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Auslandseinsatz von Mitarbeitern

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<strong>Auslandseinsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Mitarbeitern</strong><br />

9. Bundesweiter Betriebsärztetag 2013, Osnabrück<br />

Stefan Eßer<br />

Dr. med. Stefan Eßer, M.P.H.<br />

Allgemeinmedizin, Chirotherapie, Sportmedizin, Rettungsmedizin,<br />

(Reisemedizin)<br />

Klinische Tätigkeit in Mönchengladbach, Koblenz, Aachen<br />

Auslandseinsätze in Indien, Südafrika, Philippinen, Kambodscha,<br />

Äquatorial Guinea, Algerien, Guinea, Burkina Faso, Surinam, Mali,<br />

Indonesien<br />

Sanitätsoffizier / Bundeswehr<br />

Centrum für Reisemedizin<br />

Grünenthal GmbH<br />

Medical Director, International SOS, Central Europe<br />

Vorstand Deutsche Fachgesellschaft Reisemedizin<br />

2<br />

1


International SOS<br />

International SOS ist der weltweit führende Anbieter <strong>von</strong> Dienstleistungen im<br />

Bereich Medizin und Sicherheit.<br />

Wir beraten bei medizinischen und sicherheitstechnischen Fragestellungen, bieten<br />

medizinische Assistance an und bauen medizinische Infrastruktur in entlegenen<br />

Gebieten der Welt auf.<br />

Durch unser weltweites Netzwerk <strong>von</strong> Alarmzentralen, Kliniken und sonstigen<br />

Gesundheitsdienstleistern können wir lokale Expertise, Maßnahmen zur<br />

Prävention und operative Hilfe anbieten bei Krankheiten, Unfällen, politischen<br />

Krisen und sonstigen Notfällen.<br />

So helfen wir Firmen und Unternehmen, ihre Gesundheits- und Sicherheitsrisiken<br />

zu managen, die durch die internationalen Reisen der Mitarbeiter entstehen<br />

können.<br />

Unsere über 10.000000 Mitarbeiter in rund 70 Ländern arbeiten weltweit für Firmen,<br />

Unternehmen, Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen und bieten<br />

dabei internationalen Standard medizinischer Versorgung sowie<br />

Sicherheitsdienstleistungen.<br />

Weltweites Netzwerk<br />

2


Agenda<br />

Fallbeispiele<br />

Rechtliche Überlegungen<br />

Assistancemedizin<br />

• Definition / Beispiele / Fälle<br />

• Organisation und operative Struktur<br />

• Evakuierungen und Repatriierungen<br />

Reiserisiken und Unfälle<br />

Medizinische Betreuung vor Ort<br />

Notfallpläne<br />

5<br />

Fachausschuss<br />

Assistancemedizin<br />

3


Anamnese<br />

53 jähriger deutscher Mitarbeiter einer hessischen Firmaauf ARAMCO Projekt in<br />

Yanbu, Saudi Arabien<br />

Am 21. Mai 2012 in der Nähe <strong>von</strong> Yanbu in einen Verkehrsunfall mit einem PKW<br />

verwickelt worden.<br />

Das Fahrzeug war aus unbekannten Gründen <strong>von</strong> der Straße abgekommen und<br />

hatte sich mehrfach überschlagen.<br />

Die zum Unfall hinzogezogene saudische Polizei hatte den lokalen Rettungsdienst,<br />

der in Saudi Arabien vom Saudischen Roten Halbmond organisiert wird, alarmiert.<br />

Der Unfallverletzte war zu keinem Zeitpunkt bewußtlos, berichtete aber über<br />

Schmerzen im HWS.<br />

Der Transport des Patienten sowie eines weiteren südafrikanischen Arbeitskollegen<br />

erfolgte mit einem modernen Rettungswagen ins nächstgelegene und gemäß<br />

saudischen Regularien zuständige Krankenhaus in Yanbu.<br />

5


Yanbu<br />

In Yanbu befinden sich 2 öffentliche Krankenhäuser sowie 2 große private Kliniken.<br />

Verletzte <strong>von</strong> Verkehrsunfällen müssen zunächst zur Beurteilung in ein staatliches<br />

Krankenhaus gebracht werden.<br />

Für Arbeiter in internationalen Ölprojekten (ARAMCO) ist in Yanbu das Royal<br />

