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30 Jahre Baybg Eine Festschrift - Bayerische ...

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<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> BayBG<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Festschrift</strong>


<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> BayBG<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Festschrift</strong><br />

BayBG<br />

<strong>Bayerische</strong><br />

Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

3


4<br />

Inhalt<br />

9 <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> Mittelstandsbeteiligungen<br />

13 Beteiligungsmarkt<br />

17 Vom Förderinstrument zur<br />

Universalbeteiligungsgesellschaft<br />

21 Chronologie<br />

25 Geschäftsbereiche<br />

Existenzgründungen<br />

Wachstum und Innovation<br />

Unternehmensnachfolge<br />

New Venture<br />

Turn-around<br />

38 Leitbild<br />

40 Gesellschafter<br />

42 Mitarbeiter/innen


44 Chronologie der<br />

Geschäftsführer/innen<br />

46 Ablauf einer neuen Beteiligung<br />

49 Starkes Doppel: BayBG und BGG<br />

51 Branchen<br />

Gesundheit<br />

Mobilität<br />

Kommunikation und Information<br />

Dienstleistungen<br />

Traditionelle Branchen<br />

Umwelt<br />

68 Historischer Überblick:<br />

Bayern – BayBG – Partnerunternehmen<br />

73 Jubiläumsfeier<br />

77 Nachhaltig in die Zukunft<br />

5


<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> Mittelstandsbeteiligungen<br />

1972 – das deutsche »Wirtschaftswunder« war längst Realität. Es zeichnete<br />

sich jedoch ein neues Problem ab: Nach den zum großen Teil fremdfinanzierten<br />

Aufschwungs- und Wachstumsphasen der vorangegangenen Jahrzehnte hatten<br />

viele mittelständische Unternehmen mit einer Knappheit an Eigenkapital zu<br />

kämpfen.<br />

Wirtschaft und Staat beschlossen, diesem Engpass an Eigenkapital entgegenzuwirken:<br />

Im Frühjahr 1972 gründeten die landeseigene LfA Förderbank<br />

Bayern (damals noch <strong>Bayerische</strong> Landesanstalt für Aufbaufinanzierung), in Bayern<br />

ansässige Privatbanken, Verbände, Genossenschaftsbanken und Kammern<br />

die erste mittelstandsorientierte Beteiligungsgesellschaft in Bayern, die Kapitalbeteiligungsgesellschaft<br />

für die mittelständische Wirtschaft Bayerns mbH (KBG).<br />

Die unmittelbare Anregung zur Gründung der KBG, der ersten Vorgängergesellschaft<br />

der heutigen BayBG, ging vom damaligen bayerischen Wirtschaftsminister,<br />

Anton Jaumann, aus. Bund und Land sicherten Refinanzierungshilfen und<br />

Risikoentlastungen zu. Die Risikoentlastung erfolgte über die gleichzeitig gegründete<br />

<strong>Bayerische</strong> Garantiegesellschaft mbH für mittelständische Beteiligungen<br />

(BGG). Die Refinanzierungshilfen wurden über das ERP-Programm von KfW<br />

und LfA gewährt.<br />

An der Schnittstelle zwischen Staat und Wirtschaft enstand so eine bayerische<br />

Selbsthilfe-Initiative der Wirtschaft. Gesellschafter, Geschäftsführung und<br />

9


10 <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> Mittelstandsbeteiligungen<br />

Mitarbeiter der KBG leisteten Anfang der 70er <strong>Jahre</strong> Pionierarbeit; war der Beteiligungsmarkt<br />

doch erst im Entstehen.<br />

Im Laufe der <strong>Jahre</strong> wurde das System der Mittelstandsbeteiligung durch<br />

Gründung dreier weiterer Gesellschaften, die einzelne Spezialbereiche des Beteiligungsmarktes<br />

abdeckten, ergänzt und erweitert. Um organisatorische Synergien<br />

und ihren Partnern maßgeschneiderte Konzepte aus einer Hand bieten zu<br />

können, fusionierten diese Beteiligungsgesellschaften 2000 zur BayBG in der<br />

heutigen Form. Die BayBG wurde mit dieser Fusion zu einem der wenigen Universalanbieter<br />

auf dem deutschen Beteiligungsmarkt – und das in zweifachem<br />

Sinne: Sie beteiligt sich einerseits in zahlreichen Branchen und andererseits in<br />

den unterschiedlichen Finanzierungsphasen der Unternehmen. Basierend auf<br />

und gewachsen aus vier spezialisierten Beteiligungsgesellschaften können BayBG<br />

und ihre Partnerunternehmen heute auf ein breites und ebenso tiefes Knowhow<br />

und detaillierte Branchen- und Managementkenntnisse zurückgreifen.<br />

In den vergangenen drei Jahrzehnten gab es so manches Auf, aber auch Ab.<br />

Insgesamt verliefen die <strong>Jahre</strong> aber überwiegend positiv für die Beteiligungsgesellschaften<br />

ebenso wie für den bayerischen Mittelstand. Seit 1972 hat sich<br />

einiges geändert, nicht jedoch die mittelstandsfreundliche Grundeinstellung<br />

der BayBG. Wir fühlen uns dem Mittelstand verbunden. Wir kennen die Probleme,<br />

aber auch die Chancen des Mittelstands seit <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n. In dieser Zeit haben<br />

wir ein breites Netzwerk zu Banken, öffentlichen und privaten Institutionen,<br />

Forschungs- und Transfereinrichtungen sowie Unternehmen und anderen Beteiligungsgesellschaften<br />

geschaffen. Ein Wissens-, Geschäfts- und Kontaktnetz, das<br />

wir nutzbringend für unsere Partner einsetzen können.<br />

Was 1972 im kleinen Rahmen begann, ist längst zu einer festen und erfolgreichen<br />

Institution in der bayerischen Wirtschaft geworden. Wir sind stolz auf<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> mittelständische Beteiligungsgesellschaften und das in diesem Zeitraum<br />

Erreichte. Mehr als 1.400 Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen<br />

haben BayBG und Vorläuferorganisationen in den vergangenen <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

realisiert. Damit verbunden ist nicht nur die bayerische Marktführerschaft unter<br />

den mittelstandsorientierten Beteiligungsgesellschaften, sondern auch – was<br />

wichtiger ist – ein nahezu einmaliger Erfahrungsschatz. <strong>Eine</strong> Erfahrung, die wir<br />

gerne auch an unsere Partner weitergeben. Ist es doch unser Wunsch und Bemühen,<br />

dass nicht nur die BayBG zukünftig alle zehn <strong>Jahre</strong> ein rundes Jubiläum<br />

begehen und auf eine erfolgreiche Dekade zurückblicken kann, sondern auch<br />

unsere Partnerunternehmen.


Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />

Hartmut Langhorst<br />

Die Geschäftsführer der BayBG<br />

Günther Henrich<br />

Dr. Sonnfried Weber (Sprecher)<br />

Dr. Wolf Rüdiger Willig


Beteiligungsmarkt<br />

Die Vorläufer der Idee vom Beteiligungskapital – auch Kapitalbeteiligung, Eigenkapitalfinanzierung,<br />

Private Equity, Venture-Capital, Risk-Capital, Chancen-<br />

Kapital genannt – stammen aus den USA. Dort bildeten sich in den 40er und<br />

50er <strong>Jahre</strong>n erste Märkte für Venture-Capital. Die USA sind unverändert weltweit<br />

der größte Markt geblieben.<br />

Mitte der 60er <strong>Jahre</strong> entstand auch in der Bundesrepublik Deutschland<br />

eine Diskussion um die Notwendigkeit von Beteiligungskapital. Wesentlicher<br />

Grund war der fehlende Börsenzugang der mittelständischen Unternehmen und<br />

die laufende Schrumpfung der Eigenkapitalquote. Zur Sicherung der unternehmerischen<br />

Existenzen wurden deshalb erstmalig Mitte der 60er <strong>Jahre</strong> Eigenkapitalfinanzierungen<br />

angeboten und Beteiligungsgesellschaften geschaffen.<br />

Anfang der 70er <strong>Jahre</strong> fanden weitere Gründungen statt. Erwähnenswert dabei<br />

sind die in den westdeutschen Bundesländern entstandenen Beteiligungsgesellschaften<br />

der jeweiligen Landesbanken; nur ein kleiner Teil davon erlangte<br />

Bedeutung. Zur gleichen Zeit gründeten – ebenfalls in den »alten« Bundesländern<br />

– die IHKn, HWKn (Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern),<br />

regionale Kreditinstitute und Verbände die so genannten Mittelständischen<br />

Beteiligungsgesellschaften (MBGn). Darunter war seit 1972 die Kapitalbeteiligungsgesellschaft<br />

für die mittelständische Wirtschaft Bayerns (KBG), eine Vorläufergesellschaft<br />

der BayBG.<br />

13


14 Beteiligungsmarkt<br />

Zu nennen sind aus dieser Gründungsphase die ›Deutsche Beteiligungsgesellschaft‹<br />

und die ›Beteiligungsgesellschaft für die Deutsche Wirtschaft‹ sowie<br />

die ›GeBeKa‹. Von 1965 bis 1972 wurden insgesamt 33 Gesellschaften gegründet,<br />

von denen 20 heute noch bestehen.<br />

Bis in die 80er <strong>Jahre</strong> entwickelte sich der Markt langsam, aber kontinuierlich.<br />

1982 wurde die erste Milliarde DM an investiertem Beteiligungskapital bei<br />

insgesamt tausend mittelständischen Unternehmen erreicht. Der Markt und die<br />

Branche hatten sich entwickelt, das Eigenkapitalbewusstsein der Unternehmer<br />

war gestiegen. Weitere Anstöße brachten die durch den Generationswechsel in<br />

den Unternehmen verursachten MBOs und MBIs, die Erfolgsstory von Venture-<br />

Capital im Ausland und die verstärkten High-Tech-Unternehmensgründungen<br />

in Deutschland.<br />

Erwähnenswert ist auch die ›Deutsche Wagnisfinanzierungsgesellschaft‹<br />

(WFG), die unter Mitwirkung der deutschen Kreditwirtschaft entstand. Umgesetzt<br />

werden sollten Forschungs- und Entwicklungsergebnisse durch Finanzierung von<br />

Innovationen und durch intensive Management-Unterstützung.<br />

Um die zuletzt genannte Zielgruppe – Innovationen und Gründungen –<br />

bemühten sich verstärkt nachfolgende Beteiligungsgesellschaften: Atlas Venture,<br />

Baring Venture, Citicorp, 3i Deutschland, Euroventure, Hannover Finanz, IDP<br />

Industrial Development Partners, Matuschka, NIB, Technologie-Holding und<br />

TVM Techno Venture Management.<br />

Die am Markt agierenden Beteiligungsgesellschaften erkannten 1987 die<br />

Notwendigkeit, einen Interessenverband zu gründen. Da man sich nicht einigen<br />

konnte, entstanden zunächst zwei Verbände. Ende 1989 wurden vernünftigerweise<br />

beide Verbände auf den heutigen BVK verschmolzen.<br />

Im Zuge der Wiedervereinigung wurden ab 1989/90 in den neuen Ländern<br />

Hilfen beim Aufbau dortiger Beteiligungsgesellschaften nötig. Bei den Gründungen<br />

in Sachsen und in Thüringen gehörte die KBG zum Gesellschafterkreis und<br />

leistete auch personelle Aufbauhilfe.<br />

Ab 1990 entwickelte sich der Markt dann explosionsartig. In der Boomphase<br />

der <strong>Jahre</strong> 1996 bis 2000 investierte die Branche 21,1 Mrd. DM in fast 6.<strong>30</strong>0 Unternehmen<br />

– das entspricht 68 Prozent aller Investitionen der vergangenen<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>. Waren Anfang der 90er <strong>Jahre</strong> rund 50 aktive Beteiligungsgesellschaften<br />

Mitglieder im Verband, so wuchs diese Zahl über 138 Ende 1999 bis auf 196 Mitglieder<br />

zum Ende des <strong>Jahre</strong>s 2001. Das investierte Volumen in Deutschland stieg<br />

zum <strong>30</strong>. Juni 2002 auf 16,3 Milliarden Euro.<br />

Der prozentuale Anteil des Venture-Capital-Markts am Brutto-Inlands-Produkt<br />

(BIP) ist insgesamt gesehen allerdings gering. In Großbritannien liegt er


Mitte der 90er <strong>Jahre</strong> bei 2,7 Prozent, in Deutschland unter einem halben Prozent.<br />

Weitere Zuwächse sind also möglich und zu erwarten.<br />

Die getrübte wirtschaftliche Gesamtlage schlägt sich bereits ab der zweiten<br />

Hälfte 2001 auf das Investitionstempo nieder. Ernüchterung und Konsolidierung<br />

sind seither die beherrschenden Schlagworte des VC-Marktes geworden.<br />

Einige Gesellschaften stellten ihr operatives Geschäft ganz ein. Die Zukunft wird<br />

vermutlich weitere Marktbereinigungen bringen.<br />

Nach Finanzierungsphasen betrachtet war und ist der deutsche Markt ein<br />

Markt der Expansionsfinanzierungen. Der anfänglich hohe Anteil ging etwas<br />

zurück und liegt nun bei etwa vierzig Prozent. Danach folgen Early-Stage-Finanzierungen,<br />

die im gleichen Zeitraum auf rund ein Viertel des Gesamtvolumens<br />

anstiegen. Die MBO/MBI-Volumina pendelten sich auf über zehn Prozent und<br />

die Bridge-Investments knapp unter zehn Prozent ein. Der Rest verteilt sich auf<br />

Replacement-, Turn-around- und LBO-Finanzierungen.<br />

Insgesamt war die größte Dynamik der letzten zehn <strong>Jahre</strong> im Segment der<br />

Early-Stage-Finanzierung zu verzeichnen.<br />

Auch die Struktur der Investitionen änderte sich. Anfänglich wollten die<br />

Beteiligungsgesellschaften nur – dem US-Beispiel folgend – High-Tech- und<br />

etwas später Bio-Tech-Investitionen tätigen. Inzwischen diversifizierten die Akteure<br />

ihre Portfolios auf High- und Low-Tech und streuten ihre Engagements<br />

innerhalb der Branchen.<br />

Interessant sind noch regionale Aspekte. Über 50 Prozent des jährlichen<br />

Neugeschäfts fließen nach Bayern, Nordrhein-Westfalen sowie Baden-Württemberg.<br />

Die Turbulenzen an den Technologiemärkten und den entsprechenden<br />

Börsensegmenten, der baldige Wegfall des Neuen Markts und die allgemein<br />

gedrückte Stimmung zeigen – wie erwähnt – auch Wirkung auf dem Beteiligungsmarkt.<br />

Erfahrungsgemäß wird sich dieser Wachstumsmarkt wieder erholen.<br />

Die bisher gewohnten optimalen Exits sind selten geworden: Trade Sale-<br />

Projekte gelingen nur über attraktive Angebote. Insgesamt sind die Zeiten für<br />

jede Art der Veräußerung schwieriger.<br />

Die über drei Dekaden ausschließlich ansteigenden Tendenzen lassen jedoch<br />

ein weiteres Wachstum der VC-Branche in den kommenden <strong>Jahre</strong>n erwarten.<br />

Man wird durchaus optimistisch in die VC-Zukunft schauen können.<br />

Beteiligungsmarkt 15


Vom Förderinstrument zur<br />

Universalbeteiligungsgesellschaft<br />

Die drei Jahrzehnte der bayerischen Mittelstandsbeteiligung prägen ein klar<br />

definiertes Ziel: Stärkung der Eigenkapitalbasis des heimischen Mittelstandes.<br />

Das Erreichen dieses Ziels erforderte eine kontinuierliche Anpassung und Ergänzung<br />

der Instrumente an die sich ändernden wirtschaftlichen, gesellschaftlichen<br />

und rechtlichen Rahmenbedingungen. Und so verlief die Geschichte der bayerischen<br />

Mittelstandsbeteiligung nicht eindimensional oder einschichtig, sondern<br />

komplex und mehrschichtig.<br />

Am Anfang war alles noch ganz einfach. Am 23.03.1972 wurde die Kapitalbeteiligungsgesellschaft<br />

für die mittelständische Wirtschaft Bayerns mbH (KBG)<br />

gegründet. Neben der LfA waren in Bayern ansässige Banken, Verbände und<br />

Kammern die Gründer.<br />

Primäres Geschäftsfeld der KBG war die Beteiligungsfinanzierung von unternehmerischen<br />

