August 2013 - Habichtswald-Klinik
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August 2013 - Habichtswald-Klinik
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Naturheilkundlicher Newsletter der <strong>Habichtswald</strong>-<strong>Klinik</strong> Kassel<br />
ISSN 1611-3624<br />
Ausgabe <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />
Thema: Heilung durch Bewegung<br />
Quizfrage:<br />
Von wem stammt folgendes Zitat: „Alle funktionellen Körperteile, wenn sie in moderater Form<br />
durch körperliche Bewegung gefordert werden, entwickeln sich gut, bleiben gesund und<br />
altern langsamer; wenn sie aber in Untätigkeit verharren, sind sie anfälliger gegenüber<br />
Krankheiten und einem rascheren Alterungsprozess unterworfen.“?<br />
a) Hippokrates von Kos<br />
b) Christoph Wilhelm Hufeland<br />
c) Pfarrer Sebastian Kneipp<br />
d) Prof. Wildor Hollmann<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Patienten und Freunde der <strong>Habichtswald</strong>-<strong>Klinik</strong>,<br />
hier erscheint nun der 117. naturheilkundliche Newsletter der Inneren Abteilung der<br />
<strong>Habichtswald</strong>-<strong>Klinik</strong>. Ich möchte Ihnen kurz und bündig kleine, leicht umsetzbare Tipps aus<br />
der Naturheilkunde an die Hand geben. Nicht immer wird der Tipp für Sie zutreffen, aber<br />
vielleicht kennen Sie jemanden in Ihrer Umgebung, für den gerade dieser Tipp die Lösung<br />
seines Problems darstellen kann.<br />
Sport als Medikament?<br />
Sie alle kennen das Zitat „Sport ist Mord“ und die Antwort Winston Churchills auf die Frage,<br />
warum er so alt geworden sei: „No sports!“ Und dennoch liegen die Zitate meilenweit von der<br />
Wirklichkeit entfernt (nebenbei: Churchill meinte mit „sports“ den Leistungs- oder Wettkampfsport,<br />
von adäquatem Ausdauersport distanzierte er sich keineswegs). Alle Statistiken<br />
belegen, dass regelmäßiges Praktizieren von Sport zur Prävention zahlreicher Krankheiten<br />
und zur Verminderung der Mortalität durch diese Krankheiten, ja sogar zur Gesamtmortalität<br />
beiträgt, wie dies bisher für kein Medikament auch nur annähernd belegt werden konnte.<br />
Verminderung von Krankheiten durch Sport<br />
Hier eine kleine Auswahl der Risikosenkung ausgewählter Krankheiten durch regelmäßige<br />
Bewegung (zit. n. Hofmeister, M: Wer waren die Begründer des Medikaments „Bewegung“?<br />
ZKM 2012; 3; 14-18):<br />
- Asthma -36 %<br />
- Bluthochdruck -30 %<br />
- Chronische Bronchitis -52 %<br />
- Diabetes mellitus II -76 %<br />
- Herzinsuffizienz -51 %<br />
- Koronare Herzkrankheit -67 %<br />
- Übergewicht -55 %<br />
- Arthritis -23-32 %<br />
- Darmkrebs -30-40 %<br />
- Brustkrebs -20-40 %<br />
- Demenz -40-60 %
- Morbus Parkinson -60 %<br />
- Depression -40-50 %<br />
- Zahl der Krankenhaustage -29 %<br />
- Gesamtsterblichkeit -39 %<br />
Also: Viele der großen Volkskrankheiten, die das Gesundheitssystem durch immense Kosten<br />
und den Einzelnen durch subjektives Leid stark belasten, können zu einem erheblichen Teil<br />
allein durch Bewegung vermieden werden. Im Studium müssten angehende Ärzte eigentlich<br />
viel mehr über Bewegungstherapie als über Pharmakologie lernen.<br />
…und der Einzelfall?<br />
Statistiken sind schön und überzeugen auf einer rationalen Ebene. Aber war es nicht (wir<br />
