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Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

Gliederung<br />

1. Eine kurze Geschichte des französischen Recht und seiner Ausstrahlung<br />

A) Die Geschichte des heutigen französischen Rechts<br />

B) Die Ausstrahlung des französischen Rechts<br />

2. Das Verfassungsrecht der V. Republik<br />

A) Die wichtigsten Organe (Präsident der Republik, Regierung und sein Premierminister, Parlament, Verfassungsrat)<br />

B) Rechtsquellen (Normenpyramide, der Titel XV über der Europäischen Union)<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

B) Die Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

C) Das Tribunal des conflits (Kompetenzkonflikthof)<br />

D) Das Gerichtsverfahren<br />

4. Verwaltungsrecht<br />

A) Ein durch den Richter geprägtes Recht<br />

B) Der Verwaltungsaufbau<br />

C) Die verschiedene Akte der Verwaltung<br />

5. Zivilrecht<br />

A) Rechtssubjekte<br />

B) Schuldrecht<br />

6. Strafrecht<br />

A) Die strafrechtlichen Taten und Sanktionen<br />

B) Die Parteien in einem Strafprozess


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

⇒<br />

Trennung der Verwaltungsgerichtsbarkeit und der ordentlichen Gerichtsbarkeit<br />

• Rechtsstreit mit: natürlichen Personen / juristischen Personen / der Staat als Subjekt des Privatrechts<br />

• Unterscheidung:<br />

sachliche Zuständigkeit (=compétence d´attribution) -> ratione materiae<br />

ortliche Zuständigkeit (=compétence territoriale) -> ratione loci<br />

• zuständiges Gericht = Gericht des Beklagter<br />

• Unterscheidung:<br />

‣ die Strafgerichtsbarkeit<br />

- für strafbare Handlungen<br />

- 3 wichtigsten Gerichte (1. Instanz):<br />

das Schwurgericht (=la cour d´assises)<br />

das Strafgericht, zuständig für Vergehen (=le tribunal correctionel)<br />

das Gericht zuständig für Ordnungswidrigkeiten (=le tribunal de police)


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

- 2. Instanz: das Schwurberufungsgericht (=la cour d´assises d´appel) und die Strafkammer des Berufungsgerichts (=la cour d´appel,<br />

chambre correctionnelle)<br />

- Strafkammer des Kassationsgerichtshofs (=la chambre criminelle de la cour de cassation)<br />

-> Debatte: Zugehörigkeit ordentlicher Gerichtsbarkeit<br />

‣ die Zivilgerichtsbarkeit:<br />

− Unterscheidung: ordentliches Gericht erster Instanz / Sondergerichte<br />

‣ ordentliches Gericht erster Instanz (=les juridictions de droit commun): le Tribunal de Grande Instance (TGI) -> fr. Großinstanzgericht<br />

1 Präsident + 3 Richter<br />

181 TGI<br />

Allzuständigkeit (=compétence générale) – insb. Rechtsstreite, die einen Streitwert von 4258€ übersteigen<br />

für spezielle Rechtsgebiete zuständig (=compétence exclusive) – z.B. Adoption, ehelicher Güterstand, Staatsangehörigkeit, usw.


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

‣ die Zivilgerichtsbarkeit:<br />

− Sondergerichte (=les juridictions d´exceptions):<br />

‣ Le Tribunal d´Instance (TI) -> fr. Kleininstanzgericht<br />

Entscheidung durch Einzelrichter<br />

Vertretung durch einen Rechtsanwalt nicht verbindlich<br />

für spezielle Rechtsgebiete zuständig:<br />

− Fahrnisklage, schuldrechtliche Klagen -> wenn der Streitwerte 4258€ nicht übersteigt<br />

− Besitzschutzklage, usw. -> für alle Streitwerte<br />

Rechtsmittel nur für die Rechtsstreitigkeiten, die einen Streitwert von 2000€ übersteigen<br />

‣ Le Tribunal de commerce -> fr. Handelsgericht<br />

ehrenamtliche Richter, durch ihre Berufskollegen gewählt – mindestens 3 Richter<br />

Zuständigkeit: nur Handelssachen<br />

Rechtsmittel nur für die Rechtsstreitigkeiten, die einen Streitwert von 2000€ übersteigen