Wachstumsprojekten. Bis zum <strong>Jahre</strong>sende 1972 wurden sieben<br />

stille Beteiligungen mit einem Volumen von 1,7 Millionen DM realisiert. Zehn<br />

<strong>Jahre</strong> später, 1982, waren es 31 Neubeteiligungen mit einem Volumen von<br />

13 Millionen DM. Insgesamt betrug das Portfolio der KBG im Jahr 1982 bereits<br />

88 Millionen DM.<br />

Hinsichtlich des Beteiligungsvolumens stand die KBG so an der Spitze aller<br />

mittelständischen Beteiligungsgesellschaften Deutschlands, die – ebenfalls Anfang<br />

der 70er <strong>Jahre</strong> – auch in anderen Bundesländern gegründet worden waren.<br />

17


18 Geschichte<br />

Bereits 1975 konnte die KBG zum ersten Mal einen bescheidenen <strong>Jahre</strong>süberschuss<br />

von 50.000 DM erwirtschaften, der sich in den Folgejahren zunehmend<br />

erhöhte. Risiko gehört zum Beteiligungsgeschäft. So war es nur eine Frage der<br />

Zeit, bis es zu einem ersten Ausfall kommen würde, der sich 1975 einstellte.<br />

Auch wenn es in den Folgejahren weitere Ausfälle gab – in der Langfristbetrachtung<br />

war die Ausfallquote unterdurchschnittlich.<br />

Wagniskapital gesucht! Die 80er <strong>Jahre</strong> brachten neue Technologien und Verfahren.<br />

Die Verbreitung der elektronischen Datenver- und -bearbeitung eröffnete<br />

neue Anwendungsmöglichkeiten in Produktion und Konsum. Für die Weiterentwicklung<br />

der neuen Technik wurde, ebenso wie für ihre wirtschaftliche<br />

Umsetzung und Markteinführung, neues Kapital benötigt.<br />

Da damals noch nicht abzusehen war, welche Produkte, Dienstleistungen<br />

und Verfahren sich letzten Endes auf den Märkten durchsetzen würden, war ein<br />

Kapitaleinsatz oftmals mit hohem Risiko verbunden. Zwar hatte die KBG auch<br />

die Variante ›Innovationsbeteiligung‹; Wagniskapital im größeren Stil konnte sie<br />

jedoch nur bedingt zur Verfügung stellen. Ein Engagement der KBG war an<br />

genau definierte und relativ enge Bilanz- und Verwendungsvorgaben gebunden.<br />

Die Antwort auf diese neue Herausforderung lautete: BWB <strong>Bayerische</strong> Wagnisbeteiligungsgesellschaft<br />

mbH. Diese 1985 gegründete Gesellschaft übernahm die<br />

Funktion der Wagnisfinanzierung.<br />

Und noch eine Tendenz zeichnete sich Mitte der 80er <strong>Jahre</strong> ab: Im Bereich<br />

der so genannten Standardwaren waren die Märkte weitgehend gesättigt.<br />

Gleichzeitig wurden die ersten Zeichen der bevorstehenden Globalisierung<br />

immer deutlicher. Ausländische Anbieter drängten auf die heimischen Märkte.<br />

Wer mit der Konkurrenz mithalten wollte, musste rationalisieren und investieren,<br />

um die Kostenvorteile der Massenproduktion zu nutzen.<br />

Für solche Investitionen waren aber oft größere Summen notwendig, als die<br />

KBG als öffentlich refinanzierte Beteiligungsgesellschaft anbieten konnte.<br />

Konsequenz: die Gründung der BUB <strong>Bayerische</strong>n Unternehmensbeteiligungs-<br />

Aktiengesellschaft, die sich ab 1987 auf höhere Beteiligungsvolumina bei größeren<br />

Mittelstandsunternehmen konzentrierte, speziell auch im Bereich der<br />

Unternehmensnachfolge.<br />

Drei Herausforderungen – drei Beteiligungsgesellschaften. Mit dieser Diversifizierung<br />

bewiesen bayerische Wirtschaft und Finanzwesen ihre Anpassungsfähigkeit.<br />

Wenn auch die Trägerstruktur der drei Gesellschaften weitgehend<br />

identisch war, so hatte jede Gesellschaft ihre eigenen Aufgaben und Instrumente.<br />

Dass dieser Weg richtig war, belegt der Erfolg der Gesellschaften. Die Zahl<br />

der Beteiligungsunternehmen und das Beteiligungsvolumen stiegen weiter:


1992 belief sich das Gesamtvolumen der nunmehr drei mittelstandsorientierten<br />

Beteiligungsgesellschaften in Bayern bereits auf 3<strong>30</strong> Millionen DM – dreimal so<br />

viel wie zehn <strong>Jahre</strong> zuvor.<br />

Um dieses Leistungspaket der drei Gesellschaften noch effizienter aufeinander<br />

abzustimmen und Synergiepotenziale auszuschöpfen, wurden 1994 die Gesellschaften<br />

zu Fonds und die BayBG <strong>Bayerische</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

als Managementgesellschaft geschaffen. Hierdurch wurde ein einheitlicher<br />

Marktauftritt realisiert, die unterschiedlichen Leistungsprofile jedoch gewahrt.<br />

Jetzt fehlte nur noch die Turn-around-Beteiligung. Mitte der 90er <strong>Jahre</strong> war<br />

gerade diese Art von Beteiligungen besonders aktuell, befand sich die deutsche<br />

Wirtschaft doch in einer schwierigen Rezessionsphase. 1994 wurde daher die<br />

Beteiligungsgesellschaft der <strong>Bayerische</strong>n Wirtschaft mbH (BBW) als vierte<br />

Fondsgesellschaft gegründet. Die BBW war bundesweit die erste mittelstandsorientierte<br />

Gesellschaft, die sich auf das von hohem Risiko geprägte Turnaround-Geschäft<br />

spezialisierte. Entgegen manchen Befürchtungen konnte die<br />

neue Gesellschaft rasch die Gewinnzone erreichen.<br />

Nachdem die BayBG diese Geschäftsfelder erfolgreich besetzt hatte, strebte<br />

sie eine Verschlankung der Strukturen an. Erster Schritt hierzu war die Zusammenführung<br />

von BWB und BUB zur BUWB – <strong>Bayerische</strong> Unternehmens- und<br />

Wagnisbeteiligungsgesellschaft mbH. Mit Wirkung zum 1.1.2000 folgte dann<br />

die Gesamtfusion der Managementgesellschaft mit den Fondsgesellschaften.<br />

Die von den bisherigen Einzelgesellschaften vertretenen Spezialgebiete<br />

wurden als separate Geschäftsfelder innerhalb der neuen BayBG integriert. Dass<br />

dieser Schritt richtig war, belegen auch die Zahlen: Im Jahr 2002 ist die<br />

BayBG an 560 Unternehmen mit 260 Millionen Euro beteiligt – so viel wie nie<br />

zuvor. Die BayBG-Partnerunternehmen beschäftigen 50.000 Mitarbeiter und setzen<br />

jährlich 7 Milliarden Euro um.<br />

Mit der Fusion der verschiedenen Gesellschaften schließt sich auch der<br />

Kreis. 1972: eine Gesellschaft – primär auf Wachstumsfinanzierung spezialisiert.<br />

2002: eine Gesellschaft – jedoch ein Universalanbieter im Beteiligungsgeschäft.<br />

Geschichte 19


Chronologie<br />

MÄRZ 1972 Gründung der Kapitalbeteiligungsgesellschaft für die mittelständische<br />

Wirtschaft Bayerns mbH (KBG) in München mit einem<br />

Stammkapital von 1,55 Mio. DM und der <strong>Bayerische</strong>n Garantiegesellschaft<br />

mbH für mittelständische Beteiligungen (BGG) mit<br />

einem Stammkapital von 0,15 Mio. DM. Gesellschafter sind namhafte<br />

in Bayern tätige Kreditinstitute sowie Kammern und Verbände.<br />

Gründungsväter waren Wirtschaftsminister Anton Jaumann,<br />

Dr. Wilhelm Zirngibl, der spätere Amtschef des bayerischen Wirtschaftsministeriums,<br />

sowie Hans Kellndorfer, Vizepräsident der LfA.<br />

KBG und BGG sind über einen Geschäftsbesorgungsvertrag mit der<br />

LfA verbunden.<br />

JULI 1972 BGG erhält vom Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen die Erlaubnis,<br />

Bankgeschäfte zu betreiben und damit 70%ige Garantien<br />

für die KBG-Beteiligungen zu übernehmen.<br />

DEZEMBER 1972 Sieben stille Beteiligungen mit 1,7 Mio. DM Volumen sind bewilligt;<br />

die erste Beteiligung wird an die Firma Paul Reber GmbH &<br />

Co. KG, Bad Reichenhall, Confiserie-Spezialitäten, ausgezahlt.<br />

1975 61 Beteiligungen mit einem Betrag von insgesamt 19 Mio. DM sind<br />

ausgereicht; die KBG erzielt erstmals einen kleinen Gewinn.<br />

21


22 Chronologie<br />

1979 Der unter Beteiligung der KBG neu gebildete »Arbeitskreis deutscher<br />

Kapitalbeteiligungsgesellschaften« ermittelt für Deutschland ein Beteiligungsvolumen<br />

von rd. 560 Mio. DM.<br />

1980 ff. Das in den USA erfolgreiche »Venture Capital« erreicht Europa;<br />

in Deutschland werden in der Folgezeit über 20 Venture-Capital-<br />

Gesellschaften gegründet.<br />

1984 Der Beteiligungsbestand der KBG wächst auf über 100 Mio. DM an.<br />

Für technologieorientierte Unternehmen entwickelt sie eine spezifische<br />

Variante »Innovationsbeteiligungen«.<br />

1985 Gründung der BWB <strong>Bayerische</strong> Wagnisbeteiligungsgesellschaft mbH,<br />

Grünwald, durch bayerische Banken und Versicherungen. Eigenkapital<br />

20 Mio. DM. Die BWB beteiligt sich in der Folgezeit mit gutem<br />

wirtschaftlichem Erfolg an innovativen Unternehmen. Bekannte Firmen<br />

sind Karl Süss, Halbleiterequipment; Carl Baasel Lasertechnik<br />

GmbH; Dr. Hönle GmbH, UV-Technik; Laschinger Aqua-Group;<br />

pc plus GmbH, Anbieter von Softwarelösungen für die Telekommunikation<br />

(heute Varetis); Silicon Sensor AG.<br />

Der Portfoliobestand der deutschen Beteiligungsgesellschaften überschreitet<br />

die 1 Mrd. DM-Marke.<br />

1987 Das Gesetz über Unternehmensbeteiligungsgesellschaften (UBGG)<br />

tritt in Kraft, entfaltet aber nur teilweise die von ihm erhofften<br />

Wirkungen.<br />

Auf der Basis des UBGG wird die BUB <strong>Bayerische</strong> Unternehmensbeteiligungs-Aktiengesellschaft,<br />

München, gegründet mit der Zielsetzung,<br />

größere mittelständische Unternehmen – unabhängig von<br />

den Begrenzungen des ERP-Beteiligungsprogramms – mit Eigenkapital<br />

zu versorgen. Eigenkapital 66 Mio. DM; der Gesellschafterkreis<br />

ist mit dem der BWB weitgehend identisch.<br />

1989 Beteiligungsbestand der bayerischen mittelstandsorientierten Beteiligungsgesellschaften<br />

übersteigt 200 Mio. DM.<br />

Bildung des Bundesverbands deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

– German Venture Capital Association e. V. (BVK).<br />

1990 Die Idee eines »Dreiklangs« zwischen KBG, BWB und BUB wird von<br />

dem im November 1990 verstorbenen LfA-Präsidenten Udo Walter<br />

entwickelt.<br />

Nach der BVK-Statistik erreicht das Beteiligungsportfolio in Deutschland<br />

1990 ca. 3,5 Mrd. DM, investiert in rund 2.100 Unternehmen.


1991 Die KBG leistet für den Aufbau der mittelständischen Beteiligungsgesellschaften<br />

in Sachsen und Thüringen Starthilfe.<br />

1992 Beteiligungsbestand der bayerischen mittelstandsorientierten Beteiligungsgesellschaften<br />

überschreitet <strong>30</strong>0 Mio. DM.<br />

1994 Auf Betreiben von Hartmut Langhorst, Vizepräsident der LfA,<br />

wurde die BayBG <strong>Bayerische</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH als<br />

100%ige Tochtergesellschaft der LfA gegründet. Die BayBG führt<br />

über Geschäftsbesorgungsverträge die Geschäfte von KBG, BGG,<br />

BWB und BUB.<br />

Die Beteiligungsgesellschaft der <strong>Bayerische</strong>n Wirtschaft mbH (BBW)<br />

wird gegründet. Mit der Zielsetzung »Turn-around-Beteiligungen«<br />

wird erfolgreich Neuland betreten. Eigenkapital 66 Mio. DM. Die<br />

BayBG übernimmt die Geschäftsbesorgung für die BBW.<br />

1995 Die BayBG-Gruppe verfügt über ein Portfolio von über 400 Mio. DM<br />

und ist an ca. 450 Unternehmen beteiligt. Damit ist sie Marktführer<br />

in Bayern. Der Beteiligungsmarkt in Deutschland wächst auf<br />

ca. 6,3 Mrd. DM, investiert in mehr als 3.000 Unternehmen.<br />

1997 Der »Neue Markt« an der Frankfurter Börse entsteht. Damit wird<br />

eine Grundlage für die Börseneuphorie der <strong>Jahre</strong> 1998 –2000 geschaffen.<br />

1998 Verschmelzung zwischen BWB und BUB zur <strong>Bayerische</strong>n Unternehmens-<br />

und Wagnisbeteiligungsgesellschaft mbH (BUWB).<br />

Auflage eines speziellen Beteiligungsprogramms für Jungunternehmer,<br />

das über die LfA Förderbank Bayern abgewickelt und durch<br />

Privatisierungserlöse des Freistaates gestützt wird.<br />

1999 Erstmals gehen zwei Beteiligungsunternehmen der BayBG an den<br />

»Neuen Markt« (Silicon Sensor und Cancom); es folgen Varetis und<br />

Media (2000) sowie Dr. Hönle (2001).<br />

2000 Verschmelzung aller »Fonds« der BayBG (alt) auf die BayBG (neu);<br />

damit einheitlicher Außenauftritt, durchgängige Steuerung der Geschäftsbereiche<br />

und einheitliche Geschäftsführung.<br />

2002 Die BayBG hat in 560 Unternehmen 260 Mio. s investiert und<br />

überschreitet damit die 500 Mio. DM-Grenze.<br />

Chronologie 23


Geschäftsbereiche<br />

In den 70er <strong>Jahre</strong>n gab es für öffentlich refinanzierte Beteiligungsgesellschaften,<br />

wozu auch die KBG zählte, im wesentlichen nur einen Beteiligungszweck: Mitfinanzierung<br />

von Investitionen, also Maschinen, Anlagen oder Betriebsimmobilien.<br />

Im Laufe der <strong>Jahre</strong> haben sich die Möglichkeiten erweitert. Finanziert<br />

werden inzwischen auch Entwicklungskosten, Vertriebs- und Marketingaufwendungen,<br />

die Vorstufe zu Börsengängen sowie Turn-around-Maßnahmen.<br />

Die später gegründeten mittelständischen Spezialgesellschaften (BWB, BUB,<br />

BBW) deckten diese Geschäftsfelder ab. Nach der Fusion gingen die Gesellschaften<br />

in den fünf Geschäftsbereichen der BayBG auf. Zielgruppe des Geschäftsbereiches<br />

›Wachstum und Innovation‹ sind Unternehmen, die neue Investitionen<br />

oder Innovationen umsetzen wollen. ›Unternehmensnachfolge‹ sichert die<br />

Fortführung eines Unternehmens, wenn Altgesellschafter aus dem Betrieb ausscheiden.<br />