Commision Hospital zuständig, ein modernes staatliches Krankenhaus mit ca. 400<br />

Betten.<br />

6


Verlauf<br />

Der Erstanruf im Assistance Center <strong>von</strong> International SOS in Frankfurt erfolgte<br />

wenige Stunden nach dem Unfall durch einen lokalen Manager der Firma der<br />

beiden Unfallverletzten.<br />

Die Firma äußerte dabei sofort den Wunsch, den Unfallverletzten soweit möglich<br />

nach Deutschland zu repatriieren.<br />

Das weitere Fallmanagement erfolgte dann durch die International SOS<br />

Assistance Centers in Frankfurt und in Dubai. Insbesondere die Kooperation mit<br />

dem arabischen Krankenhaus wurde durch das Assistance Center in Dubai<br />

geführt, da in Dubai arabisch sprechende Ärzte zur Verfügung stehen.<br />

Diagnose<br />

Der Unfallverletzte war zu keinem Zeitpunkt bewußtlos. Die bildgebende Diagnostik im<br />

Royal Commission Hospital in Yanbu ergab unter Einbeziehung <strong>von</strong><br />

Kernspintomographie, Computertomografie, Ultraschall, Röntgen und<br />

Blutuntersuchungen:<br />

t stabile Wirbelkörperfrakturen C1 und C7<br />

Spinalkontusion C6-C7<br />

keine weiteren Kompressionen<br />

keine cerebralen Verletzungen<br />

keine Lungenverletzung und insbesondere kein Pneumothorax<br />

keine Beckenverletzungen<br />

auch zweizeitig keine abdominellen Verletzungen<br />

keine zentralen oder peripheren neurologischen Ausfälle.<br />

8


Verlauf<br />

Nach Meinung der behandelnden Ärzte vor Ort ist keine neurochirurgische oder<br />

osteosynthetische Versorgung notwendig, die konservative Therapie erfolgt durch<br />

Stabilisierung mittels Minerva Kragen-Orthese sowie Analgesierung.<br />

Der Patient kann am dem Unfall folgenden Tag luft- und bodengebunden unter<br />

professioneller Begleitung transportiert und evakuiert werden.<br />

Verlauf<br />

Yanbu verfügt über einen internationalen Flughafen, es gibt aber keine Linienflüge<br />

nach Deutschland.<br />

Nächstgelegener Flughafen mit Linienflügen nach Frankfurt und München in<br />

Deutschland ist das 300 km entfernte Jeddah. Der Patient möchte heimatnah in<br />

eine neurochirurgische Klinik in Chemnitz verlegt werden.<br />

Um einen mehrfachen aufwendigen Transportwechsel über Land nach Jeddah,<br />

<strong>von</strong> dort mit dem Linienflug nach Frankfurt und dann Weitertransport<br />

bodengebunden oder mittels Anschlussflug nach Dresden und Chemnitz zu<br />

vermeiden, wird in Absprache mit Patient und betriebsärztlichem Dienst des<br />

Arbeitgebers die Entscheidung getroffen, einen Ambulanzflug <strong>von</strong> Yanbu nach<br />

Dresden durchzuführen.<br />

Von den saudischen Behörden wird in Absprache mit dem Krankenhaus am 22.<br />

Mai die Ausreisegenehmigung erteilt. Ein Rettungswagen kann den Patienten zum<br />

Flughafen Yanbu transportieren.<br />

9


Verlauf<br />

Ein Rettungswagen kann den Patienten zum Flughafen Yanbu transportieren.<br />

Da der Reisepass mit dem saudischen Visum aber vom Auftraggeber aus der<br />

Hauptstadt Ryadh geholt werden muss und erst am Abend des 23. Mai dem Patienten<br />

ausgehändigt werden kann, und der Flughafen Yanbu abends spät keine Starts mehr<br />

genehmigt, muss der Ambulanzflug sowie der sich anschließende Bodentransport vom<br />

Flughafen Dresden nach Chemnitz auf den 24. Mai 2012 verschoben werden.<br />

Aufgrund weiterer behördlicher Verzögerungen wird der Pass dann erst am Morgen des<br />

