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Brosch re_Diabetes RZ - HVB BKK

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<strong>BKK</strong>-VorsorgeInfo<br />

<strong>Diabetes</strong> mellitus<br />

„Bewusst leben<br />

ist ganz einfach!“<br />

Imp<strong>re</strong>ssum<br />

Herausgeber<br />

<strong>BKK</strong> Bundesverband<br />

Kronprinzenstraße 6<br />

45128 Essen<br />

www.bkk.de<br />

Wissenschaftliche Bet<strong>re</strong>uung<br />

Prof. Dr. Hellmut Mehnert<br />

Vorsitzender des Dachverbandes<br />

<strong>Diabetes</strong>/Endokrinologie<br />

Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Union<br />

Drosselweg 16<br />

82152 Krailling<br />

Konzeption, Redaktion<br />

und Gestaltung<br />

designpeople GmbH, Werbeagentur<br />

Hauptstraße 32<br />

45219 Essen<br />

www.designpeople.de<br />

Druck und Vertrieb<br />

AGIS Verlag<br />

Ooser Luisenstraße 23<br />

76532 Baden-Baden<br />

Stand: Oktober 2002


Vorwort<br />

Die meisten von uns möchten<br />

alt werden, aber nicht alt sein.<br />

Aktiv, bewusst und gesund älter mellitus zu erkranken. <strong>Diabetes</strong>,<br />

werden, lautet die Devise. Natürlich<br />

kann eine gesunde Lebens-<br />

die Diagnose für etwa sechs bis<br />

oder auch Zuckerkrankheit, lautet<br />

weise nicht alle Krankheiten verhindern.<br />

Auch lassen sich lieb Deutschland – abgesehen von einer<br />

sieben Millionen Menschen in<br />

gewordene Gewohnheiten nicht Vielzahl unentdeckter Diabetiker<br />

einfach über Bord werfen. Oder und solcher, die sich in einem<br />

der Alltag ist so hektisch, dass Vorstadium der Erkrankung befinden.<br />

Und die Tendenz ist leider<br />

man seine guten Vorsätze vergisst<br />

und in alten Gleisen fährt.<br />

steigend. Die Gründe dafür sind<br />

Dennoch: Denken Sie an sich und eindeutig: Wir essen zu viel und<br />

halten Sie sich vor Augen, dass vor allem zu fett. Und wir bewegen<br />

uns zu wenig.<br />

oft schon kleine Änderungen eine<br />

große Wirkung erzielen können.<br />

„Denk an dich“ – dieses Motto<br />

Sie müssen nicht Ihr ganzes soll Ihnen zu einer bewussten<br />

Leben umstellen. Sie brauchen Lebensweise verhelfen, die Ih<strong>re</strong><br />

auch nicht auf Genuss und Gesundheit möglichst lange erhält<br />

Lebensf<strong>re</strong>ude zu verzichten. Ganz und Krankheiten, auch chronische<br />

im Gegenteil: Wer sich gesund wie <strong>Diabetes</strong>, abwenden kann.<br />

ernährt, eine Balance von Bewegung<br />

und Entspannung schafft, Wir hoffen, dass Sie viel<br />

gewinnt an Gesundheit und an Wissenswertes aus dieser<br />

Lebensqualität!<br />

Information entnehmen können,<br />

und wünschen Ihnen viel Spaß bei<br />

In dieser <strong>Brosch</strong>ü<strong>re</strong> finden Sie der Lektü<strong>re</strong>.<br />