Auf Unternehmen, die mit überdurchschnittlichen Wachstums- und<br />

Ertragspotenzialen aufwarten, konzentriert sich ›New Venture‹. Späterer Börsengang<br />

nicht ausgeschlossen! ›Turn-around‹ beteiligt sich an Unternehmen, die<br />

nach einer überstandenen Krise neues Kapital für die Umsetzung eines erfolgversprechenden<br />

Fortführungskonzepts benötigen. Schließlich vervollständigt<br />

der Geschäftsbereich ›Existenzgründung‹ die Angebotspalette der Universalbeteiligungsgesellschaft<br />

BayBG.<br />

25


26 Geschäftsbereiche<br />

Existenzgründungen<br />

»Nicht jeder, der sich selbstständig macht, träumt von ›New Economy‹ und<br />

einem Börsengang in den nächsten drei <strong>Jahre</strong>n.« Dieser Binsenweisheit folgend,<br />

hat die BayBG – die sich bereits seit Jahrzehnten bei Existenzgründungen<br />

sowohl im High-Tech-Bereich als auch der ›Old Economy‹ engagiert – Ende 1997<br />

in enger Kooperation mit dem <strong>Bayerische</strong>n Staatsministerium für Wirtschaft,<br />

Verkehr und Technologie und der LfA Förderbank Bayern ein besonderes Beteiligungsmodell<br />

aufgelegt, das sich gezielt unter Förderaspekten an den »traditionellen«<br />

Unternehmensgründer wendet. Der bisherige Erfolg von rund 160 ausgezahlten<br />

Beteiligungen zeigt die Berechtigung dieser zusätzlichen Beteiligungsvariante.<br />

Insgesamt hat die BayBG bisher über <strong>30</strong>0 junge Unternehmen in der<br />

Existenzgründungsphase begleitet.<br />

Ein Beispiel ist die ›ETU Elastomer-Technik-Untermain GmbH‹ in Großheubach/Unterfranken.<br />

Drei gestandene Fachleute – je ein Ingenieur, Maschinenbauer<br />

und Werkzeugmacher, einer Mitte 40, die beiden anderen bereits Anfang<br />

50 – haben im Jahr 2001 auf Basis ihrer langen beruflichen Erfahrungen und<br />

einer fundierten Planung die Selbstständigkeit gewagt. Bereits in der Gründungsphase<br />

wurde eine BayBG-Beteiligung zur Verbreiterung der Eigenkapitalbasis<br />

angestrebt. Man spezialisierte sich von Anfang an auf die Herstellung von<br />

Dichtungsprofilen aus Elastomeren. Die Produktion sollte flexibel Kundenwünsche<br />

berücksichtigen und auftragsbezogen erfolgen.


Es zeigte sich sehr bald, dass die beste Planung meist nur eine Plausibilitätsannahme<br />

ist, die von der Realität »justiert« wird. So auch bei der ›ETU‹. Der<br />

stramme Zeitplan für den Aufbau der Produktion ließ sich nicht einhalten.<br />

Dadurch wurde der Markteintritt um zwei Monate verzögert. Der sich bereits<br />

Mitte 2001 abzeichnende wirtschaftliche Abschwung führte darüber hinaus zu<br />

einer merklichen Zurückhaltung auf Kundenseite. Keine optimalen Startbedingungen<br />

für einen neuen Anbieter. Das ehrgeizige Umsatzziel des ersten Rumpfgeschäftsjahres<br />

konnte somit nicht realisiert werden. Aber hier erwies sich<br />

bereits die Fähigkeit der »alten Hasen«: Der ausbleibende Umsatz führte nicht<br />

zu einer entsprechenden Steigerung der Anlaufverluste, nein, man hatte die<br />

Kosten zeitnah im Griff; sie blieben rund zwanzig Prozent unter Plan.<br />

Produktionsbedingte Reibungsverluste – bei Gründungsvorhaben oft nahezu<br />

obligatorisch – blieben aufgrund der professionellen Vorgehensweise der<br />

Gründer bislang aus. Der Aufbau von Geschäftsbeziehungen wurde als »Chefsache«<br />

zügig vorangetrieben. Bereits das erste volle Geschäftsjahr wird über Plan<br />

abgeschlossen. Die Gründung der ›ETU‹ erweist sich im wahrsten Sinne des<br />

Wortes als eine »dichte« Angelegenheit.<br />

Engagements wie dieses schätzt die BayBG, bieten sie doch die Möglichkeit,<br />

das Unternehmen bei seiner erwarteten Expansion mit weiteren Beteiligungen<br />

zu begleiten.<br />

Geschäftsbereiche 27


28<br />

Geschäftsbereiche<br />

Wachstum und Innovation<br />

Rund 1.000 Beteiligungen hat der BayBG-Geschäftsbereich ›Wachstum und<br />

Innovation‹ in den vergangenen <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n realisiert. Er hat sich damit nicht nur<br />

ein herausragendes Erfahrungswissen im Beteiligungswesen erworben, sondern<br />

auch fundierte Spezialkenntnisse in zahlreichen Branchen. Der Geschäftsbereich<br />

wendet sich an mittelständische Unternehmen, die mit einem zuverlässigen,<br />

leicht erreichbaren Partner expandieren und Marktchancen wahrnehmen<br />

wollen. Dabei ist die Branche weniger wichtig, entscheidend sind die Erfolgsaussichten.<br />

Wachstums- und Innovationsbeteiligungen markieren den Start der<br />

mittelstandsorientierten Beteiligungsgesellschaften vor <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n. Nahezu alle<br />

Beteiligungen der ersten <strong>Jahre</strong> waren von einer betrieblichen Investition oder<br />

Innovation veranlasst. Auch heute nimmt das Geschäftsfeld eine herausragende<br />

Position innerhalb der BayBG ein: Drei Viertel des gesamten BayBG-Portfolios<br />

ebenso wie der Neuabschlüsse sind dem Bereich ›Wachstum und Innovation‹<br />

zuzuordnen.<br />

In den vergangenen Jahrzehnten war der Geschäftsbereich an zahlreichen<br />

betrieblichen Erfolgsstories mit beteiligt. Beispiel: Die 1985 gegründete ›schattdecor<br />

AG‹, Thansau. Von Beginn an erlebte das Dekortiefdruckunternehmen,<br />

das Holz-, Stein- und Fantasiedekore für die Möbel- und Laminatfußbodenindustrie<br />

produziert, eine sehr dynamische Entwicklung. Neben dem stetigen Ausbau<br />

des Firmenstammsitzes in Thansau expandiert das mittelständische Unter-


nehmen seit 1993 stark im Ausland. Seit 1998 ist ›schattdecor‹ Weltmarktführer<br />

für bedruckte Dekorpapiere. Mit Produktionsstätten in Polen, Italien, Russland<br />

und China realisierte das Unternehmen mit mehr als 700 Mitarbeitern im Jahr<br />

2001 einen Umsatz von über 250 Millionen Euro.<br />

Um Kunden- und Partnernähe zu gewährleisten, hatte sich die KBG bereits<br />

vor drei Jahrzehnten eine regional orientierte Organisationsstruktur gegeben. Mit<br />

der Gründung der BayBG Managementgesellschaft im Jahr 1994 wurde die auch<br />

heute noch praktizierte Regionalaufteilung umgesetzt: Franken – Oberbayern –<br />

Niederbayern/Oberpfalz/Schwaben. Wie für alle BayBG-Geschäftsbereiche gilt<br />

auch für die drei Regionalbereiche: Die Projektmanager sind Beteiligungsprofis.<br />

Im Durchschnitt hat jeder Mitarbeiter mehr als neun <strong>Jahre</strong> Erfahrung in diesem<br />

Geschäft.<br />

Die BayBG ist nie auf kurzfristige Trends aufgesprungen, sondern ist sich<br />

und ihren Wurzeln treu geblieben. Der solide, gewachsene und gleichzeitig<br />

zukunftsorientierte Mittelstand, gleichgültig ob aus dem verarbeitenden oder<br />

dienstleistenden Sektor, war und ist die Zielgruppe von ›Wachstum und Innovation‹.<br />

Die Beteiligungen an solchen Unternehmen haben auch in den für die<br />

Beteiligungsbranche schwierigen <strong>Jahre</strong>n dafür gesorgt, dass die BayBG auf<br />

Erfolgskurs geblieben ist.<br />

Geschäftsbereiche 29


<strong>30</strong> Geschäftsbereiche<br />

Unternehmensnachfolge<br />

Die Finanzierung einer Unternehmensnachfolge war bereits bei der Gründung<br />

der KBG ein möglicher Beteiligungsanlass. Dennoch bildete eine Beteiligung im<br />

Rahmen einer Unternehmensnachfolge damals eher die Ausnahme. Das Thema<br />

Unternehmensnachfolge war zu dieser Zeit weniger aktuell – ein Großteil der<br />

zur Wirtschaftswunderzeit gegründeten Unternehmen war ja erst 10 –20 <strong>Jahre</strong><br />

alt. Die Frage der Nachfolge stellte sich damals noch nicht in der Häufigkeit.<br />

In den 80er <strong>Jahre</strong>n nahm die Zahl der Bertriebsübergaben dann zu. Neue<br />

Modelle etablierten sich, zum Beispiel MBOs (Management-Buy-Outs – Nachfolge<br />

durch leitende Unternehmensangestellte) und MBIs (Management-Buy-Ins –<br />

Nachfolge durch externe Manager). Mit der Gründung der BUB <strong>Bayerische</strong><br />

Unternehmensbeteiligungs-Aktiengesellschaft, die explizit auch die Finanzierung<br />

von größeren Unternehmensnachfolgeprojekten zum Ziel hatte, erhielt<br />

das bayerische Beteiligungswesen im Jahr 1987 ein zusätzliches Instrument zur<br />

Regelung einer reibungslosen Unternehmensnachfolge. In den folgenden <strong>Jahre</strong>n<br />

wurden zahlreiche Projekte realisiert. Aktuell beträgt das Beteiligungsvolumen<br />

des Bereichs ›Unternehmensnachfolge‹ rund sieben Prozent des BayBG-<br />

Portfolios.<br />

Erfolgsbeteiligungen? Und ob! Da ist zum Beispiel die ›BBG GmbH Co. KG‹.<br />

1999 übernahm ein neuer Gesellschafter per MBI mit Eigenkapital von der<br />

BayBG die Mindelheimer Firma. Seitdem sind Umsatz um 65 und Personal


um 40 Prozent gestiegen. Die ›BBG‹ ist Weltmarktführer für Maschinen und<br />

Werkzeuge zur Herstellung von umschäumten Glas-Schiebedeckeln für Autoschiebedächer.<br />

Das bedeutet: Ob Audi, Opel, Mercedes, BMW oder eine andere<br />

europäische Automobilfirma – das Glas-Schiebedach wurde fast immer mit BBG-<br />

Maschinen hergestellt.<br />

In rund <strong>30</strong>0.000 deutschen mittelständischen Unternehmen muss in den<br />

nächsten <strong>Jahre</strong>n die Nachfolge geregelt werden. Bei einem Viertel hiervon ist<br />

die Nachfolgefrage noch nicht geklärt. 15 Prozent planen, das Unternehmen per<br />

Management-Buy-Out abzugeben. Dieser bevorstehende Generationenwechsel<br />

könnte auch der ›BayBG-Unternehmensnachfolge‹ neue Abschlüsse ermöglichen.<br />

Die Leistungen der BayBG erstrecken sich aber nicht nur auf eine monetäre,<br />

sondern auch auf eine beratende Funktion. Die BayBG-Spezialisten stehen im<br />

gesamten Transaktionsprozess beratend zur Seite und moderieren bei der rechtlichen<br />

und steuerlichen Gestaltung. Rechtlich komplexe Beteiligungsstrukturen,<br />

wie sie häufig bei MBIs, MBOs oder bei Spin-offs (Ausgliederung eines Unternehmensteils)<br />

sowie bei der Ablösung von Gesellschaftern im Zusammenhang<br />

mit gesellschaftsrechtlichen Veränderungen vorkommen, bedürfen eines praxiserprobten<br />

Vorgehens. Dies kann erst über die jahrelange Beschäftigung mit der<br />

Materie entwickelt werden, ein Know-how, über das der BayBG-Bereich ›Unternehmensnachfolge‹<br />

verfügt.<br />

Geschäftsbereiche 31


34 Geschäftsbereiche<br />

New Venture<br />

Neue Technologien prägten die 80er <strong>Jahre</strong> ebenso wie neue Finanzierungs- und<br />

Beteiligungsformen: Aus dem angloamerikanischen Wirtschaftsraum hielt die<br />

Finanzierung mit so genanntem Venture-Capital in Deutschland Einzug. Mit<br />

der Gründung der BWB <strong>Bayerische</strong> Wagnisbeteiligungsgesellschaft mbH im Jahr<br />

1985 reagierte das bayerische Mittelstandsbeteiligungssystem auf diese neuen<br />

Herausforderungen. Damit konnten jetzt auch im Bereich der ausgesprochenen<br />

Risikofinanzierung Beteiligungen eingegangen werden.<br />

Die BWB bildet damit die Vorgängerin der heutigen BayBG-Abteilung ›New<br />

Venture‹. Während die anderen Geschäftsbereiche der BayBG eher einen universellen<br />

Beteiligungsansatz verfolgen, lässt sich dieser Geschäftsbereich eher mit<br />

einer typischen VC-Gesellschaft vergleichen.<br />

Zielgruppe von ›New Venture‹ sind kleinere und mittlere technologieorientierte<br />

Unternehmen mit überdurchschnittlichen Wachstums- und Ertragspotenzialen.<br />

Wie alle anderen BayBG-Bereiche strebt ›New Venture‹ mittelstandsfreundliche<br />

Beteiligungslösungen an, die sowohl die Belange der Gesellschaft als<br />

auch des Gesellschafterkreises berücksichtigen. In enger Zusammenarbeit mit der<br />

Geschäftsführung des Beteiligungspartners und mit Hilfe des gesamten BayBG-<br />

Netzwerkes wird primär eine Steigerung des Unternehmenswertes angestrebt,<br />

um dadurch mittelfristig einen Börsengang oder – sofern vom Unternehmer gewünscht<br />

– einen (teilweisen) Verkauf des Unternehmens vorzubereiten. Beson-


ders erfolgreich agierte ›New Venture‹ in den Boom-Zeiten der New Economy.<br />

Der Geschäftsbereich begleitete mehrere Unternehmen erfolgreich an die Börse.<br />

Ein Beispiel hierfür ist die ›CANCOM IT Systeme AG‹, Scheppach, die 1999<br />

erstmals notiert wurde. Innerhalb von zehn <strong>Jahre</strong>n hat sich der Betrieb aus bescheidenen<br />

studentischen Anfängen zu einem europaweit agierenden Konzern<br />

entwickelt. ›CANCOM‹ vertreibt Hardware-, Software- und Netzwerkprodukte<br />

überwiegend an Groß- und mittelständische Unternehmen. ›CANCOM‹ erzielt<br />

Jahr für Jahr zweistellige Zuwachsraten. Ein Erfolg, den auch die Anleger honorieren.<br />

Zwar musste auch ›CANCOM‹ in Folge des Absturzes des Neuen Marktes<br />

Kurseinbußen hinnehmen; die CANCOM-Aktie entwickelt sich aber deutlich<br />

positiver als der Gesamtindex.<br />

Nach den erfolgreichen Börsengängen in den <strong>Jahre</strong>n um die Jahrtausendwende<br />

konzentriert sich ›New Venture‹ derzeit auf den kontinuierlichen Ausbau<br />

des Beteiligungsportfolios, um Renditepotenziale für die nächsten <strong>Jahre</strong> aufzubauen.<br />

Die aktuelle Kapitalmarktentwicklung – insbesondere das bevorstehende<br />

Ende des Neuen Markts – beeinflusst daher das Geschäft von New Venture nur<br />

am Rande.<br />

Geschäftsbereiche 35


36 Geschäftsbereiche<br />

Turn-around<br />

Der schwere wirtschaftliche Einbruch Anfang der 90er <strong>Jahre</strong> ließ die Zahl der<br />

Insolvenzen in bis dahin nicht gekannte Höhen steigen. Zahlreiche mittelständische<br />

