst nach Geheimrezept<br />
Mit ihrem Angebot des „Goitzsche-<br />
Lümmel“ – einer Bratwurst nach einem<br />
Geheimrezept, das nur innerhalb der<br />
Innung bekannt ist – sowie des „Bern<br />
„Wann kommt denn nun endlich die Wurstsuppe nach Landratsart?“, fragte Landrat Uwe<br />
Schule Fleischermeister Klaus-Dieter Kohlmann. Hier im Bild mit CDU-Bundestagskandidat<br />
Kees de Vries (li.).<br />
Fotos: Lenore Dietsch<br />
Kapital<br />
für kleine Betriebe<br />
So kommen Sie leichter an Beteiligungskapital<br />
stein-Brötchens“ hielten sie Wort. Bäckermeister<br />
Husemann hatte die Brotprüfung<br />
das erste Mal auch auf diesen<br />
Tag gelegt. „Hier bekommt man einfach<br />
mehr Aufmerksamkeit“, sagte er.<br />
Während Kfz-Innungsobermeister<br />
Jürgen Pottel dem einen oder anderen<br />
Kunden Rede und Antwort stand,<br />
machten sich im nahen Wasserzentrum<br />
26 Azubis im Friseur- und Kosmetikerhandwerk<br />
wettkampfbereit. Denn<br />
parallel wurde der Goitzsche-Beauty-<br />
Cup zum neunten Mal ausgetragen, gemeinsam<br />
organisiert von der Kreishandwerkerschaft<br />
Anhalt-Bitterfeld,<br />
dem „Berufsschulzentrum August von<br />
Parseval“ und der Friseurinnung Bitterfeld.<br />
Motto des Wettstreits: die Darstellung<br />
der fünf Elemente Feuer, Wasser,<br />
Erde, Luft, Metall. In der Jury: Innungsobermeisterin<br />
Rita Zimmermann.<br />
Gemeinsam Stärke zeigen<br />
Die Zusammengehörigkeit des Handwerks<br />
stärken und gemeinsam auftreten<br />
müsse man, forderte Carmen Bau,<br />
Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft<br />
Anhalt-Bitterfeld. „Denn so<br />
eine Aktion wie den ‚Tag des Handwerks‘<br />
kann ein kleiner Handwerksbetrieb<br />
gar nicht stemmen.“ Live-Musik<br />
gab es auch: Saxophonistin Kathrin Eipert<br />
kam mit ihrem Orchester.<br />
Und so könnte das Fazit des Tages<br />
lauten: „1.200 Goitzsche-Lümmel verkauft,<br />
17 Brote geprüft, 100 Kfz präsentiert,<br />
26 Köpfe gewaschen. Das Handwerk<br />
ist überall.“ Oder wie Carmen Bau<br />
sagte: „Hier sind wir. Wir sind wer und<br />
darauf sind wir stolz.“<br />
Nachrichten aus der Region mansfeld-südharz<br />
Volksfeste in der Region:<br />
Das Handwerk feiert mit<br />
Kreishandwerkerschaft bei Wiesenumzug in Eisleben dabei<br />
Die Kreishandwerkerschaft nahm gemeinsam<br />
mit der Tischlerinnung „Kyffhäuser“<br />
und der Friseurinnung Eisleben<br />
am 31. August am Kobermännchenfest<br />
in Sangerhausen teil.<br />
Kleine Preise aus der Imagekampagne<br />
wurden am Glücksrad verlost. Die<br />
Friseurinnung Eisleben betreute einen<br />
Kreativstand. Hier konnten Ketten und<br />
Armbänder gebastelt werden. Bei den<br />
Jüngsten beliebt waren die mit Helium<br />
gefüllten Luftballons mit dem Handwerksslogan<br />
„Handwerk. Die Wirtschaftsmacht.<br />
Von nebenan.“. Die<br />
Tischlerinnung informierte über das<br />
Leistungsspektrum der Betriebe und<br />
den Ausbildungsberuf des Tischlers.<br />
Zwei Wochen danach startete die<br />
„Eisleber Wiese“, das größte Volksfest<br />
in Mitteldeutschland. Die Kreishandwerkerschaft,<br />
allen voran Kreishandwerksmeister<br />
Dieter Gremmer und Geschäftsführerin<br />
Dr. Regina Ziesche,<br />
nahmen mit vielen Innungen am Eröffnungsumzug<br />
teil. Mit dem Heißluftballon<br />
aus der Imagekampagne gab das<br />
Handwerk im Umzug richtig Gas. Die<br />