wichtige Informationen darüber,<br />

wie unser Stoffwechsel funktio-<br />

Ih<strong>re</strong> <strong>BKK</strong><br />

niert und wie Sie das Risiko<br />

vermeiden können, an <strong>Diabetes</strong>


Eine Reise<br />

in den Körper<br />

menschliche Organismus nimmt<br />

dafür Stoffe aus der Umwelt auf,<br />

wandelt sie um, verwertet sie<br />

und baut sie ab. Das nennt man<br />

Stoffwechsel. Die Gesamtheit<br />

dieser Stoffwechselprozesse<br />

erhält uns am Leben.<br />

Der Körper holt sich die Energie<br />

aus den Lebensmitteln, die wir<br />

essen. Energielieferanten sind<br />

z. B. Kohlenhydrate, die im<br />

Körper zu Traubenzucker abgebaut<br />

werden. Traubenzucker wird<br />

auch Blutzucker oder Glukose<br />

genannt. Jeder Mensch braucht<br />

im Blut einen gewissen Blutzuckergehalt,<br />

um die Körperzellen<br />

zu versorgen. Nur diese Energie<br />

aus den „Zuckerbausteinen“<br />

garantiert die Arbeit von Organen<br />

und Muskulatur.<br />

Nahrungsmitteln, ob Brot,<br />

Kartoffeln, Obst, Milch oder<br />

Joghurt.<br />

Türöffner Insulin<br />

Damit der Traubenzucker in die<br />

Körperzellen eingeschleust werden<br />

kann, benötigt der Körper ein<br />

Hormon: das Insulin. Insulin wird<br />

in der Bauchspeicheldrüse<br />

gebildet. Es schließt wie ein<br />

Schlüssel die Tür zu den<br />

Körperzellen auf, so dass der<br />

Traubenzucker hineingelangen<br />

kann.<br />

Wussten Sie, dass<br />

■ das Herz 70-mal pro Minute schlägt,<br />

■ die Leber dauernd Stoffe auf-, ab- oder umbaut,<br />

■ das Gehirn viele tausend Reize<br />

pro Sekunde verarbeitet,<br />

Energielieferant Traubenzucker<br />

■ die Lungen 20 Atemzüge in der Minute leisten,<br />

Dass wir Traubenzucker aus der<br />

■ Magen und Darm 3-mal am Tag<br />

Unser Herz schlägt, wir atmen, Nahrung aufnehmen, verleitet<br />

Nahrung verdauen und<br />

■<br />

wir gehen, wir denken. Für schnell zu der Annahme, dass<br />

mehr als 5000 Muskeln für<br />

Bewegung sorgen?<br />

diese Selbstverständlichkeiten dieser nur aus süßen Nahrungsmitteln<br />

4<br />

muss unser Körper permanent<br />

„arbeiten“. Dazu braucht er<br />

Energie – ununterbrochen. Der<br />

stammt. Das ist falsch!<br />

Traubenzucker entsteht u. a. bei<br />

der Verdauung von vielen<br />

5


Wenn der<br />

Stoffwechsel aus<br />

dem Tritt kommt ...<br />

nicht sehr groß und daher schnell<br />

gefüllt und wieder entleert.<br />

Was passiert nun mit dem überschüssigen<br />

Blutzucker? Er wird in<br />

Fett umgewandelt und in das Fettgewebe<br />

eingelagert. Das sichtba<strong>re</strong><br />

Ergebnis: Fettpölsterchen, die<br />

natürlich auch vorwiegend durch<br />

fett<strong>re</strong>iche Ernährung entstehen.<br />

Der Blutzuckerspiegel steigt<br />

Darüber hinaus kann jedoch noch<br />

etwas ande<strong>re</strong>s passie<strong>re</strong>n: Die<br />

Bauchspeicheldrüse muss durch<br />

die übermäßige und zu fett<strong>re</strong>iche<br />

Erste-Hilfe-Aktion des Körpers<br />

Der Körper versucht jetzt, den<br />

Blutzucker im Blut „loszuwerden“.<br />

Das geschieht über die<br />

Nie<strong>re</strong> mit dem Urin. Dadurch<br />

verliert der Mensch immer mehr<br />

Körperwasser, was schnell zu<br />

einer Austrocknung und zu einem<br />

schier unerträglichen Durst führt.<br />

Aber nicht nur das. Dadurch,<br />

dass zu viel Blutzucker über den<br />

Harn ausgeschieden wird, fehlt<br />

jetzt der Blutzucker in den<br />

Körperzellen als B<strong>re</strong>nnstoff zur<br />

Energiegewinnung. Man fühlt<br />

Zwar spielen auch Ve<strong>re</strong>rbung oder<br />

bestimmte Krankheiten bei der<br />

Entstehung des <strong>Diabetes</strong> eine<br />

Rolle. Fehlernährung<br />

sowie mangelnde<br />

körperliche Betätigung<br />

sind aber die<br />

wesentlichen, auslösenden<br />

Fakto<strong>re</strong>n.<br />

Dies gilt in erster Linie<br />

für den so genannten<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong>.<br />

Unser Körper vollbringt jede Ernährung ständig mehr Insulin<br />

sich müde und abgeschlagen.<br />

Sekunde Meisterleistungen. Und er produzie<strong>re</strong>n, um die Kohlenhydrate<br />