bleiben beim ehemaligen englischen Premierminister) Winston Churchill, der gesagt hat: „Ich<br />
glaube keiner Statistik, es sei denn ich habe sie selbst gefälscht.“? Überzeugender als große<br />
Statistiken kann daher durchaus der gut dokumentierte Einzelfall sein.<br />
Von mir selbst kann ich sagen, dass der Sport nach langer schwerer Krankheit einer der<br />
entscheidenden Gründe dafür war, wieder rasch zu einem halbwegs normalen Leben<br />
zurückzukehren. Nach einer Blutvergiftung mit unbekanntem Erreger versagten im Rahmen<br />
eines „banalen“ Infektes innerhalb weniger Stunden alle Organe (Multiorganversagen mit<br />
Ausfall von Nieren, Leber, Darm, Lunge usw.). Es folgten 5 Wochen Koma, 2 Monate<br />
künstliche Beatmung, künstliche Ernährung, künstliche Blutwäsche und insgesamt 75 Tage<br />
auf der Intensivstation. Im Mai 2012 war ich soweit stabilisiert, dass ich in die Früh-Reha<br />
entlassen werden konnte, saß aber noch im Rollstuhl. An Spaziergänge war nicht zu denken,<br />
die Wiederaufnahme der Berufstätigkeit oder gar Marathon-Laufen lag in weiter Ferne. Und<br />
doch sollte gerade das vermeintlich Unmögliche gedacht werden. Ich setzte mir das Ziel, im<br />
Mai <strong>2013</strong> den Halbmarathon in Kassel erfolgreich zu bewältigen, was angesichts meines<br />
körperlichen Zustands im Frühjahr 2012 zugegeben ein eher übermütiges Unterfangen war.<br />
Mit Hilfe der Krankengymnasten und Ergotherapeuten meiner Reha-<strong>Klinik</strong> lernte ich<br />
zunächst wieder gehen und suchte dann sobald als möglich den Fitnessraum der <strong>Klinik</strong> auf,<br />
um über die Therapiestunden hinaus meine Muskeln zu trainieren. Im Sommer 2012 fragte<br />
ich meine Ärzte, wann ich denn wieder würde arbeiten können. Die deprimierende Antwort:<br />
„Frühestens im Sommer <strong>2013</strong>, wenn alles gut läuft und auch dann nur halbschichtig.“ Das<br />
konnte ich nicht akzeptieren und trainierte noch intensiver. In der Anschlussheilbehandlung<br />
in einer weiteren <strong>Klinik</strong> konnte ich immerhin schon Treppensteigen, nahm an der<br />
allgemeinen Gruppengymnastik teil und konnte nach einigen Wochen sogar schon am<br />
Nordic Walking teilnehmen. Im <strong>August</strong> war ich wieder zuhause, aber noch arbeitsunfähig. Ich<br />
ging nahezu jeden Tag in mein FitnessFirst-Sportstudio und trainierte drei Stunden Kraft,<br />
Koordination und Ausdauer nach Erstellung eines gezielten Planes durch die erfahrenen<br />
Mitarbeiter des Studios.<br />
Einer der großen Vorteile eines strukturierten Trainings ist, dass man recht rasch Fortschritte<br />
erzielt und diese auch dokumentieren kann. Wenn ich den Bizeps mit sehr geringen 1 kg<br />
trainiere (3x15 Wiederholungen, beim nächsten Mal 3x16, dann 3x17 usw. bis 3x20) und<br />
nach einer Woche bereits auf 2 kg steigere, dann sind diese Erfolge unglaublich motivierend,<br />
selbst wenn man noch auf einem sehr niedrigen Niveau trainiert. Wie bei kaum einem<br />
anderen Therapieverfahren sieht man beim Sport, wie es vorwärts geht – im wahrsten Sinne<br />
des Wortes.<br />
Als persönlich frustrierend habe ich die wohlmeinenden Ratschläge – sowohl von<br />
Therapeuten als auch von Laien empfunden -, die mir zu Schonung und Ruhe rieten. Ich<br />
hatte Monate im Bett gelegen und Wochen im Rollstuhl gesessen. Ich wollte keine<br />
Schonung, ich wollte gefordert und gefördert werden.