Friseurinnung um Obermeisterin Katrin<br />
Berend und das gesamte Team der<br />
Friseur- und Kosmetik GmbH mit Geschäftsführerin<br />
Monika Eim sorgten<br />
mit einem Plakat „Faire Preise + Faire<br />
Löhne = Mindestlohn in unseren Salons“<br />
für Aufmerksamkeit zu aktuellem<br />
Anlass. Für das leibliche Wohl aller Beteiligten<br />
sponserte die Helbraer Bäckerei<br />
Morgenstern Pflaumenkuchen.<br />
Weiter am Umzug beteiligt waren:<br />
die Innung des Metallbauerhandwerks<br />
Mansfelder Land mit Obermeister Jürgen<br />
Meinicke; die Dachdeckerinnung<br />
Mansfelder Land mit der Firma Gebrüder<br />
Radetzki GmbH; Elektroinnung<br />
Mansfelder Land mit Michael Müller<br />
von der Firma Elektro Ehrt GmbH; die<br />
Innung des Sanitär-, Heizungs-, Klimaund<br />
Klempnerhandwerks „Südharz“<br />
mit den Stadtwerken der Lutherstadt<br />
Eisleben und die Innung des Kfz-<br />
Handwerks um Obermeister Andreas<br />
Ahlhelm aus dem Autohaus Schneider<br />
GmbH und Co KG.<br />
Dr. Regina Ziesche (li.) und Kreishandwerksmeister Dieter Gremmer (re.) führen den Handwerkerzug.<br />
Foto: Ursula Weißenborn<br />
17 junge Tischler, Maler und<br />
Lackierer „gesellen sich“<br />
Gemeinsame Freisprechung in Sangerhausen<br />
Bei der gemeinsamen Freisprechung<br />
der Tischlerinnung „Kyffhäuser“ und<br />
der Maler- und Lackiererinnung Sangerhausen-Mansfelder<br />
Land in der<br />
Sparkasse Mansfeld-Südharz erhielten<br />
vier Tischler, acht Maler und Lackierer,<br />
drei Fahrzeuglackierer und zwei Bauten-<br />
und Objektbeschichter ihre Zeugnisse<br />
und Gesellenbriefe. Der Präsident<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale),<br />
Thomas Keindorf, und der Landesinnungsmeister<br />
der Maler und Lackierer,<br />
Uwe Runge, betonten in ihren Grußworten<br />
die Bedeutung des Gesellenbriefes<br />
und die Notwendigkeit der<br />
Fachkräftesicherung im Handwerk.<br />
Die Gesellenstücke der Tischlerinnung<br />
– zwei Eingangstüren, ein Lowboard<br />
und eine Anrichte – wurden vorher<br />
in der Sparkassenfiliale ausgestellt.<br />
Eine Jury bewertete dann das Design.<br />
Gewinner im Wettbewerb „Gutes Design“<br />
ist Kevin Roßbach <strong>vom</strong> Ausbildungsbetrieb<br />
Tischlerei Reiner Hempel<br />
aus Roßla. Er erhielt von der Stellvertreterin<br />
des Landrates, Christine Hepner,<br />
eine Auszeichnung zur Freisprechung.<br />
Bester Junggeselle im Malerund<br />
Lackiererhandwerk wurde Kevin<br />
Beyer von der Maler Klauke GmbH<br />
Sangerhausen. Die Gesellenbriefe<br />
überreichten die Obermeister der Maler-<br />
und Lackiererinnung Sangerhausen-Mansfelder<br />
Land, Frank Grünewald,<br />
und der Obermeister der<br />
Tischler innung „Kyffhäuser“, Detlef<br />
Wittig, sowie Lehrer der Berufsbildenden<br />
Schulen Mansfeld-Südharz und<br />
die Vorsitzenden der Gesellenprüfungsausschüsse.<br />
Malermeister Hans-Joachim Borchert,<br />
seit 15 Jahren in den Gesellenprüfungsausschüssen<br />
des Malerhandwerks<br />
im Landkreis Mansfeld-Südharz<br />
aktiv, erhielt aus den Händen des Kammerpräsidenten<br />
die „Ehrenurkunde für<br />
Besondere Verdienste“ im Handwerk<br />
überreicht.<br />
Aktuelle<br />
wirtschaftspolitische<br />
Nachrichten<br />
fürs Handwerk<br />
unter:<br />
deutsche-handwerks-zeitung.de<br />
Unternehmen mit einer starken Eigenkapitaldecke<br />
können in konjunkturell<br />
schwierigen Zeiten besser bestehen.<br />