Nächste Gegensteuerungsmaßnahme<br />

denkt vor. So wird überschüssiger aus der Nahrung zu verarbeiten.<br />

Traubenzucker, der nicht zur Das führt zu einer Überlastung,<br />

Der Körper verwandelt Eiweiß<br />

Energieversorgung für die Körperzellen<br />

benötigt wird, als Reserve wechsel unse<strong>re</strong>s Körpers aus<br />

die den gesamten Energiestoff-<br />

(z. B. aus der Muskulatur) in<br />

Traubenzucker, um den Energiemangel<br />

auszugleichen. Da<br />

in der Muskulatur oder der Leber dem Gleichgewicht bringen kann.<br />

gespeichert. Diesen gespeicherten Das Insulin schafft es jetzt nicht<br />

aber das Insulin fehlt, um den<br />

(Reserve-)Blutzucker nennt man mehr, den gesamten Blutzucker<br />

Blutzucker zu verwerten, ist dies<br />

Glykogen. Mit diesem Reserveposten<br />

an Blutzucker ist unser Kör-<br />

Folge: Der Blutzucker bleibt<br />

in die Körperzellen zu leiten. Die<br />

ein sinnloses Unterfangen. Eine<br />

nur vermeintlich positive Folge<br />

per in der Lage, schnell zusätzliche erhöht im Blut. Der Blutzuckerspiegel,<br />