Unternehmen gerieten in Liquiditätsprobleme.<br />

Diese schwierige Situation für den Mittelstand war im Jahr 1994 mit ein<br />

Anlass für die Gründung der Beteiligungsgesellschaft der <strong>Bayerische</strong>n Wirtschaft<br />

mbH (BBW). Ziel war es, Beteiligungskapital für mittelständische Unternehmen<br />

in einer Turn-around-Situation bereitzustellen. Die BBW war damals die erste<br />

deutsche Fondsgesellschaft, die sich ausschließlich auf dieses durch hohe Risiken<br />

gekennzeichnete Geschäftsfeld spezialisiert hatte. Turn-around-Finanzierung<br />

ist ein interpretationsfähiger und -bedürftiger Begriff, der unter Umständen<br />

falsche Erwartungen erwecken kann. Die BBW, die im Jahr 2000 in der<br />

neuen BayBG aufging, grenzte ihre potenzielle Beteiligungsklientel klar ein:<br />

Turn-around-Fälle, an denen sich die BBW beteiligen kann, sind solche Betriebe,<br />

bei denen es nach einer überstandenen Krise auf Basis eines überzeugenden<br />

Restrukturierungskonzepts wieder aufwärts geht und sich positive Zukunftsperspektiven<br />

abzeichnen. Das Unternehmen braucht in dieser Situation wieder<br />

neues Eigenkapital, damit es seine Chancen wahrnehmen kann.<br />

In den vergangenen acht <strong>Jahre</strong>n waren diese Voraussetzungen in ca. 50 Fällen<br />

gegeben, bei denen die BBW und ab 2000 die BayBG insgesamt <strong>30</strong>,2 Millionen<br />

Euro investierten. Aber Geld ist nicht alles. Diese Beteiligungsart ist mit hoher


Betreuungsintensität verbunden. Die BayBG-Experten stehen den Unternehmen<br />

mit Rat und Tat zur Seite. Dieser hohe Aufwand hat sich gelohnt. Entgegen den<br />

ersten Befürchtungen hat sich die Ausfallrate in ›Turn-around‹ in den vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>n relativ moderat entwickelt. Der Geschäftsbereich ›Turn-around‹<br />

rundet das Know-how und das Spezialistenwissen der BayBG ab. Sollte sich ein<br />

Unternehmen aus dem Portfolio eines anderen Geschäftsbereiches krisenhaft<br />

entwickeln, bringen die Turn-around-Experten unmittelbar ihre Kenntnisse und<br />

Erfahrungen ein, um die schwierige Lage schnell wieder in den Griff zu bekommen.<br />

Turn-around-Beteiligungen sind durch hohe Risiken, aber auch Chancen<br />

gekennzeichnet. Auf der Suche nach neuen Geschäftsperspektiven haben sich<br />

in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n auch andere deutsche Beteiligungsgesellschaften der<br />

Turn-around-Beteiligung gewidmet. Im Gegensatz zur BayBG, die auch in diesem<br />

Geschäftsbereich ausschließlich unternehmer- und mittelstandsfreundliche<br />

Minderheitsbeteiligungen realisiert, streben andere Turn-around-Beteiligungsgesellschaften<br />

oft eine Mehrheitsbeteiligung an.<br />

Nach wie vor zeichnet sich die BayBG auch in diesem Geschäftsbereich<br />

durch lange Erfahrung, realistische Risikoeinschätzung und eine faire Kalkulation<br />

aus. Daher wird die BayBG die Position des bayerischen Marktführers auch<br />

in den nächsten <strong>Jahre</strong>n souverän behaupten.<br />

Geschäftsbereiche 37


38<br />

Leitbild<br />

Für den Mittelstand<br />

Die BayBG <strong>Bayerische</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH gehört zu den führenden<br />

Beteiligungsgesellschaften in Deutschland. Regionaler Schwerpunkt ihrer Investitionen<br />

ist Bayern; unternehmerischer Schwerpunkt ist der Mittelstand.<br />

Die Beteiligungsgrundsätze<br />

Die BayBG arbeitet auf der Basis besonders mittelstandsfreundlicher Beteiligungsmodelle.<br />

Das Angebot umfasst das gesamte institutionelle Kapitalbeteiligungsgeschäft.<br />

In der Regel werden Minderheitsengagements eingegangen.<br />

Der Kunde als Partner<br />

Die BayBG geht auf die individuelle Situation und die Wünsche ihrer Partnerunternehmen<br />

ein. Auf dieser Grundlage kann die BayBG ihr gesamtes Leistungsspektrum<br />

optimal für das Unternehmen einsetzen.<br />

Der kleine Unterschied zum Wettbewerb<br />

Die BayBG bietet durch den Einsatz unterschiedlicher Refinanzierungsmittel für<br />

nahezu alle Unternehmenssituationen das passende Beteiligungsmodell.<br />

Die BayBG kann dank ihrer ausgeglichenen Gesellschafterstruktur eine neutrale,<br />

von Einzelinteressen unabhängige, Geschäftspolitik verfolgen.


Die BayBG verfügt über gute Kontakte zu Kreditwirtschaft, Industrie, Beratern<br />

und staatlichen bayerischen Institutionen, die sie für ihre Beteiligungspartner<br />

nutzt. Die BayBG bündelt Expertenwissen über viele Unternehmenssituationen.<br />

Diese Kompetenz ermöglicht eine intensive Betreuung über nahezu alle<br />

Entwicklungsphasen eines Unternehmens hinweg.<br />

Die Produktphilosophie<br />

Die Instrumente der BayBG sind breit gemischt: Sie stellt ihren Partnern nicht<br />

nur Eigenkapital zur Verfügung, sondern bietet unternehmensspezifische<br />

Dienstleistungen wie Konzeptentwicklung, Beratung und Begleitung bei der<br />

Realisierung an.<br />

Leitbild 39


40<br />

Gesellschafter<br />

Arbeitgeberverband der Kunststoff-<br />

verarbeitenden Industrie in Bayern e.V.,<br />

München<br />

Bank Schilling & Co., Aktiengesellschaft,<br />

Hammelburg<br />

Bankhaus Max Flessa & Co., Schweinfurt<br />

Bankhaus Reuschel & Co., München<br />

<strong>Bayerische</strong> Hypo- und Vereinsbank AG,<br />

München<br />

<strong>Bayerische</strong> Landesbank Girozentrale, München<br />

<strong>Bayerische</strong>r Handwerkstag e.V., München<br />

<strong>Bayerische</strong>r Hotel- und Gaststättenverband e.V.,<br />

München<br />

<strong>Bayerische</strong>r Industrieverband Steine und<br />

Erden e.V., München<br />

Bayern-Versicherung Lebensversicherung<br />

Aktiengesellschaft, München<br />

Commerzbank AG, München<br />

Deutsche Bank AG, München<br />

DZ BANK AG, Frankfurt/Main<br />

Dresdner Bank AG, Frankfurt/München<br />

IKB Deutsche Industriebank AG, Düsseldorf<br />

Industrie- und Handelskammer für München<br />

und Oberbayern, München<br />

Landesverband des <strong>Bayerische</strong>n<br />

Einzelhandels e.V., München<br />

Landesverband Groß- und Außenhandel,<br />

Vertrieb und Dienstleistungen Bayern e.V.,<br />

München<br />

LfA Förderbank Bayern, München<br />

Merck Finck & Co. Privatbankiers, München<br />

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich reg.<br />

Gen.m.b.H., Linz<br />

SchmidtBank KGaA, Hof/Saale<br />

Verband der bayerischen Säge- und Holz-<br />

industrie e.V., München<br />

Verband der Chemischen Industrie e.V., Bonn<br />

Sparkassenverband Bayern, München<br />

Verband der Holzindustrie und Kunststoff-<br />

verarbeitung Bayern-Thüringen e.V., München<br />

Vereinigung der <strong>Bayerische</strong>n Wirtschaft e.V.,<br />

München


Aufsichtsrat (v.l.): Friedemann Brünner, Thomas Bühl, Peter Alstetter, Ernst Burger,<br />

Dr. Stefan Schmittmann, Horst Rachinger, Rolf Kreutzfeldt, Dr. Joachim Kormann,<br />

Hans Trobitz, Hartmut Langhorst, Heinz Greiffenberger, Michael Schneider<br />

Das Stammkapital der KBG zeichneten 1972 der Freistaat Bayern, die LfA, sechs<br />

Kreditinstitute (<strong>Bayerische</strong> Hypotheken- und Wechselbank, <strong>Bayerische</strong> Vereinsbank,<br />

<strong>Bayerische</strong> Landesbank, Bankgeschäft Karl Schmidt, <strong>Bayerische</strong> Raiffeisen-<br />

Zentralbank AG, Zentralkasse der <strong>Bayerische</strong>n Volksbanken AG). Neben diesen<br />

Hauptkapitalgebern leisteten auch die Kammern, sieben bayerische Industrieverbände,<br />

Verbände des Handels sowie der Hotel- und Gaststättenverband<br />

Teilbeträge. 1973 traten auch die Deutsche Bank, die Dresdner Bank und die<br />

Commerzbank dem Kreis der Gesellschafter bei. Im Laufe der <strong>Jahre</strong> reduzierte<br />

der Freistaat seine unmittelbaren Anteile, bis er sich ganz zurückzog. Damit<br />

stand bereits in den ersten <strong>Jahre</strong>n die Gesellschafterstruktur fest, die auch die<br />

anschließend gegründeten mittelstandsorientierten Beteiligungsgesellschaften<br />

prägte. Abgesehen von Änderungen, die vor allem durch Fusionen der Gesellschafter<br />

entstand, hat auch die moderne BayBG eine ähnliche Gesellschafterstruktur,<br />

die sich im Aufsichtsrat widerspiegelt. Die breite Gesellschafterstruktur<br />

sichert die Unabhängigkeit der BayBG.<br />

Gesellschafter 41


42<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Aus dem Anforderungsprofil an einen Projektmanager<br />

im Beteiligungsgeschäft:<br />

◆ Entscheidungsfreudigkeit und -sicherheit.<br />

Notwendig, um angesichts der täglichen<br />

Anfragenflut schnell interessante von uninteressanten<br />

Nachfragen zu unterscheiden.<br />

◆ Menschenkenntnis. Entscheidend für einen<br />

Erfolg ist weniger der Businessplan, sondern<br />

vielmehr die Persönlichkeit des Unternehmers.<br />

◆ Belastbarkeit. Selbst bei genauester Prüfung<br />

muss manchmal eine Beteiligung abgeschrieben<br />

werden. Der Projektmanager muss<br />

auch mit solchen Enttäuschungen umgehen<br />

können.<br />

gestern<br />

◆ Takt- und Fingerspitzengefühl. <strong>Eine</strong> sachlich<br />

bedingte Ablehnung sollte beim Interessenten<br />

keinen schlechten Nachgeschmack hinterlassen.<br />

◆ Durchsetzungsfähigkeit und Mut. Der Projektmanager<br />

muss für die Interessen seines Partnerunternehmens<br />

eintreten.<br />

◆ Neben diesen menschlich-sozialen Fähigkeiten<br />

beherrscht der Projektmanager auch die fachlich-betriebswirtschaftlichen<br />

Teile: Bilanzen,<br />

Finanzierung, Recht, Marketing, Organisation.<br />

Alles in allem: kein leichter, aber ein umfassender<br />

und interessanter Job. Und das bedeutet<br />

auch für die Assistentinnen und andere Mitarbeiter<br />

überdurchschnittliche Anforderungen.


heute<br />

In den vergangenen <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n konnte die BayBG immer auf leistungsfähige und<br />

leistungsbereite Mitarbeiter zählen. Von 1972 bis 1994 engagierten sich für die<br />

KBG qualifizierte LfA-Mitarbeiter, die der Beteiligungsgesellschaft von der LfA<br />

im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrages überlassen wurden. Die anderen<br />

BayBG-Vorgängergesellschaften arbeiteten seit ihrer Gründung mit eigenem<br />

Personal. Mit der Gründung der BayBG-Managementgesellschaft im Jahr 1994<br />

nahm die BayBG die Mitarbeiter aller Vorgängergesellschaften selbst unter Vertrag.<br />

Derzeit hat die BayBG rund 70 Angestellte.<br />

Um Qualität und Quantität ihrer Mitarbeiter zu sichern, bildet die BayBG<br />

selbst aus. Sie beschäftigt auch Auszubildende und Trainees. Weiterhin werden<br />

regelmäßig interne und externe Schulungs- und Weiterbildungsprogramme<br />

durchgeführt. Investitionen in die Menschen sieht die BayBG als wichtigste<br />

Investition in die Zukunft.<br />

Mitarbeiter/innen 43


44<br />

Chronologie der<br />

Geschäftsführer/innen<br />

von bis<br />

KBG Georg Piechotta 1972 1976<br />

Kapitalbeteiligungsgesellschaft<br />

für die<br />

Heinrich Hartmann 1972 1975<br />

mittelständische Wirtschaft<br />

Bayerns mbH<br />

Robert Ruf 1975 1997<br />

Alfons Goetz 1976 1991<br />

Hartmut Langhorst 1991 1997<br />

Günther Henrich 1997 2000<br />

BGG Hans Kellndorfer 1972 1994<br />

<strong>Bayerische</strong> Garantiegesellschaft<br />

mbH<br />

für mittelständische<br />

Beteiligungen<br />

Heinrich Hartmann 1972 1980<br />

Konrad Wagner 1980 1997<br />

Heinz Werner Schmidt 1994 heute<br />

Astrid Wollenweber 1997 heute<br />

BWB Dr. Wilhelm Zirngibl 1985 1986<br />

<strong>Bayerische</strong> Wagnisbeteiligungsgesellschaft<br />

mbH<br />

Dr. Wolf Rüdiger Willig 1986 1998<br />

Günther Henrich 1987 1997<br />

Günther Benz 1997 1998<br />

BUB Hartmut Langhorst 1987 1991<br />

<strong>Bayerische</strong> Unternehmensbeteiligungs-<br />

Aktiengesellschaft<br />

Dr. Klaus F. Bauer 1990 1998


Beteiligungsgesellschaft<br />

der <strong>Bayerische</strong>n Wirtschaft<br />

mbH<br />

<strong>Bayerische</strong> Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH –<br />

Managementgesellschaft<br />

<strong>Bayerische</strong> Unternehmens-<br />

und<br />

Wagnisbeteiligungsgesellschaft<br />

mbH<br />

<strong>Bayerische</strong> Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH – neu<br />

Chronologie der Geschäftsführer/innen<br />

von bis<br />

BBW Günther Henrich 1994 2000<br />

BayBG Hartmut Langhorst 1994 1997<br />

Dr. Klaus F. Bauer 1994 2000<br />

Günther Henrich 1994 2000<br />

Dr. Wolf Rüdiger Willig 1993 2000<br />

Robert Ruf 1994 1997<br />

BUWB Dr. Klaus F. Bauer 1998 2000<br />

Dr. Wolf Rüdiger Willig 1998 2000<br />

Günther Benz 1998 2000<br />

BayBG Dr. Klaus F. Bauer 2000 2001<br />

Günther Henrich 2000 heute<br />

Dr. Wolf Rüdiger Willig 2000 heute<br />

Dr. Sonnfried Weber 2001 heute<br />

45


46<br />

Ablauf einer neuen Beteiligung<br />

»Ich habe ein Erfolg versprechendes Unternehmen und brauche zusätzliches<br />

Eigenkapital – Sie haben Beteiligungskapital und investieren das in zukunftsträchtige<br />

Unternehmen. Da passen wir doch gut zusammen.« So oder so ähnlich<br />

beginnt – heute wie vor <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n – oft der erste persönliche Kontakt zwischen<br />

einem Unternehmer und der BayBG.<br />

Der BayBG-Projektmanager wird bereits bei diesem ersten Kontakt einige<br />

Details abklären. Branche, Produkt, Umsatz, Management? Zur weiteren Prüfung<br />

benötigt die BayBG detailliertere Unterlagen über Vergangenheit, Gegenwart<br />

und Perspektiven des Unternehmens, zum Beispiel über Geschäftsfelder,<br />

Marktposition, Mitarbeiter und Ertragserwartungen. Die BayBG erstellt eine<br />

Wettbewerbsanalyse und ermittelt das vorhandene und zu entwickelnde Potenzial.<br />

Im Mittelpunkt steht aber immer die Unternehmerpersönlichkeit.<br />

Mindestens zwei persönliche Treffen werden vereinbart. <strong>Eine</strong>s davon ist mit<br />

einem Vor-Ort-Besuch der Betriebsstätten verbunden. Geklärt wird die Art der<br />