Zur Erhöhung des bilanziellen Eigenkapitals<br />
tragen die stillen Beteiligungen<br />
der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft<br />
Sachsen-Anhalt (MBG) bei.<br />
Die so genannte Mikromezzaninefinanzierung,<br />
die im rechtlichen Sinne<br />
eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital<br />
ist, wird jetzt ausgebaut: Ab sofort<br />
kann die MBG Unternehmen und<br />
Existenzgründer im Land bereits mit<br />
kleinen Beteiligungen ab 10.000 bis<br />
maximal 50.000 Euro unterstützen.<br />
Möglich wird dies durch den neuen<br />
Mikromezzaninefonds, der dafür mit<br />
Hilfe der mittelständischen Beteiligungsgesellschaften<br />
35 Millionen Euro<br />
zur Verfügung stellt. Hier schließt sich<br />
nun eine Lücke: Sehr kleine und junge<br />
Unternehmen oder auch Existenzgründer,<br />
die ihre Investitionen von wenigen<br />
zehntausend Euro mit Hilfe von Beteiligungskapital<br />
finanzieren wollen, hatten<br />
bisher kaum Chancen, an Kredite<br />
und an klassisches Beteiligungskapital<br />
zu gelangen.<br />
Für die Beteiligungen aus diesem<br />
Fonds, die in der Regel mit einer Laufzeit<br />
von zehn Jahren ausgestattet sind<br />
und nach sieben Jahren in drei gleich<br />
hohen Jahresraten zurückgezahlt werden<br />
müssen, brauchen die Unternehmen<br />
keine Sicherheiten zu stellen. „Die<br />
Unternehmer bleiben bei dieser Finanzierungsform<br />
Herr im Hause, weil sich<br />
die MBG nicht in das Tagesgeschäft<br />
einmischt“, so MBG-Geschäftsführer<br />
Wolf-Dieter Schwab.<br />
Voraussetzung ist ein stimmiges Unternehmenskonzept<br />
mit einer guten<br />
Perspektive. Unternehmen und Existenzgründer<br />
in Sachsen-Anhalt, die<br />
den Mikromezzaninfonds nutzen wollen,<br />
beantragen die Beteiligung bei der<br />
MBG Sachsen-Anhalt in Magdeburg.<br />
Weitere Informationen unter www.mikromezzaninefonds-deutschland.de.<br />
Ihre Ansprechpartnerin<br />
bei der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> ist<br />
Elke Kolb, Tel. 0345/2999-224<br />
Die freigesprochenen Tischler mit Sieger Kevin Roßbach (re.).<br />
KH Mansfeld-Südharz<br />
Anschrift: Kreishandwerkerschaft Mansfeld-Südharz, Nicolaistraße 29,<br />
06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. 03475/602284, Fax 03475/602287,<br />
E-Mail: info@kh-msh.de<br />
Kreishandwerksmeister: Dieter Gremmer,<br />
Geschäftsführerin: Dr. oec. Regina Ziesche<br />
Foto: Ursula Weißenborn
Deutsche Handwerks Zeitung<br />
Ausg. <strong>19</strong> | 11. Oktober 2013 | 65. Jahrgang <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale) 9<br />
Beschluss der Vollversammlung: Redaktionelle Änderung der Rechtsvorschrift für die Fortbildungsprüfung zum/zur „Gebäudeenergieberater/-in (HWK)“<br />
Besondere Rechtsvorschriften für die Fortbildungsprüfung<br />
zum/zur „Gebäudeenergieberater/-in (HWK)“<br />
Die <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale) erlässt<br />
gemäß §§ 44 Absatz 4; 106 Absatz 1 Nr. 10<br />
der Handwerksordnung (HwO) in der Fassung<br />
der Bekanntmachung der Neufassung <strong>vom</strong><br />
24.09.<strong>19</strong>98 (BGBl. I S. 3074), zuletzt geändert<br />
durch Artikel 2 des Gesetzes <strong>vom</strong><br />
17.07.2009 (BGBl. I S. 2091), als zuständige<br />
Stelle nach § 71 Absatz 1 des Berufsbildungsgesetzes<br />
<strong>vom</strong> 23.03.2005 in Verbindung<br />