der bei einem gesunden<br />

ist der plötzliche Gewichtsverlust,<br />

Energie be<strong>re</strong>itzustellen, z. B. bei<br />

denn eine chronische Krankheit<br />

hoher körperlicher Belastung oder Menschen bei ungefähr 100 mg<br />

ist entstanden: <strong>Diabetes</strong> mellitus.<br />

bei Nahrungsengpässen. Die Blutzucker pro 1 Deziliter<br />

6 Glykogen-Speicher sind allerdings Blutflüssigkeit liegt, steigt!<br />

7


Diagnose <strong>Diabetes</strong>:<br />

eine Krankheit<br />

mit Folgen<br />

„Eine rätselvolle Krankheit<br />

ist der <strong>Diabetes</strong> ... Der ganze<br />

Körper magert ab, der Urinabgang<br />

wird <strong>re</strong>ichlicher, der<br />

Durst immer heftiger ...“.<br />

Be<strong>re</strong>its im Jah<strong>re</strong> 100 n. Chr.<br />

beschrieb der griechische Arzt<br />

A<strong>re</strong>taios von Kapadokien<br />

die Krankheit. Aus dem Griechischen<br />

kommt auch der Name.<br />

<strong>Diabetes</strong> mellitus heißt übersetzt:<br />

honigsüßer Durchfluss. Der<br />

Name weist auf wichtige<br />

Symptome der Krankheit hin: das<br />

häufige Wasserlassen und die<br />

Zuckerausscheidung im Urin.<br />

Fast alle Typ-1-Diabetiker und<br />

ca. ein Drittel der Typ-2-Diabetiker<br />

weisen diese Symptome auf.<br />

Schätzungen gehen davon aus,<br />

dass sich bis zum Jahr 2010 die<br />

Zahl der <strong>Diabetes</strong>kranken weltweit<br />

verdoppelt haben wird! Die<br />

wesentlichen Gründe dafür sind<br />

hinlänglich bekannt: Übergewicht<br />

und ein Rückgang der körperlichen<br />

Aktivität fördern vor allem<br />

den Typ-2-<strong>Diabetes</strong>.<br />

Chronisches Leiden<br />

Ist der <strong>Diabetes</strong> deshalb eine<br />

eher harmlose „Wohlstandskrankheit“,<br />

eine kleine Störung,<br />

die man im Alter bekommt?<br />

Ein großer Irrtum! <strong>Diabetes</strong> ist<br />

eine chronische Krankheit, die<br />

– wenn sie nicht schnell und<br />

richtig behandelt wird – zu einer<br />

Reihe gefährlicher Folgeschäden<br />

füh<strong>re</strong>n kann. Hierzu gehö<strong>re</strong>n<br />

Herz-K<strong>re</strong>islauf-Erkrankungen,<br />

Augenschäden, Fußerkrankungen,<br />

Nie<strong>re</strong>nschäden oder<br />

Nervenschädigungen.<br />

<strong>Diabetes</strong>-Typen<br />

Man unterscheidet also zwei<br />

bis zum 40. Lebensjahr auftritt,<br />

bildet die Bauchspeicheldrüse<br />

überhaupt kein Insulin mehr.<br />

Die Ursache ist vermutlich eine<br />

Störung der Körperabwehr.<br />

Beim Typ-2-<strong>Diabetes</strong> wird von der<br />

Bauchspeicheldrüse zwar noch<br />

Insulin gebildet, aber nicht schnell<br />

und nicht aus<strong>re</strong>ichend genug. Die<br />

Insulinwirkung <strong>re</strong>icht nicht aus, es<br />

besteht ein <strong>re</strong>lativer Insulinmangel.<br />

Eine Ursache ist auch die Insulin<strong>re</strong>sistenz.<br />

Hier produziert die<br />

Bauchspeicheldrüse zwar genügend<br />

Insulin, aber dem Insulin<br />

gelingt es nicht, dem Blutzucker<br />

den Weg in die Körperzellen zu<br />

bahnen. In beiden Fällen kann der<br />

Zucker nicht in aus<strong>re</strong>ichendem<br />

Maße aus dem Blut in die Zellen<br />

geschleust werden. Diese Form<br />

ist – wie gesagt – wesentlich<br />

häufiger als der Typ-1. Die<br />

Krankheit kann man durch eine<br />

gesunde, fettarme Ernährung,<br />

ergänzt durch Bewegung, gut in<br />

den Griff bekommen. Vielfach<br />

Diagnose<br />

Der Arzt stellt die Diagnose<br />

mittels eines Blutzucker- und<br />

Urinzuckertests, in einigen<br />

Fällen auch mit einem oralen<br />

Glukosetoleranztest (OGTT).<br />

Symptome*<br />

■ starker Durst<br />

■ Dehydratation - der Körper verliert<br />

zu viel Flüssigkeit<br />

■ Atemluft und Urin riechen nach<br />

Nagellackentferner (Aceton)<br />

■ Harnwegsinfektionen,<br />

z. B. Blasenentzündung<br />

■ Juck<strong>re</strong>iz, besonders im<br />

genitalen Be<strong>re</strong>ich<br />

■ Gewichtsverlust<br />

■ Müdigkeit und Abgeschlagenheit<br />

■ Sehstörungen<br />

■ schlecht heilende Wunden<br />

■ Wadenkrämpfe<br />

* vielfach nur bei Typ-1-<strong>Diabetes</strong><br />

<strong>Diabetes</strong> ist eine der ältesten<br />

Krankheiten. Und eine, die leider<br />

Typen von <strong>Diabetes</strong>. Beim eher<br />

seltenen Typ-1-<strong>Diabetes</strong>, der vorwiegend<br />

sind auch Medikamente oder<br />