Beteiligung: still, offen oder gemischt. Geklärt wird das Beteiligungsentgelt,<br />

das sich bei stillen BayBG-Beteiligungen typischerweise aus einem fixen und<br />

einem variablen Bestandteil zusammensetzt. Die genaue Höhe des Beteilgungsentgelts<br />

hängt auch vom Risiko des Engagements ab. Vereinbart werden auch<br />

die Modalitäten des Ausstiegs. Bei einer Laufzeit von 6–10 <strong>Jahre</strong>n ist die Rückzahlung<br />

durch den Unternehmer der Standardausstieg. Aber auch andere Aus-


Diskussion im Garantieausschuss<br />

Ablauf einer neuen Beteiligung 47<br />

stiege sind möglich, zum Beispiel über einen Börsengang oder einen (teilweisen)<br />

Verkauf des Unternehmens. Da Beteiligungskapital ohne dingliche Sicherheit<br />

vergeben wird, muss eine Beteiligung intensiv geprüft werden. Bei der Risikokalkulation<br />

besonders wichtig: Kann das Engagement über eine teilweise Ausfallgarantie<br />

der <strong>Bayerische</strong>n Garantiegesellschaft mbH für mittelständische<br />

Beteiligungen (BGG) oder auch eine Haftungsfreistellung der KfW abgesichert<br />

werden? Bei dem Standardgeschäft der BayBG, einer stillen Beteiligung bis zu<br />

einer Million Euro an einem bayerischen Unternehmen, ist dies im Allgemeinen<br />

der Fall. Die BayBG legt dem BGG-Garantieausschuss, der sich aus Vertretern der<br />

BGG-Gesellschafter und dem Rückgarantenvertreter zusammensetzt, das Projekt<br />

vor. Wird auch von dieser Seite »grünes Licht« gegeben, steht einer Beteiligung<br />

nichts mehr im Wege.<br />

Bei anderen Projekten können keine BGG-Rückgarantien beantragt werden.<br />

Hier übernimmt der BayBG-Aufsichtsrat die Kontrolle und Risikoabwägung. Bei<br />

sehr hohen Beteiligungssummen arbeitet die BayBG mit der LfA und anderen<br />

Beteiligungsgesellschaften zusammen, wobei die BayBG immer als Lead-Investor<br />

agiert. Für viele Interessenten wichtig: Wie lange dauert es vom Erstkontakt bis<br />

zum Vertragsabschluss? Wenn alle notwendigen Unterlagen schnell und vollständig<br />

bei der BayBG eingehen, ist es in zwei bis drei Monaten möglich.


Starkes Doppel:<br />

BayBG und BGG<br />

Im Jahr 1972 wurde nicht nur die KBG in Bayern gegründet, sondern von einem<br />

ähnlichen Gesellschafterkreis auch die <strong>Bayerische</strong> Garantiegesellschaft mbH für<br />

mittelständische Beteiligungen (BGG).<br />

Die BGG ist so etwas wie eine Rückversicherung der Beteiligungsgesellschaften.<br />

Sie übernimmt seit <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n Garantien für beschränkt haftende Beteiligungen<br />

von privaten Kapitalbeteiligungsgesellschaften an mittelständischen<br />

Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Bayern. Damit sichert die BGG<br />

Beteiligungen, die der Erhaltung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

dienen. <strong>Eine</strong> Vergabe von Risikokapital wird so ermöglicht, die ohne Garantiezusagen<br />

der BGG nicht oder nur zu höheren Konditionen zustande käme.<br />

Der Garantieauschuss, in den die BGG-Gesellschafter ihre Vertreter entsenden<br />

und dem auch ein Vertreter der Rückgaranten Bund und Land angehört,<br />

prüft, ob die BGG eine Risikogarantie abgeben kann. Insgesamt hat die BGG<br />

seit ihrer Gründung mehr als 1.400 Garantien mit einem Gesamtbetrag von<br />

410 Millionen Euro übernommen.<br />

Die BGG hat gemeinsam mit der BayBG ein Risiko-Überwachungssystem<br />

aufgebaut, das laufend überprüft und ausgebaut wird. Dieses Instrument erlaubt<br />

es, Risiken frühzeitig zu erkennen und damit beherrschbar zu machen. Mit diesem<br />

Instrument trägt die BGG dafür Sorge, dass ihre Mittel auch in Zukunft effizient<br />

eingesetzt werden.<br />

49


Branchen<br />

Von 1972 – 2002 hat sich Bayerns Wirtschaftskraft mehr als verdoppelt. Ursache<br />

und Folge dieser Entwicklung war eine veränderte Wirtschaftsstruktur: Prägten<br />

Anfang der 70er <strong>Jahre</strong> noch traditionelle Branchen, Industrien und Produktionsstrukturen<br />

die bayerische Wirtschaft, so gewannen in den folgenden Jahrzehnten<br />

die Hochtechnologiebranchen und der Dienstleistungssektor an Bedeutung.<br />

Aber auch die traditionellen Industrien setzten die neuen Technologien<br />

ein und wurden so oft selbst zu Hochtechnologieunternehmen. Die Unterscheidung<br />

zwischen High- und Low-Tech wird hinfällig. Alt und neu gleichberechtigt<br />

nebeneinander – das ist eine der Grundlagen des bayerischen Erfolgs.<br />

Menschliches Wissen, Risikobereitschaft und Kapital bilden die Faktoren,<br />

die den technischen Fortschritt und Wohlstand einer rohstoffarmen Volkswirtschaft<br />

bestimmen. Gerade dem Rückgrat unserer Wirtschaft, dem Mittelstand,<br />

zu dem 99 Prozent aller Betriebe zählen, fehlt es oft an Kapital, um seine Ideen,<br />

seine Wachstums- oder Innovationspläne umzusetzen. Diese Funktion des Eigenkapitalgebers<br />

für erfolgversprechende Unternehmen – vorwiegend, aber nicht<br />

ausschließlich bayerische – haben BayBG und Vorgängerorganisationen bisher<br />

mit mehr als 1.400 Beteiligungen übernommen.<br />

Erfindungen, Technologien und Produkte von zahlreichen BayBG-Partnerunternehmen<br />

erleichtern den Menschen das Leben in vielfältiger Form und tragen<br />

zur Lösung akuter Probleme bei.<br />

51


52 Branchen<br />

Gesundheit<br />

Die Ausgaben für das Gesundheitswesen haben sich – den zahlreichen Kostendämpfungsgesetzen<br />

und Krankenkassenreformen zum Trotz – in den vergangenen<br />

drei Jahrzehnten vervielfacht. Kaum eine andere Branche konnte mit so<br />

»gesunden« Wachstumsraten glänzen. Auch für die Zukunft zeichnen sich hervorragende<br />

Branchenperspektiven ab: Wegen der Erfolge des Gesundheitswesens<br />

und der Medizintechnik stieg und steigt die durchschnittliche Lebenserwartung;<br />

ältere Menschen fragen mehr medizinische Leistungen nach. Aber auch für die<br />

Jüngeren ist Gesundheit eines der wichtigsten Güter. Bei weiter wachsendem<br />

Wohlstand wird die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen weiter zunehmen.<br />

Nicht nur wirtschaftlich, auch technisch ist die Medizintechnik noch lange<br />

nicht am Ende. Die moderne Medizintechnik entwickelt nicht nur immer neue<br />

Prophylaxe-, Diagnose- und Therapieverfahren, sondern sorgt auch für eine<br />

immer sanftere Medizin. Viele Verletzungen und Erkrankungen, die früher nur<br />

durch eine aufwändige und oft auch gefährliche Operation therapiert werden<br />

konnten, werden heute mit einer relativ harmlosen, nicht invasiven Maßnahme<br />

behandelt. Damit werden physische und psychische Belastungen für die Patienten<br />

reduziert und das Risiko minimiert. BayBG-Partnerunternehmen haben in<br />

den vergangenen <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n bei der Entwicklung der modernen Medizintechnik<br />

erfolgreich mitgewirkt. Die mittelfränkische ›NWL-Lasertechnologie GmbH‹,<br />

Schnaittach, die sich inzwischen auf industrielle Laseranwendungen speziali-


siert hat, entwickelte Anfang der 90er <strong>Jahre</strong> einen Argon-Laser für den Einsatz in<br />

der Augenheilkunde.<br />

Vor der Behandlung steht aber die Diagnose, deren Genauigkeit von der Effizienz<br />

der Durchleuchtungstechnik abhängt. Moderne Computertomographen<br />

liefern bei einer relativ geringen Strahlenbelastung ein gestochen scharfes Bild<br />

vom Körperinneren. Als erstes deutsches Unternehmen entwickelte die ›Schwarzer<br />

GmbH‹ den Enzephalographen für den Einsatz im Kernspintomographen.<br />

1988 brachte ›Schwarzer‹ das weltweit erste digital arbeitende EEG-Gerät mit<br />

thermosensitver Aufzeichnung und Signalübertragung mittels Lichtleiter auf den<br />

Markt. Die Firma ›Schwarzer‹, die seit 50 <strong>Jahre</strong>n in München ansässig ist, hat<br />

aber nicht nur in der neurologischen, sondern auch in der kardiologischen<br />

Messtechnik einen hervorragenden Namen. Kardiologie ist auch das Gebiet der<br />

›Bavaria Medizin Technologie GmhH‹, Oberpfaffenhofen, die in der Herzkathetertechnik<br />

eine herausragende Marktposition besitzt.<br />

Medikamente sollen gesund und nicht krank machen. Damit das auch so<br />

bleibt, müssen die Medikamente einer 100-Prozent-Kontrolle unterzogen werden.<br />

Glasbehälter, Verschlüsse müssen beschädigungsfrei und Lösungen partikelfrei<br />

sein. Die ›Seidenader GmbH‹, Markt Schwaben, stellt seit Jahrzehnten Maschinen<br />

her, die solche Behältnisse auf kleinste Verunreinigungen prüfen. Wegen<br />

ihrer Innovationskraft, Zuverlässigkeit und Leistungsstärke wurde ›Seidenader‹<br />

im Jahr 2001 in den Kreis der »Top 100 in Deutschland« aufgenommen.<br />

In ganz neue Dimensionen könnte das Gesundheitswesen mit der Mikrosystemtechnik<br />

vordringen. Diese neue Technik ermöglicht es vielleicht bald, in<br />

den Blutkreislauf Kleinstroboter einzuschleusen, die Arterien von Verkalkungen<br />

reinigen. Auch wenn bei diesem Beispiel Hollywood (vorerst noch) grüßen lässt.<br />

Viele Wissenschaftler sind überzeugt davon, dass die konkrete Umsetzung solcher<br />

heute noch fantastisch anmutenden Visionen in nicht zu ferner Zukunft<br />

möglich sein wird. <strong>Eine</strong> Voraussetzung hierfür sind extrem leistungsfähige Sensoren,<br />

die die ›Funktion des Auges‹ für diesen Kleinstroboter übernehmen können.<br />

Die Berliner ›Silicon Sensor AG‹ zählt zu den weltweit führenden Herstellern<br />

von optischen Präzisions-Sensoren. Neben anderen Anwendungsgebieten werden<br />

die Sensoren der Berliner High-Tech-Firma seit <strong>Jahre</strong>n auch in der Medizintechnik<br />

verwendet: Sie werden inner- und außerhalb des menschlichen Körpers<br />

bei der Suche nach Tumorzellverbänden eingesetzt.<br />

Prophylaxe, Diagnostik, Therapie – BayBG-Partnerunternehmen sind seit<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n in allen Bereichen des Gesundheitswesens tätig. Medizintechnische<br />

Unternehmen haben sich längst zu einem erfolgreichen Spezialbereich der<br />

BayBG entwickelt.<br />

Branchen 53


54 Branchen<br />

Mobilität<br />

In den vergangenen <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n haben Verkehr und Mobilität drastisch zugenommen.<br />

Staus auf den Straßen, überfüllte Bahnen zur Rushhour, ausgereizte Lufträume.<br />

Der Massenverkehr ist auch zu einer Belastung für Mensch und Umwelt<br />

geworden. Gleichwohl ist und bleibt die Mobilität von Menschen und Gütern<br />

für unsere Wirtschaft und für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Bayern ist vor<br />

allem Autoland. Die bayerische Auto- und Zulieferindustrie zählt 175.000 Mitarbeiter.<br />

Das entspricht 15 Prozent aller in der verarbeitenden Industrie Beschäftigten.<br />

Diese herausragende Bedeutung des Autos findet auch im Portfolio der<br />

BayBG ihren Niederschlag. BayBG-Partnerunternehmen haben in den letzten<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n in allen Bereichen der Verkehrstechnik wichtige Beiträge zur Entwicklung<br />

geleistet. Der besondere Schwerpunkt lag und liegt dabei in der Automobiltechnik:<br />

Produkte im und rund um das Auto.<br />

Der Wertanteil der Elektronik in einem Auto hat sich seit 1972 von nahezu<br />

null auf heute 22 Prozent gesteigert. Elektronische Bauteile erhöhen den Komfort,<br />

aber auch die Sicherheit. Die ›Micron AG‹, Neutraubling, entwickelt elektronische<br />

Steuergeräte, die in zahlreichen Branchen und Produkten Anwendung<br />

finden, so auch im Auto. Micron-Steuergeräte sorgen für die Zündung des Airbags<br />

zum richtigen Zeitpunkt. Micron-Technologie öffnet und schließt die Schiebedächer<br />

namhafter Automarken. Ebenso werden Auto-Klimaanlagen und Sitzeinstellungen<br />

von Produkten der Neutraublinger Software-Schmiede gesteuert.


Komfort und Sicherheit. Dafür ist auch die ›Alfmeier Präzision AG‹, Treucht-<br />

lingen, zuständig. Mit Alfmeier-Technologie werden per Knopfdruck Luftzellen<br />

in Fahrzeugsitzen mit Luft gefüllt oder entleert, bis die Insassen bequem sitzen.<br />

Pneumatischer Sitzkomfort! Die mittelfränkische Firma produziert fluidische<br />

Systeme. Sie sorgt zum Beispiel für den richtigen Druck im Kurbelgehäuse des<br />

Motors und dafür, dass – wichtig für die Sicherheit – im Bremskraftverstärker<br />

immer genügend Vakuum herrscht.<br />

Die ›KNOTT GmbH‹, Eggstätt, an der die BayBG seit 19 <strong>Jahre</strong>n beteiligt ist,<br />

stellt vollständige Bremsanlagen her. In mehreren Werken in Europa und den<br />

USA produziert die KNOTT-Gruppe Scheiben- und Trommelbremsen für verschiedene<br />

Fahrzeugarten, zum Beispiel für Omnibusse. Daneben ist die KNOTT-<br />

Gruppe zweitgrößter Anbieter von sämtlichen Komponenten, die zum Bau von<br />

Trailern (Anhängern) benötigt werden.<br />

Dass die Verbindungen zwischen den einzelnen Komponenten eines Kraftfahrzeugs,<br />

zum Beispiel zwischen Blinkschalter und Blinker, intakt bleiben,<br />

dafür sorgt die ›UNIWELL Wellrohr GmbH‹, Ebern. ›UNIWELL‹ entwickelt<br />

und produziert qualitativ hochwertige Kabelschutz- und medienführende<br />

Systeme für Kraftfahrzeuge sowie Maschinen und Anlagen. Die UNIWELL-<br />

Kabelschutzsysteme sind in ihrer Eigenschaftskombination immer auf den<br />

jeweiligen Einsatzbereich und Anwendungsfall hin maßgeschneidert. Diese<br />

besondere Berücksichtigung der spezifischen Konstruktion eines Autos<br />

oder einer Maschine ist mit ein Grund, dass sich ›UNIWELL‹ für einen<br />

immer größeren Kreis namhafter Automobilhersteller und Industrieunternehmen<br />

als Entwicklungspartner und Produzent etabliert hat.<br />

Die 1919 gegründete ›Jopp GmbH‹, Bad Neustadt, ist heute ein führender<br />

Entwickler und Produzent von Schaltungssystemen für die Automobilindustrie.<br />