OK, die Forderung meines Laufkumpels Klaus Butte (im Juni, als ich noch nicht länger als 15<br />
Minuten auf der Bettkante sitzen konnte und mich dann vor Erschöpfung wieder hinlegen<br />
musste), dass wir im Oktober unsere gemeinsame Baunsberg-Runde (eine knapp 5 km<br />
lange und auch noch recht bergige Laufstrecke) wieder zusammen laufen würden, fand ich<br />
dann doch etwas vermessen. Aber er behielt Recht: Am ersten Oktoberwochenende liefen<br />
wir eine ganze Runde in einer grottenschlechten Zeit, aber wir liefen sie ohne eine einzige<br />
Pause!<br />
Nicht nur, aber vor allem durch den Sport war ich wieder so fit, dass ich ab Ende September<br />
wieder meiner anspruchsvollen beruflichen Tätigkeit nachgehen konnte – aber nicht halb-,<br />
sondern gleich vollschichtig. Was von vielen Menschen meiner Umgebung als Belastung für<br />
mich empfunden wurde, war für mich eine Bestätigung und eine Ermutigung: Ich konnte<br />
wieder am normalen sozialen Leben teilnehmen. Mit Patienten reden, Briefe diktieren, an<br />
Besprechungen teilnehmen – was für ein Glücksgefühl, wenn man wochenlang durch<br />
künstliche Beatmung kein Wort reden konnte.<br />
Nein, Arbeit ist keine Belastung, sie ist eine Befreiung! Es mag nicht jedem Kranken so<br />
gehen, aber ich glaube, es geht vielen so. Nicht immer, aber oft ist die lange<br />
Arbeitsunfähigkeit oder vielleicht sogar dauerhafte Erwerbsunfähigkeit für den Kranken nicht<br />
entlastend, sondern entmutigend.<br />
Erholung nach dem Workout – zusammen mit meinem „Spinning-Doktor“ Volker<br />
Schard und Boxweltmeisterin Regina Halmich<br />
Die raschen Fortschritte blieben auch meinen Trainern bei Fitness First nicht verborgen und<br />
sie forderten meine Anmeldung beim Fitness First Achievement Award 2012, einem Preis für<br />
herausragende sportliche Leistungen. Meiner Anmeldung im Bereich Health (warum muss<br />
eigentlich alles immer Englisch sein?) folgte rasch meine Nominierung zu einem von drei<br />
Kandidaten, die für den Preis in Frage kamen (aus 280.000 Trainierenden und knapp 3000<br />
Bewerbern bei Fitness First). Anfang <strong>2013</strong> erfolgte dann die Preisverleihung bei einem<br />
großen Event in Berlin. Dort durfte ich auch an einem Workout mit der Boxweltmeisterin (und<br />
Stefan Raab-Bezwingerin) Regina Halmich teilnehmen – zusammen mit den Nominierten<br />
aus weiteren Bereichen des Achievement Award. Am Abend folgte dann – ziemlich genau<br />
ein Jahr nach dem Krankheitsereignis – die Preisverleihung. Aus den Händen von Starkoch<br />
Alfons Schuhbeck durfte ich den Fitness First Achievement Award Health entgegennehmen.