Insulinspritzen erforderlich.<br />

8 auch „eine Zukunft“ hat.<br />

bei jünge<strong>re</strong>n Menschen<br />

9


Ernährung – oft eine<br />

schwe<strong>re</strong> Last<br />

Ernährung umzustellen, bedeutet<br />

nicht, auf kulinarische Genüsse<br />

zu verzichten oder st<strong>re</strong>nge Diät<br />

zu halten. Ganz im Gegenteil –<br />

Sie werden mehr Spaß und mehr<br />

Lebensqualität bekommen.<br />

Natürlich ist es schwer, Gewohnheiten<br />

zu verändern. Wer sich<br />

zu viel auf einmal vornimmt, gibt<br />

womöglich schon nach kurzer<br />

Zeit wieder auf. Wichtig ist<br />

zunächst, die eigene Lebensweise<br />

einmal kritisch zu betrachten,<br />

um dann in kleinen Schritten<br />

das Verhalten zu ändern.<br />

Body-Mass-Index<br />

Ein Beispiel:<br />

Wie kommt es zu<br />

Übergewicht?<br />

Übergewicht entsteht, wenn wir<br />

Gefäße. All das kann zu Herz-<br />

K<strong>re</strong>islauf-Erkrankungen wie z. B.<br />

Arteriosklerose, oder eben zu<br />

„Essen und Trinken hält Leib<br />

und Seele zusammen“. Wenn<br />

wir essen, dann füh<strong>re</strong>n wir dem<br />

Körper nicht einfach die benötigte<br />

Energie zu, wir genießen unse<strong>re</strong><br />

Bevor Sie eventuell Ih<strong>re</strong> Ernährung<br />

umstellen, überprüfen Sie,<br />

ob Sie normalgewichtig oder<br />

übergewichtig sind. Um das herauszufinden,<br />

gibt es heute eine<br />

unse<strong>re</strong>m Körper mehr Nahrung<br />

anbieten, als er an Energie benötigt.<br />

Die überschüssige Energie<br />

– in Form von Kohlenhydraten,<br />

Fett und Eiweiß – wird in Fett<br />

<strong>Diabetes</strong> füh<strong>re</strong>n. Bis auf wenige<br />

Ausnahmen basiert Übergewicht<br />

auf falscher Ernährung.<br />

Wir essen oft<br />

Mahlzeiten auch. Bei vielen<br />

Menschen haben sich allerdings<br />

im Laufe der Jah<strong>re</strong> problematische<br />

Ernährungsgewohnheiten<br />

entwickelt. Sie sind für den<br />

Körper alles ande<strong>re</strong> als Genuss,<br />

sie sind geradezu schädlich und<br />

<strong>re</strong>lativ genaue Methode. Mit<br />

dem so genannten Body-Mass-<br />

Index, oder auch kurz BMI<br />

genannt, wird nicht das Körpergewicht<br />

gemessen, sondern die<br />

Körpermasse bestimmt. Und<br />

darauf kommt es an! Die Formel<br />

umgewandelt. Die Folgen: Der<br />

Blutzuckerspiegel ist dann unter<br />

Umständen zu hoch, Fettpolster<br />

entstehen, und bei vielen Übergewichtigen<br />

ist auch zu viel Fett im<br />

Blut. Der gesamte Stoffwechsel<br />

wird negativ beeinflusst, viele<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

zu viel<br />

zu fett<br />

(tierische, versteckte Fette)<br />

zu süß (Zucker)<br />

zu salzig (Fertigprodukte)<br />

zu wertlos<br />

(konservierte, raffinierte und<br />

10 Auslöser vieler Krankheiten. Die dazu ist ganz einfach:<br />

„Abfallprodukte“ ve<strong>re</strong>ngen die erhitzte Nahrung).<br />

11<br />

BMI =<br />

Körpergewicht in kg<br />

(Körpergröße in m) 2<br />

75 kg<br />

75 kg 75 kg<br />

= = = 25,95 (aufgerundet 26)<br />

(1,70 m ) 2 1,70 m x 1,70 m 2,89<br />

Wenn Sie einen BMI zwischen 19 und 25 haben, sind Sie normalgewichtig<br />

und brauchen auch nicht abzunehmen. Mit einem BMI<br />

zwischen 25 und 30 sind Sie übergewichtig. Ein BMI über 30 zeigt<br />

ein deutliches Übergewicht an.


Genuss<br />

ohne Reue<br />

Kohlenhydrate<br />

Kohlenhydrate liefern wertvolle<br />

Energie – und sie machen für<br />

sich allein in der Regel nicht dick.<br />

Sie sollten etwa die Hälfte der<br />

täglichen Nahrung ausmachen.<br />

Lebensmittel mit einem hohen<br />

Anteil an Kohlenhydraten sind<br />

z. B. Gemüse, Obst, Kartoffeln,<br />

Ursprungs, z. B. mage<strong>re</strong>s (!)<br />

Fleisch und Fisch, Geflügel,<br />

Quark, Milch, Milchprodukte und<br />

Käse. Bei pflanzlichen Produkten<br />

ist Eiweiß z. B. in Hülsenfrüchten,<br />

Get<strong>re</strong>ide, Kartoffeln oder Tofu<br />

(Sojaquark) enthalten.<br />

Reis, Nudeln, Vollkornbrot und<br />

Fett liefert sehr viele Kalorien. Fruchtsäften. Ein bis zwei Gläser<br />

auch Zucker. Zucker trägt zum<br />

Gene<strong>re</strong>ll ist der Fettanteil also zu einer trockenen Weinschorle<br />

Übergewicht weniger bei als<br />

<strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>n. Aber: Es kommt nicht schaden nicht. Gene<strong>re</strong>ll sollten<br />