24. Mai dem Unfallverletzten ausgehändigt.<br />

Am 24. Mai kann er gegen 11:40 das Krankenhaus in Yanbu verlassen, die<br />

Am 24. Mai kann er gegen 11:40 das Krankenhaus in Yanbu verlassen, die<br />

Ausreiseprozedur am Flughafen Yanbu passieren und landet nach einer<br />

Zwischenlandung auf Kreta um 18:45 in Dresden. Der Flug erfolgt unter O 2 Gabe und<br />

intravenöser Ringer Lactat Lösung.<br />

10


Verlauf<br />

Ein Rettungstransportwagen mit Arztbegleitung bringt den Patienten <strong>von</strong> dort nach<br />

Chemnitz, wo er auf der neurochirurgischen Abteilung aufgenommen wird.<br />

In Chemnitz wird die Diagnose aus Saudi Arabien sowie die konservative Therapie<br />

bestätigt.<br />

11


Indien – Deutschland<br />

männl. 45 Jahre, Techniker in Baroda<br />

01.03. 12:50 Erste Info Alarmzentrale Frankfurt durch Arbeitskollegen, Plötzliche Paresee linker Arm und linke Hand, Stat.<br />

Aufnahme Bhai Lal Amin Hospital Baroda<br />

13:10 Info unserer Alarmzentrale Delhi<br />

15:05 Arzt – Arzt-Gespräch mit behandlendem Arzt in Baroda, DG: Apoplex, Th: ASS<br />

02.03. 03:50 Art – Patient Gespräch <strong>von</strong> Frankfurt Alarmzentrale, Diagnostik läuft, Pat. wünscht Rückflug nach hause<br />

06:30 Angebote für Rückflugmöglichkeiten werden evaluiert, med. Clearance muss abgewartet werden<br />

06:35 Ärztl. Escort wird angefragt, über dt. Botschaft Visabeschaffung<br />

10:40 Arzt – Arzt Gespräch mit Baroda, CT, MRI und Doppler ohne path Befund, Klinik persistierend<br />

24<br />

12


Indien – Deutschland<br />

männl. 45 Jahre, Techniker in Baroda<br />

03.03. 05:20 Erneutes Arzt – Patient Gespräch, sympt. Weiter Parese, keine Schmerzen, Angst, Heimflug gewünscht<br />

06:10 Flug für 04.03. mit Alarmzentrale Delhi abgeklärt (Baroda-Bombay-Frankfurt-Düsseldorf<br />

08:51 MEDA für Jet Air<br />

10:05 Krankenwagen organisiert für Baroda und Bombay<br />

13:15 MEDA für Lufthansa<br />

04.03. 05:00 Escort Arzt trifft Patient in Baroda, Untersuchung, Rücksprache mit Alarmzentrale<br />

10:00 Krankenwagentransport zum Flughafen Baroda, Flug nach Bombay, Krankenwagen-Transfer zum int. Flughafen,<br />

Weiterflug nach Frankfurt und Düsseldorf unter ärztlicher Begleitung und O2 Bereitschaft<br />

05.03. 09:20 Krankenwagentransport ins Krankenhaus Düsseldorf<br />

Weiterbehandlung in Stroke unit mit Physiotherapie etc.<br />

27<br />

Indien – Deutschland<br />

männl. 45 Jahre, Techniker in Baroda<br />

03.03. 05:20 Erneutes Arzt – Patient Gespräch, sympt. Weiter Parese, keine Schmerzen, Angst, Heimflug gewünscht<br />

06:10 Flug für 04.03. mit Alarmzentrale Delhi abgeklärt (Baroda-Bombay-Frankfurt-Düsseldorf<br />

08:51 MEDA für Jet Air<br />

10:05 Krankenwagen organisiert für Baroda und Bombay<br />

13:15 MEDA für Lufthansa<br />

04.03. 05:00 Escort Arzt trifft Patient in Baroda, Untersuchung, Rücksprache mit Alarmzentrale<br />

10:00 Krankenwagentransport zum Flughafen Baroda, Flug nach Bombay, Krankenwagen-Transfer zum int. Flughafen,<br />

Weiterflug nach Frankfurt und Düsseldorf unter ärztlicher Begleitung und O2 Bereitschaft<br />

05.03. 09:20 Krankenwagentransport ins Krankenhaus Düsseldorf<br />

Weiterbehandlung in Stroke unit mit Physiotherapie etc.<br />

08.03. 10:20 Info durch Krankenhaus Düsseldorf, V.a psychosomatische Grunderkrankung<br />