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

‣ die Zivilgerichtsbarkeit:<br />

− Sondergerichte (=les juridictions d´exceptions):<br />

‣ Le Conseil de prud´hommes -> fr. Arbeitsgericht<br />

mit Laienrichter besetzt, je zur Hälfte von Arbeitsgebern und Arbeitnehmern gestellt<br />

durch ihre Berufskollegen gewählt<br />

Zuständigkeit: Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf dem Gebiet des Individualarbeitsrechts<br />

Rechtsmittel nur für die Rechtsstreite, die 2000€ Streitwert übersteigen<br />

‣ Le Tribunal paritaire des baux ruraux -> fr. paritätisches Gericht für landwirtschaftliche Pachtverträge<br />

1 Amtsrichter + 4 Beisitzer (2 Verpächter und 2 Pächter, durch ihre Berufskollegen gewählt)<br />

Kompetenz: nur für landwirtschaftliche Pachtverträge<br />

‣ Le Tribunal des affaires de sécurité sociale -> fr. Sozialgericht<br />

Vorsitz durch einen Amtsrichter des TI + 2 Beisitzer (1 Selbstständiger und 1 Unselbstständiger, durch ihre Berufskollegen gewählt)<br />

Kompetenz: rechtlichen Angelegenheiten zwischen den Sozialversicherungskassen und den Berechtigten


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

‣ die Zivilgerichtsbarkeit:<br />

− Sondergerichte (=les juridictions d´exceptions):<br />

‣ La juridiction de proximité: bald abgebaut<br />

− ordentliches Gericht zweiter Instanz: la Cour d´appel -> das Berufungsgericht<br />

nach einer ersten Entscheidung kann ein Partei vor der Cour d´appel ein Rechtsmittel einlegen<br />

Devolutiveffekt der Berufung (=effet dévolutif de l´appel): Übergang der Gesamtzuständigkeit des Gerichts erster Instanz an die<br />

Berufungsinstanz<br />

35 Cours d´appel<br />

mindestens 3 Richter<br />

verschiedene Kammern:<br />

− 1 Sozialkammer (=la chambre sociale),<br />

− 1 Handelskammer (=la chambre commerciale),<br />

− 3 Zivilkammern (=la chambre civile),<br />

− 1 Strafkammer (Strafgerichtsbarkeit) (=la chambre correctionnelle)


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

Die ordentliche Gerichtsbarkeit<br />

‣ La Cour de cassation -> das Kassationsgerichtshof<br />

− Oberstes Gericht für die Zivilgerichtsbarkeit und die Strafgerichtsbarkeit der ordentlichen Gerichtsbarkeit<br />

− 3 Zivilkammern + 1 Handelskammer + 1 Sozialkammer + 1 Strafkammer<br />

− kann auch in große Kammer oder im Plenum entscheiden<br />

− Rechtsprüfungsinstanz (und nicht Sachprüfungsinstanz?)<br />

− 2 verschiedene Beschlüsse:<br />

• zurückweisende Entscheidung (=un arrêt de rejet)<br />

• aufhebende Entscheidung (=un arrêt de cassation):<br />

Verweisung des Rechtsstreits an einem anderen Gericht (gleiche Natur und gleiche Instanz)<br />

Gericht muss nicht unbedingt im Einklang mit der Interpretation des Kassationsgerichtshofs entscheiden<br />

wenn er nicht im Einklang mit Interpretation der Cour de cassation entscheidet -> Möglichkeit einer 2. Revisionseinlegung<br />

Plenum obligatorisch + Entscheidung sich für das Gericht durchsetzt<br />

− Gesetz von 15. Mai 1991 ermöglicht die Anrufung für Ansicht der Cour de cassation durch ein Gericht für eine komplexe Rechtsfrage


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

B) Die Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

Die Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

⇒<br />

Trennung der Verwaltungsgerichtsbarkeit und der ordentlichen Gerichtsbarkeit – Warum?<br />

− Revolution: Furcht vor der Zivil- und Strafgerichtsbarkeit<br />

− Gesetz von 16. und 24. August 1790: Prinzip der Trennung von Verwaltungs- und Justizbehörden -> Es ist den Richter verboten, „die<br />