Fett, dennoch ist Zucker<br />

nur auf die Menge an, sondern Sie aber bedenken, dass Alkohol<br />

weiterhin mit Vorsicht zu<br />

auch darauf, welches Fett Sie zu viele zusätzliche Kalorien liefert<br />

Eine ausgewogene Mischkost ist<br />

nicht nur gesund, sondern ausgesprochen<br />

lecker. Die Deutsche<br />

Gesellschaft für Ernährung<br />

empfiehlt:<br />

genießen, da süße Lebensmittel<br />

häufig auch fett<strong>re</strong>ich sind. Zur<br />

Gruppe der Kohlenhydrate<br />

gehö<strong>re</strong>n ferner die Ballaststoffe.<br />

Sie erzeugen schnell ein<br />

sich nehmen. Man unterscheidet<br />

zwei Haupttypen:<br />

a) Tierische Fette = gesättigte<br />

Fettsäu<strong>re</strong>n. Sie kommen z. B. in<br />

und der Verbrauch von größe<strong>re</strong>n<br />

Mengen schädlich ist.<br />

Sie möchten gern Tipps für eine<br />

gesunde Ernährung? Schauen<br />

Sättigungsgefühl und sind gut für<br />

fetthaltigem Fleisch, Vollmilch, Sie doch einfach mal in unser<br />

die Verdauung.<br />

Butter und Speck vor. Sie erhöhen<br />

Faltblatt „<strong>BKK</strong>-VorsorgeAktiv<br />

den Cholesterinspiegel im Ernährung und Rezepte“.<br />

15–20%<br />

Eiweiß<br />

Blut und sollten daher nur in geringen<br />

Da finden Sie viele An<strong>re</strong>gungen<br />

Mengen verzehrt werden. für Gerichte, die schmecken<br />

30–35%<br />

b) Pflanzliche Fette = ungesättigte<br />

und schnell zube<strong>re</strong>itet werden<br />

Fett<br />

Eiweiß<br />

Fettsäu<strong>re</strong>n (einfach und können.<br />

Eiweiß ist ein unentbehrliches<br />

mehrfach ungesättigte Fettsäu<strong>re</strong>n).<br />

„Baumaterial“ für den Aufbau von<br />

Sie sind wesentlich besser für die<br />

50–55%<br />

Kohlenhydrate<br />

Körperzellen. Eiweißlieferanten<br />

Gesundheit und sind u. a. in<br />

sind alle Lebensmittel sowohl<br />

pflanzlichen Ölen (Olivenöl,<br />

12 pflanzlichen wie tierischen<br />

Sonnenblumenöl, Maiskeimöl<br />

13<br />

etc.) und Seefisch enthalten.<br />

Fett<br />

Flüssigkeit<br />

Wir können wochenlang ohne<br />

Nahrung auskommen, aber nur<br />

wenige Tage ohne Wasser. Das<br />

zeigt, wie wichtig Trinken ist.<br />

Am besten sind ca. 2 bis 2,5 Liter<br />

Wasser täglich, in Form von<br />

Mineralwässern, Früchte- und<br />

Kräutertees und verdünnten


Ein bewegtes<br />

Leben<br />

angesammelt werden. Aber<br />

dagegen kann man etwas tun.<br />

Sport macht Spaß, ist gesund<br />

und beugt Krankheiten vor<br />

Durch körperliche Leistung wird<br />

Blutzucker in den Muskeln verbraucht,<br />

der Blutzuckerspiegel<br />

sinkt, der Blutdruck wird stabilisiert.<br />

Und: Ein <strong>re</strong>gelmäßiges<br />

Training verbessert die Versorgung<br />

des Gehirns und aller Organe<br />

mit Sauerstoff. Die Immunabwehr<br />

wird gestärkt, Alterungsprozesse<br />

werden verzögert. Eine ganze<br />

Reihe von Vorteilen also!<br />

„Sich <strong>re</strong>gen bringt Segen“<br />

– eine wichtige und richtige<br />

Weisheit. Denn durch Bewegung<br />

werden vermehrt die Nährstoffe<br />

im Körper verbrannt und die<br />

Muskeln gezielt trainiert. Das ist<br />

um so wichtiger, als der Mensch<br />

pro Jahrzehnt – spätestens ab<br />

dem 40. Lebensjahr – meh<strong>re</strong><strong>re</strong><br />

Kilo Muskelmasse verliert und<br />

durch Bindegewebe und Fett<br />

ersetzt. Das bedeutet, dass auch<br />

ohne große „Ernährungssünden“<br />

Der Geist ist willig, aber das<br />

Fleisch ist schwach? Sie müssen<br />