28<br />

14


Agenda<br />

Fallbeispiele<br />

Rechtliche Überlegungen<br />

Assistancemedizin<br />

• Definition / Beispiele / Fälle<br />

• Organisation und operative Struktur<br />

• Evakuierungen und Repatriierungen<br />

Reiserisiken und Unfälle<br />

Medizinische Betreuung vor Ort<br />

Notfallpläne<br />

29<br />

Rechtliche Überlegungen<br />

§ 619 BGB “Fürsorgepflicht”<br />

Der Dienstberechtigte hat Räume, Vorrichtungen oder Gerätschaften, die er<br />

zur Verrichtung der Dienste zu beschaffen hat, so einzurichten und zu<br />

unterhalten und Dienstleistungen, die unter seiner Anordnung oder seiner<br />

Leitung vorzunehmen sind, so zu regeln, dass der Verpflichtete gegen<br />

Gefahr für Leben und Gesundheit soweit geschützt ist, als die Natur der<br />

Dienstleistung es gestattet.<br />

§ 17 SGB V Mitglieder, die im Ausland beschäftigt sind und während dieser Beschäftigung<br />

erkranken ...., erhalten die ihnen nach diesem Kapitel zustehenden Leistungen<br />

<strong>von</strong> ihrem Arbeitgeber. Satz 1 gilt entsprechend für die nach § 10<br />

versicherten Familienangehörigen, soweit sie das Mitglied für die Zeit dieser<br />

Beschäftigung begleiten oder besuchen.<br />

DGUV<br />

Leiter für Einleitung <strong>von</strong> Heilbehandlung muss bestellt werden<br />

