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Aquakultur Hintergrund - BUND

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Fisch ist, egal ob aus <strong>Aquakultur</strong> oder Wildfang, eine Delikatesse,<br />

die bewusst gegessen werden sollte!<br />

Fisch – ein wachsender Bedarf<br />

Fisch und Meeresfrüchte gehören als wichtige<br />

und günstige Proteinquelle zum festen Speiseplan<br />

des Menschen. Weltweit sichern sie die<br />

Grundexistenz und das Überleben vieler Küstenbewohner.<br />

Allein in Deutschland werden pro<br />

Kopf und Jahr durchschnittlich gut 15 Kilogramm<br />

Fisch verspeist. Doch bei einer wachsenden Bevölkerung<br />

mit über 7 Milliarden Menschen nimmt<br />

der Hunger nach Fisch und anderen Meerestieren<br />

ein ökologisch bedrohliches Ausmaß an: Unsere<br />

Ozeane sind überfischt, viele Fischarten stehen<br />

inzwischen vor dem Aussterben. Die Nachfrage<br />

an Fisch wird durch Ernährungsempfehlungen,<br />

zweimal pro Woche Fisch zu essen, weiter angefacht.<br />

<strong>Aquakultur</strong>en sollen nun den riesigen Bedarf<br />

decken.<br />

Die <strong>Aquakultur</strong>, ursprünglich in Ägypten und<br />

China beheimatet, wird mittlerweile weltweit betrieben<br />

und ermöglicht die Aufzucht von rund<br />

600 Tierarten. Darunter sind bekannte Fischarten<br />

wie Forelle, Lachs, Karpfen, Pangasius und Buntbarsch,<br />

aber auch Muscheln, Garnelen und Algen.<br />

Zwischen 1970 und 2008 nahm die Produktion<br />

in <strong>Aquakultur</strong>en weltweit jährlich um 8,4<br />

Prozent zu. Und noch immer steigt sie um jährlich<br />

5 bis 8 Prozent. Damit ist sie die mit Abstand<br />

am stärksten gewachsene Lebensmittelbranche<br />

weltweit. 2012 betrug die Produktion rund 64<br />

Millionen Tonnen, ein Großteil wird im asiatischpazifischen<br />

Raum, vor allem in China, produziert.<br />

Bei einem Import von rund 89 Prozent der<br />

hier verzehrten Fische und Meeresfrüchte fehlt<br />

eine eigene nachhaltige Fischproduktion. Durch<br />

die Importe sind wir auf internationale Standards<br />

angewiesen.<br />

Eine nennenswerte Bio-Branche gibt es noch<br />

nicht. Lediglich rund 3 Prozent der über 5.300 Betriebe<br />

in Deutschland arbeiten nach ökologischen<br />

Richtlinien. Weltweit dürfte eine umweltverträgliche<br />

Produktion nach Öko-Kriterien verschwindend<br />

gering sein. Ein wichtiger Grund, die Auswirkungen<br />

der <strong>Aquakultur</strong> näher zu betrachten, um<br />

Folgen für die Tiere, die Umwelt und letztlich für<br />

den Verbraucher besser abschätzen zu können.<br />

<strong>Aquakultur</strong> - Fisch für alle?<br />

Abbildung 1: Entwicklung des weltweiten Fischereiertrags bis 2010. Während der Anteil der Wildfänge (Capture production) seit<br />

dem Ende der 90er Jahre stagniert, wächst der Ertrag aus <strong>Aquakultur</strong>en beständig an (FAO, 2012).<br />

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