alumni halenses 1/2013 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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16 titelthema <strong>alumni</strong> <strong>halenses</strong> 1/<strong>2013</strong><br />
Ein Klavier im<br />
Gartenpavillon<br />
Seit einem halben Jahr ist das Internationale Begegnungszentrum (IBZ) von <strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-<strong>Universität</strong> und<br />
Nationaler Akademie der Wissenschaften Leopoldina im Herzen von <strong>Halle</strong>s City geöffnet. Wissenschaftler aus<br />
aller Welt können sich dort begegnen, austauschen und in einem der 19 Apartements wohnen. Namenspatron<br />
des architektonisch ansprechenden Gebäudes ist der Naturforscher Georg Forster (1754 bis 1794), einer der bedeutendsten<br />
deutschen Universalgelehrten und Schriftsteller der Spätaufklärung.<br />
Immer lebendiger geht es zu im Georg-Forster-Haus<br />
in der halleschen Emil-Abderhalden-Straße. Ruhig<br />
hatte es begonnen, eine italienische Ärztin und ein<br />
brasilianischer Naturwissenschaftler machten den<br />
Anfang, dann kamen Gäste aus Äthiopien, Armenien,<br />
Thailand, Spanien, Amerika. Und jetzt, im Juni,<br />
ist das Haus voll mit 28 Leuten aus zehn Ländern.<br />
Im Juli kommen noch zwei Familien aus Russland<br />
mit sechs Kindern dazu. Sie alle werden in <strong>Halle</strong><br />
leben und sich begegnen, könnte man sagen. Denn<br />
dafür ist das IBZ gedacht. Natürlich, es gibt die 19<br />
Appartements. Drei Drei-, acht Zwei- und sieben<br />
Einraumwohnungen. Es gibt aber auch eine große<br />
so genannte Lichthalle, in der Veranstaltungen<br />
stattfinden werden, ab Herbst sogar geschmückt<br />
mit einem von Studenten der Burg Giebichenstein<br />
entworfenen Mosaik und mit wechselnden Ausstellungen.<br />
Es gibt außerdem einen Seminarraum<br />
mit bis zu 60 Plätzen, der auch von der <strong>Universität</strong><br />
mitgenutzt wird. Und dann ist da der ehemalige<br />
Gartenpavillon im kleinen Park des angrenzenden<br />
früheren Oberbergamtes <strong>Halle</strong>. Der Pavillon wurde<br />
zur Lounge umfunktioniert.<br />
In dem kleinen, quadratischen Backsteingebäude<br />
mit großer Fensterfront stehen Polstergruppen und<br />
ein Klavier, und hier soll man sich treffen können<br />
nach Feierabend. Wie auch im Aufenthaltsraum,<br />
ausgestattet ebenfalls mit gemütlichen Sitzmöbeln,<br />
Tischen und einem Fernseher. Genug Platz<br />
also für die Bewohner des Georg-Forster-Hauses.<br />
Sie alle sind Wissenschaftler, das ist Bedingung. Bei<br />
Ihrer Bewerbung um einen Wohnplatz müssen sie<br />
Professoren oder Kooperationspartner an der MLU<br />
oder Partnereinrichtungen benennen. Entgegen den<br />
ursprünglichen Plänen ist der Kreis der potentiellen<br />
Gäste nun auch auf Doktoranden ausgeweitet worden.<br />
„Es gibt viele Interessenten, die über 30 Jahre<br />
alt sind und nicht mehr durch das Studentenwerk<br />
untergebracht werden können.“ Petra Lohse, Referentin<br />
im International Office und, einfach ausgedrückt,<br />
praktisch Managerin des IBZ, betont aber,<br />
dass das Haus nicht für Studenten geöffnet werden<br />
kann. Sie ist von der ersten Stunde an dabei. Ursprünglich<br />
sollte sich das International Office (IO)<br />
nur um die Belegung kümmern, inzwischen betreut<br />
es aber die Begegnungsstätte komplett. Das hat den<br />
Vorteil, dass die Gäste nicht noch einmal extra im<br />
IO erscheinen müssen, um ihre Angelegenheiten zu<br />
klären, sondern dies vor Ort tun können.<br />
Um die Unterkünfte überhaupt vermieten zu können,<br />
brauchte es viele Hände und Organisationstalent.<br />
Es musste etliches geordert werden: Geschirr,<br />
Teekannen, Leitern, Regale für Waschpulver, Wischeimer.<br />
Nach und nach brachte Petra Lohse mit Hilfe<br />
von Kollegen Ordnung ins Haus. Außerdem musste<br />
eine Hausordnung aufgestellt werden, Mietverträge<br />
verfasst, in Deutsch und Englisch. „Alle Dokumente<br />
müssen zweisprachig geschrieben sein, außer bei