Umwelt- Und KlimaschUtz - Kreiswohnbau Hildesheim
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Kuriositäten und Herausforderungen / 13<br />
Kuriositäten und<br />
Herausforderungen<br />
des <strong>Umwelt</strong>schutzes<br />
Immer dann, wenn <strong>Umwelt</strong>schutz sich auch wirtschaftlich<br />
lohnt, fällt es natürlich leichter, ihn zu praktizieren.<br />
Manchmal führt dieses Engagement dann aber leider<br />
auch zu neuen Problemen, die es zu lösen gilt und über<br />
die sich gerne auch lustig gemacht wird:<br />
Durch das viele Wassersparen der Deutschen – wer<br />
hat heute noch keine Stopptaste an der Klospülung? –<br />
haben zahlreiche Kommunen Probleme mit ihren Abwasserleitungen.<br />
Weil die geringen Wassermengen<br />
nicht mehr alles mitnehmen, was weg soll, müssen die<br />
Kanäle oftmals mit tausenden Litern frischen Trinkwassers<br />
geflutet werden; in Berlin sind es täglich eine halbe<br />
Million Liter. Zugleich nimmt die Konzentration des<br />
Gases Schwefelwasserstoff massiv zu. Dies führt nicht<br />
nur zu einer schnelleren Abnutzung von Beton und<br />
Stahl in den Kanälen, sondern ist auch gesundheitsgefährdend.<br />
Zudem stinkt es dermaßen, dass die Berliner<br />
Stadtentwässerung zum Teil sogar Duftspender unter<br />
ihre Gullideckel klebt – mit Orangenduft.<br />
Wenn es nach Michael Braungart ginge, würden wir uns<br />
gar nicht weiter mit der Reduktion unserer Abfallmengen<br />
oder CO 2 -Emissionen beschäftigen, sondern diese<br />
gleich vollständig vermeiden. Dem Autor des Buches<br />
Cradle to Cradle geht es letztlich um eine Kreislaufwirtschaft<br />
ohne schlechtes Gewissen. Sie soll die in seinen<br />
Augen falsche Strategie des „Wenigerkaputtmachens“<br />
ablösen. Braungart ist Chemiker und Verfahrenstechniker<br />
mit einer Professur in Rotterdam. Seinen Ansatz<br />
nennt er „öko-effektiv“. In der allgemeinen Diskussion<br />
wird dafür aber vor allem der Buchtitel Cradle to Cradle<br />
verwendet – also von der Wiege zur Wiege statt von der<br />
Wiege zur Bahre.