Bei Jopp wurde die damalige Weltneuheit ›Tiptronic-Schaltung‹ gebaut, die 1992<br />

von Porsche entwickelt wurde. Die analog funktionierende aktuelle BMW-Steptronic<br />

wurde von ›Jopp‹ entwickelt und wird seit 1998 dort in Serie produziert.<br />

In beiden Fällen handelt es sich um Automatikschaltungen mit manueller<br />

Schaltmöglichkeit durch Tippen am Schalthebel. Aktuelle Neuentwicklung ist<br />

eine Shift-by-Wire-Schaltung mit elektronischer Schaltsensorik und Signalaufbereitung<br />

für Opel.<br />

Sicherheit, Komfort oder innovative Systemsteuerung. BayBG-Partnerunternehmen<br />

agieren seit Jahrzehnten erfolgreich in allen Bereichen der Verkehrsund<br />

Autotechnik.<br />

Branchen 55


58 Branchen<br />

Kommunikation und<br />

Information<br />

Die Informations- und Kommunikationstechnik hat in den vergangenen <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

alle Lebensbereiche erfasst und grundlegend verändert. Heute selbstverständliche<br />

Medien- und Kommunikationsinstrumente waren vor drei Jahrzehnten<br />

noch nahezu unbekannt: Fand in den 70er <strong>Jahre</strong>n der Computer Eingang in<br />

die Produktionstechnik und die Datenbearbeitung, so startete der PC in den<br />

80ern seinen Siegeszug, der zehn <strong>Jahre</strong> später in der Internetwirtschaft einen<br />

neuen Höhepunkt erreichte.<br />

Oft wurde die Entwicklung der Mikroelektronik und ihrer nahezu uneingeschränkten<br />

Möglichkeiten in der Produktions-, Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

mit einer neuen industriellen Revolution verglichen. Sicherlich<br />

nicht zu Unrecht: Produktion, Vertrieb, Organisation – nahezu alle betriebswirtschaftlichen<br />

Bereiche wurden neu gestaltet. Damit verbunden war auch eine<br />

Goldgräberstimmung, die Ende der 90er <strong>Jahre</strong> zu einer Kursexplosion der New-<br />

Economy-Werte führte. Auch wenn dieser Boom im Jahr 2000 ein jähes Ende<br />

fand, gilt dennoch: Mikroelektronik, moderne Informations- und Kommunikationstechnik<br />

werden auch in Zukunft Wirtschaft und Gesellschaft prägen. Bereits<br />

frühzeitig haben sich BayBG und zahlreiche ihrer Partnerfirmen in der<br />

Informations- und Kommunikationstechnik engagiert.<br />

Die Augsburger ›PLG Elektronik-, Ingenieur- und Dienstleistungs AG‹ stellt<br />

erfolgreich Hardware- und Softwareprodukte her: PCs, Server und Notebooks


ebenso wie Spiele- oder Info-Terminals. Die ›PLG‹ ist aber weit mehr. Sie versteht<br />

sich in erster Linie als EDV-Dienstleister: Die ›PLG‹, die ihre Produkte nicht unter<br />

eigenem Namen vertreibt, sondern unter dem Namen ihrer Kunden, namhaften<br />

EDV-Produzenten, versteht sich als Entwickler von integrierten Hard- und Softwarelösungen.<br />

Gleichzeitig übernimmt ›PLG‹ die ganze Logistiksteuerung für<br />

seine Kunden.<br />

Ein Beispiel für innovative Softwareentwicklung ist die 1983 gegründete<br />

›varetis AG‹, München. Mit weltweit mehr als 18.000 installierten Operatorplätzen<br />

in über 240 Call-Centern ist ›varetis‹ heute die globale Marktführerin bei<br />

Telefonauskunftslösungen. Mitarbeiter bei den Auskunftsstellen bearbeiten weltweit<br />

jährlich fast zwei Milliarden Auskunftsabfragen mit Software von varetis.<br />

Das Auffinden der gesuchten Nummern erfolgt dabei in Sekundenbruchteilen.<br />

Mehr noch: varetis-Technologie verbindet Auskunftssysteme von Telefongesellschaften<br />

auf allen Kontinenten. Beispiel Amerika: 1992 ist mit varetis erstmalig<br />

der landesweite und landesübergreifende direkte Zugriff auf US-Daten möglich.<br />

Wer früher von New York aus eine Telefonnummer in Los Angeles erfragen wollte,<br />

musste sich von seiner Auskunft zur Auskunft nach L. A. verbinden lassen.<br />

Mit varetis-Software geht’s jetzt direkt.<br />

Die ›MAYAH Communications GmbH‹, Hallbergmoos, wiederum steht als<br />

Synonym für modernste Kommunikationstechnik. ›MAYAH‹ ist der Technologieführer<br />

im Bereich der Ton-Übertragungstechnik für Rundfunk-, Fernseh- und<br />

Internetanwendungen. So vertrauen zum Beispiel ORF, Radio France oder amerikanische<br />

Rundfunkanbieter der MAYAH-Technologie, mit der auch die Liveübertragungen<br />

der Originaltöne bei der letzten Bundestagswahl gesichert wurden.<br />

Die Hersteller von Informations- und Kommunikationstechnik können sich<br />

nicht auf das Produzieren beschränken – auch sie selbst müssen ihre Leistungen<br />

kommunizieren. Mit der ›vibrio.Kommunikationsmanagement Dr. Kausch<br />

GmbH‹, Unterschleißheim, hat die BayBG eine Partnerfirma, die sich auf Kommunikationsberatung<br />

und Öffentlichkeitsarbeit für IT-Firmen und deren Produkte<br />

spezialisiert hat: Microsoft, Hewlett-Packard, Altavista oder Citrix setzen<br />

auf das PR-Know-how von ›vibrio‹. Ihre Aktionen, zum Beispiel die aktuelle<br />

Copyright-Kampagne von Microsoft, erregen immer wieder Interesse und Aufmerksamkeit<br />

von Fachpublikum und breiter Öffentlichkeit.<br />

Bayern ist seit Jahrzehnten ein europäisches Zentrum der Informations- und<br />

Kommunikationstechnik – nur im Großraum London gibt es mehr IT-Arbeitsplätze<br />

als in Bayern. BayBG und Partnerfirmen haben in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n<br />

an der Entwicklung der modernen Informationsgesellschaft mitgewirkt und<br />

werden dies auch in Zukunft tun.<br />

Branchen 59


60 Branchen<br />

Dienstleistungen<br />

Der französische Wirtschaftswissenschaftler Jean Fourastié hat es vor 50 <strong>Jahre</strong>n<br />

prognostiziert: Die Dienstleistungen werden einen immer größeren Anteil an<br />

der Wertschöpfung einnehmen. Die These hat sich empirisch längst bestätigt.<br />

1972 betrug der Anteil der Dienstleistung an der gesamten Wertschöpfung der<br />

deutschen Wirtschaft noch 54 Prozent. Heute beträgt dieser Anteil 70 Prozent.<br />

In den 70er und 80er <strong>Jahre</strong>n sanken die Arbeitszeiten und stiegen die Einkommen.<br />

Die Soziologen sprachen von der Freizeitgesellschaft, die neue Nachfragestrukturen<br />

mit sich brachte. Gefragt waren freizeitnahe Dienstleistungen.<br />

Auch auf die BayBG hatte dies ihre Auswirkungen. Waren die Partner der ersten<br />

<strong>Jahre</strong> fast ausschließlich Unternehmen des besonders kapitalintensiven produzierenden<br />

Gewerbes, so nahm die BayBG jetzt auch Partner aus dem Dienstleistungsbereich<br />

in ihr Portfolio: Hotels, Kinos, Handels- und Gastronomiebetriebe.<br />

Der Aufstieg der Informations- und Kommunikationstechnik in den 80ern<br />

brachte einen zusätzlichen Impuls: Es entstand eine ganz neue Dienstleistungsbranche,<br />

die Wartung, Programmierung und Anwendungsmöglichkeiten der<br />

EDV zum Gegenstand hatte. Beispiel: die 1989 gegründete ›HighQIT ‹, Ottobrunn/München.<br />

Mit der Einführung einer neuen Software oder einer neuen<br />

Datenbank ist es oft nicht getan. Notwendig ist ein echtes Change Management,<br />

das sich um die simultane Entwicklung von Organisation, Mitarbeitern<br />

und IT-Werkzeugen kümmert. Hierbei unterstützt ›HighQIT ‹ ihre Kunden und


entwickelt kundenspezifische Konzepte. Das Unternehmen mit Sitz in Ottobrunn<br />

und Atlanta hat inzwischen rund 100 solcher Projekte durchgeführt.<br />

BMW, adidas, Siemens oder Opel – sie alle zählen zu den HighQIT-Kunden. Anfang der 90er <strong>Jahre</strong> erhielt die Dienstleistungsbranche noch einen zusätzlichen<br />

Anstoß. Ausgelöst durch eine schwierige konjunkturelle Situation sahen<br />

sich viele Unternehmen zu einer Neuorganisation ihrer Betriebs- und Produktionsabläufe<br />

veranlasst. Im Rahmen dieser Umstrukturierungen wurden zahlreiche,<br />

bisher innerhalb eines Betriebes erstellte Dienstleistungen nach außen<br />

verlagert. Lean Management und Outsourcing wurden zum Leitbild einer<br />

modernen Unternehmens- und Organisationsstruktur.<br />

Hierauf hat die ›Bonné GmbH‹, an der die BayBG offen und still beteiligt ist,<br />

reagiert. Das Kemptener Unternehmen koordiniert Entwicklungsprojekte zwischen<br />

Automobilherstellern und ihren Zulieferern. Die Vorteile für die Kunden<br />

sind offensichtlich. Die Entwicklungsingenieure werden von organisatorischen<br />

Aufgaben entlastet und können wieder Full-Time entwickeln. DaimlerChrysler,<br />

Audi, MAN, BMW, Porsche, MCC und diverse Zulieferanten, wie beispielsweise<br />

Webasto setzen bei ihren Projekten ›Bonné‹ als Koordinator und Moderator ein.<br />

Die ›Dohmen Distribution‹, Garching, hat sich bereits Mitte der 70er <strong>Jahre</strong><br />

auf eine Fulfillment-Logistik spezialisiert. Das Unternehmen übernimmt für<br />

seine Kunden nicht nur die Distribution von Waren, sondern auch die Kundenbetreuung,<br />

Bestell- und Bezahlabwicklung und sonstige Rechnungszentrums-<br />

Dienstleistungen.<br />

Nicht die Logistik von Produkten, sondern von Daten ist der Geschäftsgegenstand<br />

von ›Retarus Network Services GmbH‹, Höhenkirchen-Siegertsbrunn.<br />

Unter dem Motto »Immer gute Nachrichten« sorgt ›Retarus‹ dafür, dass wichtige<br />

Informationen ziel- und zeitgerecht geliefert werden – per Mail, Fax oder Electronic<br />

Data Management (EDI). Die Kommunikationslösungen von ›Retarus‹<br />

umfassen Beratung, Training und Support sowie den Aufbau der notwendigen<br />

Infrastruktur, die Implementierung der Software und Outsourcing-Angebote.<br />

EDV-Dienstleister stehen für den Datentransport und die Datenbearbeitung,<br />

das Layout der modernen Kommunikationsgesellschaft prägen die PR-Agenturen.<br />

Die ›DC Design Company GmbH‹, München, konzipiert für ihre Kunden<br />

integrierte Kommunikationskonzepte, die einem Unternehmen ein unverwechselbares<br />

Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit geben: Messeauftritte, Kunden-<br />

Events oder Roadshows aus einem Guss und unter einheitlichem Outfit.<br />

Fazit: Wenngleich der Schwerpunkt der BayBG-Aktivitäten im produzierenden<br />

Gewerbe liegt, vernachlässigt die BayBG das Dienstleistungsgewerbe nicht:<br />

Ein Viertel des BayBG-Beteiligungsvolumens zählt zum Dienstleistungsbereich.<br />

Branchen 61


64 Branchen<br />

Traditionelle Branchen<br />

Es begann mit einem Lebensmittelproduzenten: Die Firma ›Reber‹, der Mozartkugel-Hersteller<br />

aus Bad Reichenhall, war im Jahr 1972 der erste Beteiligungspartner.<br />

Die ›Paul Reber GmbH & Co. KG‹ ist der BayBG bis heute treu geblieben.<br />

Wenn das kein Vertrauensbeweis ist! Auf der Gegenseite setzt die BayBG, trotz<br />

aller Offenheit für neue Technologien und Branchen, immer auch Vertrauen in<br />

die traditionellen Branchen, die ›Old Economy‹, wie sie heute manchmal – aber<br />

meist unzutreffend – bezeichnet werden. Hinter diesem Vertrauen steht das Wissen,<br />

dass die Bedürfnisse des Menschen, die von diesen Industrien befriedigt<br />

werden, immer Bedeutung besitzen werden. Die Klassifizierung »traditionell –<br />

modern« oder »old – new« kann sich allenfalls auf das hergestellte Produkt,<br />

nicht auf Produktionstechnik, Absatzstrategie oder Organisation beziehen. Hier<br />

sind traditionelle Branchen mindestens genauso fortschrittlich wie moderne.<br />

Für die BayBG ist die Branchenzugehörigkeit eines Betriebes seit jeher zweitrangig.<br />

Entscheidend sind die Produktion, der Markt, die Mitarbeiter, die Unternehmensphilosophie<br />

– kurz: die Erfolgswahrscheinlichkeit, die nicht nur, aber<br />

sehr stark von der Persönlichkeit des Unternehmers bestimmt wird.<br />

Neben ›Reber‹ beteiligte sich die BayBG auch an zahlreichen weiteren<br />

Lebensmittelproduzenten, zum Beispiel an der ›Laschinger GmbH‹, Bischofsmais.<br />

›Laschinger‹ hat die Zucht und den Vertrieb von Lachsen revolutioniert.<br />

Die niederbayerische Firma konnte und kann Lachse so zu einem hervorragen-


den Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten. Damit wurde ›Laschinger‹ zu einem der<br />

bedeutendsten Marktteilnehmer der Fischbranche in ganz Europa.<br />

Nicht nur für leibliche Genüsse stehen BayBG-Partnerunternehmen, sondern<br />

auch für Schönheit: Die ›GEKA BRUSH GmbH‹, Bechhofen, produziert in<br />

großer Vielfalt Bürstchen zum Auftragen von Wimperntusche und Nagellack. Es<br />

werden auch die dazugehörigen Behältnisse bei ›GEKA‹ hergestellt. Internationale<br />

Kosmetikfirmen füllen ihre Produkte ausschließlich in GEKA-Behältnisse.<br />

Für Helligkeit sorgt die ›INVIA Sportartikel Vertriebs GmbH‹, Eurasburg. Ursprünglich<br />

ein reiner Großhandelsbetrieb für hochwertige Outdoorsportartikel:<br />

Rucksäcke, Schlafsäcke, Regen- und Wärmebekleidung. Heute hat sich ›INVIA‹<br />

auch als Entwickler von Taschen- und Stirnlampen auf der Basis von Hochleistungs-Leuchtdioden<br />

ein zweites Standbein geschaffen. Inzwischen hat ›INVIA‹<br />

die weltweit erste Solar-Taschenlampe zum Patent angemeldet.<br />

Innovation ist die Erfolgsgrundlage der 1974 gegründeten ›SOMIC GmbH &<br />

Co. KG‹, Amerang, ein Hersteller von Verpackungsmaschinen. Mittels eines<br />

Vakuumförderbands befördern SOMIC-Maschinen Verpackungskartons in Sekundenbruchteilen<br />

von einer Verpackungsstation zur nächsten. Diese Technologie<br />

macht SOMIC-Maschinen schneller als die meisten Konkurrenz-Produkte.<br />

Auf den Bruchteil von Sekunden und auf Genauigkeit kommt es auch in der<br />

Raumfahrt an. Dass die Ariane-Raketen ihre Weltraummissionen durchführen<br />

können, dazu trägt auch die niederbayerische ›Hacker Feinmechanik‹, Neuhausen/Offenberg,<br />

bei. Die 1986 gegründete Firma liefert feinmechanische Präzisionsteile<br />

für die Weltraumrakete. Nicht nur in der Raumfahrt, auch in jeder anderen<br />

Branche, in der es auf extreme feimechanische Genauigkeit ankommt, sind<br />

Hacker-Produkte gefragt: Ob im Kernspintomographen, im BMW-Cabrio oder in<br />

der Hilti-Bohrmaschine – Hacker-Präzision sichert die Funktionsfähigkeit.<br />

<strong>Eine</strong> erfolgreiche Neugründung einer Plüschtier-Firma? Unmöglich! So das<br />