Deutsche<br />

Verbindungsstelle<br />

Ausland<br />

Erste Hilfe und Krankentransport müssen geplant und sichergestellt werden<br />

Ärzte und Krankenhäuser vor Ort müssen erkundet werden<br />

15


Dreistufige Pyramide Medizinischer Einrichtungen<br />

(z. B. Indien, Russland, Nigeria, China…)<br />

The Best<br />

The Average<br />

The Best of the Rest*<br />

*which may be all that is<br />

available<br />

31<br />

16


Agenda<br />

Fallbeispiele<br />

Rechtliche Überlegungen<br />

Assistancemedizin<br />

• Definition / Beispiele / Fälle<br />

• Organisation und operative Struktur<br />

• Evakuierungen und Repatriierungen<br />

Reiserisiken und Unfälle<br />

Medizinische Betreuung vor Ort<br />

Notfallpläne<br />

39<br />

Assistancemedizin<br />

Ist per se keine Versicherung !<br />

Muss organisatorisch aus medizinischen<br />

Gründen vom kommerziellen Teil der<br />

Versicherung getrennt werden.<br />

Muss ärztlich geleitet werden.<br />

Ist in Deutschland weder eine<br />

Facharztrichtung noch eine<br />

Zusatzbezeichnung…… (Aktivitäten des<br />

Fachverbandes Reisemedizin).<br />

Ist Projektmanagement und Organisation<br />

durch und durch.<br />

40<br />

20


Assistancemedizin<br />

…. Kann nicht ein fehlendes Rettungssystem (pre-<br />

hospital emergency system) ersetzen<br />

41<br />

42<br />

21


Assistance Center<br />

Professioneler Aufbau<br />

• Customer Service Executives (CSE)<br />

• Operation Managers (OM)<br />

• Coordinating Doctors (CD)<br />

• Medical Directors (MD)<br />

Flight Desk<br />

Provider Network<br />

Int. Rufnummer<br />

356 Tage / 24 h<br />

43<br />

Providernetzwerk<br />

Zugang zu einem Netzwerk evaluierter<br />

”medizinischer Provider”<br />

medizinischer Provider<br />

Zugang zu einem Netzwerk jederzeit verfügbarer<br />

Ambulanzflugzeuge mit kurzen Aktivierungszeiten<br />

44<br />

22


45<br />

„Fälle“ und „Repatriierungen“<br />

Weltweite Fallstatistik (Januar – Dezember 2011):<br />

Medizinische Fälle 690.090 (FRA: ca. 7000)<br />

Medizinische Evakuierungen/Rückführungen** 19.502 (~2,1 %)<br />

46<br />

23


Einsatzgeschwindigkeit:ca. 850 km/h<br />

Flughöhe:bis ca. 13.000 m NN<br />

Reichweite:ca. 3.600 km<br />

Kraftstoffzuladung:3.500 Liter<br />

Maximales Abfluggewicht:8.300 kg<br />

Erforderliche Start-Landefläche:min. 1.400 m,<br />

abhängig <strong>von</strong> Beladung, Höhe über NN, Temperatur<br />

Abmessungen:Länge: 14,80 m<br />

Höhe: 3,73 m<br />

Spannweite: 12,03 m<br />

Besatzung:2 Piloten, Rettungsassistent, Notarzt<br />

Ausstattung:<br />

Lear 35 A Ambulanzjet<br />

Mobiles Equipment:Notfallrucksack, Baby- und<br />

Kindertasche<br />

Beatmung:Notfall- und Intensivbeatmungsgerät<br />

Kreislauf:Defibrillator, Herzschrittmacher<br />

Traumaversorgung:Patiententrage, stationäre<br />

Absaugpumpe, Spritzenpumpen<br />

Diagnostik:12-Kanal-EKG, Blutdruck (invasiv/nicht<br />

invasiv), Pulsoximetrie, Kapnometrie, Temperatur, Labor,<br />

Sonographie<br />

Gasvorrat:Sauerstoff 6.000 Liter, mobil 1.400 Liter<br />

Option:Inkubator, Doppeltrage (double stretcher,<br />

komplettes zweites System)<br />

Stauraum:Vakuummatratze, Laderampe<br />

47<br />

King Air Beech 200<br />

Hersteller: Raytheon Aircraft Company, Wichita, USA<br />

Triebwerke: P&WC, PT 6A-42 je 850 PS<br />

Einsatzgeschwindigkeit:ca. 450 km/h<br />

Flughöhe: bis ca. 10.000 m NN<br />

Reichweite: ca. 2.700 km<br />

Kraftstoffzuladung:1.653 kg/ 2.100 Liter<br />

Maximales Abfluggewicht:5.693 kg<br />

Erforderliche Start-Landefläche:<br />

min. 786 m, abhängig <strong>von</strong> Beladung, Höhe über NN,<br />

Temperatur<br />

Abmessungen:<br />

Länge: 13,16 m<br />

Höhe: 4,54 m<br />

Spannweite: 16,61 m<br />

Besatzung: 2 Piloten, Notarzt und Rettungsassistent<br />

Ausstattung<br />

Mobiles Equipment:<br />

Notfallrucksack, Baby- und Kindertasche, Absaugpumpe<br />

Beatmung:Notfall- und Intensivbeatmungsgerät<br />

Kreislauf:Defibrillator, Spritzenpumpen, Herzschrittmacher<br />

Traumaversorgung:Vakuummatratze, Patiententrage<br />

Diagnostik:12-Kanal EKG, Blutdruck (invasiv/nicht invasiv),<br />

Pulsoximetrie, Kapnometrie, Temperatur, Labor<br />

Gasvorrat:Sauerstoff 6.000 Liter, mobil 1.400 Liter<br />

Option:Inkubator, Sonographie<br />

48<br />

24


Repatriierungen<br />

Ground Transport?<br />

Air Ambulance ?<br />

Kommerzieller<br />

Flieger ?<br />

49<br />

Transportmöglichkeiten (business)<br />

50<br />

25


Transportmöglichkeiten (stretcher)<br />

51<br />

Transportmöglichkeiten (PTC)<br />

Die Deutsche Lufthansa bietet auf der B 747 und auch auf der A 340 auf ihren<br />

Langstrecken das PTC, Patienten Transport Compartment, zur Verlegung<br />

intensivpflichtiger Patienten an. Diese Transportmöglichkeit ist ^ggf. preiswerter als<br />

der Ambulanzjet, sie bietet wesentlich mehr Raum zur Versorgung des Patienten.<br />

