Goldach im Umbruch - Aktuelle Ausgabe

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Seite 6 Aus der region Bodensee Nachrichten, 15. Februar 2013 Erneuter Überschuss GOLDACH Die Gemeinde legte die Rechnungen für die Jahre 2012 und 2013 vor Wie auch schon im letzten Jahr konnte die Gemeinde Goldach einen Überschuss in ihrer Bilanz verzeichnen. Der Ertragsüberschuss vom vorletzten Jahr 2011 von 655 000 Franken konnte letztes Jahr sogar noch überboten werden. Bei der Jahresabschlussrechnung 2012 ergab sich ein Ertragsüberschuss von insgesamt 827 793 Franken. Dieser Wert verwundert um so mehr, wenn berücksichtigt wird, dass in der vorläufigen Jahresrechnung vom November 2012 noch von einem Defizit in der Höhe von ungefähr 400 000 Franken ausgegangen wurde. «Das ist eine überaus erfreuliche Nachricht und wir sind sehr zufrieden. Vorallem nachdem wir im November noch von einem negativen Jahresbudget ausgegangen sind», meint der Gemeindepräsident Thomas Würth dazu. Verwendung des Überschusses Der erzielte Überschuss wird aber keineswegs gleich wieder ausgegeben. «Es ist am besten,wenn die Gemeinde nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Eigenkapital besitzt. In der heutigen Zeit ist es besonders sinnvoll, Kapitalreserven zu besitzen», sagt Würth dazu. Vom generierten Überschuss wurden 135 533 Franken dem Eigenkapital der Gemeinde zugewiesen. So konnte mit Zuschüssen des KantonsunddereigenenZuweisungder Eigenkapitalwert von in der Höhe von 3804 373 Franken (Stand 1. Januar 2012) auf ganze 4591 227 Franken (Stand 31. Dezember 2012) ausgebaut werden. Ausserdem wurde die Verschuldung der Gemeinde von 23 408 000 Franken um etwas mehr als eine Millionen auf 22 406 000 Franken reduziert. Voranschlag 2013 Im Steuerplan für das aktuelle Jahr sind keine grossen Veränderungen vorgesehen.DieGrundsteuerbleibt unverändert bei 0,4 Prozent bestehen. Der Steuerfuss bleibt ebenfalls unverändert bei 114 Prozent bestehen. Laut der Finanzplanung könne dieser Steuersatz noch mindestens bis zum Jahr 2017 beibehalten werden, denn auch für die kommenden Jahre wird mit einem deutlichen Plus bei den Gemeindeeinnahmen gerechnet. Weitere Projekte, die das Budget der Gemeinde belasten werden, sind die Bauarbeiten am Seniorenzentrum La Vita, bei dem voraussichtlich am 20. März der erste Spatenstich erfolgen wird. Des Weiteren werden circa ein bis anderthalb Millionen Franken für den Neubau des Jugendzentrums beanstandet. Die geplante Zentrumsbebauung und die Neugestaltung der Blumenstrasse und der Schulstrasse werden das Budget zusätzlich belasten. Bild: fg Bei der Präsentation der Jahresrechnungen 2012 und der Kostenvoranschläge für das Jahr 2013 hatten der Gemeindepräsident Thomas Würth (links) und der Schulpräsident Andreas Gehrig keinen Grund Trübsal zu blassen. Bericht des Schulpräsidenten Auch die Schule konnte erfreulicherweise schwarze Zahlen schreiben. Mehr Aufmerksamkeit soll jedoch den zwei grossen Veränderungen im Schulbereich gewidmet werden: Letztes Jahr kam es zum einen zur Einführung der durchlässigen Oberstufe (DLO) und zur Ablösung des vom Volk gewählten Schulrates durch eine Bildungskommission. «Das Modell mit einer Primar- und einer Sekundarstufe ist sehr gut, aber es hat auch seine Schwächen. Mit der Einführung der durchlässigen Oberstufe, in der es Stammklassen gibt und die einzelne Schüler ganz nach ihren persönlichen Stärken gefördert, haben wir einen pädagogischen Meilenstein erreicht», sagt Schulpräsident Andreas Gehrig zu dem Thema. fg VorhundertJahren 1913 und damit vor 100 Jahren wurde intensiv eine Verlängerung der Rorschach-Heiden- Bahn bis Wolfhalden geplant. Der sehnliche Wunsch der Bevölkerung ging dann aber nicht in Erfüllung. WOLFHALDEN im Bahnfieber Vor 100 Jahren grassierte das Bahnfieber. 