Urteil der Branchenexperten: »Der Markt ist doch seit Jahrzehnten gesättigt.«<br />

Mit der Gründung der ›Nici AG‹, Altenkunstadt, im Jahr 1986 mussten die<br />

Experten ihr Urteil revidieren. Die Erfolgskriterien, die ›Nici‹ in kurzer Zeit zu<br />

einer Marke mit jährlich zweistelligen Wachstumsraten machten? Das sind einerseits<br />

charakterstarke und liebenswerte Plüschtiere, andererseits Kundennähe,<br />

die auf die Wünsche der Konsumenten unmittelbar eingeht, und die internationale<br />

Ausrichtung des Unternehmens. Auch die innovative Positionierung der<br />

Nici-Plüschtiere als Promotion-Produkte hat zum Erfolg beigetragen.<br />

Die Liste von Erfolgsunternehmen ließe sich nahezu beliebig verlängern.<br />

Traditionelle Industrie und größere Handwerksbetriebe sind auch heute noch<br />

eines der zentralen Standbeine der BayBG.<br />

Branchen 65


66 Branchen<br />

Umwelt<br />

Bayern zählt – was den Umweltschutz betrifft – seit drei Jahrzehnten zu den<br />

ersten Adressen: 1970 wurde im Freistaat das erste Umweltministerium Europas<br />

geschaffen. Aber auch bayerische Wirtschaft und Unternehmen sind Vorreiter<br />

in Umweltschutz und Umwelttechnik. Umweltschutz und Umweltpolitik haben<br />

in den vergangenen <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n einen grundlegenden Paradigmenwandel erfahren.<br />

Spielte Umweltschutz in der politischen und wirtschaftlichen Diskussion<br />

Anfang der 70er <strong>Jahre</strong> noch eine untergeordnete Rolle, so steht er heute im Mittelpunkt.<br />

Jede Maßnahme wird auf ihre umweltpolitische Dimension geprüft.<br />

In den ersten <strong>Jahre</strong>n des Umweltschutzes standen umweltreparierende,<br />

nachsorgende Maßnahmen im Vordergrund der Diskussion. Zunehmend gewinnen<br />

aber die vorsorgenden Komponenten an Bedeutung. Gefragt sind integrierte<br />

Umweltschutztechniken, die den Ressourcenverbrauch verringern oder<br />

Schadstoffe bereits an der Quelle vermeiden.<br />

Die BayBG und ihre Partnerunternehmen waren und sind dem aktiven wie<br />

passiven Umweltschutz gegenüber sehr aufgeschlossen. BayBG-Partnerunternehmen<br />

haben sich auch im Rahmen des 1995 geschlossenen bayerischen<br />

Umweltpaktes, der auf Kooperation anstatt auf Konfrontation zwischen Wirtschaft<br />

und Verwaltung setzt, direkt oder indirekt engagiert.<br />

Für einen erfolgreichen Umweltschutz ist die Kenntnis wichtig, welche Schadstoffe<br />

in welchen Materialien enthalten sind. Die ›AGROLAB GmbH‹, Langen-


ach, hat sich auf solche Analysen spezialisiert und geht seit 1986 neue Wege<br />

bei der Untersuchung von Lebensmitteln und Wasser auf Inhalts- und mögliche<br />

Schadstoffe. ›AGROLAB‹ hat die Analysemethoden und Arbeitsabläufe standardisiert,<br />

quasi industrialisiert. Das sichert Effizienzvorteile. Es ermöglicht auch –<br />

in Zeiten allgemeiner Verunsicherung der Verbraucher besonders wichtig – eindeutige<br />

und sichere Analyseergebnisse in einem kurzen Zeitraum.<br />

Chemikalieneinsatz bei der Reinigung von Maschinen und Gegenständen<br />

verursacht Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung. Die ›Green Tech GmbH &<br />

Co. KG‹, Hofolding, hat sich seit sechs <strong>Jahre</strong>n auf die Entwicklung, Produktion<br />

und den Vertrieb von Trockeneisstrahlsystemen zum Reinigen von Oberflächen<br />

spezialisiert: ›Green Tech‹ hat zahlreiche Patente und beherrscht in der Trockeneisstrahltechnologie<br />

den deutschen Markt. Die noch junge Technologie ist wirtschaftlich,<br />

effektiv und vor allem chemikalienfrei. Ein verschmutztes Objekt,<br />

zum Beispiel eine mit Farbrückständen und Fetten verunreinigte Druckmaschine,<br />

wird mit Trockeneis besprüht. Das Trockeneis verflüchtigt sich, während die<br />

Schmutzteile durch die entstehende Kälte abfallen. ›Green Tech‹ vertreibt seine<br />

Produkte nicht nur in Europa, sondern auch in Südamerika oder Südafrika.<br />

Auch bei der Gewinnung und effizienten Wiederverwertung von eigentlich<br />

bereits verbrauchten Rohstoffen haben sich BayBG-Firmen einen Namen gemacht.<br />

Die Neuburger Firmengruppe ›Wipag‹ ist ein Recycler, der sich auf die<br />

Wiederverwendung von Kunststoffabfällen spezialisiert hat, die bei der Automobilproduktion<br />

anfallen. Die Firma macht hieraus verarbeitungsfertige Kunststoffgranulate.<br />

Während ›Wipag‹ seine Rohstoffe nicht nur, aber vorwiegend bei der<br />

Herstellung eines Endprodukts gewinnt, setzt die Firma ›Matthias Walch Metallhandel‹,<br />

Baudenbach, bei der Endverwertung eines Produktes an: Aus gebrauchten<br />

Telefonanlagen, Sortierzentren oder Abfüllanlagen werden die Wertstoffe<br />

entnommen und einer erneuten Verwendung zugeführt.<br />

Die ›Schmack Biogas AG‹, Burglengenfeld, stellt Anlagen zur Nutzung von<br />

Biomasse für die Strom- und Wärmeproduktion her: gleichzeitig löst sie damit<br />

ein Entsorgungsproblem in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie.<br />

1995 installierten die Brüder Schmack auf dem elterlichen Bauernhof eine<br />

eigenentwickelte Biogasanlage und entdeckten damit eine umweltfreundliche<br />

Marktnische. ›Schmack‹ erhielt im Jahr 2001 den Sonderpreis für Umweltinnovationen<br />

des bayerischen Wirtschaftsministeriums und ist inzwischen einer der<br />

führenden deutschen Hersteller von Biogasanlagen.<br />

Die These, dass sich Ökonomie und Ökologie widersprechen, ist längst<br />

widerlegt: Mit der Umweltschutztechnik ist ein neuer Zukunftsmarkt entstanden,<br />

auf dem BayBG-Partnerunternehmen seit Jahrzehnten erfolgreich agieren.<br />

Branchen 67


68<br />

Historischer Überblick<br />

Gründung der KBG und der BGG<br />

Kapitalbeteiligungsgesellschaft für<br />

die mittelständische Wirtschaft<br />

Bayerns mbH, <strong>Bayerische</strong> Garantiegesellschaft<br />

mbH für mittelständische<br />

Beteiligungen (23. 03.)<br />

Erster Beteiligungspartner: ›Reber Confiserie‹,<br />

Bad Reichenhall<br />

Tourismus-Partnerunternehmen der KBG weiten<br />

ihre Geschäfte aus<br />

Mittelstandsförderungsgesetz wirkt sich positiv<br />

bei Partnerunternehmen aus<br />

Partnerunternehmen machen gute Erfahrungen<br />

mit Gastarbeitern<br />

Erster <strong>Jahre</strong>süberschuss der KBG<br />

Erster Ausfall eines KBG-Partnerunternehmens<br />

(Risiko gehört zum Geschäft)<br />

Franz Josef Strauß führt die von Goppel eingeleitete<br />

Umwandlung zum Zukunftsstandort<br />

Bayern fort<br />

Mittelstand mit wachsendem Eigenkapitalbedarf<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

Betriebsverfassungsgesetz<br />

Olympiade in München<br />

Nürnberger Hafen eröffnet<br />

Landkreisreform<br />

1. Ölkrise<br />

Energieeinsparungsgesetz<br />

Einweihung des neuen Messegeländes in<br />

Nürnberg-Langwasser<br />

Zunehmender Tourismus: 25% aller Übernachtungen<br />

in Deutschland entfallen auf Bayern<br />

<strong>Bayerische</strong>s Mittelstandsförderungsgesetz<br />

(erstes Gesetz dieser Art in Europa)<br />

Bundesimmissionsschutzgesetz<br />

Helmut Schmidt folgt Willy Brandt als<br />

Bundeskanzler<br />

Endspiel der Fußball- WM in München<br />

Erstmalig geht die Zahl der Gastarbeiter in<br />

Bayern zurück – 6,2 % Ausländeranteil an der<br />

Gesamtbevölkerung Bayerns<br />

Mitbestimmungsgesetz<br />

›Programm für wachstums- und umweltpolitische<br />

Zukunftsinvestitionen‹<br />

Ludwig Erhard stirbt<br />

Franz Josef Strauß folgt Alfons Goppel als<br />

Ministerpräsident Bayerns<br />

Universität Passau wird gegründet


Europäisches Währungssystem (EWS)<br />

Flucht aus der DDR mit Heißluftballon endet<br />

in Bayern – später verfilmt<br />

In München startet das erste Solarflugzeug<br />

Einführung der Sommerzeit<br />

Bundesprogramm: Vergabe zinsgünstiger Kredite<br />

an mittelständische Unternehmen<br />

Neue Pinakothek in München eröffnet<br />

Erste deutsche Unternehmerdemonstration<br />

in Nürnberg (gegen mittelstandsfeindliche<br />

Wirtschaftspolitik)<br />

Helmut Kohl wird Bundeskanzler<br />

Walter Röhrl, Regensburg, gewinnt Rallye<br />

Monte Carlo<br />

Einführung der Katalysatorpflicht wird<br />

beschlossen<br />

Erste öffentliche Zapfsäule für bleifreies Benzin<br />

in München<br />

Bayern verankert Umweltschutz in Verfassung<br />

EG-Kommission verklagt die Bundesrepublik<br />

wegen Importverbot für ausländische Biere<br />

1. Kabelfernsehprojekt beginnt in München<br />

150 <strong>Jahre</strong> Eisenbahn wird in Nürnberg gefeiert<br />

Challenger-Weltraum-Flug wird von<br />

Oberpfaffenhofen aus geleitet<br />

Wackersdorf als Standort für WAA geplant<br />

Radioaktivität in Bayern steigt nach<br />

›Tschernobyl‹ an<br />

Weltweit erstmaliger Abriss eines Atomkraftwerks<br />

in Niederaichbach<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

Film- und Medienbranche im späteren Portfolio<br />

mehrfach vertreten: Peripherieprodukte wie das<br />

Kameraschienengefährt ›Dolly‹ und Filmleuchten<br />

Lake Placid: Olympia-Zweite Christa Kinshofer<br />

von Partnerunternehmen ›Völkl-Ski‹ ausgerüstet<br />

Sieg von Walter Röhrl belebt das Auto-Tuning-<br />

Geschäft: Tuning-Unternehmer auch im Portfolio<br />

der KBG<br />

Umwelttechnologie als Wachstums-Branche:<br />

Portfolio für diese Branche offen<br />

KBG ist an mehreren bayerischen Brauereien,<br />

u. a. ›Riedenburger Brauhaus‹, beteiligt<br />

KBG: spezifische Variante ›Innovationsbeteiligungen‹<br />

entwickelt<br />

Zahlreiche Verkehrstechnik-Unternehmen im<br />

Portfolio<br />

Schadstoff-Filteranlagen für industrielle Einrichtungen<br />

produziert BWB-Partnerunternehmen ›J & S‹<br />

Weitere High-Tech-Produkte, wie wiederverschließbare<br />

›Köster-Windeln‹ im Portfolio<br />

Historischer Überblick 69<br />

Gründung der BWB<br />

<strong>Bayerische</strong> Wagnisbeteiligungsgesellschaft<br />

mbH (01. 03.)


70 Historischer Überblick<br />

Gründung der BUB<br />

<strong>Bayerische</strong> Unternehmensbeteiligungs-Aktiengesellschaft<br />

(<strong>30</strong>. 09.)<br />

Gründung der BBW<br />

Beteiligungsgesellschaft für die<br />

<strong>Bayerische</strong> Wirtschaft mbH (29. 09.)<br />

Gründung der BayBG<br />

<strong>Bayerische</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

als Managementgesellschaft (01. 10.)<br />

Außenverglasung der Staatskanzlei durch<br />

Partnerunternehmen<br />

Staatsempfänge werden von Beteiligungsunternehmen<br />

der KBG mit ausgerichtet<br />

Wackersdorf später einer von mehreren Standorten<br />

der Partnerfirma ›Wilden‹<br />

Orkanschäden verursachen extremen Preisverfall<br />

bei Holz: Partnerunternehmen muss Insolvenz<br />

anmelden<br />

Strukturwandel im Portfolio abzulesen: Innovative<br />

Unternehmen aus Franken zunehmend dabei<br />

KBG unterstützt Sachsen und Thüringen beim Aufbau<br />

mittelständischer Beteiligungsgesellschaften<br />

Hotels wie z. B. ›Schindlerhof‹, erhalten Eigenkapital<br />

Außenfassade ›MUC II‹ von Partnerunternehmen<br />

›Dobler‹ mitgestaltet<br />

Außenanlagen Staatskanzlei von Partnerunternehmen<br />

›Heller-Landschafts KG‹ mitgestaltet<br />

Existenzgründungen im Krisenraum Schweinfurt<br />

werden unterstützt: KBG richtet eine Außenstelle<br />

ein<br />

Bei Olympischen Winterspielen (Lillehammer)<br />

wieder Skier des Partnerunternehmens ›Völkl‹<br />

erfolgreich<br />

Weitere High-Tech-Unternehmen wie UV-Technik,<br />

Lasertechnologie, Halbleiter, Medizintechnologie<br />

im Portfolio<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

Beginn Neubau Staatskanzlei<br />

In Windisch-Eschenbach läuft das ›Kontinentale<br />

Tiefbohrprogramm‹<br />

Das englische Prinzenpaar in München<br />

Gesetz über Unternehmensbeteiligungsgesellschaften<br />

Franz Josef Strauß stirbt; Nachfolger: Max Streibl<br />

Einweihung des neuen Messezentrums Augsburg<br />

Chemie-Nobelpreis für Münchner Forscher<br />

Huber, Deisenhofer und Michel (s. auch 1998)<br />

Hochgeschwindigkeitszug stellt bei Würzburg<br />

neuen Weltrekord auf (406,9 km/h)<br />

Bau der WAA in Wackersdorf aufgegeben<br />

Fusion zwischen Daimler-Benz und<br />

Messerschmidt-Bölkow-Blohm (MBB)<br />

Chiemsee-Ringkanal eröffnet<br />

Wiedervereinigung Deutschlands<br />

Orkane ›Vivian‹ und ›Wibke‹ fegen über Bayern<br />

Gründung ›<strong>Bayerische</strong> Forschungsstiftung‹<br />

Gründung ›<strong>Bayerische</strong>s Zentrum für angewandte<br />

Energieforschung‹<br />

Flughafen München II wird eröffnet<br />

Weltwirtschaftsgipfel in München<br />

Rhein-Main-Donau-Kanal durchgängig befahrbar<br />

<strong>Bayerische</strong> Staatskanzlei eingeweiht<br />

Edmund Stoiber wird Ministerpräsident<br />

Region Schweinfurt von Wirtschaftskrise<br />

besonders betroffen<br />

›Offensive Zukunft Bayern‹


Schengener Abkommen in Kraft<br />

Längere Ladenöffnungszeiten<br />

›Bayern Innovativ‹, Nürnberg, gegründet<br />

›Bayern Kapital‹, Landshut, gegründet<br />

Umweltpakt Bayern<br />

›Bayern International‹, München, gegründet<br />

›Bündnis für Arbeit‹ scheitert (Bund)<br />

›<strong>Bayerische</strong>r Beschäftigungspakt‹ wird realisiert<br />

BSE: Einfuhrverbot für Rindfleisch aus Großbritannien<br />

und der Schweiz<br />

Deutsche Telekom geht an die Börse<br />

Gründung ›Neuer Markt‹<br />

<strong>Bayerische</strong>s Existenzgründerprogramm<br />

Hypo- und Vereinsbank fusionieren<br />

Jan Ullrich gewinnt als erster Deutscher die<br />

Tour de France<br />

Gerhard Schröder wird Bundeskanzler<br />

Neue Messe München eingeweiht<br />

Novellierung des Gesetzes über Unternehmensbeteiligungsgesellschaften<br />

›High-Tech-Offensive Zukunft Bayern‹<br />

Konsultationspapier ›Basel II‹<br />

Aktien in den 11 EWU-Staaten notieren in Euro<br />

Bau des Musical-Theaters ›König-Ludwig II.‹ in<br />

Füssen<br />

Einführung der Ökosteuer<br />

<strong>Bayerische</strong> Wirtschaft beteiligt sich an Zwangsarbeiterentschädigung<br />