Arbeitsabläufe des administrativen Corps auf irgendeine Weise zu stören“<br />

− Konsequenz: Streitfälle, die die Verwaltung betreffen sind einem speziellen Richter zugewiesen: le Conseil d´État (CE)<br />

− Gesetz Dufaure von 24. Mai 1872: der CE wird von der Verwaltung unabhängig -> richtige Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

− aber: CE zuständig nur für bestimmte Fälle, die im Gesetz aufgelistet sind<br />

− verlassen mit der Cadot-Entscheidung (CE 13 décembre 1889, Cadot): CE erkennt die Allzuständigkeit für die Anfechtungsklage gegen eine<br />

Entscheidung der Verwaltung für sich selbst an<br />

− Regierungsgesetz von 30. September 1953: organisiert Verwaltungsgerichte, um der CE zu erleichtern<br />

− 1987: Schaffung des Verwaltungsberufungsgerichtshofs (=la Cour administrative d´appel)<br />

− Entscheidungen des Verfassungsrates von 22. Juli 1980 und 23. Januar 1987: Verfassungsrang der Unabhängigkeit und Zuständigkeit des CE<br />

− Verfassungsänderung von 23. Juli 2008: in der Verfassung verankert (Art. 65)<br />

− Entscheidung des Verfassungsrates von 3. Dezember 2009: benennt den Kassationsgerichtshof und den CE als oberstes Gericht der beiden<br />

Gerichtsbarkeiten, die durch die Verfassung anerkannt sind


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

B) Die Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

Die Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

⇒ Richtige Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

• 42 Tribunaux administratifs (TA) -> Verwaltungsgerichte<br />

• 8 Cour administratives d´appel (CAA) -> Verwaltungs-<br />

berufungsgerichtshof<br />

• 1 Conseil d´État (CE) -> oberstes Verwaltungsgericht<br />

‣ die Entscheidungen setzen sich gegen die anderen<br />

Verwaltungsgerichte durch<br />

• Sondergerichte


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

C) Le Tribunal des conflits<br />

Le Tribunal des conflits -> der Kompetenzkonfliktshof<br />

• 2 Gerichtsbarkeiten -> Problem der Kompetenzverteilung<br />

• Tribunal des conflits soll dieses Problem lösen<br />

• Gesetz Dufaure von 24. Mai 1872: setzt der Tribunal des conflits definitiv ein<br />

• Zusammensetzung: gleicher Anteil von Mitgliedern der Cour de cassation und des Conseil d´État<br />

• Kompetenz:<br />

‣ positiver Kompetenzkonflikt: wenn ein Fall vor die ordentliche Gerichtsbarkeit gebracht wurde –<br />

dagegen: der Präfekt sieht die Zuständigkeit bei der Verwaltungsgerichtbarkeit<br />

‣ negativer Kompetenzkonflikthof: wenn sowohl die ordentliche und Verwaltungsgerichtsbarkeit sich für<br />

unzuständig erklärt haben<br />

‣ 2 entgegengesetzte Urteile der beiden Gerichtsbarkeiten -> Rechtsverweigerung


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

C) Le Tribunal des conflits<br />

Le Tribunal des conflits -> der Kompetenzkonfliktshof<br />

• TC, 8. Februar 1873, Blanco:<br />

− bekannteste Entscheidung des Tribunal des conflits<br />

− +/- Entscheidung, die das Verwaltungsrecht gegründet hat<br />

− Agnès Blanco hat wegen einem kleinen Waggon ein Unfall bei der Tabakmanufaktur<br />

(Staatsbetrieb) in Bordeaux -> verletzt<br />

− Klage vor der ordentlichen Gerichtsbarkeit für den Ausgleich des Schadens<br />

− Präfekt ruft der Tribunal des conflits an – der Konflikt sollte nach seiner Meinung vor der Verwaltungsgerichtsbarkeit gelöst werden<br />

− Tribunal des conflits kennt ein besonderes Recht an: das Verwaltungsrecht – die Regelungen der code civil sind für die Verantwortung des<br />

Staates im Rahmen eines Schadens gegen eine private Person von einer bei Ihnen in<br />

der öffentlichen Dienst beschäftigten Person nicht geeignet


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

D) Das Gerichtsverfahren<br />

Das Gerichtsverfahren (=la procédure judiciaire)<br />

• Prinzipien:<br />

− jede Person, die Recht verfügt, kann diese Recht vor den Gericht durchsetzen lassen<br />