Neben der großen Freude, einmal im Leben einen Sportpreis gewonnen zu haben, war dies<br />
vor allem unter psychischen Aspekten für mich bedeutsam: Nach einem Jahr des Leidens<br />
(mein letztes Wochenende ohne Krankheit hatte ich ebenfalls in Berlin verbracht) schloss<br />
sich der Kreis wieder in Berlin: Totgesagte leben länger und ein Phönix vermag aus der<br />
Asche wieder aufzusteigen.<br />
Starkoch Alfons Schubeck überreicht den Award<br />
Natürlich habe ich dann im Mai <strong>2013</strong> auch meinen Halbmarathon in Kassel erfolgreich<br />
absolviert. Das Foto zeigt mich auf dem letzten Kilometer und es sieht nicht so aus, als wenn<br />
da jemand kurz vor dem Zusammenbruch stünde. Ich war schon vor meiner Krankheit ein<br />
großer Anhänger körperlicher Bewegung. Für mich selbst war und ist es die beste<br />
Stressbewältigung. Durch meine Fitness vor der Krankheit und die Kenntnis, wie Training<br />
funktioniert, konnte ich wieder rasch in die Nähe meiner alten physischen Leistungsfähigkeit<br />
gelangen. Vor allem aber war und ist der Sport für mich eine positive Psychotherapie, ohne<br />
die ich auch die seelischen Beeinträchtigungen durch die Krankheit nicht so leicht hätte<br />
überwinden können.<br />
Am Ende eines Leidensweges - erschöpft, aber glücklich
Zusammenfassung: Wie gelingt Heilung?<br />
Heilung hat immer viele Aspekte. Die folgende Aufzählung ist sicher nicht vollständig, hat<br />
sich aber für meinen persönlichen Prozess als entscheidend erwiesen.<br />
1. Visio: Wir brauchen eine Vision, ein großes Ziel, welches wir unbedingt erreichen wollen.<br />
Es sollte ambitioniert genug sein, dass es uns fordert, es sollte aber noch realistisch sein.<br />
Für mich war dies der Halbmarathon als Symbol, wieder körperlich und mental stark zu<br />
sein. Für einen Krebskranken ist es vielleicht die Silberhochzeit in zwei Jahren, die er<br />
erleben möchte. Für den Herzkranken vielleicht die lang erträumte Amerikareise, die<br />
noch einmal möglich werden soll. Zur Erreichung eines solchen Fernzieles benötigen wir<br />
kleine überschaubare Zwischenziele. Für mich waren dies das erste Aufstehen aus dem<br />
Rollstuhl, die ersten zehn Meter allein gehen oder der erste Treppenabsatz. Was eine<br />
Woche vorher noch undenkbar schien, ist geschafft, dann kann das nächste Ziel in<br />
Angriff genommen werden. Das große Fernziel wartet noch am fernen Horizont, kommt<br />
aber immer mehr in Sicht.<br />
2. Ratio: Wir brauchen einen vernünftigen Plan. Von nichts kommt nichts. Und das große<br />
Fernziel fällt uns nicht wie ein reifer Apfel in den Schoß. Wir müssen darauf hinarbeiten.<br />
Und das ist keineswegs ein Zuckerschlecken. Wir schaffen es auch nicht ganz allein. Wir<br />
brauchen Verbündete auf unserem Weg, die uns jeweils ein Stück weit begleiten,<br />
anleiten und fordern. Das können Ärzte, Ergo-, Physio-, Psychotherapeuten, Trainer,<br />
Freunde und Verwandte sein, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />
3. Motivatio: Kein großes Ziel ohne entsprechende Motivation dafür. Warum will ich wieder<br />
fit, gesund oder schlanker werden? Um mich selbst wieder gut spüren zu können. Um<br />
wieder im Beruf meine(n) Frau/Mann zu stehen. Um für meinen geliebten Partner wieder<br />
attraktiv und begehrenswert zu sein. Jeder mag unterschiedliche Motive haben. Wichtig<br />
ist, sich ihrer bewusst zu sein und zu wissen, warum und für wen man die Anstrengungen<br />