EXPO 2000 in Hannover<br />

Eröffnung des ›Neuen Museums‹ für Kunst<br />

und Design in Nürnberg<br />

Ausstieg aus der Atomenergie besiegelt:<br />

Ende der Kernkraftnutzung ca. 2020<br />

Einführung Euro<br />

Bei insgesamt schwachem Abschneiden bei der<br />

PISA-Studie bildet Bayern eine sehr positive<br />

Ausnahme<br />

Eröffnung ›Pinakothek der Moderne‹ in München<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

Partnerunternehmen ›Bayosan‹ wirkt bei<br />

Restaurierung des Reichstags in Berlin mit<br />

Hohe Qualitätsanforderungen – u. a. bei Fleisch –<br />

sind Grundlage für erfolgreiches Bio-Konzept<br />

eines Allgäuer Partnerunternehmens im Food-<br />

Sektor<br />

Geschäftsfeld Bridge-Finanzierung wird angedacht<br />

Tour-Sieg Jan Ullrichs belebt Fahrrad-Markt:<br />

mehrere Unternehmen dieser Branche,<br />

wie z. B. ›Maxx‹ und ›Rabe-Radl‹, im Portfolio<br />

Nobelpreisträger Robert Huber ist Mitbegründer<br />

von ›proteros biostructures GmbH‹<br />

Existenzgründungen nehmen zu. Im Portfolio<br />

u. a. Internet-Café, Recycler, Copyshops,<br />

Schmetterlingszoo<br />

Fünf deutsche Olympia-Teilnehmerinnen<br />

(Nagano) fahren ›Völkl‹-Skier<br />

BayBG-Partner wie Varetis, Silicon-Sensor,<br />

Cancom, Dr Hönle notieren am Neuen Markt<br />

Auch die BayBG ist an Finanzierung des Musical-<br />

Projekts ›König Ludwig II.‹ beteiligt<br />

BayBG zahlt freiwillig in Bundesstiftung zur Entschädigung<br />

der Zwangsarbeiter<br />

EXPO-Pavillion mit freitragender Holzkonstruktion<br />

von Partnerunternehmen ›Merk-Holzbau‹ ausgeführt<br />

›Media AG‹ wirkt bei Medien-Konzept im<br />

Deutschen Pavillon der Expo mit<br />

Bedeutung unweltfreundlicher und alternativer<br />

Energiequellen ungebrochen: mehrere Partnerunternehmen<br />

dieser Branche im Portfolio<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> Mittelstandsbeteiligungen<br />

in Bayern<br />

Historischer Überblick 71<br />

Zusammenführung BWB und BUB<br />

zur BUWB, <strong>Bayerische</strong> Unternehmensund<br />

Wagnisbeteiligungsgesellschaft<br />

mbH (19. 05.)<br />

Verschmelzung aller bisherigen<br />

Gesellschaften auf die BayBG (neu)<br />

(01. 01.)


Jubiläumsfeier<br />

Der Beteiligungsmarkt ist jung – er existiert allenfalls seit vier Jahrzehnten. Der<br />

Beteiligungsmarkt ist schnelllebig – die Hälfte aller deutschen Beteiligungsgesellschaften<br />

ist jünger als fünf <strong>Jahre</strong>. Unter diesen Voraussetzungen ist ein<br />

<strong>30</strong>-jähriges Firmenjubiläum nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme. Die<br />

BayBG hatte daher allen Grund, ihr rundes Jubiläum zu feiern. 400 Gäste –<br />

Partnerunternehmer, aber auch hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Politik<br />

und Gesellschaft – feierten am 24. Juli 2002 in der Residenz.<br />

Der bayerische Wirtschaftsminister, Dr. Otto Wiesheu, hob in seiner Festrede<br />

die herausragende Bedeutung der mittelständischen Unternehmen hervor: »Der<br />

Mittelstand in Bayern stellt mehr als 77 Prozent aller Arbeitsplätze und 85 Prozent<br />

aller Ausbildungsplätze.« In der zu geringen Ausstattung mit Eigenkapital<br />

sieht der Minister eines der großen Probleme mittelständischer Unternehmen.<br />

»Die Verstärkung der Eigenkapitalbasis«, so Wiesheu weiter, »ist für den Mittelstand<br />

heute wie vor <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n das Gebot der Stunde. Im Rahmen der künftig<br />

wachsenden Anforderungen an die Mittelstandsfinanzierung wird die BayBG<br />

noch einmal an Bedeutung gewinnen.«<br />

Der Minister sieht in der BayBG ein »Erfolgsmodell auch für die Zukunft, da<br />

sie bereits in der Vergangenheit bewiesen hat, dass sie sich den zahlreichen<br />

strukturellen Änderungen erfolgreich anpassen und sie mitgestalten kann«. Das<br />

73


74 <strong>30</strong>-Jahr-Feier<br />

Thema Strukturwandel, sei es nun in den Finanzierungs-, Produktions- oder Organisationsbedingungen,<br />

stand auch im Mittelpunkt der anderen Beiträge; so<br />

auch im Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Johann Löhn, Vorstandsvorsitzender der<br />

Steinbeis-Stiftung. Aufgabe und Zweck dieser Stiftung ist es, der gesamten heimischen<br />

Wirtschaft Forschungs- und Entwicklungsergebnisse zur Verfügung zu<br />

stellen und den über- und zwischenbetrieblichen Wissenstransfer zu beschleunigen.<br />

Löhn: »Der Strukturwandel stellt Unternehmen immer wieder vor neue<br />

Herausforderungen. Nur wer sich bewusst dem Wandel stellt, ihn aktiv annimmt,<br />

kann über <strong>Jahre</strong> und Jahrzehnte erfolgreich auf den Märkten bestehen.«<br />

Gefordert ist auch Innovationskraft. Ein konkretes Erfolgsbeispiel hierfür ist<br />

die ›Wilden AG‹. In den 70er <strong>Jahre</strong>n noch ein kleiner ›Kunststoffverarbeiter‹,<br />

zählt das oberpfälzer Unternehmen heute mit 1.000 Mitarbeitern und zahlreichen<br />

Filialunternehmen zu den 50 größten Spritzgießunternehmen Europas.<br />

Auch finanzwirtschaftlich ging die Wilden AG früh neue Wege: Bereits im Jahr<br />

1974 schloss sie einen Beteiligungsvertrag mit der BayBG. Bert Wilden, stellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender der Wilden AG, auf der BayBG-Feier: »Die Entscheidung,<br />

die BayBG als Partner in unsere Firma zu holen, war richtig und<br />

wichtig. Das Beteiligungskapital ermöglichte es uns, unser rasches Wachstum in<br />

den vergangenen <strong>Jahre</strong>n und Jahrzehnten zu finanzieren.« Hartmut Langhorst,


Vorsitzender des BayBG-Aufsichtsrates, ergänzte: »Die Wilden AG ist beileibe<br />

nicht die einzige Erfolgsstory, an der Beteiligungskapital von der BayBG in den<br />

vergangenen <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n mitgeschrieben hat.« Er zeigte sich überzeugt, »dass den<br />

mittelständischen Unternehmen mit der BayBG auch in Zukunft ein leistungsfähiger<br />

und leistungsbereiter Partner zur Verfügung stehen wird«.<br />

Aufsichtsrat und Geschäftsführung dankten ihren Partnerunternehmen für<br />

die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dr. Sonnfried Weber,<br />

Sprecher der BayBG-Geschäftsführung, stellte fest: »Der Erfolg der BayBG hängt<br />

immer vom Erfolg ihrer Partnerunternehmen ab. Ohne ihre Partnerunternehmen<br />

gäbe es keine BayBG und keine <strong>30</strong>-Jahr-Feier.«<br />

Auch wenn die Worte der Redner breite Zustimmung fanden, so galt auch<br />

an diesem Abend. »Der Mensch lebt nicht vom Wort allein.« Für die musikalische<br />

Unterhaltung sorgten drei Musikgruppen, die mit dem ›Musikhaus am Kronenberg<br />

GmbH‹, einem in Kaufbeuren ansässigen BayBG-Partnerunternehmen,<br />

eng verbunden sind.<br />

Als dann zu fortgeschrittener Stunde die Mitarbeiter der Residenzerwaltung<br />

auf ein Ende der Veranstaltung drängen mussten, verabschiedete sich so mancher<br />

Gast mit den Worten: »<strong>Eine</strong> gelungene Veranstaltung. Ich freue mich<br />

schon auf die nächste Jubiläumsfeier der BayBG.«<br />

<strong>30</strong>-Jahr-Feier 75


Nachhaltig in die Zukunft<br />

Das ursprünglich in der Forstwirtschaft entwickelte Nachhaltigkeitsprinzip hat<br />

in den vergangenen Jahrzehnten – zu Recht – eine Ausdehnung auf zahlreiche<br />

andere Wirtschaftsbereiche erfahren. Für die Ökologie wie für die Sozialversicherungen<br />

gilt: In der Gegenwart sollen nicht mehr Ressourcen verbraucht als produziert<br />

werden. Das gilt sinngemäß auch für Beteiligungsgesellschaften, deren<br />

eigener Erfolg nicht nur vom gegenwärtigen, sondern vor allem vom zukünftigen<br />

Erfolg ihrer Partnerunternehmen abhängt.<br />

Nachhaltigkeit – verstanden im Sinne einer unternehmensspezifischen Weiterentwicklung<br />

– ist daher die Basis jedes einzelnen unserer Geschäfte. Die<br />

BayBG schaut sich das unternehmerische Umfeld eines potenziellen Beteiligungspartners<br />

an. Mitarbeiter, Markt, Produktion und ganz besonders der<br />

Unternehmer selbst bilden die Entscheidungsgrundlage für das Für und Wider<br />

einer Beteiligung. Wie ist die strategische Ausrichtung? Welche Problemlösungskompetenz<br />

haben Unternehmer und Mitarbeiter bisher bewiesen?<br />

Die BayBG betrachtet auch das Beratungs- und Bankenumfeld des Unternehmens,<br />

um die Voraussetzungen für einen dauerhaften Erfolg langfristig zu<br />

sichern. Kurz: Wir setzen bei unseren Beteiligungspartnern auf eine prinzipielle<br />

Zukunftsorientierung. Hierzu benötigen die Firmen effiziente und erfolgreiche<br />

Managementsysteme, die möglichst frühzeitig mögliche Fehlentwicklungen<br />

anzeigen.<br />

77


78 Zukunft<br />

Wagnisfinanzierer ja, Finanz-Hasardeur nein. Die BayBG springt nicht auf<br />

kurzfristige Trends auf, um rasch Geld zu verdienen und es dann eventuell wieder<br />

zu verlieren. Dennoch – und trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in den vergangenen<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n: Risiken und Ausfälle liegen in der Natur des Beteiligungsgeschäftes.<br />

Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, bereits in der Gegenwart für die Zukunft<br />

vorzusorgen – mit neuen Produkten oder Dienstleistungen, mit neuen Organisationsstrukturen<br />

oder neuen Managementsystemen. Die BayBG hat dies in<br />

den vergangenen <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n immer wieder getan. So wurde zum Beispiel 1994,<br />

in einer schwierigen konjunkturellen Lage, das Instrument der ›Turn-around-<br />

Finanzierung‹ geschaffen.<br />

Es wurden Risikomanagementsysteme entwickelt, die kontinuierlich den<br />

neuen ökonomischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten angepasst werden.<br />

Die neuen Herausforderungen im Kreditwesen, die in Basel II und neuen<br />

Rating-Anforderungen ihren unmittelbaren Ausdruck finden, stellen die BayBG<br />

vor neue, zusätzliche Aufgaben. In Zusammenarbeit mit der BGG und dem Verband<br />

der Bürgschaftsbanken der anderen Bundesländer erarbeitet die BayBG in<br />

der Arbeitsgruppe »Rating und Basel II« ein deutschlandweites, umfassendes<br />

Ratingsystem der Bürgschaftsbanken, das vor dem Hintergrund des Basler<br />

Akkords eingerichtet werden soll.<br />

Die BayBG legt besonderen Wert auf eine zukunftsgerichtete personelle Entwicklung.<br />

Denn auch für Beteiligungsgesellschaften gilt: Kapital ist wichtig,<br />

noch wichtiger sind die Menschen, die dieses Kapital effizient und erfolgreich<br />

einsetzen können.<br />

Bei aller Offenheit für das Neue: Das über <strong>Jahre</strong> und Jahrzehnte Bewährte<br />

hat die BayBG nie in Frage gestellt. <strong>Eine</strong>s dieser bewährten Instrumente ist die<br />

besonders unternehmerfreundliche Ausrichtung einer BayBG-Beteiligung. Die<br />

BayBG mischt sich nicht in das operative Geschäft ein. Der/die Unterneh-


mer/in bleibt Herr/in im Haus. Dennoch strebt die BayBG eine offene und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit ihren Partnerunternehmen an. Gerne bringt<br />

die BayBG auch ihre <strong>30</strong>-jährige Erfahrung und die damit verbundene Dienstleistungs-<br />

und Beratungskompetenz ein. Oft vermittelt die BayBG, die aktuell mit<br />

560 Partnerunternehmen zusammenarbeitet, ihren Betrieben Kontakte innerhalb<br />

ihres Partner-Netzwerkes. Seit <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n bedeutet eine Beteiligung der<br />

BayBG, gleichgültig welches Geschäftsfeld hierfür verantwortlich zeichnet, für<br />

einen Betrieb vor allem eines: zusätzliches Eigenkapital für die Umsetzung der<br />

Unternehmensziele. Seit drei Jahrzehnten ist es auch ein Güte- und Qualitätssiegel,<br />

wenn die BayBG nach einer fundierten Prüfung Kapital in das Unternehmen<br />

steckt: <strong>Eine</strong> BayBG-Beteiligung wirkt vertrauensbildend nach innen wie<br />

nach außen. Damit wird auch die Position des Unternehmens bei Verhandlungen<br />

mit Banken, Zulieferern oder Kunden gestärkt.<br />

Mit der konsequenten Anwendung und Umsetzung dieser Instrumente ist<br />

die BayBG in Vergangenheit und Gegenwart gut gefahren. Mehr noch: Sie hat<br />

damit in Vergangenheit und Gegenwart die Grundlage für den Erfolg der<br />

Zukunft geschaffen.<br />

Zukunft 79


80<br />

Herausgeber:<br />

BayBG <strong>Bayerische</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

Bruderstr. 7, 80538 München<br />

Telefon: 089/2198 – 02<br />

Telefax: 089/2198 –2555<br />

e-mail: info@baybg.de<br />

www.baybg.de<br />

© BayBG <strong>Bayerische</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Gestaltung und Realisation:<br />

Sieveking & Partner, München<br />

Druck und Bindung:<br />

Color Offset, München<br />

Die Fotos wurden in den vergangenen<br />

drei Jahrzehnten bei BayBG-Partnerunternehmen<br />

aufgenommen.<br />

Fotografie:<br />

Umschlagmotiv: goodshoot<br />

Innenteil: Frank Blümler, Domink Gigler,<br />

Uschi Graff, People on Picture, Alexander Laurenzo,<br />

Albert Schöpflin, Alfred Tolksdorf<br />

S. 6/7: Stone/Klaus Lahnstein

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