− um gegen jemanden einen Prozess anzustrengen, braucht man:<br />

• ein Rechtsschutzinteresse (=un intérêt à agir)<br />

• eine Rechtsschutzberechtigung (=une qualité pour agir)<br />

• eine Rechtsfähigkeit (=la capacité juridique)<br />

− Unterscheidung:<br />

• le demandeur -> der Kläger/der Antragssteller<br />

• le défendeur -> der Beklagter<br />

− das Verfahren (=la procédure) ist:<br />

• mündlich (=orale) vor den ordentlichen Gerichte / eher schriftlich (=écrite) vor den Verwaltungsgerichte<br />

• öffentlich (=publique)<br />

• streitig (=contradictoire) -> die beiden Parteien haben Zugang zu dem Beweismaterial


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

D) Das Gerichtsverfahren<br />

Das Gerichtsverfahren (=la procédure judiciaire)<br />

• Verfahren vor den ordentlichen Gerichte:<br />

− Ladung des Beklagten (=l´assignation en justice) von der<br />

Zustellungsperson (=l´huissier)<br />

− wenn der Rechtsstreit bei einem Gericht angemeldet ist -><br />

Bezeichnung eines Richters für das Verfahren<br />

− wenn es genug Informationen gibt, kann der Rechtsstreit<br />

abgeurteilt werden: Gerichtssitzung (=l´audience) mit Plädoyer<br />

(=la plaidoirie) der Rechtsanwälte<br />

− Eintritt in die Urteilsberatung (=la mise en délibéré)<br />

− Urteil fällt ungefähr 8 Tagen später<br />

− Urteil besteht aus:<br />

• Name der Parteien und ihre Rechtsanwälte<br />

• Schlussfolgerungen der Parteien (=les conclusions des<br />

parties)<br />

• Argumentation des Gerichts (=les motifs)<br />

• Tenor (=le dispositif)<br />

• Verfahren vor den Verwaltungsgerichte:<br />

− Einreichung der Klageschrift (=le dépôt de la requête introductive<br />

d´instance)<br />

− Richter ermittelt von Amts wegen die entscheidungserheblichen<br />

Tatsachen<br />

− öffentliche mündliche Verhandlung<br />

− Schlussanträge der ex-“Verwaltungsrichter“(als<br />

Entscheidungsvorbereitungsrichter) – Heute: le rapporteur public<br />

− Eintritt in die Urteilsberatung (=la mise en délibéré)<br />

− Urteil fällt in den 15 Tagen<br />

− Urteíl besteht insb. aus den Argumentaten des Gerichts


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

D) Das Gerichtsverfahren<br />

Das Gerichtsverfahren (=la procédure judiciaire)<br />

• ordentliche Rechtsbehelf:<br />

‣ L´opposition -> Rechtsmittel gegen Versäumnisurteil:<br />

− sehr selten vor der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

− Rechtsmittel für die Partei gegen die ein Versäumnisurteil (=un jugement par défaut) gefällt wurde<br />

− Anrufung des Gerichts, das schon geurteilt hat -> neues Urteil<br />

‣ L´appel -> die Berufung:<br />

− ordentlicher Rechtsbehelf für die Abänderung/Aufhebung eines Urteils erster Instanz<br />

− der Kläger/Beklagter ruft ein Gericht höherer Instanz<br />

− Berufungsfrist: 1 Monat nach der Zustellung des bestrittenen Urteils (ordentliche Gerichtsbarkeit) / 2 Monate nach der Notifizierung des<br />

bestrittenen Urteils (Verwaltungsgerichtsbarkeit)<br />

− Partei, die die Berufung führt: l´appelant -> der Berufungskläger / der Beklagter für die Berufung: l´intimé -> der Berufungsbeklagter<br />

− Wirkungen der Berufung:<br />

• effet dévolutif -> Devolutiveffekt (Übergang der Gesamtzuständigkeit des Gerichts ertser Instanz an die Berufungsinstanz)<br />

• effet suspensif -> aufschiebende Wirkung<br />

• Sonderrechtsbehelfe


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

D) Das Gerichtsverfahren

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