mit § 42 a, 91 Absatz 1 Nr. 4 a HwO<br />
folgende Rechtsvorschriften für die Fortbildungsprüfung<br />
zum anerkannten Abschluss<br />
„Gebäudeenergieberater/-in (HWK)“.<br />
§ 1<br />
Ziel und Gliederung der Fortbildungsprüfung,<br />
Bezeichnung des<br />
fortbildungsabschlusses<br />
(1) Zum Nachweis von beruflicher Handlungsfähigkeit,<br />
die im Rahmen der beruflichen Fortbildung<br />
zum/zur „Gebäudeenergie be rater/-in<br />
(HWK)“ erworben worden ist, kann die zuständige<br />
Stelle Prüfungen nach § 3 durchführen.<br />
(2) Durch die Prüfung zum/zur Ge bäudeenergieberater/-in<br />
(HWK) ist festzustellen, ob<br />
der Prüfling über die notwendigen Fertigkeiten,<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt, um<br />
eine qualifizierte Gebäudeenergieberatung<br />
durchzuführen. Dabei soll der Prüfling das<br />
Bauwerk (Baukonstruktion und technische Anlagen)<br />
unter bauphysikalischen, bautechnischen,<br />
baurechtlichen, ökologischen und<br />
wirtschaftlichen Aspekten untersuchen, beurteilen<br />
und Konzepte entwickeln und darstellen,<br />
die die Energiebilanz eines Bauwerks<br />
nachhaltig verbessern.<br />
Es ist festzustellen, ob der Absolvent sachkundig<br />
ist, den Gebäudeenergieausweis nach<br />
den geltenden gesetzlichen Grundlagen auszustellen.<br />
(3) Die Fortbildungsprüfung zum/zur Gebäude<br />
energieberater/-in (HWK) umfasst folgende<br />
fünf Handlungsfelder:<br />
1. Modernisierungen planen<br />
2. Bauwerke und Baukonstruktionen bewerten<br />
und auswählen<br />
3. Bauphysikalische Anforderungen berücksichtigen<br />
4. Technische Anlagen bewerten und auswählen<br />
5. Gesetzliche Regelungen zur Energieeinsparung<br />
und Energieeffizienz anwenden<br />
(4) Die erfolgreich abgelegte Prüfung führt<br />
zum anerkannten Abschluss „Gebäude energie<br />
berater/-in (HWK)“.<br />
Impressum<br />
Juliane Ziegler,<br />
Gräfestraße 24, 06110 <strong>Halle</strong>,<br />
Tel. 0345/2999-113,<br />
Fax 0345/2999-200,<br />
E-Mail: jziegler@hwkhalle.de<br />
§ 2<br />
Zulassungsvoraussetzungen<br />
(1) Zur Prüfung ist zuzulassen, wer die Meisterprüfung<br />
in einem einschlägigen Handwerk<br />
(vgl. Anlage) bestanden hat.<br />
(2) Abweichend von Abs. 1 kann zur Prüfung<br />
auch zugelassen werden, wer durch Vorlage<br />
von Zeugnissen oder auf andere Weise<br />
glaubhaft macht, dass er Kenntnisse, Fertigkeiten<br />
und Erfahrungen erworben hat, die<br />
eine Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.<br />
(3) Ausländische Bildungsabschlüsse und Zeiten<br />
der Berufstätigkeit im Ausland sind bei<br />
der Zulassung zur Prüfung zu berücksichtigen<br />
(§ 42 b HwO).<br />
§ 3<br />
Inhalt und Dauer der Prüfung<br />
(1) Die Prüfung im Handlungsfeld „Modernisierungen<br />
planen“ gliedert sich in eine fallbezogene<br />
Projektarbeit und ein darauf bezogenes<br />
Fachgespräch.<br />
Bei der fallbezogenen Projektarbeit, die in<br />
Form einer Modernisierungsplanung durchzuführen<br />
ist, soll der Prüfling für ein Bauwerk<br />
oder Teile eines Bauwerks und die dazugehörigen<br />
technischen Anlagen, insbesondere<br />
Energieversorgungs- und lufttechnische Anlagen,<br />
nachweisen, dass er:<br />
1. eine Bestandsaufnahme und Dokumentation<br />
des Modernisierungsobjekts durchführen,<br />
2. Berechnungen zur bauphysikalischen und<br />
energetischen Beurteilung des Bestandes<br />