aufbringt. Ich kann mich auch selbst belohnen und mir einen lange gehegten Wunsch<br />
erfüllen, wenn ich mein Ziel erreicht habe.<br />
4. Emotio: Es geht nicht ohne Gefühle! Bei langer Krankheit geht es immer auch um Trauer<br />
und Schwermut. Es geht um Schmerz und um Verzweiflung, manchmal sogar um Wut.<br />
Jede Krankheit ist aber auch von Freude begleitet. Über jeden noch so kleinen Fortschritt<br />
kann ich mich freuen und diese Freude zum Ansporn nehmen, das nächste kleine Ziel<br />
anzuvisieren, um noch mehr Fortschritte und Freude zu erzielen. Ich habe viele<br />
chronisch und schwer kranke Mitpatienten erlebt, die voller Bitterkeit waren (Warum<br />
muss mir das ausgerechnet jetzt passieren? Warum gerade ich? Was habe ich falsch<br />
gemacht?). Doch diese Fragen sind nicht nur nicht hilfreich, sie sind sogar schädlich,<br />
weil der rückwärtige Blick uns davon abhält, das vorwärts gerichtete zu tun. Es ist ein<br />
harter Weg, Bitterkeit in Dankbarkeit zu verwandeln. Dankbarkeit dafür, dass man<br />
überhaupt noch lebt, dass man noch denken und fühlen kann, dass man wieder essen<br />
und trinken kann, wenn dies lange Zeit nicht ging. Ich gehe seit meiner Krankheit<br />
praktisch keine Treppen mehr. Ich habe wochenlang mit meinem Rollstuhl, später mit<br />
meinem Rollator vor einer für mich zum damaligen Zeitpunkt unüberwindlichen Treppe<br />
gestanden und habe diejenigen beneidet, die einfach so eine Treppe hinaufgehen, ohne<br />
sich dabei etwas zu denken oder zu fühlen. Ich gehe heute jede Treppe mit großer<br />
Dankbarkeit, dass ich das wieder kann und darf. Ich bin voller Dankbarkeit für alle meine<br />
Begleiter auf meinem Wege, die mir Mut gemacht haben: Die Mitpatienten, die Ärzte, die<br />
Körper- und die Psychotherapeuten, Angehörige, Freunde, Mitarbeiter und die eigenen<br />
Patienten, die mir während der Krankheit Grüße übermittelt und mich nach der<br />
Arbeitswiederaufnahme bestätigt haben. Ein Partner, der zu einem steht, ist auch ganz<br />
wichtig. Leider erweist sich nicht jeder in der Krise als wahrer Partner. Wenn man einen<br />
solchen hat, ist dies nicht hoch genug einzuschätzen. Humor sollte natürlich auch nicht
fehlen (siehe dazu entsprechende Newsletter). Man darf auch lachen, wenn man krank<br />
ist – nicht trotzdem, sondern gerade deswegen. Es gibt immer irgendwo einen Anlass<br />
zum Lachen – und wenn es Schadenfreude oder Galgenhumor sind.<br />
5. Imaginatio: Wir können nichts tun, was wir nicht im Geiste schon antizipiert haben.<br />
Wenn wir uns aber mit Hilfe unserer Vorstellungskraft im Kopf ein Bild erschaffen haben<br />
(Imagination/Visualisierung), dann ist es schon ein Stück Realität geworden. Im Rollstuhl<br />
habe ich mir wieder und wieder vorgestellt, wie ich die Ziellinie des Halbmarathons<br />
überquere. Ich habe es wieder und wieder erlebt, es war zwar zukünftig, aber es war<br />
real. Es würde so kommen, es ging gar nicht anders. Und es war kein unvernünftiges<br />
Wunschdenken, sondern es war die geistige Vorwegnahme eines bereits Wirklichkeit<br />
gewordenen Ereignisses. Wir können uns vielleicht nicht alles herbeiwünschen, was wir<br />
haben wollen (z.B. den neuen, tollen Job, das große Einfamilienhaus oder auch die<br />
Wiederbelebung einer unbefriedigenden Partnerschaft), aber wir können die<br />
Voraussetzungen dafür schaffen. Und wir können darauf hinarbeiten. Wenn wir etwas<br />