Das Kompartment wird in der eco Kabine bei Bedarf eingebaut.<br />

52<br />

26


Transportmöglichkeiten (Sanitätsdienst Bundeswehr)<br />

53<br />

Agenda<br />

Fallbeispiele<br />

Rechtliche Überlegungen<br />

Assistancemedizin<br />

• Definition / Beispiele / Fälle<br />

• Organisation und operative Struktur<br />

• Evakuierungen und Repatriierungen<br />

Reiserisiken und Unfälle<br />

Medizinische Betreuung vor Ort<br />

Notfallpläne<br />

54<br />

27


Medical risk ratings<br />

L<br />

Low<br />

M/H<br />

H<br />

High<br />

Indicators of:<br />

• Standard of local medical care<br />

• Safety of food and water<br />

M<br />

Medium<br />

Medium<br />

to High<br />

E<br />

Extreme<br />

• Safety of local medications<br />

• Risk of serious infectious diseases<br />

28


Medizinisches Länderrisiko beeinflusst die<br />

Wahrscheinlichkeit einer Evakuierung<br />

7000<br />

6000<br />

16%<br />

48%<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

11%<br />

Medical Evacuations<br />

Hospitalizations<br />

2000<br />

79%<br />

1000<br />

0<br />

Low Moderate High Extreme<br />

1 International SOS Independent Research 2012, M. Druckman MD, R. Quigley MD DPhil, in collaboration with P.<br />

Harber AB BS MD MPH, E. Liu MD MS MA, S. Wu BA BS, UCLA<br />

Ursachen <strong>von</strong> gesundheitlich bedingten Evakuierungen <strong>von</strong> Expatriates<br />