aufstellen,<br />
3. ein Konzept zur Verbesserung der Energiebilanz<br />
des Bestandes, insbesondere unter<br />
Berücksichtigung der Anforderungen und<br />
Nachweise der geltenden gesetzlichen<br />
Grundlagen entwickeln, berechnen und darstellen,<br />
4. eine Kosten-/Nutzenrechnung der Maßnahme<br />
zur Verbesserung der Energiebilanz<br />
des Bauwerks unter Berücksichtigung der<br />
Fördermöglichkeiten und eines Wirtschaftlichkeitsvergleichs<br />
durchführen,<br />
5. ein Entsorgungskonzept für die geplante<br />
Modernisierungsmaßnahme aufstellen und<br />
6. die Modernisierungsmaßnahme baurechtlich<br />
bewerten<br />
kann.<br />
Die Projektarbeit soll nicht länger als 6 Stunden<br />
dauern. Das darauf bezogene Fachgespräch<br />
in Form eines fiktiven Beratungsgesprächs<br />
soll nicht länger als 30 Minuten<br />
dauern.<br />
(2) Die Prüfung in den Handlungsfeldern<br />
„Bauwerke und Baukonstruktionen bewerten<br />
und auswählen“, „Bauphysikalische Anforderungen<br />
berücksichtigen“, „Technische Anlagen<br />
bewerten und auswählen“ und „Gesetzliche<br />
Regelungen zur Energieeinsparung und<br />
Energieeffizienz anwenden“ ist schriftlich<br />
durchzuführen.<br />
1. Im Handlungsfeld „Bauwerke und Baukonstruktionen<br />
bewerten und auswählen“ soll<br />
der Prüfling nachweisen, dass er Baustoffe,<br />
Bauteile und Baukonstruktionen unter bauphysikalischen<br />
und bautechnischen Aspekten<br />
auswählen, prüfen, bewerten und unter Beachtung<br />
der ökonomischen Gesichtspunkte,<br />
des Umweltschutzes und des Baustoffrecyclings<br />
für die Modernisierungsplanung auswählen<br />
kann.<br />
2. Im Handlungsfeld „Bauphysikalische Anforderungen<br />
berücksichtigen“ soll der<br />
Prüfling nachweisen, dass er Wärme-, Feuchte-,<br />
Schall- und Brandschutzvorschriften<br />
objektbezogen anwenden und für die Planung<br />
von Bauteilen und Gebäuden umsetzen<br />
kann.<br />
3. Im Handlungsfeld „Technische Anlagen bewerten<br />
und auswählen“ soll der Prüfling nachweisen,<br />
dass er technische Anlagen, insbesondere<br />
Heizungsanlagen, raumlufttechnische<br />
Anlagen, Beleuchtungsanlagen (Elektrotechnik)<br />
und Erneuerbare-Energien-Anlagen,<br />
unter den Aspekten der sinnvollen und<br />
sparsamen Energieverwendung, des Komforts<br />
und der Brauchbarkeit für den vorgesehenen<br />
Verwendungszweck auswählen<br />
kann.<br />
4. Im Handlungsfeld „Gesetzliche Regelungen<br />
zur Energieeinsparung und Energieeffizienz<br />
anwenden“ soll der Prüfling nachweisen,<br />
dass er nach den gesetzlichen<br />
Grundlagen eine Energiebilanz beurteilen,<br />
die Energieeffizienz unter Berücksichtigung<br />
der Luftdichtheit und der Wärmebrücken bewerten,<br />
Baumaßnahmen begleiten und<br />
Aspekte des Bestands- und Denkmalschutzes<br />
berücksichtigen kann sowie rechtliche<br />
und technische Aspekte bei der Ausstellung<br />
von Gebäudeenergieausweisen<br />
kennt.<br />
Die Prüfungszeit der schriftlichen Prüfung beträgt<br />
insgesamt 4 Stunden. Dabei ist in jedem<br />
Handlungsfeld mindestens eine komplexe,<br />
handlungsorientierte Aufgabe zu bearbeiten.<br />
§ 4<br />
Gewichtungs- und<br />
Bestehensregelungen<br />
(1) Die Projektarbeit und das Fachgespräch<br />
des Handlungsfeldes „Modernisierungen planen“<br />
stehen in einem Gewichtungsverhältnis<br />
von 3:1.<br />
(2) Die Handlungsfelder sind wie folgt zu gewichten:<br />