1909 war das Einweihungsjahr der Trambahn Rheineck –Ruderbach als Zubringer zur Walzenhauser Bergbahn, 1911 wurde die Bahn Altstätten-Gais eröffnet, 1912 folgte die Betriebsaufnahme auf der Linie Appenzell –Wasserauen, und 1913 wurde die Bahn von Gossau nach Herisau Wirklichkeit. Wen wundert's, dass auch das zwischen den Bahnstationen Walzenhausen und Heiden gelegene Wolfhalden vehement den Anschluss ans Schienennetz wünschte. Naheliegend war dabei die Verlängerung der Rorschach- Heiden-Bergbahn (RHB), die im Herbst 1875 eröffnet worden war. Viadukt über den Gstaldenbach 1913 wurde eine beim Bahnhof Heiden beginnende Fortsetzung des Schienenwegs bis Wolfhalden- Dorf geplant. Grösster Brocken im Bauprogramm wäre die Erstellung Bild: z.V.g Noch lange wurde in Wolfhalden von der RHB-Verlängerung geträumt, und so hatte der ein Vermögen von fast 34000 Franken aufweisende Eisenbahnfonds auch in der Gemeinderechnung für das Jahr 1934 seinen festen Platz. einer Brücke über den Gstaldenbach gewesen, die hinter den heutigen Gewerbetrieben «Mühle» und Holzbau Kugler zu stehen gekommen wäre. Geplant war anschliessend die Weiterführung des ein leichtes Gefälle aufweisenden Trassees bis ins Dorfzentrum von Wolfhalden. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914) liess die Bahnpläne dann aber in einer tiefen Schublade verschwinden. Noch lange jedoch wurde in Wolfhalden am Bahnverlängerungstraum festgehalten, was der noch in den 1930er Jahren existierende, alljährlich in der Gemeinderechnung ausgewiesene Eisenbahnfonds mit aller Deutlichkeit belegt. Auch keine Bahn von Rheineck nach Heiden Bereits vor der gewünschten RHB- Verlängerung stand eine Bahnlinie von Rheineck via Lutzenberg nach Wolfhalden und weiter bis Heiden zur Diskussion. Nachdem aber auf dieser Strecke bereits im Jahre 1906 ein Autobusbetrieb eingeführt worden war, blieben entsprechende Bahnpläne chancenlos. pd Anzeige Sanierung im Türmchen ARBON Kappeli-Innenraum erhält seine ursprüngliche Form zurück Der Gegenvorschlag wirkt schneller gegen Abzocker. Die Umsetzung der Minder-Initiative dauert Jahre–der Gegenvorschlag tritt beim Nein zur Initiative sofort in Kraft. www.genau-hinschauen.ch Das Kappeli in der Arboner Altstadt wirdderzeit saniert und restauriert. Nachdem der Dachstuhl bereits 2012 saniert werden konnte,stehen diese Arbeiten am Türmchen noch an. Bereits am Werk sind die Restauratoren, welche derzeit im Innenraum damit beschäftigt sind, den Grundputz an den Wänden zu entfernen und so die wertvollen Malereien aus den Jahren ab 1390 freizulegen. Türmchen einer Prüfung unterzogen DieErneuerungdesKappeli,wiedie Kapelle St. Johannes im Volksmund heisst, ist zugleich eine Aufwertung des geschichtlichen Erbes von Arbon. Nachdem die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Arbon im November 2009 Ja sagten zur Sanierung, Restaurierung und Umnutzung, wurde im Mai 2012 mit den ersten Arbeitsschritten begonnen. Im Anschluss an die Reparaturarbeiten am Dachstuhl, welche Ende Oktober 2012 abgeschlossen werden konnten, wurde anschliessend das Türmchen der Kapelle St. Johannes einer vertieften Prüfung unterzogen. Gratziegeln werden ersetzt Dabei wurde festgestellt, dass auch dieses einer umfassenderen Sanierung bedarf, als ursprünglich vorgesehen. Bereits in Auftrag gegeben wurden die druckimprägnierten Rundschindeln aus Holz für die Turmwände. Ebenfalls ersetzt werden müssen die alten Gratziegeln vom Turmdach. Da diese Ziegel in dieser Art nicht mehr hergestellt werden, ist die Abteilung Bau derzeit auf der Suche nach handgemachten Alternativen. Eine entsprechende Bemusterung bei potentiellen Herstellern ist für Anfangs März vorgesehen. Grundputz wird entfernt Bereits schon seit längerem am Werk sind die Restauratoren, welche derzeit mit Meisel und Hämmerchen den Grundputz an den Wänden am entfernen sind. Dieser Arbeitsschritt ist nötig, um die darunterliegenden Malereien überhaupt erst offen zu legen. Für Anfangs März sind im Innenraum des Kappeli der Ausbruch der Garagendecke und der Abbruch der Garagenwände vorgesehen. Wandmalereien werden erst im Anschluss erneuert Anschliessend wird der Innenraum eingerüstet, damit die Restauratoren behutsam mit ihrer bedeutenden Arbeit weiter fahren können. Mit den eigentlichen Wiederherstellungsarbeiten der wertvollen Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert wird jedoch erst im Anschluss an diese Arbeiten begonnen werden können. pd
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