ja nicht di<strong>re</strong>kt Höchstleistungen<br />

vollbringen oder zum Fitness-<br />

Guru werden. Im Gegenteil,<br />

wer sich als noch Ungeübter am<br />

Anfang überfordert, sorgt nicht<br />

nur für einen Muskelkater, auch<br />

die F<strong>re</strong>ude am Training geht<br />

schnell verlo<strong>re</strong>n.<br />

Dabei macht Sport Spaß und<br />

wird, wenn er <strong>re</strong>gelmäßig ausgeübt<br />

von ca. 120–140 Schlägen/Minute<br />

soll nicht überschritten werden.<br />

Einfach gesagt: eher länger,<br />

aber gemach!<br />

Leichtes Krafttraining<br />

Ein leichtes Krafttraining eignet<br />

sich gut für Muskeln, Knochen<br />

und Gelenke. Suchen Sie sich ein<br />

gutes Fitness-Center, in dem für<br />

Sie ein individueller Trainingsplan<br />

entwickelt wird, oder trainie<strong>re</strong>n<br />

Sie nach Anleitung (Bücher oder<br />

Sie Ihr Auto oder den Lift stehen.<br />

Schon spazie<strong>re</strong>n gehen oder<br />

T<strong>re</strong>ppen steigen bringt den Körper<br />

in Form.<br />

14 mit der Zeit überflüssige Pfunde<br />

wird, zu einem festen Be-<br />

Videokassetten) zu Hause. Wichtig<br />

15<br />

standteil des Lebens, den man<br />

nicht mehr missen möchte. Gehen<br />

Sie also behutsam an die Sache<br />

heran und suchen Sie sich eine<br />

Sportart, die Ihnen liegt. Wichtig<br />

ist der richtige „Mix“ beim Training.<br />

Ausdauertraining<br />

Ausdauersportarten sind z. B.<br />

Laufen, schnelles Gehen<br />

(Walking), Radfah<strong>re</strong>n oder<br />

Schwimmen. Gerade bei diesen<br />

Sportarten schmilzt das Fett<br />

weg! Das aber nur, wenn eine<br />

gewisse Trainingsdauer von<br />

mindestens 20 Minuten eingehalten<br />

wird. Die Herzf<strong>re</strong>quenz<br />

ist auch hier das <strong>re</strong>gelmäßige<br />

Training. Planen Sie dafür am<br />

besten einen festen Termin ein.<br />

Dehnen<br />

Vor und nach jedem Training<br />

sollten Sie Dehnübungen<br />

machen, damit Sie sich aufwärmen<br />

und die Muskeln nicht<br />

verkürzt werden. Auch geeignete<br />

Schuhe und luftige Textilien<br />

sind beim Sport eine wichtige<br />

Voraussetzung.<br />

Sie können täglich Ih<strong>re</strong> Fitness<br />

verbessern. Machen Sie sich<br />

einfach auf den Weg und lassen


Lexikon<br />

Bauchspeicheldrüse<br />

Dieses Organ, das auch Pank<strong>re</strong>as<br />

genannt wird, liegt am unte<strong>re</strong>n<br />

Teil des Magens. In der Bauchspeicheldrüse<br />

wird u. a. das<br />

Hormon Insulin gebildet.<br />

Blutzucker<br />

Auch Glukose oder Traubenzucker.<br />

Die Kohlenhydrate aus<br />

der Nahrung werden im Körper<br />

zu Blutzucker abgebaut.<br />

Blutzuckerspiegel<br />

Gibt die Konzentration von<br />

Blutzucker im Blut an. Bei einem<br />

gesunden Menschen liegt der<br />

Blutzuckerspiegel (nüchtern)<br />

unter 100 mg/dl. Nach einem<br />

Essen steigt der Blutzuckerspiegel<br />

auf 140–160 mg/dl an.<br />

Permanent hohe Messwerte<br />

weisen auf <strong>Diabetes</strong> hin.<br />

Body-Mass-Index (BMI)<br />

Besch<strong>re</strong>ibt das Gewicht in kg im<br />

Verhältnis zur Körpergröße in m 2 .<br />

In Abhängigkeit vom Alter zeigt<br />

ein BMI zwischen 25 und 30 die<br />

Schwelle zum Übergewicht an –<br />

Risikofaktor für <strong>Diabetes</strong>.<br />

Dehydratation<br />

Austrocknung. Der Körper verliert<br />

zu viel Flüssigkeit. Dehydratation<br />

ist ein Symptom für <strong>Diabetes</strong>.<br />

Gesättigte Fettsäu<strong>re</strong>n<br />