1. Handlungsfeld „Modernisierung planen“<br />
60 Prozent<br />
2. Handlungsfeld „Bauwerke und Baukonstruktionen<br />
bewerten und auswählen“ 10 Prozent<br />
3. Handlungsfeld „ Bauphysikalische Anforderungen<br />
berücksichtigen“ 10 Prozent<br />
4. Handlungsfeld „Technische Anlagen bewerten<br />
und auswählen“ 10 Prozent<br />
5. Handlungsfeld „Gesetzliche Regelungen<br />
zur Energieeinsparung und Energieeffizienz<br />
anwenden“ 10 Prozent<br />
(3) Die Prüfung ist bestanden, wenn die Leistungen:<br />
1. im Gesamtergebnis mit mindestens „ausreichend“,<br />
2. im Handlungsfeld „Modernisierungen planen“<br />
und in mindestens zwei weiteren Handlungsfeldern<br />
mit mindestens „ausreichend“,<br />
3. der Handlungsfelder „Bauwerke und Baukonstruktionen<br />
bewerten und auswählen“,<br />
„Bauphysikalische Anforderungen berücksichtigen“,<br />
„Technische Anlagen bewerten<br />
und auswählen“ sowie „Gesetzliche Regelungen<br />
zur Energieeinsparung und Energieeffizienz<br />
anwenden“ im Schnitt mit mindestens<br />
„ausreichend“ und<br />
4. in keinem Handlungsfeld mit „ungenügend“<br />
bewertet worden sind.<br />
(4) Wurde in einem oder mehreren der Handlungsfelder<br />
„Bauwerke und Baukonstruktionen<br />
bewerten und auswählen“, „Bauphysikalische<br />
Anforderungen berücksichtigen“, „Technische<br />
Anlagen bewerten und auswählen“<br />
und „Gesetzliche Regelungen zur Energieeinsparung<br />
und Energieeffizienz anwenden“ jeweils<br />
mindestens 30 Punkte und weniger als<br />
50 Punkte erreicht, kann auf Antrag des<br />
Prüflings in einem dieser Handlungsfelder<br />
eine mündliche Ergänzungsprüfung durchgeführt<br />
werden, wenn diese das Bestehen<br />
der Prüfung insgesamt ermöglicht. Die<br />
münd liche Ergänzungsprüfung soll höchstens<br />
20 Minuten dauern. Das Ergebnis der<br />
je weiligen Prüfung und der mündlichen Ergänzungsprüfung<br />
in dem Handlungsfeld ist<br />
im Verhältnis 2:1 zu gewichten.<br />
(5) Über das Bestehen der Prüfung ist ein<br />
Zeugnis auszustellen, aus dem Einzelnoten<br />
der jeweiligen Handlungsfelder, Befreiungen<br />
unter Angabe der Rechtsgrundlage sowie die<br />
Prüfungsgesamtnote hervorgehen.<br />
§ 5<br />
Befreiung von Prüfungsbestandteilen<br />
(1) Der Prüfling ist auf Antrag von der Ablegung<br />
einzelner Handlungsfelder gemäß § 1<br />
Abs. 3 durch die <strong>Handwerkskammer</strong> zu befreien,<br />
wenn er eine andere vergleichbare<br />
Prüfung vor einer öffentlichen oder staatlich<br />
anerkannten Bildungseinrichtung oder einem<br />
staatlichen Prüfungsausschuss erfolgreich<br />
abgelegt hat und die Anmeldung zur Fortbildungsprüfung<br />
nach dieser Rechtsvorschrift<br />
innerhalb von fünf Jahren nach Bekanntgabe<br />
des Bestehens der anderen Prüfung erfolgt.<br />
Eine vollständige Befreiung von allen in § 1<br />
Abs. 3 genannten Handlungsfeldern ist nicht<br />
zulässig.<br />
(2) Der Fortbildungsprüfungsausschuss entscheidet<br />
auf Antrag des Prüflings auch über<br />
Befreiungen auf Grund ausländischer Prüfungsabschlüsse.<br />
§ 6<br />
Wiederholung der Prüfung<br />
(1) Eine Prüfung, die nicht bestanden ist,<br />
kann zweimal wiederholt werden.<br />
(2) Hat der Prüfling bei nicht bestandener<br />
Prüfung in einzelnen Handlungsfeldern gemäß<br />
§ 1 Abs. 3 mindestens ausreichende<br />
Prüfungsleistungen erbracht, so ist diese<br />