haben wollen, dann müssen wir darum kämpfen. Wir bekommen selten etwas geschenkt.<br />
Und wenn doch, dann hat es nicht so viel Wert, wie wenn wir selbst darum gekämpft<br />
haben. Und wenn das Ziel einmal nicht erreicht wird (auch das kann geschehen) – ja,<br />
dann haben wir uns wenigstens nicht vorzuwerfen, wir hätten nicht alles versucht. Auch<br />
ich habe Ziele (sogar große Ziele) in meinem Gesundungsprozess nicht erreicht. Aber<br />
auch das hat seinen Sinn und es ist gut so.<br />
Ich habe diesen sehr persönlichen Newsletter mit gehörigem zeitlichem (mehr als ein Jahr<br />
nach dem Ereignis) und großzügigem räumlichen Abstand (Jamaika, wo man alles etwas<br />
lockerer sieht: „We have no problems, we have situations.“) geschrieben, nicht, um meiner<br />
Eitelkeit zu frönen. Ich möchte damit einige Kranken oder deren Angehörige und Freunde mit<br />
diesen Zeilen unterstützen und ihnen Mut machen. Jeder geht seinen Weg und jeder geht<br />
ihn anders, hat andere Ziele, eine andere Strategie, eine andere Motivation. Aber für alle<br />
Menschen in Krise oder Krankheit gilt: Geben Sie niemals auf – es lohnt sich wirklich!<br />
Und wenn es doch mal gar nicht weitergeht, dann können motivierende Zitate oder Lieder<br />
helfen, z.B. von den Toten Hosen:<br />
„Steh auf, wenn du am Boden bist!<br />
Steh auf, auch wenn du unten liegst!<br />
Steh auf, es wird schon irgendwie weitergehn!“<br />
Und noch einmal Winston Churchill: „Never, never, never, never give up!“<br />
Da diese Zeilen in Jamaika geschrieben wurden, darf natürlich auch Bob Marley nicht fehlen:<br />
„Get up, stand up, don’t give up the fight!“<br />
Auflösung der Quizfrage:<br />
Richtig ist Lösung a). Bereits vor 2 ½ tausend Jahren riet der Urvater der abendländischen<br />
Medizin zu moderater Bewegung. Um diese Zeit setzte sich im antiken Griechenland die<br />
Überzeugung durch, dass Krankheit nicht Ausdruck der Strafe durch die Götter war, sondern<br />
„natürliche“ Ursachen aufweist und durch unser eigenes Verhalten beeinflussbar ist –<br />
Bewegung ist ein entscheidender Teil davon gewesen. Nebenbei: Es ist nicht erwiesen, dass<br />
alles, was Hippokrates zugeschrieben wird (z.B. seine Schriften oder der Hippokratische Eid)<br />
alles auf eine Quelle, eben jenen Hippokrates (460-377 v. Chr.) zurückzuführen ist. Vielmehr<br />
zeichneten wohl er und seine Schüler, die so genannte Hippokratische Schule, dafür
verantwortlich, innerhalb mehrerer Jahrhunderte die Grundlagen unserer heutigen Medizin<br />
geschaffen zu haben.<br />
Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836) gilt als der letzte Universalgelehrte, der noch die<br />
gesamte damals bekannte Wissenschaft überblickte. Er ist heute noch bekannt für seine<br />
„Makrobiotik“ (hat nichts mit der heute bekannten Diätform zu tun). Er nannte diese vielmehr<br />
„die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern“ (1796). Auch hier hatte maßvolle<br />
Bewegung einen entscheidenden Stellenwert.<br />
Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897) entwickelte ein umfassendes, ganzheitliches<br />
Therapiekonzept, welches aus den fünf Säulen Ernährung, Pflanzenheilkunde, Hydro- und<br />
Thermotherapie (z.B. die berühmten Kneippschen Güsse), Ordnungstherapie und eben der<br />
Bewegungstherapie bestand. Er scheute sich dabei nicht, hohe Beamten und adelige<br />
Fräuleins beispielsweise Holz sägen zu lassen.<br />