Tierische Fette. Sie kommen z. B.<br />

in Fleisch, Butter und Speck vor.<br />

Ein Zuviel an tierischen Fetten<br />

führt zu Übergewicht.<br />

Glukose<br />

Auch Blutzucker oder Traubenzucker<br />

genannt. Die Kohlenhydrate<br />

aus der Nahrung werden<br />

im Körper zu Glukose abgebaut.<br />

Glukosetoleranztest<br />

Durch den oralen Glukosetoleranztest<br />

(OGTT) wird der<br />

Blutzuckerspiegel auf besonders<br />

exakte Weise getestet – eine<br />

wichtige Untersuchungsmethode<br />

zur Diagnose von <strong>Diabetes</strong>.<br />

Glykogen<br />

Reserve-Blutzucker, der in der<br />

Muskulatur und in der Leber<br />

gespeichert wird, um z. B. bei<br />

Nahrungsengpässen schnell<br />

zusätzliche Energie be<strong>re</strong>itstellen<br />

zu können.<br />

Insulin<br />

Hormon, das in der<br />

Bauchspeicheldrüse gebildet<br />

wird. Es hat u. a. die Aufgabe,<br />

dem Blutzucker den Weg in die<br />

Körperzellen zu bahnen<br />

(„Türöffner“).<br />

Stoffwechsel<br />

Aufnahme, Umwandlung, Verwertung<br />

und Abbau von Stoffen<br />

aus der Umwelt im Körper. Die<br />

Gesamtheit der Stoffwechselprozesse<br />

erhält uns am Leben.<br />

Ungesättigte Fettsäu<strong>re</strong>n<br />

Pflanzliche Fette. Die ungesättigten<br />

Fettsäu<strong>re</strong>n finden sich<br />

hauptsächlich in pflanzlichen<br />

Ölen, wie z.B. Olivenöl oder<br />

Sonnenblumenöl.<br />

16 17


Ad<strong>re</strong>ssen<br />

Hier haben wir für Sie eine kleine<br />

Auswahl wichtiger Ad<strong>re</strong>ssen von<br />

Deutscher Diabetiker Bund e.V.<br />

(DDB)<br />

Fachgesellschaften und Selbsthilfegruppen<br />

zusammengestellt. Goethestraße 27<br />

Bundesgeschäftsstelle<br />

Weite<strong>re</strong> Ad<strong>re</strong>ssdaten und inte<strong>re</strong>ssante<br />

Internet-Links finden Sie im Telefon (05 61) 7 03 47 70<br />

34119 Kassel<br />

<strong>BKK</strong>-Faltblatt „<strong>BKK</strong>-VorsorgeAktiv Telefax (05 61) 7 03 47 71<br />

Nützliche Ad<strong>re</strong>ssen“.<br />

Internet: www.diabetikerbund.de<br />

Weite<strong>re</strong> wichtige Informationen<br />

über die richtige Behandlung von<br />

chronisch Kranken finden Sie in<br />

der <strong>Brosch</strong>ü<strong>re</strong> „<strong>BKK</strong> MedPlus –<br />

Ihr Programm bei <strong>Diabetes</strong>“.<br />

Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Union e.V. (DDU)<br />

Danziger Straße 10<br />

49610 Quakenbrück<br />

Telefon (0 54 31) 15 28 30<br />

Telefax (0 54 31) 15 28 33<br />

Internet: www.diabetes-union.de<br />

Nakos<br />

Kontakt- und Informationsstelle<br />

für Selbsthilfegruppen in<br />

Deutschland<br />

Alb<strong>re</strong>cht-Achilles-Straße 62<br />

10709 Berlin<br />

Telefon (0 30) 31 01 89 60<br />

Telefax (0 30) 31 01 89 70<br />

Internet: www.nakos.de<br />

Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Stiftung<br />

Tengstraße 22<br />

80789 München<br />

Telefon (0 89) 28 70 24 50<br />

Telefax (0 89) 28 70 24 77<br />

Internet:<br />

www.diabetesstiftung.de<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Ernährung e.V. (DGE)<br />

Godesberger Allee 18<br />

53175 Bonn<br />

Telefon (02 28) 3 77 66 00<br />

Telefax (02 28) 3 77 68 00<br />

Internet: www.dge.de<br />

Eine umfang<strong>re</strong>iche Sammlung<br />

von Informationen rund um den<br />

<strong>Diabetes</strong> bietet außerdem das<br />

Internet-Portal<br />

www.diabetes-forum.de<br />

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