Pressemitteilung als pdf - Handwerkskammer Halle
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<strong>Halle</strong> (Saale), 11. März 2013<br />
19-13<br />
Forschungskooperation: Mit 3D-Druck Bauteile testen<br />
Hochschule Merseburg ermöglicht Handwerksbetrieben Nutzung<br />
wissenschaftlichen Know-hows zur Anfertigung von Modellen<br />
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> und der<br />
Hochschule Merseburg können Handwerksbetriebe im Kammerbezirk <strong>Halle</strong> ab sofort in<br />
gemeinsamen Forschungsprojekten die Rapid Prototyping- und Laser-Anlagen bzw. 3D-<br />
Drucker des Hochschullabors für Modellrealisierungen nutzen. Die Projekte, bei denen<br />
beispielsweise neue Bauteile auf ihre Leistungskraft und Bestandsfähigkeit hin noch vor<br />
dem konkreten Einsatz überprüft werden können, werden dabei von den<br />
Hochschulmitarbeitern wissenschaftlich begleitet und die Handwerksbetriebe im weiteren<br />
Vorgehen beraten.<br />
Entwicklungszeit der Idee verkürzt sich<br />
„Stellen Sie sich vor, Sie haben für ein neues Projekt verschiedene mechanische Bauteile<br />
konstruiert und die CAD-Zeichnungen dafür liegen auf Ihrem PC. Wie können Sie diese<br />
Teile jetzt für einen Funktionstest herstellen - schnell und ohne großen Aufwand?“, erklärt<br />
Manfred Zwarg, Beauftragter für Innovation und Technologie der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong>, das Prinzip, wie die Drucker genutzt werden können.<br />
Eingebunden in das Technologie-Transfer-Netzwerk des Handwerks laufen bei ihm die<br />
Fäden zu allen grundsätzlichen Fragen zusammen, die Handwerkern auf ihrem Weg von<br />
einer Idee bis zum eingetragenen Patent begegnen: „Zusammen finde ich mit den<br />
Betrieben die richtige Finanzierung und Förderung, geeignete Zulieferer und<br />
Vertriebspartner sowie die passenden Kooperationspartner.“<br />
Studierende optimieren Projektmodell unter wissenschaftlicher Anleitung<br />
Ist ein Projekt zur Umsetzung von 3D-Modellen zwischen Betrieb und Hochschule erst<br />
einmal theoretisch besprochen, wird es in den Studienablauf eingepasst. Die<br />
Studierenden aus den jeweiligen Fachrichtungen werden dabei durch das<br />
wissenschaftliche Hochschulpersonal angeleitet. Diese für beide Seiten fruchtbare<br />
Zusammenarbeit wird übrigens seit Beginn des Jahres 2012 durch das Ministerium für<br />
Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt im Rahmen sogenannter<br />
Transfergutscheine mit Fördermitteln unterstützt.<br />
Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff begründet das Angebot<br />
<strong>als</strong> „eine ganz konkrete Einladung an Professoren und Firmenchefs, Probleme<br />
gemeinsam zu lösen“. Wissenschaftliche Erkenntnisse und neue technische<br />
Errungenschaften werden durch die Zusammenarbeit „ganz praktisch anwendbar und<br />
kommen dann den kleinen und mittelständischen Betrieben zugute“ erläutert Dr. Matthias<br />
Zaha, Vertreter des Kompetenznetzwerks für Angewandte und Transferorientierte<br />
Forschung (KAT) an der Hochschule Merseburg, den Mehrwert der Zusammenarbeit, die<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Pressestelle<br />
Gräfestraße 24, 06110 <strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Juliane Ziegler<br />
Telefon: (03 45) 29 99 -113/-114<br />
Telefax: (03 45) 29 99 -200<br />
E-Mail: jziegler@hwkhalle.de<br />
Internet: www.hwkhalle.de
am Ende oft auch zu einer ganzheitlichen Verbesserung des zukünftigen Produktes führt.<br />
Denn hier geht es nicht allein um den reinen 3D-Druck sondern insgesamt darum, die<br />
Konstruktion, Materialauswahl und Fertigungstechnologie der mechanischen Bauteile zu<br />
optimieren“, so Zaha.<br />
Doppeleffekt: Handwerksbetriebe lernen ihre Fachkräfte von morgen kennen<br />
„Wir freuen uns noch über eine weitere Nebenerscheinung der Kooperation“, berichtet<br />
Jürgen Rogahn, Hauptgeschäftsführer der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong>. „Durch die enge<br />
Zusammenarbeit zwischen Betrieben und Studierenden bekommen unsere Unternehmer<br />
hier die beste Gelegenheit, hochqualifizierte Fachkräfte aus Ihrer Region<br />
kennenzulernen.“<br />
Ansprechpartner für Handwerksbetriebe:<br />
Manfred Zwarg<br />
Beauftragter für Innovation und Technologie<br />
Tel. 0345/7798-780<br />
E-Mail: MZwarg@hwkhalle.de<br />
Hintergrund<br />
3D-Modelldruck<br />
„Durch Rapid Prototyping-Verfahren können Ideen schnell und preiswert in Prototypen und<br />
Kleinserien umgesetzt werden. Fertigungszeiten und -kosten für die Herstellung von Prototypen<br />
sind im Vergleich zu konventionellen Verfahren derzeit um bis zu 75 % geringer. In den letzten 15<br />
Jahren sank die Entwicklungszeit beispielsweise in der Automobilindustrie von sieben Jahren auf<br />
bis unter drei Jahre“, heißt es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. „Rapid<br />
Prototyping“ bietet große Potenziale zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch:<br />
• kostengünstige und schnelle Fertigung von Funktionsmustern und Modellen<br />
• kürzere Innovationszyklen, infolge wesentlich kürzerer Entwicklungszeiten<br />
• effektive Fertigung von Kleinserien ohne kostenintensive Werkzeuge<br />
• Fehlererkennung in einer sehr frühen Phase des Entwicklungsprozesses<br />
Transferpreis Handwerk-Wissenschaft<br />
Besonders kreative Innovationen oder Ideen, die Handwerker und Wissenschaftler<br />
partnerschaftlich entwickeln, werden regelmäßig durch den Prof.-Adalbert-Seifriz-Preis oder<br />
„Transferpreis Handwerk-Wissenschaft“ gewürdigt, der aktuell zum 25. Mal ausgeschrieben ist.<br />
Attraktive Preisgelder in Höhe von insgesamt 25.000 Euro warten auf die Gewinner.<br />
Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 7. Juni 2013. Bewerbungsunterlagen und weitere<br />
Informationen sind unter www.seifriz-preis.de zu finden. Ansprechpartner bei der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> ist Manfred Zwarg unter Tel. 0345/7798-780.<br />
Bildnachweise:<br />
Bild1: Neueste Technik: Ein 3D-Drucker im Labor der Hochschule Merseburg. Im Vordergrund: ein<br />
Radlader- und ein Flugzeugmodell. Beide sind aus Teilen zusammengesetzt, die per 3D-Druck<br />
hergestellt wurden. Das Flugzeug wurde im Anschluss noch lackiert. Foto: Hochschule Merseburg<br />
Bild 2: Zu sehen ist das Modell einer "Luftführung für die Fahrzeuginnenraumbelüftung", das<br />
gerade von einem 3D-Drucker hergestellt wird. Foto: Hochschule Merseburg