Prof. Wildor Hollmann (*1925, zwischen 1958 und 1978 Arzt der deutschen<br />
Fußballnationalmannschaft) ist ein bekannter zeitgenössischer Sportmediziner, der das<br />
obige Zitat von Hippokrates sicher sofort unterschreiben würde. Die moderne Sportmedizin<br />
hat die physiologischen Grundlagen der positiven Wirkungen von Bewegung auf unseren<br />
Körper und unsere Psyche bis in zelluläre und molekulare Details zum großen Teil<br />
aufgedeckt. Bewegungstherapie gilt als evidenzbasiert. Die Wirksamkeit in der Prävention<br />
zahlreicher Erkrankungen (siehe Tabelle oben) und der Rekonvaleszenz nach schweren<br />
Krankheiten (siehe Einzelfalldarstellung oben) wird von Medikamenten kaum erreicht.<br />
Beachten Sie bitte unser Vortragsangebot sowie unser Weiterbildungsangebot für<br />
Ärzte, Heilpraktiker und interessierte Laien (siehe Beschreibungen unten und die Flyer<br />
als PDF-Dateien!<br />
ZeMark <strong>2013</strong>: Am 10.10. findet in der <strong>Habichtswald</strong>klinik die 8. Zentrale Marketing-<br />
Tagung in der Gesundheitswirtschaft statt. Sie richtet sich an alle im<br />
Gesundheitssystem tätigen Personen, aber auch an interessierte Laien. Unter den<br />
zahlreichen Referenten befindet sich auch der bekannte Referent und Buchautor<br />
Rüdiger Dahlke. Die User dieses Newsletters erhalten einen großzügigen Rabatt!<br />
Seminar Burnout – chronisches Erschöpfungssyndrom: Am 07.09. findet in Bielefeld<br />
dieses aktuelle Seminar mit mehreren bekannten Referenten statt. Es richtet sich an<br />
Ärzte und Heilpraktiker.<br />
Und noch einmal Burnout: Am 26.10.13 findet in Visselhövede der Kongress für<br />
Komplementäre Medizin Norddeutschland KomMNord mit dem Thema „Burnout im<br />
Brennpunkt“ statt. Ärzte und Heilpraktiker sind willkommen.<br />
Am 31.08. findet in Berlin ein Seminar über Omega-3-Fettsäuren statt. Dieses richtet<br />
sich an interessierte Therapeuten (Ärzte, Heilpraktiker, Oekotrophologen) und zeigt<br />
aktuelle diagnostische und therapeutische Erkenntnisse zu einem spannenden<br />
Nährstoff auf. Nähere Infos unter info@sanomega.de<br />
Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit und einen schönen Spätsommer<br />
Dr. Volker Schmiedel, M.A.<br />
Chefarzt der Inneren Abteilung<br />
FA für Physikalische und Rehabilitative Medizin<br />
Naturheilverfahren, Homöopathie<br />
Zur Klärung weiterer medizinischer Fragen und Behandlungs- bzw.<br />
Therapiemöglichkeiten stehe ich Ihnen im persönlichen Gespräch gerne zur
Verfügung. Bitte vereinbaren Sie zuvor einen Termin in der naturkundlichen<br />
Privatambulanz.<br />
Alle notwendigen Laboruntersuchungen können in der Inneren Abteilung der<br />
<strong>Habichtswald</strong>-<strong>Klinik</strong> oder der Naturheilkundlichen Privatambulanz durchgeführt<br />
werden.<br />
Informationen über das Therapieangebot der Inneren Abteilung:<br />
http://www.habichtswaldklinik.de/Die_Abteilung_Innere_Medizin.html<br />
Informationen über ambulante Diagnostik und Therapie:<br />
http://www.habichtswaldklinik.de/Naturheilk_Ambulanz.html<br />
Hier finden Sie weitere Gesundheitstipps:<br />
http://www.gesundheitstipps.wicker-kliniken.de/<br />
Die aktuellen und archivierten Naturheilkundlichen Newsletter finden Sie hier:<br />
http://www.habichtswaldklinik.de/Naturlheilkundlicher_Newsletter.html<br />
Vorträge von Herrn Dr. Schmiedel im <strong>August</strong> <strong>2013</strong>:<br />