Die wichtigsten Kategorien:<br />

• Unfälle (> 20%)<br />

• Verkehrsunfälle<br />

• Arbeitsunfälle<br />

• Freizeitunfälle<br />

• Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

• Infektionskrankheiten<br />

• Gynäkologische Erkrankungen<br />

• Erkrankungen am<br />

Verdauungsapparat<br />

• Kinderkrankheiten<br />

29


Arbeitsunfälle<br />

61<br />

Arbeitsunfälle<br />

62<br />

31


Agenda<br />

Fallbeispiele<br />

Rechtliche Überlegungen<br />

Assistancemedizin<br />

• Definition / Beispiele / Fälle<br />

• Organisation und operative Struktur<br />

• Evakuierungen und Repatriierungen<br />

Reiserisiken und Unfälle<br />

Medizinische Betreuung vor Ort<br />

Notfallpläne<br />

63<br />

32


Health Site Review<br />

Erste Beurteilung der medizinischen<br />

Versorgungssituation am Projektort<br />

•Welche Gesundheitsgefahren lauern?<br />

•Welche Versorgungsmöglichkeiten existieren?<br />

•Krankenhäuser<br />

•Ambulanzfahrzeuge/Rettungsdienst<br />

•Welche Versorgungsmöglichkeiten können genutzt werden?<br />

•Gibt es einen medizinischen lokalen Notfallplan?<br />

(Emrgency Response Plan - ERP)<br />

•Wie kann eine medizinische Evakuierung aussehen?<br />

66<br />

33


Health Site Review<br />

Ergebnis des Health Site Reviews<br />

•Bericht zur Gesundheitsversorgung vor Ort<br />

•Vorsorgemaßnahmen / Impfungen etc.<br />

•Evaluierung der Krankenhäuser<br />

•Beurteilung der Rettungsdienstmöglichkeiten<br />

•Hinweise zum medizinischen lokalen Notfallplan (ERP)<br />

67<br />

Medical Evacuation Response Plan (MERP)<br />

- medizinischer Evakuierungsplan -<br />

Stellt die regionale und internationale Rettungskette dar vom<br />

erstversorgenden Krankenhaus bis zum Heimatland<br />

oder „Center of medical excellence“<br />

•Vorrangig anzufahrendes Krankenhaus<br />

•Assistance Zentrale<br />

•Bessere Krankenhäuser vor Ort<br />

•Transportmöglichkeiten<br />

•Flughäfen<br />

•Behördliche Bestimmungen<br />

•Auslandskrankenversicherung<br />

68<br />

34


Emergency Response Plan (ERP)<br />

- medizinischer lokaler Notfallplan -<br />

Stellt die lokale Rettungskette dar vom Unfall- oder<br />

Erkrankungsort bis zur lokalen medizinischen Versorgung<br />

•Ersthelfer vor Ort<br />

•Erste Hilfe Station vor Ort<br />

•Rettungsgerät / Erste Hilfe Ausrüstung<br />

•Rettungsfahrzeug<br />

•Erste ärztliche Versorgungsmöglichkeit<br />

•Vorrangig anzufahrendes Krankenhaus<br />

•Eigene medizinische Infrastruktur notwendig?<br />

69<br />

35


In 20 Sekunden<br />

Fürsorgepflicht, Empfehlungen der<br />

DGUV<br />

Fallbeispiele<br />

Rechtliche Überlegungen<br />

24 Stunden Betreuung möglich<br />

Direkter Zugang zu<br />

Assistancezentralen<br />

Assistancemedizin<br />

Definition / Beispiele / Fälle<br />

Organisation und operative Struktur<br />

Evakuierungen und Repatriierungen<br />

Reiserisiken und Unfälle<br />

Herz-Kreislauferkrankungen<br />

Verkehrsunfälle<br />

Arbeitsunfälle<br />

Durchfall<br />

G35 !!<br />

Medizinische Betreuung vor Ort<br />

Notfallpläne<br />

lä<br />

Schlechte med. Infrastruktur bedenken<br />

Ggf. eigene med. Infrastruktur<br />

aufbauen<br />

Lokaler Notfallplan + Evakuierungsplan<br />

72<br />

36


Fragen ??<br />

Guniea in Central Africa<br />

37


Guniea in Central Africa<br />

Anamnese<br />

56 year old Brazilian mine engineer<br />

(174cm, 102 kg, (“likes Habanas”)<br />

Head of “early-geological-exploration”<br />

Based in a camp near Kouroussa, Guinea<br />

Day1<br />

heavy chest pain and dyspnoe, vomiting<br />

38


Dr. Stefan Eßer<br />

39


Verlauf<br />

Day1<br />

heavy chest pain and dyspnoe, vomiting<br />

calls Intl SOS AC Paris<br />

evaluation, checking local network<br />

recommendation to visit nearest<br />

hospital Kouroussa (30 km = 1 h)<br />

40


Verlauf<br />

Day1<br />

recommendation to visit nearest<br />

hospital Kouroussa<br />

laboraty limited<br />

(Hb, blood count, Malaria smear test)<br />

ECG (“sorry, out of order”)<br />

-> decision to transport to Conakry<br />

42


Fachausschuss<br />

Assistancemedizin<br />

Dr. Stefan Eßer<br />

Verlauf<br />

Day 2 Clinique Ambroise Parré Conakry :<br />

ECG normal<br />

(CK increased, CK-Mb not available)<br />

x-ray: “shadow” left lower lung segment<br />

(pictures cannot be send)<br />

“patient is stable”, paracetamol,<br />

CD call:<br />

continous chest pain, no dyspnoe any more<br />

decision to evacuate patient by air-ambulance<br />

to Dakhar<br />

44


Verlauf<br />

Day 2<br />

Clinique de la Madelaine, Dakar:<br />

ECG shows ischemic signs<br />

Troponin increased , CK-Mb increased,<br />

Stabilistaion of patient<br />

heparine infusion, oxygene, relaxation<br />

Further air-ambulance to Paris<br />

Verlauf<br />

Day 3<br />

American Hospital Paris<br />

ECG shows ischemic signs<br />

Troponin increased , CK-Mb increased,<br />

Cardio-catheder,<br />

dilatation and stent implantation in 2 vessels<br />

Day 4 – 21 rehabilitation<br />

repatriation to Brazil 3 weeks later<br />

45


In 20 Sekunden<br />

Fürsorgepflicht, Empfehlungen der<br />

DGUV<br />

Fallbeispiele<br />

Rechtliche Überlegungen<br />

24 Stunden Betreuung möglich<br />

Direkter Zugang zu<br />

Assistancezentralen<br />

Assistancemedizin<br />

Definition / Beispiele / Fälle<br />

Organisation und operative Struktur<br />

Evakuierungen und Repatriierungen<br />

Reiserisiken und Unfälle<br />

Herz-Kreislauferkrankungen<br />

Verkehrsunfälle<br />

Arbeitsunfälle<br />

Durchfall<br />

G35 !!<br />

Medizinische Betreuung vor Ort<br />

Notfallpläne<br />

lä<br />

Schlechte med. Infrastruktur bedenken<br />

Ggf. eigene med. Infrastruktur<br />

aufbauen<br />

Lokaler Notfallplan + Evakuierungsplan<br />

91<br />

Fragen ??<br />

46

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