Prüfungsleistung auf Antrag nicht zu wiederholen,<br />
sofern sich der Prüfling innerhalb von<br />
zwei Jahren, gerechnet <strong>vom</strong> Tag der Feststellung<br />
des Ergebnisses der nicht bestandenen<br />
Prüfung, zur Wiederholungsprüfung anmeldet.<br />
Die Bewertung der Prüfungsleistung<br />
ist im Rahmen der Wiederholungsprüfung zu<br />
übernehmen.<br />
§ 7<br />
Anwendung anderer Vorschriften<br />
Soweit diese Rechtsvorschrift keine abweichenden<br />
Regelungen enthält, ist die Prüfungsordnung<br />
für die Durchführung von Fortbildungsprüfungen<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong> (Saale) <strong>vom</strong> 10.12.2008 anzuwenden.<br />
§ 8<br />
Inkrafttreten<br />
Diese Rechtsvorschrift tritt am Tag nach der<br />
Veröffentlichung in der <strong>DHZ</strong> in Kraft.<br />
§ 9<br />
Übergangsvorschriften<br />
(1) Die bis zum 31.03.2013 begonnenen<br />
Prüfungsverfahren werden nach der bis dahin<br />
geltenden Vorschrift zu Ende geführt. Erfolgt<br />
die Anmeldung zur Prüfung bis zum Ablauf<br />
des 30.06.2013, ist auf Verlangen des<br />
Prüflings die bisher geltende Rechtsvorschrift<br />
weiter anzuwenden.<br />
(2) Prüflinge, die die Prüfung nach der bisherigen<br />
geltenden Rechtsvorschrift nicht<br />
bestanden haben und sich bis zum<br />
31.03.2013 zu einer Wiederholungsprüfung<br />
anmelden, können auf Verlangen die Wiederholungsprüfung<br />
nach der bisherigen Vorschrift<br />
ablegen.<br />
(3) Mit Inkraftsetzung dieser Regelung tritt<br />
der Beschluss über die Rechtsvorschriften<br />
für die Fortbildungsprüfung „Gebäude energieberater/-in<br />
(HWK)“ <strong>vom</strong> 22.11.2012, genehmigt<br />
durch das Ministerium für Wissenschaft<br />
und Wirtschaft am 11.03.2013, veröffentlicht<br />
in der <strong>DHZ</strong> <strong>vom</strong> <strong>19</strong>.04.2013, außer<br />
Kraft.<br />
Anlage zu § 2 Abs. 1<br />
der Rechtsvorschriften für die Fortbildungsprüfung<br />
zum/zur Gebäudeenergieberater/-in<br />
(HWK).<br />
Für die Fortbildungsprüfung sind nach § 2<br />
Abs. 1 die nachstehenden Handwerksmeister<br />
zugelassen:<br />
Dachdeckermeister/-in,<br />
Elektrotechnikermeister/-in,<br />
Estrichlegermeister/-in,<br />
Fliesen-, Platten- und<br />
Mosaiklegermeister/-in,<br />
Glasermeister/-in,<br />
Kälteanlagenbauermeister/-in,<br />
Klempnermeister/-in,<br />
Maler- und Lackierermeister/-in,<br />
Maurer- und Betonbauermeister/-in,<br />
Metallbauermeister/-in,<br />
Ofen- und Heizungsbauermeister/-in,<br />
Parkettlegermeister/-in,<br />
Raumausstattermeister/-in,<br />
Rollladen- und<br />
Sonnenschutztechnikermeister/-in,<br />
Schornsteinfegermeister/-in,<br />
Steinmetz- und<br />
Steinbildhauermeister/-in,<br />
Stuckateurmeister/-in,<br />
Tischlermeister/-in,<br />
Wärme-, Kälte- und<br />
Schallschutzisolierermeister/-in<br />
Zimmerermeister/-in,<br />
Installateur- und<br />
Heizungsbauermeister/-in<br />
Genehmigungsvermerk<br />
Der Beschluss der Vollversammlung der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale) <strong>vom</strong><br />
24.06.2013 „… über die redaktionelle Änderung<br />
der Rechtsvorschrift für die Fortbildungsprüfung<br />
zum/zur ,Gebäudeenergieberater/-in<br />
(HWK)‘“ wurde am 29.08.2013<br />
durch das Ministerium für Wissenschaft und<br />
Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt gemäß<br />
§ 106 II HwO genehmigt.<br />