Donnerstag 16.00-17.00 Uhr im Hörsaal „Parkblick“<br />
15.08.<strong>2013</strong> „Burnout – wenn Arbeit, Alltag und Familie erschöpfen“<br />
22.08.<strong>2013</strong> „Cholesterin: endlich Klartext“<br />
29.08.<strong>2013</strong> „Hausputz für Leber & Galle“<br />
Vorträge der Inneren Abteilung im Auust <strong>2013</strong>:<br />
Freitag 11.00-11.30 Uhr im Hörsaal „Parkblick“<br />
16.08.<strong>2013</strong> „Vitalstoffe – schädliche Abzockerei oder sinnvolle Nahrungsergänzung?“<br />
Referent: Herr Dr. Volker Schmiedel<br />
23.08.<strong>2013</strong> „Quellen seelischer Gesund, innerer Stärke und Heilung“<br />
Referentin: Frau Anna Wilpert<br />
Achtung Raumänderung:<br />
30.08.<strong>2013</strong> „Aquarell – eine Maltechnik zur Entdeckung eigener kreativer Möglichkeiten“<br />
Referentin: Frau Marina Lange<br />
Kreativraum Erdgeschoss Alte Villa<br />
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im Rahmen unseres ganzheitlichen Therapiekonzeptes, das heißt:<br />
- kompetente medizinische Betreuung (Naturheilverfahren wie z. B. Phytotherapie,<br />
orthomolekulare Therapie, Homöopathie, Neuraltherapie, Akupunktur)<br />
- aktivierende Gymnastik<br />
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- entspannende Verfahren wie Autogenes Training, progressive Muskelentspannung<br />
nach Jacobson, Tai Chi, Yoga
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Classic-Programm 116,90 Euro pro Tag<br />
inklusive<br />
- Übernachtung, Besuch der Kurhessen Therme 5 x wö. (außer an Sonn- und Feiertagen)<br />
- Vollverpflegung: vollwertorientierte, vegetarische Kost, Vitalkost oder Ayurveda-Kost (mit<br />
Zuzahlung)<br />
- einem ausführlichen ärztlichen Gespräch mit Festlegung der Therapie am Anreisetag<br />
sowie weiteren ärztlichen Gesprächen nach Bedarf<br />
- einer Chefarztvisite<br />
- einer Routine-Blutuntersuchung im Hauslabor<br />
- einer Einzelkrankengymnastik pro Woche<br />
- bis zu zwei Dauerduschen pro Woche<br />
- bis zu zwei Massagen pro Woche<br />
- bis zu acht Gruppenbehandlungen (z. B. Gymnastik, Walking) pro Woche<br />
- Gerätetraining<br />
- Teilnahme an Entspannungsverfahren und Meditationen<br />
Premium-Programm 144,05 Euro pro Tag<br />
inklusive<br />
- Übernachtung, Besuch der Kurhessen Therme 5 x wö. (außer an Sonn- und Feiertagen)<br />
- Vollverpflegung: vollwertorientierte, vegetarische Kost, Vitalkost oder Ayurveda-Kost (mit<br />
Zuzahlung)<br />
- einem ausführlichen ärztlichen Gespräch mit Festlegung der Therapie am Anreisetag<br />
sowie weiteren ärztlichen Gesprächen nach Bedarf<br />
- einer Chefarztvisite<br />
- einer Routine-Blutuntersuchung im Hauslabor<br />
- bis zu zwei Mal Einzelkrankengymnastik oder Kraniosakraltherapie pro Woche<br />
- bis zu drei Dauerduschen pro Woche<br />
- bis zu zwei Massagen oder Akupunktmassagen pro Woche<br />
- bis zu acht Gruppenbehandlungen (z. B. Gymnastik, Walking) pro Woche<br />
- Gerätetraining<br />
- Teilnahme an Entspannungsverfahren und Meditationen<br />
- psychologische Einzelgespräche<br />
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- ggf. Teilnahme an der therapeutisch geleiteten ganzheitlich orientierten Gruppe<br />
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Im Preis enthalten sind außerdem:<br />
- die Telefongrundgebühr<br />
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- eine Tageszeitung nach Wahl<br />
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