Bekanntmachungsanordnung<br />
Dieser von der Vollversammlung der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong> (Saale) am 24.06.2013<br />
gefasste Beschluss wurde ausgefertigt und<br />
wird hiermit öffentlich bekanntgemacht.<br />
<strong>Halle</strong>, den 05.09.2013<br />
Keindorf<br />
Präsident<br />
Dr. Rogahn<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Beschluss der Vollversammlung<br />
Überbetriebliche Lehrunterweisung<br />
Beschluss über die Durchführung von überbetrieblichen Unterweisungslehrgängen zur Anpassung an die technische<br />
Entwicklung im Handwerk und über die Zuständigkeit bei der Durchführung der überbetrieblichen Ausbildung der Lehrlinge<br />
auf der Grundlage von § 106 Abs. 1 Nr. 10 der HwO im Metallbauerhandwerk, Rollladen- und Jalousiebauerhandwerk<br />
und Zweiradmechanikerhandwerk sowie für Konstruktionsmechaniker.<br />
2. Fachstufe<br />
Berufe kursbezeichnung kurs- Träger/Kursstätte<br />
dauer<br />
I. In das Verzeichnis der überbetrieblichen Unterweisungslehrgänge werden folgende Lehrgänge in die Grund- und Fachstufe zum 01.07.2013<br />
aufgenommen:<br />
1. Grundstufe<br />
Berufe kursbezeichnung kurs- Träger/Kursstätte<br />
dauer<br />
Zweiradmechanikerhandwerk<br />
Zweiradmechaniker/-in G-ZR1/12 40 h BTZ der HWK <strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Grundlagen der Werkstoffbearbeitung<br />
FR Fahrradtechnik (12170 01)<br />
FR Motorradtechnik (12170 02)<br />
Fahrradmonteur/-in (12171 00)<br />
Zweiradmechaniker/-in G-ZR2/12 80 h BTZ der HWK <strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Grundlagen elektrischer Systeme<br />
FR Fahrradtechnik (12170 01)<br />
FR Motorradtechnik (12170 02)<br />
Rollladen- und Jalousiebauerhandwerk<br />
Rolladen- und Sonnenschutz- FUE3/04 40 h BBZ Iserlohn<br />
mechatroniker/-in (53131 00)<br />
Schutzgasschweißen (MAG-St)<br />
II. Aus dem Verzeichnis der ÜLU der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale) werden folgende Lehrgänge zum 01.07.2013 gestrichen:<br />
Beruf zu streichende Lehrgänge kursdauer<br />
Metallbauer/-in MET-GE1/12 40 h<br />
Genehmigungsvermerk:<br />
Der Beschluss der Vollversammlung der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale) <strong>vom</strong> 24.06.2013 „…. über die Durchführung von überbetrieblichen<br />
Unterweisungslehrgängen zur Anpassung an die technische Entwicklung im Handwerk und über die Zuständigkeit bei der Durchführung der<br />
überbetrieblichen Ausbildung der Lehrlinge auf der Grundlage von § 106 Abs. 1 Nr. 10 der HwO im Metallbauerhandwerk, Rollladen- und Jalousiebauerhandwerk<br />
und Zweiradmechanikerhandwerk sowie für Konstruktionsmechaniker wurde am 29.08.2013 durch das Ministerium für Wissenschaft<br />
und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt gemäß § 106 II HwO genehmigt.<br />
Bekanntmachungsanordnung:<br />
Dieser von der Vollversammlung der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale) am 24.06.2013 gefasste Beschluss wurde ausgefertigt und wird hiermit<br />
öffentlich bekanntgemacht.<br />
Metallbauerhandwerk<br />
Metallbauer/-in (12130 00) G-MET1/13 40 h BTZ der HWK <strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Bearbeiten und Umformen von Blechen und Profilen<br />
Konstruktionsmechaniker/-in (32360 00)<br />
<strong>Halle</strong>, den 05.09.2013<br />
Keindorf<br />
Präsident<br />
Dr. Rogahn<br />
Hauptgeschäftsführer